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Der Ruf der Karibik

von

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Prolog

Das erste Mal versuch ich mich an diesem Thema, also seit nachsichtig ^^,
 

Prolog
 

Kinderlachen erfüllte die kleine Wohnung in Bühlau, einem Stadtteil am Rande Dresdens.

„Celine, hör auf!“, kicherte ein kleines Mädchen mit dunklen Locken.

Die Frau, welche sich über sie lehnte und kitzelte, grinste siegessicher.

„Nur wenn du aufgibst.“

Das Mädchen lachte lauter und schüttelte sich, um die flinken Hände abzuwehren. Doch schaffte sie es nicht und ergab sich schließlich nickend.

„Brave kleine Schwester.“, zwinkerte nun die junge Frau und ließ sich seufzend neben dem Kind auf der Couch nieder.

Eine Weile sprach keiner der beiden, jeder hing seinen Gedanken nach. Nach einigen Momenten aber brach das kleine Mädchen das Schweigen.

„Celine?“

Sanfte Augen bedachten sie und strichen ihr eine vorwitzige Locke aus dem hübschen Gesicht. Einen Moment betrachtete Celine ihre kleine Schwester Julia und musste einmal mehr feststellen, wie ähnlich sie doch ihrer beider Mutter sah. Die blauen Augen und braunen Haare, das Lächeln, die kleine Stupsnase. Ja, die Ähnlichkeit war nicht zu übersehen. Celine selber kam da eher nach ihrem Vater.

„Ja, Krümel?“

„Meinst du Mama und Papa beobachten uns?“, fragte die kleine mit einer kindlichen Naivität und sah ihre große Schwester hoffnungsvoll an, welche jedoch einen traurigen Blick bekam.

Schließlich aber raffte Celine sich und nickte Julia mit einem liebevollen Lächeln zu.

„Ganz bestimmt.“ Ihr Blick ging zum Fenster. „Sie sitzen im Himmel und passen von dort aus auf uns auf.“

Es tat ihr weh, an ihre Eltern denken zu müssen, welche sie und ihre Schwester vor gut einem Jahr verlassen hatten. Doch war Celine zu dem Zeitpunkt bereits volljährig gewesen und bekam so das Sorgerecht für Julia, auf welche sie stets aufpasste. Es war nicht immer einfach, aber sie tat alles für ihre kleine Schwester, nur um sie den Verlust vergessen zu lassen. Meistens schaffte sie es sogar, aber in solchen Momenten…

Plötzlich wurden die beiden aus ihrer Vertrautheit gerissen, als der Feuermelder des Hauses ertönte.

Alarmiert schreckte Celine auf und sah sich aufmerksam um. Schließlich roch sie den Rauch und rannte mit Julia auf dem Arm zur Tür. Sie zu öffnen war jedoch unmöglich, glühte sie doch regelrecht und Celine erkannte den Qualm, welcher unter der Tür zu ihnen in die Wohnung drang.

‚Ok, denk Nach Celine. Denk nach!’

Eilig sah sie sich um und rannte dann zum Fenster. Ihr Blick hinaus sagte ihr, dass die Feuerwehr bereits vor Ort war.

Rasch öffnete sie das Fenster, während sie das kleine Mädchen in ihrem Arm an sich drückte.

„HILFE!“, schrie sie hinaus und erntete auch sofort die Aufmerksamkeit einige Feuerwehrmänner.

Sie reagierten augenblicklich und spannten ein spezielles Tuch auf, welches den Sprung aus geringer Höhe abfangen konnte. Glücklicherweise wohnten die beiden in der zweiten Etage, konnten also diese Hilfe nutzen.

„Zuerst die Kleine!“, rief einer der Männer und blickte angespannt zu Celine hoch. Er wusste dass die Leitungen im Keller Leck geschlagen hatten und somit der gesamte Wohnblock jeden Moment in die Luft fliegen konnte.

Celine nickte, wollte Julia aus dem Fenster hinaus auf das Tuch fallen lassen, doch klammerte sich das kleine Mädchen weinend an sie.

„Ich will bei dir bleiben!“, wimmerte sie ängstlich, als ahnte sie was geschehen würde.

Sanft strich Celine ihr über den Kopf und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Keine Angst Krümel, ich lass dich nicht allein. Gleich komm ich nach.“ Große blaue Augen sahen sie unter Tränen an. „Ich hab dich lieb, Kleines.“

Mit diesen Worten stieß sie Julia aus dem Fenster und beobachtete wie sie sicher unten ankam. Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und sie machte sie ebenfalls für den Sprung bereit, als es plötzlich einen ohrenbetäubenden Knall gab und sich Dunkelheit um sie legte.

„CELINEEEE!!!“

Ist es real?

Hier das erste richtige Kapitel ^^ Viel Spaß damit, Eure Peshe
 


 

Kapitel 1 - Ist es real?
 

Ein unglaublich starker Schmerz durchzog meinen Kopf und verwirrt blinzelte ich der Sonne entgegen.

