Zum Inhalt der Seite

Eien no ai

Eternal Love
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Shô 9

@Armaterasu => So, hier kommt jetzt die Fortsetzung mit Reitas Antwort auf deine Frage! ^^ Ich fühle mich sehr geehrt, das dir mein Schreibstil so gut gefällt >///< Also, enjoy reading!!
 

@ terra-gammy => Dann wäre die Geschichte ja schon zu ende, bevor die beiden zusammen wären! Und dann ist ja die ganze Spannung futsch! ^^
 

Shô 9
 


 

„Ich mach keine Therapie!"

Seine Freunde sahen den Bassisten geschockt an. Keiner wusste so wirklich, was er sagen sollte. Sie alle blickten einfach nur zum Bassisten und Ruki stand sogar der Mund auf.

Aoi fand als erster seine Sprache wieder.

„Nani? Was heißt, du willst keine Therapie machen?“ Reita sah Aoi an und zuckte nur mit den Schultern.

„Spinnst du jetzt total, Akira? Du kannst so was doch nicht einfach so sagen, als würde da nichts von abhängen! Es geht hier um dein Leben!“

„Sô desu ne! Es geht hier um mein Leben! Und es gibt niemanden, für den es sich für mich lohnt, mein Leben weiterzuleben!“ (Das stimmt!) Jetzt waren seine Freunde noch geschockter. Mit so einer Aussage hätte keiner von ihnen gerechnet.

„Soredemo…“ (Aber…) Der Bassist seufzte.

„Meine Mutter hasst mich, genauso wir der Rest meiner Familie. Meine Großmutter wird sich bald nicht mehr an mich erinnern können. Sie hat mich schon einmal nicht erkannt und das war kein schönes Gefühl, glaubt mir! Also, für wenn soll ich am Leben bleiben?“ Nach diesem Satz verpasst Uruha ihm eine schallende Ohrfeige.

„Und an uns denkst du gar nicht? Sekai wa kimi wo aishiteru!“ (Wir lieben dich alle!“) Dem hellhaarigen Gitarristen stiegen die Tränen in die Augen. Reita legte eine Hand auf die Stelle, die Uruha geschlagen hatte. Tränen kullerten auch über seine Wangen.

„Ich weiß, dass ihr mich liebt. Und ich weiß das auch wirklich sehr zu schätzen. Aber das reicht mir nicht, Kou! Ich möchte auch auf eine andere Art und Weise geliebt werden. Ich will spüren, dass ich der Einzige bin! Und dieses Gefühl könnt ihr mir nicht geben, so leid es mir tut.“ Nach diesen Worten wurde es still im Wohnzimmer. Keiner wusste, was er auf diese ehrlichen Worte antworten sollte. Uruha setzte sich wieder auf seinen Platz zurück, von dem er aufgestanden war, um Reita die Ohrfeige zu geben. Der Bassist wischte sch die Tränen weg und schniefte. Nach einiger Zeit schoss Ruki aber etwas in den Sinn.

„Und was ist mit Miyavi?“ Die Gesichter der anderen erhellten sich und der Schwarzblondhaarige wurde schon wieder von allen angeblickt.

„Was soll schon mit ihm sein?“

„Er hat dir doch gesagt, dass er dich liebt, oder nicht?“ Reita zuckte nur mit den Schultern.

„Das hat Keniji mir auch noch an dem Morgen gesagt, bevor er mich betrogen hat. Vielleicht will Miyavi auch nur mit mir ins Bett. Und noch mal so eine Enttäuschung verkrafte ich nicht!“ Das war leider ein Argument auf das Uruha nichts erwidern konnte. Aber durch diese Aussage war sein Entschluss, mit Miyavi über die ganze Sache zu reden, natürlich noch fester geworden.

Nach ein paar Minuten bemühten sich alle, die Stimmung wieder anzuheben. Aoi und Kai scherzten rum wie immer und zogen mit ihrer Laune auch die der anderen wieder nach oben.

Nachdem alle gegessen hatten, machte Ayumu sich an den Abwasch.

„Hilft mir einer von euch Jungs oder muss ich arme, schwache Frau das alles alleine machen?“ Da von keimen der Anwesenden eine Reaktion kam, blies sie beleidigt die Wange auf.

„Baka da yo!“ (Ihr seid doof[neutrale Ebene]) Dann stapfte sie in die Küche. Nachdem sie das Wasser eingelassen hatte, stand plötzlich Reita neben ihr.

