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Wild Prärie

von

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Sturmangriff

Sturmangriff
 


 

„Ivan!“ rief Daves strenge Stimme durch den Raum.
 

Der junge Dienstbote stand reglos nahe der Tür und wartete auf seine Anweisungen. An den ruppigen und oft kühlen Umgang seines Herrn hatte er sich längst gewöhnt. So auch, dass er ihn gerne herumkommandierte und ihn immer wieder darauf hinwies, welche Stellung er in diesem Hause hatte.
 

„Ja, Sir“, erwiderte Ivan und trat zu seinem Herrn vor. Vor dem Schreibtisch blieb er mit einem angemessenen Abstand stehen, während sein Blick leicht gesenkt war. Was wohl daran lag, dass er es nie lange schaffte, in die strengen Augen des anderen zu blicken.
 

„Gib diese Dokumente an Henry weiter“, wies Dave ihn an. „Er soll sie gleich an Gibbson weiterschicken, der sie dann bearbeitet. Und lass dir nicht zu viel Zeit damit, sie sind sehr wichtig und müssen noch heute raus, haben wir uns verstanden? Und danach gehst du zu Marty, er soll mir ein warmes Bad einlassen.“
 

„Ja, Sir“, sprach Ivan und nickte ergeben.
 

„Gut, dann verschwinde jetzt. Ach und vergiss nicht, nachher das Tintenfass wieder aufzufüllen“, raunte ihm Dave noch zu, ehe er dem leicht eingeschüchterten Jungen die Papiere überreichte. Ein Anblick, denn er mehr als genoss, wenn er über etwas die Kontrolle hatte. Und bisher hatten all seine Bediensteten vor ihm gekuscht, was ihm nun doch ein dunkles Lachen entlockte. Es war so einfach, diese Menschen nach seinen belieben zu triezen.
 

Dafür war es umso interessanter, wenn er auf ein ungeformtes Exemplar von Pet traf, dass noch richtig erzogen werden musste, um genauso brav zu gehorchen, wie seine Angestellten. Und da seine Arbeit für heute erledigt war, machte sich Dave gelassen auf den Weg in seine Gemächer. Wie er seinem Pet versprochen hatte… und er hielt immer sein Wort… würden sie beide jetzt erst einmal baden gehen. Nachdem er ihm die Essensgewohnheiten nahegebracht hatte, kam nun die Reinlichkeit des Körpers dran.
 

Angekommen in seine Gemächer, fand er überraschenderweise sein Tierchen schlafend vor. Dabei bot sein Anblick etwas Friedliches und zugleich Reizvolles, weshalb er sich erst Recht freute, mit diesem Baden zu gehen. Ihn genau erkunden zu können, während er die gebräunte Haut seines Eigentums… welche durch zu viel Farbe bedeckt war… eigenhändig abwaschen würde.
 

So ging er zu seinem Tierchen und versuchte es nicht zu wecken, als er es von seinen Ketten befreite. Wenn der Kleine noch zicken machen sollte, gab es im Bad eine extra Leine, die sein Pet dann in der Wanne fixieren würde. Ein anschmiegsames Halsband, welches sehr zu der dunklen Haut passen würde.

Danach hob er den schmalen Leib hoch und setzte sich mit seinem selbsternannten Eigentum aufs Bett… welches er auf seinen Schoss platzierte… und darauf wartete, dass das Wasser eingelassen wurde. Derweil kam Marty… wobei er kurz vor der Tür innehielt, um kurz anzuklopfen und diese dann durch den zustimmenden Ruf seines Herrn zu öffnen… und brachte zwei Wassertröge, mit heißem Wasser. Damit ging er ohne umschweife ins Bad, ehe er sich auf den Weg machte, erneut Wasser zu holen.
 

„Hey, Pet, schlafen kannst du nachher, jetzt gehen wir erst einmal baden“, nutzte Dave derweil die Zeit und weckte langsam sein Tierchen. Dabei streichelte er neugierig über die ihm dargebotene Wange des anderen, während er den zarten Körper mit seiner anderen Hand bestimmend festhielt und ihn nah an sich presste.
 