Was war passiert? Nur langsam erinnerte ich mich an die vergangenen Ereignisse. Julias Tränen, das Feuer, die Explosion und dann die mich umgebende Dunkelheit.

War das ein Traum gewesen?

Nur langsam lichtete sich mein Blick und verwundert sah ich mich um. Ich befand mich in einer nicht einsehbaren Gasse, nahe eines Piers wenn ich mich nicht irrte. Wo war ich hier und noch viel wichtiger: Wie war ich hier hingekommen?

Mühsam richtete ich mich auf, was mein Kopf weniger zu begrüßen schien. Dieses Dröhnen war ja unerträglich.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht fasste ich mir an die Stirn und sah langsam wieder auf.

Irgendwie kam mir diese Gegend bekannt vor. Nur woher sollte ich sie kennen? Ich hatte Deutschland noch nie verlassen und einen solchen Ort gab es da garantiert nicht.

Mein Blick fiel auf das Wasser oder viel mehr das Boot, welches sich auf den Steg zu bewegte und dabei unaufhaltsam sank.

Ich legte die Stirn in Falten und fragte mich, wo ich das schon einmal gesehen hatte?!

Weiterhin starrte ich dieses Boot an und sah dann zu dem Mann, welcher sich an dem kleinen Mast fest hielt. Unauffällig kam ich hinter der Ecke hervor und schlich mich näher heran, bis ich hinter einem Fass versteckt und nur wenige Meter entfernt zum Stillstand kam.

Musternd besah ich mir den Mann nun genauer. Dunkle Haare welche an einigen Stellen verfilzt waren oder Perlen einflochten hatten und von einem roten Bandana sowie einem Hut gebändigt wurden. Seine Augen wirkten beinahe schwarz und waren wohl mit einem Kohlestift umrandet worden. Oder wirkte das nur so? Braune Haut wurde von schmutzigen und abgenutzten Kleidungsstücken bedeckt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen Jack Sparrow stünde da. Ich meine natürlich Captain Jack Sparrow. Ja ich liebte den Film und die Abenteuer des Piraten. Aber dies war ganz sicher nur ein großer seltsamer Zufall.

Die Stimme eines anderen Mannes in ähnlich seltsamer aber weitaus noblerer und gepflegterer Kleidung zog meine Aufmerksamkeit auf sich.

„Wartet mal! Ihr da!“, rief dieser dem Jack-Dubel nach, welcher den Steg betreten und sich nun in einer mir durchaus bekannten seltsam schwankenden Bewegung zu dem anderen Mann umdrehte. „Es kostet einen Schilling mit eurem Boot hier im Hafen anzulegen.“ Der skeptische Blick des Dubels richtete sich auf das angebliche Boot, dessen Mast noch vielleicht einen halben Meter aus dem Wasser ragte

Meine Augen weiteten sich, denn ich kannte diese Szene sehr gut. Aber das war doch unmöglich. Doch je genauer ich mir den Dunkelhaarigen Mann besah, umso mehr musste ich zugeben, dass er einem gewissen Piraten wie aus dem Gesicht geschnitten war.

„Und ich muss euren Namen wissen.“, erklang erneut die Stimme des Älteren.

Ich beobachtete das Geschehen weiter und sah wie der Dunkelhaarige seinem Gegenüber Münzen gab.

„Was haltet ihr von drei Schilling und wir vergessen den Namen?“

Diese Stimme. Nein. Das war nicht möglich! In meinem Kopf meldete sich eine leise Stimme, und sprach: ‚Sagen wir, nicht üblich.’

Ich schüttelte den Kopf über mich selbst und folgte dem Dunkelhaarigen. Wenn das hier kein Traum war, so war das dann unter Umständen und auch nur eventuell tatsächlich DER Jack Sparrow?

Er ging nach einer Weile direkt auf einen versteckt liegenden Ankerplatz zu, welcher offensichtlich von einer Art Garde bewacht wurde. Die zwei Männer stellten sich ihm auch direkt in den Weg.

„Das betreten dieses Bereiches ist für Zivilisten verboten.“, stellte der eine sofort klar, was ‚Jack’ anscheinend weniger ernst nahm.

„Tut mir furchtbar leid, das wusste ich nicht.“ Er machte eine ausschweifende Bewegung. „Wenn ich einen sehe, werde ich euch sofort informieren.“ Meine Augen folgten jeder seiner Bewegungen. „In der Festung dort oben findet offensichtlich so ein hochfeiner Hokuspokus statt, nicht? Wie kann es sein, dass zwei so tüchtige Gentleman wie ihr trotz aller Verdienste nicht eingeladen wurden?“

Einen Moment sahen die beiden Wachmänner sich an und ich musste schmunzeln. Wie leicht manche Leute sich doch verunsichern ließen.

„Jemand muss dafür sorgen, dass dieser Bereich von Zivilisten nicht betreten wird.“, antwortete einer der beiden etwas unsicher und zustimmend nickte ‚Jack’.