„Huch! Was machst du denn hier?“

„Ich wollte dir helfen.“

„Jetzt auf einmal?“

„Hai, die Jungs diskutieren eh grade nur, welchen Film sie gleich gucken wollen. Also verpass ich da eh nichts!“

„Wie lieb von dir! Ich wasch ab und du trocknest ab?“

„Hai, daijobu!“

„Sehr schön!“ Ayumu klatschte in die Hände und fing mit ihrer Arbeit an. So standen die beiden nach einer Weile schweigend in der Küche und erledigten ihre Arbeit. Die restlichen vier konnten sich immer noch nicht eigen und waren deshalb immer noch am diskutieren. Dabei konnte man sie auch gut in der Küche hören.

„Diskutieren die da eigentlich noch, oder zanken sie sich gerade aus Spaß an der Freude?“

„Frag ich mich auch grade! Wenn die noch lauter sind, kommen nachher noch eure Nachbarn und beschweren sich.“

„Das glaube ich allerdings auch. Aber eigentlich ist mir das egal, die feiern jedes Wochenende so laut, dass wir weder Musik noch Fernseher brauchen. Und wenn wir uns beschweren, machen die auch nichts. Also von daher…“ Schweigend arbeiteten sie weiter. Aber nach einiger Zeit ergriff Ayumu wieder das Wort.

„Du brichst ihnen das Herz!“

„Nani?“

„Du brichst den Jungs das Herz!“

„Was meinst du?“ Ayumu seufzte und legte die Abwachbürste zur Seite. Danach blickte sie Reita an.

„Du hast gesagt, du willst keine Therapie machen. Und für die Jungs bedeutet das, dass dir dein Leben egal ist, dass es dir egal ist, wenn du stirbst. Weißt du eigentlich, was du ihnen damit antust?“ Reita schwieg eine Weile. Dann legte er das Handtuch zur Seite und setzte sich auf einen Küchenstuhl.

„Natürlich weiß ich, was ich ihnen antue! Aber der einzige Mensch für den ich weiterleben würde, wäre o-bâsan. Und o-bâsans Alzheimer schreitet immer weiter voran. Und dann auch noch der Schlaganfall! Der Arzt hat gesagt, sie wird sich in ein paar Monaten nicht mehr an mich erinnern. Und wie ich vorhin schon gesagt hatte, sie hatte mich schon einmal vergessen. Sie hat geschrieen, als ich mich ihr genähert habe! …Weißt du eigentlich, wie sich das angefühlt hat? In meiner Brust hat sich alles zusammengezogen! Ich hab mich so schlecht und einsam gefühlt, wie noch nie zuvor. Und wenn es soweit ist, hat der Arzt gesagt, soll ich nicht mehr zu ihr, weil sie das nur aufregen würde.“ Schon wieder musste Reita weinen. Aber auch Ayumu hatte bei seinen Worten angefangen, zu weinen.

„Kami-sama…“

„Es tut mir ja auch Leid für die Jungs, aber ich kann das nicht! Mir fehlt dafür einfach die Kraft, verstehst du? Ich bin nicht so stark, wie alle immer glauben!“ Ayumu umarmte den Bassisten. Reita erwiderte ihre Umarmung.

„Das tut mir sehr Leid für dich, Aki-chan.“

„Ist schon okay! Ich werde mich wohl einfach nur an den Gedanken gewöhnen müssen…“

In diesem Moment stürmte Aoi in die Küche.

„Hey, wir haben…was machst ihr da?“ Ayumu und Reita lösen sich und blickten beide zu Aoi.

„Warum sitzt ihr hier in der Küche und heult?“ Seine Verlobte wischte sich die Tränen weg und ging zu Aoi.

„Nichts wichtiges, erzähl ich dir nachher! Was wolltest du gerade sagen?“

„Anô, wir haben uns jetzt auf einen Film geeinigt. Und es ist wirklich alles okay bei euch?“

Von beiden erhielt er als Antwort nur ein Nicken.

„Dann ist ja gut! Kommt ihr dann gucken oder müsst ihr hier noch was machen?“

„Iie, wir sind hier fertig. Wir räumen nur noch weg und dann kommen wir auch!“

„Gut, dann bis gleich. Und bringt ihr noch was zum Knabbern mit?“

„Hai, machen wir!“ Aoi gab Ayumu einen Kuss und ging dann wieder ins Wohnzimmer zurück. Ayumu und Reita räumten anschließend alles in die Schränke. Dabei verstärkten sich aber wieder Reitas Rückenschmerzen. Er verzog leicht sein Gesicht, was Ayumu aber bemerkte.