Die stetige Berührung ließ Sumi nicht unberührt. Runzelnd und mit einem leisen Grollen, versuchte er sein Gesicht wegzudrehen, welches kurz darauf eingefangen und in einem festen Griff gehalten wurde. Was sein Murren nur verstärkte, als er unwirsch aufwachte und in die funkelnden und zugleich belustigten Augen des älteren Mannes sah. Jener Person, die eindeutig nicht John war.
 

„Wieder aufgewacht“, bemerkte Dave amüsiert und sah zufrieden, wie sein Pet versuchte sich aus seiner Umarmung zu winden. Ihn mit seinen goldenen Augen wütend anzusehen, während er leicht seine Mundwinkel hob und leise knurrte. Es sollte wohl gefährlich klingen, doch für Dave hörte es sich eher kläglich an, was sein Lächeln nur noch verstärkte.
 

„Schön dass du dich an mich erinnerst“, spöttelte Dave und hielt weiterhin das Kinn seines Tierchens fest. Verhinderte somit, dass dieser liebreizende Mund sich irgendwo festbeißen würde. Und Dave hatte so das Gefühl, wenn er sein Pet nicht im Griff gehabt hätte, hätte es ihn bestimmt angesprungen und festgekrallt.
 

Als derweil Marty ein zweites Mal das Wasser brachte… was auch von Sumi realisiert wurde und sein Stirnrunzeln noch verstärkte, da ihn ein ungutes Gefühl beschlich… wies Dave ihn danach an: „Das reicht, Marty. Geh jetzt.“
 

„Ja, Sir“, bestätigte dieser mit einer kurzen Verbeugung und verließ mit den beiden… mittlerweile leeren… Tröge das Schlafzimmer seines Herrn. Was dieser mit dem jungen Mann vorhatte, ging ihn nichts an. Neugierde wurde ebenso bestraft, wie Fehltritte oder Ungeschicklichkeit. Und so gerne er dem anderen geholfen hätte, wollte er sich nicht mit seinem Herrn anlegen.
 

Nun wieder allein mit seinem Pet, stand dann Dave langsam auf und hielt sein Tierchen fest am Arm.
 

„Komm, wir gehen jetzt baden“, bestimmte Dave und ging dann geradewegs in Bad. Zog Sumi mit sich hinterher, der sich versuchte, dagegenzustemmen. „Egal wie sehr du dich auch zieren magst, aber gebadet wird vor dem Schlafen gehen“, bemerkte Dave trocken.
 

Doch Sumi wich nur zurück und starrte misstrauisch zu dem anderen Mann hoch. Persönlich hatte er nichts gegen Wasser, um sich zu waschen. Auch wenn es die letzte Zeit jemand anderes war, der ihn regelmäßig vom Schmutz sauber hielt und auf sanfte Art seinen Körper dabei berührt hatte. Aber hier und jetzt, verabscheute er den Gedanken, baden gehen zu wollen. Allein der Dampf, welcher von den Trögen ausging, die ins andere Zimmer gebracht wurden, ließen ihn unwohl erschauern.
 

„Du wirst baden gehen“, prophezeite ihm Dave und zog ihn unerbittlich weiter.
 

Was Sumi mehr oder weniger ertragen musste, da es leider nichts gab, woran man sich auf den Weg ins Bad hätte festhalten können. Sumi blieb einzig die Möglichkeit, an seinen Arm zu zerren, während er mit seiner anderen Hand, in die blasse Haut vor sich krallte.
 

„Merk dir Pet, alles was du tust, zieht Konsequenzen nach sich“, sprach Dave auf ihn ein, als ein kurzer Schmerz durch seine Adern schoss. Nach dem Bad würde er seinem Tierchen erst einmal die Krallen stutzten, ehe er mit ihm etwas kuscheln würde.
 

