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Der Engelssohn

Entscheidung
von

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Die Erde und andere Schwierigkeiten

Der Eintritt in die andere Welt war nicht schlimm. Tatsächlich schritten die drei Brüder direkt in gleißendes Sonnenlicht. Mit zusammengekniffenen Augen versuchten sie sich zu orientieren. Doch zuerst konnte keiner etwas Genaueres erkennen. Es dauerte ein wenig bis sich ihre Augen daran gewöhnt hatten, doch dann hatten sie einen guten Ausblick auf die Stadt, denn die Burg lag weit darüber in den Felsen gehauen. Die Ruinen zeugten von einem einstmals wunderschönen und prächtigen Schloss, das nun nur noch aus den Grundmauern und einem Turm bestand.

„Mike? Weißt du wo unsere Wohnung ist?“, fragte Damian und ging näher an einen Mauerrest heran, unter dem der Berg ungefähr zwanzig Meter steil abfiel. Neugierig sah auch Nick sich um und entdeckte eine Treppe aus Stein, die bis in die Innenstadt zu reichen schien.

„Nicht genau. Ich habe hier nur den Straßennahmen, aber das werden wir sicher finden!“, meinte der Angesprochene optimistisch. Er gesellte sich zu seinem jüngsten Bruder und betrachtete den Pfad der nach unten führte. „Aber jetzt sollten wir erst einmal unser neues Quartier aufschlagen“, bestimmte er noch, bevor er die ersten paar Treppen nahm. Da es ein ganz schönen Stückchen war, was die Brüder zu bewältigen hatten, beeilten sie sich ein wenig, obwohl die heiße Junisonne auf sie herunter brannte und nach deren Höhe zu schließen musste es um die Mittagszeit sein. Nur zu dumm, das keiner der drei daran gedacht hatte eine Uhr mit zu nehmen…

Doch das sollte bei weitem nicht ihr einziger Denkfehler gewesen sein, den sie im laufe ihrer Mission machten.

Direkt am Ende der Treppe kamen sie in die Innenstadt, die nicht wirklich groß war, aber alle drei wirklich sehr faszinierte. Immerhin, wer noch nie in einer Menschenstadt war, konnte auch über eben diese erstaunt sein. Mit großen Augen sahen sich die drei Jungen um und machten sich gegenseitig auf irgendwelche „Eigenartigkeiten“ aufmerksam. Was dabei jedoch keiner bemerkte, war die Tatsache das keines der Geschäfte geöffnet war, an denen sie vorbei liefen.

Die Suche nach ihrer Wohnung war für Mike, Damian und Nick scheinbar wichtiger als ihre Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen. Allerdings konnte ihre „Unaufmerksamkeit“ auch einfach eben das sein was es war: Unwissenheit.

Keiner hatte bedacht das es bei den Menschen Sonntag war und somit alle Läden geschlossen hatten. Doch, das sollten sie erst später bemerkten.
 

Momentan waren die Brüder damit beschäftigt die richtige Straße und das dazu passende Haus zu finden. In die Richtung die sie liefen, war es zumindest schon mal nicht und es dauerte auch gar nicht lange, bis sich die Jungs hoffnungslos verlaufen hatten.

„Vielleicht sollten wir einen Menschen nach dem Weg fragen?“, schlug Nick irgendwann vor. Er hatte Hunger, ihm war heiß und er wollte unbedingt eine kalte Dusche nehmen. Zudem kam noch, das er ausgesprochen unleidlich werden würde, änderte sich nicht bald etwas an ihrer, aussichtslosen, Situation.

