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Between Darkness and Light

Axels Zukunft (AkuRoku)
von

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Be somebody...

Es hieß warten.

Wie sehr ich dieses verdammte, kleine Wort doch hasse...

Draußen auf der Balustrade von „Healin“ lehnten Reno und ich am Geländer und schwiegen uns schon eine halbe Ewigkeit an. Rufus hatte sich, zusammen mit Tseng, ein weiterer Turk und Anführer der Gruppe in das Gebäude zurückgezogen.

Als er meinen Namen gehört hatte, war Präsidentchens erste Reaktion nachdenkliches Schweigen. Dann hatte er mich, Reno, Rude und Demyx raus geschmissen und Tseng von seiner Order zurück gepfiffen.

Kurze Zeit später erschien der schwarz haarige, groß gewachsene Turk-Boss, zusammen mit einem weiblichen, blond haarigen Turk namens Elena.

Mal so nebenbei...sie hatte verdammte Ähnlichkeit mit Larxene, war vom Charakter her aber eher ruhiger und bei weitem nicht so sadistisch.

Sofort nachdem er über die Lage aufgeklärt worden war, schickte Tseng Elena ohne Begründung zurück auf die Order zurück und schloss sich zusammen mit Rufus in dem kleinen Haus ein.

Und nun warteten wir, Reno und ich, hier auf eine weitere Entwicklung der Dinge.
 

Wasserratte hatte sich unterdessen Rude gekrallt und ihn zum Wasserfall geschleift.

Er machte sich daran, das zu tun, was er nun mal am Besten (neben nerven) konnte:

Mit Wasser umgehen!

Dort unten saß er nun, die Hände in der schmutzigen Brühe, die sich Wasser schimpfen durfte und war fleißig dabei, trinkbare Flüssigkeit zu erschaffen.

Rude stand staunend daneben.
 

„Es ist unglaublich...“, murmelte Reno vor sich hin, aber er war wohl trotzdem darauf aus, dass ich ihn hörte.

Er lehnte mit beiden Vorderarmen auf der obersten Geländersprosse und beobachtete interessiert die Handlungen unten am Wasser. Ich, mit dem Rücken an das Metall gestützt, zuckte nur mit den Schultern.

„Er war schon immer viel zu lieb...dadurch wird er oft ausgenutzt.“

Reno grinste.

„Und du? Nutzt du ihn auch aus?“

„Nein...nicht mehr! Ich habe schon bekommen, was ich von ihm wollte: Seine Hilfe.“, antwortete ich und lächelte etwas.

„So was ist unbezahlbar.“

Mein Gesprächspartner kicherte, richtete sich auf und streckte die steif gewordenen Arme.

„Wofür brauchst du denn Hilfe, Doublechen?“

Entgeistert starrte ich ihn an, doch bevor ich etwas sagen konnte, flog die Tür von „Healin“ auf und Tseng stand, grimmig funkelnd auf der Schwelle.

„Ihr zwei! Reinkommen und zwar sofort!“, herrschte er uns an. Nachdem Reno und meine Wenigkeit uns verdattert an geguckt hatten, folgten wir dem stattlichen Mann in das Gebäude.

Es war wohl das erste Mal, dass ich derartige Angst vor der Wahrheit bekam, denn sollte sich herausstellen, dass Reno tatsächlich mein Jemand war, wäre ich dazu verdammt wieder zu einem Teil von ihm zu werden.

Und damit wäre meine Suche zu Ende...

Rufus stand vor dem, halb von Jalousien verdeckten, Fenster und schaute nach draußen, während Tseng die Tür hinter uns schloss und sich in eine Ecke verzog.

Moment...Suche?

Der Präsident begann: „Ich habe in allen Unterlagen nachgesehen...“

Was für eine Suche...?

„...und tatsächlich etwas gefunden...“

Nach was suche ich?

„Einen verstaubten Bericht von Hojo...“

Nein...nach wem suche ich?