„Daijobu?“

„Die Schmerzen werden schlimmer…“

„Dann setz dich schon mal aufs Sofa, ich komm gleich mit einem Wärmekissen. Aber die Knabbersachen kannst du schon mal mitnehmen.“

„Hai, mach ich!“ Ayumu drückte Reita ein paar Chipstüten und Weingummis in die Hand und dieser ging ins Wohnzimmer. Dort reichte er die Tüten an Aoi weiter und ließ sich schwerfällig aufs Sofa sinken.

„Mou..“ Skeptisch blickte Ruki ihn an, als Reita sich neben ihn sinken ließ.

„Aber sonst geht’s dir gut?“

„Mh? Mein Rücken tut wieder weh…“

„Und du Doofkopf willst da ja auch nichts gegen machen!“

„Vielleicht geh ich zum Arzt und lass mir Schmerzmittel verschreiben.“

„Das bringt ja auch sooooo viel!“

„Matsu, lass das bitte!“ Uruha ermahnte seinen Freund nicht oft und eigentlich stimmte er ihm ja auch zu, aber er wollte erstmal mit Miyavi reden. Und danach würde er dann noch mal mit den anderen aus der Band reden, um zu beratschlagen, was zu tun sei.
 

Nach ein paar Minuten kam dann auch Ayumu dazu. Sie hatte eine Wärmeflasche dabei, die sie Reita gab. Dieser stopfte die Wärmflasche zwischen seinen Rücken und das Sofa und lehnte sich wieder zurück. Ayumu setzte sich neben Aoi und dann wurde der Film angemacht.

Ungefähr zur Hälfte des Films klingelte plötzlich Kais Handy.

„Gomen!“ Er stand auf und ging zum Telefonieren in die Küche.

„Moshi moshi?“ (Hallo [am Telefon])

„Konban wa, Kai-san.“ (Guten Abend) Es war der Manager von Gazette.

„Konban wa! Nan desu ka?“ (Was gibt’s?)

„Etô, es geht darum, dass morgen um zwölf Uhr eine Besprechung bei PSC stattfindet wegen dem Peace & Smile-Konzert in diesem Jahr. Da müssen dann alle Bands morgen da sein. Ich hoffe, dass ist nicht zu kurzfristig und lässt sich bei euch einrichten.“

„Da wir noch nichts vorhaben, denke ich mal schon, dass wir morgen alle da sein werden.“

„Ii desu ne! Also, mata ashita!“ (Bis Morgen!)

„Hai, mata ashita!” Mit diesen Worten legte Kai auf und ging wieder ins Wohnzimmer zurück. Dort setze er sich wieder in den Sessel.

„Und wer war’s?“

„Unser Manager. Morgen ist um zwölf die Besprechung wegen dem diesjährigen PSC-Konzerts. Und da sollen wir dann alle da sein.“

„Schon um zwölf? Letztes Jahr war sie erst um drei Uhr nachmittags. Um zwölf schlaf ich doch noch!“ Daraufhin wurde Ruki böse von Uruha angesehen.

„Dann gibt’s heute Abend eben keinen Sex, dann kannst du morgen auch früh aufstehen!“ Entgeistert blickte Ruki seinen Partner an.

„Aber…aber…“

„Mach den Mund zu, Matsu, du siehst aus wie ein Fisch!“ Nach diesen aufmunternden Worten von Kai mussten alle bis auf Ruki lachen. Dieser verschränkte nur trotzige die Arme vor der Brust.

„Hiretsu da! Besonders du , Kou!“ (Ihr seid Gemein!)
 

Nachdem der Film zu Ende war, machten sich dann alle wieder auf den Weg nach Hause. Ruki war noch immer beleidigt, weil Uruha alle nächtlichen Aktivitäten für heute auf Eis gelegt hatte. Das hieß für ihn aber nicht, dass er nicht versuchen würde, den Gitarristen zu verführen. Uruha konnte sich schon mal warm anziehen. Oder nach Rukis Willen gar nichts. Der Gitarrist fuhr ohne irgendwelche Vorahnung los, da er der Meinung war, von Ruki gehe keine Gefahr aus.

