Abschied
Es ist der Schmerz der irgendwann nachlässt, das Gefühl nicht mehr zu leben verschwindet, aber bis dahin ist es noch lang.
Sag mir, was habe ich getan, das du mich so sehr bestraft hast? Was habe ich getan, das du einfach so gegangen bist? Ist es meine Schuld gewesen?
Dich zu lieben war das beste was mir passiert ist. Wir beide gehören zusammen, nur du und ich, hörst du?
Hörst du mich?
Habe ich dir jemals weh getan? Nein.
Bin ich dir je in den Rücken gefallen? Nein.
Hab ich dich zu sehr eingeengt? Nein.
Habe ich dir jemals unrecht angetan? Nein.
Dich verachtet? Nein.
Hast du mich jemals weinen sehen? Nein.
Und warum bist du dann nicht mehr da? Nicht mehr hier bei mir? Was hat das für einen Sinn?
Du hast gesagt nichts auf der Welt kann uns trennen. Niemand der sich zwischen uns stellt. Und nun bist du nicht mehr da. Einfach weg, wirst nie wieder kommen.
Ich hab dir alles gegeben, mein Herz, meine Seele, einfach alles. Ich habe dir einen Ring geschenkt.
Verdammt noch mal ich hab dich gefragt, dich gefragt ob du den Rest deines Lebens mit mir verbringen möchtest.
Du hast mit ja geantwortet und dann waren wir im Bett.
Es war unsere erste Nacht. Wir haben es genossen, waren frei, unabhängig und hemmungslos. So wie es eigentlich sein sollte. So sollte es immer sein.
Ich will es nicht akzeptieren, nicht los lassen.
Du warst das Wertvollste in meinem Leben. Du wirst es immer sein.
Habe ich dich enttäuscht oder im Stich gelassen? Soll ich mich schuldig fühlen oder mir über was Gedanken machen? Denn ich habe schon das Ende gesehen bevor es überhaupt begonnen hat. Ja ich hab gesehen dass du geblendet warst und ich wusste, dass ich gewonnen habe.
Also habe ich mir das genommen was rechtmäßig mir gehört. Habe deine Seele in die Nacht gebracht. Es ist vielleicht vorbei, aber es hört jetzt nicht auf. Ich bin für dich da, wenn du nur darauf achtest. Du hast mein Herz und meine Seele berührt. Du hast mein Leben und meine Ziele geändert. Und dass Liebe blind macht, habe ich gemerkt. Als mein Herz von dir geblendet wurde. Ich habe deine Lippen geküsst und deinen Kopf gehalten. Habe mit dir meine Träume und das Bett geteilt. Ich kenne dich gut, ich kenne deinen Geruch.
Ich bin süchtig nach dir.
Leb wohl meine Liebe.
Leb wohl mein Schönheit.
Du warst der Einzige.
Du warst der Einzige für mich.
Ich bin ein Träumer, aber wenn ich aufwache, kannst du nicht mein Herz brechen du nimmst meine Träume. Und wenn du weitergehst, denke an mich. Erinnere dich an uns und was wir hatten. Ich habe dich weinen und lachen gesehen.
Ich habe dich öfters beim Schlafen beobachtet.
Ich würde mein Leben mit dir verbringen. Ich kenne deine Ängste und du kennst meine. Wir hatten unsere Zweifel, aber jetzt ist alles gut. Und ich liebe dich, ich kann ohne dich nicht leben.
Ich halte deine Hand in meiner. In meiner, wenn ich einschlafe.
Doch das ist nicht real, ich liege im Bett und sehe dich, aber du bist nicht da.
Ich nehme deine Hand doch sie ist nicht wirklich da. Ich bilde es mir ein und dann bist du weg, so plötzlich wie du auf einmal da warst.
Es tut weh, jedes mal aufs neue, jedes mal der gleiche Schmerz.
Ich hätte mein Leben für dich gegeben.
Alles wofür ich je gelebt habe ist nun nicht mehr da.
Und jetzt stehe ich hier, stehe hier und weine.
Der Regen strömt auf mich herab, habe keine Jacke an und trotzdem stehe ich hier.
Es ist kalt, ich friere, doch bleibe ich hier.
Ich nehme Abschied von dir.
Wenn du mich sehen kannst, ich habe deine Lieblingsblumen mitgerbacht.
Ich habe dir schon mal so einen Strauß geschenkt, dein Lächeln war so glücklich gewesen und nun kann ich es nicht mehr sehen.
