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Nachtschatten - Die ersten Abendteuer

Teil drei des Nachtschattenzyklus
von

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~< Zwei Wünsche frei >~

Manx wich instinktiv zurück, als die zwei Jungen synchron begannen, ihr Ki auf das unheimliche Wesen zu schleudern.

In ihrem Kopf arbeitete es fieberhaft.

Was sollte sie tun?

Aber eigentlich musste sie sich eher fragen, was sie tun konnte. Sie wollte nicht tatenlos herumstehen und zusehen, wie ihre beiden Gefährten versuchten, das Monster zu besiegen, aber selbst in ihrer menschlichen Form hätte sie nichts ausrichten können.

Wieder einmal war sie sich ihrer Schwäche und Nutzlosigkeit nur allzu sehr bewusst, und eine hilflose Wut erfüllte sie.

Wenn sie ihr Ki wenigstens auch nur ansatzweise einigermaßen unter Kontrolle hätte!

Und in ihrer Katzenform nahm sie zwar mehr wahr, als die anderen, aber sonst war sie absolut unbrauchbar!

Doch halt – da sie so klein war, fiel es vielleicht nicht auf, wenn sie fehlte.

Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie sich diesen Elementa Kristall ein wenig näher ansehen sollte.

Die seltsamen Schwingungen, die nach wie vor wispernd über ihr Fell strichen, versprachen Kraft – und noch etwas anderes, das sie gerade nicht genau identifizieren konnte, von dem sie aber instinktiv wusste, dass es im Kampf gegen den Dämon nützlich sein würde.

Lautlos, und mit einem letzten absichernden Blick schlich Manx seitlich geduckt an der Höhlenwand entlang, sehr darauf bedacht, diese nicht zu berühren, denn noch immer konnte sie den daran klebenden, verhängnisvollen Zauber des Dämons spüren und Dank diesem seltsamen Fluch auch sehen.

Ihre Augen hielt sie auf das seltsame Tropfsteingebilde gerichtet, das, wie ihr jetzt auffiel, das Zentrum der Höhle bildete und ein wenig an einen Kessel mit gezacktem Rand erinnerte.

Während sie das kreisförmige Ding umrundete, wurde das Wispern immer intensiver, und sie wusste, dass sie sich dem Kristall mehr und mehr näherte. Die Macht, die er inne hatte, musste gewaltig sein. Ihr wurde langsam klar, warum das Wesen gesagt hatte, dass es die Ausstrahlung aktiviert hatte.

Denn das war eine der Eigenschaften, über die der Elementa Stein verfügte. Aber er besaß noch weitere, und eine davon diente eher dazu … das kleine Kätzchen blieb abrupt stehen und blinzelte.

Natürlich.

Das musste die Lösung sein!

Manx beschleunigte ihre Schritte, und sie musste sich dabei mit aller Macht beherrschen, aus Freude über ihre Entdeckung nicht unvorsichtig loszurennen.

Wenn der Dämon sie jetzt bemerkte, dann würde er alles daran setzen, um sie aufzuhalten!

Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie froh, diese zweite Gestalt zu besitzen. Anders wären ihr nie die Feinheiten in der Schwingung aufgefallen, die ihr einen weiteren Zweck dieses magischen Gegenstands verraten hatten.

Sie war etwas außer Atem, als sie endlich auf der Rückseite des Kessels aus verschmolzenen Stalagmiten angelangte.

Da – er sah ganz anders aus, als der in allen Grüntönen schimmernde Schmuck, den sie schon von ihrer Mom kannte, aber das war mit Sicherheit das, was sie suchte.

Der Stein schwebte aufgerichtet am äußersten Rand des Kessels, mit Menschenfingern leicht zu greifen, ohne dass sie den verseuchten Untergrund berühren musste.

Er war etwa doppelt so dick wie der ihrer Mutter und von bauchig-kegelförmiger Form ohne Facetten.

Das, was zuerst auffiel, war die Farbe – der untere, größere Teil des Kristalls war schwarz und trotzdem durchsichtig, doch oben an der breitesten Stelle schien flüssige Lava zu fließen, die in feurigem Gelb und Orange strahlte, das langsam an Intensität abnahm, je weiter man zur Spitze kam, bis es einen dunklen Rotton erreichte.

Ab und zu gab es sogar eine kleine Eruption, die glühende Funken, deren Spektrum von der Farbe heller Glut über den Schein von Glühwürmchen bis hin zum Strahlen weit entfernter Sterne reichte, in die Dunkelheit der Spitze schickte. Und dort glaubte Manx sogar, eine Art winzige Galaxie zu erkennen.

