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Crime in Prime

(KisaIta, ZetsuTobi, andere?)
von

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Prolog

Der Morgennebel fraß sich zwischen den Bäumen durch, verschluckte Blumen und Farne, welche am Wegesrand wuchsen. Die Luft war feucht und der Tau hing an den grünen Blättern der vielen Pflanzen und obwohl die Sonne noch nicht ganz am Himmel stand, herrschte im Wald ein nahezu tropisches Klima. Nur träge erhoben sich die ersten Vögel um zu ihren allmorgendlichen Balladen anzusetzen, doch die meisten Tiere dachten erst gar nicht daran, sich der Hitze auszuliefern.

Mit jedem Atemzug wurde ihm die steigende Hitze, und vor allem Luftfeuchtigkeit, mehr und mehr bewusst. Selbst in dem tiefschwarzen Haar hingen vereinzelt, perlengleich, Tautropfen, in denen sich das spärlich grüne Waldlicht brach.

Den dicken Mantel trug er offen, den Kragen weit hochgestellt, während sein Partner sich mittlerweile des schwarzen Kleidungsstückes ganz entledigt hatte. Einzelne Tropfen liefen den schlanken Hals entlang und hinterließen eine schimmernde Spur auf der blassen Haut, doch vermochte man nicht zu sagen, ob es Tau war oder das tropische Klima, welches ihm vielleicht zu schaffen machte. Schritt für Schritt bahnten sich die Beiden Gestalten ihren Weg durch das frischgrüne Gestrüpp, hinterließen kaum erkennbar Spuren in dem feuchten Moos.

Schon die ganze Nacht hatten sie sich durch den Wald geschlagen, hatten seit Tagen nicht einmal Rast gemacht. Doch während man dem einen die Müdigkeit und Mattheit sofort ansah, so machte der zierlichere der beiden nach wie vor einen unnahbaren und unbeirrten Eindruck.

Immerweiter drangen sie in die grüne Hölle vor, der steigenden Sonne entgegen.
 

“Itachi-san…”, die Stimme des Haimenschen klang müde. Schon seit Tagen schlugen sie sich jetzt durch dieses schier nicht enden wollende grün und langsam machte sich die Erschöpfung Kisames immer bemerkbarer. Lachhaft. Zwar konnte er Kälte immer schon mit Leichtigkeit ab, doch dieses subtropische Klima machte ihm eindeutig zu schaffen.

Es kam ihn vor, als würde er unter diesem ewiggrünen Licht hinweg schmelzen, zudem hatte er nun schon seit Tagen diesen penetranten Geruch von Grünzeug und feuchter Erde in der Nase. Wenn eins feststand, dann, dass Kisame sich im Moment nichts sehnlicher wünschte, als dieser Dschungel-Hölle zu entkommen. Vielleicht hätte ja auch nur eine Pause gereicht, um ihn wieder einigermaßen zu Kräften kommen zu lassen, doch anscheinend dachte sein Partner gar nicht daran einen Halt einzulegen.

Der Haimensch meinte immer mehr spüren zu können, wie diese unerträgliche Hitze auf sein Gemüt schlug. Derweilen war er sich nicht einmal mehr sicher, ob er hier jemals wieder rauskommen würde.
 

Kisame verfiel immer weiter in Selbstmitleid, als er plötzlich ein leises Rauschen hörte.

Der Haimensch blickte schlagartig auf, blieb stehen, schärfte seine Sinne.

“Itachi-san!”, in seiner Stimme klang plötzlich eine gewisse Ungeduld mit, doch sein Partner ging weiter, beachtete ihn nicht. “Itachi-san!”, versuchte Kisame erneut die Aufmerksamkeit des Uchihas auf sich zu ziehen, auch wenn er wusste, wie aussichtslos das oft sein konnte.

“Itachi-san! Hören sie das?”, drängte er nun.

Keine Antwort, doch meinte Kisame zu sehen, wie sein Partner kaum merklich die Ohren spitzte.

“Ich glaube es wäre wirklich vernünftiger, wenn….”, Kisame brach ab, sah seinem Partner nach, welcher nun schlagartig die Richtung gewechselt hatte.

Mit nun schnellen Schritten folgte der Haimensch ihm.
 

Das Rauschen war mittlerweile kaum zu überhören, glich es nunmehr einem Tosen.

Ein paar weitere hoch gewachsene Farne und Gestrüppe zur Seite geschoben und Itachi blieb stehen. Das Wasser des Flusses glitzerte in der heißen Morgensonne und Tropfen des kleinen Wasserfalls spritzten bis an die Wange des Uchiha.