Das einzige was bleibt sind die Erinnerungen.
Ich liebe dich und das wird immer so sein.
Seiichi...
Warum? Warum bist du gegangen? Ich verstehe das nicht. Ich will es nicht verstehen.
Lebwohl. Vergiss mich nicht.
Ich leg dir die Blumen hier hin, hier auf dein Grab.
Ich hoffe du erinnerst dich daran das dein geliebter Genichiroh sie dir gebracht hat.
Verzweiflung
Verzweiflung
Ich weiß nicht was ich tun soll...
Ich weiß nicht wie ich diese Leere in mir füllen soll. Ich kann mich nicht
mehr konzentrieren, will es nicht akzeptieren.
Ich will nicht akzeptieren, dass du nicht mehr bei mir bist.
Ich kann nicht mehr essen, nicht mehr schlafen und auch nicht mehr richtig
denken, außer an dich. An das, was nun verloren ist, an das, was nie mehr sein
wird. Ich vermisse dich so sehr, deine Stimme, deine Berührungen, deine Augen,
dein Lachen, einfach alles.
Wo sind deine warmen Hände? Die Hände, die mir Geborgenheit gaben?
Ich will es nicht glauben, will es einfach nicht. Ich will schreien und kann es
nicht. Mein Mund ist trocken, meine Augen leer. Ich werde nie wieder glücklich
sein können ohne dich.
Es ist nun zwei Jahre her, dass ich an deinem Grab war und geweint habe. Ich
wollte niemanden sehen und will es auch nicht. Ich weiß sie machen sich Sorgen
um mich, aber du bist doch da.
Ich bin nicht allein.
Du stehst jeden Tag in meinem Zimmer, an meinem Fenster und lächelst mich an,
ja du redest sogar mit mir, du siehst so glücklich aus, so wie immer.
Doch immer wenn ich zu dir möchte, ruft mich jemand und klopft an die Tür, ich
schaue nur zur Tür, antworte aber nicht, will dann wieder zu dir und du bist
nicht mehr da. Auch wenn ich dich nicht mehr sehe, ich weiß du bist da. Doch
ich bin traurig, traurig, dass du wieder weg bist, ich sehne mich schon nach dem
Moment, in dem du wieder da bist, mir zu lächelst und mit mir redest.
So wie heute, so wie jetzt, in diesem Moment. Ich erzähle dir wie mein Tag war,
was die anderen machen, doch dann wieder ein Klopfen und jemand ruft meinen
Namen. Ich antworte nicht, schließe nur die Augen und bereite mich auf den
Moment vor, in dem ich zum Fenster schaue und du wieder weg bist.
Ich öffne meine Augen und du bist weg.
Die Tür öffnet sich und Renji steht in meinem Zimmer, will mit mir reden, er
kommt mich jeden Tag besuchen, doch ich drehe mich nicht um, will ihn nicht
ansehen. Es ist Qual genug für mich nur seine Stimme zu hören, denn wenn ich
die anderen sehe oder höre, muss ich an dich denken und jedes Mal versetzt es
mir einen Stich in die Brust.
Ein harter Schmerz, aber er ist nicht von Dauer. Mein Magen krampft sich, doch
er entspannt sich auch wieder.
Renji möchte, dass ich raus komme, raus aus meinem Zimmer, mal wieder unter
Leute komme, doch noch immer gebe ich ihm keine Antwort, er wird schon wieder
gehen. Doch Renji lässt nicht locker, kommt zu mir, legt mir eine Hand auf die
Schulter und sagt mir, dass wir alle dich vermissen.
Es ist mir zu viel, ich schlage seine Hand weg, brülle ihn an, er solle mich in
ruhe und alleine lassen, werfe ihn raus, setze ihn vor die Tür und schlage sie
zu.
Ich will es nicht, nicht jedes Mal an dich erinnert werden.
Lege mich ins Bett und starre an die Decke, bitte komm doch wieder.
Seiichi, ich brauche dich hier.
Ich schließe die Augen und träume von dir, doch der Traum ist nicht angenehm
und ich wache mitten in der Nacht schweißnass auf, ich setze mich hin und
schaue durch mein Zimmer, doch du bist nicht da.
Ich habe das Gefühl du wirst nie wieder kommen und mir kommen die Tränen. Ich
atme tief durch und gehe ins Bad, um mir das Gesicht zu waschen.
Bin wieder in meinem Zimmer, ziehe mir Straßentaugliche Klamotten an und ziehe
los. Ich ziehe um die Häuser, um frische Luft zu schnappen und nach zu denken,
wann du wieder kommst.