„Da stimme ich Ihnen zu“, mischte sich eine dunkle Stimme ein. „Für alles was man tut, zieht man Konsequenzen nach sich. Ebenso wenn man sich an ein fremdes Eigentum vergreift. Von daher möchte ich Sie bitten, nehmen Sie ihre Hand von Sumi. Er gehört zu mir.“
 

Abrupt hielt die Rothaut bei der vertrauten Stimme inne, sich zu wehren. Ein Gefühl der Erleichterung und der Freude breitete sich in ihm aus, während er sich langsam umdrehte und Johns Gestalt vor sich erblickte. Dank Mr. Voss hatte er sich gleich Verstärkung mitgenommen, die sich hinter ihm aufbaute und auf gegebene Anweisungen wartete.
 

„Wie kommen Sie hier rein?“, verlangte Dave zu wissen und verfestigte seinen Griff um das schmale Handgelenk des anderen. Den Grund von ihrem Kommen, kannte er bereits, aber ihm gefiel nicht die Tatsache, dass sie es an seinen Leuten vorbeigeschafft hatten, ohne großes Aufsehen zu erregen.
 

Schüchtern trat ein schmächtiger Junge nach vorne, der sich demütig vor seinem Herrn verbeugte und entschuldigend zu ihm sprach: „Vergeben Sie mir Sir, aber diese Männer wollten ohne umschweife zu Ihnen gebracht werden.“
 

„Und das hast du sehr gut gemacht“, lobte ihn John, ehe er ihn mit einer eindeutigen Geste wegschickte. Diese Auseinandersetzung ging ihn nichts an, als vielmehr seinem Herrn, der es wagte, ziemlich grob mit seinem begehrten Objekt umzugehen. Etwas, das John missmutig die Lippen verziehen ließ.
 

„Und jetzt zu Ihnen, O Malley…“, dabei betonte er dessen Namen mit trockenem Sarkasmus, „… Sie hätten sich zuerst Informieren sollen, mit wem Sie sich da anlegen. Es war wirklich beleidigend von Ihnen, einfach ohne meine Zustimmung mein Landstück zu betreten, nur um sich dann zu erdreisten, mir meinen Partner wegzunehmen. Ist das wirklich die feine, englische Art?“ Theatralisch seufzte er auf und schüttelte dabei mit seinem Kopf. „Ich glaube nicht. Demnach bin ich nur hier, um das wiederzufordern, was Sie mir genommen haben.“
 

Ungläubig hörte ihm Dave zu, während er ab und zu den Kopf schüttelte. Als sein Gegenüber geendet hatte, erwiderte er ruhig: „Ich verstehe, dass ich Sie verärgert habe, indem ich eigenwillig den Besitzer für Ihr Tierchen festgelegt habe. Aber wieso reden Sie von Partner? Wie kommen Sie darauf, dass diese wilden Kreaturen, dafür geeignet sind? Sie sind doch nichts weiter, als Bettvorleger für kalte Winternächte und solange sie sich wie brave Haustiere benehmen, bekommen sie auch ihr verdientes Lob. Daher verstehe ich nicht, dass sie in diesem Tierchen mehr sehen wollen, als sie eigentlich sind.“
 

„Sir irren sich, O Malley“, wiedersprach John.
 

Obwohl es eine Zeit gab, wo er nicht anders gedacht hatte. Zumindest solange, bis irgendwann Gefühle ihn ergriffen, die mit jedem Tag stärker wurden und er sich langsam bewusst war, dass er sich verliebt hatte. Aber nicht aus einer Laune heraus, sondern weil ihn dieser eine Mensch wirklich faszinierte und interessierte. Und je mehr er von Sumis Gewohnheiten mitbekam, umso mehr verfiel er dem Jüngeren, während sich ein Teil in ihm danach sehnte, eine Bestätigung von seinem süßen Kätzchen zu bekommen.
 