Das Mädchen war sprachlos vor Staunen. Noch nie hatte sie etwas Faszinierenderes gesehen, und für einen Moment war sie vollkommen in den Bann des Miniaturschauspiels gezogen.

Der Duft von Holzrauch und in der Sonnenhitze trocknendem Heu stieg ihr in die Nase.

Gleichzeitig durchflutete sie eine angenehme Welle reiner Wärme, die sie kurz vergessen ließ, in welcher Gefahr sie eigentlich schwebte.

Der Stein war in ein kunstvolles Flammenmuster gefasst, das in einer Öse endete und aus geschwärztem Metall bestand, das je nach Lichteinfall einen rötlichen bis orangefarbenen Schimmer aufwies. Die dunkelrote Aura, die ihn umgab, musste auch mit bloßem Auge zu erkennen sein.

Das zeigte wohl den aktivierten Zustand an, den sich der Dämon zunutze machte, um damit seine Beute anzulocken.

Keiner der Zauber, die es zum Schutz des Kristalls darum gelegt hatte, berührte ihn. Das Monster hatte pingelig darauf geachtet, den magischen Gegenstand nicht zu berühren.

Der verärgerte Schrei von Trayun, dem das schrille Lachen des Dämons folgte, riss die Achtjährige jäh aus ihren Betrachtungen, und ihr fiel siedendheiß ein, dass sie ja gar keine Zeit hatte, um sich ablenken zu lassen.

Zumindest war sie sich nun sicher, dass sie ihre Eingebung von vorhin nicht getrogen hatte.

Mit diesem Schmuckstück konnte dieses Monster besiegt werden!

Später würde sie auch da als die logischste Erklärung gelten lassen, dass es wohl einfach die Ausstrahlung war, die ihr das in ihrer Katzenform mit diesen übersinnlichen Kräften verriet, doch wirklich sagen konnte sie es nicht.

Auch wenn es für Menschenhände ein leichtes Unterfangen gewesen wäre, den Stein zu nehmen, so gestaltete es sich für Manx in ihrem tierischen Ich als ein wesentlich schwierigeres Unterfangen. Sich zurückzuverwandeln wagte sie in dieser kritischen Situation, von der sie wusste, dass ihrer aller Leben abhing, nicht.

Die Gefahr, entdeckt zu werden war als kleines Kätzchen wesentlich geringer, und außerdem verlor sie so keine Zeit.

Sie richtete sich auf und begann, mühsam auf ihren Hinterbeinen zu balancieren. Jetzt passte zumindest die Höhe!

Doch das sollte ihr geringstes Problem sein. Die untypische, wackelige Stehposition war geradezu ein Kinderspiel, wenn es darum ging, sich gleichzeitig ausreichend zu strecken und dabei darauf zu achten, der mit Flüchen verseuchten Steinoberfläche nicht zu nahe zu kommen.

Es dauerte einige kostbare Sekunden, bis sie überzeugt war, den Kristall mit einer schnellen Bewegung fassen zu können.

Ohne noch länger zu zögern nahm sie das Schmuckstück vorsichtig an der Öse in ihr Maul, und die dunkelrote Aura darum erlosch sofort.

Offensichtlich hatte sie den Stein deaktiviert.

Leider führte das dazu, dass der Dämon ihr Tun bemerkte.

Und das war eindeutig zu früh, denn das Kätzchen kämpfte gerade mit aller Macht dagegen an, kopfüber in den Steinkessel zu stürzen.

Mit einem heiseren Schrei ließ das Monster die beiden Jungen stehen und schoss mit übermenschlicher Schnelligkeit an dem Gebilde vorbei, gerade in dem Moment, als das kleine Tier es geschafft hatte, unbeschadet wieder auf allen Vieren zu landen.

Die kobaltblauen Augen weiteten sich vor Schreck, als die Achtjährige sah, wie das Furcht einflößende Wesen auf sie zu raste, das gruselige Maul weit aufgesperrt, als wolle es sie so verschlingen, wie sie war.

Was wahrscheinlich auch der Fall war.

Das schwarze Kätzchen wurde starr vor Schreck.

Es war Manx unmöglich, sich zu bewegen, so gerne sie es auch getan hätte und obwohl ihr die ganze Zeit über nur allzu bewusst war, dass es nur einer direkten Berührung mit dem Stein bedurfte, um den Dämon verschwinden zu lassen.

Wieder erfüllte ihren Körper dieses Kribbeln, das beinahe schon schmerzhaft ihre Adern durchtoste, doch sie konnte einfach nichts tun!

Es war wie die Male zuvor, wo sie in Gefahr geschwebt war!

