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intense rain

von

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chapter one

Es war November, aber der Winter schien noch fern zu sein. Der Herbst war noch in seiner Blüte. Das Wetter war windig und regnerisch. So war es auch am Samstagabend, als Seiki von der Arbeit, derer er schon längst überdrüssig geworden war, nach Hause gehen wollte, nachdem er einiges im Supermarkt aufgegriffen hatte. Mit zwei Einkaufstüten beladen ging er seinen gewohnten Weg, wobei er durch einen etwas ärmeren Stadtteil gehen musste. Obwohl er hier niemals zuvor anhielt, musste er an einer dunklen Gasse stehen bleiben.
 

Es schien kein Mondlicht hinein, da die Häuser viel zu hoch gewesen waren. Lediglich das Licht einer Straßenlaterne vermochte das Dunkel ein wenig zu erhellen. Genug, um Seiki sehen zu lassen, dass dort etwas am Boden lag. Er ging leicht angespannt an den Mülltonnen entlang und erkannte, dass es sich um eine Person handelte. Sie war durchnässt vom regen und ihre Klamotten waren schmutzig und zerissen. Seiki legte seine Einkaufstaschen auf den Boden und beugte sich über über sie. Nun sah er, dass es sich um einen Jungen handelt. Er hatte tiefschwarzes strähniges Haar, dass ihm ins Gesicht fiel und es zum Teil verdeckte, und ein Lippenpiercing. Er war wohl kaum jünger als er selbst, nahm Seiki an. Der Junge reagierte weder auf Fragen nach seinem Befinden, noch auf Seikis Versuch ihn zaghaft wachzurütteln. Doch in dem Moment, als er sich über ihn beugte um sein Ohr auf den Mund des Ohnmächtigen zu legen, auf dass er ein Atem vernehmen könne, keuchte der Junge und öffnete seine Augen. Er richtete sich schwach auf, wobei er Seikis Gesicht näherkam. “Ich will nicht….es tut weh….” als er dies flüsterte, fiehl er sogleich in seinen Schlaf zurück. Yoshida erstarrte. Die Stimme des Jungen klang gebrochen und zittrig, was völlig im Gegensatz zu seinen kindlichem Äußeren stand. Er schaute auf ihn herab und spürte, dass sein Körper kalt und bläulich war. Er muss lange hier gelegen haben. Erst in diesem Moment nahm Seiki die Platzwunde auf dem filigranen Gesicht des Unbekannten wahr. Nun was? Er könne ihn doch nicht einfach hier liegen und sterben lassen. Schließlich ist es 23:00 Uhr und weit und breit war niemand zu sehen. Und der Junge war nicht anzusprechen. Während er überlegte und das Kind musterte, regnete es unterdessen unaufhörlich und der Wind wurde stärker. Ein tiefer Seufzer entwich Seiki.
 

**********
 

Am nächsten Morgen wachte Yuusuke in einer warmen Wohnung auf. ‘Wo bin ich?’, fragte er sich verschlafen. Als er an sich herabschaute, sah er, dass er in einem Futon geschlafen hatte und fremde Kleidung trug. Neben ihm stand ein Glas Wasser und ein Handtuch. Er roch den Geruch von selbstgekochtem japanischem Essen und spührte die Anwesenheit einer anderen Person. Durch die Tür sah er einen mittelgroßen Mann mit dunkelblondem Haar. Er war es, der das Essen zubereitete. Er erschrak, als dieser Mann seine Blicke spührte, ihn sah und ihn zu sich bat. Er setzte sich zu ihm an den Tisch und schwieg nervös. “Ich heisse Seiki Yoshida”, sagte Seiki, als er ihm einen Teller auf den Tisch stellte. “Ich bin Yuusuke Matsushita.”, sagte der Junge sich verbeugend. Yoshida war verblüfft. Die Stimme, die er am Abend zuvor hörte, war anders als die, die er soeben vernahm. Im Gegensatz zu vorher war diese Stimme kalt und verschlossen. Seiki konnte nicht anders, als Neugierde für dieses Mysterium zu empfinden. “Matsushita-kun…hmm ich habe Okonomiyaki gekocht, weil es das einzige ist, was ich kochen kann. Ich hoffe, es schmeckt. Ita dakimasu!” Und beide begannen, schweigend zu essen. Als die Stille unerträglich wurde, brach Yoshida das Schweigen: “Ich…habe dich gestern halberfrohren auf der Straße gefunden und dich hierher gebracht. Ich werde nicht fragen, was vorgefallen, da es nicht meine Angelegenheit ist. Deine Sachen liegen auf der Theke und deine Klamotten sind noch nicht völlig trocken. Also werde ich in ungefähr einer Stunde bei dir zuhause anrufen und Bescheid geben, wo du bist, dass dich deine Eltern abholen…” - “Das ist nicht nötig”, unterbrach ihn der Unbekannte harsch und zugleich höflich. Yoshida stockte kurz über diese Antwort und fuhr sogleich fort: “Nun, deine Eltern sorgen sich bestimmt bereits um dich und außerdem ist morgen Schule. Desweiteren kannst du nicht ewig hier bleiben.” Er schaute die Person ihm gegenüber leicht aufgebracht an und war gespannt auf dessen Reaktion. Doch Yuusuke schaute ihm nur kurz in die Augen und seufzte. “Ah, das… meinen Eltern ist es egal, ob ich nun daheim bin oder verreckt in irgendeiner verkommen Gasse liege. Also kümmern Sie sich nicht um sie. Ich…werde dann, wenn alles fertig ist von hier verschwinden, keine Sorge…” Yuusuke führte einen Happen zu seinem Mund, öffnete ihn und nahm ihn in den Mund. Schon wieder war Seiki überrascht von seinem Gegenüber. Und zugleich entsetzt. “Wie, ‘sie machen sich keine Sorgen’? Und was jetzt? Was sagt die Schule dazu, wenn du abends in den Gassen rumlungerst?” Nun war Matsushita genervt: “Ich gehe nicht mehr zur Schule.” Er aß weiter und ließ sich nicht von dem geschockten Blick Seikis aufhalten. Auf die Frage, was er denn mache, warum er einfach abgebrochen habe, antwortete Yuusuke nicht und aß stattdessen das köstlich zubereitete Essen. Schließlich pausierte Seiki und fragt, wie alt er denn sei. 17. Seiki konnte es kaum glauben. Sein Gesicht sah zwar kindlich aus, doch seine Ausstrahlung und Stimme ließen schätzen, dass er schon bereits über zwanzig gewesen war. “…und was machst du so? Ich meine, arbeitest du oder lebst du noch bei deinen Eltern?” Yuusuke war irritiert. Dauernd wurde er beim Essen gestört. Er wäre doch gleich danach verschwunden. Und wer ist dieser Blonde, ihn solche Fragen zu stellen? Zwar habe er ihn gerettet, doch das gibt ihm nicht das Recht, alles zu fragen und erfahren. Und um dem ein Ende zu setzten, beantwortete Yuusuke Seikis Fragen: “Ich wohne nicht bei meinen Eltern. Lediglich auf dem Papier. Doch zu hause bin ich nie. Und was Arbeit angeht: ja, ich arbeite. Du hast mich doch gestern gesehen. Das war Teil meines Jobs. Mein Klient fand es geil, seinen Partner zu verprügeln und zu foltern. Und wenn ich Geld dafür bekomme, ist mir alles recht.” Er fasste sich an den Kopf und schloss die Augen. Auf seiner Stirn bildeten sich Falten, da er die Augenbrauen leicht zusammen zog. Er spührte die entsetzten Blicke des Gastgebers auf seinem Gesicht und schaute ihm in die Augen. Nun stand er auf und ging langsam auf ihn zu: “Da du mich gestern hierher getragen hast, habe ich das wohl alles umsonst getan, weil das Geld noch immer in der Gasse liegt. Und da ich dich für deine Heldentat nicht mit Yen bezahlen kann, bevorzuge ich meine eigene Währung.” Er beugte sich über den Blonden, als er dies flüsterte. Zugleich fing er an mit seiner Zunge über dessen Ohr zu fah

