07 - Zwischen den Welten
Dieser Oneshot ist einem lieben Menschen gewidmet, der er ihn wahrscheinlich nie lesen wird.
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Zwischen den Welten
Und doch war da diese schwache, bange Stimme in mir, die sich fragte, ob es sehr wehtun würde, wenn... wenn es ein schlechtes Ende nahm.
Wenn ich doch sterben würde.
Oder war ich bereits tot?
Wenn ich das doch nur endlich wüsste…
Falls ich noch lebte, richtig lebte, war ich dem Sensenmann nur knapp von der Schippe gesprungen. Das war mir endlich klar.
Die schlimmste Nacht meines Lebens und ich kann mich nicht einmal mehr genau daran erinnern… Nur, dass ich keine Luft mehr bekam, mich stundenlang gequält habe.
Und auf einmal war es vorbei. Bewusstlosigkeit.
Filmriss.
Insofern ich also noch lebte, war ich nun vermutlich im Krankenhaus. Wahrscheinlich an dutzende Geräte angeschlossen. Aber, wer weiß das genau? In meinem Zustand weiß ich ja nicht einmal, wo und wer ich bin…
Unfähig zu sehen, mich zu bewegen, einfach nur wach zu sein.
Nur mechanisches Atmen. Nur erzwungenes Schlafen.
Ein einziger langer Schlaf.
Doch mochte ich nicht glauben, dass nie mehr aufwachen würde. Das konnte es nicht gewesen sein. Kein Tunnel, an dessen Ende ein grelles, weißes Licht war. Keine Erinnerungen an bessere Zeiten.
Das war kein Sterben gewesen.
Ein Toter fühlte schließlich nichts. Und ich war mir sicher, dass jemand mir von Zeit zu Zeit den Arm tätschelte, meine Hand nahm, mich auf die Wange küsste.
Aber möglicherweise hatte ich letztendlich alles nur geträumt? Würde bald aufwachen und kerngesund in meinem eigenen Bett liegen?
Wenn ich es doch nur wüsste…
Ich muss wieder aufwachen. Damit ich mich wieder erinnern, wieder leben kann.
Und damit ich endlich erfahre, wessen Hand ich tagtäglich in der meinen spüre…