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Save me from the dark

ShinichixShiho
von

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Black is back?

Es tut mir wirklich sehr leid, dass ihr so lange warten musstet, aber meine Ausbildung nimmt doch mehr Zeit in Anspruch, als ich gedacht hatte. Dafür gibt es aber endlich mal eine kleine Einführung in das Pairing ShinichixShiho. ^_~
 

Ich halte das Kapitel eigentlich für etwas kompliziert. Aber alles umschreiben hat nichts daran geändert. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Viel Spaß beim lesen!
 

~*~
 

Shinichi kam aus dem Bad in Professor Agasas Arbeitszimmer. Er trug eine lässige Hose und ein spärlich zugeknöpftes Hemd. Um seinen Hals hing ein feuchtes Handtuch auf welches seine nassen Haare tropften. Er stellte sich in die Mitte des Raumes und begann seine Haare mit dem Handtuch um seinen Hals zu trocknen. Shiho saß in der Ecke des Raumes an Agasas PC und tippte wie wild auf der Tastatur herum. Sie hatte sich fast sofort da ran gesetzt, nachdem sie Agasa hier abgeliefert hatte, der nun gerade Ayumi nach Hause brachte.
 

„Was tust du da?“, erkundigte sich Shinichi und trat etwas an sie heran.

„Ich hacke mich in den Computer der Polizei ein.“, antwortete Shiho während sie versuchte das Passwort zu knacken.

„Dir ist schon klar, dass ich dich gerade erst aus dem Knast geholt habe, oder?“, wollte Shinichi wissen und blickte sie ungläubig an.

Shiho nickte.

„Natürlich, und dafür bin ich dir auch sehr dankbar. Aber wenn wir nicht bald herausfinden, wer diese FBI Agentin wirklich ist, wird dieser Zustand nicht sehr andauernd sein.“, erklärte sie und just in diesem Moment knackte sie auch das Passwort der Polizeidatenbank.

„Und wieso glaubst du, dass du das in der Datenbank der Polizei heraus finden kannst?“, erkundigte sich Shinichi mit Skeptischen blick auf den Bildschirm des PCs. „Ich bezweifle, dass die dort Daten über FBI Agenten speichern.“

„Ich suche auch nicht nach Daten über FBI Agenten.“, erwiderte Shiho grinsend, tippte ein bisschen auf der Tastatur rum und landete schließlich in dem Teil der Datenbank, indem einige Daten über die BO gespeichert waren.

Der Großteil dieser Daten befand sich zwar eher auf den Datenbanken von CIA und FBI – auf die selbst Shiho niemals zugriff bekommen würde – jedoch hatte auch die hiesige Polizei einige Daten gespeichert.

„Du glaubst doch nicht etwa, das...“, fragte Shinichi und blickte sie entgeistert an.

„Doch, genau das.“, nickte Shiho nur als Antwort und durchsuchte die Ordner.
 

Gespannt blickte Shinichi über ihre Schulter hinweg auf den Bildschirm. Wenn sie recht hatte, dass die FBI Agentin in Wirklichkeit einmal Mitglied der BO war dann währen damit so einige Fragen beantwortet, aber es würden natürlich auch wieder einige neue dazu kommen. Aber immerhin wären sie dann in ihren Ermittlungen einen Schritt weiter.
 

„Ein Doppelagent beim FBI. Ich hätte nie gedacht, dass das möglich ist.“, grübelte er, während Shiho die Datenbank durchforstete.

„Heutzutage ist es erschreckend einfach sich eine neue Identität zu zulegen.“, erklärte Shiho seufzend und dachte dabei automatisch an sich selbst und ihre Zeit als Ai Haibara. „Sieh uns doch mal an! Wir haben über ein Jahr als Conan und Ai gelebt. Wir hatten keine Geburtsurkunde oder sonstige Papiere, die beweisen konnten, dass wir wirklich wir sind und die Leute die für uns gesorgt haben, hatten keinerlei beweise dafür, dass sie unsere Erziehungsberechtigten waren. Trotzdem konnte wir zur Schule gehen, ins Krankenhaus eingeliefert werden und ein ganz normales Kinderleben leben. Außerdem hatte die Organisation alles was sie brauchte um jemanden eine neue Identität zu verschaffen.“

„Irgendwie klingt das ziemlich verlockend.“, seufzte Shinichi plötzlich, nachdem er einen Moment stillschweigend über Shihos Worte und seinen Vergangenheit als Conan nachgedachte hatte.

