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Wild Prärie

von

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Wendungen und neue Regeln

Wendungen und neue Regeln


 

Mit schnellem Tempo trieb John seinen Hengst an, ehe er kurz vor dem Haus abbremste. Dankbar streichelte er kurz dem Pferd über seine Mähne, ehe er absprang und dann zielstrebig die Eingangstür ansteuerte. Aus den Augenwinkel bemerkte er drei junge Männer… sie trugen dunkelblaue Kleidung und standen nicht in seinem Dienst… die sowohl auf die Kutsche ihres Herrn aufpassten, wie auch auf die Pferde, welche man an einer Koppel angebunden hatte.
 

Johns Schritte beschleunigten sich, als er sich seinem Haus näherte. Dort erwartete man ihn bereits, im Flur standen weitere Männer, die nicht zu ihm gehörten und ihm lediglich einen Weg freihielten. Nämlich den ins Wohnzimmer, wo in der Nähe des Kamins sein Freund Kenneth und der Butler standen.
 

Doch ihnen galt seine Aufmerksamkeit nicht so sehr, wie der Person, die es sich in seinem Sessel bequem gemacht hatte. Dieser hatte sein Eintreten bemerkt und bat ihn: „Ah, Mr Cunningham, schön dass Sie da sind. Kommen Sie und leisten Sie uns Gesellschaft.“
 

Sein übertrieben freundliches Lächeln, widerte John jetzt schon an. Ebenso wie die Erkenntnis, dass er wahrscheinlich der Chef dieser fremden Meute war. Mit einem Wink gab der andere Mann zwei seiner Männer zu verstehen, dass sie den Hausbesitzer zu ihm führen sollten. Nur widerwillig ließ es John geschehen und trat schließlich von selbst auf den anderen zu.
 

„Wer sind Sie und was machen Sie in meinem Haus?“ verlangte John umgehend zu wissen.
 

„Verzeihen Sie mir, dass ich mich nicht eher vorgestellt habe. Mein Name ist Dave O Malley. Und was ich hier will…“, setzte Dave an zu erzählen, wurde lediglich von einem Rumpeln und Rumoren unterbrochen.
 

Die Geräusche kamen von oben, aus einem ganz bestimmten Zimmer, was John beunruhigte. „Sumi“, flüsterte er leise und wollte schon zur Treppe gehen, als sich ihm einige Männer in den Weg stellten.
 

„Wo wollen Sie denn hin, Mr. Cunningham, wir sind noch nicht fertig“, stellte Dave fest. Seine Stimme hatte jeglichen Spott verloren und war stattdessen kühl und dunkel. Wobei sein Gegenüber nicht ganz unschuldig war, da er es nicht leidern konnte, ignoriert zu werden.
 

John biss die Zähnen zusammen und musste sich eingestehen, dass er gegen diese monströsen Männer keinen Einfluss hatte. Aber er hoffte darauf, dass er mit Worten und seinem Recht als Hausbesitzer, diese Leute aus seinem Haus bekam. Denn je länger ihn die wissenden und triumphierenden blauen Augen von dem anderen Mann ansahen, verstärkten sie nur sein ungutes Gefühl. Auch gefiel es ihm nicht, tatenlos zuzuhören, wie die hektischen und rumpelnden Laute von oben, leicht zu verstummen drohten, ehe sie ganz und gar abbrachen.
 

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie ein interessantes Mitbringsel von ihrer letzten Mission mitgebracht haben“, begann Dave wieder in seinem alten und ausgelassenen Plauderton zu erzählen. „Ein wildes Tier, das richtig gehalten werden muss, als auf ihre zuvorkommende Art und Weise. Sehr leichtsinnig, wie ich finde, John.“
 

„Für Sie, noch immer, Mr. Cunningham“, verlangte John, dem das Geschwafel langsam leid war. Wann begriffen Leute wie sein Gegenüber, dass Sumi ein Mensch war. Genau wie sie. Es mangelte lediglich an der Sprache und einigen Geflogenheiten, wie Sitte und Anstand. Aber selbst da war sich John sicher, dass sein Kätzchen viel kultivierter war, als dieser schmierige Typ vor ihm.
 