Kurz warf er einen prüfenden Blick dem Flussbett entlang und stellte, beinah erleichtert fest, dass sich der bis jetzt als endlos gezeigte Wald teilte. Itachi machte einen weiteren Schritt und der Kies knirschte hörbar unter seinen Füßen.

Hastig trat nun auch Kisame auf den schmalen Kiesstrand, ein geradezu freudiges Funkeln in den Raubtieraugen. “Na endlich!”, äußerste sich dieser und streckte genießerisch die Arme aus, gähnte herzhaft, dann ging er auch schon mit großen Schritten auf das schimmernde Gewässer zu. Schnell landeten Mantel und Schwert im feuchten Kies und ein Geplatsche war zu hören, als der Haimensch bis zu den Knien ins Wasser ging. Schnell tauchte er die wunden Hände in das kühle Nass und spritzte sich prompt eine ordentliche Portion in das verschwitzte Gesicht.

Itachi schenkte dem kindischen Geplantsche seines Partners keine Aufmerksamkeit, ging nun aber selber auf den Fluss zu. Beinahe behutsam ließ der Uchiha sich, weiterhin gehüllt in den schweren, schwarzen Stoff, auf einen der vielen, großen Steine, welche überall fest im Fluss verankert saßen, nieder. Nur einen Moment betrachtete er noch das klare, kühle Wasser, dann ließ er die Füße hinein sinken.

Es tat wahrhaftig mehr als gut, nach dem tagelangen Fußmarsch durch diese tropischen Wälder, endlich wieder eine Abkühlung genießen zu können.

Beinah wäre ihm ein erleichterter Ausdruck aufs Gesicht getreten, doch so leicht entglitten ihm seine Gesichtszüge nicht. Kurz schloss er die Augen, nahezu genießerisch. Das hatte er wirklich gebraucht.

Schon nach ein paar Minuten war Kisame völlig durchnässt, selbst die Haare hingen ihm triefend im Gesicht. Dicke Tropfen rannen ihm den nun auch vom Shirt befreiten Rücken hinab. Die Hose hatte er sich grob hochgekrempelt, auch wenn diese schon längst durchweicht war. Ein breites Lächeln lag in dem raubtierhaften Gesicht und entblößte eine Reihe unnatürlich spitzer Zähne. Der Blick des Haimenschen wanderte den Fluss entlang, blieb an dem Uchiha hängen. Nun lachte Kisame in sich hinein; Wie beinahe bescheiden Itachi da saß, lediglich die wunden Füße ins Wasser baumeln lassend.

Kisame hätte wetten können, dass selbst der Uchiha gerne ganz in den Fluss gestiegen wäre, doch das hätte ja wohl nur gezeigt, wie erschöpft selbst er war. Das Raubtiergrinsen wurde breiter, hatte er doch einfach zu gute Laune.

Kisame hob einen Arm, winkte in Itachis Richtung.

“Itachi-san! Wollen sie nicht auch ins Wasser kommen?”, fragte er leicht spottend.

Der Uchiha schaute kurz etwas verdutzt über das Herumgewedel seines Partners, hörte dann dessen Frage und verengte die Augen.

Er wusste, dass sein Partner die Frage wohl kaum ernst meinte, doch spielte er tatsächlich kurz mit dem Gedanken dieser unerträglichen Hitze zu entkommen und einfach ins hüfthohe Wasser zu springen. Doch soweit hatte ihn das Klima noch nicht. Missbilligend schaute er stattdessen dem kindischen Vergnügen Kisames zu.

Wieder verstrichen Minuten und die Hitze schien keineswegs nachzulassen, stand nun schon die Mittagssonne am Himmel, schien den Uchiha mit ihren Strahlen aufspießen zu wollen.

Belustigt schaute der Haimensch zu seinem blassen Partner, wobei, blass war dieser schon seit einer Weile nicht mehr. Stattdessen zeichnete sich langsam eine gewisse Röte auf der sonst beinah weißen Haut ab. Kisame stutzte kurz, lachte dann aber wieder. Hatte der Uchiha tatsächlich einen Sonnenbrand, oder bildete er sich das ein?

Dann aber entwich ihm ein Seufzen. Dieser Starrkopf. Mit einem Sonnenstich war er sicher nicht allzu hilfreich auf der Mission. Kisame dachte erst gar nicht nach, sondern handelte zuerst, ganz wie immer. Mit einem kurzen Sprung landete er knapp vor dem Uchiha im Wasser, welches daraufhin ordentlich in alle Richtungen spritzte. Auch in Itachis.