„Sehr ehrenwert, so viel ist sicher. Aber mir scheint wohl, ein Schiff wie dieses…“ Mit den Händen deutete er auf ein recht großes Schiff, welches ich nun staunend betrachtete. „…macht den Aufwand ein wenig überflüssig.“

Der schlacksigere der Wachmänner grinste etwas naiv. „Oh die Dorndless ist das am besten gerüstet in diesen Gewässern, wohl war. Aber mit der Geschwindigkeit der Intercepter kann kein Schiff mit halten.“

Nun war ich mir sicher, dass dies hier real war und es erschreckte und erfreute mich gleichermaßen. Einerseits hieß es, dass ich mich in einer mir fremden Welt oder zumindest Zeit befand. Andererseits bedeutete es auch, dass der Mann dort vorne tatsächlich Captain Jack Sparrow war. Mein Herz setzte kurz aus, jedoch nur um anschließend in doppelter Geschwindigkeit weiter zu schlagen. Davon hatte ich immer heimlich geträumt, Abenteuer wie die des berüchtigten Piraten aus den Filmen zu erleben. Nun war es jedoch real und ich steckte mitten in der Geschichte drin.

Mein Temperament und vielleicht auch Leichtsinnigkeit gingen mit mir durch und so trat ich ohne zu überlegen aus meinem Versteck hervor und näherte mich den Männern.

„Ich habe von einem gehört. Man sagt es solle sehr schnell sein, nahezu unschlagbar. “ Nun waren alle Augenpaare auf mich gerichtet, doch schenkte ich nur den beiden Wachen Beachtung und lächelte sie geheimnisvoll an. „Die Black Pearl.“

Ich spürte Jacks verwirrte Blicke auf mir, doch ignorierte ich es großzügig. Viel zu sehr grinste ich in mich hinein. Ich wollte das schon immer einmal sagen und dabei so geheimnisvoll wirken, wie der Pirat neben mir. Oja, ich kannte den Film Satz für Satz auswendig.

Der dicke Wachmann lachte. „Also junge Lady, es gibt kein echtes Schiff, das es mit der Intercepter aufnehmen kann.“ Dabei bedachte er mich jedoch mit fragenden Augen, ob meiner für diese Zeit wohl ungewöhnliche Kleidung. Ich blickte an mir herab. Naja, blaue Jeans, schwarzes Tanktop und schwarze Stiefel. Zugegeben, eher ungewöhnlich für diese Menschen.

„Die Black Pearl ist ein echtes Schiff.“, widersprach der schlacksige und so begann eine heiße Diskussion zwischen den beiden.

Diesen Moment der Unaufmerksamkeit nutzte Jack und betrat ein etwas kleineres Schiff, welches sich direkt am Steg befand. Schweigend folgte ich ihm und beobachtete, wie er sich neugierig umsah und schließlich ans Steuer trat. Offensichtlich hatte er mich schon wieder vergessen, als die Wachen plötzlich wieder auftauchten und ihre Waffen auf uns richteten. Offensichtlich waren die beiden der Ansicht, ich würde zu ihm gehören.

„Hey! Ihr da! Geht dort runter! Ihr habt keine Erlaubnis, hier an Bord zu sein!“

Ich sah zu Jack, welcher sich nicht aus der Ruhe bringen ließ.

„Tut mir leid, das ist nur so ein schnuckliges Boot…Schiff.“

Noch immer waren die Waffen auf uns gerichtet, wobei ich mehr den Eindruck hatte dass wir die beiden nervöser machten als sie uns.

„Wie sind eure Namen?“, hakte der schlacksige nach.

„Smith. Oder Smithy, wenn ihr wollt.“

Nun sahen die beiden mich an und ich kreuzte die Arme vor der Brust.

„Celine.“

„Zu welchem Zweck seit ihr in Port Royal, Mr. Smith und Celine?“

„Ja und keine Lügen!“

Ich schmunzelte, erinnerten mich die beiden doch irgendwie an Stan Laurel und Oliver Hardy. Ja sie erinnerten einen schon irgendwie an Dick und doof. Innerlich lachte ich.

Jack trat schuldbewusst hinter dem Steuer hervor.

„Na gut, ich gestehe. Ich will ein Schiff kapern, eine Mannschaft in Tortuga suchen, stehlen rauben, plündern oder anders gesagt: mir meine schwarze, heimtückische Seele ausreißen.“

Etwas sprachlos standen die Wachen da, bis anscheinend wieder Leben in sie einkehrte.

„Ich sagte keine Lügen!“

„Ich glaube er sagt die Wahrheit.“, widersprach der dicke seinen Kollegen.

„Wenn er die Wahrheit gesagt hätte, hätte er es nicht gesagt.“

Ich lachte über die beiden und stellte mich dann neben Jack.

„Es sei denn, er wüsste ihr würdet die Wahrheit nicht glauben, selbst wenn er sie sagen würde.“, erklärte ich grinsend und spürte erneut die neugierigen Blicke des Piraten auf mir ruhen.

Jetzt wurden die Wachen auch wieder auf mich aufmerksam.