„Natürlich, Mr. Cunningham“, verbesserte Dave schnell, doch dieses eklige Grinsen wollte nicht aus seinem Gesicht verschwinden. Wodurch er… sei es bewusst oder unbewusst… John zu reizen anfing, weshalb er seine rechte Hand ballte, um seine Selbstbeherrschung aufrecht zu halten.
 

„Kommen Sie endlich auf den Punkt oder ich werde Sie umgänglich aus meinem Haus verweisen“, warnte ihn John.
 

Zeitgleich wurde oben hart eine Tür aufgestoßen, da sie mit einem lauten Knall gegen die Wand prallte. Dann waren schwere Schritte zu hören, die sich langsam der Treppe näherten und Johns Interesse weckten. Immer wieder warf er einen Blick dahin, während Dave in Ruhe mit seiner Ausführung fortfuhr: „Jedenfalls habe ich vor einigen Tagen einen Brief erhalten, indem die Bitte verlautet wurde, mich nun um ihr Pet zu kümmern. Und, wie soll ich sagen, ich kann dieser Person den Gefallen einfach nicht abschlagen. Zumal ihr Tierchen das gewisse Etwas hat, weswegen ich mich gerne, seiner annehmen werde.“
 

Während Dave mit seiner ruhigen und einschmeichelnden Stimme auf seinen Gegenüber einredete, kam derweil einer seiner Männer herunter. Ein Hüne von einem Mann und was John grinsen ließ, zierten Kratz- und Bissspuren seinen muskulösen Körper, welches von seinem süßen Kätzchen stammte. Jene Person, die der Hüne über seiner Schulter trug, wie John beim näheren hinsehen auffiel. Sumi hang reglos über der Schulter von diesem fremden Kerl und ließ sein Lächeln gleich wieder gefrieren.
 

„Was haben Sie mit ihm gemacht?“ verlangte John harsch zu wissen. Seine Augen bohrten sich drohend in die dunklen Irden seines Gegenübers. „Und überhaupt, Sie werden ihn nirgendwohin mitnehmen. Er ist mein Freund, mein Partner und das bedeutet, dass ich auch ein Wort dabei mitzureden habe. Daher werden Sie sich jetzt bei mir entschuldigen und dann so freundlich sein und sich von meinem Anwesen entfernen.“
 

„Wissen Sie, Mr. Cunningham, das war keine Bitte“, erklärte Dave ernst. „Ihr kleines Pet wird mit uns kommen und einen neuen Besitzer haben. Nämlich mich.“ Ein breites und zufriedenes Grinsen zierte sein Gesicht, als er sah, wie sein Gegenüber für einen kurzen Moment die Beherrschung verlor, ehe er sich zusammenriss und ihn wütend ansah.
 

„Das glaube ich nicht“, widersprach John.
 

„Oh doch, sie werden es wohl hinnehmen müssen“, erwiderte Dave und wies mit einer kurzen Geste, zwei seiner Männer an, die vortraten. „Ich würde ja gerne unseren Plausch noch weiter führen, aber leider habe ich noch dringende Geschäfte zu erledigen. Also, wenn sie mich und mein kleines Pet entschuldigen würden, wir werden dann gehen.“
 

„Das können Sie gerne tun, aber nicht mit Sumi“, meinte John mit einer Maske aus Wut und Hass. Bedrohlich ging er auf jene Person zu, die gerade dabei war, sich unerlaubt sein Kätzchen mitzunehmen. Doch augenblicklich, als er sich in Bewegung gesetzt hatte, kamen ihm zwei Leibwächter entgegen.
 

Sie drängten ihn zurück und ließen sowohl Dave, als auch sein geliebtes Kätzchen passieren. „Wie ich bereits sagte, wir werden jetzt gehen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“, meinte Dave süffisant, ehe er sich umdrehte und das Haus verließ. Gleich darauf folgte ihm der massige Typ, welcher den zierlichen Leib von Sumi auf seiner Schulter trug und dann folgten die anderen Männer von ihm. Erst zum Schluss wandten sich die beiden Schränke von Männern von John ab und verließen als letztes das Haus.
 