ren und an seinem Ohrläppchen zu knabbern. Als Seiki sich zusammenreißen konnte, schob er den Jungen von sich und meinte, er sei nicht schwul und dass das eine Beleidigung für ihn sei. Er verwies daraufhin, dass er alsbald zur Arbeit müsse und Yuusuke es sich gemütlich machen könne. Am Abend würde er sich dann um diese Angelegeheit in Ruhe kümmern. Jetzt habe er nicht die Energie und die Zeit dazu. Dies gesagt, kehrte erneut Stille in der Küche ein und Yuusuke verblieb erstarrt. ‘Wer ist dieser Typ mich abzuweisen?!’ dachte sich Yuusuke, als Yoshida aufstand, den Teller in die Spühle legte und seine Jacke anzog. “Ah, und noch etwas: wir müssen noch über den Tisch reden, den du gestern demuliert hast, als du auf ihn gefallen bist. Heute Abend reden wir weiter. Ich muss jetzt los. Im Kühlschrank ist was zu Essen, wenn du Hunger bekommen solltest.” Als er die Tür hinausging, verabschiedete er sich und war verschwunden. Zweifelnd schaute Yuusuke ihm hinterher und verweilte in dieser Position für kurz. Dann nahm er seinen Teller, stellte ihn neben Yoshidas und suchte das Bad. Da Yoshidas Wohnung nicht sonderlich groß war, fand er dieses kurze Zeit darauf. Er zog sich aus, stieg in die Dusche und drehte den Wasserhahn auf. Das kalte Wasser fühlte sich gut an auf seinem Körper. Erst jetzt spührte Matsushita, was sein Klient ihm gestern angetan hatte. Er hatte überall Hämathome und Spuhren von dessen Küssen und Bissen. Er hatte noch immer Kopfschmerzen. Muss wohl an den Drogen gelegen haben, die er eingeflößt bekam. Seine Lippe war erneut aufgeplatzt, da er sich beim Essen darauf gebissen hatte. Blut färbte das Wasser in zartem Rot. Nun stellte Yuusuke die Temperatur des Wassers höher, da dessen Kälte anfing, wie Nadeln auf seiner Haut zu stechen. Seine Gedanken waren für kurz blank und er genoss diesen Zustand, denn es ist selten nicht daran zu denken. Doch ein Gedanke hallte in dieser Leere ‘Er hat meine Wunden gesehen…’ am Morgen wachte er in fremder Kleidung auf, Yoshida muss ihn umgezogen haben. Hier begann Yuusuke sich zu schämen. Er schämte sich bitterlich. Er schämte sich für den Beruf, dem er nachging, er schämte sich für seinen lächerlichen Versuch, Seiki anzumachen, und er schämte sich, dass Seiki seinen erbärmlichen Körper gesehen hatte. Er schaute dem Wasser zu, als es im Abfluss verschwand.

Als er aus der dampfenden Duschkabine stieg, trocknete er sich mit einem Tuch ab. Er schaute in den Spiegel und betrachtete sein Gesicht. Er sah, dass er fertig aussah. Abgenutzt und verbraucht. Um dem Spiegelbild zu entgehen, wischte er sich mit seiner Hand über die Augen, die Nase und über das Kinn. Er ging ins Wohnzimmer und fiehl fast über den Futon, in dem er geschlafen hatte. Auf der Theke lagen seine Kette, seine Zigaretten und ein wenig Geld. In der Zigarettenschachtel hatte er sein Feuerzeug gesteckt, dass er hinauszog, zusammen mit einer Zigarette und sich diese acuh sogleich anzündete. Er setzte sich neben seinen Schlafplatz und starrte ihn an, als er einen tiefen Zug nahm und den Qualm exhalierte.
 

