Satz Nr. 02 - Über den Wolken
Sofie zuckte mit den Schultern. Dann legte sie nachdenklich eine der dicken, roten Bohnen in die Schale vor sich und murmelte: „Ich gehe mit.“
Andrian, der rechts von ihr sass, warf ihr einen verwirrten Blick zu. „Dir ist schon bewusst, dass du soeben eine deiner letzten Bohnen gesetzt hast?“ Sie ignorierte ihn würdevoll und strich sich galant eine Locke hinters Ohr. Seine Tipps waren zwar lieb gemeint, aber sie spielte nicht zum ersten Mal Poker und selbst, wenn sie bisher nur selten eine Wettrunde gewonnen hatte, brauchte sie dennoch keine Hilfeleistungen.
Aneirin legte stumm ebenfalls eine Bohne in den Wettpot. Sein Gesicht war emotionslos, eine Maske. Die Captainmütze warf tiefe Schatten über seine Wangen und die Augen lagen im Dunkeln. Er warf ihr einen kurzen Blick zu, dann wandte er sich an Megan, welche als letzte in der Reihe noch ihre Entscheidung treffen musste.
Das blonde Mädchen biss sich angestrengt auf die Lippen, war einen unruhigen Blick auf die auf dem Boden liegenden Karten, nur um danach umso emsiger auf ihre Handkarten zu starren. Es sah fast so aus, als wolle sie sie durch Hypnose dazu bringen eine andere Form anzunehmen. Ihre Wangen wurden rot und…
„Megan, schummeln gilt nicht!“, rief Andrian mit Zornesröte auf den Zügen.
Die Dreizehnjährige war ihm einen Blick voller Entrüstung zu. „Ich schummle nicht.“
Nun konnte sich auch Sofie nicht mehr zurückhalten. „Und ob du schummelst, meine Liebe. Die Zwei der Herzen ist in deinem Ärmel gut zu sehen.“
Megans Gesicht nahm noch dunklere Färbungen an, aber im Gegensatz zu dem ihres wütenden Mitspielers vor Scham.
„Und sowieso, Poker zu spielen war eure Idee…“, knurrte sie und warf mit Wucht eine Bohne in die Schale.
Aneirin, der sich bisher an der Diskussion nicht beteiligt hatte, rollte mit den Augen und zog sich die Mütze nur noch tiefer ins Gesicht.
„Was willst du sonst machen? Wir fliegen über das Meer und werden mit Sicherheit erst in zwei oder drei Tagen wieder Land sehen. Irgendetwas machen müssen wir ja, um uns die Zeit zu vertreiben.“
Megan nickte zwar, schien aber durch die Worte des Kapitäns nicht wirklich überzeugt worden zu sein. Ihr gerades Haar wurde vom Wind wirr zerzaust.
„Wo werden wir landen, wenn wir dieses Meer überquert haben?“
Aneirin blickte auf. „Wenn der Wind sich nicht gross gedreht hat, werden wir in der Bretagne wieder Land unter uns sehen.“
Megan kicherte und strich über ihre Baumwollhosen. „Ich finde diese ganze Reise unglaublich toll!“
Das tiefe Brummen von Seiten ihres Bruders störte sie nicht. „Du hättest gar nicht mitkommen dürfen! Du bist noch zu jung!“
„Na und? Ich bin alt genug! Andrian und Sofie dürfen schliesslich auch mit!“ Vor Aufregung tanzte Megans helle Mädchenstimme auf und ab.
Aneirin entgegnete hart: „Du warst schon dabei, wenn ich zu Hause etwas herumgeflogen bin!“
„Aber ich wollte nach Frankreich.“
Aneirin seufzte. Statt allein übers Meer zu fliegen, hatten sich plötzlich drei Passagiere bei ihm eingenistet. Nicht, dass er ihre Mitfahrt nicht schätzte, aber er hätte sich eine solche Reise ohne böse Überraschungen gewünscht.
Schliesslich legte der Rotschopf der Truppe - um die gespannte Stimmung etwas zu dämpfen - seine Bohne in den Pot und fragte: „Kann ich die nächste Karte legen?“. Nach einem unisono Nicken der ganzen Crew, die froh über die Fortsetzung des Spieles war, nahm Andrian, der den Croupier mimte, den Kartenstapel, legte eine Karte zur Seite und nahm dann die nächste, um sie zu den drei schon liegenden Karten zu legen.
„Und ihr werdet sehen, meine Herz-Zwei wird euch noch alle flachlegen...“, folgte noch der Kommentar der Schummlerin.
Drei der Balloninsassen schüttelten den Kopf über die seltsame Wortwahl des jüngsten Passagiers, einigten sich aber stumm darauf das bereits überhitzte Gemüt Megans nicht noch mehr durch eine belehrende Bemerkung in Rage zu versetzen.
