Reue
gomeeeeen.. >___<
Ich weiß, es hat lang gedauert.. tut mir echt leid!
Aber wünsch euch jetz (endlich) viel Spaß mit dem letzten kapitel ^^
Die Szene fängt übrigens an der Stelle an, an der Bou die Wohnung von Taku verlassen hat, nachdem Kanon reinkam..
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Bou stand mit dem Rücken an die Tür gelehnt, die er gerade hinter sich ins Schloss geworfen hatte. Vor Wut auf Takuya, da dieser seine Gefühle nicht erwiderte. Vor Wut auf Kanon, da dieser genau im falschen Moment aufgetaucht war. Und vor Wut auf sich selbst.
Er atmete tief durch, um seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen. Es war die Angst gewesen, die ihn dazu getrieben hatte, heute zu Takuya zu kommen. Angst davor, dass Kanon ihm zuvorkommen würde.
Und jetzt? Jetzt hatte er es verdorben. Kanon und Takuya allein in einem Raum und noch dazu war das Thema schon praktisch auf dem Tisch, sodass sie gar nicht mehr drum herum kamen, nun über ihre Gefühle zu sprechen. Und diese Gefühle waren eindeutig.
Vor einigen Tagen hatte Bou ein Gespräch zwischen Kanon und Miku mitbekommen. Es war im Proberaum gewesen, irgendwann nach der Probe. Eigentlich hatte Bou vorgehabt, bei der Probe zuzusehen, hatte es aber wohl nicht mehr rechtzeitig geschafft. Die anderen waren schon gegangen und hatten die Tür nicht richtig geschlossen – eine so kleine, unbedeutende Handlung, die aber so viel ausgelöst hatte. Wäre sie nämlich keinen Spalt offen gewesen, hätten die schalldichten Wände sicher keinen Laut von dem preisgegeben, was hinter ihnen gesprochen wurde.
Trotzdem hatte der blonde Gitarrist die Stimmen erst gehört, als er schon fast an der Tür angekommen war, so leise hatten sich Bassist und Sänger unterhalten.
Sicher war es nicht fair und auch nicht richtig, seine Freunde so zu belauschen, aber es hatte ihn einfach zu sehr interessiert, was sein Freund und Kanon zu besprechen gehabt hatten, vor allem… warum sie dies alleine taten…
Und da hatte er es mitbekommen: Kanon hatte Miku erzählt, dass er Angst hatte, es würden wieder solche Dinge passieren, wie damals zwischen ihm und Bou. Schließlich war es offensichtlich, dass dieser ein Auge auf den Gitarristen geworfen hatte.
Miku hatte lange geschwiegen. Wahrscheinlich hatte er in diesem Moment darüber nachgedacht, ob das, was ihm Kanon da erzählte, wirklich so offensichtlich war... Oder ob er einfach nur die Augen davor verschlossen hatte. Vielleicht hatte der Sänger gar nicht sehen wollen, dass sein Freund Takuya nachstellte.
Doch wenn Bou darüber nachdachte, dann war es seit genau diesem Tag, seit dem irgendetwas an ihrer Beziehung falsch lief. Kanon hatte Miku wohl unbewusst darauf hingewiesen, dass Bous volle Aufmerksamkeit nicht mehr dem Sänger gewidmet war.
Und was die Gefühle anging… Takuya… Nach der Reaktion von eben in dessen Wohnung sah doch ein Blinder mit Krückstock, dass er Kanons Gefühle erwiderte. Er hatte schließlich nicht widersprochen, als ihm Bou unterstellt hatte, er würde Kanon nachstellen.
Mit Tränen in den Augen löste sich Bou von Kanons Tür, durch die kein Laut drang. Zu gern hätte er sie aufgerissen, um zu erfahren, was sich gerade dahinter abspielte, doch vielleicht war es besser, es nicht zu wissen. Zu schmerzhaft wäre es zu erfahren, dass sich die Beiden gerade ihre Gefühle gestanden und in den Armen lagen.
Seine eigenen Worte schwirrten ihm noch im Kopf herum, als er die Treppe nach unten lief. „Hör lieber auf mit ihm rumzuspielen und lass ihn in Ruhe!“ Es war ein letzter verzweifelter Versuch gewesen, Kanon von Takuya fernzuhalten, doch er war ebenso hinterhältig wie sinnlos.
Die beiden waren seine Freunde! Wieso tat er ihnen so etwas an? Wieso wollte er sie gegeneinander aufspielen? Eigentlich war doch alles so gewesen, wie er wollte. Er hatte einen Freund gehabt, der ihm wichtiger als alles andere gewesen war. Das hatte er zumindest gedacht, bis er Takuya getroffen hatte.
Doch waren seine Gefühle für den Gitarristen wirklich so stark, wie sie für Miku gewesen waren? Verdammt, wieso hatte er nur alles zerstören müssen?
Seine Beine trugen Bou zu dem einzigen Ort, an dem er jetzt nicht allein sein würde. Allein mit seinem Elend und seiner Trauer. Er wollte nicht allein sein, obwohl er doch wusste, dass er es in Wirklichkeit war.