Kai und Reita saßen auch schon in Kais Auto. Kurz nachdem sie losgefahren waren, sprach Reita den Drummer an.

„Yuta? Kannst du mich nach Hause fahren? Ich möchte jetzt ein wenig alleine sein.“ Der Drummer seufzte nach Reitas Worten.

„Ungern. Ich mach’s, aber wirklich nur ungern, Akira.“ Kai wusste, dass eine Diskussion mit dem Bassisten jetzt keinen Sinn hatte. Dafür waren sie beide einfach zu erledigt und angespannt wegen den Ereignissen der letzten Tage. Und er konnte und wollte den Bassisten auch zu nichts zwingen.

„Arigatô!“ Also fuhr Kai den Bassisten zu dessen Wohnung.

„Meine anderen Sachen hol ich dann morgen bei dir ab, hai?“

„Hai, mach das.“ Reita ging in seine Wohnung und stellte seine Tasche im Flur ab. Dann schnappte er sich seine Autoschlüssel und ging in die Tiefgarage zu seinem Auto. Er stieg ein und fuhr los.

Nach einer knappen Stunde Fahrt kam er an seinem Ziel an. Dem Yama-Hospiz. Er ging ins Gebäude und machte sich gleich auf den Weg zum Zimmer seiner Großmutter. Die alte Frau freute sich sichtlich, ihren Enkel zu sehen.

„Akira, mein Schatz! Wie geht es dir denn? Du siehst ein wenig blass aus!“

„Mir geht’s gut, nur ein wenig Stress mit der Arbeit gehabt.“

„Du sollst dich doch auch nicht übernehmen! Isst du auch ordentlich?“

„Hai, natürlich!“ Dass dies nicht der Wahrheit entsprach, musste seine Großmutter ja nicht unbedingt erfahren. Sonst würde sie sich nur wieder aufregen. Er setzte sich an ihr Bett und nahm ihre Hand.
 

Am nächsten Morgen war Uruha schon gegen neun Uhr bei PSC. Er ging zum Fahrtsuhl, stieg ein und fuhr nach oben. Doch er ging nicht in den Proberaum seiner Band, sondern in den von Miyavi. Dieser war auch schon da und saß etwas angeschlagen auf dem Sofa.

„Wag es nie wieder, mich so früh irgendwohin zu bestellen, Uruha!“

„Gomen ne, aber ich muss mit dir reden. Wegen Reita.“

„Das hab ich mir schon gedacht, nachdem du mich gestern Nacht um halb zwölf aus dem Bett geklingelt hast und mich dringend hierher bestellt hast.“

„Ich weiß, ich hätte früher anrufen sollen, aber Ruki hat mich davon abgehalten.“ Bei diesen Worten schlich sich ein leichter Rosaschimmer auf Uruhas Wangen. Der Vocal hatte gestern ganzen Einsatz gezeigt und seinen Willen trotz Uruhas Verbot durchgesetzt bekommen.

„Aber der liegt zu Hause und pennt noch, oder wie? Wie gemein ist das denn?“

„Anô, so ist Ruki halt.“ Uruha zuckte nur mit den Schultern. Dann setze er sich neben Miyavi.

„Also, worum geht’s?“ Uruha fuhr sich kurz durch die Haare und schlug dann die Beine übereinander.

„Ich mach’s kurz: Wie ernst meinst du das mit Reita? Wenn du nur spielen willst, such dir lieber jemand anderen! Bevor du an Reita rankommst, musst du nämlich erst an uns vorbei!“

Miyavi stutze kurz, fing sich aber schnell wieder.

„Hontô ni, Uruha, wenn ich nur Spielen wollte, hätte ich Reita bestimmt nicht gesagt, dass ich ihn liebe sondern dass ich scharf auf ihn bin. Es ist mir ernst! Ich kann dir das nicht beweisen, aber es stimmt!“ Uruha blickte genau in Miyavis Augen, während dieser sprach.

„Und wie viel wärest du bereit, für Reita zu geben?“

„Ich weiß zwar nicht, was du damit willst, aber ich würde für ihn alles geben.“

„Auch deine Karriere aufgeben?“ Der Solist zögerte und Uruha konnte genau sehen, wie er mit sich kämpfte. Aber nach ein paar Minuten antwortete Miyavi ihm.

„Ich denke schon, dass ich auch meine Karriere aufgeben würde, wenn es wirklich darauf ankommen würde. Wieso fragst du das?“ Mit einer Handbewegung winkte Uruha ab.