„Sie sind in der Lage eigenständig zu denken, Gefühle zu zeigen und in mancher Hinsicht sind sie sogar menschlicher als wir selbst“, fügte John noch erklärend an, während sein warmer Blick auf seinem Kätzchen lag. Der weiterhin von O Malley festgehalten wurde… und das nicht gerade feinfühlig… was den Schwarzhaarigen mehr als missfiel. „Und nun bitte ich Sie, Sumi loszulassen.“
 

„Sind Sie sicher, dass Sie ihn nicht irgendwann leid sein werden? Wollen Sie ihn wirklich an der langen Leine lassen und ihn noch verzogener machen, als er es schon ist?“ hinterfragte Dave und selbst wenn er es wollte, verstand er seinen Gegenüber nicht. Er war immer noch der Überzeugung, dass John in diesem Tierchen sein Eigentum sah und es dementsprechend wiederhaben wollte. Aber Gefühle? Nein, solche Empfindungen konnten dabei keine Rolle spielen, nicht bei diesen wilden Kreaturen.
 

„Das lassen Sie mal meine Sorge sein“, versicherte ihm John und kam bereits ein Schritt auf sie zu. Es gefiel ihm immer weniger, sein geliebtes Kätzchen, diesen unsensiblen Mann zu überlassen. Von daher wollte er den jüngeren Mann so schnell wie möglich bei sich wissen, weshalb er O Malley ernster aufforderte: „Und nun lassen Sie Sumi los, wenn Sie keinen Ärger haben wollen. Denn ich habe mich wenigsten erkundigt, bevor ich zu ihnen aufgebrochen war und kann Ihnen versichern, dass Sie mit der Anzahl von meinen Leuten nicht mithalten können.“ Abschätzig ließ John seinen Blick über den anderen fahren, ehe er fortfuhr: „Und so wie Sie aussehen, werden Sie den bevorstehenden Ärger doch vermeiden, indem Sie mir Sumi wiedergeben.“
 

„Stimmt“, bestätigte Dave und lockerte langsam seinen Griff um das kleine Tierchen. Irgendwie war es schade, dieses reizvolle Pet gehen zu lassen, aber es besaß in seinen Augen nicht allzu viel Wert, um darum zu kämpfen. „Hier, Sie können es wiederhaben“, meinte Dave noch, ehe er die Rothaut nach vorne schubste.
 

Von der ganzen Auseinandersetzung hatte Sumi nichts verstanden, dennoch hatte er sehr wohl begriffen, was diese Geste bedeutete. Von daher rappelte er sich hoch, während John mit schnellen Schritten zu ihm kam. Eine tiefe Zufriedenheit machte sich in ihm breit, als er sein zierliches Kätzchen erreichte und in seine Arme schloss. Er murmelte dessen Name, während er den vertrauen Körper nah an sich presste, dessen einmaligen Duft einzog und den warmen Atem spürte, der ihm sacht gegen seinen Nacken schlug.
 

Es war ein herrliches Gefühl, wie John glücklich fand und sich über die Bestätigung freute, dass das alles kein Traum war und er sein Kätzchen wirklich wahrnahm. Nur zögerlich trennte er sich dabei von Sumi. Zumindest soweit, dass er in die goldenen Augen des anderen sehen konnte. „Hey, ich bin froh dass es dir gut geht“, flüsterte er leise zu ihm. „Komm, lass uns von hier verschwinden.“
 

Kurz darauf legte Sumi seinen Kop zur Seite und sah etwas hilflos und verwirrt zu John, was ihn nur schmunzeln ließ. „Na komm“, meinte John noch einmal aufmunternd, während er aufstand. Dabei zog er sein süßes Kätzchen mit sich, während er den Jüngeren nah an seine Brust presste. An seine Männer gewandt sprach er: „Okay, ich hab alles, was ich wollte. Geht schon mal runter und sagt den anderen bescheid, dass wir gleich aufbrechen.“
 

„Ja, Sir“, stimmte ihm die sechsköpfige Truppe zu, ehe sie aus dem Schlafgemach gingen.
 

John folgte ihnen und ließ dabei den Jüngeren nicht aus seinen Armen, da er Angst hatte, ihn erneut verlieren zu können. Und das innere Gefühl der Zerrissenheit gefiel ihm ganz und gar nicht. Ebenso wie die ständige Sorge und Ungewissheit, wie es dem jungen Mann ging. Von daher würde er alles tun, damit sich so etwas wie heute, nicht noch einmal wiederholte.
 