„Mike? Ich finde Nick hat Recht. So kommen wir doch nie an!“, stimmte nun auch Damian seinem jüngsten Bruder zu. Der Angesprochne überlegte kurz, nickte dann und meinte:, “ Nick, du fragst. Immerhin war es ja deine Idee“

Der Jüngste nickte grinsend und lief gleich auf eine Frau zu, die mit zwei kleinen Kindern die Straße entlang ging. „Entschuldigen sie bitte? Kennen sie sich in dieser Stadt aus?“, fragte Nick mit sanfter leiser Stimme, die ihn schüchtern wirken ließ. „Ja. Suchst du etwas?“, erwiderte diese, die natürlich sofort auf seine Masche angesprungen war.

„Ja“, nickte der Junge, „Ich muss zu dieser Adresse, weiß aber nicht wo das ist und ich hoffe, sie können mir da helfen?“ Sein schüchternes lächeln ließ die Frau fast schmelzen, war er doch ein außerordentlich hübscher Junge und als Nick ihr die Anschrift sagte, begann sie ihm sofort den Weg zu erklären.

Dankend verabschiedete sich der Weißhaarige und lief zu seinen Brüdern um mit ihnen den genannte Beschreibung zu beschreiten und es dauerte tatsächlich nicht lange, bis die Jung zu ihrem Wunschziel kamen.

Schief grinsend mussten sie dann feststellen, das das Haus in dem sie Wohnen würden ganz in der nähe der Treppe war, die sie vom Schloss hinab in die Stadt geführt hatte. Also waren sie in die vollkommen falsche Richtung gelaufen. Seufzend suchte Mike den Schlüssel aus seiner Hosentasche. Schließlich wollten sich die Drei jetzt erst einmal ein wenig ausruhen, bevor ihre Aufgebe sie wieder auf die Straße treiben würde.

Schnell war dann der „Türöffner“ gefunden und die Tür aufgeschlossen. Doch sie hatten nicht das ganze Haus für sich, sondern nur die oberen Räume, also begannen sie mit dem, nicht als zu langen, aufstieg. Auch dort wurde die Tür schnell geöffnet und die Jungs betraten, glücklich, ihre Wohnung, die Mike schon liebevoll als „Hauptsitz der Mission“ bezeichnete.

Da ja schon länger alles geplant war, waren die Räume auch schon eingerichtet und das erste was Nick tat, als er im Wohnzimmer stand und das Sofa sah, war sich darauf fallen zu lassen. Gleich darauf setzte sich auch Damian auf einen nahe gelegenen Sessel in dem er sich entspannt seufzend sinken ließ und erst dann gesellte sich auch der Älteste der Runde zu seinen Brüdern. Auch er ließ sich auf ein Sofa nieder und sah sich genau um. Der Hauptraum war in einem hellen Grün gehalten mit Hellen möbeln und vielen Pflanzen, was wohl Damian besonders gut gefiel, da er doch der jenige unter ihnen war, der besonders gut mit ehr stillen Lebewesen umgehen konnte. So zum Beispiel hatte er auch einen Faible für Reptilien.

Nach kurzer Pause erhob sich Mike jedoch schon wieder um auch die anderen Räume zu begutachten. Es gab eine kleine Wohnküche, die ebenfalls aus hellem Holz war, einen kleinen Tisch mit vier Stühlen und einen Korb Obst, welches auf der Anrichte stand. Ein Blick in die Regale und Schränke verriet dem Weißhaarigen, dass sie unbedingt einkaufen gehen mussten, da darin gähnende leere herrschte. Auch der Kühlschrank war leer und so seufzte Mike leise auf und suchte nach einem Zettel um eine Einkaufsliste zu verfassen.

Zuerst wusste er nicht so recht was er den alles aufschreiben sollte, da sie Menschliche Lebensmittel nicht gut genug kannten um jetzt zu sagen was sie alles brauchen würden, also schrieb er einfach nur Überbegriffe auf, wie zum Beispiel: Wurst, Käse, Obst. Gemüse.

Glücklicher weise hatten die Jungs jedoch sehr viel Geld bekommen, so das ihnen wohl an nichts mangeln würde.

Mit der fertig gestellten Liste ging der Junge dann zurück ins Wohnzimmer nur um fest zu stellen, das seine Brüder noch immer so da saßen wie er sie verlassen hatte.

