Zum Inhalt der Seite

Our Second Chance

Das Finale [3/3] + Epilog (finished!)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

How Far We've Come - Part 1

Okay, es geht weiter ;)

Das ist der erste Teil des dreiteiligen Finales, also genießt die nächsten Uploads so lange ihr noch könnt! :D Dafür sind sie auch etwas länger als üblich.
 

Also viel Spaß!
 

~~~°~~~
 

Kapitel XXX – How Far We’ve Come – Part 1
 

~~~°~~~
 

I'm waking up at the start of the end of the world,

But its feeling just like every other morning before,

Now I wonder what my life is going to mean if it's gone

[…]

But I believe the world is burning to the ground

Oh well I guess we're gonna find out

Let's see how far we've come

Let's see how far we've come
 

- Matchbox 20
 

~°~ Sakura ~°~
 

Strahlender Sonnenschein begrüßte den Tag der Fußball-Schulmeisterschaften von Konoha. Sakura saß mit ihren besten Freundinnen auf der Terrasse ihrer Lieblingseisdiele und gönnte sich frisch gebrühten Kaffee aus reich verzierten Tassen. Ino aalte sich mit ihrer riesigen Sonnenbrille auf der Nase in einem Liegestuhl. Früher hatte sie die getönten Gläser genutzt um vorbeilaufenden Jungs unbemerkt hinterher starren zu können, doch seit sie Shikamaru als Freund hatte schienen sie wirklich nur noch ein modisches Accessoires zu sein. Neben ihr nuckelte Hinata gedankenversunken an dem Strohhalm ihres Eiskaffees. Die ganze Situation erinnerte Sakura auf etwas nostalgische Weise an einen ähnlichen Tag vor so vielen Wochen, an dem Naruto und Sasuke zum ersten Mal in ihr aller Leben getreten waren…
 

TenTen war die Letzte im Bunde, die schließlich zu ihnen an den Tisch trat. Etwas gehetzt, jedoch trotzdem außerordentlich gut aufgestylt ließ sie sich neben ihre Freundinnen in einen Liegestuhl fallen und schnaufte erleichtert durch. „Sorry Mädels, ich bin etwas spät.“
 

„Wir haben uns erlaubt dir schon einen Kaffee zu bestellen“, sagte Ino. Sie grinste, als sie ihre Freundin mit ihrem durchbohrenden Blick zufrieden musterte. Auch Sakura war beeindruckt. TenTen trug eine enganliegende Jeans, die ihre langen Beine gut zur Geltung brachte, und dazu ein weißes Top, dessen Träger hinter ihrem Nacken zusammenliefen. Ihr braunes Haar hing ihr offen und leicht gewellt auf die Schultern herab. Sogar eine silberne Kette mit kleinen schwarzen Steinen schmiegte sich zwischen ihren Busen, obwohl TenTen normalerweise nie Schmuck trug. „Gut siehst du aus. Es wird Neji eine Lehre sein so mit dir umzuspringen.“
 

„Hör auf, Ino“, murmelte TenTen genervt.
 

Doch Ino ließ sich wie immer selten von ihrem Pfad abbringen. Während sie sprach, berührte sie TenTens Ohr, in dem zwei silberne Ohrstecker hingen. „Ist doch wahr. Du kannst mir nicht erzählen, dass du dich nicht nur so herausgeputzt hast, weil du Neji zeigen willst was er mit dir weggeworfen hat!“
 

„Jetzt lass sie in Ruhe, Ino“, lenkte Sakura ein um ihre Freundin in Schutz zu nehmen. Äußerlich schien sich TenTen etwas von ihrer pikanten Begegnung mit Neji und Tayuya erholt zu haben, doch Sakura wusste wie sehr sie immer noch verletzt war. „Du bist in den letzten Tagen ziemlich schlecht auf Kerle zu sprechen. Macht dir Shikamaru das Leben schwer?“
 

Ino und TenTen sahen sich vielsagend an. Sakura merkte wie sie sich mit wortlosen Blicken austauschten und hatte das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben. „Es ist nur seine Hand. Macht ihm ziemlich schlechte Laune.“
 

„Ist es denn sehr schlimm?“, fragte Hinata ehrlich besorgt. Wieder tauschten Ino und TenTen einen Blick aus und zuckten beinahe synchron mit den Schultern. Sakura war sich nun sicher, dass irgendetwas im Busch war, doch bevor sie fragen konnte, hatte Ino das Thema mit einer flüchtigen Handbewegung zur Seite geschoben wie eine lästige Fliege. „Aber genug mit meiner langweiligen Beziehung-“
 

„Ist sie denn langweilig?“ Sakura konnte sich die kleine Spitze nicht verkneifen. Es war einfach immer noch zu komisch Ino Yamanaka in einer festen, ernsten Beziehung zu sehen. Ihre Freundin grinste auf die Frage jedoch nur anzüglich und schnippte sich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn. „Oh, glaub mir. Mit Shika ist es ganz und gar nicht langweilig…“
 

„Wieso?“, fragte Hinata leichtsinnig.
 

Das Grinsen von Ino wurde zu dem eines Wolfes. „Sein Bett. Mein Bett. Das Bad. Die Küche. Der Strand. Der Chemieraum.“
 

„Hör bloß auf!“, flehte TenTen und zog genau wie Sakura ein angewidertes Gesicht. Sakura bereute es enorm die Frage gestellt zu haben und machte im Gedanken eine Notiz nicht mehr ihr Essen auf den Tischen im Chemieraum abzulegen. Nur Hinata war ruhig geblieben und schlürfte mit knallrotem Kopf ihren Eiskaffee. Selbst für ihre Verhältnisse verhielt sich die Hyuuga ungewöhnlich still. Sakura musterte das schüchterne Mädchen nachdenklich, während sie die Frage stellte, die sie schon seit dem Beginn ihres Treffens beschäftigte: „Wer hat eigentlich dieses Nottreffen einberufen? Ich weiß es ist noch Zeit bis zur Schulmeisterschaft, aber wir hätten uns doch auch dort gesehen…“
 

„Ich dachte das wärst du gewesen!“, antwortete Ino überrascht. „Wegen Sasuke vielleicht?“
 