„Nur so. Das kann dir Reita nachher erklären. Ich werd mit ihm reden und ihn bitten, mit dir zu reden. Mehr wollte ich auch gar nicht. Wir sehen uns dann nachher bei der Besprechung. Mata ne!“ (Bis dann!) Mit diesen äußerst verwirrenden Worten verschwand Uruha aus dem Raum und ließ einen mehr als nur verwirten Miyavi alleine zurück.

„Hä?“

Aber Uruha wusste nun alles, was er wissen musste.
 

Reita blieb noch die halbe Nacht im Hospiz. Er erzählte seiner Großmutter ein paar Dinge über die Band und musste sich oft wiederholen, weil ihr Kurzzeitgedächtnis nicht mehr gut funktionierte.

Am nächsten Tag war er aber trotz allem pünktlich zur Besprechung bei PSC. Er war zwar ein wenig müde, aber er war da. Vor dem Besprechungsraum traf er sich dann noch mit dem Rest seiner Band und nach ein paar Minuten gingen sie in den Saal rein. Miyavi war natürlich auch da, aber Reita versuchte einfach, ihn zu ignorieren. Das klappte während der Besprechung auch sehr gut.

Es wurde besprochen, wann und wo das Konzert stattfinden wird, wie viele Lieder die einzelnen Bands spielen würden und natürlich auch die Reihenfolge der Auftritte. Nach knappen drei Stunden war dann das gröbste besprochen und beschlossen, dass die Manager sich um die weiteren Einzelheiten kümmern würden. Also waren die Bands entlassen. Wild durcheinander quasselnd machten sich die Bands auf den Weg zu ihren Proberäumen. Aber schon nach einem kurzen Stück des Weges, hielt Uruha Reita am Arm zurück. Verwundert blickte dieser den Gitarristen an.

„Nan da?“ (Was gibt’s? [neutrale Ebene]) Uruha deutete aber nur auf Miyavi, der ein paar Meter hinter ihnen stand.

„Da möchte jemand mit dir reden, Aki-chan!“ Ein wenig ängstlich blickte Reita zu dem Solisten. Dann blickte er zu Uruha und zu dem Rest der Band.

„Geh schon! Miyavi wird dich schon nicht auffressen!“ Immer noch zögerte der Bassist. Uruha verdrehte genervt die Augen und schob den anderen Richtung Miyavi.

„Wenn du nicht gehst, trete ich dir in den Hintern! Also mach schon!“

„Demo…“ (aber…)

„Jetzt geh!“ Mit diesen Worten ließ Uruha Reita einfach alleine stehen und ging zu den anderen zurück. Mit diesen ging er zu ihrem Proberaum. Dort ließ er sich aufs Sofa fallen und schlug zufrieden mit sich die Beine übereinander.

„Anô, sag mal, Kou, was war das denn grade für eine Aktion?“

„Hm? Ach so, das! Ich hab unserem kleinen Aki-chan nur einen Schubs in die richtige Richtung gegeben!“

„Eh? Versteh ich nicht!“

„Ich hab mich vorhin mit Miyavi unterhalten und ihn gefragt, ob seine Gefühle für Akira echt sind.“ Der Gitarrist machte eine Pause. Ungeduldig setzten sich die anderen zu ihm.

„Ja, und?“

„Na ja, er konnte mir in die Augen sehen!“ Ruki schlug seinem koibito (Liebling) auf den Oberschenkel.

„Itai!“

„Dann sprich doch nicht in Rätseln, du baka! Was meinst du damit?“ (Idiot)

„Nun, das Miyavi mir direkt in die Augen gucken konnte, bedeutet, dass er nicht gelogen hat. Sonst hätte er zur Seite weggeguckt! Ist doch ganz einfach!“ Kai schlug sich gegen die Stirn.

„Und du meinst, das stimmt? Matsu kann einem auch in die Augen gucken und dabei lügen!“ „Ich weiß, aber Matsu durchschaue ich trotzdem! Glaubt mir, Miyavi liebt Aki-chan wirklich!“
 

Unterdessen standen Miyavi und Reita immer noch im Flur. Reita konnte mit der ganzen Situation nichts anfangen. Miyavi war sich auch unschlüssig, was er jetzt tun soll.

„Hey!“ Immerhin schon ein Anfang. Reita hob bei Miyavis Gruß nur kurz den Kopf.