John sprintete ihnen zwar hinterher, doch es war zu spät. Die Kutsche in der sich höchstwahrscheinlich sein geliebter Wildfang befand, hatte sich längst in Bewegung gesetzt, während die letzten Angestellten von Dave, sich auf ihre Pferde schwangen, um Wortlos ihrem Herrn zu folgen. Sie hinterließen lediglich noch eine Staubwolke und eine innere Leere, die John auf schmerzliche Art begreiflich machte, dass er alleine war.
 

Zornig schlug er die Tür zu, als er sich an die erste Person wandte, die er in seiner blinden Wut dafür verantwortlich machte. Und das war leider Gottes sein Butler. „Was haben diese Leute hier zu suchen gehabt?“ wollte John aufgebracht wissen. All sein Zorn und Wut gegenüber jenem Mann, der ihm sein geliebtes Wildkätzchen weggenommen hatte, richtete sich nun an seinen Angestellten. „Seit wann lassen Sie ohne meine Erlaubnis, jemanden ins

Haus?“
 

„Hey, John“, mischte sich Kenneth ein und trat zu seinem Freund. Er legte beruhigend eine Hand auf dessen Schulter, weshalb dieser innehielt, den Butler weiter anzuschreien und stattdessen sich auf ihn zu konzentrieren.
 

„Was?“ fuhr ihn John ungehalten an.
 

„Er hatte keine Wahl gehabt, das weißt du doch am Besten“, erklärte ihm Kenneth geduldig, in ruhigem Ton. „Immerhin hast du sie selbst ziehen lassen müssen, mit deinem süßen Fang.“
 

Eindringlich blickte Kenneth seinen Freund dabei an, welcher langsam die Wildheit in den Augen verlor. Schließlich senkte er seufzend seinen Kopf und musste sich eingestehen, dass der andere Mann Recht hatte. Etwas, was ihm gar nicht schmecken wollte.
 

„Aber ich werde es nicht hinnehmen“, sprach er dunkel und sah kampfeslustig zu Kenneth auf.
 

„Nein, das wirst du nicht“, bestätigte ihm dieser. Immerhin kannte er seinen Freund ziemlich gut, weshalb er wusste, was in diesem Kopf vorging. Und eins war sicher, wenn er sich vornahm, dass die kleine Rothaut besser zu ihm gehörte, als zu einem anderen, dann würde John alles daran setzen, um dies auch durchzusetzen. Dass nämlich sein süßer Fang wieder zu ihm zurückkam, ehe er diesen schmierigen Typen eins auswischen würde. Ein Gedanke der Kenneth selbst sehr gefiel, weshalb er lächelnd anfügte: „Du kannst selbstverständlich mit meiner Hilfe rechnen.“
 

„Gut zu hören, danke mein Freund“, meinte John nun ruhiger, wenn auch innerlich aufgewühlt und erregt, mehr Taten als Worte sprechen zu lassen. Dennoch riss er sich zusammen und wandte sich mit einem milderen Blick zu seinem Butler um: „Entschuldigen Sie, ich habe meinen Zorn ungerechtfertigt an Sie ausgelassen.“
 

„Man hat ihnen etwas Wichtiges genommen, von daher ist es nur verständlich, dass Sie wütend sind, Sir“, beschwichtigte ihn der Butler.
 

„Ja, aber das ist trotzdem kein Grund, Sie einfach dafür zu beschuldigen. Verzeihen Sie mir nochmals“, beteuerte John demütig. Gleich darauf packte ihn wieder die Sorge, da er unvorsichtig war. Und das nur, weil er sich zu früh gefreut hatte, dass alles glatt ging. Selbst auf seinem eigenen Grundstück, war man nicht mehr sicher. Aber… und das zauberte John ein Lächeln ins Gesicht… Dave und seine Leute, haben sich mit dem Falschen angelegt. Denn niemand vergriff sich ungefragt an seinem Eigentum und besonders nicht an jene Dinge, die er mehr liebte und schätzte, als sein eigenes Leben.
 