„Es ist zwar skurril...“

Nach ihm?...Ihm? Wer?

„...und total verdreht...“

Er...er...die 13...

„...aber ich kenne eure Geschichte...“

Roxas...

„...eure gemeinsame Geschichte!“

„ROXAAAS!!!“
 

Alle im Raum drehten ihre verwunderten Gesichter zu mir.

„Hey, Mann. Alles klar?“, sagte Reno und legte eine Hand auf meine Schulter, als er sah das ich mir auf die Unterlippe biss und die Augen gesengt hielt.

Ich zitterte und konnte nur stotternd antworten.

„Ich...ich hatte ihn vergessen....IHN, verstehst du?! IHN! Vergessen!!!“

„Kumpel, krieg dich ein! Setz dich erstmal hin, sonst kippst du noch um! Hören wir uns an was Präsidentchen zu sagen hat. Du willst es doch auch wissen, oder?“

Langsam setzte ich mich auf den Boden, „ein gekriegt“ hatte ich mich noch lange nicht.

Aber ich wollte endlich wissen warum er so ist wie ich, darum versuchte ich so gut es ging zuzuhören. Aus Angst war Mut geworden.

Reno nickte Rufus zu und die Züge des Blonden entspannten sich wieder.

„Also...dieser Bericht hier ist schon etwas älter, als mein Vater noch die Kontrolle über

Shin-Ra Inc. hatte. Er berichtet darüber, dass Hojo, ein dilettantischer Wissenschaftler einmal mit einem gewissen Vexen zusammengearbeitet hatte.“

Ich zuckte, als der Name von Nr.4 fiel.

„Gemeinsam haben sie viele eigenartige Experimente durchgeführt. Über und mit Herzlosen...und auch mit Menschen.“

„Mit Menschen und Herzlosen?“, hakte Reno nach und Rufus bestätigte ihn durch ein Nicken. Doch etwas stimmte nicht ganz.

Rufus schaute mit ernstem, fast schon mitleidigem Blick auf den verwirrten Rotschopf.

„Mein Vater war skrupellos...so skrupellos, dass er seine treuen Untergebenen für solche Experimente zur Verfügung stellte...Du warst damals der Jüngste der Turks und damit prädestiniert für die Versuche...Es tut mir Leid, Reno...“
 

Die Worte des Präsidenten trafen Reno wie ein Schlag ins Gesicht. Er riss die Augen auf und das Blau darin begann zu funkeln.

„Was...hat man mit mir gemacht?“, fragte er.

Ich wusste die Antwort, meine Theorie hatte sich bewahrheitet.

Rufus schaute aus dem Fenster, um dem Blick Renos zu entkommen.

„Genaueres zu den Experimenten weiß ich nicht, Sicher ist, dass du kurzzeitig zu einem Herzlosen wurdest. Und hier kommt Axel ins Spiel.“

Ich horchte auf, immer noch geschockt von der Tatsache, das ich den wichtigsten Menschen in meinem Leben vergessen hatte.

Rufus fuhr fort.

„Während du, Reno, dich von den Folgen des Experimentes erholen musstest, kam dieser Vexen eines Tages zusammen mit einem Kerl namens Xemnas und dir, Axel, zu Hojo. Hojo wollte nicht, das mein Vater von dir erfährt, deswegen beschloss Xemnas dich in die Organisation aufzunehmen und dir einen neuen Namen zu geben, damit die Verbindung zwischen Reno und dir getrennt würde. In dem Bericht steht, das Xemnas dich nach den ersten Worten gefragt hätte die dir nach deiner „Geburt“, was auch immer das heißen soll, eingefallen waren...“

„Und? Was habe ich geantwortet?“, flüsterte ich zaghaft.

„ 'All Eternal Light', ewig währendes Licht!“

„A, E, L und ein X...“

Rufus nickte und Reno schaute den Präsidenten reichlich misstrauisch an. Ich

hingegen versank mal wieder tief in Gedanken verschiedenster Herkunft.