„Ich war es auch nicht“, sagte TenTen. Die drei Mädchen starrten sich für einen Moment verwundert an, ehe sich ihre Köpfe langsam in Hinatas Richtung wandten. „Du, Hinata?“
 

„Ich…“, flüsterte sie so leise, dass es kaum zu verstehen war. „Ich habe Naruto geküsst…“
 

Sakura fühlte sich wie von einem Zug überfahren. Den beiden anderen Mädchen schien es nicht anders zu gehen, denn für mehrere Sekunden herrschte an ihrem Tisch Totenstille. Dann brach der Lärm aber umso heftiger los. „Yes!“, schrie Ino und hämmerte ihre Faust begeistert auf die Tischplatte, dass es die Tassen zum Klappern brachte. TenTen riss die Hände in die Höhe. Nur Sakura blieb noch länger im Schockzustand, ehe sie mit großer Erleichterung feststellte, dass sich ein freudiges Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. Naruto würde immer einen ganz besonderen Platz in ihrem Herzen behalten, doch sie gönnte es Hinata so sehr auch einmal glücklich zu sein. „Das ist ja großartig!“
 

„Seid ihr jetzt zusammen?“, fragte Ino wie aus der Pistole geschossen. Noch vor wenigen Wochen wäre das garantiert nicht die erste Frage gewesen, die sie gestellt hätte… Stattdessen übernahm TenTen ihre sonstige Stellung: „Wie war es?“
 

Sakura hätte erwartet, dass Hinata vor Verlegenheit im Boden versinken würde, doch stattdessen blickte die Hyuuga ihnen gerade in die Augen und lächelte schüchtern. „Sch-Schön...“
 

Ino war völlig aus dem Häuschen. „Und was hat er gesagt?“
 

„I-Ich weiß nicht... Ich bin weggelaufen.“
 

Alle drei Mädchen seufzten enttäuscht auf. Ino lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, nahm die Sonnenbrille ab und deutete damit auf Hinata. „Warum hast du das gemacht? War es nicht genau das, was du dir gewünscht hast? Da nimmt der arme Kerl all seinen Mut zusammen und küsst dich und du lässt ihn einfach im Regen stehen!“
 

Hinata kniff die Augen zusammen und schüttelte heftig den Kopf. Ihr blauschwarzes Haar umgab sie dabei wie eine dunkle tobende Wolke. „Ich... habe ihn geküsst...“
 

Sakura war völlig von den Socken. Die Hyuuga war normalerweise zu schüchtern um einen Jungen auch nur anzusprechen. Dass sie tatsächlich die Initiative ergriffen und Naruto von sich aus geküsst hatte, war eine völlig neue Seite von ihr. Doch vermutlich brauchte der blonde Chaot auch einen solchen Überfall um endlich zu begreifen, dass sie ihn mochte. „Und was hast du nun vor?“, fragte Sakura, als ihr klar wurde, dass Hinata deswegen mit ihnen reden wollte. „Soll ich ihn mal aushorchen, was er über den Kuss denkt?“
 

„Blödsinn!“, fuhr Ino unwirsch dazwischen. „Du musst jetzt unbedingt am Ball bleiben, Hinata! Dass du weggelaufen bist war nicht gerade clever, aber das lässt sich leicht ausbügeln. Du musst Naruto zeigen, dass du dazu stehst ihn geküsst zu haben. Angriff ist die beste Verteidigung!“
 

„Was schlägst du vor?“, fragte TenTen. Sakura und Hinata neigten sich unbewusst nach vorne, als Ino anfing verschwörerisch zu grinsen und mit leuchtenden Augen ihren Plan zu erläutern.
 

~°~ Shikamaru ~°~
 

Das Pokalzimmer war der ganze Stolz seines Vaters. Alle Erfolge seiner Karriere als professioneller Schachspieler waren in dem quadratischen Raum ausgestellt wie in einem heiligen Schrein. Zwei Wände waren voller Regale, auf denen goldene und silberne Trophäen in allen Größen und Formen aneinander gereiht waren und Medaillen in mit Samt ausgelegten Schachteln ruhten. An der dritten Wand hing eine endlose Sammlung von Urkunden, durchsetzt mit gerahmten Bildern, auf denen Shikaku Nara verschiedenen Männern mit Rang und Namen die Hand schüttelte. Die letzte Wand schließlich bestand aus einer zusätzlichen Schicht Kork und war vom Boden bis zur Decke mit ausgeschnittenen Zeitungsartikeln bedeckt.
 

Shikamaru saß auf dem großen Ledersessel, der das einzige sonstige Möbelstück im Zimmer war, und hielt eine brennende Zigarette in der Hand. Wenn seine Eltern mitbekamen, dass er im Haus rauchte, würde es jede Menge Ärger geben, doch im Moment war das sein geringstes Problem. Sein kalkulierender Blick war auf die Glasvitrine gerichtet, die das Zentrum des Raumes dominierte. In ihr stand das legendäre Schachspiel, das sein Vater bei einem Worldcup-Turnier gewonnen hatte und seitdem wie einen Schatz hütete. Die Vitrine war sogar mit einem Alarm gesichert, der nur durch einen eingegeben Zahlencode am elektronischen Schloss deaktiviert werden konnte.
 

Doch bei all den Sicherheitsvorkehrungen hatte Shikamarus Vater sicher niemals damit gerechnet, dass ausgerechnet sein Sohn es eines Tages stehlen würde...
 

Shikamaru seufzte. Er wusste er hatte keine Wahl, doch es fiel ihm dennoch unendlich schwer den Zahlencode auf dem Nummernpad einzutippen. Sein Vater hatte ihm die Kombination nie verraten, doch Shikamaru kannte ihn gut genug um sie zu erraten. Das Datum des Finalspiels, bei dem er das Spiel gewonnen hatte. Es war beinahe zu einfach.
 

Vorsichtig nahm er das Brett und die Figuren einzeln aus der Vitrine, um sie in eine einfache Pappschachtel zu legen. Ein Frevel, für den ihn sein Vater vermutlich zur Schnecke gemacht hätte.
 

Aber es gibt keine andere Möglichkeit...
 