„Hey!“

„Anô, können wir reden? Ich möchte dir gerne ein paar Dinge erklären!“ Reita nickte nur schüchtern. Dann gingen sie in den Proberaum von Miyavi.
 

Dort setzte Reita sich aufs Sofa und Miyavi nahm auf dem anderen Sofa Platz. Der Solist seufzte.

„Hör mal, Reita!“ Der Angesprochene blickte kurz auf und knetete dann nervös seine Hände. Der Bassist blickte stur nur auf den Boden, als gäbe es nichts Interessanteres in diesem Zimmer. Miyavi blieb dies natürlich nicht unbemerkt. Er seufzte erneut.

„Mir fällt das hier auch nicht leicht, aber ich möchte, dass du mir zumindest zuhörst. Ich erwarte auch gar nicht, dass du mir sofort antwortest. Also, wirst du mir zuhören?“ Wieder nur ein unentschlossenes Nicken seitens Reita.

„Gut! Was ich nach dem Konzert zu dir gesagt habe, das meine ich auch wirklich so, Reita. Ich liebe dich wirklich, glaub mir das bitte! Ich weiß, dass sich das bestimmt sehr seltsam für dich anhört und du geschockt sein musst, dass ich dich mit meinem Geständnis so überfallen hab. Aber ich musste es dir da einfach sagen. Ich hatte diesen Drang, seit ich mit dir den Fanservice gemacht hab…Okay, eigentlich schon vorher, aber da hatte ich erst den nötigen Mut gefunden, dir das zu sagen!“ Die Worte sprudelten einfach so aus Miyavi heraus. Er hatte sich nach seinem Gespräch mit Uruha schon überlegt, was er Reita sagen wollte, aber er hatte selber nicht gedacht, dass ihm diese Worte so leicht fallen würden. Da Reita nicht wusste, was er sagen sollte, hörte er einfach nur zu.

„Es hört sich mit Sicherheit auch noch seltsamer an, wen ich dir jetzt sage, dass ich gerne den Rest meines Lebens mit dir verbringen möchte, aber das ist so! Ich hab noch nie so für einen anderen Menschen gefühlt!“ Miyavi musst über seine eigenen Worte schmunzeln.

„Das hört sich für dich bestimmt total…“

„Ich hab Krebs!“

Stille! Miyavi blickte den Bassisten nur ungläubig an, während ihm seine Gesichtszüge entgleisten. Er dachte, er hatte sich verhört.

„Nani?“ (Was?)

„Ich hab einen Tumor im Kreuz. Ich werde bald sterben! Außerdem bin ich ein egoistisches Arschloch, das seine Gefühle so gut wie nie zeigt! Wie kannst du behaupten, jemanden wie mich zu lieben?“ Er vergrub das Gesicht in seinen Händen und kämpfte mit den Tränen. Es war zu viel für ihn. Er war es nicht gewohnt, dass ihm jemand anderes als seine Freunde seine Liebe gestand. Und bei Keniji hatten sich diese Worte nicht halb so aufrichtig angehört wie bei Miyavi.

Miyavi zerriss dieser Anblick das Herz. Er konnte sehen, dass der Bassist sehr erledigt und angespannt wirkte. Er ging zu Reita und kniete sich vor ihm hin. Dann nahm er Reitas Hände in seine und gab ihm einen Kuss auf den Handrücken. Reita verkrampfte sich, da er mit so etwas nicht gerechnet hatte. Miyavi wusste zwar nicht so ganz, was er jetzt sagen sollte, aber irgendwas würde ihm schon noch einfallen. Im Improvisieren war er bei Auftritten doch auch gut.

„Hör mal, Reita… Akira! Ich liebe dich doch nicht, weil du gesund bist oder weil du gut aussiehst! Ich liebe dich, weil du du bist! Es ist mir egal, dass du krank bist. Ich möchte mit dir zusammen sein, so wie du bist. Mit all deinen Fehlern und Macken. Gerade die machen einen Menschen doch aus, oder nicht?“ Von Reita kam nur ein Schluchzen. Er fühlte sich gerade so schwach. Er hatte keine Ahnung, was er auf die Worte des Bunthaarigen erwidern sollte.

„Akira? Kimi dake wo dakishimete! Hontô ni! Du kannst dich immer auf mich verlassen, hörst du?“ (Ich werde immer nur dich halten!) Zu mehr als einem Nicken war Reita nicht in der Lage. Er wusste nicht wieso, aber er glaubte Miyavi.