„Eine Pik Zwei…“, sagte Andrian schlicht.
Sofie warf Megan einen bösen Blick zu. „Warte, dein One Pair wird dir nichts nützen.“ Sie starrte auf ihre beiden Handkarten, dann besah sie sich die offen liegenden Karten. Sie brauchte einen König oder eine Queen, sonst konnte sie Megans lausiges Zweier-Paar nicht niederwerfen.
Kurz entschlossen ging sie mit und warf eine Bohne in den Topf.
Aneirins Reaktion liess seltsam lange auf sich warten.
Sie warf einen Blick zur Seite. Der Führer hielt den Kopf erhoben und schien zu lauschen. Seine Aufmerksamkeit galt nicht mehr dem Spiel.
„Der Wind hat gedreht“, meinte er dann nur kurz, er erhob sich rasch und blickte mit von Besorgnis geweiteten Augen auf die scheinbar unendlichen Weiten des Ozeans hinab.
Nachdenklich hielt er das Fluglot in der Hand. „Wir sinken“, war sein schlichter Kommentar, dann begann er einen der Sandsäcke zu lösen.
Sofort war der Rest der Crew auf den Beinen. Spielkarten wirbelten durcheinander, die Schale mit den gesammelten Wettbohnen fiel um und ergoss ihren roten Inhalt über den ganzen Ballonboden.
„Warum sinken wir?“, quiekte Megan und zupfte unruhig an ihrem weissen Hemd herum.
Aneirin griff nach einem kleinen Gerät und zeigte danach das Uhrförmige Ding seinen Mitfliegern. „Der Luftdruck sinkt und wir verlieren an Auftrieb.“
„Oder aber Sofie hat mal wieder zuviel gegessen und wir werden durch ihr Gewicht nach unten gezogen…“ Andrians Bemerkung wurde mit einer Kopfnuss der Sparte Kickboxen bestraft. Die schwarzhaarige Täterin keifte: „Dein Galgenhumor ist in dieser Situation völlig unangebracht!“
„In einer anderen Situation wäre es auch kein Galgenhumor, meine liebe Sofie!“, brüllte der Angesprochene zurück.
Eine ruhige, aber ernste Stimme unterbrach die beiden Streithähne sofort. „Selbst wenn wir den Galgenhumor abwerfen, würden wir nicht aufhören zu sinken.“ Aneirin lehnte am Rand des Ballonkorbes und warf immer wieder besorgte Blicke auf die Runde Scheibe seines Barometers.
„Was können wir tun?“ Megan blickte bleich zu ihrem älteren Bruder hinauf.
Dieser zuckte mit den Schultern. „Alle Sandsäcke sind weg, wir sinken aber immer noch.“
„Und wenn wir den Rest unserer Ausrüstung auch noch hinab werfen?“
„Nicht meine Kosmetikkiste!“
„Das ist jetzt Galgenhumor!“
„Nein, ihr dürft sie nicht-…Ich meine es ernst!“
Selbst nachdem sämtliches Handgepäck für Experimente des freien Falls hatte von Bord gebracht werden müssen, änderte sich die Situation nicht.
Der Heissluftballon sank. Zwar nahm er sich dabei Zeit und liess unseren Helden so einige Momente in denen sie über das weitere Vorgehen diskutieren konnten. Doch er verkleinerte dennoch den Abstand zwischen sich und dem blauen Riesen unter sich.
„Was machen wir jetzt?“ Erneut war es Megan, die die wichtigste aller Fragen stellte.
Aneirin liess verzweifelt den Kopf sinken und den anderen drei sank der Mut ebenfalls, als sie erkannten, dass ihr Kapitän ebenfalls aufgegeben hatte.
„Wollen wir noch eine Runde Poker spielen?“
Auf Andrians Vorschlag reagierte niemand.
„Hey, ich meinte es ernst!“
Sofie runzelte die Stirn und strich sich eine der schwarzen Locken hinters Ohr. Sie musterte ihren Freund besorgt. Hatte der nahende Tod ihn verrückt werden lassen?
Sie kroch näher zu ihm, als ihr bewusst wurde, dass sie wirklich kurz vor den Toren des Todes standen. Die Erkenntnis frass sich erst langsam durch ihr Bewusstsein.
Sie würden sterben und Andrian wollte sie alle wohl nur aufheitern.
Sofern es in solch einer Situation überhaupt noch die Möglichkeit bestand, Erheiterung zu verspüren.