Fast im gleichen Moment klingelte jemand bei ihnen an der Tür. Shikamaru hatte Chouji versprochen ihn wegen der Schulmeisterschaften zur Konoha-High zu fahren und gesagt er solle läuten und vor der Tür warten. Die Pappschachtel unter den Arm geklemmt, die Zigarette im Mundwinkel, stieg Shikamaru mit wachsendem Unbehagen die Treppe hinunter. Er würde Dosu und Zaku das Schachspiel während der Meisterschaft aushändigen. Es war seine Bedingung gewesen die Übergabe an einem möglichst belebten Ort durchzuführen. Dann müsste sich Shikamaru keine Sorgen um Ino machen, die sicher auf den Tribünen sitzen und ihre Mannschaft anfeuern würde...
 

Als Shikamaru das Haus verließ, stand Chouji bereits in voller Torwartausrüstung neben dem roten Cabrio in der Auffahrt und grinste nervös. Shikamaru versuchte ebenfalls zu lächeln, obwohl er das bedrückende Gefühl hatte in einen aufziehenden Sturm zu schreiten.
 

Dann mal los...
 

~°~ Neji ~°~
 

Immer mehr Menschen strömten aus der ganzen Stadt zum Stadion. Das Meisterschaftsspiel zwischen den zwei erfolgreichsten Schulmannschaften der Saison war ein jährliches Großereignis in Konoha. Viele Spieler, die man bei einem solchen Spiel sehen konnte, schafften nur kurze Zeit später den Sprung in verschiedene Proficlubs. Viele Einwohner aus Konoha rühmten sich daher gerne damit „ihre Jungs“ schon spielen gesehen zu haben als sie noch niemand kannte, besonders an einem Ort wie dem Stadion der Stadt. Es bot fast 20.000 Zuschauern Platz und diente sonst dem FC Konoha als Heimanlage.
 

Neji saß etwas abseits vom Eingang des ovalen Bollwerks auf einer frisch lackierten Bank des Stadtparks und beobachtete schweigend die Massen. Neben ihm lehnte Kiba lässig mit seinem Skateboard an einem Baum und alberte mit Lee herum, der faul im Gras lag. Ein Kasten Bier stand zwischen ihnen, den sie zur Feier des Anlasses besorgt hatten. Sollten Chouji, Naruto und die Anderen als strahlende Sieger vom Platz gehen, würden sie darauf anstoßen, sollten sie leider verlieren, würden sie so ihren Frust ertränken. Der Kasten würde so oder so leer werden.
 

„Hey Neji“, sagte Kiba mit einem Grinsen, das seine ungewöhnlich spitzen Zähne zeigte. Sein Gesicht lag zum Teil im Schatten der über ihm hängenden Baumkrone, so dass es schwer war seinen genauen Gesichtsausdruck zu deuten. „Tayuya.“
 

Neji folgte Kibas Blick und sah das flammend rote Haar seiner Violistin wie eine Fackel aus der Menge der Besucher herausstechen. Sie trug eine an den Knie zerrissene Jeans und ein bauchfreies Top, das eher als Bikinioberteil gelten sollte. Als sie bemerkte, dass die Jungs sie musterten, blieb sie für einen Moment stehen und warf ihre Haare keck in den Nacken. Sie drückte einen Kuss auf Zeige- und Mittelfinger ihrer rechten Hand und hauchte ihn in Nejis Richtung, bevor sie wieder zwischen der Menschenansammlung am Eingang des Stadions verschwand.
 

„Was ist das nur mit Tayuya und dir?“, fragte Kiba nachdenklich, während er weiterhin auf den Fleck starrte, an dem sie von der Menge verschluckt worden war. „Ich hatte schon immer eine kleine Schwäche für den Rotschopf, aber egal was ich bei ihr versucht habe, sie hat mich abblitzen lassen.“ Er grinste plötzlich. „Und das macht sie nur noch heißer. Sie trinkt Bier, sie steht auf Sport, ihr Körper macht einen verrückt. Das ideale Mädchen.“
 

„Hast du nicht genug Mädchen?“, fragte Neji kühl, während er daran dachte, wie Tayuyas Körper ihn fast verrückt gemacht hätte.
 

„Hast du nicht TenTen?“, schoss Kiba zurück. „Oder ist das inzwischen gelaufen?“
 

„Entspannt euch, Jungs“, murmelte Lee mit geschlossenen Augen selig. „Wir wollen uns doch nicht streiten. Heute sind die Schulmeisterschaften und wir sind hier um unsere Freunde anzufeuern.“ Er öffnete eines seiner absurd runden Augen und blinzelte gegen das grelle Sonnenlicht. „Außerdem sollte Freundschaft doch über Mädchen gehen, oder?“
 

Kiba nickte langsam und nahm sich ein Bier aus dem Kasten. Als er es gekonnt mit einem Feuerzeug öffnete, stieß er Lees Hand mit dem Fuß weg, die sich ebenfalls versucht hatte eine Flasche zu ergattern. „Kein Bier, Lee. Ich will dich nicht während des Spiels besoffen neben mir haben.“
 

„Manno!“
 

Neji blendete das folgende Wortgefecht seiner Freunde aus, denn er hatte etwas gesehen, das all seine Aufmerksamkeit forderte. TenTen und ihre Freundinnen waren in dem Getümmel aufgetaucht. Ino bemerkte die Jungs auf der Bank sofort und etwas in ihrem Gesicht verriet Neji, dass er nicht scharf auf eine Konfrontation mit ihr war. Sie fing an sich wütend durch die Menschen auf ihn zu zu wühlen, doch Sakura und TenTen persönlich packten sie an der Schulter, um sie zurückzuhalten. Aufgebrachte Worte wurden zwischen den Mädchen gewechselt. Neji hätte alles gegeben um zu wissen wovon sie redeten. Offensichtlich hatte TenTen erzählt, wobei sie ihn und Tayuya überrascht hatte. Hasste sie ihn inzwischen?
 

„Scheinbar sind die Mädchen nicht nur gut auf dich zu sprechen“, bemerkte Kiba mit einiger Genugtuung in der Stimme.
 