Irgendwie finde ich mich an einem Ort wieder, den ich nicht kenne, laute Musik
dröhnt aus dem Gebäude, das sich vor mir erstreckt. Ich höre wie eine
Menschenmasse brüllt, es hört sich an wie bei einer Prügelei auf dem
Schulhof, ich denke mir nicht viel dabei und gehe in das Gebäude. Tatsächlich
dort sind so viele Menschen die einem Kampf zu sehen, einen Kampf zwischen zwei
Männern, die aufeinander einschlagen. Sie prügeln sich in einer Art Arena, es
war mehr ein Gehege wie im Zoo bei Tieren die über Zäune springen können und
dessen Gehege im Boden eingelassen ist. An den Wänden laufen Stacheldrahtlinien
entlang und der Boden ist gefleckt von altem und frischem Blut.
Ich fragte jemanden was hier vor sich geht und er erklärt mir, dass dies eine
Kampfarena sei, in der es keine Regeln gibt, außer jemanden zu töten. Man kann
Geld machen damit und für manche ist dies eine Befriedigung oder eine Art
Selbstbehauptung.
Der Kampf ist vorbei, einer der Männer fällt ohnmächtig zu Boden und ein
Kampfrichter erklärt den Kampf für beendet.
Mich rempelt jemand an, ich drehe mich um und sehe diesen Jemand nur böse an,
ein hochgewachsener Mann, ihm gefällt anscheinend mein Gesicht nicht und er
fängt einen Streit mit mir an.
Ohne dass ich überhaupt richtig reagieren kann, verpasst er mir auch schon den
ersten Schlag und es dauert nicht lange bis ich selber unten in der Arena stehe
und mich mit diesem Mann prügle. Ich merke schnell, dass ich keine Chance habe
und der Typ verprügelt mich, schlägt mich blutig und zwingt mich auf die
Knie.
Ich weiß nicht mehr wie ich da raus gekommen bin, ich weiß nur noch, dass ich
es irgendwie geschafft habe nach Hause zu kommen, mich ins Bett gelegt habe und
eingeschlafen bin.
Ich schlafe bis Mittags werde jedoch so plötzlich wach, dass ich denke das war
nur ein Traum, doch mir schmerzen die Rippen und ich schlendere ins Bad. Mein
Gesicht hat Prellungen und meine Unterlippe muss wohl geplatzt sein bei den
Schlägen. Ich ziehe mein T-Shirt aus, mein ganzer Rücken tut weh, er ist
übersäht mit Blutergüssen.
Noch nie in meinem Leben hat mich jemand so zu gerichtet und das lasse ich auch
nicht auf mir sitzen. Ich fange wieder an zu trainieren, sogar noch mehr und
härter, das lasse ich nun wirklich nicht auf mir sitzen. Es dauert nur ein paar
Monate und ich bin fit.
Unsere ehemaligen Teammitglieder, haben sich nur noch mehr Sorgen gemacht, doch
ich rede nicht mit ihnen, sie geht es nichts an.
Endlich ist der Tag gekommen, an dem ich meine Revanche bekommen sollte. Du bist
seit Monaten nicht mehr bei mir gewesen, doch irgendwie bemerkte ich das nicht,
ich bin so versessen darauf gewesen diesen Typen zu verprügeln.
Ich ziehe wieder los, weiß genau wo ich hin will. Doch unsere Freunde folgen
mir, sie sorgen sich noch immer, ich habe es nicht bemerkt, sonst hätte ich sie
weggeschickt.
Ich hatte während meines Trainings immer wieder solche Kämpfe, ich konnte
nicht aufhören, es war wie eine Sucht, ich steckte immer wieder Prügel ein und
immer wieder hatte ich neue Verletzungen, doch es half mir den Schmerz zu
vergessen.
Dennoch es ist der Tag an dem ich mich revanchiere. Ich betrete das Gebäude, es
ist wie damals als ich auf den Tennisplatz ging, zu einem Match, ich fühle mich
da wo ich hingehöre. Zu meinem Glück war der Typ auch da und ich fordere ihn
heraus. Es ist nicht einfach und ich merke wie meine Kräfte schwinden und ich
drohe die Besinnung zu verlieren, doch dieser Kerl, er macht einen
entscheidenden Fehler. Ich liege zu Boden, kann nicht mehr, bin wie gelähmt und
will eigentlich nur, dass es vorbei geht doch dann sagt er etwas.