Doch kurz bevor sich John in Bewegung setzte, wandte er sich nochmals an Dave und wollte von ihm wissen: „Ach, eins noch bevor ich gehe. Wieso haben sie drauf bestanden, Sumi mitzunehmen? Hatte es etwas mit Rick O Mellay zu tun?“
 

„Sie meinen ihr kleines Tierchen“, erwiderte Dave ruhig. „Ganz einfach, ich wollte meinem Cousin, einen Gefallen tun. Er hat mir in seinem letzten Brief geschrieben, dass Sie ihn öffentlich bloßgestellt und zu Unrecht bestraft haben. Und das alles nur, weil er mit ihrem Pet spielen wollte. „
 

„Und deshalb haben Sie den ganzen Aufwand gemacht?“ hakte John nach.
 

„Nun ja, ich gebe zu, dass ich ein wenig übertrieben habe“, gestand Dave mit einem milden Lächeln. „Aber Sie müssen zugeben, dass mein Cousin nicht im Unrecht war. Ich vertrete nämlich auch seine Meinung, dass diese Wilden nützliche Haustiere sind, die einem das Bett wärmen können und ihren Besitzer erfreuen. Mehr aber auch nicht. Und warum ich ausgerechnet ihr Tierchen haben wollte? Nun, ich muss zugeben, dass es nicht nur an der Gefälligkeit lag, sondern mir hat auch sein recht hübsches Aussehen imponiert.“
 

Dave musste zugeben, dass er seit der Sache mit dem Essen… woran allein die Erinnerung ihn wieder erregte… mit den Gedanken spielte, ganz das süße Pet behalten zu wollen. Aber dessen rechtmäßiger Besitzer war sehr Starrsinnig und er würde alles für den Kleinen tun. Und hier hörte dann Daves Gedanken auf, sich weiter mit diesem Tierchen zu beschäftigen. Es hatte ihm als netter Zeitvertreib gedient, mehr aber auch nicht.
 

„Sie sind wirklich nicht besser, als Rick“, stellte John trocken fest, als er sich kurzzeitig von seinem begehrten Objekt trennte. Einfach weil ihn Daves letzte Worte reizten, weshalb er mit wenigen Schritten den anderen Mann erreichte, der ihn abwartend und mit gehobener Augenbraue ansah. Dieser wollte sich gerade bei ihm erkundigen, was er vorhatte, als John bereits mit seiner Faust ausholte und damit seinen Gegenüber zu Boden schickte.
 

Brummelnd setzte sich Dave auf, wagte sich aber nicht, ganz zu erheben. Einerseits aus Respekt vor dem Schwarzhaarigen und andererseits wollte er nicht erneut dessen Zorn heraufbeschwören. Einmal geschlagen zu werden und sich dabei versehentlich auf die Zunge zu beißen, reichte ihm.
 

„ Sie haben ja jetzt was Sie wollen. Nun gehen Sie“, verlangte Dave und wies mit seiner Hand auf die Tür.
 

„Das werden wir auch, ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag“, verabschiedete sich John. Dann ging er zu Sumi, schlang einen Arm um dessen Hüfte und begleitete ihn nach draußen.
 

Dort warteten bereits Voss, seine Männer und sein eigenes Pferd auf ihn. Mit einem triumphierenden Lächeln ging er zu seinem schwarzen Hengst, wo er seinem geliebten Kätzchen aufs Pferd half. Danach nahm er hinter ihm Platz und legte wieder eine Hand um dessen schlanke Taille. Schützend drückte er den weichen Körper nah an sich, während er mit der anderen Hand die Zügel nahm.
 