„Halt einfach die Klappe!“
 

„Was ist denn zwischen euch passiert?“, fragte Lee naiv. „Ihr ward echt toll zusammen!“
 

„Alter, die ist ja heiß!“, unterbrach Kiba unwirsch und deutete mit einem Kopfnicken auf das vierte Mädchen, das sich etwas entfernt von Sakura, Ino und Tenten aufhielt. Sie trug Absatzschuhe mit feinen Riemchen, die sich um ihre eleganten Knöchel wanden, und ein schwarzes Kleid mit einem verboten tiefen Ausschnitt. Ihre Haare fielen in dunklen Wellen über ihre Schultern und umrahmten ein dezent geschminktes Gesicht mit großen hellen Augen.
 

„Bist du blöd, Kiba?“, knurrte Neji. „Das ist meine Cousine!“
 

„Hinata?“, entfuhr es Kiba und Lee gleichzeitig.
 

~°~ Haku ~°~
 

Die bunten Bälle stiegen rotierend in den sonnigen, blauen Himmel. Haku jonglierte mit der Routine jahrelanger Übung, ihre Hände bewegten sich wie von selbst, warfen und fingen die Bälle beinahe mühelos und brachten sie immer wieder in neue Formationen. Fontäne. Kreis. Torbogen. Sie kannte diese Spielchen in und auswendig und ließ sich von nichts ablenken, weder den begeistert quietschenden Kindern, die sich vor ihr ins Gras des Stadtparks gesetzt hatten, noch von den drei Jungen aus Sasukes und Narutos Schule, die sich bei einer Bank lautstark zofften.
 

Sie war froh darüber nicht von ihnen erkannt zu werden. Die rotweiße Keramikmaske, die sie immer trug wenn sie in Zabuzas Auftrag im Park war, verbarg ihr Gesicht und ersparte ihr die Mühe ein unbekümmertes Gesicht aufsetzen zu müssen. Denn ihr Innerstes sah verwüstet aus.
 

Sie hatte sich in Sasuke verliebt. Sie hatte sich in einen Jungen verliebt, der nicht zu den Sieben Schwertern gehörte. Der nur für die Rache lebte und bereit war alles hinzuwerfen um seinen Bruder zu töten. Der in seinem Herzen nur für ein Mädchen Platz hatte und nicht für Haku.
 

Fontäne. Kreis. Torbogen.
 

Sie hatte sich außerdem mit seinem Mitbewohner Naruto angefreundet. Sie verstand nicht was die beiden Jungen an sich hatten, doch sie hatten ihre Sicht auf viele Dinge so grundlegend geändert ohne wirklich etwas dafür getan zu haben. Sie hatten ihr einfach nur ein Leben gezeigt, das ganz anders war als ihr eigenes und das niemals zu ihrem werden konnte. Haku gehörte nicht in diese friedliche Welt, in der das Wichtigste die Hausaufgaben und gebrochene Herzen waren. Es war grausam von den Beiden gewesen und gleichzeitig schrecklich wundervoll.
 

Fontäne. Kreis. Torbogen.
 

Eine Träne rann verborgen von ihrer Maske an ihrer Wange herab. Sie hatte ewig nicht mehr geweint. Weinen war eine Schwäche, genau wie Lieben. Sie musste aufhören sich zu wünschen, dass sie an Narutos und Sasukes Leben teilhaben konnte. Die Beiden lebten ihre zweite Chance, doch Haku hatte ihre schon vor Jahren erhalten, als Zabuza sie auf der Straße gerettet hatte. Ihr Leben gehörte dafür ihm. Ein Leben für ein Leben.
 

„Nichts in dieser Welt ist umsonst“, flüsterte Haku so leise, dass niemand es hören konnte. Die Bälle in ihren Händen wirbelten unablässig durch die Luft. Nicht weit von ihrem Standort entfernt rollte eine silbern blitzende Limousine am Straßenrand aus und blieb stehen. Als Haku sah wer aus dem Wagen stieg und sich mit einem grausamen Grinsen eine Sonnenbrille auf die Nase schob, härtete sie sich innerlich für das, was kommen würde.
 

Orochimaru, die Schlange aus Oto, hatte Fuß auf den Boden von Konoha gesetzt. Zabuzas Spitzel hatten schon vor Stunden davon berichtet und Haku hatte die Aufgabe gehabt es zu bestätigen. Sie griff ohne zu zögern nach dem Handy in der Tasche ihrer blauen Auftrittsrobe. „Er ist bei den Schulmeisterschaften aufgetaucht“, murmelte sie knapp ins Telefon.
 

Der Ort an dem Naruto für seine Zukunft spielte. Ob Sasuke auch im Stadion war? Wenn Orochimaru und Zabuza dort aufeinander treffen sollten, könnte das für alle unabsehbare Folgen haben...
 

Unter den schmollenden Gesichtern der Kinder nahm Haku ihre Bälle und stopfte sie in ihren Rucksack. Dabei spürte sie den harten Griff ihrer Pistole und den kalten Stahl von Messern. Die Tränen auf ihrem Gesicht waren längst getrocknet, als sie ihre Maske vom Gesicht zog und ihr langes, schwarzes Haar ausschüttelte.
 

„Rock'n'Roll.“
 

~°~ Naruto ~°~
 

Sie fuhren mit dem Bus zum Stadion wie echte Profis. Eigentlich war es nur ein kurzes Stück von der Konoha-High, doch Coach Jiraiya hatte es sich nicht nehmen lassen einen Schulbus für die Veranstaltung zu mieten und mit wehenden Fahnen bei den Meisterschaften anzukommen. „Zu einer guten Mannschaft gehört auch ein gutes Auftreten“, erklärte ihr Trainer immer wieder wenn jemand fragte, warum sie nicht einfach mit dem Fahrrad fahren konnten. „Das zeugt von Selbstbewusstsein und kann die Fans und Gegner sehr beeinflussen. Manchmal ist das Auftreten schon der halbe Sieg.“
 

„Dann können wir ja eigentlich schon den Pokal abholen“, witzelte Chouji und erntete dafür schallendes Gelächter seiner Mitspieler. Sie saßen verteilt auf den abgewetzten Bänken des Busses und versuchten jeder auf seine Weise mit der wachsenden Anspannung fertig zu werden. Manche spielten Karten, andere schauten einfach nur gedankenverloren aus dem Fenster und wieder andere klebten Coach Jiraiya bei seinen Motivationsreden an den Lippen als könnten sie aus seinen Worten das letzte bisschen Mut filtern, das sie für die kommenden 90 Minuten brauchen würden. Naruto dagegen schlürfte geräuschvoll Nudelsuppe aus einer Tupperdose, die ihm Choujis Vater mit gegeben hatte. Es war sein Geheimrezept gegen Unruhe und der Kraftstoff seines Körpers.
 