Manchmal traute er selbst seinem haifischähnlichen Partner nicht so große Dummheit zu. Doch der Haimensch lebte stets nach dem Erst-Handeln-Dann-Denken Prinzip, was Itachi nur immer wieder zu spüren bekam. Nass klebte ihm nun das sonst so seidige, schwarze Haar im Gesicht und selbst unter dem dicken Mantel spürte er nun das kalte Wasser.

Der Uchiha stand auf dem Felsen, wo er bis eben noch so entspannt gesessen hatte, und starrte seinen übermütigen Partner aus zornigen, roten Augen an. Dieser jedoch erwiderte den vernichtenden Blick lediglich mit einem Grinsen.

“Schön erfrischend, nicht wahr Itachi-san?”, ulkte er.

Der Uchiha funkelte ihn ein weiteres Mal wütend an, schob sich dann mit einer Hand das feuchte Haar aus dem Gesicht.

“Was fällt dir ein?”, fuhr er ihn gepresst an.

Kisame zuckte nur mit den Schultern.

“Sie sahen aus, als ob sie eine Erfrischung vertragen könnten…”, meinte er nur unschuldig, “Kein Grund sich gleich aufzuregen, Itachi-san…”

Das waren die falschen Worte, doch zuckte lediglich eine Augenbraue des Uchiha bedenklich. Er warf seinem lästigen Partner nur noch einen warnenden Blick zu, dann zog er sich den triefenden Mantel aus.

Fast hätte Kisame sich gewundert, als ihn plötzlich das durchnässte, schwarze Kleidungsstück ins Gesicht traf. Hastig klaubte er sich den Mantel wieder vom Kopf und schaute etwas stutzend zu Itachi, welcher nun bis zu den Hüften im Wasser stand und seinen Partners ignorierte.

Fast hätte Kisame laut losgelacht, denn er konnte dem Uchiha einen beinahe erleichterten Gesichtsausdruck ablesen. Der Haimensch begnügte sich mit einem Schmunzeln, wollte er die plötzlich gute Laune seines sonst eher verdrießlichen Partners nicht herausfordern.
 

Der Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen blieb monoton, gleichgültig, doch tat ihm diese kleine Erfrischung besser, als er gedacht hatte. Nur aus den Augenwinkeln nahm Itachi das Schmunzeln des Haimenschens wahr. Sollte der sich doch amüsieren wie er wollte, doch nicht auf die kosten des Uchiha. Einen Moment lang überlegte er, ob er dem lästigen Grinsen seines Partners mit einer kleinen Rache Luft machen sollte, doch dann beließ er es vorerst dabei.

Ein unangenehmes Stechen durchzuckte plötzlich Itachis Kopf. Reflexartig legte er sich die kühle Hand auf die Stirn, ließ sich ansonsten nichts anmerken. Einen Moment wurde ihm schwindelig und eine widerliche Übelkeit machte sich in ihm breit. Er kniff kurz die Augen zusammen, atmete tief durch, um sich dann etwas kühles Wasser ins Gesicht zu spritzen. Das war jedoch keine gute Idee. Zwar war das Kühlen im ersten Moment äußerst lindernd, doch fing dann sein Gesicht an zu brennen.

“Itachi-san? Ihr Gesicht ist… stechend rot…” Die Stimme des Haimenschen klang belustigt. Zuerst hatte er noch gedacht, dass er sich die Röte auf der sonst so blassen Haut des Uchiha eingebildet hatte, doch nun stach einem das Krebsrot eines Sonnenbrands ins Auge. Doch Kisames Grinsen verflog, als er Itachi ein paar Schritte zur Seite taumeln sah. Der Uchiha stützte sich auf den kleinen Fels, auf welchem er gesessen hatte und hatte den Kopf gesenkt. Kisame machte skeptisch einen Schritt auf seinen Partner zu, doch als er dann zögernd die Hand nach ihm ausstreckte, traf ihn der düstere Blick des Uchiha. Schlagartig ließ der Größere seine Hand wieder sinken.

“Alles in Ordnung Itachi-san?!”, es klang definitiv höhnisch. Irgendwie amüsierte ihn Itachis rötliches Gesicht.

“Lass uns endlich weitergehen…”, meinte der Schwarzhaarige nach einem langen, strafenden Blick.

Kisame seufzte gespielt genervt, zuckte dann mit den Schultern.

“Wenn sie meinen…”

Langsam watete er aus dem Wasser, strich sich flüchtig durchs blaue Haar, von welchem dicke Tropfen rannen, packte schließlich seinen Mantel und schaute erwartungsvoll zu seinem Partner. Sollte sie eben weitergehen. Er war jedenfalls wieder fit, was man von dem Uchiha hingegen nicht behaupten konnte.
 