„Sumi, ich hol dich wieder nach Hause“, schwor John dunkel und ballte seine Hand zur Faust. „Das verspreche ich dir, Kitty.“
 

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Als Sumi langsam wach wurde, blinzelte er einpaar Mal, ehe er die dunklen Flecken, welche vor seinen Augen zu tanzen schienen, vertreiben konnte. Diesmal befand er sich nicht mehr in dem Zimmer, mit dem Bett und dem leichten Geruch von John. Dafür roch es zu streng hier… was wohl an dem vielem Parfüm lag, welches das Zimmer einnahm… und seine Nase überreizte.
 

Mit einigen weiteren Blicken, bemerkte Sumi, dass er auf einem Fellteppich lag, welcher vor einem Bett ausgebreitet lag. Zwei Kopfkissen hatte man netterweise auf dem Fell gelegt. Doch sehr zu schätzen tat Sumi diese Geste nicht, da er diese Sachen nur aus schmalen Augen ansah.
 

Ebenso wie der leichte Druck, welcher von seinem Hals ausging. Mit einer unguten Ahnung, hob er seine Hände an und betastete die Stelle an seinem Hals, nur um feststellen zu müssen, dass ein metallener Gegenstand darum lag. Und es war verdammt zäh, da es sich nicht einfach mit rütteln abmachen ließ. Und nicht genug der Schmach, ein leises Klirren ließ ihn kurz in seiner Aktion inne halten, ehe er seinen Blick weiter zu seinen Händen führte, um die zwei Schellen lagen. Eine dünne Kette verband sie beide, ebenso wie der eine Ring um sein Fußgelenk, ihn mit dem Bett verband. Sie war so kurz eingestellt worden, dass er sich kaum vom Bett wegbewegen konnte, geschweige denn, dass er sich richtig aufrichten konnte.
 

„Endlich wieder wach, Pet“, hörte er eine süffisante Stimme hinter sich.
 

Mit blitzenden Augen wandte er sich zu der besagten Person um und funkelte sie wütend an. Sie sollte ruhig wissen, was er davon hielt, nun wieder in Ketten zu liegen. Und überhaupt, wer war das? Wieso war er jetzt hier? Und wieso sah ihn sein Gegenüber auf so merkwürdige Art an?
 

Dave hatte die gesamte Zeit über, sein schlafendes Pet beobachtet und interessiert studiert. Seine neue Errungenschaft war trotz seines schmalen Körperbaus, viel kräftiger, als andere junge Männer in seinem Alter. Zudem war es für ihn ein Genuss, seine Hautfarbe zu betrachten und seine Augen über die sonnengebräunte Haut gleiten zu lassen. Ebenso wie sich der zierliche Körper ruhig bewegte im Schlaf und diese recht schmalen Lippen, einen Spalt offen standen.
 

Da hatte er wirklich einen Glücksgriff gemacht, mit seinem neuen Pet. Denn allein in dieser friedlichen Pose, hatte sein Tierchen etwas Erotisches an sich. Von daher war Dave auch sehr aufgeregt, als endlich Bewegung in den schmächtigen, aber dennoch kräftigen Körper des anderen kam und sich sein Pet langsam aufrichtete. Zuerst dauerte es etwas, bis der Jüngere begriff, dass er nun einen neuen Herrn hatte, welcher sich um ihn kümmern würde.
 

Und im Gegensatz zu Cunningham, würde er gleich die Zügel hart anziehen, als sie locker vor sich halten zu lassen. Als er sein Pet begrüßte, funkelten ihn dessen Augen gleich entgegen, was mehr als gewagt für sein Tierchen war. Immerhin befand er sich nicht in der Stellung, ihn irgendwie kampfeslustig anzublicken. Um das gleich klar zu stellen und auch, damit sein Pet wusste, wer er für ihn ab heute sein würde, überbrückte er die Distanz zum Jüngeren und hockte sich zu ihm.
 

