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Assoziatives Schreiben

FF-Sammlung
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07 - Zwischen den Welten

Dieser Oneshot ist einem lieben Menschen gewidmet, der er ihn wahrscheinlich nie lesen wird.
 

~~~
 

Zwischen den Welten
 

Und doch war da diese schwache, bange Stimme in mir, die sich fragte, ob es sehr wehtun würde, wenn... wenn es ein schlechtes Ende nahm.

Wenn ich doch sterben würde.

Oder war ich bereits tot?

Wenn ich das doch nur endlich wüsste…
 

Falls ich noch lebte, richtig lebte, war ich dem Sensenmann nur knapp von der Schippe gesprungen. Das war mir endlich klar.

Die schlimmste Nacht meines Lebens und ich kann mich nicht einmal mehr genau daran erinnern… Nur, dass ich keine Luft mehr bekam, mich stundenlang gequält habe.

Und auf einmal war es vorbei. Bewusstlosigkeit.
 

Filmriss.
 

Insofern ich also noch lebte, war ich nun vermutlich im Krankenhaus. Wahrscheinlich an dutzende Geräte angeschlossen. Aber, wer weiß das genau? In meinem Zustand weiß ich ja nicht einmal, wo und wer ich bin…

Unfähig zu sehen, mich zu bewegen, einfach nur wach zu sein.

Nur mechanisches Atmen. Nur erzwungenes Schlafen.

Ein einziger langer Schlaf.
 

Doch mochte ich nicht glauben, dass nie mehr aufwachen würde. Das konnte es nicht gewesen sein. Kein Tunnel, an dessen Ende ein grelles, weißes Licht war. Keine Erinnerungen an bessere Zeiten.

Das war kein Sterben gewesen.

Ein Toter fühlte schließlich nichts. Und ich war mir sicher, dass jemand mir von Zeit zu Zeit den Arm tätschelte, meine Hand nahm, mich auf die Wange küsste.
 

Aber möglicherweise hatte ich letztendlich alles nur geträumt? Würde bald aufwachen und kerngesund in meinem eigenen Bett liegen?

Wenn ich es doch nur wüsste…

Ich muss wieder aufwachen. Damit ich mich wieder erinnern, wieder leben kann.
 

Und damit ich endlich erfahre, wessen Hand ich tagtäglich in der meinen spüre…



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2008-10-12T21:43:26+00:00 12.10.2008 23:43
So, kurz vor Abgabeschluss des nächsten Satzes, schaffe ich es auch endlich mal zu kommentieren.
Ich bin beeindruckt. Besser lässt sich das nicht sagen.
Trotz der Kürze hast du es meisterhaft geschafft eine dichte Atmosphäre zu erzeugen, die einen mit einem seltsamen Gefühl zurücklässt...
Wahrlich zwischen den Welten gefangen.
Und irgendwie mutmachend - für was auch immer...
Letztendlich: Fehlerlos und wunderbar.
Mls,
Hybie

Von: abgemeldet
2008-10-05T16:07:32+00:00 05.10.2008 18:07
Eine wirklich interessante Umsetzung des Satzes, muss ich schon sagen.
Und trotz der Kürze sehr eindringlich und auch irgendwie.. bewegend.
Man fühlt sehr mit und fragt sich gleichzeitig ebenso wie der Ich-Erzähler was wohl geschehen sein mag, dass er nun so da liegt.
auch diese Unsicherheit, was überhaupt mit ihm (oder ihr) los ist, fand ich sehr gut gemacht.
Eine wirklich gelungene Momentaufnahme mit all den Unsicherheiten und Ängsten, wirklich klasse!
Das einzige was mir ein bisschen gefehlt hat, war der Bezug zum Schmerz, der ja im Ausgangssatz erwähnt wurde, das ging irgendwie ein bisschen unter.
Ist aber jetzt nicht sooo tragisch, denn die Geschichte ist auch so für sich sehr gut und wirklich eindrücklich.
Echt klasse gemacht.
Von:  LadyArgentum
2008-09-22T17:06:36+00:00 22.09.2008 19:06
Hi, DJ. ^^

Ich glaube, zu diesem Satz konnte man nur tragische Sachen schreiben. XD
Ich muss sagen, du hast mit wenigen Worten wirklich eine schöne Atmosphäre kreiert. Man kann sich sehr gut in die Situation des Protagonisten hineinversetzen.
Auch die Überschrift "Zwischen den Welten" passt gut dazu. Zwischen wachen und schlafen, zwischen Traum und Realität. Man kann nicht genau sagen, was was ist, in diesem Zustand...
Die Gefühle, die man empfindet, sowie die Gedanken, die einem einfach so in den Kopf springen, während man dort liegt, unwissend, was mit einem geschieht, kommen gut rüber, sodass man mit der Geschichte und der Person mitfühlen und es fast schon miterleben kann.