Shiho blickte etwas verwundert drein.

„Was meinst du?“, fragte sie, blickte aber weiterhin den Bildschirm des PCs an.

„Naja, irgendwo ganz von vorne anzufangen. Ein neues Leben zu beginnen.“, antwortete Shinichi mit ernster Miene.

Überrascht drehte sich Shiho zu ihm um.

„Hey, seit wann denkst du denn so?“, fragte sie ihn.

Immerhin war sie sonst diejenige, die solche Gedanke hegte und sich dann auch noch wagte, sie laut auszusprechen. Aber Shinichi war eher der Optimist gewesen, der solche Gedanken entweder nie hatte oder zumindest sie niemals aussprach. Außerdem war weglaufen nie seien Art gewesen. Was war nur mit ihm los?

„Naja... was für einen Wert hat mein Leben als Shinichi Kudo den noch, wenn die Menschen die ich liebe umgebracht werden, von Leuten die ich einst ins Gefängnis gebracht habe?“, stellte Shinichi die Gegenfrage und wirkte auf einmal ziemlich bedrückt.

Sein Gesichtsausdruck machte deutlich klar, dass er durch den Tod seiner geliebten Ran auf ewig gezeichnet war. Irgendwo in ihm, war noch der Lebenswille und der Wille die Wahrheit zu finden und sich ihr zu stellen, aber dieser Wille wurde von Tag zu Tag schwächer und machte stattdessen einer erdrückenden Verzweiflung platz.
 

Als Shiho diesen Gesichtsausdruck sah, konnte sie nicht anders, als zu seufzen.

„Also schön. Und wie hast du dir das gedacht? Willst du als Conan Edogawa nach Mexiko oder wie?“ Sie wendete sich wieder ihrem Bildschirm zu, hatte aber ihre Ohren gespitzt und wartet auf seine Antwort, sie wusste was kommen würde, dennoch war sie gespannt darauf, wie überzeugend seine Antwort klingen würde.

„Wieso nicht?“, wollte Shinichi wissen. „Ich habe mich irgendwie an den Namen gewöhnt und in Mexiko soll es recht schön sein.“

„Ja, schön heiß.“ schüttelte Shiho nur mit dem Kopf. So überzeugend hatte die Antwort ja nicht geklungen.

„Komm doch mit!“, schlug Shinichi plötzlich vor.

Sie drehte ihren Kopf ein Stück nach hinten und blickte ihn prüfend an.

Sie verleierte die Augen. „Was? Als Ai Edogawa oder wie?“, sie schenkte ihm ein ungläubiges lächeln und hoffte, er würde das nicht irgendwie missverstehen, immerhin war das nur ironisch gemeint, damit er begriff, wie dumm das klang, was er da redete.

„Klar, wieso nicht?“, kam es jedoch, zu Shihos Überraschung, aus Shinichi, welcher die Ironie in ihren Worten offenbar absichtlich überhört hatte. „Wir könnten zusammen noch einmal von vorn anfangen. Unsere Vergangenheit endlich hinter uns lassen. Vielleicht sogar irgendwann glücklich werden.“

In eine Welt flüchten, in der es keine Ran gab, in der es sie nie gegeben hat, ja genau das wollte er. Als Conan Edogawa würde er noch einmal von vorne anfangen können, sein Leben als Detektiv an den Nagel hängen und vielleicht Fußballer werden und wieso sollt er nicht auch Shiho mitnehmen? Sie teilte sein Schicksal immerhin irgendwie. Sie hatte einen Menschen verloren, der ihr alles im Leben bedeutet hatte und nun klammerten sie beide sich verzweifelt an das, was sie noch hatten. Warum also nicht auch gemeinsam weglaufen und gemeinsam von vorne anfangen? Warum nicht alles bisher geschehene vergessen?

„So verlockend das im Augenblick auch klingen mag, ich weis ja doch, dass es unmöglich ist, also versuche ich gar nicht erst, mich diesem Traum hin zu geben und das solltest du auch nicht, sonst bist du am Ende nur enttäuscht.“, seufzte Shiho und widmete sich mit gesenkten Schultern wieder den BO Ordnern in der Datenbank der Polizei.