„Aber wie kommt es dann, dass wir uns beide nicht daran erinnern können?“, fragte mein Jemand.

„Tja nun...nach ein paar Monaten ist Xemnas noch einmal aufgetaucht und hat Hojo versichert, dass eure „Erinnerungketten gelöst“ worden seien und das ein Mädchen namens Naminè dafür die Verantwortung tragen würde.“

„Naminè...“, wiederholte ich den Namen des Niemands von Kairi.

Das Mädchen in dem kurzen, weißen Kleid war schon in der Organisation, als mein aktuelles Gedächtnis einsetzte.
 

Marluxia, unser aller Lieblingshippie, wurde mit der Aufgabe betraut, sich ein Team zusammenzustellen und mit Naminè, als Sklavin, das „Castle Oblivion“ zu beziehen.

Dort sollte der Blumenfreund mit ihrer Hilfe Sora als Marionette für die Organisation gewinnen.

Marluxia, Larxene, und Naminè bildeten das oberirdische Team und übernahmen die Kontrolle.

Zexion, Vexen und Lexaeus, das unterirdische Team, war für Planung zuständig.

Mir oblag der, vom Chefchen bekommene, ehrenvolle Auftrag Marluxia auf die Finger zu schauen, denn Xemnas hatte schon länger den Verdacht, der Assassine würde gegen die Organisation XIII handeln.

Und schließlich läutete ich, mit Naminès Rettung, den Untergang des „Castle Oblivion“-Anführers ein.

Naminè trug damals, in der Zeit nach Roxas' Austritt, auch einen wichtigen Teil dazu bei, das die Organisation gestürzt wurde. Wohl im positiven Sinne, denn sie und ihr stetiger Begleiter Riku waren fast so was wie Freunde geworden.

Doch am Ende kehrte auch sie zu ihrem Jemand zurück.

Werde ich das auch müssen? Jetzt, wo ich meinen Jemand gefunden habe?

NEIN! Niemals werde ich das zulassen! Nicht, bevor ich ihn nicht gefunden habe und ihm alles gesagt hatte, was mir auf dem Herzen lag.

Auf einmal jagte mir ein eiskalter Schauer über den Rücken, als ich Reno ansah, der wild mit Rufus diskutierte.

Panisch rannte ich aus dem Zimmer und stolperte unbeholfen die Treppe herunter, an Demyx und Rude vorbei.

Rufus, Rude, Demyx, Reno und Tseng schauten mir verwirrt hinterher.
 

Ich wusste nicht, wohin ich gelaufen war, doch ein Ziel hatte ich definitiv erreicht.

Der Flussverlauf hatte mich an sein Ende geführt: Ein winziger See, der ruhig das Sonnenlicht inhalierte.

Auch wenn er trübe und schmutzig war, strahlte er doch eine gewisse Ruhe aus und beruhigte mich etwas.

Keuchend setzte ich mich auf einen umgestürzten Baum, der am Ufer lag und fast vollständig von Moos überzogen wurde.

„Warum passiert das gerade jetzt?...Erst vergesse ich dich, Roxas und dann bemerke ich, dass ich dich nie finden kann...“

Die Worte, die ich mir selbst sagte, bohrten die seelische Wunde noch tiefer. Ja, es tat wirklich weh zu wissen, dass ich hier bleiben müsste.

Geistesabwesend zuckte ich mit den Schultern.

„Und was soll aus Wasserratte werden, wenn...“

„Wenn, was?“

Ich drehte mich erschrocken in die Richtung aus der die Stimme zu kommen schien. Zwischen den Bäumen, nicht weit von mir stand Reno.

Gemächlich trabte auf mich zu, während er seine Hände in den Taschen seiner Jacke versteckte und verständnisvoll lächelte.

„Ok, Kollege! Ich werde mich jetzt zu dir setzen und dann erklärst du mir bitte, was mit dir los ist.“, sagte er und hockte sich neben mich auf den Stamm.
 