Sumi ließ alles schüchtern über sich ergehen, da viele Blicke sowohl John, als ihm selbst galten. Was ihn nur verlegener machte. Da sehnte er sich zu den Zeiten zurück, wo er angekettet in Johns Schlafzimmer war. Wo sie unter sich waren und er nicht diese Nervosität in sich spürte, wie jetzt. Doch zugleich beruhigte ihn Johns Anwesenheit und wie dieser sich nah an ihn drückte, weshalb er sich unbewusst näher an den anderen Mann kuschelte und mit rötlich anlaufendem Gesicht auf den Pferdehals vor sich sah.
 

„Hey, wir sind bald allein, Kitty“, versicherte John seinem angespannten Kätzchen. Was wohl daran lag, dass ihn die vielen Männer Unbehagen bereiteten. Mit einem kurzen Dankesausruf, verkündete er den anderen, dass sie nun aufbrechen und sich wieder auf den Rückweg machen konnten. Woraufhin sich die Truppe in Bewegung setzte, vorne weg John… mit seinem kleinen Kätzchen… und Mayor Voss.
 

Ein erleichtertes Lächeln umspielte Johns Mundwinkel, als er seinen Blick von Sumi weiter gleiten ließ, um sich an den älteren Mann zu wenden: „Ich danke dir vielmal Voss. „
 

„Gar kein Problem, immerhin war ich dir was schuldig“, winkte dieser ab. „Aber weißt du, ich würde mich freuen, wenn ich die Person in deinen Armen… für die du solch eine Armee auf die Beine stellst, um sie zu retten… näher kennen lernen. Wenn dich also ein Besuch bei mir nicht stört, dann melde dich.“
 

„Das mach ich“, versprach John. „Übrigens habe ich noch einen alten Merlot im Keller gelagert.“
 

„Zufällig aus dem Jahr 1784?“ wollte Voss wissen und seine Augen glänzten neugierig.
 

„Ja, 1784, genau dein Jahrgang“, bestätigte John.
 

„Gut, ich freu mich schon sehr auf euren Besuch“, versicherte Voss. „Nur, pass diesmal besser auf den Kleinen auf.“
 

„Wird gemacht Sir, seine große Liebe lässt man nur einmal stehlen.“
 

„Das hoffe ich, Junge und jetzt lass uns mal schneller reiten, ich möchte noch vor der Abenddämmerung ankommen“, meinte Voss bestimmend, ehe er seinem Pferd die Sporen gab. Sobald sie schneller vorpreschten, zogen die nachfolgenden Männer nach und hielten dem Tempo von Voss mit.
 

Dabei ritten sie ohne Unterbrechung zu Johns Landgut und setzten dort sicher den Offizier, seine kleine Eroberung, sowie ein paar von seinen Männern ab.

„Na dann, sehen wir uns“, verabschiedete sich Voss noch von ihnen, ehe er umdrehte und weiterritt. Seine Arbeit hatte er getan und er musste gestehen, dass es ein schönes Gefühl war, wieder gebraucht zu werden. Seit er nämlich vor einigen Jahren sich zur Ruhe gesetzt hatte, vermisste er die Zeit, wo er spontan zu einem Einsatz gerufen wurde und mit seinem Pferd und Mann durch die Lande zog. Aber für heute reichte es, denn jetzt sehnte er sich lediglich nach einem schönen gemütlichen Sessel und einer Flasche Rum.
 

Derweil hatte John sein Kätzchen zum Haus gebracht. Um sein Pferd kümmerten sich seine Angestellten, während er mit seiner leichten Last… die während des Rittes eingedöst war… hoch in sein Gästezimmer. Dort setzte er den jüngeren Mann ab und hielt ihn weiterhin in seinen Armen. Dadurch konnte er ihm langsam beim aufwachen zusehen und wie die goldenen Augen des anderen ihn leicht unfokussiert suchten und haften blieben.
 

„John“, murmelte Sumi leise, als er den anderen Mann erkannte und sich fest an ihn klammerte.
 

„Ja, ich bin ja hier“, flüsterte ihm der Schwarzhaarige zu und nahm sein kleines Kätzchen in eine festere und besitzergreifendere Umarmung. Leicht wippte er vor und zurück, während er sich nah an den anderen kuschelte und seinen Nacken kraulte. Was auch ziemlich gut wirkte, da sich sein süßes Kätzchen langsam beruhigte.
 