Das Mädchen hörte die Schreie der beiden Jungen, die wussten, dass sie da hinten sein musste, und die doch nicht die Möglichkeit hatten, schnell genug zu ihr zu gelangen, um das zu verhindern, was nun unweigerlich kommen musste.

Um sie zu retten.

Weil sie mal wieder unfähig war.

Ihr Herz raste und klopfte schmerzhaft gegen ihre Brust, während sie, unbeweglich vor Angst und den Stein noch immer vergessen zwischen ihren Zähnen, dem heranrasenden Monster entgegenblickte.

Das unheimliche Wesen war nun nur noch einen halben Meter von ihr entfernt, und sie glaubte, den dunklen Geifer zu erkennen, der aus dem schwarzen Schlund tropfte, und das triumphierende Blitzen in diesen flackernden roten Augen.

Und dann war offensichtlich das Maß an Lebensbedrohung erreicht, das ihr Körper benötigte, um von alleine zu handeln.

Das seltsame Pulsieren in ihrem Inneren steigerte sich immer mehr, und gleich darauf spürte Manx, wie sich etwas aus ihr löste.

Es war unglaublich schmerzhaft, und fühlte sich an, als würde sie in Flammen stehen, während sich ihre Energie gewaltsam einen Weg nach draußen bahnte.

Was in ihrer Katzenform offensichtlich ein unmögliches Unterfangen war.

Das Mädchen unterdrückte einen Schrei und versuchte, möglichst ruhig weiter zu atmen, als sie spürte, wie das ausströmende Ki ihre Rückverwandlung erzwang.

Die gleichzeitige Veränderung, die ihr Körper durchmachte, als er innerhalb von Sekundenbruchteilen seine menschliche Form annahm, war beinahe zu viel für sie.

Die Achtjährige bemerkte, dass sie dabei wie jedes Mal von einem leichten, blauen Glühen umgeben war – das jedoch eine ungewohnt rötlich-violette Tönung besaß.

Offensichtlich, weil es sich dabei um ihr Fluidum handelte, das aus ihr herausdrängte, aber nicht richtig konnte, weil sie gerade noch zum Teil ein Kätzchen war.

Sie blinzelte die Tränen fort, die ihr unwillkürlich in die Augen geschossen waren, als sie eine weitere Schmerzenswelle durchfuhr, die sie haltlos auf die Knie sinken ließ.

Dann hatte sie sich endlich komplett transformiert und Manx spürte, wie ihre Energie weiter aus ihr hinaus floss, sich dabei veränderte und den Kristall zwischen ihren Lippen dazu brachte, sich zu erwärmen und in dieses qualvolle Pulsieren einzufallen, das sie gänzlich ausfüllte.

Ein eisiger Hauch, der sie streifte, riss sie jäh aus ihrem vom Schmerz schon ganz benebelten Zustand, durch den sie gar nicht mehr auf ihre Umgebung geachtet hatte. Zu ihrem absoluten Entsetzen musste sie nun feststellen, dass ihr dieses Monster bereits unglaublich nahe war.

Sie blickte direkt in den schrecklichen, klaffenden Schlund, der nur noch Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt war und brachte nicht mehr als ein hilfloses, leises Wimmern zustande.

Gleich würde es sie erreicht haben, und sie wagte gar nicht, sich auszumalen, was dann mit ihr passieren würde …

Doch auf einmal schrie der Dämon auf, und das Mädchen stellte erstaunt fest, dass er sie gar nicht berührt hatte, sondern offensichtlich auf ihr Ki getroffen war, das einen schimmernden Schutzschild um sie gebildet hatte. Das Farbenspiel, das bei der Berührung mit dem Monster entstand, erinnerte sie für einen winzigen Moment an eine dunkelrote Seifenblase, die dort aufflammte, wo sie der Dämon berührte.

Dann wurde das abscheuliche Wesen jäh zurückgeschleudert, und ihr modifiziertes Fluidum löste sich im selben Moment auf.

Die brennenden Schmerzen erloschen, und die Achtjährige sank erschöpft in sich zusammen, und gab ihren Lippen endlich die Erlaubnis, sich zu entspannen. Das hatte zur Folge, dass der Elementa Kristall nun haltlos auf den Boden kullerte, doch das hörte die Türkishaarige nur.

Noch immer war es ihr unmöglich, den Blick von dem gruseligen Wesen abzuwenden, das durch die Wucht des Zusammenpralls mit dem seltsamen Schild um sie durch die Luft geschleudert wurde und - zu ihrer absoluten Verwunderung – nun gar nicht mehr substanzlos an die gegenüberliegende Wand krachte.

Das alles war innerhalb von wenigen Sekunden abgelaufen, und die beiden Jungen, die gerade erst – in einem angemessenen Bogen – um die seltsamen schwarzen Steingebilde gelaufen kamen, sahen gerade noch, wie der Dämon an ihnen vorbei katapultiert wurde und mit lautem Bersten einen Teil der Felswand durchbrach.