Dann packte er Sumi unvermittelt am Nacken und zog ihn näher zu sich, während er mit der anderen Hand das Kinn seines kleinen Pets packte. Grob griff Dave in den dunklen Haarschopf vor sich und zog sein Pet zu sich heran. Sumi hatte das Gefühl, als wollte ihn der Kerl skalpieren. Er spürte einen unangenehmen Druck auf seinem Kopf, so als würden ihm gleich die Haare rausgerissen.
 

„Von heute an, kannst du dich von John verabschieden Pet“, begann Dave dunkel zu erklären. „Denn ab heute gehörst du mir.“
 

Er ließ einen gefährlichen Unterton mit seiner Stimme mitschwanken, dass sein neues Haustierchen genau wusste, was er bei ihm zu erwarten hatte. Und sollte es einige Kommunikationsschwierigkeiten geben, dann hatte er immer noch seine eigenen Methoden, um der Rothaut Benehmen beizubringen. Welche neuen Regeln hier im Haus galten und was er sich bei ihm erlauben durfte und was nicht. Etwas, wo er sich sicher war, dass Cunningham zu nachsichtig mit dem Tierchen war.
 

Er betitelte den jungen Mann absichtlich mit der Bezeichnung Pet, um ihn erst gar nicht als ebenbürdeigenen Menschen zu sehen. Nach seiner Ansicht, waren die Rothäute nichts weiter als Freiwild, was gejagt werden darf. Und was man einmal eingefangen hatte, gehörte nun einen und musste sich dementsprechend unterordnen. In dem Fall, musste sich die Rothaut ihm beugen.
 

„Und das wirst du“, versprach Dave dunkel. Ein leises, aber dennoch langgezogenes Magenknurren, ließ ihn kurz innehalten, als er breit grinsen musste. Allerdings strahlte es nichts Freundliches oder gar Gutes aus.
 

Das bemerkte auch Sumi, der eingesehen hatte, nicht gegen die Kraft des anderen Mannes anzukommen. Allerdings übermannte ihn der Hunger, da er… nun er konnte nicht wirklich sagen, seit er das letzte Mal was gegessen hatte. Er wusste lediglich, dass John die Mahlzeiten so gelegt hatte, dass er nie wirklich ein Hungergefühl hatte.
 

John, der Name durchquerte seine Gedanken.
 

„So, du hasst also Hunger“, stellte Dave fest und zog den Kopf des Jüngeren näher zu sich. Leise zischte er ihm ins Ohr: „Damit du es weißt, Pet, bei mir musst du dir dein Essen verdienen. So wie meine anderen Tierchen das auch müssen. Die Hunde bewachen das Haus, die Katzen halten es von Ratten sauber und du… du wirst mir zu diensten sein.“
 

Scharf zog Sumi die Luft ein, als er das Bleichgesicht so nah vor sich hatte. Wie er ihm mit seinen harten und eindringlichen Blick ansah, während er unverständliche Worte zu ihm sprach. Allerdings versprach der Ton nichts Gutes.
 

„Und hast du nun Hunger, Pet?“ fragte Dave nach.
 

Wie zur Besättigung knurrte Sumis Magen erneut, weshalb er beschämt und wütend zugleich seinen Kopf wegdrehen wollte, was durch den stahlharten Griff des anderen verhindert wurde. Dieser hielt seinen Haarschopf und damit auch seinen Kopf, unerbittlich zu sich gerichtet, dass er dessen triumphierendem Ausdruck entgegenblicken musste.
 

„Schön, dann möchte ich aber vorerst noch etwas von dir“, verlangte Dave. Damit ließ er den Haarschopf los, doch nur, um mit zwei Fingern unter dem Halsband seines Tierchens zu greifen und es zu sich zu ziehen. Mit der anderen Hand, hielt er eisern dessen schmales Kinn fest, bevor er harsch seine Lippen auf die seines Gegenübers legte.
 