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Als Seiki am Abend nach Hause kam, fand er ein aufgeräumte und, nicht zu seiner Verblüffung, leere Wohnung wieder. Soetwas hatte er schon geahnt, doch er war dennoch enttäuscht. Er würde nie erfahren wer dieser mysteriöse Kerl war, der so tragisch, lasziv und merkwürdig kindlich war. Womit er nicht gerechnet hat, war das Geld auf dem Küchentisch und dem Zettel mit der Inschrift “Danke”, der daneben lag. Ohne es an zu rühren ging er ins Bad, duschte und putzte sich die Zähne. Im Anschluss schaute er ein wenig fern, um zu entspannen. Auf Abendessen hatte er keine Lust und der Appetit war ihm vergangen. Müde und erschöpft zog er sich sein shirt aus und warf es auf den Stuhl in seinem Schalfzimmer, legte sich aufs Bett und versuchte ein zu schlafen. Es regnete, so, wie es das auch am Samstag tat, als er den verstoßenen Welpen fand. Unweigerlich musste er an Yuusuke denken. Schon den ganzen Tag ging er ihn nicht mehr aus den Gedanken und er wunderte sich, wo er sich rumtreibe, ob er gerade einen Kunden bediene oder ob er in irgendeiner Gasse auf einen wartete. Bei diesen Gedanken wunderte er sich, dass er solche Gedanken hatte. Wie ein Blitz schoß die Erinnerung an Yuusukes Angebot ihm durch den Kopf und sein Herz stolperte. Er seufzte und dreht sich diese Sorgen gekonnt verdrängend zur Seite. Langsam und allmählich schlief er zu dem Rhythmus der an das Fenster schalgenden Regentropfen ein.
 

Orientierungslos ging Yuusuke durch die Straßen, zählte das Geld von dem reichen Typen, den er vor wenigen Minuten bedienen musste. Es war nicht wenig. Recht viel, um ehrlich zu sein, für nur einen blow-job. ‘Leicht verdientes Geld und auch noch schnell…meine Technik ist ja auch hervorragend!’ lobte sich Matsushita, als er sich sein Lohn in den Geldbeutel steckte. In der Nähe war ein kleines Geschäft, unter dem er Schutz vor dem Regen suchte. Es war Mitternacht und er hoffte auf einen Kerl, der ihm eine Nacht im Hotel spendierte. Ansonsten müsste er (wieder einmal) die Nacht auf den Straßen verbringen. Sonst war ihm das egal, doch heute war dies anders. Er fühlte sich einsam und elend. Zwar hatte er noch Nummern auf seinem Handy von Bekanntschaften, bei den er hätte übernachten können, doch bei dem Durchschauen dieser auf seinem Handy fand er niemanden, den er hätte sehen wollen. Es gab eine Person, eine Person, doch die wollte sicherlich nichts mit ihm zu tun haben. Der Geschmack des Okonomiyakis hatte er schon fast vergessen, lediglich den Geschmack des Glieds dieses reichen Klienten lag wie ein Film auf seiner Zunge und er spuckte vor seine Füße. Er verstand sich selbst nicht, warum er sich nach dem warmen Futon sehnte. Er erinnerte sich an Seiki, seine längeren blonden Haare und wie er sein Frühstück verspeiste. Er starrte auf den Gehweg vor sich und verstand sich selbst nicht. ‘Wieso tut es weh, wenn ich an diesen Kerl denke?’ Der Regen hatte seine Kleidung durchnässt und sie rieb an seine Wunden. Dreck knirschte in seinen wunden Knieen, weil er sich auf ihnen stützen musste, um seinem Kunden einen zu blasen. Er bestand darauf. Es hatte sich nämlich um einen verheirateten Geschäftsmann gehandelt, der nicht erkannt werden wollte und deshalb in den Gossen seinen Neigungen nachging. Doch Yuusuke war solchen Schmerz gewohnt und spührte ihn von daher kaum. Er seufzte. Nach einer Zigarette machte er sich auf den Weg.

Erschöpft und ausgelaugt ging er durch die Straßen. Er hatte kein Ziel und er wusste nicht, wohin er nun ging. Schließlich fand er sich vor Seikis Tür wieder und lachte leise. Was er hier zu suchen hatte, wusste er nicht. Auch wie er auf einmal hier landete, war ihm ebenfalls ein Rätsel. ‘Was solls…er schläft sicherlich schon und nach heute kann ich mich hier nicht mehr blicken lassen.’ dachte er, als er neben der Eingangstür zusammensank und zusammengekauert allmählich einschlief. Sein Schlaf wurde jedoch gestört. Die Tür öffnete sich plötzlich und schnell und Matsushita sah einen sehr in Alarm versetzten Seiki, der einen Baseballschläger in den Händen hielt und ihn dann überrascht ansah. “Du…was ist passiert?”, fragte Yoshida, als er den Baseballschläger niedersinken ließ und sich auf den kümmerlichen Jungen bewegte. Yuusuke stotterte und konnte nicht antworten. Seiki half ihm hoch und brachte ihn ins Badezimmer. Schnell zückte er einen Verbandskasten, während Yuusuke auf dem Toilettensitz saß und auf ihn wartete. Er kniete vor ihm und schob ein Hosenbein hoch, um dessen Unterschenkel zu entblößen. Nun begann er, die Wunden zu desinfizieren. Yuusuke beobachtete Seiki, wie er mit seinen großen Händen sanft seine offene Knie verband. “Wieso bist du so nett zu mir..?”Auf diese Frage wusste Yoshida zuerst selbst keine Antwort. Letztlich sagte er: “Ist doch egal… ich weiss es selbst nicht. Wer hat dich so zugerichtet?” Blut schoß in Matsushitas Gesicht und seine Wangen wurden rosa: “Ich…ich kenne seinen Namen nicht. Er wollte es so. Und die meisten Verletzungen sind noch von gestern…” Er schniefte und konnte Seiki nicht ansehen vor Scham. Doch Yoshida konnte seinen Blick nicht abwenden. Nachdem alle Wunden versorgt waren, gingen beide ins Wohnzimmer. Er rollte den Futon aus und wollte sich zurück in sein Bett legen, als sein kleiner Welpe ihn darum bat, noch ein wenig zu bleiben. Schließlich gab er nach und setzte sich zu ihm. Matsushita ließ sich zu Seikis Verwunderung auf dessen Schoß fallen und machte es sich auf ihm gemütlich.”Nur ein wenig. Ich will heute nicht allein sein…” Auch diesen Wunsch konnte Seiki trotz Unbehagen nicht abschlagen und verweilte mit der Ausrede, er könne so oder so nicht schlafen. Es war sehr still in der Wohnung. Der Junge war sichtlich erschöpft. “Wieso bist du zurückgekommen?”, fragte Seiki leise und ruhig. “Ich bin durch die Straßen gelaufen und bin schließlich vor deiner Tür gelandet. Und, was sehr komisch war, ich fühlte mich ...nicht mehr verloren. Vor deiner Tür. Mehr nicht…” Seiki begann, ihm Strähnen aus dem Gesicht zu streichen und der Junge schloss seine Augen. Er wollte nicht fragen, woher die Brand- und Schnittnarben auf seinem Körper stammen. Egal, wie sehr es ihn interessierte. Es herrschte eine vertraute Stimmung in diesem Moment. Seiki hatte ihn zurück. Dabei kannte er ihn nicht einmal. Und dessen Verlust hatte ihn verletzt. Doch jetzt liegt er wieder in seinem Futon, auf seinem Schoß direkt vor ihm. Er lauschte seinem Atem, wie er tiefer und leiser wurde. Er war eingeschlafen. Das hinderte Seiki jedoch nicht daran, zu bleiben, und so saß er noch eine Weile bei ihm, strich ihm durchs Haar, als würde er ein Kind beruhigen. Letztendlich WAR er ja noch ein Kind. Er beobachtete das schalfende Gesicht vor ihm, bewunderte dessen Ausdruck. Er war entspannt und schon wieder erkannte Seiki diese Tragik, die er so interessant und herzereißend empfand. Und so verging eine Weile, bis Yoshida vorsichtig aufstand, das Licht löschte und selbst zu Bett ging.