Sie wusste was Shinichi gerade fühlte und sie verstand warum er im Moment so dachte, auch wenn diese Denkweise sonst eher untypisch für ihn war. Aber sie wusste auch, dass das Weglaufen einem nichts brachte. Shiho hatte es immerhin versucht. Sie war nach Amerika gegangen um dort alles zu vergessen und von vorne zu beginnen. Sie wollte sich ein neues Leben aufbauen, doch am Ende war sie wieder hier gelandet, in der Stadt in der ihre Schwester gestorben war und in der sie sich hoffnungslos in einen Detektiven verliebt hatte, der sein Herz längst an eine andere verschenkt hatte. Ran war nun zwar fort, aber Shinichis Herz, hatte sie mit sich genommen, er würde nie wieder so lieben können, schon gar nicht sie.
 

„Was spricht den dagegen?“, wollte Shinichi von seiner Leidensgenossin wissen und klang dabei so, als hätte er nach einem gemeinsamen Ausflug in den Park gefragt und nicht danach, gemeinsam wegzulaufen. „Du hast doch eben selbst gesagt, dass es ganz einfach ist, eine neue Identität zu bekommen.“

„Das ist es nicht.“, kam es etwas genervt vom Shiho, die ihm ihr Gesicht nun doch noch einmal zuwandte. „Das Problem bist du, Shinichi! Du bist im Moment verletzt, weil du etwas sehr wertvolles verloren hast und nun glaubst du, dass ein Neunanfang das beste wäre. Aber du wirst diese Entscheidung bald bereuen und wenn ich mit dir mit komme, dann wirst du mich verletzten und noch mal ertrage ich das nicht.“

Etwas fassungslos schaute Shinichi sie an, dann senke er jedoch den Kopf.

„Du hast recht. Tut mir leid.“, murmelte er schließlich und war hin und her gerissen, weil er irgendwo wusste, dass sie recht hatte und weil er andererseits auch irgendwo nicht wusste, ob und wie er so weiter leben sollte.

Shiho nickte nur dazu, wie als wolle sie ihm sagen, das sie seine Entschuldigung zur Kenntnis genommen hatte, aber keineswegs Akzeptierte.

„Konzentrier dich lieber hierauf!“, forderte sie schließlich und deutete mit den Augen auf den Bildschirm.
 

Die beiden verbrachten den Rest der Zeit schweigend vor dem Bildschirm des PCs. Beide auf ihre ganze eigene Weise verletzt und enttäuscht. Aber gleichzeitig viel zu Stolz es zu zugeben.
 

„Da!“, brach es plötzlich aus Shinichi, welcher mit dem Finger auf ein Bild auf dem Bildschirm deutet, welches eine junge Frau zeigte die sich von der FBI Agentin nur in Haar- und Augenfarbe unterschied.

„Bella Oaks.“, las Shiho den Decknamen der Frau vor und kam nicht drum herum, etwas angewidert zu klingen.

„Das ist ein Amerikanischer Wein. Eine Flasche davon kostet über 60 Euro. Also nicht gerade ein Schnäppchen.“, erklärte Shinichi unnötigerweise.

„Du kennst dich ja aus.“, bemerkte Shiho mit einem Augenrollen, während sie etwas auf das Bild zoomte.

Was bitte interessierte sie das nun, ob es ein Wein war oder ein Cocktail? Die Hauptsache war, dass sie endlich mehr über diese vermeintliche FBI-Agentin wussten.

„Wenn du schon einmal Hochzeitstag gehabt hättest, wärst du das auch.“, merkte Shinichi an, räusperte sich aber sofort und kehrte wieder zum Thema zurück. „Sie hat sich die Haare gefärbt und trägt jetzt Kontaktlinsen, vielleicht hat sie sich auch die Nase machen lassen, aber sonst sieht sie ihr doch ähnlich, oder?“

Shiho nickte.

„Offenbar haben die beim FBI echt Schlampig gearbeitet. Ich dachte immer die Kontrollieren ihre Leute, bevor sie sie einstellen.“

„Sicherlich.“, nickte Shinichi. „Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie schon vor der Auflösung der BO zum FBI gehört hat. Vielleicht hat sie sogar als Doppelagent für das FBI gearbeitet und dann die Seiten gewechselt.“

„Ich sag es ja immer wieder, man kann niemandem vertrauen.“, seufzet Shiho Kopfschüttelnd. „Aber wenn dem so ist, wieso hat sie dann ihr Aussehen verändert? Dann hätte sie doch nichts zu verstecken, oder?“, wendete sie sich dann fragend an Shinichi.

„Nur wenn die BO wirklich komplett ausgelöscht ist, sonst hätte eine der beiden Seiten unangenehme Fragen stellen können.“, stellte Shinichi mit finsterem Blick fest.