„Und was treibt euch hier her? Noch dazu in solch ungewöhnlichem und unschicklichem Gewand?“

Ich sah noch einmal an mir herab und verschränkte wieder die Arme vor der Brust.

„Zufall und meine Kleidung geht euch schon mal gar nichts an.“, antwortete ich pampig.

Dem dicken fiel meine Tätowierung auf dem Arm auf, ein P. Es stand für ‚Parents’, also meine Eltern. Es sollte mich immer an sie erinnern.

„Ihr seit eine Piratin!“

Verwirrt starrte ich ihn an, doch wurde mir klar warum er dies dachte. Doch konnte ich gar nicht so schnell reagieren wie die beiden Verstärkung riefen und mich abführen ließen.

Wenig später fand ich mich in einem miefenden Kerker wieder und setzte mich mürrisch auf den Boden. Na hervorragend. Und nun? Meine Gedanken wanderten plötzlich zu meiner kleinen Schwester. Julia! Großer Gott, hoffentlich ging es ihr gut…

Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn als durch das Quietschen der Zellentür wach wurde, war es draußen bereits dunkel.

Müde öffnete ich die Augen und sah, wie ein gewisser Pirat in meine Zelle geschubst wurde.

„Zwei Piraten unter sich. Ihr werdet euch sicher gut verstehen.“

Ich erkannte die Stimme und blickte auf. Das musste James Norrington sein. Ja gewiss, so arrogant wie er uns anstarrte. Außerdem würde es zum Verlauf des Filmes passen.

Schließlich blieben wir allein zurück und Jack ließ sich an der gegenüber liegenden Wand zu Boden sinken.

Ich senkte das Gesicht gen Boden, spürte ich doch seine musternden Blicke.

„Ihr seit also Piraten? Mit Verlaub, so seht ihr nicht aus.“

Meine Augen richteten sich wieder auf ihn.

„Ihr seht auch nicht gefährlich aus und doch seit ihr es…nicht, Captain Jack Sparrow?“, kam prompt die Retourkutsche von mir, womit ich ihm ein freches Grinsen entlockte.

„Eine spitze Zunge habt ihr, das muss man euch lassen.“ Er musterte mich erneut, doch nun skeptisch. „Was tut ihr hier und wieso habt ihr euch vorhin eingemischt?“

Ich sah ihn eine Weile stumm an. Was sollte ich denn sagen? Dass ich bis vor ein paar Stunden noch mit meiner kleinen Schwester in meiner Wohnung gesessen hatte und mich nun mitten in der Karibik im Jahr was weiß ich fest saß? Neiiiin. Innerlich schüttelte ich den Kopf und verwarf die Idee sofort wieder. Aber was dann?

Jack schien zu ahnen, dass er von mir keine zufrieden stellende Antwort bekommen würde und schwenkte auf ein für ihn wesentlich interessanteres Thema.

„Ihr kennt meinen Namen und die Pearl. Woher?“

Auch wenn er versuchte gelassen zu wirken und…ja, eben typisch Jack Sparrow war, so spürte ich doch seine innerliche Anspannung und ich wollte nicht noch mehr Misstrauen erzeugen, als wie ich es ohnehin schon getan hatte.

„Von Erzählungen.“, antwortete ich also schlicht.

Plötzlich waren Unruhen von draußen zu vernehmen sowie ein lauter Knall. Klang schwer nach Kanonenschlägen.

Überrascht sah Jack auf.

„Die Geschütze kenn ich doch!“

Sofort sprang er auf seine Beine und sah durch ein kleines Fenster nach draußen.

Ich schloss die Augen, denn ich erinnerte mich genau an diese Stelle des Filmes.

„Das ist die Pearl.“, sagte ich beinahe flüsternd und sofort wand er sein Gesicht überrascht zu mir.

„Woher…“, begann er, wurde jedoch von den Gefangenen aus der benachbarten Zelle unterbrochen.

„Die Black Pearl?“ Das dreckige Gesicht eines altern ausgemerkelten Mannes drückte sich an die Gitterstäbe und beinahe andächtig sah er zu mir. „Ich hab Geschichten von der gehört. Seit fast zehn Jahren plündern sie Schiffe und Siedlungen, lassen nie Überlebende zurück.“

Ich sah in sein Gesicht, glaubte so etwas wie Angst darin zu lesen. Die Pearl hatte anscheinend für ihn etwas sehr bedrohliches an sich. Kein Wunder, bedachte man, wer im Moment der Captain dieses Schiffes war. Dennoch schmunzelte ich. „Keine Überlebenden? Woher stammen dann die Geschichten, frage ich mich?“

Plötzlich gab es einen ohrenbetäubenden Knall und ich zuckte heftig zusammen. Als ich wieder aufsah, klaffte ein großes Loch in der Wand und die Gefangen flohen. Zu dumm nur, dass die Wand meiner und Jacks Zelle unversehrt geblieben war.

Der Alte von eben drehte sich noch einmal zu uns um.

„Mein Beileid ihr beiden. Ihr habt aber auch gar kein Glück.“ Mit diesen Worten verschwand er.