Von vornherein war er alles andere als begeistert gewesen, als der Leader ihm und Kisame offenbart hatte, dass ihre Mission sie dermaßen weit in den Süden ziehen würde. Natürlich hatte er nicht widersprochen, das wäre einfach untypisch für den Uchiha gewesen. Hatte er doch sonst so gut wie nie etwas zu mäkeln.

Er war noch nie ein Freund sommerlicher Temperaturen gewesen, doch das, was sich hier abspielte stand schon längst unter dem Begriff ’tropisches Klima’.

Eigentlich hätte er sich wundern müssen, dass ihn die Sonne erst jetzt so zu schaffen machte, war er ja was seine Haut anging ‘etwas’ empfindlich. Nicht umsonst hatte Itachi schon immer diesen zarten, blassen Hautton, hatte er bis jetzt immer allzu hohe Temperaturen, Schwüle und dermaßen starkes Sonnenlicht gemieden. Viel eher mochte der Schwarzhaarige die kühle Temperaturen, am liebsten den Herbst und Frühling, welche beide nicht so extrem im Klima waren.

Aber nun hatte er eben den Salat, hatte sich einen Sonnenbrand, Sonnenstich, oder was auch immer zugezogen.

Itachi riss sich zusammen, verdrängte Schwindel und Übelkeit so gut es ging und bewegte sich nun ebenfalls, und mit auch halbwegs festem Schritt, zum Ufer.

Den nassen Mantel warf er sich über die Schulter, ging ohne Rücksicht auf seinen Partner den Flusslauf entlang, Richtung Stadt.

Kisame seufzte innerlich. Mochte ja sein, dass er allgemein recht großen Respekt vor dem Uchiha hatte, doch manchmal konnte er über dieses engstirnige Verhalten seines Partners einfach nur den Kopf schütteln. Langsam trottete er nun hinterher, fühlte sich doch endlich wieder erfrischt und leicht erholt. Die Anstrengung der letzten Tage verdrängte er, spürte sie kaum noch, war er so was ja schon gewohnt.

Der feuchte Kies unter seinen Füßen knirschte bei jedem Schritt und in der Mittagssonne wurden die beiden Akatsuki mehr denn je von nervtötenden Insekten belagert. Genervt wedelte der Haimensch vor sich mit der Hand herum, in der Hoffnung wenigstens ein paar der Viecher zu erwischen.

Massenweise konnte er mit Samehada Menschenmassen, ausgebildete Shinobi abmetzeln, war seine körperliche Kraft und sein Chakra ungewöhnlich hoch. Doch war er eher die Person fürs grobe, erwischte kaum eine Mücke. In der Hinsicht unterschieden und ergänzten sich die beiden Partner äußerst. Itachi verfügte zwar ebenfalls über eine gewisse physische Stärke, doch kam er Kisame dort nicht nach. Auch hatte er kein völlig ungewöhnlich hohes Chakra, doch er war präzise. Es war wie mit den Insekten, von denen sie umschwirrt wurden; Itachi traf das kleinste Ziel. Nur kurz zuckte die rechte Hand des Uchiha und schon waren es um die zwanzig weniger. Leblos fielen die kleinen Körper, wurden von der kaum spürbaren Brise erfasst und in den Fluss geweht.

Kisame schüttelte leicht den Kopf, hatte er das Gefühl mit den Gedanken abzutreiben. Bals wären sie im nächsten Dorf und dort gäbe es endlich wieder etwas zu essen. Der Magen des Haimenschen knurrte.
 

“Und was ist das Zetsu-san?”, fragte eine hohe, fröhliche Stimme.

Der Pflanzenmann drehte sich leicht um, schaute auf die bedeutete Blume.

“Gentiana verna, Frühlingsenzian.”,

“Und das Zetsu-san?”, der Finger zeigte auf einen weiteren Pott, “Die Blüten sehen aus wie kleine Menschen!”, bei dieser Erkenntnis quiekte die Stimme gleich ein paar Oktaven höher. “Stachy sylvatica, Wald-Ziest…. Blutroter Wald-Ziest…”, bei diesen Worten huschte dem Grünhaarigen ein Grinsen über die Lippen.