Als das Stadion schließlich in Sichtweite kam, wurde der Bus langsamer. Überall auf der Straße liefen Fans in grünen Aufmachungen für die Konoha-High und in karmesinroten für ihre heutigen Gegner. Der Bus konnte sich nur im Schritttempo an den Massen vorbei schleichen, während Menschen aus allen Richtungen auf ihn deuteten, winkten und Schilder in die Höhe hielten. Naruto drückte sich die Nase am Fenster platt um möglichst alles in sich aufnehmen zu können. Einmal glaubte er Sasuke in der Menge zu sehen, doch der Moment war zu kurz um sich sicher zu sein.
 

Was machst du gerade, Sasuke? Wirst du mir zuschauen? Oder bist du gerade dabei deinem Bruder das Leben zu nehmen? Hast du es vielleicht sogar schon getan?
 

„Hätte nie gedacht, dass ich wirklich mal in diesem Stadion spielen darf“, murmelte Chouji neben ihm und riss ihn so aus den trüben Gedanken um seinen besten Freund. Der Bus fuhr endlich in den Wageneingang der Anlage ein und ließ das Tollhaus der Besucher hinter sich. Als sie in eine Art Untergang hinabfuhren, senkte sich für einen Moment komplette Dunkelheit über sie. Dann entzündeten sich elektronische Lichter und warfen ihr Licht auf eine komplexes Gewölbe-System aus Abstellplätzen, Gängen und Räumen. Naruto blieb die Spucke weg. „Wie groß ist das Teil?“
 

„Es ist ein Profistadion, Naruto...“
 

„Und wie viele Zuschauer werden heute da sein?“
 

Coach Jiraiya zuckte mit den Achseln, während der Bus in einer Nische zum Stehen kam und seine automatischen Türen pfeifend öffnete. „Vermutlich so viele wie reinpassen. Die Schulmeisterschaften sind ein großes Ereignis. Und da die Tickets nur einen freiwilligen Spendepreis kosten, sind sie meistens schnell weg.“
 

Naruto spürte, wie sich die Nudeln in seinem Magen verknoteten. Im ersten Augenblick befürchtete er doch noch vom Lampenfieber gepackt zu werden wie viele aus seinem Team. Doch als er das wohlvertraute Kribbeln in seinem Körper wahrnahm, diesen unglaublich starken Drang sich zu bewegen und etwas zu tun, wurde ihm klar, dass er sich einfach nur freute.
 

~°~ Sasuke ~°~
 

Sasuke sah den Bus an sich vorbeiziehen und war sich sicher, dass sein Blick Narutos gekreuzt hatte. Einen Moment lang blieb er bewegungslos stehen und gab sich ganz seinen melancholischen Gefühlen hin. Der Bus war ein seltsames Symbol für etwas viel Größeres, etwas viel Bedeutenderes. Mit einem Bus waren sie in ein besseres Leben nach Konoha gefahren und mit einem Bus fuhr auch Naruto jetzt ins Stadion und vielleicht in eine Zukunft an einem der besten Colleges des Landes...
 

Viel Glück, Naruto...
 

Ihre Wege würden sich an diesem Tage unwiderruflich trennen. Sasuke würde mit seinem Bruder abrechnen und nicht eher ruhen bis er es geschafft hatte oder bei dem Versuch draufgegangen war. Es war beschlossene Sache, doch er konnte dennoch nicht verhindern, dass es ihm einen kleinen Stich versetzte, als er daran dachte was er damit alles hinter sich ließ. All die Menschen, die ihn in ihrer Mitte aufgenommen und akzeptiert hatten, die sich nicht von ihm wegstoßen ließen, egal wie sehr er es auch versucht hatte. TenTen, Naruto, Kiba, Hinata und Haku...
 

Sakura...
 

Vielleicht hatte er sich deswegen dazu entschlossen Itachi im Stadion zu erwarten. Vielleicht wollte ein kleiner Teil von ihm das Leben in Konoha nur noch ein paar Stunden länger festhalten, nur noch ein bisschen länger das Gefühl haben ein normales Leben zu besitzen. Doch was bedeutete schon eine zweite Chance, wenn man nicht von der Vergangenheit ablassen konnte?
 

Sasuke steckte die Hände in die Hosentaschen und zog die Kapuze seines schwarzen Pullovers über den Kopf. Der Strom der zum Stadion ziehenden Besucher zog ihn mit sich und umgab ihn mit einer endlosen Sammlung von Gesprächen, Wortfetzen und Gefühlen. Eltern, die mit ihren Kindern an der Hand zum Spiel gingen um einen schönen Familientag zu verbringen. Begeisterte Sportfans, die gekommen waren um ihr Team anzufeuern oder neidisch auf die zu blicken, die kurz davor waren in die Welt des Fußballs einzutreten. Männer und Frauen, Junge und Alte, sie alle umgaben ihn und lachten, schwatzten, redeten, stritten, grölten...
 

Plötzlich wehte eine vertraute Stimme zu ihm herüber: „Jetzt lass doch gut sein, Ino!“ TenTen.
 

„Wie kannst du Neji immer noch in Schutz nehmen? Ich hätte ihm so gerne den Hals umgedreht, wie er da selbstgefällig auf der Bank saß und-“
 

„Ino... Bitte!
 

„Schon gut, schon gut.“
 

Sasuke blieb stehen und zog einige entrüstete Blicke auf sich, als die Leute hinter ihm ausweichen mussten um an ihm vorbeizukommen. Die Mädchen schlenderten nicht weit entfernt von ihm zum Eingang. Alle Vier sahen blendend aus, doch Sasuke hatte nur Augen für eine.
 

Sakura...
 