6:30 wachte Yoshida auf und war nervös. Nicht sehr viel, nicht, dass er es tatsächlich wahrgenommen hätte, doch er war nervös. Würde der Junge wieder davon gelaufen sein? Er trat ins Wohnzimmer ein und fand einen leeren Futon wahr. Doch ehe er annehmen konnte, Yuusuke sei verschwunden, stand dieser bereits in der Küche und kochte sich einen Kaffee: “Guten Morgen!” Yoshidas Augen waren noch recht verschlafen und errötet. Sein Stimme war noch rau: “…Morgen” Er setzte sich an den Tisch, wo bereits eine Tasse Kaffee für ihn stand. Er trank ihn ausdruckslos. Yuusuke nahm neben ihm platz, ebenfalls eine Tasse Kaffee in der Hand. Er starrte Yoshida da an, ausdruckslos. Und als Yoshida von diesen Blicken gestört wurde, begann er ein Gespräch: “Und? Was willst du tun?” - “Wie?” - “…ja, wie lange du vorhast hier zu bleiben und was danach geschieht. Du willst doch nicht ewig so etwas wie vorgestern auf dich nehmen…” Seikis Stimme war unsicher. Doch nur in solchen Maßen, dass es enge Vertraute oder Familienmitglieder wahrnehmen würden. Dann fuhr er fort, nachdem er bemerkte, dass sein vorläufiger Mitbewohner keine Antwort wusste: “Vorerst kannst du hier bleiben. Ich wohne ohnehin alleine und von daher ist es mir recht egal, ob du bleibst oder nicht. Solange du nichts zerstörst” Yuusuke musste leise lachen, als er sich an den Tisch erinnerte. Es muss lustig ausgesehen haben, wie Seiki verwirrt die Holzreste aufsammeln musste. Doch sogleich verging ihm das Lachen bei dem Gedanken, dass er ihm solche Schwierigkeiten bereit. Seiki blieb für eine Millisekunde das Herz stehen. Das war das erste Mal, dass er diesen komischen Burschen hatte lachen sehen. Und es stand ihm weitaus eher, als diese traurige Miene, die er zuvor aufsetzte. Er musste lächeln. Er musste verrückt gewesen sein. Einen Wildfremden bei sich in seiner Wohnung auf zu nehmen. Das einzige, was er über ihn wusste, war der Name, das Alter und seinen Job, wenn man das so nennen darf. Aber er hatte ein gutes Gefühl dabei. Er freute sich schon auf den Abend, wenn er nach Hause kommen würde und Matsushita ihn begrüßen würde.

Der Junge starrte ihn noch immer an und musterte ihn, als er seinen Kaffee schlürfte. “Was ist?”, fragte Seiki genervt. “Du siehst ziemlich jung aus”, sagte Yuusuke schließlich. “Wie alt bist du?” - “23.” Er hatte ihn so in der Rcihtung eingeschätzt. Nun stütze er seinen Kopf auf seinem Arm und schaute Seiki scharf an. “Du siehst gut aus. Und dein Schlüsselbein ist auch hübsch. Und du bist dir sicher, dass du es nicht ausprobieren willst?” Seiki schuete kurz zurück und zeigte keine Reaktion: “Ja. Ich haben kein Interesse” Bei dieser Aussage wusste er, dass er gelogen hatte. Doch es war nicht nötig ihm zu sagen, dass er schon neugierig war. Also beließ er es dabei. Matsushita jedoch seufzte vor Enttäuschung. “Ich hätte es schon gerne mit dir gemacht…” Nur konnte Yuusuke in diesem Moment nicht Seikis Herz hören, dass kurz davor war zu zerspringen. Aber Seiki war erwachsen genug, um zu wissen, dass man nicht so egoistisch sein konnte, als dass man ein hilfloses Kind, dass man in der Straße halb erfroren gefunden hat, in diesem Maße ausnutzt. Er erinnerte sich an dem Abend zurück, als er ihn in seine Wohnung brachte und ihn umziehen wollte. Er trat und schlug um sich, weigerte sich völlig berührt zu werden. Er hatte Mühe ihn halbwegs ruhig zu halten. Und wie konnte er seinen narbenübersähten Körper vergessen. Er ärgerte sich über sich selbst, wie er auch nur einen Gedanken daran verschwenden konnte, ihn so benutzen zu wollen, obwohl diesem Jungen so viel Schreckliches widerfahren war. Und er trank wütend seinen Kaffee. “Wann musst du zur Arbeit”, fragte ihn das Kind vor ihm. “Um 8:30 muss ich los…” Diesen Morgen war Seiki nicht sehr gesprächig. “Und…als was arbeitest du? Meinen Job kennst du ja schon…” Yoshida zuckte kurz zusammen: “Ich arbeite in einem Bücherladen, werktags. Samstags helfe ich in einer Videothek aus bis spät abends. Dienstags und Donnerstags arbeite ich als Bedienung in einem Restaurant, wenn sie Hilfe benötigen…” Yuusuke nickte. Daraufhin stand der Hausherr auf, stellte seine Tasse auf die Theke und ging ins Badezimmer. Matsushita konnte dann kurz darauf die Dusche hören und stellte sich vor, wie das Wasser an Seikis Körper entlang floss. Dieser Gedanke gefiel ihm und er schaute auf die Badezimmertür. Nun stand er auf und wusch die Tassen. Plötzlich öffnete sich die Tür und Seiki trat mit nassen Haaren, die nun vielmehr braun waren, und mit nur einer weiten Hose, die ihm leicht auf den Hüften hing, aus dem Bad. Und Yuusuke ärgerte sich darüber, dass er von ihm abgewiesen wurde. Er drehte sich schnell um, um nicht zu zeigen wie sehr ihm dieser Anblick gefiel. Auf einmal stand Yoshida hinter ihm. Erst jetzt bemerkte er, wie groß Seiki war. Sein Kopf ragte fast eine Kopflänge über seinem hervor. Er konnte seinen Duft wahrnehmen und er gefiel ihm.Was sollte er jetzt machen? Er wusste nicht was er tun sollte. Lange hat er dieses Gefühl nicht mehr verspürt. Er war hilflos. Seiki näherte sich ihm. Yuusuke fühlte seine kalten nassen Haare an seiner Wange. Nun griff der Blonde zu der Schublade, zog eine Packung Marlboro hervor und ging ins Wohnzimmer. Yuusuke war noch immer erstarrt. Er griff sich mit seiner Hand an die Schulter.