Das ganze würde einen Sinn ergeben. Wenn Brown wirklich ein Teil der BO war, dann hatte sie es natürlich auf Shiho abgesehen, die die Organisation ja verraten hatte und mit all den Informationen dazu beigetragen hatte, diese letztendlich zu zerschlagen.
 

Shiho blickte den Detektiv fragen an.

„Ich kann dir nicht folgen, Shinichi.“

„Naja, was ist, wenn all die Leute, die angeblich bei all diesen Mysteriösen Bränden und Explosionen ums Leben gekommen sind, gar nicht Tod sind, sondern nur so getan haben?“, wollte Shinichi wissen.

„Dann hätten sich die überlebenden sicherlich irgendwo gesammelt.“, nahm Shiho an.

„Richtig.“, nickte Shinichi. „Womöglich gibt es sogar eine Geheimbasis, irgendwo im Untergrund, von der niemand der überlebenden wusste.“

„Und jeder der es wusste, wurde ausgeschaltet, bevor er etwas sagen konnte.“, erkannte Shiho.

Das würde jedenfalls so einiges erklären. Viele der BO Mitglieder, die nicht gleich gefangen genommen wurden, hatte man später aufgehängt oder erschossen aufgefunden. Alles sah nach Selbstmord aus, deswegen waren die Polizei und das FBI dem nicht weiter nachgegangen, aber was war nun, wenn diese Leute nie Selbstmord begangen hatten, sondern von den restlichen Mitgliedern der BO ermordet wurden, damit sie nichts von der Geheimbasis ausplapperten? Und all die mysteriösen Brände und Explosionen, bei denen so viele der BO Mitglieder vermeintlich ums Leben gekommen waren, waren dann sicherlich auch nur inszeniert gewesen.

„Genau.“, nickte Shinichi wieder und schien sich offenbar über Shihos Scharfsinn zu freuen. „Aber wenn Brown wirklich ein Doppelagent ist, egal für welche Seite sie nun Arbeitet, dann wusste sie vermutlichen von der Geheimbasis und davon, dass die Organisation sich neu aufbauen will.“

„Aber die Organisation müsste doch total geschwächt sein, wenn sie weiß das es eine Geheimbasis gibt und wo diese ist und das dem FBI gesagt hat, dann hätte das FBI doch sofort zuschlagen können, oder nicht?“, wunderte sich Shiho.

Shinichi grinste leicht.

„Nur wenn Brown auch die Wahrheit gesagt hat. Wenn sie aber für die BO Arbeitet, wird sie gesagt haben, dass die BO immer noch viel zu stark für einen Frontalangriff ist und somit hätte sie einen Angriff auf die BO abgewehrt und währe auf beiden Seiten der Held gewesen.“, versuchte er dann zu erklären.
 

„Das ist mir alles irgendwie zu Kompliziert.“, seufzte Shiho.

Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es nicht auffallen würde, wenn sie Als FBI-Agentin in Wirklichkeit auf der anderen Seite stand. Aber anders konnte sie sich das ganze im Moment auch nicht wirklich erklären.

„Hm... ich denke es wird Zeit, dass wir Jodi mal wieder anrufen, oder was denkst du?“, fragte Shinichi und klang erschreckend begeistert. Das sie der Lösung des Falles einen schritt näher gekommen waren, hatte ihn extrem aufgeheitert.

„Aber nicht jetzt. In Amerika ist es gerade drei Uhr Morgens, du Genie.“, stellte Shiho trocken fest, kopierte die ganze Seite, notierte sich das Passwort und unterbrach dann die Verbindung zur Datenbank der Polizei.

„Ich frage mich nur... wieso uns niemand informiert hat. Immerhin sind wir doch jetzt in Gefahr.“, grübelte Shinichi indes.

„Irgendetwas ist da sowieso Faul, wenn du mich fragst.“, grübelte auch Shiho. „Es kann doch gar nicht möglich sein, für die BO zu Arbeiten, wenn man beim FBI ist, oder?“ Zumindest bezweifelte sie, dass es so einfach war, immerhin achtete das FBI schon darauf, wen sie für und mit sich arbeiten ließen.