Obwohl sie sich im Gegensatz zu ihren Freundinnen eher wenig herausgeputzt hatte, war sie mit Abstand die Schönste von ihnen. Ihr pinkfarbenes Haar wehte im seichten Wind und fiel ihr hin und wieder in das zarte Gesicht. Ihre grünen Augen strahlten. Sie trug ein einfaches Shirt mit der Farbe und dem Emblem ihrer Highschool, doch es hatte eine Art sich an ihren Körper zu schmiegen, die Sasuke ganz verrückt machte. Es war so schwer gewesen sich von ihr abzuwenden, ihr die kalte Schulter zu zeigen, wo er doch am liebsten nichts anderes getan hätte als sie in den Arm zu nehmen. Er hoffte, dass sie irgendwann verstehen würde warum er es getan hatte...
 

Sasuke wollte sich schnell abwenden und in der Menge untertauchen, doch es war bereits zu spät. Als hätte Sakura seine Anwesenheit gespürt, drehte sie ihren Kopf in seine Richtung. Ihre Blicke trafen sich. Die Welt schien sich langsamer zu drehen, so sehr war er von diesem Augenblick gefangen. Sakura schien es nicht anders zu gehen, denn auch sie blieb mitten in der Menge stehen und ließ ihre Freundinnen weiterlaufen, als existierten sie gar nicht mehr. „Sasuke?“
 

Sakura...
 

Ihr Anblick übermannte ihn. Ohne sich erklären zu können warum er es tat, kämpfte er sich zu ihr durch, griff nach ihrer Hand und zog sie zur Seite in eine stille Ecke hinter einen Baum. Sasuke spürte Sakuras zarte Finger an seinen. Ein Blick auf ihre Lippen erinnerte ihn daran wie es war sie zu küssen, in ihrem Kuss zu versinken, die quälenden Gedanken zu vergessen...
 

„Sasuke“, flüsterte Sakura zitternd. „Was ist los? Wo warst du die ganzen letzten Tage?“
 

Auf der Jagd...
 

In ihren grünen Augen herrschte ein tobender Sturm aus Verwirrung. Er sah, dass ihr noch mehr Fragen auf der Seele brannten, doch er war nicht hier um sie zu beantworten. Es war auch etwas Dunkles in ihren reinen Blick getreten, das er dort hinein getupft hatte. Er hatte sie verletzt - mehr als einmal - und es tat ihm weh zu sehen wie sie wegen ihm litt. Dabei hatte er sich immer geschworen nie wieder jemanden, der ihm etwas bedeutete, leiden zu sehen. Doch Kibas zerrissene Wangen und Narutos Enttäuschung, nachdem sie sich geprügelt hatten, zeigten ihm dass das alles nur Wunschdenken gewesen war. Er war ein Mensch, der anderen nur Unglück brachte...
 

„Es tut mir leid, Sakura“, murmelte er leise. „So vieles tut mir leid...“ Sanft drückte er ihre Hand, presste sich gegen sie und küsste sie langsam. Sakura schien sich im ersten Moment wehren zu wollen, doch nach ein paar Sekunden entspannte sie sich schließlich und erwiderte den Kuss zögerlich. Was er dafür geben würde ein Leben lang in diesem Moment gefangen zu bleiben...
 

Als sie sich wieder lösten, waren Sakuras Wangen vor Aufregung ein wenig gerötet. Sie lächelte verhalten und strich ihm eine schwarze Haarsträhne aus der Stirn. Die Zuneigung dieser einfachen Geste sandte einen wohligen Schauer durch seinen Körper. „Was machst du nur mit mir, Sasuke Uchiha? Ich sollte eigentlich so wütend auf dich sein...“
 

Und ich sollte mich eigentlich von dir fernhalten...
 

Sasuke küsste Sakura noch einmal, um diesen Moment für immer in sein Gedächtnis einzubrennen. Als er diesmal von ihr abließ, fühlte es sich endgültig an. Eine betäubende Kälte zog in jede Faser seines Körpers ein. „Sakura... Danke...“
 

Sie schien etwas in seinem Blick zu erahnen, denn ihr Lächeln erlosch. „Für was?“
 

„Alles.“
 

Ohne eine weitere Erklärung wandte sich Sasuke ab und tauchte in die nächstbeste Menschentraube ein. Er hörte Sakuras Stimme hinter sich, als sie ihm etwas zurief, doch er verstand die Worte nicht. Die Leute trugen ihn von ihr weg, zum Eingang des Stadions und hinein in den großen Bau. Als er links von sich eine abgesperrte Treppe sah, die in die Tiefe führte, steuerte er entschlossen darauf zu. Er hatte keine Zweifel daran, dass Itachi ihn bereits beobachtete und überall finden würde. Die Leere in ihm war ein schwarzes Loch - dort wo eigentlich sein Herz sein müsste.
 

Sasuke stieg unbeeindruckt über die Absperrung.
 

Und vollkommen ruhig verschwand er in den Katakomben des Stadions, hinein in die Dunkelheit und Stille der Einsamkeit.
 

Es geht los...
 

~°~ Naruto ~°~
 

„Hey Naruto“, rief Coach Jiraiya in die Umkleidekabine, sobald er den Kopf durch die Tür gesteckt hatte. „Da ist ein Mädchen, das nach dir fragt.“
 

Naruto hob den Kopf, die Hände noch in den Schnürsenkeln seiner Fußballschuhe verheddert. Er trug das grüne Trikot, die grüne Hose und die grünen Stulpen der Konoha-High, alles zur Feier des wichtigen Spiels brandneu. Als er seinen Trainer verdutzt anblinzelte, sah er aus den Augenwinkeln wie Chouji und die anderen Spieler ihn schamlos angrinsten.
 

„Sakura?“, fragte Konohamaru, der Jüngste der Mannschaft, feixend.
 