Nun folgte er dem Gastgeber ins Wohnzimmer und setzte sich neben ihn. Der Fernseher lief und Seiki schaltete zu einem Nachrichtenkanal. Doch es lief nur Werbung. Auch Yuusuke zündete sich eine Zigarette an. “Sind deine Haare gefärbt?”, fragte er dann, um ein wenig zu plaudern. “Nein. Das ist meine natürliche Haarfarbe.” Wie immer nicht besonders gesprächig, obwohl er ihn gestern selbst so gelöchert hatte und nicht aufhörte Fragen zu stellen. “Bist du Ausländer?” Bei dieser Frage zog sich Yuusuke selbst an einer Strähne und schaute sich diese mit großen Augen an: “Wenn du Japaner wärst, wären deine Haare schwarz wie meine.” Seiki schwieg kurz und zog an seiner Zigarette: “Ich bin Halb-Japaner. Meine Mutter kommt aus Europa. Italien. Mein Vater kommt aus Osaka.” Schon wieder nickte der Japaner und inhalierte. Er schaute Seiki an und sah, dass er eine Brille trug. Er fragte sich selbst, ob es ihm einfach noch nicht aufgefallen war. Und obwohl sein bevorzugter Typ alles andere als ein Streber war, fand er, dass ihm die Brille sehr stand und ihn sehr attraktiv machte. Und obwohl er wusste, dass es nicht möglich war, sagte er dann mit geschlossenen Augen: “Ich…wenn es in Ordnung für dich ist, würde ich gerne noch ein wenig bleiben.” Yoshida lächelte, als er dies hörte. Die Zigarette war bereits bis zum Filter geraucht und er löschte sie im Aschenbecher vor ihm. “Nun, ich habe schon gesagt, dass ich allein wohne. Von daher ist es in Ordnung. Du solltes jedoch die Schule beenden, einen guten Beruf finden und versuchen, ein Leben auf zu bauen. Du kannst nicht ewig so weitermachen.” Yoshidas Ausdruck veränderte sich von ‘gleichgültig’ zu ‘ernst’ und Yuusuke fand dies amüsant. ‘Was weiss er schon. Als wenn es jemals aufhören würde. Aber niedlich ist er schon, wie er sich sorgt. Auch wenn ich zu viel in seine Reaktion interpretiere, ich will daran glauben, dass es Sorge ist und nicht Abscheu…’, dachte Yuusuke, als er nickend an seiner Zigarette zog. Yoshida blätterte in der Zeitung, die die ganze Zeit über neben ihm lag. Während er die Titelseite laß, stand Yuusuke auf und öffnete ein Fenster, damit der Qualm aus der Wohnung ziehen konnte. Die frische Luft tat gut und die Sonne war dabei, die Dächer in einem hellen rot zu hüllen. Alle Wolken waren aufgelöst und es schien, als hätte es nie geregnet. Lediglich die nassen Straßen ließen darauf schließen, dass es in der Nacht gestürmt hatte. Matsushita drehte sich zu Yoshida und wunderte sich über sich selbst. Wieso empfand er…Frieden, wenn er auf Yoshida blickte, wie der Zigarettequalm zu seiner Seite emporstieg und er lächerlich konzentriert einen Artikel laß, wobei er sich ab und zu die Brille zurecht rücken musste? Das Wasser tropfte von seinen Haaren und ließ seine Schultern matt glänzen. Warum ist dies der einzige Ort, an dem er atmen kann? Und was jetzt geschehen würde, das wusste er nicht. Weglaufen kann er nicht. Egal, wie sehr es auch will. Egal, wie sehr es auch versucht. Um ehrlich zu sein war es dumm von ihm, das Angebot an zu nehmen. Aber er war nie besonders schlau gewesen, sagte er zu sich selbst und lachte leise in sich hinein. Nun ging auch er in die Dusche.