Eigentlich hatte Zetsu nur seine Pflanzen gießen wollen, doch weit war er nicht gekommen, da er seit einer geschlagenen Stunde von Tobi belagert wurde. Normalerweise war er ja nicht der geduldigste und hatte lieber seine Ruhe, doch der Schwarzhaarige war diesmal eine Ausnahme, denn normalerweise interessierte sich ja auch keiner der Störenfriede für die Pflanzen, welche das ganze kleine Zimmer füllten. Er schaute kurz zu seinem quirligen Besucher, welcher bereits wieder eine neue Blume interessiert anschaute, zumindest sah es so aus, da man der Maske wegen nicht viel darüber sagen konnte. Zetsu schmunzelte leicht. Er war der einzige in dieser Organisation, der keinen Partner hatte. Zumindest so gut wie, denn ob er mit seiner speziellen Persönlichkeit wirklich als eine Person zählte, war nicht gesagt. Ob schizophren oder nicht, er hatte nie Leute um sich herum vermisst. Wieso auch? Er war wie alle anderen Mitglieder auch ein Nuke-Nin, kannte die Einsamkeit mit Genüge und hatte sich von anderen Menschen über die Jahre hinweg distanziert.

Umso seltsamer wirkte dadurch Tobis Verhalten, welcher jeden als seinen Freund sah und die ganze Welt liebte. Er war anhänglich, verspielt, kindisch und überhaupt wie ein Kleinkind. Die große Frage, wie der kleine es überhaupt in eine Organisation wie Akatsuki geschafft hatte, blieb Zetsu ein ewiges Rätsel.

“Zetsu-san? Zetsu-san?!”, quengelte es direkt neben dem Pflanzenmann, welcher aus seinen Gedanken fuhr.

“Was ist? Klappe!”, seine Stimmen mischten sich, als er sich dem Jüngeren zuwendete und diesen aus dem einen Auge gleichgültig, aus dem anderen bedrohlich ansah. Tobi zuckte unter den Blicken zusammen.

“Entschuldigen sie Zetsu-san….”, beeilte er sich zu sagen.

Zetsu unterdrückte ein Seufzen. Immer das gleiche.

“Vergiss es.”, murmelte er, bemüht mit einer Stimme zu sprechen, “Was ist denn nun?” Tobi senkte den Kopf, deutete auf eine kleine Blume, welche im Gegensatz zu den anderen Pflanzen ganz alleine stand und nur eine Blüte besaß. Einen Moment schwieg Zetsu, musterte erst die Blume, dann Tobi, welcher den Kopf interessiert gehoben hatte.

“Das… ist eine äußerst seltene Blume…”, begann er nun langsam, “Eine Voletae Domina, oder auch ‘Fliegende Herrin’.”

Tobi wirkte plötzlich noch hibbeliger.

“Eine seltene Blume, Zetsu-san?”, seine Stimme klang aufgeregt.

Ein Lächeln stahl sich kurz auf das zweifarbige Gesicht.

“Hm… Ja es war nicht leicht daran zu kommen…”, ein gewisser Stolz war nicht zu überhören, doch wann konnte Zetsu auch mal angeben?

Er wurde das Gefühl nicht los, dass sein Gegenüber unter der Spiralmaske strahlte.

“Sind sie auch eine seltene Pflanze, Zetsu-san?”

Die Frage kam unerwartet und rang dem Befragten ein kurzes, zweistimmiges Lachen ab.

“Wie kommst du denn auf den Mist?” Die Frage konnte sich der Zweifarbige nicht verkneifen. Es war einfach zu skurril.

Tobi senkte verlegen den Kopf.

“Also… Tobi dachte nur, da er so eine Pflanze noch nie gesehen hat… und da sie so nett und seltsam sind…”

Der Junge redete wirres Zeug, da war sich Zetsu sicher. Überhaupt: Er? Eine Pflanze? Lachhaft. Nett? Unwahrscheinlich. Seltsam? …. Vielleicht… ein bisschen.

Als der Schwarzhaarige das belustigte Gesicht des Pflanzenmannes sah, duckte er sich unwillkürlich.

“Verzeihen sie Zetsu-san… Tobi wird sie nicht wieder fragen…!”, kam es gepresst und etwas winselnd unter der Maske hervor.

Zetsu schüttelte den Kopf, wobei die großen Blätter, die ihn umgaben, leise raschelten.

“Tobi, ich bin keine Pflanze…”, sagte er nun knapp.

Tobi schwieg einen Moment.

“Dann… sind sie ein Mensch, Zetsu-san?”

Manchmal war selbst der Pflanzenmann nicht sicher, wie dumm der Maskenträger eigentlich sein konnte. Natürlich regten sich alle immer über diese einzigartige Blödheit auf, doch Zetsu hatte es trotzdem unterschätzt.