„Oder dieses schwarzhaarige Mädel, das uns neulich beim Training zugesehen hat“, schlug jemand anders amüsiert vor. „Unser Naruto scheint ja ein richtiger Weiberheld zu sein.“
 

„Ach haltet die Klappe“, fuhr Naruto sie an, woraufhin schallendes Gelächter die Umkleidekabine füllte. Er spürte wie er rot wurde und sah ein wenig angesäuert, das selbst Jiraiya schmunzeln musste. Mit offenen Schuhen stapfte er zur Tür, schlüpfte hinaus und zog sie hinter sich zu. Doch es war weder Sakura noch Haku, die ihn erwartete. „Hinata!“
 

„H-Hallo Naruto“, grüßte sie verlegen. Sie trug ein wahnsinniges Kleid, das seinen Blick gegen seinen Willen an ihrem Körper auf und ab führte. Sonst kannte er Hinata fast ausschließlich in der mit Mehl bestäubten Arbeitsschürze des Ichiraku Ramen, so dass er nie wirklich bemerkt hatte wie umwerfend sie eigentlich aussah. Wäre nicht der grüne Schal, der um ihr Handgelenk gebunden war, hätte sie ausgesehen wie ein Filmstar auf dem Roten Teppich. „Wow!“
 

Hinata lief rot an, doch sie lächelte offen. „Ich nehme das... als Kompliment...“
 

„Was machst du hier?“
 

„Ich wollte dir viel Glück wünschen“, sagte sie. Naruto bemerkte, dass sie den Augenkontakt nicht einen Moment löste. „Für das Spiel. Für das Hokage-College.“
 

„Ähm... Danke...“ Er hob die Hand um sich am Hinterkopf zu kratzen, brach die Bewegung jedoch auf halbem Weg ab, als er Hinatas Blick auf sich spürte. Plötzlich dachte er unweigerlich an den Abend, an dem sie ihn geküsst hatte. Er wusste nicht mehr wohin mit seinen Händen oder seinen Gedanken, die den Kuss immer wieder abspulten. „Das ist lieb...“
 

„Naruto?“
 

„Ja?“
 

Hinata atmete tief durch, als wären die nächsten Worte eine schwere Überwindung. „Du sollst wissen, dass ich dich wirklich mag... Nicht nur als Freund, sondern noch viel, viel mehr... Der Kuss war ernst gemeint... Vielleicht... Vielleicht könnten wir nach deinem Sieg was machen...“
 

„Nach meinem Sieg?“
 

Hinata lächelte unbeirrt weiter. Sie hatte ein wunderschönes Lächeln. Zumindest das war ihm gleich aufgefallen. „Ich bin mir sicher, dass du heute gewinnen wirst“, erklärte sie.
 

Narutos Herz fing an schneller zu schlagen. Es machte ihn nervöser vor Hinata zu stehen als der Gedanke in wenigen Minuten vor tausenden Menschen Fußball zu spielen. „Ich weiß... Ich weiß gar nicht was ich sagen soll“, nuschelte er mit einem verlegenen Grinsen.
 

„Vielleicht solltest du dann einfach nichts sagen und mich küssen!“, platzte es aus Hinata heraus. Schon während sie die Worte sprach ging ihr Kopf in Flammen auf und ihr Blick wanderte zum ersten Mal weg von seinen Augen auf den Fußboden. Naruto konnte nicht anders als zu grinsen.
 

„Tut mir leid... Der Spruch kommt von Ino... Sie meinte... Sie meinte ich muss aggressiv sein...“
 

Etwas in Naruto blühte auf. Hinata gab sich so viel Mühe für ihn und war so süß dabei. Mit einer Hand strich er ihr über die dunklen Haare und über ihre Wange und brachte sie so dazu wieder aufzusehen. Dann näherte er sich langsam mit seinem Gesicht und tupfte ihr einen kurzen Kuss auf die bebenden Lippen. „Ich mache gern nach meinem Sieg etwas mit dir...“
 

„W-Wirklich...?“
 

Naruto nickte. „Klar. Und wenn mir so Glück gewünscht wird, kann ich ja gar nicht anders als zu gewinnen! Allerdings muss ich dafür jetzt leider erstmal aufs Feld...“
 

„J-Ja... ja, okay...“ Hinata fing an nervös in der Handtasche, die um ihre Schulter baumelte, zu kramen. Schließlich zog sie ein Lederband hervor, an dem ein aus Stoff bestehender Anhänger mit aufgenähtem japanischen Symbol hing. „Das ist für dich.“
 

„Wow!“ Naruto kam sich ein wenig dumm vor, dass ihm nicht mehr dazu einfiel. Aber er war total übermannt von der Situation, dem Kuss und Hinata überhaupt. Sie erschien für ihn in einem völlig neuen Licht, als er die Kette beinahe ehrfürchtig entgegennahm.
 

„Das Zeichen bedeutet 'Mut'“, murmelte Hinata dem Fußboden zu. „S-So wie du mir Mut gegeben hast, möchte ich dir auch welchen geben. Es soll Glück bringen...“
 

„Danke, Hinata“, sagte Naruto gerührt. Trotz der dicken Wände des Stadions konnte er hören, wie der gedämpfte Lärmpegel der Zuschauer immer lauter wurde. „Ich fürchte... Ich fürchte ich muss jetzt wirklich gehen...“
 

„Ja...“
 

„Ja...“
 

Keiner der Beiden schien sich als erstes rühren zu wollen. Schließlich gab sich Naruto aber einen Ruck, wandte sich ab und führte die Hand zum Griff der Umkleidekabinentür. Doch er hielt noch einmal an, blickte wieder zu Hinata, die sich nicht bewegt hatte, und gab ihr grinsend noch einen kurzen Kuss mit auf den Weg. Dann riss er endlich die Tür auf und sah gerade noch wie alle seine Mitspieler, die ganz offensichtlich gelauscht hatten, auseinander stoben und versuchten möglichst unauffällig auszusehen.
 

Naruto rollte mit den Augen. „Ihr Idioten...“
 

Coach Jiraiya klatschte in die Hände um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „So Jungs, es wird jetzt ernst. Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan um euch auf diesen Moment vorzubereiten. Ich hoffe ihr seid bereit, habt euch noch einmal von euren Liebchen verwöhnen lassen...“ Alle Augen waren auf Naruto gerichtet. Einige Jungs grinsten zweideutig. „...und geht mit Selbstvertrauen auf den Platz. Ihr habt das Zeug zu gewinnen! Ihr werdet gewinnen! Und jetzt raus mit euch! Los, los, los!“
 

Die Mannschaft verließ geschlossen die Umkleidekabine und folgte einem langen leeren Gang, der zu einen paar Treppen führte. Naruto band sich Hinatas Glücksbringer um den Hals und schob ihn unter sein Trikot.
 