„Nunja...“, begann Shinichi grübelnd. „Ich vermute, dass Brown Ursprungs tatsächlich nur eine FBI Agentin war und dafür eingesetzt wurde, sich bei der BO einzuschleichen und sie auszuspionieren. Aber dann hat sie die Seiten gewechselt. Das FBI soll glauben, dass sie für sie Arbeitet und der BO nur erzählt hat, dass sie das FBI etwas in Schach halten würde, dabei ist das genau der Fall. Brown, alias Bella Oaks ist eines der ranghöheren Mitglieder der BO und manipuliert das FBI, damit die BO ungehindert handeln kann.“

„Schön, aber was genau hat sie jetzt mit dem Mordfall am Hut?“, wollte Shiho wissen. „Es ist ja wohl kaum Zufall, dass ausgerechnet sie diese Fall bearbeitet, oder?“
 

„Gewiss nicht.“ Shinichi schüttelte mit dem Kopf. „Ich nehme an, dass ein Mitglied der BO der Mörder war und sie dem FBI erst gesagt hat, dass sie diese Vermutung hat, deswegen wurde sie auf den Fall angesetzt und so ist es ihr auch möglich, ihren Komplizen zu decken. Vermutlich war der Ursprungsplan, dass sie die Beweise so manipuliert, dass es am Ende so aussieht, als war irgendein Obdachloser der Mörder, den Ran beim Stehlen erwicht hat, oder so und als sie dann dich gesehen hat, hat sie ihren Plan geändert. Vermutlich ist ihr Ziel, dem FBI klar zu machen, dass du in Wirklichkeit wieder für die BO arbeitest und so hätte sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Sie hätte dem FBI ihre vermeintliche Treue beweisen können, indem sie dich als angebliches BO Mitglied hinter Gittern gebracht hat und bei der BO selbst, wäre sie die Helden gewesen, weil sie dich, als Verräterin endlich ausgeschaltet hat.“, erklärte er dann mit besorgter Miene.

„Klingt so, als wären da einige Haken an der Geschichte.“, stellte Shiho fest. „Es wird nämlich schwer sein, dass zu beweisen.“

Shinichi nickte. „Was mich im Moment eher interessiert, ist wie sie an deine Fingerabdrücke ran gekommen ist...“, überlegte er. „Wenn wir das wüssten, wären wir zumindest schon einen großen schritt weiter.“

Shiho grinste. „Wie gut das du mich hast.“

Ein überraschter Blick seitens Shinichi traf sie und ihr grinsen wurde Automatisch breiter. Manchmal schien er sie wirklich zu unterschätzen. Nur weil sie jetzt auf der Seite der Guten stand, hieß das nicht, dass sie vergessen hatte, was sie bei der BO alles für schmutzige Tricks gelernt hatte.

„Erinnerst du dich daran, wie wir Brown zum ersten mal in deiner Wohnung getroffen haben?“, fragte Shiho ihren Freund interessiert und erhielt ein Nicken als Antwort. „Sie hat mir ein Glas Wasser gebracht. Sie hat das Glas nur am Rand angefasst, ich habe es aber richtig in die Hände genommen.“

„Sie hätte deine Fingerabdrücke also nur vom Glas nehmen und auf der Mordwaffe platzieren müssen, die sie von ihrem Komplizen erhalten hat. Als Mitglied der BO dürfte es für sie ja kein Problem sein, die Fingerabdrücke genau so zu platzieren, wie sie platziert werden müssen, damit es echt wirkt.“, erkannte Shinichi.

Shiho nickte. „So ist es.“

„Ich denke, ich werde als erstes Morgen mit Jodi telefonieren und dann sollten wir noch mal mit Takagi und Megure sprechen.“, überlegte Shinichi.

„Ob das etwas bringt?“ Shiho glaubte eher nicht daran, immerhin konnte man nicht sagen, dass sie Brown wirklich etwas nachweisen konnten, dass waren alles nur Vermutungen und die kamen auch noch von jemanden der mit ihr, der vermeintlichen Mörderin von Ran befreundet war. „Aber ich nehme mal an, du machst das schon irgendwie.“

„Das werde ich, verlass dich drauf.“, nickte Shinichi.

Es hing immerhin eine ganze Menge mehr davon ab, als anfangs noch vermutet. Zum einen, hatte er sich ja geschworen, Rans Mörder dingfest zu machen, zum anderen würden er nicht zulassen, dass seien Freundin Shiho unschuldig ins Gefängnis kam und zum anderen würde er nicht zulassen, dass sich die BO wieder erhebt und erneut viele, mehr oder weniger unschuldige Menschenleben beenden würde.
 