„G-Gut...“, schluckte sie und drückte seine Hand. „Ich möchte zumindest einmal einen Flush haben!“
Megan beobachtete dies mit verwirrtem Ausdruck. „Zuerst hauen sie sich ständig die Köpfe ein und nun sind sie wieder wie Romeo und Julia…“
Aneirin, der erst durch die Worte seiner Schwester aus den seinen Gedanken gerissen worden war, beobachtete die beiden mit einem bittersüssen Lächeln auf den Lippen. „So war es schon immer. In Krisensituationen sind die beiden ein Herz und eine Seele.“
Dann setzte er sich an seinen Platz zurück und sammelte stumm die Karten ein. Auch Megan kehrte in die Pokerrunde zurück und verteilte rote Bohnen, die sie als Pokerchips setzten.
„Ihr macht mit?“
Die Geschwister nickten, die nächste Runde begann.
Karten wurden verteilt und Bohnen gesetzt. Seufzer erklangen bei schlechten Handkarten und heimliches Kichern war zu hören. Der eine kratzte sich nervös am Ohr, der andere brannte mit seinem nachdenklichen Blick beinahe ein Loch in die Karten.
„Nun werden wir doch noch gefasst…“, murmelte Andrian und legte die vierte Karte in die Mitte. Das Pik Ass glänzte schwarz und bedrohlich auf dem mit einem Teppich bedeckten Ballongondelboden. „… wenn auch anders als erwartet“, fügte er noch hinzu.
„Besser Freiheit als in einem Gefängnis in Irland zu verrotten“, antwortete Sofie leise und legte ihren Einsatz in die Schale. Dann griff sie nach Andrians Hand.
Aneirin schluckte. Er hatte die beiden retten wollen und nun würde er in einer Weise für deren Tod verantwortlich sein.
Er hatte auf der ganzen Linie versagt.
So was wie er nannte sich Ballon-Käpitän.
Der Geruch nach Meer wurde immer stärker, Salz und Wasser lag schwer und gleichzeitig frisch in der Luft.
Er blickte auf seine Handkarten, sah das Karo As und der Pik Bube. Schweigend legte er eine seiner Bohnen in die Schale.
Zu was Freundschaft und Liebe einen zwingen konnten.
Er hatte ein One Pair mit den beiden Assen von Karo und Pik auf sicher, doch die Herz Königin gehörte ganz klar seinem Freund, dem rothaarigen König der Diebe. Er als kleiner Bube konnte sich mit den Pik-Luftballons die Königin nicht erkämpfen.
Er seufzte.
„Aneirin…“
Er unterbrach seine Arbeit, blickte erstaunt auf. Sofie rannte auf ihn zu, hinter ihr konnte er die schwarz gekleidete Gestalt seines besten Freundes erkennen.
Geduldig wartete er, bis die beiden ihn erreicht hatten. Sie trugen kleine, aber schwer aussehende Taschen.
„Fliegst du heute nach Frankreich?“ Ihre Stimme ging stockend und immer wieder warf die Schwarzhaarige einen unruhigen Blick um sich. Aneirin musterte Andrian und nickte vorsichtig. „Heute Nachmittag geht es los.“
Der Rothaarige kam auf ihn zu, liess eine schwere Tasche fallen und legte ihm die Hand auf die Schultern. „Kannst du uns mitnehmen?“
„Ich mache mich mitschuldig“, flüsterte Aneirin nur und zog sich die Kappe noch tiefer ins Gesicht. Er hatte gewusst, dass sein Freund Andrian sich zwischendurch als Dieb Taschengeld besorgt hatte. Befürwortet hatte er es nie, aber der Ballonfahrer liess ihn machen, so lange es bei kleinen Diebereien blieb und er nicht betroffen gewesen war.
Dies hier war anders.
Enttäuscht fügte er hinzu: „Warum verlangst du von mir, dass ich dir bei der Flucht helfe? Du weisst, dass ich dir unserer Freundschaft wegen zu Hilfe verpflichtet bin und du nutzt dies aus.“
Andrian senkte beschämt den Kopf. Er wusste, dass der andere recht hatte. Er brachte ihn mit in Gefahr.
Dann trat Sofie vor und sprach leise auf ihn ein: „Bitte, hilf uns.“
Aneirin getraute sich nicht, aufzuschauen. Ihre sanfte Stimme nur zu hören bezauberte ihn schon.
Schon nach ihren ersten Worten konnte Aneirin nicht mehr anders als ihr zu helfen. Und dabei wusste er nicht einmal, was die beiden verbrochen hatten.
„Ich fliege in einer Stunde; seid pünktlich da, es ist eure einzige Chance.“
Immerhin war Andrian sein bester Freund.
Und Sofie seine erste Liebe.
Der König und die Königin der Herzen.
Er als Pik-Bube gehörte nicht dazu.
Aneirin stutzte und starrte auf seine beiden Karten.
Ein Karo Ass und der Pik-Bube.
Und auf dem Boden, zwischen ihnen, lagen vier weitere Karten.
Pik-Ass, Pik-Sieben, Kreuz-Fünf und eine einsame Herz-Zwei.
Wie wäre es, wenn einer von ihnen noch aus dem Ballon springen würde?