Wütend trat ich gegen die Wand und schrie einmal sauer auf. Das durfte doch nicht wahr sein!

„Nun beruhig dich, Liebes.“ Verwirrt sah ich zur Seite und direkt in ein Paar braune Augen. „Wir kommen hier raus, immerhin bin ich Captain Jack Sparrow.“

Er hatte Recht, also jetzt mit dem hier raus kommen. Laut Film müsste uns gegen Sonnenaufgang dieser Will Turner befreien.

Auf einmal erklang Gepolter im Kerker und ein nun wohl eher toter Wachmann wurde die Treppe runter gestoßen. Gespannt sahen Jack und ich in die Richtung, als zwei ziemlich verwahrloste Männer zu uns stießen, welche schwer nach Piraten aussahen. In meinem Kopf arbeitete es, doch wusste ich schnell wer diese Männer waren.

„Jack, komm ihnen nicht zu nahe!“, warnte ich ihn und erntete verwirrte Blicke.

„So so so, sieh mal wen wir hier haben. Captain Jack Sparrow.“

Ich sah unsicher zu den beiden Piraten, waren sie mir doch dank meines Wissens mehr als unheimlich.

Der andere der beiden mischte sich auch ein. „Das letzte Mal, als ich dich gesehen hab, warst du ganz allein auf einer Gott verlassenen Insel und wurdest in der Ferne immer kleiner.“ Gehässig grinsend sah er seinen Nebenmann an. „Sein Schicksal hat sich nicht zum besseren gewendet.“

Mein Blick wanderte zu Jack, welcher halb lässig halb wütend vor den beiden stand.

„Sorgt euch um euer eigenes Schicksal, Gentleman. Der tiefste Kreis der Hölle ist reserviert für Verräter und Meuterer.“

Seine Stimme jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Dies in einem Film zu sehen ist eine Sache, aber live und den Verrat regelrecht spürend etwas völlig anderes. Ich konnte in jenem Moment Jacks Wut nach fühlen, doch erschrak ich als die Hand des einen Piraten nach seiner Kehle griff. Meine Augen wurden größer, denn der Arm war nun nicht mehr als Knochen. Mein Blick ging zum Fenster und richtete sich zum Mond. Der Fluch.

„Es gibt also doch einen Fluch.“, hörte ich Jack sprechen. „Das ist interessant.“

Ich sah wieder zu den dreien und in das vor Hass verzerrte Gesicht des einen Piraten, welcher seinen Griff noch einmal verstärkte.

„Du hast keine Ahnung von der Hölle.“, sprach er mit kalter Stimme, ließ Jack dann los und verschwand zusammen mit dem anderen aus dem Kerker.

Noch immer stand ich da, wie erstarrt und zum ersten Mal wurde mir wirklich bewusst, wo ich da hinein geraten war.

breakaway

Und hier ein weiteres Kapitel ^^ Ich hoff dass sich hier bald Leser finden die auch ein paar Kommis da lassen ;____;
 


 

Kapitel 2 - breakaway
 

Müde blinzelte ich der Sonne entgegen, welche durch das Loch in der benachbarten Zelle ausreichend hinein scheinen konnte um mich zu wecken.

Moment, Zelle? Ich sah mich kurz um, jedoch ohne aufzustehen.

„Endlich aufgewacht Missy?“, erklang eine vertraute Stimme neben mir.

Mein Kopf schnellte zur Seite und ich erkannte Jack, welcher ebenfalls auf dem Boden lag und mich schief angrinste. Also war das doch kein Traum gewesen?!

Ein Geräusch erklang, das Quietschen einer Tür gefolgt von Schritten die die Treppe hinunter eilten.

„Hey! Sparrow!“

Ein junger Mann mit braunen Haaren stand nun vor unserer Zelle. Will Turner. Gott sei dank, nun kamen wir endlich hier raus.

„Hi.“, erwiederte Jack jedoch nur gelangweilt.

Irritiert und mit einem verständnislosen Gesichtsausdruck sah ich zu besagtem Piraten. Wie konnte er nur in einer solchen Situation den Coolen mimen?

Der junge Mann ließ sich jedoch nicht beirren und sprach aufgeregt weiter.

„Euch ist doch dieses Schiff bekannt, die Black Pearl!“

Ich sah von Will wieder zu Jack, welcher nur an die Decke des Kerkers starrte und desinteressiert tat.

„Hab von ihr gehört.“

Gehört? Lügner. Innerlich verdrehte ich die Augen, lauschte jedoch weiter dem Gespräch.

„Wo ist ihr Heimathafen?“

Genervt sah Jack ihn an und richtete sich etwas auf, um sich mit den Armen auf dem Boden abstützen und so seinen Gegenüber besser ansehen zu können.

„Wo ist ihr Heimathafen?!“, wiederholte er spöttelnd die Frage von Will. „Kennst du die Geschichten nicht?“

Ich lächelte über diesen Moment der Verwirrung des jungen Mannes, setzte mich nun ebenfalls auf und nahm den Schneidersitz ein. Nun mischte auch ich mich in das Geschehen ein.