Shiho beobachtete ihren Ehemaligen leidensgenossen einen Augenblick und musste dann lächeln. Auf einmal sah er wieder viel entschlossener aus. Die Tatsache, dass die BO involviert war, gab ihm offenbar wieder mehr Siegeswillen und das war gut so, denn so sehr sich Shiho auch einen Moment gewünscht hatte, dass Shinichi so sehr in Selbstmitleid versank, dass er aus Verzweiflung mit ihr eine neue Zukunft beginnen würde, so sehr wünschte sie sich auch, dass er wieder genau der wurde, den sie kennen und lieben gelernt hatte...
 

~~~
 

Der Schleier der Nacht, hatte sich mittlerweile über Japan gelegt und die meisten waren auch schon zu Bett gegangen. Draußen tobte ein Sturm, wie man ihn hier in Tokio nur selten erlebt hatte, doch nur wenige störte das am schlafen.
 

Einer von diesen wenigen, war Shinichi, der so aufgeregt war, wegen der ganzen BO Sache, dass er einfach nicht hatte einschlafen können. Er hatte mittlerweile auch versucht Jodi zu erreichen, doch diese war ungünstigerweise derzeit Undercover unterwegs und daher nicht zu erreichen. Man hatte ihm aber versprochen, dass sie sich so bald wie möglich mit ihm in Verbindung setzen würde. Bis dahin konnte Shinichi wohl einfach nur warten und selbst weiter Nachforschungen anstellen. Er blieb auch dabei, dass Takagi, Sato und Megure informiert werden wussten. Immerhin könnten sie unter Umständen sogar in Gefahr sein, wenn sie zu viele herausfinden sollten.
 

Shinichi wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er ein leises Wimmern aus Shihos Zimmer vernahm. Eigentlich war er ja auf den Weg in die Küche gewesen, wo er sich mal wieder einen Kaffee hatte genehmigen wollen, da er sicher war, heute Nacht sowieso keine ruhe mehr zu finden. Nun aber, hatte er sich anders entschieden.
 

Vorsichtig öffnete er die Tür zu Shihos Zimmer einen spalt, welches gerade in diesem Augenblick von einem Blitz erhellt wurde, so dass er die zitternde Shiho, die zusammengekauert auf ihrem Bett saß einen kleinen Moment genau sehen konnte. Sie weinte offensichtlich, aber verübeln konnte Shinichi es ihr nicht, nach allem was heute so gewesen war.
 

Er überlegte einen Moment, ob er gehen sollte, weil sie im allgemeinen ja lieber mit ihrem Schmerz und ihrer Angst alleine war, aber er entschied sich, dass es besser war zu ihr zu gehen, denn egal was sie sagte, niemand sollte alleine sein, wenn er Angst hatte und traurig war.
 

Etwas unschlüssig darüber, was er sagen solltet, trat Shinichi einfach ein und setzte sich zu ihr aufs Bett. Shiho blickte überrascht auf und sah ihn aus tränennassen Augen an. Doch offenbar traute sie sich nicht, etwas zu sagen. Sie brachte es nicht einmal fertig, ihn anzuschreien, dass er raus gehen und sie in ruhe lassen sollte.
 

„Weist du Ai...“, begann Shinichi, nachdem er sie eine weile angesehen und überlegt hatte, was er sagen sollte. „ich bin eigentlich froh, dass Brown dich festnehmen lassen hat.“

Shiho blinzelte ihn an, während sie versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken. „Was?“, fragte sie dann, mit leicht bebender Stimme.

„Naja...“ Shinichi rückte etwas nach hinten, so das er sich gegen die Wand lehnen konnte. „Wenn sie dich nicht gefangen genommen hätte, dann wärst du jetzt schon lange wieder in New York und ich müsste den Fall hier ganz alleine lösen.“

„Als ob das so ein Problem für dich wäre.“ Shiho wischte sich mit dem Ärmel von ihrem Schlafanzug über die feuchten Augen und blickte ihn dann ernst an. „Außerdem bist du nicht alleine, du hast den Professor und die hiesige Polizei steht auch voll hinter dir, dann ist da noch dein Freund aus Osaka und außerdem würden dir auch die Detectiv Boys helfen, wenn du sie darum bitten würdest.“