Würde die Gewichtsverminderung den Ballon von seinem Absturz retten.
Er erhob sich und griff nach dem Barometer. Die Druckverhältnisse hier unten hatten sich etwas gebessert – vielleicht der Grund dafür, dass sie noch nicht abgestürzt waren?
Was, wenn er jetzt springen würde?
Er musste zwar Megan allein lassen und die drei würden dann für zwei Tage ohne seine Anweisungen auskommen müssen und den Ballon steuern, aber zumindest wären dann vielleicht drei von ihnen gerettet.
Er wollte nicht, dass sie starben.
„Bruder?“
Er hatte gar nicht gemerkt, dass ihm die Tränen gekommen waren. Die feuchten Spuren auf seinen Wangen ignorierend, erhob er sich.
„Also, wenn ihr wieder steigt, müsst ihr dafür sorgen, dass…“
„Hey?“
„Was meinst du?“
Aneirin beachtete ihre verwirrten Fragen nicht und begann die Grundregeln für die Steuerung eines Heissluftballons herunterzulallen.
„Was meinst du da? Willst du uns zeigen, wie man einen Ballon fliegt?“ Megan starrte ihn an.
Der Kapitän traute sich nicht, seine kleine Schwester nochmals anzuschauen. Seine selbst aufgebaute Überzeugung bröckelte. Schnell trat er an den Rand des Ballons.
„Macht’s gut.“ Er musste es tun und er sprang.
Sechs Hände schnappten ihn.
„Spinnst du?“ Er fühlte sich auf den harten Holzboden gedrückt.
Er blickte in drei Gesichter voller Erschrockenheit, Besorgnis und Ärger.
Andrian meinte vorwurfsvoll: „Ich weiss ja, dass du gerne fliegen möchtest. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass du dich aus dem Fenster stürzt, während Normalsterbliche schlafen!“
„Du kannst von Glück sprechen, dass wir durch dein Gepolter aufgewacht sind“, pflichtete ihm Sofie bei.
Aneirin setzte sich auf und fuhr sich äusserst verblüfft durch seine schwarzen Haare. Er fühlte sich wie gerädert – und gleichzeitig äusserst erleichtert.
Sie waren in ihrem Baumhaus, nicht einige tausend Meter über dem Meer.
Und sein bester Freund war kein Gauner, den er kurz nach Frankreich ins Exil bringen musste.
Es war ein Traum gewesen.
Er seufzte tief und erhielt dafür ein Schnauben aus dreier Leute Münder zur Antwort.
Dann strich ihn plötzlich eine Hand über die Wange. „Hast du geweint?“
Seine Freundin Megan machte sich ernsthaft Sorgen, doch Aneirin lief sofort rot an.
„N-nein, ich habe geträumt, ich müsse Zwiebeln schneiden…“
„Und danach musstest du eine Treppe hinaufsteigen oder wie…?“ Andrian musterte ihn und grinste schief. Er glaubte ihm nicht.
„Glaubt doch, was ihr wollt!“ grummelte Aneirin. „Ich leg mich wieder hin.“
Nie und nimmer würde er den dreien erzählen, was er geträumt hatte.
Andrian würde sich über seine Heldennummer kaputt lachen.
Und dass Megan plötzlich seine kleine Schwester gewesen war, würde sie auch nur als kränkend empfinden.
Den Kopf schüttelnd, kroch unter seine warme Decke.
„Aneirin?“ Er blickte hoch und starrte in Sofies säuerliches Gesicht.
„Hm?“
Sie zeigte zum Fenster und stemmte danach die Hände in ihre Hüfte. „Wenn du das nächste Mal träumst, du müsstest kochen…“
„Ja?“
„Dann wirf bitte meine Kosmetikschachtel nicht aus dem Fenster!“
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Zu dieser Geschichte habe ich ein paar Anmerkungen bezügl. des Pokers zu machen, da mir bewusst ist, dass nicht jedermann die Regeln für dieses Spiel kennt.
Die vier Ballonfahrer spielen "Texas Hold'em" - eine Spielvariante des Handpokers. Dabei besitzt jeder Spieler zwei Handkarten und für alle zugänglich werden nacheinander noch fünf weitere Karten in die Tischmitte gelegt.
Nun gilt es aus diesen ingsgesamt 7 Karten eine "Hand" aus fünf Karten zusammenzustellen - und je nach Konstellation besiegt man den anderen oder nicht.
Ein One-Pair sind beispielsweise zwei gleiche Karten z.B. Zwei Könige
Ein Flush sind fünf Karten der selben Farbe z.B. alle in Pik
Falls noch Fragen bestehen: Bitte melden - ich kann versuchen die Basics zu erklären (richtiges Pokern kann ich aber auch nicht xD)
Liebe Grüsse
taipan