„Wollt ihr nicht eure Zimmer ansehen?“, fragte er dann mit einem leichten Lächeln. „Doch!“, rief Nick und sprang auf. Schnell war er aus dem Zimmer verschwunden.

Grinsend folgte ihm Damian und auch Mike lief hinter seinen Brüdern her. „Das hier bekommt Damian!“, rief da auch schon Nick und verließ eines der Zimmer wieder. Der genannte schaute vorsichtig durch die Tür und grinste. Das Zimmer was riesengroß und voller Pflanzen. Es waren die Unterschiedlichsten, die Damian fast nicht kannte, stammten sie doch aus der Menschenwelt, doch zu sagen das ihn das nicht interessieren würde, wäre wohl gelogen gewesen. Zudem gehörte auch ein großer Balkon dazu, auf dem ebenfalls Blumen standen. Außerdem stand in dem Zimmer ein großes Terrarium in dem zwei Leguane gemütlich auf Steinen lagen.

Die Einrichtung des Zimmers war schlicht. Ein großes Bett aus hellem Holz, ein Schreibtisch und einen Kleiderschank standen darin. Die Wände waren in einem hellen Braun gestrichen, was perfekt zu den vielen Pflanzen zu passen schien. „Ja, das wird wohl meines sein“, grinste der Junge. Auch Mike musste lächeln. Aber dann ging er weiter, neugierig was wohl in seinem Zimmer auf ihn warten würde. „Das ist deines Mike“, sagte Nick leise und wurde leicht rot bevor er weiter ging. Die Tür zu dem Zimmer seines Ältesten Bruders hatte er schnell wieder geschlossen.

Dieser war neugierig was den Kleinen rot werden ließ und öffnete vorsichtig die Tür und erstarrte. „W-was…?“, meinte er nur. Für weiteres fehlten ihm echt die Worte. Schnell betrat er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Erschrocken sah er sich um. Die Wände waren in einem hellen rot gestrichen und überall hingen schwarz-weiß Bilder von nackten Frauen und wieder errötete Mike, bevor er sich daran mache die Bilder zu entfernen. Kein wunder, das Nick so schnell geflohen war…

Erst nachdem die Gemälde in einer ecke standen, so das man das Motiv nicht sehen konnte, schaute sich der Junge genauer um. Die Möbel waren, genau wie in der restliche Wohnung, aus hellem Holz. Alles in allem war sein Zimmer in etwa genau so eingerichtet wie Damians, nur das bei ihm die Pflanzen und das Terrarium fehlte.

Immer noch leicht erschrocken ließ er sich auf sein Bett fallen und fragte sich, was sich sein Vater wohl dabei gedacht haben mochte, sein Zimmer so einrichten zu lassen. Dabei störte ihn die rote Farbe nicht halb so sehr wie die, doch sehr unpassenden, Bilder.

Alls er sich jetzt endlich ein wenig entspannte driftete er mit seinen Gedanken abseits.

Währenddessen begutachtete Nick sein Zimmer und stellte voller Erleichterung fest, dass es sehr schön war. Die Wände waren in hellen Blau tönen gehalten und die auf Decke des Zimmers war ein Himmel gemalt worden, auf dem man Wolken erkennen konnte. Neben seinem Bett, Schreibtisch und Kleiderschrank stand noch ein Bücherregal im Zimmer, alles, wie hätte man es anders erwarten können, aus hellem Holz. Als der Junge an das Regal trat wurden seine Augen groß. Dann darin standen viele Märchen und Fantasy Bücher die Menschen geschrieben hatten. Alle schienen von Engeln, Dämonen und Vampiren zu handeln, so das sich der junge Dämon davon überzeugen konnte, das seine Existenz ein Märchen zu sein schien.