Shinichi seufzte. „Sag mal Ai, kannst du die Dinge nicht einfach mal so stehen lassen wie sie sind und dich einfach nur darüber freuen, dass ich froh bin, dass du hier bist und mir hilfst?“

„Nein.“, entgegnete ihm das ehemalige BO Mitglied. „Weil du das nämlich nur gesagt hast um mich aufzuheitern und nicht, weil du es ehrlich meinst.“

„Wer sagt, dass ich es nicht sagen kann, um dich aufzuheitern UND weil ich es ehrlich meine?“, wollte Shinichi wissen.

„Ich sage das, ganz einfach.“ Shiho rutschte ebenfalls etwas nach hinten und lehnte sich an die Wand. „Ich verzichte auf dein Mitleid, Shinichi.“

Shinichi musste grinsen. „Also, egal was du sagst, aber ich finde, es hat auf jeden Fall funktioniert, immerhin weinst du nicht mehr.“, stellte er zufrieden fest.
 

Shiho blickte ihn einen Moment verdutzt an, schüttelte dann aber nur mit dem Kopf. Nur weil sie aufgehört hatte zu weinen, lag das nicht unbedingt an seinen Aufheiterungsversuchen, auch wenn sie sich insgeheim darüber freute.
 

„Worüber machst du dir eigentlich Sorgen?“, wollte Shinichi wissen. „Hast du Angst, dass sie dich doch wieder ins Gefängnis stecken? Wenn ja, dann wirf diese Sorgen über Bord, ich werde nämlich nicht zulassen, dass das passiert.“, versicherte er ihr dann, mit entschlossener Miene.

„Ich weis.“, lächelte Shiho. „Aber das ist es gar nicht...“, begann sie dann, wieder ernster. „Es ist mehr... das die BO doch noch existiert. Auf einmal, da sind die ganzen alten Ängste wieder da. Die vielen schlimmen Erinnerungen an früher...“

„Ich weis was du meinst.“, nickte Shinichi. „Aber ich denke, wir sollten uns keine all zu großen sorgen machen. Ich bin mir nämlich ganz sicher, dass die BO nicht halb so mächtig ist, wie früher und wenn es uns gelingt, sie erneut zu zerschlagen, dann bestimmt für immer.“, versicherte er und schenkte Shiho ein aufheiterndes lächeln.

„Na, wenn du das sagst, muss ich dir das wohl glauben.“, erwiderte Shiho sein lächeln.

„Eben.“, nickte Shinichi überzeugt. „Also, schlaf jetzt! Du hast einen anstrengenden Tag hinter dir. Wir sehen uns dann Morgen.“
 

Er wollte gerade vom Bett aufstehen, als er einen leichten Kuss auf die Wange erhielt, welcher ihn sofort inne halten lies. Überrascht blickte Shinichi zu Shiho rüber, welche ihn leicht errötet ansah.
 

„Bilde dir ja nichts darauf ein!“, sagte sie sofort. „Ich wollte mich nur für deine Hilfe bedanken, dass ist alles.“

„Okay.“, war alles was Shinichi hervor brachte, bevor er nun doch aufstand und leicht taumelnd das Zimmer verlies.
 

Er war erstaunt, wie angenehm, wärmend und beruhigend so ein kurzer und scheinbar bedeutungsloser Kuss auf die Wange doch sein konnte. Aber was das richtig?

Zögernd berührte er mit den Fingerspitzen die Stelle, auf der Shihos Lippen nur eine winzige Sekunde gelegen hatten und er spürte immer noch, wie die Stelle angenehm kribbelte.

War das nun, ein Betrug an Ran? Durfte er diesen Kuss als angenehm empfinden? Hatte er das recht, sich diesen schönen Gefühlen, die der Kuss ausgelöst hatte, einen Moment hinzugeben? Durfte er das angenehme Prickeln auf seiner Haut genießen? Durfte er überhaupt darüber nachdenken? War es nicht besser, wenn er es einfach als etwas abtat, dass eben geschehen war, aber keine Bedeutung hatte?

Etwas überfordert von diesem scheinbar so belanglosen Ereignis kehrte Shinichi nun doch in sein Zimmer und in sein Bett zurück, wo er schließlich über all das Grübeln doch recht schnell einschlief.
 

Auch Shiho, hatte letzen Endes einen ruhigen und angenehmen Schlaf gefunden. Ihr Gesicht schmückte ein lächeln. Sie wusste, dass es nur ein bedeutungsloser Kuss auf die Wange war und das Shinichi darin wohl kaum mehr sehen würde, als eine Geste der Dankbarkeit. Aber trotzdem, fühlte sie sich irgendwie glücklich und befreit und die Sorgen und Ängste, wegen der BO waren plötzlich wie weggewischt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rukia-sama