„Captain Barbossa und sein Crew von Missgeburten segeln von der Isla de Muerta aus. Die Insel kann nicht gefunden werden, außer von denen die schon wissen wo sie liegt.“

Nun waren zwei Paar Augen auf mich gerichtet. Die einen verwundert und neugierig, die anderen misstrauisch und verwirrt.

„Du hast mir einiges zu erklären, Liebes.“, wand sich nun Jack an mich und starrte mich regelrecht an.

Doch wollte ich möglichst locker reagieren und funkelte angriffslustig.

„Ich muss dir gar nichts erklären, Jack. Und nenn mich nicht ‚Liebes’! Ich hab auch einen Namen!“, wetterte ich los und vergaß meinen Vorsatz mit der Lockerheit. Ich hasste es nun mal, wenn man mir sagen will was ich zu tun hab.

Belustigt über meine Reaktion, grinste er mich nur an und wollte etwas erwiedern, doch wurde er von Will unterbrochen.

„Hört auf zu streiten!“ Himmel war der Kerl gereizt. „Das Schiff gibt es wirklich und deshalb muss es auch einen Ankerplatz geben. Wo liegt er?!“

Jack sah nun wieder betont gelangweilt zu ihm.

„Warum fragst du uns?“

Uns? Jetzt sprach er schon von ihm und mir in einer gemeinsamen Komponente?

„Weil ihr Piraten seit.“

Er zählte mich auch zu den Piraten? Die Tätowierung wurde hier offenbar reichlich missverstanden.

„Und du willst ebenfalls ein Pirat werden?“

Der junge Mann griff wütend nach den Gitterstäben und funkelte Jack an.

„Niemals!“, fauchte er etwas übertrieben und brachte mich dazu mit den Augen zu rollen. Doch musste ich auch schmunzeln, wenn ich daran dachte dass er einmal Captain der Flying Dutchman sein würde.

Schließlich beruhigte er sich wieder und atmete tief durch, ehe er weiter sprach. „Die haben Miss Swann.“

Belustigt grinste Jack ihn an.

„Ah du hast also doch ein Mädchen gefunden!“, lachte er und machte ein typisches Jack Sparrow-Gesicht. „Ich verstehe. Du meinst du bietest allen die Stirn, eilst zu ihrer Rettung und gewinnst so das Herz der schönen Frau. Dann musst du das wohl allein machen. Ich seh darin keinen Vorteil für uns.“

Schon wieder dieses ‚uns’, doch überging ich das großzügig und sah zu Will. Sein Blick traf meinen.

„Er wird uns hier raus holen.“

Jack sah mich an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank.

„Und wie soll er das machen? Die Schlüssel sind weg gelaufen.“, erklärte er und deutete mit dem Kopf in die Richtung, in die der Hund mit den Schlüsseln letzte Nacht verschwunden ist.

„Ich hab beim Bau der Zellen geholfen. Das sind Türscharniere mit halbem Stift.“ Will drehte sich weg und sah sich suchend um, bis er schließlich nach einer kleinen Bank griff. „Mit dem richtigen Hebel und angemessenem Kraftaufwand…“ Bei diesen Worten hob er die Tür aus den Angel und der Weg zu unserer Freiheit war gebahnt. „…wird die Tür herraus gehoben.“

Ich beobachtete das Schauspiel und sah dann zu Jack. Dieser starrte jedoch interessiert auf den jungen Mann, welcher uns soeben befreit hatte.

„Wie ist dein Name?“, fragte er noch immer in liegender Position.

„Will Turner.“

Nun setzte Jack sich auf und sah nachdenklich zu Boden, eher seinen Blick wieder aufrichtete.

„Die Kurzform für William, nehm ich an. Guter starker Name. Sicher nach deinem Vater benannt, nicht?“

Will selber sah den Piraten etwas verwirrt an. „Ja…“ Doch lenkte er seinen Blick auf mich, als ich aufstand und mir den Staub von meinen Sachen klopfte.

„Also William Turner, wir haben unsere Meinung geändert.“ Ich sah zu Jack und auch er erhob sich. „Wenn du uns sicher hier raus holst, schwör ich beim Henker…“ Ich musste ob dieser Worte schmunzeln, hatte ich doch schon so oft begeistert diese Szene zurück gespult und noch einmal geschaut. „…dass wir dich zur Black Pearl bringen und zu deiner Angebeteten. Sind wir uns einig?“ Ich streckte meine Hand hervor und Will schlug nach kurze Überlegung ein, so wie er es gleich darauf auch bei Jack tat.

„Abgemacht.“

Der Pirat neben mir grinste nun und fuchtelte mit den Händen in typischer Manier in der Luft herum.

„Los hol uns hier raus.“

Will riss die Tür beiseite, welche nun polternd zu Boden fiel.

„Schnell, uns hat wahrscheinlich jemand gehört.“, drängte er uns zur Eile, doch Jack stolzierte erstmal zu seinen Sachen die in der Ecke lagen.