Im Ganzen habe ich eigentlich keinerlei Kritik zu äußern. Eine wirklich gelungene Kurzgeschichte. ^^

Gruß, LA
Von:  Varlet
2008-09-22T09:53:35+00:00 22.09.2008 11:53
Haho,
ich muss zu aller erst sagen, dass die Stimmung, die du verbreitet hast mit der Geschichte, mir eine richtige Gänsehaut verpasst hatte.
Es war einfach nur wow geschrieben, vor allem wenn man sieht, wie sehr sich die Person, aber auch ihr Inneres mit dem Thema 'auseinander setzt' und wie sie das alles erlebt.
Es macht mich traurig zu lesen, dass die Person, an die der OS gewidmet ist, es nie lesen wird, hoffe aber, dass es dieser dennoch irgendwie zu kommen wird, denn auch die Menschen, die nicht mehr bei uns sind, existieren immer noch in unserer Seele udn solange wir diesen Gedenken, hören sie nie auf zu existieren, weswegen ich mir dadurch vorstellen kann, dass der OS auch der gewidmeten Person zu Teil wird, zumindest, wenn es eine Anspielung darauf gewesen ist.
Aber auch wenn nicht, finde ich es mutig von dir, so ein Thema in einer Geschichte aufzugreifen und dich damit auseinander zu setzen und wie du das gemacht hast, ist schon wirklich phänomenal.
Von meiner Seite aus, gibt es keine Kritik, da du mit der Geschichte nichts falsch gemacht hast. Du regst damit sogar zum Nachdenken an, über sein Leben und das eigene Handeln eines Menschen, zumindest geht es mir so.
Liebe Grüße

Von:  Technomage
2008-09-21T19:05:41+00:00 21.09.2008 21:05
Hao,

ich bin doch sehr beeindruckt, wie du in so kurzen Worten soviel eingefangen hast. Ich hab' es irgendwo sehr stark einfühlen können, was ich gelesen habe.
Meine erste Assoziation ist, dass ich mir so die "Wahrnehmung" eines Menschen vorstelle, der im Koma liegt. Gerade durch die Krankenhausandeutungen. Und ich bin wirklich beeindruckt, wie du diese Vorstellung genau so abbildest, wie ich es mir vorstellen würde, obwohl ich bis jetzt nie darüber nachgedacht habe.
Wenn ich dann lese, dass es einem Menschen gewidmet ist, der es nie lesen wird, will ich eigentlich gar nicht so genau drüber nachdenken oder es interpretieren.
Sollten deine Andeutungen auf eben das hinauslaufen, dann hast du zusätzlich meinen Respekt, dass du dich schriftlich mit soetwas auseinandersetzt. Wenn nicht, dann ist es weiterhin ein fabelhafter ausdrucksstarker One Shot.
Von:  Ito-chan
2008-09-21T12:05:11+00:00 21.09.2008 14:05
Hi DJ

Ich bin beeindruckt!
Wirklich.
Mal wieder schaffst du es mit wenigen Mitteln einen Weg hinaus aus dem ganzen zu finden, einen Weg ein besseres Leben für einen anderen Menschen zu gewinnen und die Menschen aufzuhalten etwas Dummes zu tun.
Warum der Protagonist schläft bleibt unbekannt und wann er aufwacht bestimmt der Leser ebenfalls, dennoch ist es etwas Besonderes, das so zu lesen und dabei zu spüren: "Es ist wieder einmal etwas, das vollkommen ins Herz geht."
Du berühst mit deinen Sachen immer wieder den Leser auf unterschiedliche Weise und das ist ein großes Geschenk. Ich hoffe daher, dass die Person, der du es gewidmet hast, diese Geschichte bald lesen wird, denn ich denke auch ihr Herz sollte berührt werden.
Es ist sehr gut und wirklich etwas bei dem ich sagen darf: Ich habe keinerlei Kritik, sondern nur Lob für diese Geschichte übrig.
*dich mal in den Arm nehm und knuddelt*

Alles Liebe
Deine Ito
Von:  Black_Taipan
2008-09-20T20:35:11+00:00 20.09.2008 22:35
Ist es schon erlaubt früher zu kommentieren. ôo
Ich tue es jetzt auf jeden Fall. ^^
Dieser kurzer One-Shot gefällt mir sehr gut. Ich mag diese "Nahtoderlebnisse" oder Geschichten, die diesen Moment zwischen Tod und Aufwachen enthalten. Deine Geschichte ist sehr eindrücklich und ich mag die Gedanken, die sich das Ich macht. Du hast einen klaren und verständlichen Schreibstil, das gefällt mir.
Klar, man hätte es vielleicht auch noch etwas ausbauen können, das darum herum (wie kam es zum Unfall etc.) - was aber nicht nötig ist, wie ich finde. Es ist so ein schönes Fragment und beschreibt das, was es soll, gut und mehr braucht es nicht. ^^
Liebe Grüsse
taipan


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