Ein warmes Gefühl breitete sich dabei in ihm aus, dass er glaubte in Flammen zu stehen. Angefangen von seinen prickelnden Lippen, bis hin zu seinen Lenden, in denen sich zuzüglich sein Blut verteilte. Dave musste zugeben, dass die schmalen Lippen lieblicher waren, als die meisten Weintrauben von denen er gekostet hatte und sanfter, als eine Feder waren. Zudem schmeckten sie auf der einen Seite recht süß und hinterließen ein leicht, bitteren Nachgeschmack.
 

Begierig und fasziniert zugleich verstärkte er seinen Kuss. Zuerst reichte es ihm, die fremden Lippen zu umschmeicheln, ehe er mit seiner Hand leichten Druck auf das Kinn seines Pets auslegte, um in die heiße Höhle des anderen einzudringen. Was kurz darauf auch geschah, als Sumi schmerzhaft seinen Mund etwas öffnete, was Dave sofort nutzte. Er plünderte das innere von der warmen Höhle vor sich und ließ wie im Rausch, seine Zunge nach vorne schnellen.
 

Immer weiter drang er vor, bis Sumi den fremden Eindringling mit seiner Zunge entgegenstellte und versuchte die Zunge des anderen, aus sich herauszubekommen. Mit jedem Augenblick, wo er den ungewollten Speichel des anderen in sich aufnahm und dessen rauen Geschmack nach Tabak schmeckte, fühlte er sich immer angeekelter von diesem Kuss. Seine anfänglichen Versuche, den fremden Muskel aus seinem Mund zu schieben, ließ ihn seine Taktik ändern.
 

Er würde sich bestimmt nicht noch länger den Atem nehmen lassen, während sein Gegenüber tiefe Befriedigung bekam… was er an dessen seligem Gesichtsausdruck erkennen konnte… weshalb er nach einem kurzen und tiefen Grollen, einfach zubiss.
 

„Au, verdammt“, fluchte Dave und zog sich von seinem Pet zurück. Er löste seine Hände von dem anderen Körper, um mit seiner rechten Hand auszuholen und ihm eine Ohrfeige zu verpassen. Ruhig sah er dem anderen zu, wie er zu Boden ging und eine zarte Röte sich über die Wange ausbreitete, die er gerade eben unsanft berührt hatte.
 

„Das war sehr unklug, Pet. Aber ich schwöre dir, dass du das nicht noch einmal machst. Im Übrigen mag ich deinen Blick nicht, auch das werde ich noch ändern“, schwor Dave dunkel. Schließlich hatten alle entweder demütig den Blick zu senken oder mit Achtung und Ehrbietung zu ihm aufzusehen. Wenn diese goldenen Irden mit Lust verschleiert gewesen wären, hätte er auch nichts dagegen gehabt, aber was ihn so verwirrte, waren diese lodernde Flut in den Augen, seines Tierchens. Sie schienen bis in sein innerstes zu dringen und ihn… ihn langsam den Verstand rauben zu wollen.
 

„Ich geh jetzt runter und hol uns etwas zu essen. Wenn ich wieder komme, möchte ich ein besseres Verhalten von dir sehen oder ich werde mir was einfallen lassen, das verspreche ich.“
 

Sumi sah nicht auf, als Dave seine Drohung aussprach, sondern drängte sich nur soweit zurück zur Bettkante, wie er konnte, ehe er sich auf den Boden legte und sich eng zusammenrollte. Er wollte so wenig wie möglich Angriffsfläche bieten. Etwas was Dave belustigt aufschnauben ließ, ehe er sich von seinem Tierchen abwandte und zur Tür ging. Die schutzsuchende Haltung zeigte ihm, dass der Kleine lernfähig war und wahrscheinlich begriffen hatte, ihn nicht weiter zu reizen.
 

„Bis nachher“, meinte Dave, ehe er in der Tür verschwand und hinter sich abschloss.
 