Und mit vor Aufregung pochendem Herzen stieg er die Treppen empor, hinaus ins Sonnenlicht und das tosende Gebrüll der Menge.
 

Los geht’s!
 

~~~°~~~ ~~~°~~~ ~~~°~~~
 

F O R T S E T Z U N G - F O L G T
 

~~~°~~~ ~~~°~~~ ~~~°~~~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (11)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-04-22T10:51:35+00:00 22.04.2011 12:51
Ich habe das Gefühl, dass es wirklich langsam nach Routine klingt, aber dieses Kapitel ist der absolute Hammer! Flüssig geschrieben, und ich kann viele Sachen nachvollziehen, wie Kibas Eifersucht (Ich glaube, ich würde tatsächlich auf Tayuya abfahren, wenn ich ein Kerl wäre), Neji, wie er sich fragt, ob Tenten ihn jetzt hasst oder nicht, Inos Mordgelüste Naji gegenüber, Shikamarus Gefühl, als er seinem Vater das Schachspiel klaut- und ich habe GEQUIETSCHT, als Hinata so aus sich herausgeplatzt ist :D Ich glaube, sie hat uns alle sehr überrascht, sich selbst eingeschlossen ;)
Ich kann es nicht fassen, dass es nur noch zwei Kapitel geben wird, aber ich werde sie umso leidenschaftlicher lesen und mitfiebern :D
Von: abgemeldet
2011-04-20T18:18:32+00:00 20.04.2011 20:18

Wow.
Das kapitel hats ins ich.
Sehr schön beschrieben x3
Von:  Hannes-Sama
2011-04-19T16:28:03+00:00 19.04.2011 18:28
zum ende hin wird es ja nochmal richtig spannend! >.<
ein tolles kapitel, zweifelsfrei =)

die beziehung zwischen naruto und hinata steht meiner meinung ja eindeutig im vordergrund und schreitet mit riesenschritten voran ^^ erst das krisentreffen am anfang und dann am ende vom kapi noch der glücksbringer ;) ich denke mal, das mit den beiden wird
für ino hoffe ich nur, dass sie beim spiel nicht nach shikamaru sucht, wenn der grade das schachspiel übergibt :X hoffe ja, dass sich da noch alles gut entwickelt...
apropros gut entwickeln: orochimaru?! oha oha ._. ich wittere gewaltigen ärger, wenn haku schon messer und pistole dabei hat...
das mit tenten und neji weiß ich nicht, was ich von halten soll... wenns nach mir ginge, hätte er verkackt, aber mal sehen, was du draus machst o_O hoffe du schreibst schnell und fleißig weiter ^^

Von:  Lady_ita-sasu_
2011-04-18T14:31:02+00:00 18.04.2011 16:31
Echt cool!
Mir kribbelt es schon überall :D ...das kAPIEL IST SO unglaublich spannend geschrieben und ich weiß gar nich wo ich anfangen soll!
In jeder Perspektive der verschiedenen Personen hast du einfach so passend, ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll?,erzählt...:D
Du hörts jedes mal auf wenn es richtig gut wird und du beschreibst alles mit so viel talent, dass man gar nicht anders kann, als diese Geschichte zu lieben.

Hinata und Naruto ist wirklich super süß geworden.
Naruto muss echt motiviert sein nach der Nummer. und ich kann mir bildlich vorstellen wie hübsch Hinata aussehen muss! Wow ;)
kiba war ja eh der beste! Woah ist die scharf! :D Einfach genial...

Und als Hinata das mit Inos Spruch gesagt hat da musst ich so lachen, einfach genial!

Ich weiß nicht wie du dass immer machst! Du schreibst so gut und hast soviel einfühlungsvermögen in deinen kapis du könntest glatt ne Frau sein, in den teilen wo du die Gefühle einer Frau beschreibst! Einfach zu gut :D!

Hoffen wir mal das alles gut geht :)
freu mich schon aufs nächste kapi! stell schnell wieder was hoch jetzt da du wieder inet hast ;)

lg Tine
Von:  Uchiha_92
2011-04-15T09:33:38+00:00 15.04.2011 11:33
Die Spannung steigt! Bin schon total aufgeregt wie der Showdown ablaufen wird *.*!!! Ich hoffe mal Sasuke versaut sich nicht sein neues Leben und kommt noch rechtzeitig zur Besinnung... Die Stelle wie er sich von Sakura so "endgültig" verabschiedet gefällt mir sehr gut, wie das gesamte Kapi eigentlich xD.

Freu mich schon auf das nächste Kapi!!
lg
Von:  R3I
2011-04-14T18:59:28+00:00 14.04.2011 20:59
Also der Auftakt zum Ende ist dir wirklich gelungen!
Und ich muss zugeben mich zerreißt es fast von soviel Spannung!
Das heißt für dich: Schreib schnell weiter! Kann es kaum erwarten!!!
Bis zum nächsten!
Grüße R3I
Von:  Kleines-Engelschen
2011-04-14T11:56:20+00:00 14.04.2011 13:56
ein klasse kapi. ich find es toll die geschichte aus vielen perspektiven zu erfahren. du machst das richtig gut und man hat wirklich das gefühl, das sind alles eigene persönlichkeiten. sie gleichen sich nicht. echt super, mach weiter so

greetz
Von:  Darksky
2011-04-14T10:47:54+00:00 14.04.2011 12:47
Cooles Kapitel.


Bin schon gespannt wie es wohl weiter geht. Bin sehr gespannt auch wie es in Richtung oro zu ende geht für Naruto und Sasuke.

Freue mich schon wirklich die weiterführende Kapitel zu lesen wie du diese Geschichte zu ende bringst.

MfG Daarksky
Von:  Sakura-Jeanne
2011-04-14T10:37:10+00:00 14.04.2011 12:37
HAmmer geiels kapitel

freue mich ewnn es weiter geht
Von:  fahnm
2011-04-13T19:33:29+00:00 13.04.2011 21:33
Jetzt geht es aufs Finale zu.^^
Ich bin schon sehr gespannt.
Und hoffentlich geht Sasuke zu Naruto und dem Rest der Mannschaft.
Bitte mach ein Happy End für alle^^
Naja ausser für Oro, Dosu und Zaku und Ita.
Freue mich schon aufs nächste kapi^^


Zurück