Als er zurückkam, war Seiki schon völlig angezogen und bereit zu gehen. “Gehst du schon?” fragte Yuusuke leicht enttäuscht. “Ja, ich muss noch mal an der Bank vorbei. Wie schon gesagt, Essen ist im Kühlschrank. Fühl dich wie zu Hause. Ich komme heute Abend gegen 20:00 zurück. Stell keine Dummheiten an, während ich weg bin. Auf dem Tisch liegt ein wenig Geld. Kauf dir ein paar Klamotten. Du scheinst nur das zu besitzen, was du gerade trägst. Also, bis dann!” Er richtete seinen Mantel und lächelte Matsushita an, als er durch die Tür verschwand. Matsushita blieb mit roten Wangen zurück. Zum ersten Mal lächelte ihn der kühle Blonde an, als ob alles gut werden würde. Er hatte den Eindruck, endlich ein Ort gefunden zu haben, an dem er willkommen war, in dem er jederzeit Unterschlupf finden würde. Und unweigerlich fing er an, sich an früher zu erinnern und ihm wurde schlecht. Um Zeit zu überbrücken, setzte er sich auf seinen Schalfplatz und schaute eine Teenager-Sendung, die wohl zur Zeit sehr beliebt gewesen sein sollte. Davon wusste er nichts, weil er sich mit solchen Dingen nicht auskannte (und weil er keinen Fernseher besaß, geschweige denn eine Bleibe) Jedoch langweilte es ihn schnell und er ließ sich nach hinten fallen. Zur Decke schauend, schossen ihm viele Gedanken durch den Kopf. Etwa ‘Wie bin ich hier gelandet? Was ist passiert, dass ich hier aufgeschlagen bin? Wie war es vorher?’ Tatsächlich schien sein Leben verändert. Es ging zu schnell, als dass er es sich hätte erklären können und er bedauerte jetzt schon, dass es nicht ewig so bleiben würde. Ein tiefer Seufzer entwich ihm und unter dem Geschrei junger Mädchen und tosendem Applaus (ein beliebter Sänger ist wohl gerade auf die Bühne getreten) erhob sich die Sonne auf eine Höhe, sodass sie ihm direkt in die Augen schien.
 

Gegen Mittag hatte Seiki Pause und somit Zeit, eine Zigarette zu rauchen und mit seinen Kollegen zu plaudern. Die Lust dazu fehlte ihm jedoch und so stellte er sich vor den Eingang und beobachtete die vorbeigehenden Passanten. Dank des hohen Gebäudes stand er im Schatten und die Sonne hatte keine Gelegenheit ihn zu blenden. Eine leichte Brise zog an ihm vorüber und wehte die Nebelschwade, die von seiner Zigarette ausging, fort. Ein Pärchen neben ihm musste husten, da sie den Qualm einatmeten, und bedankten sich mit einem Todesblick. Yoshida zog lediglich eine Augenbraue hoch und genoss nichts desto trotz den letzten Centimeter seiner Kippe. Er widmete seine Gedanken seinem Mitbewohner, der wohl genau in diesem Moment einkaufen war. Er hoffte, dass er Spaß habe, und versuchte zugleich einen Weg zu finden, wie er ihm helfen könnte. Dieser Junge hatte ihn stark verändert. Normal war es für Seiki, weg zu sehen, einfach kein Interesse zu haben für die Angelegenheiten anderer. Doch bei ihm war das anders. Ihm wollte er helfen. Ihn wollte er noch einmal sehen. Ihm erlaubte er es sogar, mit ihm zu wohnen. Miete hatte er nicht vor zu verlangen. Er würde niemals sein Geld annehmen. Allein der Gedanke daran, wie Matsushita es verdient hatte, machte ihn wütend. Ein weiterer Charakterzug, der nicht typisch für Seiki war: Wut. Er versuchte sich zurückzuhalten und rauchte den letzten Rest, ging zurück und machte sich daran, die neuen Bücher in die Regale zu räumen.
 

Also, das is meine erste un daher bin ich eher schlecht im schreiben :P verzeiht die (massigen) Rechtschreibfehler un meinen Schreibstil. Ich versuch mich zu besser. Danke, dass ihr es trotzdem gelesen habt und schreibt mir wie es euch gefallen hat! Arigatou gozaimashita!!*tief verbeug*

chapter two

Sorry für gelegentliche Rechtschreibfehler o__o" beim Schreiben überseh ich die IMMA (bin icq-geschädigt xDD)

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Wie versprochen erschien Yoshida um 8Uhr abends vor seiner Wohnungstür. Das Licht brannte und er war erleichtert, dass er nicht in eine leere Wohnung zurückkehrte. Er steckte seinen Schlüssel in das Schlüsselloch, dreht das Schloß und presste die Tür offen, damit er eintreten kann. Vor ihm lag der Aschenbecher, der kurz vorm Überquellen gewesen war. Seinen Gast muss wohl die Langeweile erdrückt haben. Ein neugieriger Blick in die Küche lies ihn erkennen, dass eine Person vor dem Herd stand und eine Mahlzeit zubereitete.