Er rutschte nach vorne zu Miyavi auf den Boden und ließ sich gegen diesen fallen. Reita konnte seine Tränen nun nicht mehr zurückhalten. Miyavis Worte hatten ihn sehr berührt und bedeuteten ihm viel. Der Solist schloss den Kleineren nun seinerseits in die Arme, während Reita sich in dessen Oberteil krallte. Mit dieser Situation hatte Miyavi jetzt nicht gerechnet. Er wollte den anderen doch gar nicht zum Weinen bringen.

„Gomen! Nakanai ga…“ (Tut mir Leid! Ich wollte nicht weinen, aber…) Reita schien das Gleiche gedacht zu haben, wie der Bunthaarige selber.

„Ist schon okay! Du kannst ruhig weinen. Nur weil du ein Kerl bist, heißt das noch lange nicht, dass du nicht weinen darfst!“ Reita schnieft und krallte sich noch mehr an Miyavi. Solche Worte hatte Keniji nie zu ihm gesagt. Er hatte ihn dann immer als Schwächling bezeichnet und von seiner Mutter konnte er so etwas auch nicht erwarten. Auf eine gewisse Art und Weise fing er an, sich in Miyavis Armen wohl zu fühlen. Er fühlte, dass der Bunthaarige ihm beruhigend über den Rücken strich und hörte dessen beruhigende Worte in seinem Ohr.

Nach ein paar Minuten hatte Reita sich aber wieder beruhigt. Er setzte sich aufrecht hin und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Alles okay?“ Reita nickte und schniefte noch mal.

„Ii ne, dann bring ich dich mal zu deinem Proberaum.“

„Musst du nicht…“

„Ach Quatsch, kein Problem! Außerdem, wenn dir auf dem Weg was passiert, denn kürzt Uruha mich um einen Kopf und lässt mich danach den Schweinkram danach bestimmt eigenhändig wieder wegmachen. Und hier bei PSC laufen schließlich viele Spinner rum!“

„Was für Spinner denn?“ Fragend legte Reita den Kopf leicht schief. Miyavi stütze sich nach hinten auf seinen Händen ab.

„Oh, denn kennst du bestimmt auch. Der heißt Miyavi, oder so ähnlich. Ist ein ganz komischer! So mit bunten Haaren und angemalten Fingernägeln und so…“ Auf diese Aussage erntete Miyavi genau die gewünschte Reaktion. Reita schmunzelte kurz.

„Gut, dann gehen wir mal lieber los. Sonst denken die wirklich noch, ich hab sonst was mit dir gemacht!“

„Hai.“ Miyavi stand auf und hielt danach Reita eine Hand hin. Dieser griff nach kurzem Zögern nach der angebotenen Hand und ließ sich hochziehen. Danach gingen sie los.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Armaterasu
2008-09-06T20:05:51+00:00 06.09.2008 22:05
das war wirklich richtig schön wie miyavi das gesagt hat... echt super gefühlvoll und so... (da kommt die romantiksau wieder durch ^^°) und ich find es toll, dass alle reita helfen wollen ^^ nur schade, dass reita es selbst nicht will... nun ja... ich bin gespannt wann und wie die beiden sich näher kommen und ob miyavi reita umstimmen kann, dass er nicht doch eine therapie macht.

LG
amy
Von:  Ruki_
2008-09-05T23:01:04+00:00 06.09.2008 01:01
toll <3~
das war echt schön geschrieben *smile*
echt klasse^^
freu mich schon aufs nächste kapi^^

bai bai
Moe
Von: abgemeldet
2008-09-04T18:55:13+00:00 04.09.2008 20:55
ich stimme terra zu ^^
und ja - jetzt hab ichs endlich gelesen xD
sry noch mal - ich kam mir richtig blöd vor ^^"""

so!
aber jetzt will ich ne fortsetzung!
ich muss zugeben, für mich wurde es erst jetzt so richtig interessant - also letztes kapi - und daher - mach weiter!! xD

und eh... wenn es noch nicht zu spät ist - ich würde mich als beta-leser anbieten ^^

*winks*
cosi-chan
Von:  Terra-gamy
2008-09-03T20:33:22+00:00 03.09.2008 22:33
Das hat Miyavi wirklich schoen gesagt^^ und das Reita feststellen musste, dass Miyavi seine Traenen akzeptierte.


Zurück