2009-07-07T20:50:30+00:00 07.07.2009 22:50
...
Und ich wollte schon losblaffen und fragen warum Shiho/Ai weint, dass ist nicht ihr Stil...
Aber die durchaus logische denkweise mit den schlimmen erinnerungen hat mich zufrieden gestimmt^^
Tolles Kapitel übrigens :P
Von:  Tribe-tha-Dragon
2009-04-13T11:18:44+00:00 13.04.2009 13:18
Weißt du was. Ich fühle mich schlecht!!!!!!! Sehr schlecht & bin zutiefst erschüttert, darüber das ich es wirklich gewagt habe diese irre FF zu vergessen & seit dem 5. Kapitel keine Kommies mehr zu schreiben:

War damals ne etwas schwierige Zeit und im Anschluss hab ich die FF aus dem Augen verloren. (und das als Favo-FF??? Gott weiß warum) Schande über mich. Ich hoffe du kannst mir das verzeihen und ich werde versuchen, die nächsten Tage meinen Senf zu den verpassten Kaptiteln zu geben. Beginnen zu ich jetzt mal bei dem Kapitel:^^
_____________________________

Also lag ich damals mit meiner Vermutung garnicht so falsch. Weißt du noch. Du wolltest mir damals meine gestellte Frage nicht beantwortet (zum Thema BO und so) jetzt weiß ich warum.^^
Die Tante kam mir doch gleich spanisch vor.

Ganz besonders gefallen hat mir Seite 3. Ich fand diese Szenarie einfach nur unglaublich schön geschrieben & durch den Kuss perfekt abgerundet.

Ich muss dir ebenfalls wiedersprechen. Das ist nicht kompliziert geschrieben, sondern mit Polizeilichem Sachverständniss^^. Da gehörts dazu, das man überlegt & das hast du wunderbar hinbekommen. Besonders die Details hast du sehr gut rübergebracht.

Ich freu mich jetzt schon auf die nächsten Kapitel die ich lesen darf, denn an Spannung fehlt es hier sicher nicht. Jetzt weiß ich wieder warum ich die FF in den Favos habe & was ich die letzten Monate vermisst & verpasst habe.

Greetz
Tribe
Von:  MichiruKaiou
2008-10-14T12:03:53+00:00 14.10.2008 14:03
Hey, warum sagt mir denn keiner, dass es weiter geht >.<
Aber hier kommt jetzt auch mein Kommi^^

Also zu kompliziert war das Kapitel auf jeden Fall nicht, du hast alles schlüssig und logisch erklärt. Ich finde die Schlussfolgerungen und die Entdeckungen, die sich auftun, auch sehr gut^^
Es wird wirklich richtig spannend!

Die Dialoge zwischen Shinichi und Shiho finde ich auch einfach super^^
Der Wangenkuss war natürlich ein fantastischer Abschluss^.^
Ich gebe zu, dass ich es ein wenig übertrieben finde, dass Shinichi daei sofort an Verrat gegenüber Ran denkt, immerhin bedeutet ein Kuss auf die Wange lediglich Freundschaft, da muss man an so was noch nicht denken, auch wenn es eine Berührung war.

Aber ansonsten hat mir das Kap sehr gut gefallen^^
Von:  Katsuyo
2008-10-07T18:36:36+00:00 07.10.2008 20:36
super Kapitel

Shinichi es ist nicht schlimm einen Kuss als angenehm zu empfinden...
besonders wenn er von Shiho kommt ^^^

schreib schnell weiter
Hinji
Von: abgemeldet
2008-10-05T19:25:10+00:00 05.10.2008 21:25
gail!
Das kappi war toll!
Der Kuss war auch toll!
*kawai*
// Aber why nich auf den mund?! //
*DENK*
EGAL
trotzdem war das kappi cool
LG
Sherry
Von: abgemeldet
2008-10-05T11:46:10+00:00 05.10.2008 13:46
Das war ja total süß! Schön das endlich was in diese Richtung passiert.
Das Kappi ist wie immer richtig toll geworden.
Freu mich schon wenns weiter geht.

LG catgirl222
Von:  ozean
2008-10-04T09:58:38+00:00 04.10.2008 11:58
WOW!...das war wieder ein super klasse kapi!!!...ich fand den kuss total süß und wie beide reagiert haben :D

schreib bitte schnell weiter...ich freu mich schon

LG ozean


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