“ ’n Abend!” Erschrocken drehte sich der ungeübte Koch um, um zu erkennen,dass es sich um Seiki handelte. Im gleichen Moment widmete er sich wieder dem Kochtopf vor ihm. Auf dem Tisch lag eine Einkaufstasche, gefüllt mit Zutaten. Er öffnete seine Augen weit auf und fragte dann: “…Du warst also einkaufen. Was hast du dir denn alles gekauft?” Ohne sich umzudrehen, sagte Yuusuke selbstverständlich: “Als ich in den Kühlschrank geschaut habe, habe ich gemerkt, dass du keine Eier mehr hattest und keine Butter. Also bin ich los und habe eben diese und ein paar Sachen für das Abendessen gekauft. Ich dachte, du willst vielleicht ein Bier trinken, also habe ich auch gleich ein sex-pack gekauft…” - “Und was ist mir dir? Hast du dir nichts gekauft?!!” Nun drehte sich Yuusuke zu Yoshida und antwortete leicht verlegen: “Doch, eine Regenjacke. Sie war nicht teuer, also konnte ich noch einiges an Gemüse kaufen…” Das war nicht, was Seiki im Sinn hatte, dennoch gab er sich damit zufrieden. Er ging zum Tisch, um zu betrachten, was sein Mitbewohner alles herangeschafft hatte. Dabei entdeckte er das six-pack, wobei es sich nur noch um ein five-pack handelte. Skeptisch schaute er zum Herd, dann zum Mülleimer, wo er die Dose auch fand. Da hatte sich wohl jemand daran vergriffen. Nichts desto trotz sah er über die Minderjährigkeit seines Gastes hinweg und öffnete eine weitere Dose. Darauf wurde ihm ein Teller serviert. Das Mahl darauf roch köstlich. Matsushita hatte Tintenfischbällchen zubereitet und dazu gebratenes Gemüse mit Sesam angerichtet. Beide saßen am Tisch und begannen zu essen. Yuusuke begann ein Gespräch, indem er nach Yoshidas Tag fragte. Und so berichtete er, wie langweilig es war und das einzig Interessante ein Zusammenstoß eines Fahrradfahrers mit einem Passanten war, da dieser laut und verärgert mit Anzeige drohte. Auch Yoshida erkundigte sich nach dem Verlauf Matsushitas Tages. Dieser erzählte, dass, nachdem er die Wohnung ein wenig aufgeräumt hatte, ihm die Decke auf den Kopf viel und er in die Stadt ging. Dort ging er dann die besagten Sachen einkaufen. Plötzlich viel ihm ein, dass er eine schwarze Katze gesehen hatte und sie so zutraulich gewesen war, dass er sie liebend gerne aufgenommen hätte. Sie hatte ihn durch die ganze Stadt verfolgt bis zu der Wohnung und selbst dort wartete sie vor der Tür. Er meinte, sie habe ihn an sich erinnert, da sie kein Halsband hatte und nicht von Seikis Tür weichen wollte. Sie sei so süß gewesen, dass es ihm das Herz gebrochen habe, als er die Tür hinter sich schließen musste. Yoshida schwieg und hörte ihm aufmerksam zu. Ihm gefiel es, wenn er sorglos war und über kindliche Dinge sprach.
 

Als sich Yoshida ins Bett legen wollte, drückte er Yuusuke Schlafsachen in die Hand und wünschte ihm eine gute Nacht. Er ging in sein Zimmer und löschte das Licht hinter sich. Sein Oberteil landete auf dem Boden und und seine Socken direkt daneben. Daraufhin legte er sich in sein Bett.

Es verging eine Woche. Alles lief gut und beide gewöhnten sich an die neue Situation. Yuusuke fing sogar an oft zu lachen und vergaß oft, was er durchmachen musste. Eines Abends ging Yoshida fräher zu Bett, da er im Restaurant aushalf und davon sehr müde war. Yuuske duschte und wollte sich die Sachen anziehen, die ihm gegeben wurden. Plötzlich klingelte sein Handy. Er schaute auf das Display und zog die Augenbrauen zusammen. Als er das Gespräch entgegen nahm, wurde er sehr still: “….Ja?…..Ah, ja, ich bin in der Nähe….verstehe…” Er zog seine Jeans an, das knappe zerissene Oberteil und seine Regenjage, die er gekauft hatte. Das Handy, die Kette und den Schlüssel, den er aus Seikis Tasche zog, steckte er in die Kippe und ging zur Tür. Bevor er die Wohnung verlies, dreht er sich um und sah auf Seikis Schlafzimmertür. Letztlich zog er sich die Kapuze über den Kopf und trat aus der Tür.
 