War es weil er mein Jemand war?

Habe ich ihm deswegen alles erzählt?

Alles über mich, die Organisation, was sind Niemande sind und über Roxas' Austritt, einer der Gründe meiner Reise.

„Du suchst also nach diesem Roxas, um rauszukriegen warum er, als dein bester Freund, nicht bei dir war, als du dich geopfert hast?“, fragte Reno noch einmal nach, zur Sicherheit, dass er alles verstanden hatte.

Ich nickte dösend.

„Ja, genau. Ich habe vor einiger Zeit von einem anderen Freund erfahren, dass sich Roxas kurz nach meinem Tod nochmal gezeigt habe...“

Es war nicht gerade angenehm von solchen Enttäuschungen zu sprechen, deshalb blieben mir Wörter immer öfter im Hals stecken.

Seufzend holte ich Luft und fuhr fort:

„Ich dachte wir wären Freunde...in der Organisation hatte ich mich immer um ihn gekümmert und er kam mit seinen Sorgen auch immer zu mir. Wir vertrauten einander, teilten alles, besonders Meersalzeis, lachten zusammen und hatten viel Spaß auch wenn ich damals noch kein Herz gehabt habe...Gefühlt habe ich trotzdem. Und wenn ich mit ihm zusammen war, wenn ich sein seltenes Lächeln sah, seine meerblauen Augen, seinen blonden Wuschelkopf...dann war einfach alles in mir glücklich!“

Reno schaute mich mitfühlend an, bevor er in sein typisches, ironisch wirkendes Lächeln zurück fiel.

Ich hatte gar nicht gemerkt, wie euphorisch ich geworden war, während ich von Roxas gesprochen hatte.

Schnell wich ich Renos Blick aus und kratzte mich verlegen am Hinterkopf.

„Ich...ähm...ich meine...“
 

„Liebst du ihn?“
 

Erschrocken fanden meine Augen jetzt doch wieder zu denen des anderen Rotschopf.

Lieben?

Ich würde Roxas lieben?

War es so?

Genüsslich ließ ich den Gedanken in meinem Kopf herumschwirren.

Es hörte sich schön an, dieses Wort: Lieben...

War das, was ich für Roxas empfand wirklich Liebe?

Fühlt sich so Liebe an?

Wenn es so war, dann war es ein lang ersehntes, vermisstes Gefühl...

Ich lächelte und beobachtete das Wasser, das immer klarer wurde.

Demyx leistete gute Arbeit.

„Ja...so wird es sein...“, antwortete ich schließlich.
 

Renos Blick war ebenfalls auf das Wasser gerichtet.

„Na dann, ist alles kein Problem...“, sagte der Turk und wippte vor uns zurück, während ich verwundert nach seinen Augen suchte.

Seine Sonnenbrille war herunter gerutscht und befand sich nun in der Position, in der sich Brillen normalerweise befinden.

Ich legte den Kopf schief.

„Wie meinst du das?“

„Du hast mir doch gerade erklärt, was Niemande und Jemande sind und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Also ich sehe da keinen Unterschied.“

Renos Unbekümmertheit ärgerte mich. Wozu hatte ich gerade stundenlang geredet?

„Ach, was weißt du denn? Du hast keine Ahnung wie es ist ein Niemand zu sein, nichts in der Brust zu haben, das schlägt und immer nur Schatten von echten,

tiefen Gefühlen zu spüren!“, schrie ich meinen Jemand an, doch er zuckte nicht mal mit den Schultern.

„Oh, doch, das weiß ich sehr wohl! Hör mit diesem schwachsinnigen Gerede auf, an das du selbst nicht glaubst! Der Niemand entscheidet ob er fühlen will oder nicht!“

Ich war inzwischen aufgestanden, brachte aber nichts mehr heraus.

Mein Mund schien durch seine Worte versiegelt.

„Und hör verdammt nochmal auf, so zu tun als wärst du nur einer von vielen! Beweg deinen Hintern und such denjenigen weiter, den du liebst! Er wartet auf dich, das weiß ich!