Doch Mike war mittlerweile aus seinen Gedanken wieder aufgetaucht und stellte erstaunt fest, das sie auch bald einkaufen gehen mussten, wollten sie heute Abend noch etwas essen, also raffte er sich auf um seine Brüder zu holen.

„Damian, Nick! Wir müssen noch einkaufen gehen sonst haben wir nichts zu Essen da“, sagte der Weißhaarige als er auf dem Flur stand. Sofort kamen ihm die Gerufenen auch aus ihren Zimmern.

„Ich habe eine Liste erstellt. Sie enthält nur Lebensmittel, also wem noch was einfällt was wir unbedingt brauchen können soll das bitte dann noch sagen. Kleider und den Rest kaufen wir ein anderes Mal“, erklärte der Älteste und verließ als erster die Wohnung.
 

Wieder auf der Straße sahen sich die drei Jungs etwas genauer um und schnell stellten sie fest, dass alle Geschäfte geschlossen hatten. Nick, der gerade vor einer Metzgerei gestanden hatte kam nun zurück um sich neben Damian zu stellen.

„Sag mal, weißt du warum keiner der Geschäfte offen hat?“, fragte er leise. Der Gefragte schüttelte allerdings nur den Kopf.

„Entweder ist heute Sonntag oder ein Feiertag…“, grummelte Mike. Sofort war Nick neugierig. „Was ist ein Feiertag? Von einem Sonntag habe ich ja schon gehört, aber was ein Feiertag ist weiß ich nicht“, meinte der Jüngste.

„Es ist ein Tag wo die meisten Menschen nicht Arbeiten müssen, weil es ein Tag ist, den man in Gedanken und/oder taten bei einem bestimmten Ereignis ihres Glaubens ist. Und dadurch haben auch die Geschäfte geschlossen, genau wie Sonntags auch“, erklärte Damian geduldig. Er interessierte sich eigentlich schon länger für die Menschen und deren Glauben und Leben. Es faszinierte ihn regelrecht zu lernen wie und warum die Menschen das tun, was sie nun eben so tun und so war er wohl der Experte für Menschen.

„Und wo bekommen wir jetzt was zu essen?“, fragte Nick dessen Magen mittlerweile bedrohlich knurrte. Dadurch jedoch musste Damian lachen und auch Mike grinste, nur der Jüngste der Brüder fand das gar nicht lustig.

„Wir können in ein Restaurant gehen und heute Abend etwas in die Wohnung bestellen“, schlug auch gleich Damian vor.
 


 

Anmerkung: Sorry, wenn ich die Pflanzen und Blumen nicht weiter beschreibe, allerdings habe ich leider keine Ahnung von Gewächsen aller Art und noch dazu einen „Braunen-Daumen“. Was so viel bedeutet wie: Bei mir stirbt jede Pflanze innerhalb einer oder zwei Wochen, welche es bis dahin überlebt, wird wahrscheinlich älter als die Menschheitsgeschichte…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mel_Vineyard
2008-05-25T18:52:38+00:00 25.05.2008 20:52
die zimmer sind bestimmt total toll!

ja ja das passiert, wenn man nicht auf den kalender schaut...^^

huch da sind immer noch fehler drin? na ja bin jetzt zu faul es nochma durchzulesen...-___-

Mel
Von:  Pappkartonhexe
2008-05-25T18:19:23+00:00 25.05.2008 20:19
hi,
schönes Kapitel bin schon richtig gespannt wann der engelssohn auftaucht.
ich glaube ich hätte auch die uhr vergessen.

bei dem Wort "Türöffner" hab ich mich weggelcht, ich weiß zwar shcon, dass damit der schlüssel gemeint ist hab mir aber die drei Dämonen vorgestellt wie sie versuchen mit dem Korkenzieher die tür aufzumachen *g*

darques zimmer ist auch hellblau immer kriegen die kleinen so was. aber das eine zimmer ist ja etwas extravagant *lach*

bis auf ein paar kleine Fehler war das kapitel wirklich toll!


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