“Ja verdammt, ich bin ein Mensch! Du blöder Trottel! Wie blind bist du eigentlich mit dieser bescheuerten Maske?!”, zischte die dunklere Stimme und eins von Zetsus Augen blitzte den Jüngeren unheilvoll an.

Tobi schreckte zusammen, gab ein erdrücktes quietschen von sich.

“V- verzeihen sie Zetsu-san! Tobi ist ein guter Junge! Tobi fragt nie wieder….”, beeilte er sich zu sagen.

Zetsu schüttelte abermals den Kopf, diesmal ernsthaft genervt. Einen Moment herrschte Schweigen zwischen den beiden Akatsukis, doch dann meldete sich Tobi mit einer angeschlagenen Stimme:

“H-Hassen sie Tobi jetzt, Zetsu-san?”, es klang, als steckte dem Schwarzhaarigen ein Kloß im Hals und Zetsu befürchtete schon, dass der Kleine gleich anfangen würde zu heulen. Na toll.

“Krieg dich wieder ein. Verpiss dich endlich!”, kam es kurz aufeinander.

Tobi zuckte zusammen, stand hektisch auf.

“E- entschuldigen sie Zetsu-san, Tobi geht wohl besser. Es tut Tobi Leid! Verzeihen sie Tobi bitte!”

Langsam reichte es. Nicht nur, dass Zetsu es nicht leiden konnte, wenn der Maskenträge ständig in der dritten Person von sich sprach, er kapierte auch nicht, dass er sich gerade immer weiter in den Mist ritt.

“Halt einfach den Mund.”

Es klang unfreundlicher als beabsichtigt, auch wenn Zetsu sich mit seiner Wortwahl Mühe gab. Ausnahmsweise gehorchte der Jüngere sofort und schwieg. Der Grünhaarige wandte sich wieder seinen Pflanzen zu, goss diese weiter.

Ein paar Minuten herrschte Stille, doch dann raschelte Tobis Mantel und er stand auf, wendete sich zur Tür.

“Tobi geht jetzt besser, Zetsu-san…”, war alles, was er noch sagte.

Die Tür fiel ins Schloss und es herrschte endgültig Ruhe.
 

“Lass mich in Ruhe du Idiot, hm!”

“Ach zier dich doch nicht so, Schätzchen.”

“Verpiss dich Hidan, hm!”

Ein dumpfer Knall.

“Krieg dich ein Blondie!”

“Du kannst mich mal, hm!”

“Immer doch, Dei-chan!”

Wieder ein Knall.

“Lass den Scheiß du Zicke!”
 

Tobi huschte den Flur entlang, blieb an seinem und Deidaras Zimmer stehen und trat ein.

“Deidara-senpai! Soll Tobi ihnen was erzählen? Tobi war bei Zetsu-san und hat ganz viel über Blumen gelernt. Zetsu-san hat eine ganz seltene Blume und Blumen, die aussehen wie kleine Menschen und dann wollte Tobi wissen, ob Zetsu-san auch eine seltene Pflanze ist und da hat Zetsu-san gelacht und Tobi gesagt, dass Zetsu-san ein Mensch ist und dann war Zetsu-san von Tobi genervt und…”, Tobi hielt inne, schaute zu seinem Senpai.

“Deidara-senpai? Was machen sie da mit Hidan-san?”

Deidara war in der Bewegung erstarrt, als Tobi die Tür aufgerissen hatte.

Langsam stieg ihm die Röte vor Wut und Scham ins Gesicht.

Im Gegensatz zu dem Iwa-Nin machte sich auf Hidans Gesicht ein Grinsen breit.

“Ach Tobi… Musst du jetzt gerade reinkommen? Deidara-chan wollte gerade loslegen…”

“Halts Maul Hidan ,hm!”

Der blonde Nuke-Nin ließ den Silberhaarigen los, welchen er auf den kleinen Tisch gedrückt hatte.

“Ach Schnecke… wo du doch gerade so in Fahrt warst…”

Deidara funkelte ihn böse an, doch Hidan schaute nur unbeeindruckt in das noch immer gerötete Gesicht seines Gegenübers.

Tobi schaute verwirrt von einem Shinobi zum anderen.

“Was meinen sie, Hidan-san?”, fragte die naive Stimme.

Hidan seufzte, richtete sich dann wieder von dem Tisch, auf welchem er bis eben gelegen hatte, auf, fuhr sich kurz über die roten Abdrücke auf seinen Wangen, welche große Ähnlichkeiten mit Deidaras Händen hatten.

Mit Genugtuung sah Deidara, wie Hidan das Gesicht verzog und die Hand schnell wieder sinken ließ.

“Geschieht dir recht, hm!”