Hör auf zu versuchen, jemand zu werden!

SEI JEMAND!“

Mit den letzten Wörtern war auch Reno aufgesprungen und hatte sich seine Brille wieder unter die Haare geschoben.

„Reno...“

„Jemand, Niemand! Ist doch egal! Jeder kann jemand sein, man muss es nur wollen.!“

Man merkte, dass er mein Jemand war.

Diese Dickköpfigkeit und Sturheit kannte ich sonst nur von mir selbst.

Bei diesem Gedanken konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.

„Danke, Kumpel. Ich schulde dir was!“, sagte ich und streckte Reno meine Hand hin.

Ohne Zögern ergriff er sie.

Einen kurzen Moment hatte ich wieder Angst.

Angst, für immer zu verschwinden, doch es passierte nichts.

Außer, dass Reno meine wunderbare Selbsteinsicht mal wieder zunichte machte.

„Quatsch, wir sind quitt!“

Ich weiß nicht ob es Einbildung war, aber als er, zu diesem Zeitpunkt das erste Mal aufrichtig lächelte, schimmerte eine gewisse Röte in seinem schmalen Gesicht.

Anscheinend freute er sich über das Kompliment.
 

Plötzlich, kurz nachdem sich unsere Fingerspitzen wieder gelöst hatten, tauchte unmittelbar neben uns ein schwarzes Portal auf.

Verdutzt starrten wir auf das dunkle Objekt, das wabernd vor sich hin säuselte und das grüne Gras mit nachtfarbener Materie flutete.

„Woher...?“, stammelte ich, sah mich um und entdeckte, auf einer Lichtung, den verschwitzten Blondschopf von Demyx.

„Hey...“, begrüßte er uns mit einem zögerlichen Winken und kam langsam auf uns zu.

„Wasserratte?! Hast du den Korridor geöffnet?“

Doch der Musiker schüttelte den Kopf.

„Nein, das war ich nich'...Du warst es! Du und Reno!“

Jetzt war ich völlig aus dem Rahmen geschmissen.

Das ich Portale erschaffen konnte, war nicht weiter verwunderlich, schließlich hab ich das früher quasi als Hobby gemacht.

Und nun ging ich davon aus, dass meine Kraft wieder erweckt war, aber Reno...?

Er durfte so eine Fähigkeit nicht besitzen, er war weder ein Niemand, noch ein Herzloser und schon gar nicht ein Mitglied der Organisation.

Ich fasste mir verwirrt an die Schläfe.

„Moment...Wie? Reno und ich? Wie denn das?“

„Es ist so! Und dieses Tor wird dich zu ihm führen, ganz sicher! Roxas wird es dir erklären können. Geh!“

„Gehen? Und du?“
 

Demyx lächelte.

Ein wunderbares Lächeln, so ehrlich und voller Freundschaft.

Es tat gut dieses Lächeln zu sehen, Roxas hatte einmal genauso gelächelt.

„Ich?“, sagte Wasserratte dann. „Ich werde hier bleiben. Hier werde ich gebraucht, die Leute verlassen sich auf mich. Außerdem kann Rude mir noch einiges zum Thema Kämpfen beibringen und wenn ich meine ganze Kraft wieder habe, komme ich dich mit Reno zusammen besuchen. Er ist dein Jemand, oder?“

Reno nickte anstatt meiner, bevor er sich zu mir umdrehte und leicht grinste.

Einmal mehr verstand ich, warum ich Abschiede hasste.

„Dann heißt es wohl 'Bis dann', nicht wahr? Ich werd dich vermissen, Demyx...“

Ich sah noch wie seine Augen zu schimmern begannen, bevor er bei mir im Arm lag.

„Mach's gut, Nummer 8...“, schluchzte er und wischte sich die Tränen an meiner Jacke ab.