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Schon lange nicht konnte Seiki so gut schlafen wie in dieser Nacht. Doch sein Schlaf wurde gestört von dem Knarren der sich öffnenden Haustür. Er schaute auf den Wecker: 3:12. Ehe er aufstehen konnte, bewegte sich die Klinke seiner Schlafzimmertür und Yuusuke trat hindurch. “Matsushita-kun,…was ist…” er wurde unterbrach, als er gedachte hatte, ein Wimmern zu hören. “Kann…kann ich heute hier schlafen? Ich…” Yuusuke schaute auf den Boden. Seine Stimme war zittrig, wie an dem Abend, wo ihn Seiki gefunden hatte. Yoshida blieb das Herz kurz stehen. Ohne etwas zu sagen machte er Platz, sodass sich Yuusuke zu ihm legen konnte. Als er neben ihm lag, legte er sein Kopf auf Seikis Brust. Yoshida nahm seinen Arm um ihn und drückte ihn an sich. Als er heisse Tränen spürte, fragte er, was geschehen sei. Und anders als üblich, antwortete der Junge: “Ich wurde angerufen. Wo ich bliebe, fragte er. Er habe mich lange nicht mehr gesehen und es würde Zeit, dass ich wieder Kohle ranschaffe. Jemand habe nach mir gefragt. Also bin ich los. Und…ich habe gemacht, was von mir verlangt wurde. Nur, es waren so viele. Zu viele. Ich weiss nicht einmal, was geschehen ist. Es waren zu viele…” Auf einmal wurde er still. Dann streckte er sich auf, um Seiki zu küssen. Überrascht erstarrte Yoshida. Warme Hände strichen über seinen Hals, über seine Brust, bis sie schließlich versuchten, seine Hose zu öffnen. Seiki war ihm ausgeliefert und stand der prekären Situation hilflos gegenüber. Er selbst hatte Mühe, sich unter Kontrolle zu halten, bis auch er den Kuss erwiderte. Die feuchte Regenjacke störte und er zog sie ihm von den Schultern bis sie zu Boden fiel. Der kalte nasse Körper des Jungen nahm einen rötlichen Ton an. Er strich ihm über seine Brust und fühlte, wie sie stetig wärmer wurde. Als er nach Matsushuitas Wange griff, spürte er irgendetwas heisses auf seiner. Er spürte den Verband an Yuusukes Brust, während er an seiner rieb, und plötzlich konnte er wieder klaren Verstand fassen. Entsetzt presste er den Jungen von sich, um zu sehen, dass Matsushita ihn traurig mit wässrigen Augen ansah: “Du…findest mich abstoßend. Ich verstehe. Ich weiss, dass ich jämmerlich bin. Es tut mir Leid…es…wird nicht wieder passiern…es tut mir Leid…” Als er aufstehen wollte, zog ihn Seiki zurück “Du verstehst mich falsch, Matsushita-kun.” Er presste Yuusukes Kopf gegen seine Schulter und strich ihm durchs Haar. “Dann...warum weist du mich ab? Warum willst du mich nicht?” Es war unbegreiflich für ihn und verwirrte ihn sehr. Bisher, jeder hatte nur das eine im Sinn. Jeder vergriff sich an ihm, ob gegen Bezahlung oder mit Gewalt. Warum war Yoshida eine Ausnahme gewesen? Seiki antwortete nicht. Es muss nicht ausgesprochen werden. Stattdessen antwortete er mit einer Gegenfrage: “Woher stammen die Narben auf deinem Rücken?” Yuusuke senkte den Kopf, bis sein Kinn fast auf seinem Schlüsselbein auflegte. Es dauerte eine Weile, bis er seine Stimme wieder fand: “Ich komme aus einem kleinen Dorf nicht fern von hier. Dort ist noch alles sehr traditionell und mit den Maßstäben von Tokyo gemessen recht rückständig. Die Familie meiner Mutter besaß einen Ryoukan und als sie dann meinen Vater heiratete, übernahm sie diesen. Ich bin das einzige Kind und daher einziger Erbe. Soetwas wie Freiheit kenne ich nicht wirklich. Meine Erziehung war sehr streng. Mein Vater war stets kalt zu mir, obwohl meine Mutter versuchte, dies mit Wärme und Nachsicht aus zu bessern. Wenn ich darüber nachdenke, wohl eher, um ihr Gewissen zu erleichtern. Jedoch war ihre Nachsicht nur in Abständen vernehmbar. Sie war es, die darauf behaarte, dass ich keine normalen Sachen tragen, sonder stattdessen einen Yukata, und immer eine gerade Haltung einnehmen musste. Ihre Kälte war dennoch nichts im Vergleich zu den Grausamkeiten meines Vaters. Die Narben… sie stammen von meinem Vater. Er unterrichtete mich in vielen Dingen. Er war Lehrer für Geschichte und Literatur an der örtlichen Hochschule. Ich weiss nicht, wann es begann, doch es war an einem Winterabend. Ich kann mich noch an den Schnee auf meiner Fensterbank und dem frischen Luftzug erinnern, der durch das Zimmer wehte, als er nachts meine Schlafzimmertür öffnete. Er folterte mich, fügte mir Schittwunden zu und würgte mich, sodass ich oft kurz davor war, mein Bewusstsein zu verlieren. Er vergewaltigte mich brutal immer und immer wieder und befahl mir, den Mund zu halten. Er meinte wieder und wieder, ich sei zu schön und würde jeden mit meinen Reizen zur Sünde zwingen. Man müsse mich zerstören. Es läge in meiner Natur, vernichtet zu werden…” Er fing an zu weinen, leise, als wenn er nicht wolle, dass man ihn hört. Noch nie hatte er darüber gesprochen. Diese alte Geschichte, fast hätte er sie vergessen und er war glücklich darüber. Mit einem Mal wurde ihm klar, dass es niemals ein Ende finden wird und er ekelte sich vor sich selbst, dass es Yoshida erfahren hatte. Was ihm unbegreiflich und völlig unverständlich war, war, dass er noch immer Seikis Arm um sich spürte und dessen Hand, die sanft sein Haar streichelte. Es war ihm unbegreiflich, dass er ihm so nahe war, ohne dass er mit ihm schlafen zu wollen(äh also jez der seme mit dem uke). Zwar konnte er fühlen, dass Seiki genau so erregt war, wie er selbst, doch er hielt sich zurück. Yuusuke wurde schwach und schloss die Augen. Von einer auf die nächste Sekunde war er tief eingeschlafen. Seiki strich unaufhörlich durch dessen Haar und beruhigte ihn. Er war entsetzt über die Leidensgeschichte seines kleinen Hündchens und, was wieder einmal untypisch für ihn war, rasend vor Wut. Stünde die Person, die Yuusuke das zugefügt hatte, vor ihm, so würde er ihn aufs Blutigste zu Tode verprügeln, unaufhörlich, bis er keinen Atem mehr vernehmen könne. Er schaute auf Matsushita, wie dieser, soeben noch gequält von seiner Vergangenheit berichtend, sorglos und friedlich in seinen Armen schlief. Er strich ihm das lange Haar aus dem Gesicht, senkte seinen Kopf und küsste ihn. Wann hatte er sich in ihn verliebt? Vielleicht schon in der ersten Sekunde, als er ihn sah…



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von: abgemeldet
2008-06-30T23:54:34+00:00 01.07.2008 01:54
*mich demnächst auch auf Straße leg*

Ich will auch von Seiki gefunden und gebeten werden, bei ihm zu bleiben!! xD
Von:  miyuli
2008-05-24T18:17:00+00:00 24.05.2008 20:17
Oooh, das war ja süß ;_;
Die beiden sind ja total knuffig x3
Ich frage mich, wie oft das vorkommt, dass jemand von der Straße aufgenommen wird xD Talking of chlichés *lol*
ABer ich mag's trotzdem x3 Binmal gespannt, wie's so weitergeht~
Von:  Aeris12
2008-05-15T18:52:30+00:00 15.05.2008 20:52
fein fein fein *___*
uuuhuuuu ich freu mich schon auf zuhälter-san! >____<
*knuff*
Von:  Aeris12
2008-05-15T18:39:27+00:00 15.05.2008 20:39
yoho! :D:D
so, die Redakteurin hebt beide Daumen hoch! ^__^
*knuff*
Von:  Mel_Vineyard
2008-05-15T11:19:25+00:00 15.05.2008 13:19
ich muss sagen in dem kappi ging das alles find ich ein bisschen schnell aber das ende war voll süß!

ein sex-pack so so...was man sich dadrunter wohl vorzustellen hat.. ;)))
Von:  Mel_Vineyard
2008-05-13T18:04:34+00:00 13.05.2008 20:04
also dein schreibstil find ich eigentlich gut (weiß gar nicht was du dran auszusetzten hast..)
die geschichte ist auch gut und ich bin schon gespannt wies weitergeht.
gibts jetzt nur noch ein kappi? :(

Rechtschreibfehler kann ja jeder ma drin haben....
musst aber ehrlich gesagt erst nachschauen was hämatome sind..(ein hoch auf wikipedia!^^)


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