Deidara grinste überlegen.

“Kein Grund drauf stolz zu sein, du Zicke…”

Der Silberhaarige schob dich an dem Blonden vorbei, ging zur Tür und rempelte im rausgehen Tobi an, welcher leise quietschte und schnell zur Seite trat.
 

“Blöder Mistkerl, hm!”

Deidara saß beleidigt auf seinem Bett, hatte die Arme verschränkt und starrte finster vor sich her. Tobi huschte nun zu seinem Senpai, wedelte aufgeregt mit den Armen.

“Also… was Tobi ihnen eben erzählen wollte, Deidara-senpai…!”

, weiter kam er nicht, denn angesprochener warf ihm einen tödlichen Blick aus den himmelblauen Augen zu.

“Halt die Klappe Tobi und geh jemand anders nerven, hm!”

Der Jüngere ließ die Arme enttäuscht sinken.

“Aber Tobi wollte doch nur …-”

“Geh raus, hm!”

Es klang gereizt und mehr als unfreundlich.

“Aber das ist auch Tobis Zimmer, Deidara-senpai. Und der Leader-sama hat gesagt, dass Tobi sich nicht von ihnen rausschmeißen lassen soll.”

Deidaras Augen blitzten gefährlich.

“Scheiß drauf, was der Leader dazu sagt! Du nervst mich, hm!”

Tobi verstummte, wandte dem blonden Künstler den Rücken zu und schlich zur Tür hinaus. Gab es denn niemanden, der ihn da haben wollte?



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  kleines-sama
2008-08-09T16:37:39+00:00 09.08.2008 18:37
Endlich mal eine vielversprechend klingende KisaIta-Fanfic!

Mir hat der Prolog wirklich sehr gut gefallen!
Dein Schreibstil ist nur zu bewundern und du hast Kisame und Itachi, sowie Zetsu und Tobi, wirklich sehr realistisch dargestellt. Genauso stell ich mir die vier immer vor!

Itachi tut mir richtig leid, er muss sich mit einem schlimmen Sonnenstich rumärgern und ist zu stolz, um nach einrr Pause zu verlangen. Tja, die Ehre ist manchmal wirklich nervig^^

Nun, ich bin super gespannt, was im nächsten Kapitel geschehen wird. Hoffentlich gelangt unser Trüppchen mal zu einem Dorf, sonst ist Itachi-chan nämlich bald Staub!^^
Und was geschieht bei Zetsu und Tobi???
Ich freu mich schon! ♥

bye
sb
Von:  Playboy_Reita
2008-06-27T15:52:22+00:00 27.06.2008 17:52
Ooooch, armer Tobi! Find du hast die Charas alle voll getroffen, voll genial! Hab soooo gelacht, Itachi mit Sonnenstich und Sonnenbrand, wie geil! Der kurze Text zwischen Dei/Hidan ist auch witzig^^. Was mir voll gefällt: Du beschreibst alles immer sehr gut, man kann sich alles richtig vorstellen. Mach weiter so!
Lg, Neji^^
Von:  _sweet-kitty_
2008-05-22T12:19:39+00:00 22.05.2008 14:19
ohhhh~ *patta*
das arme tobilein ^^"
aber die ff ist geil XD
nya~...mehr habe ich eig nichts mehr zu sagen X3

LG kitty~
Von:  Favole
2008-05-09T11:23:35+00:00 09.05.2008 13:23
man wie fies die alle zu klein tobi sind!
*alle hau* er tut mir richtig leid!
schreib schnell weiter....

lg,
Favole
Von:  Saicke
2008-05-03T13:20:03+00:00 03.05.2008 15:20
richtig süß ^^
dein schreibstil ist genau wie die von lunalinn ^.^
*auf ihren kommi deut*
richtig süß, ich bin ein totaler fan von dem pair kisaita und ich bin gespannt, was du die beiden so amchen lässt ^-^
tobi war besonders niedlich x3 XDDDDDD
ich will dich haben, komm zu mir ^o^ *tobi mit keksen anlock* *eg*
ich finde es klasse, dass du eine ff über diese pairs schreibst, weil von denen gibts echt zu wenig u.u
und wenn, dann ist es manchmal nicht wirklich gut geschrieben ^^° ich bin alos gespannt, wie's weiter geht und ich wrde mich freuen,w enn du noch das pair kazuhidan dazu amchst, weil ich die beiden einfach liebe ^.^
also, bis dann

LG Jazz007 ;D
Von: abgemeldet
2008-05-02T18:20:18+00:00 02.05.2008 20:20
wow, is echt super bis jetz!
dein schreibstil und deine Charadarstellungen sind echt gelungen!!
x3
freu mich schon aufs nächste Kap!
armer Tobi.. *schniff*
xD
Von:  haisen_tenshi
2008-05-01T10:15:21+00:00 01.05.2008 12:15
wow..
die ff ist wirklich super gelungen
wie du itachi und kisame darstellst finde ihc einfach zu süß
vor allem, das itachi doch mal für einen kleinen moment seine schwäche gezeigt hatte
du bist einfach nur genial!
bitte schreib schnell weiter.