Er hatte Kanon verloren. Ebenso wie Takuya. Und Miku… Ja, auch Miku hatte er von sich gestoßen, doch etwas zog ihn noch immer zu dem Sänger. Jetzt erst bemerkte er nämlich, wie dringend er diesen doch eigentlich noch brauchte! Wie sehr er sich nach dessen Wärme und Geborgenheit sehnte. Wie sehr dieser ihm immer geholfen hatte – allein mit seiner Anwesenheit.
Also kam er eine halbe Stunde später völlig fertig – sowohl körperlich als auch mit den Nerven – bei Mikus Apartment an. Unschlüssig stand er an der Eingangstüre und blickte auf vier Namensschilder. Zum ersten Mal kamen in ihm Zweifel auf, ob es wirklich richtig war, was er hier tat. Er war Schuld, dass die Beziehung zu Bruch gegangen war und nun stand er hier und wollte, dass Miku ihn einfach zurücknahm?
Eine Stimme schreckte ihn aus seinen Gedanken. „Möchtest du hinein, junge Dame?“ Bou hob eine Augenbraue und drehte den Kopf, sodass er eine freundliche ältere Frau erkennen konnte, die die Eingangstür offen hielt.
Bou nickte nur kurz und trat dann mit einem „Arigatô“ an der nun verwirrt blickenden Frau vorbei zum Aufzug. Dass sie sich über die männliche Stimme der „jungen Dame“ wunderte, fiel Bou gar nicht auf, da er mit seinen Gedanken ganz wo anders war. Außerdem war er solche Blicke gewohnt, sodass er sie schon kaum mehr wahrnahm.
Während er in den Aufzug stieg und den Knopf für den ersten Stock drückte, breiteten sich die Zweifel weiter in ihm aus. Was sollte er denn sagen? Dass es ihm Leid tat? Dass er jetzt, wo er Takuya nicht haben konnte, zu Miku zurückwollte? Unwillkürlich musste Bou lachen. Das war einfach jämmerlich… Er war jämmerlich!
Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch stieg er aus und blieb vor Mikus Tür stehen. Er sollte nicht hier sein… Es war egoistisch von ihm, sich nun von dem Blonden trösten lassen zu wollen, nur weil etwas nicht so lief, wie der Gitarrist wollte, doch seine Traurigkeit und Einsamkeit überwogen und so klingelte er an der Tür.
Die Sekunden, in denen er nun wartete, kamen ihm unendlich lang vor, doch auch sie endeten, als die Tür geöffnet wurde. Das vertraute und plötzlich doch so fremde Gesicht zeugte von Überraschung, nachdem es den Gitarristen erblickt hatte.
Bou war so froh darüber, dass ihm überhaupt die Tür geöffnet wurde, dass Tränen den Weg über seine Wangen fanden. Zugleich waren es die Tränen, die er schon seit er Takuyas Wohnung verlassen hatte, weinen wollte. Tränen der Enttäuschung und der Einsamkeit. Als Miku dann aber auch noch einen Schritt auf ihn zutrat und die Arme um ihn legte, ließ er ihnen freien Lauf und versuchte gar nicht mehr, sie zu unterdrücken.
Dass der Sänger ihn langsam in die Wohnung zog und die Tür mit einem Fußtritt schloss, nahm Bou gar nicht wirklich wahr. Zu sehr hatte er dieses Gefühl vermisst, von Mikus Armen gehalten zu werden.
Er spürte, wie eine Hand zärtlich über seinen Kopf strich und ihn so dazu brachte, sich zu beruhigen. Auch nachdem die Tränen versiegt waren, regten sich die beiden noch einige Zeit lang nicht, bevor Miku den anderen sanft von sich schob und ihn ansah.
„Komm mit!“ Bou nicke nur kurz und folgte Miku dann ins Wohnzimmer, wo sie sich auf das Sofa setzten. Wieder verging eine halbe Ewigkeit in der sie nur stumm nebeneinander saßen und vor sich hinstarrten.
Und wie sollte das jetzt weitergehen? Bou hatte nicht darüber nachgedacht, wie er es eigentlich anstellen wollte, Miku zu sagen, dass er ihn wieder zurück wollte. Er wusste nur, dass er ihn brauchte und nicht mehr allein sein wollte.
„Willst du es erzählen?“, fragte der Sänger schließlich leise. Bou zögerte. Sollte er Miku wirklich erzählen, dass er so traurig war, weil er Takuya verloren hatte? Konnte er Miku so etwas erzählen? War es nicht herzlos von seinem Liebeskummer zu erzählen, nachdem er den Sänger so verletzt hatte?
Doch da war es wieder. Eines der Dinge, die er so an Miku liebte: Er fragte nicht, was passiert war, sondern ob er es überhaupt erzählen wollte.