„Nicht ohne mein Hab und Gut.“

Irritiert sah Will zu mir, ich zuckte aber nur gelassen mit den Schultern. „So ist er immer.“, grinste ich den jungen Mann an.
 

Leise schlichen wir drei uns an den Hafen an und hielten nach möglichen Wachen Ausschau. Schließlich verstand auch Will, was wir hier vorhatten.

„Wir stehlen das Schiff…“, sprach er mehr zu sich selbst und folgte unseren Blicken zu einem anderen Schiff als er dachte. „Dieses Schiff???“

Jack sah ihn belehrend an und schüttelte leicht den Kopf.

„Kapern! Wir kapern…dieses Schiff.“ Dabei deutete er auf eines der schwimmenden Dinger. „Nordischer Begriff.“

Ich sah zu Jack und auch er blickte mich einen Moment an. „Wir haben später noch immer etwas zu klären.“, flüsterte er mir nun zu und ich schluckte einmal hart. Dann drehte er sich zu unserem Begleiter. „Eine Frage noch, Will Turner, sonst macht das alles keinen Sinn. Diese Kleine, wie weit bist du bereit zu gehen um sie zu retten?“

„Ich würde sterben für sie!“, sagte er energischer als notwendig. Man musste Liebe schön sein.

„Oh gut! Dann mach ich mir keine Sorgen.“

Wenig später tat ich dann etwas, was ich nie für möglich gehalten hätte. Ich befand mich auf dem Grund des Ozeans, mit zwei Männern und einem umgekehrten Ruderboot über mir in dessen Inneren sich eine Luftblase gebildet hatte.

„Das ist entweder wahnsinnig oder brillant.“, hörte ich Will sagen und schnaufte einmal kurz ob der Obskurität dieses Momentes.

„Es ist immer wieder erstaunlich, wie nahe diese beiden Eigenschaften beieinander liegen.“, gab ich in einer Mischung aus mürrisch und belustigt von mir und stiefelte mühsam weiter bis wir uns direkt unter unserem Ziel befanden.

„Wir müssen jetzt nach oben schwimmen.“, gab Jack uns nun die Anweisung und zustimmend nickten wir, ehe wir noch einmal Luft holten und uns von dem Boot befreiten.

Schnell schwammen wir noch oben, bevor uns der Sauerstoff ausging. An der Oberfläche angekommen, griffen wir nach einem herunter hängenden Seil an welchem wir uns hoch ziehen und auf das Schiff klettern konnten.

Das Schiff selber wimmelte nur so von Wachmännern, also galt es schnell zu handeln, was Jack auch ohne Umschweife tat und seine Waffe auf sie richtete.

„Alle Mann ganz ruhig bleiben, wir übernehmen das Schiff!“, rief er und erntete ganz zu seinem Missfallen ausschließlich Lacher.

„Dieses Schiff kann nicht von zwei Männern und einer Frau gesegelt werden. Ihr schafft es nicht mal aus der Bucht raus.“, mischte sich einer der Wachen ein.

Jack ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und grinste seinen Gegenüber hämisch an.

„Jungchen, ich bin Captain Jack Sparrow. Klar soweit?“ Dabei entsicherte er seine Waffe.

Der Männer selbst konnten nur nervös in den Lauf schauen und ergriffen anschließend die Flucht.

„Feiglinge…“, gab ich kopfschüttelnd von mir und es dauerte nicht lange bis sich uns unser eigentliches Ziel, die Interceptor, näherte.

„Da kommen sie.“, wies Will uns darauf hin.

Schnell hatten sie zu uns aufgeschlossen und waren nah genug heran gefahren, um auf unser Schiff klettern zu können.

Wir selber standen auf der Reling, jeder mit einem Seil bewaffnet. Verständnislos sah ich dem Treiben noch einen Moment zu. „Für wie blöd halten die uns?“, schnaufte ich und schwang mich dann mit den anderen zusammen auf die Interceptor, wo wir schnell die Verbindungsseile zum anderen Schiff durch schlugen und unsere Flucht antraten.

Während Jack unserem Begleiter erklärte, wie man die Segel setzte, starrte ich noch einmal zu dem anderen Schiff hinüber, auf dem James Norringten sich befand und nun wahrscheinlich schwarz ärgerte.

Jack trat neben mich und schwang seinen Hut.

„Danke Commordore, dass ihr uns den Weg bereitet habt!“, rief er grinsend und so segelten wir davon.
 

Ich lehnte an der Reling und beobachtete die Wellen, wie sie sich am Bug brachen. Meine Gedanken glitten wieder zu Julia. Ich war bisher die einzige, die sie noch hatte nach dem Tod unserer Eltern. Mein Blick glitt hoch gen Himmel und ich blinzelte einzelne Tränen weg, wollte ich doch nicht schwach wirken. Dies war es, was ich mir immer gewünscht hatte. Mein eigenes Abenteuer, weg von dem grauen Alltag. Doch zu welchem Preis? Ich ließ den einzigen Menschen allein, der mir etwas bedeutete. Ich konnte nur beten, dass es ihr gut ging und mich damit abfinden, dass es nun so war wie es war.