„Ich hab dich vermisst“, gestand John seinem Gegenüber und ließ eine Hand vorsichtig zu Sumis Wange gleiten. Auch wenn er die letzten Wochen, jeden Tag diese weiche Haut berührt hatte, kam es ihm dennoch so vor, als täte er es heute zum ersten Mal. Dann hatte er seine Sicherheit verloren und berührte stattdessen behutsam sein begehrtes Objekt.
 

Was auch Sumi bemerkte, der Johns zurückhaltende Art bemerkte. Etwas, das ihn trotz des heutigen Schreckens, Lächeln ließ. Dieser Mann zeigte ihm erneut, dass er ihm vertrauen konnte. Und das bestätigte der Jüngere, indem er sich… mit einem zufriedenem Schnurren… stärker in die fremde Hand lehnte, was John amüsiert aufnahm.
 

„Das gefällt dir wohl“, vermutete John.
 

Gott, allein für diesen bezaubernden Laut, war er erleichtert, sein süßes Kätzchen nun bei sich zu wissen. Es wäre wirklich unverantwortlich, wenn andere auch diesen lieblichen Laut hörten und dadurch ebenso berührt wurden, wie sein Körper darauf ansprang. Denn er konnte spüren, wie ihm das Blut zu Kopf stieg und zugleich in eine tiefere Region, die noch von seiner Hose abgehalten wurde, sich ganz zu entfalten.
 

„Mir auch“, fügte John schmunzelnd an.
 

„John“, hauchte Sumi leise, ehe er sich etwas vorreckte, um neugierig vor den rauen Lippen des anderen stehen zu bleiben. Er schnupperte kurz mit seiner Nase und nahm den wohligen Geruch von Whiskey und Tabak auf. Ein schöner Duft, wie er fand, besonders wenn es von diesem Mann ausging.
 

Verlockend, dass sein Kätzchen von sich aus zu ihm kam, überbrückte John noch die kurze Distanz zu den dargebotenen Lippen des anderen. Warmer Atem schlug dabei gegen sein Kinn und die halb geöffnete Mundhöhle des anderen, ließ seine Selbstbeherrschung immer mehr sinken, bis er schließlich nachgab, sich etwas vorbeugte und…
 

„… nur ein Kuss“, nuschelte John, ehe er verlangend und sehnsüchtig zugleich den süßen Mund vor sich mit seinem eigenen verschloss.
 

Zutraulicher geworden, ließ Sumi es zu und wartete sogar mit Neugier darauf, wie weit John heute gehen würde. Er konnte sich noch an das brennen erinnern, als seine Lippen ihn das letzte Mal berührt hatten. Wie musste es erst sein, wenn er diesen richtig schmecken konnte? Mit diesen und ähnlichen erwartungsvollen Gedanken, schmiegte sich die Rothaut näher an den älteren Mann und bot ihm die Möglichkeit, von ihm zu kosten.
 

Was auch John bemerkte, als er über die immer noch geöffnete Mundhöhle fuhr. Als er keine Ablehnung in den goldenen Augen vor sich sah, ließ er sich dazu hinreißen, seine Zunge vorschnellen zu lassen und sie in die fremde Höhle vor sich zu führen. Und endlich… wie John mit einem vorfreudigem und leicht gedämpften Schnauben bewusst wurde… konnte er sein neues Territorium erkunden.
 

Während er die Zeit auskostete, um alles genau zu erkunden, begann er derweil wieder, den Nackenbereich seines geliebten Kätzchens zu kraulen. Weshalb es nicht lange dauerte und er den süßen Nebeneffekt davon hören konnte, als der Jüngere in ihrem Kuss zu schnurren begann. Die vibrationslaute übertrugen sich auch auf Johns Lippen und ließen ihn lächeln. Ebenso fingen seine Augen zu leuchten an, dass einzig und allein für den anderen Mann vor sich bestimmt war. Für Sumi.
 

TBC



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