„Ach, komm...wir sehen uns doch wieder...“

„Ich weiß, aber trotzdem...“

Langsam löste er sich von mir und zog die Nase hoch.

Er wischte sich mit dem Handgelenk über die blau-roten Augen und stellte sich mit Reno genau vor mich und den schwarzen Korridor.

Mein Jemand verabschiedete sich indem er den Daumen ausstreckte.

Ich erwiderte die nett gemeinte Geste.
 

Noch einmal atmete ich tief ein, ließ Luft durch meine Lungen und an meinem immer schneller schlagenden Herzen vorbei strömen.

Meine Füße bewegten sich, fast schon unabhängig von meinem Willen in das Dunkel.

„Bestell Roxas schöne Grüße!“, hörte ich Demyx noch rufen, bevor er und die Geräusche der Umgebung verstummten.

„Bald bin ich bei dir...bald werde ich bei dir sein...auf Destiny Island...“, sagte ich mir immer wieder, um sicher zu gehen, auch wirklich auf den Inseln anzukommen.

Um mich herum klärte sich die Schwärze in tiefes Blau.

Vor mir breitete sich das unendlich weite, im Glanz der Sonne majestätisch glitzernde Meer aus und über mir erstreckte sich ein kristallklarer, wolkenloser Himmel.

Der weiche, feuchte Sand tat meinen Füßen gut und die frische Brise sorgte im Gesicht für Kühlung.

Es war definitiv eine Insel und in meinem Herzen spürte ich, dass es die eine Insel war, die ich suchte.

Als ich mich ein wenig umsah, entdeckte ich überall Palmen, an denen dicke, grüne und braune Früchte hingen.

Ein Holzverschlag, der neben einer kleinen Quelle stand und wohl nur durch guten Willen zusammengehalten wurde, knarrte im Seewind.
 

Mein Hauptaugenmerk lag aber schräg über dem Schuppen: Eine kleine Nebeninsel, durch einen Steg mit der Hauptinsel verbunden und von einem krumgewachsenen Baum geziert, an dem sternförmige Früchte prangten.

Auf dem Baum saß eine mir nur allzu gut bekannte Silhouette, die ich schon eine kleine Ewigkeit gesucht hatte.

Ich hechtete zum Verschlag und stürmte die Treppen hinauf, um auf die Insel zu kommen.

Die Person bemerkte mich nicht, selbst dann nicht, als ich keuchend ein paar Meter hinter ihr stand.
 

Er war es...er, nachdem ich so lange gesucht hatte.

Der Blondschopf verriet ihn, ich hatte ihn sofort erkannt.

Endlich sehe ich dich wiedersehen...Endlich sehe ich dich...

Ich hab dich schrecklich vermisst...mein Roxas...
 

„Roxas? Bist du's?“

Langsam drehten sich die beiden azurblauen Augen zu mir um...
 

Du kannst dir gar nicht vorstellen wie froh ich war, Roxas...
 


 

Tbc...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  _Prinzessin
2009-04-08T18:53:09+00:00 08.04.2009 20:53
Alta..eig. wollte ich ein Kommi allgemein zu dem Danfic machen....aber
jetz...ich hab bei dem Abschied von Reno Axel und so bissl geweint, frag nich wieso!~
Man die geschichte is echt toll ey T__T ~
*sofort weiter les*
Von:  Hana_no_Kon
2008-11-18T18:45:24+00:00 18.11.2008 19:45
Jo, Reno und Axel sind sich wirklich ziemlich ähnlich! xDD
Aha, das ist mal interessant ... So kam Aku zur Orga, da haste dir was cooles ausgedacht! ^^
Na klar ist das Liebe, was er spürt, was denn sonst? x33
Kann Axel gut verstehen, ich hasse auch Abschiede T.T
Juhu!!! Roxy-chan ist da!!! Endlich hat er ihn gefunden! *freu*

Das pitel und alle anderen Pitel finde ich richtig cool! Prima! ^^

-Der lächelnde Schatten grüßt- ^^


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