„Oh! Guckt euch dieses kleine armselige Würstchen an, meint er hat eine
Chance gegen mich. Hör mal Kleiner, langweil mich nicht und geh nach Hause zu
deiner verdammten Hure, sie wartete sicherlich schon mit breiten Beinen auf
dich, oder ist sie so hässlich, dass du verprügelt werden willst um ihr
gerecht zu werden?“
Bei diesen Worten schaltet mein Verstand aus, ich packe ihn mir schlage auf ihn
ein, er fällt zu Boden und ich trete nach, gebe ihm keine Chance aufzustehen
und prügele immer weiter auf ihn ein, bis sein Gesicht ein einziges Meer aus
Blut ist. Der Kampfrichter beendet den Kampf, doch für mich ist er noch lange
nicht vorbei. Wären die anderen nicht da gewesen, würde Akaya nicht schreien,
ich solle aufhören, oder wäre es das was ich dir zeigen wollte, was aus mir
geworden sei?! Ich halte inne, sehe ihn an, er hatte Recht.
Ich gehe aus dem Ring, das ist nicht das was ich eigentlich will, das sollte
nicht das sein, was aus mir werden soll, doch kann ich nichts dagegen tun, das
ist das Einzige, was mir zeigt, dass ich noch am Leben bin.
...
Seiichi...
Nun stehe ich wieder hier, hier an deinem Grab.
Sag mir doch bitte was ich tun soll...
Ich schaffe es nicht ohne dich. Komm zurück, sei wieder bei mir und lächle, so
wie früher, so glücklich und sorglos.
Erinnerungen
Was soll ich noch tun?
Ich liebe dich so sehr.
Mein Herz tut weh, mein Kopf ist leer. Ich fühle mich, als würde ich sterben,
ganz langsam, Stück für Stück.
Ich kann dich nicht gehen lassen, nicht so, nicht bevor ich mich bei dir
entschuldigt habe...
...
Vor drei ein halb Jahren...
„Du hast was?“
„Ich habe beschlossen ein Auslandsjahr zu machen.“
Du saßt da auf deinem Stuhl und warst deine Studienaufgaben am machen. Du hast
mich nicht angesehen, mir nur ganz ruhig gesagt, das du ein Jahr weggehen
wirst.
„Und was ist mit mir?“
„Was soll mit dir sein?“
Es lag ein Lächeln auf deinem Gesicht, ich habe dich dafür gehasst, dich
gehasst für dieses Lächeln.
„Wenn du gehst was wird aus uns?“
„Du meinst wohl eher, wenn ich gehe, was wird aus dir? Sanada, ich habe mein
eigenes Leben und du deines, das hast DU immer gesagt. Du musst selber wissen
was aus dir wird, wenn ich gehe. Ich bin nicht deine Frau.“
Das hättest du nicht sagen brauchen.
„Dann geh. Geh wohin du willst. Du hast Recht Yukimura, du hast dein eigenes
Leben und ich meines. Ich will dich nicht aufhalten, geh und lebe dein
Leben.“
Nur die Worte, die du in jener Nacht zu mir gesagt hast, waren die gelogen?
Du hast gesagt, du wirst für immer mein sein und mich niemals verlassen. Du
würdest mich heiraten, sei es nur symbolisch, aber du würdest es tun. Du
würdest immer an meiner Seite sein und immer für mich da sein.
’Erinnerst du dich an diese Worte?’ Waren meine einzigen Gedanken damals.
Ich wollte diese Worte aussprechen, doch ich konnte nicht. Der Schmerz war zu
groß. Es war alles gelogen gewesen.
Die Worte die ich ausgesprochen hatte, nein, ich hatte sie geschrieen, taten mir
leid, doch ich wollte dich nicht sehen, denn ich wollte nicht, dass mein Herz
noch mehr leidet.
...
Dann warst du weg.
Du bist geflogen, ohne dass ich mich von dir verabschieden konnte. Ich konnte
mich nicht entschuldigen und ich wusste nicht, was ich machen sollte.
Ein halbes Jahr hörten wir nichts von einander. Keine Anrufe, keine SMS, keine
E-Mails. Ich hatte es aufgegeben, jeden Tag nach zu gucken.
Doch dann, es war ein Samstag nach dem Training, als ich zu Hause war und meine
E-Mails abrief, war eine von dir dabei.