Hass loderte in Sumis Augen auf, als er von seiner Position aus beobachtete, wie das Bleichgesicht das Zimmer verließ. Doch zugleich beherrschte ihn eine unangenehme Kälte, die sich durch seinen Körper zog, da er nicht wusste, was noch auf ihn zukommen mochte. Dafür war sein Gegenüber zu unberechenbar und wechselte ständig mit seinen Stimmungen und seinen Gesten. Erst küsste er ihn, dann gab er ihm eine Backpfeife. Zuerst sprach er ruhig, ehe er ihm eine wütende Drohung hinterließ. Und nicht einen Moment hatte er einen weichen Ausdruck in den dunkeln Augen des anderen Mannes gesehen, als viel eher eine besitzergreifende und dominierende Art, die ihn wohl einschüchtern sollte.
 

Was langsam auch gut funktionierte, da er nicht verstand, was der Weiße von ihm wollte. Doch was er wusste war, dass dieser gegen ihn die Hand erhoben hatte und wahrscheinlich bereit war, ihm auch mehr wehzutun, wenn er sich nicht nach ihm richten würde.
 

Etwas, was ihn hart schlucken ließ.
 

So etwas hatte er erwartet, als er von John und seinen Männern gefangen genommen wurde. Als er in Johns Fängen war… ihm schutzlos und hilflos ausgeliefert war… und er alles mit ihm machen konnte. Aber nie, nicht ein einziges Mal war John handgreiflich geworden, was Sumi bitter dreinblicken ließ. Er hätte nie geglaubt dies mal denken zu können, aber nachdem er alles verloren hatte, was er je besaß… seine Familie und Freunde, sein Zuhause und seine Freiheit… drang dieser eine Gedanke immer wieder in ihm vor. Beherrschte ihn ganz und gar, während sich eine stille Hoffnung in ihm breit machte. Dass er wieder zu dieser Person zurück konnte, welche ihn nie verletzt oder gar zu etwas gedrängt hatte.
 

Sumis Blick glitt stumpf in den Raum, da er nicht wirklich etwas ansah. Lediglich eine Person konnte er vor seinem inneren Auge sehen, was seine Mundwinkel leicht anheben ließ. Leise sprach er dessen Namen aus: „John.“


 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lucy-Sky
2009-01-31T19:10:33+00:00 31.01.2009 20:10
Es geht weiter!*freu*
Hoffentlich kann John Sumi schnell retten. Dave ist schon mehr als nur unsympathisch und ich hoffe das Sumi nicht so lange bei ihm bleiben muss.
Von: abgemeldet
2009-01-31T00:07:26+00:00 31.01.2009 01:07
Endlich gehts weiter!!
Oh verdammt, also die beiden haben echt kein Glück (John und Sumi)
Vor allem kann ich nicht verstehen wie John Dave so einfach ziehen lassen konnte! Das war verdammt nochmal sein Haus! Überall sind seine Bedienstete und was weiß ich nicht alles! Er hätte nur dafür sorgen müssen dass alle sofort kommen und ihn unterstützen und dann hätten Dave seine Gorillas auch nichts mehr genützt.
Jetzt hat Dave Heimvorteil, und das wird verdammt hart Sumi da wieder rauszuholen.
Ja, der liebe Sumi... langsam fehlt ihm John. Schön dass er das so schnell merkt...
Von:  Toastviech
2009-01-29T21:10:11+00:00 29.01.2009 22:10
Yuhu es geht weiter!

Ich hasse Dave so sehr aus tiefen, ehrlichen Herzen. ALso so sehr kann man gar nicht mehr hassen glaub ich.
Sumi tut mir so leid.
Ihc weiß nicht wie sich dieses Schwein von dave einfach Sumi schnappen konnte? Hatte er das Recht?
Ich hoffe es wendet sich rasch zum Guten,

lg Toasty
Von: abgemeldet
2009-01-29T09:53:53+00:00 29.01.2009 10:53
juhu es geht weiter!:D wieder ein tolles Kapitel.^^ Armer Sumi Ich hoffe John kann ihn retten. Freu mich aufs nächste Kapitel, mach weiter so<33


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