Ich schloss die Augen, dachte an ein Lied, dessen Bedeutung ich erst jetzt so richtig verstand. Leise glitten mir die Zeilen über die Lippen.

„I’ll spread my wings

and i’ll learn how to fly.

I’ll do what it takes

till I touch the sky.

Make a wish, take a chance, make a change

and breakaway.

Out of the darkness

and into the sun.

But i won’t forget all the ones that I love.

Take a risk, take a chance, make a change

and breakaway...”

Meine Augen wieder öffnend, blickte ich zu meinen beiden Gefährden. ‚Und breche aus…’, ging mir erneut die Liedzeile durch den Kopf und ich musste lächeln. Ja ich würde diese Zeit genießen. Jede einzelne Minute.

„Als Junge hab ich in England gelebt. Meine Mutter hat mich allein aufgezogen. Nachdem sie starb, kam ich hier her um meinen Vater zu suchen.“, hörte ich Will erzählen und ging zu den beiden. Doch runzelte der junge Mann nun die Stirn und starrte erst zu Jack, dann zu mir. „Mein Vater! Bill Turner! Im Gefängnis habt ihr beiden erst zugestimmt, nachdem ihr meinen Namen gehört habt!“, rief er aufgeregt und sah uns misstrauisch an. „Da ich mein Ziel erreicht hatte, bin ich nicht mehr drauf eingegangen. Ich bin kein Einfallspinsel! Ihr kanntet meinen Vater!“, stellte er nun fest und sah uns an.

Jack blickte erst genervt zu mir und dann zu Will.

„Ich weiß nicht wie es bei Celine ist, aber ich kannte ihn. Einer der wenigen die ihn als William Turner kannten. Alle anderen nannten ihn einfach nur Stiefelriemen Bill.“, damit ging er an ihm vorbei und ich folgte ihm.

„Stiefelriemen?“, fragte Will verwirrt und sah zu uns.

Ich nickte und sah zu Jack. Er starrte mich noch seltsamer an, als sonst, doch ließ ich mich davon nicht beirren und mischte mich trotzdem ein.

„Ein guter Mann, guter Pirat.“ Mein Blick wanderte zu einem entsetzten Will, als auch mein Lieblings-Pirat sich wieder einklinkte.

„Ich schwör dir, du siehst genauso aus wie er.“, witzelte er und wand sich dann wieder dem Ruder zu.

Will selber schien diese Offenbarung allerdings weniger zu passen.

„Das ist nicht wahr!“, wetterte er los. „Er war bei der Handelsmarine. Ein guter, respektabler Mann der das Gesetz achtete!“

„Er war ein gottverdammter Pirat! Ein Taugenichts!“, versuchte Jack ihm klar zu machen, doch hatte er schneller als er gucken konnte, Wills Klinge unter der Nase. „Steck das weg Junge. Es hat keinen Sinn, du würdest wieder geschlagen.“

„Du hast mich nicht geschlagen. Du hast die Regeln verletzt! In einem fairen Kampf würde ich dich töten!“

„Lohnt es sich dann für ihn, fair zu kämpfen Mr. Turner?“, warf ich nun ein und löste das Seil vom Mast, welcher nun mit Schwung ausschlug und Will vom Schiff fegte. Nur knapp konnte er sich noch fest halten. „Da du gerade sowieso nur rum hängst, hör mir gut zu. Die einzige Regel die wirklich eine Rolle spielt, ist folgende: was eine Person kann und was eine Person nicht kann. Zum Beispiel…“ Gespielt nachdenklich wanderte ich auf und ab, sah kurz zu Jack und dann wieder zu Will. „Du kannst dich damit abfinden, dass dein Vater ein Pirat und ein guter Mann war oder du kannst es nicht. Der Pirat steckt in deinem Blut Junge, das wirst du wohl eines Tages einsehen müssen.“ Dann stellte ich mich zu Jack. „Wir zum Beispiel können dich absaufen lassen, aber das Schiff zu zweit nach Tortuga bringen, das können wir nicht. Klar soweit?“ Wie ich Jacks Spruch doch liebte. Ich musste es einfach sagen.

Jack zog derweil den Mast zurück, wobei Will hart auf dem Deck aufschlug und einer Klinge entgegen starrte.

„Also, kannst du unter dem Kommando eines Piraten segeln?“ Er wendete das Schwert so, dass der Griff zu dem am Boden liegenden zeigte. „Oder kannst du es nicht?“

Ich rollte die Augen. Damit hatte er deutlich gezeigt, dass er der einzige Captain an Bord dieses Schiffes war.

„Tortuga?“, fragte Will noch einmal nach und griff nach der Waffe.

Jack nickte zustimmend. „Tortuga.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Henry_Morgan
2008-05-25T13:21:07+00:00 25.05.2008 15:21
Hallo!

Ich finde deine Story echt gut und freue mich darauf wie es weitergeht :)

*wart*

LG
Henry_Morgan


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