Du hast mir geschrieben, wie schön doch alles ist, aber wie sehr du Japan doch
vermisst. Du hast mir wirklich alles geschrieben, was du erlebt hattest. Ich
kann mich noch gut an deine letzten Zeilen erinnern ...
’ Ich hoffe es geht dir gut. Ich vermisse dich und die anderen sehr, aber am
Meisten vermisse ich deine Nähe und deine Wärme. Du fehlst mir und ich
wünschte du wärest hier, aber es sind nur noch sechs Monate, dann bin ich
wieder bei dir. Ich liebe dich Genichiroh.’
Das waren deine letzten Zeilen...
Das letzte was ich aus deinem Leben mitbekommen hatte. Ich habe die E-Mail immer
noch in meinem Postfach, doch ich habe nie geantwortet.
Ich kann nicht los lassen. Auch wenn es jedes Mal aufs neue schmerzt diese
E-Mail zu lesen, kann ich sie nicht löschen, denn würde ich sie löschen,
würde ich dich aus meinem Leben löschen und das kann und will ich nicht.
Seiichi… es tut mir leid. Ich liebe dich, dennoch habe ich dir so sehr weh
getan. Bitte verzeih mir, wenn ich dich doch nur noch einmal sehen könnte, dir
sagen könnte wie sehr ich dich liebe und das mir alles so leid tut, was ich
gesagt habe, dann, aber erst dann könnte ich dich gehen lassen, dich in Frieden
ruhen lassen.
Tränen tropfen von meinem Kinn, tropfen auf das Bild welches ich in Händen
halte. Eine Erinnerung von dir und mir in unserem Urlaub mit dem Team, wir
trugen Yukatas und haben uns das Feuerwerk angesehen. Das Bild hat Renji
gemacht, du lächelst so sorgenfrei in die Kamera und lehnst in meinem Arm, ich
hingegen lächle kaum, ein Hauch von Nichts liegt in meinem Gesichtsausdruck,
doch das Gefühl, das ich in diesem Moment empfand, dass ist unbeschreiblich und
unnachvollziehbar für jeden.
Sag Seiichi, erinnerst du dich daran?
Es klopft an der Türe, es ist mit Sicherheit Renji. Ich will ihn noch immer
nicht sehen, keinen von ihnen. Wie immer sage ich nichts, er wird wieder gehen,
doch ich höre die Türe aufgehen.
„Renji hau ab, ich will dich nicht sehen, ich will niemanden von euch
sehen.“
Kein Ton, kein einziges Wort, nur Schritte, die immer näher zu mir kamen,
langsam und sanft. Ich versuchte ihn zu ignorieren, starrte weiter auf das
Bild.
Meine Tränen waren dabei zu trocknen und die Schritte hörten auf. Er stand
wohl hinter mir.
Es vergingen ein paar Minuten, doch ich ignorierte ihn weiter hin.
Doch dann, ganz plötzlich, eine Umarmung.
„Ich erinnere mich noch gut an den Sommer mit dir und den anderen am
Strand.“
Deine Stimme, sie klang so real. Deine Berührung fühlte sich so echt an.
„Ich bin wieder zu Hause.“
Dann registrierte ich es. Du warst es wirklich.
Mein Herz drohte zu zerplatzen, meine Tränen waren nicht mehr zurück zu
halten.
Zum ersten Mal in meinem Leben weinte ich. Ich weinte so bitterlich, wie ich es
noch nie zuvor getan hatte. Ich konnte nichts sagen, nichts tun. Ich hörte dich
auch weinen und dich flüstern.
„Ich liebe dich.“
Mit einer einzigen Bewegung, sprang ich von meinem Stuhl auf, riss mich aus
deinen Armen und nahm dich in die meinen. Ich hielt dich fest, so fest wie ich
nur konnte, dennoch ohne dir weh zu tun.
Du warst es wirklich, dein Geruch, deine Wärme, du warst wirklich wieder da.
Ich weiß nicht, wie lange ich dich in meinen Armen gehalten habe, ich weiß
nicht, wie lange ich mir immer eingeredet habe, dass ich sterben wollte.
Ich weiß nur noch, das unsere Teammitglieder unten in der Küche gesessen
haben, auf uns gewartete haben und als ich dich ansah, hattest du dich nicht
verändert, dein Haar, deine Augen, dein Geruch, deine Wärme, alles war wie
früher.
Sag Seiichi… ist das der Moment in dem man weiß, dass man für niemanden
anderen auf der Welt sterben würde? Das man für niemand anderen alles geben
würde was man hat?