Von:  EustassCaptainKid
2008-04-30T16:46:11+00:00 30.04.2008 18:46
Alzu viel kann ich noch nich sagen
aber der anfang hört sich mehr als interesant und gut an
ich bin ein riesen fan von kisaita und du hast recht das paaring is viel zu selten
ich freu mich schon riesig aufs nächste pitel^^
Von: lunalinn
2008-04-30T13:37:49+00:00 30.04.2008 15:37
Ich sag dir was...du hast meine Erwartungen mehr als übertroffen! X3
Als du meintest, du würdest eine KisaIta schreiben, hab ich mich gefreut, aber auch Zweifel gehabt, wie sie sein wird...in character, Schreibstil usw. du weißt schon...gibt so viel Mist in der Welt...aber deine ff ist einfach genial! Ich freu mich so!! ^^
Also, ich fang mal an mit dem kommentieren...erst mal zum deinem Stil, ich hab keine Rechtschreibfehler gefunden...und wenn einer drin war, hat er nicht gestört, denn ich klebte fast mit der Nase am Bildschirm! XD
Also, gute Rechtschreibung, Grammatik ebenfalls...nur eins noch: wenn man jemanden mit "Sie" anspricht, wird es großgeschrieben. ^^
Im Übrigen formulierst du toll! Die Beschreibung von dem Dschungel-Wald zu Anfang war richtig interessant...kurz gesagt, mir gefällt dein Schreibstil! Sehr abwechslungsreich und spannend zu lesen! ^^
Zum Inhalt...oh man...Itachi bekommt nen Sonnenbrand, sowas hab ich ja noch nie gelesen...aber es hat seinen Reiz, wirklich! XD
Allein der Gedanke...haha! Jetzt hat er sich ne Blöße gegeben! Wo er doch sooo schön kühl und abweisend war...tja, niemand ist unfehlbar, Itachi! XD
Du hast ihn wirklich perfekt getroffen! Schweigsam, unnahbar...ich konnte mir bildlich vorstellen, wie er Kisame so missbilligend beim Plantschen zuschaut, die Stelle war echt Gold wert! ^^
Apropos Kisame...ich konnte nicht mehr vor Lachen...die Vorstellung ist zunächst ein wenig überraschend für mich gewesen, da ich ihn nicht so verspielt in Erinnerung hatte, aber ich finde, dass es durchaus zu seiner Persönlichkeit passt, auch wie er sich gegenüber Itachi verhält, dass er ihn so dreist nass spritzt zum Beispiel...das gefiel mir echt gut, ist mal was anderes! ^^
Das Gespräch zwischen den beiden, wenn man es denn so nennen kann, da es sehr einseitig war (in character!! XD) war einfach nur toll!
Und dann Zetsu und Tobi...ich mag das Pairing, auch wenn es nicht mein Favourit ist...Tobis Naivität und Kindlichkeit ist immer wieder süß und ich mag ihn so, auch wenn er Madara ist. Zetsus Schizophrenie war toll dargestellt...genau so hab ich ihn mir vorgestelllt...und auch dass er stolz auf seine Pflanzen ist, passt zu ihm...dieser Freak! XD
Er ist also ein Mensch? Ich hätte Hälfte, Hälfte getippt. XD
Ui, aber Tobi traut sich ja was...na ja, dann is er ja zu Deidara gegangen, um ihm gleich alles zu erzählen...nur leider vergnügt sich dieser mit Deidara~ hach, die Schnecke! XD
Das war so geil...Deidara in Fahr...Rrrr! XD
Und Tobi stört...war ja klar. ^^
Über KuzuHidan würde ich mich übrigens sehr freuen...mag HidanDei aber auch. ^^
Freu mich wenns weitergeht...bekomm ich dann ne Ens? *__*
lg
Pia
Von:  Seki-chan
2008-04-29T18:59:00+00:00 29.04.2008 20:59
Yeah! Wie geil!!!! XD
Freu mich schon total aufs nächste Kapitel! >.<
Die Pairings sind echt genial, und ich glaub die Zimmeraufteilung auch! *grins* XD


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