„Takuya und Kanon…“, sagte er einfach nur leise, woraufhin der andere nickte. Er verstand, was passiert war. „Es kann nicht alles so laufen, wie du willst, Bou…“ Der Angesprochene senkte den Kopf. Das Gleiche hatte ihm Takuya auch gesagt. „Aber… es läuft einfach so verdammt schief!“, gab er schließlich von sich und unterdrückte einen Schluchzer. „Was hast du denn erwartet? Hat Takuya je irgendwelche Anstalten gemacht, dass er in dich verliebt ist? Ich glaube nicht…“ Miku sah den Blonden an, der nur leicht den Kopf schüttelte. Eher aus Ratlosigkeit als dass es eine Antwort auf die Frage war.
Er hätte nicht herkommen sollen. Erneut wurde ihm klar, dass er hier nicht mehr erwünscht war. Miku nahm Takuya und Kanon in Schutz und warum sollte er es auch nicht tun? Bou hatte ihn verletzt. Er hatte sie alle verletzt. Warum sollte Miku also noch zu dem Menschen stehen, der ihn einfach so für einen anderen sitzen gelassen hatte?
„Bou… Warum bist du hier?“, fragte der Sänger plötzlich. Der Angesprochene blickte erschrocken auf und sah somit direkt in die Augen seines Gegenübers, die so von Entschlossenheit zeugten. Er kannte die Antwort doch schon. Warum zwang er Bou dazu, sie auszusprechen? Wollte er es ihm zurückzahlen?
Doch wenn das die einzige Möglichkeit war, damit Bou wieder normal mit Miku reden konnte, dann war es ihm das Wert. „Es tut mir Leid…“ Sein eigenes Flüstern hallte dem Gitarristen in den Ohren wider. „Ich… ich liebe dich doch, Miku.“ Er liebte ihn, wie er ihn immer geliebt hatte, doch leider hatte er das in den letzten Tagen vergessen. Es war einfach zur Gewohnheit geworden.
Mit dem Auftauchen Takuyas war etwas Neues in sein Leben getreten, doch es hatte ihn nur abgelenkt. Abgelenkt von seiner Liebe zu Miku. Aber wenn er sie so schnell vergessen konnte, war sie dann wirklich so echt, wie er es sich einredete? Oder brauchte er gerade einfach nur jemanden, an dem er sich halten konnte?
„Ich glaube, du weißt im Moment nicht, was du wirklich willst.“ Miku durchbrach die Stille. Doch gerade dieser Satz brachte Bou dazu, sofort zu widersprechen – wenn auch nur innerlich. Vielleicht war es nur eine Trotzreaktion, aber genau jetzt, in diesem Augenblick, wusste er, was er wollte. Er wollte, dass es so war wie früher. Wieso brachte er diese Worte dann nicht über die Lippen?
„Ich kann das nicht mehr, Bou…“
Es war nur ein Satz, der dem Gitarristen signalisierte, dass es vorbei war. Es war zu spät und er hatte es verdorben. Das war nun die Strafe dafür, dass er vergessen hatte, wie wichtig ihm Miku doch eigentlich war.
Bou war nur mit einem Gedanken hergekommen: Entweder Miku nahm ihn zurück, was nur ein kleiner Teil erwartet, jedoch ein unendlich großer Teil in ihm gehofft hatte, oder er würde alles verlieren – Mikus Liebe und zugleich dessen Freundschaft.
„Vielleicht kannst du ja jetzt verstehen, wie Kanon sich damals gefühlt haben musste, als du ihm eiskalt ins Gesicht gesagt hast, dass du ihn nicht liebst.“
Ja, das konnte er. Wahrscheinlich besser als jeder andere. Nun wurde er nämlich zweimal abgewiesen. Er hatte zweimal dieses Gefühl erleben müssen.
„Ich kann und will nicht mehr mit dir zusammen sein…“ Alles in Bou zog sich bei diesem Satz zusammen. Dann war es das also wirklich gewesen. Er hatte seinen Freund und noch dazu all seine anderen Freunde verloren. Sicher, da gab es noch Teruki, doch wie würde er dazu stehen? Er würde wohl eher zu Kanon und Miku halten… seiner Band.
Umso mehr erstaunte es Bou, als Miku weiter sprach. Und mit diesem Satz sah er plötzlich wieder ein wenig Hoffnung. Hoffnung in Form eines unsicheren Lächelns, das sich auf das Gesicht des Sängers schlich.
„Aber… vielleicht können wir Freunde bleiben… wenn du willst…“
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So, das is jetz wirklich das Ende ^^
Vielen vielen Dank nochmal bei jedem, der irgendwas mit der ff zu tun hatte!
Und ein großes Dankeschön an korai-chan, die mich dazu gebracht hat, diese ff überhaupt on zu stellen xD
Wahrscheinlich wird hier in nächster Zeit nich so viel on kommen (ich bemüh nich natürlich trotzdem!), weil ich grad wirklich total mit ner anderen fanfic beschäftigt bin, die wohl auch noch n ganzes weilchen laufen wird.
Wär toll, wenn ihr da mal reinschaut ^^ An Cafe kommt auch vor xD
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/407122/192835/
Ansonsten.. danke fürs lesen!!
*ne runde kuchen ausgeb*
Und hoffentlich bis bald ^^
Grüßle, Kei