Manx schwirrte der Kopf.

Sie verstand nicht, was da gerade abgelaufen war – schließlich konnte sie ihr Ki weder kontrollieren, noch verändern und bislang war es ihr nie gelungen, etwas von ihrem Fluidum außerhalb ihres Körpers zu sammeln.

Außerdem war diese unheimliche Gestalt doch wie Luft gewesen, oder nicht? Wieso steckte sie dann gerade zwischen allerhand Geröll fest?
 

Ihr Blick wanderte weiter zu den beiden fassungslos dastehenden Jungen, und dann fiel ihr siedendheiß ein, dass sie nackt war – schließlich hatte sie sich ja verwandelt.

Doch ihr blieb keine Zeit, deswegen vor Scham im Boden zu versinken.

Das Mädchen wusste zwar nicht, was es getan hatte, aber dass der Dämon damit nicht erledigt war, war der Achtjährigen nur allzu bewusst, und sie konnte sich nicht darauf verlassen, dass ihr Körper aus Überlebensinstinkt noch einmal automatisch das Richtige tat.

Außerdem war das so schmerzhaft gewesen, dass sie gerne freiwillig darauf verzichtete.

Hastig ergriff sie den Elementa Kristall und kam wackelig auf die Beine. Offensichtlich hatte sie diese Aktion gerade sehr viel Ki gekostet – sie konnte kaum noch laufen!

Ihr Blick blieb kurz an drei schwarzen, ringförmigen Streifen hängen, die ihren rechten Oberschenkel umschlossen, und von denen der Mittlere etwa dreimal so breit war wie die beiden anderen.

Was war das?

Doch das wütende Kreischen des Monsters riss sie aus ihren verwirrten Grübeleien.

Offensichtlich hatte es sich von dem Zusammenstoß mehr oder weniger wieder erholt und war nun ernsthaft wütend.

Als die unheimliche Gestalt ein weiteres Mal auf sie zugeschossen kam, handelte Manx ohne nachzudenken, indem sie reflexartig den Elementa Kristall in die Richtung des Dämons schleuderte.

Gleichzeitig betete sie, dass sie ihre Katzensinne nicht getrogen hatten, denn nun, in ihrer menschlichen Form, spürte sie rein gar nichts mehr von dem, was ihr die Funktion des Steines verraten hatte.

Doch kaum wurde die unheimliche Gestalt von dem außergewöhnlichen Stein, der noch immer ein wenig in dem dunkelroten Schimmer ihres Kis glühte, berührt, wurde sein schrilles Kreischen zu einem schmerzerfüllten Jaulen, als das Monster von innen heraus zu verglühen schien und sich vor ihren Augen in Nichts auflöste.

Gleichzeitig sah die Achtjährige, wie der bösartige Zauber, der die Wände der Höhle verseucht hatte, erlosch.

Die beiden Jungen hatten das Schauspiel nur fassungslos beobachtet und kamen nun besorgt auf sie zugeeilt.

Manx lief dunkelrot an und versuchte hektisch, sich mit den Händen zu bedecken.

Sobald sie zu Hause war, würde sie ihre Mutter darum bitten, ihr zumindest ein paar Höschen aus diesem seltsamen Material zu machen, dann würden ihr solche peinlichen Situationen in Zukunft erspart bleiben.

Mit einem verlegenen „Oh“ wandte ihr Ice den Rücken zu, und so erreichte sie ihr Bruder als erster.

Hastig ließ er den Rucksack seiner Schwester auf den Boden gleiten und zog das heraus, was er als erstes zu fassen bekam – ihr Sommerkleid!

Das noch immer knallrote Mädchen erhob sich schwerfällig und schlüpfte eilig hinein. Dann nahm die Achtjährige dankbar ihre restliche Wäsche entgegen, während ihr Trayun, ihre Tasche mit sich nehmend, ebenfalls den Rücken zuwandte.

Verlegen räusperte sie sich.

„Und, habt ihr auch so ein seltsames Mal?“ wollte sie wissen, um von der peinlichen Situation abzulenken.

„Ja.“ Es war lustig zu beobachten, wie die Zwei synchron ihre Ärmel hochzogen – ihr Bruder allerdings den linken, während es bei Ice der rechte war.

„Offensichtlich ein Überbleibsel von dem Fluch, das uns das Monster hinterlassen hat.“ Stellte der Zehnjährige fest.

Die schwarzen, an eine Tätowierung erinnernden Zeichnungen sahen genau so aus wie die, die sie auch hatte.

Dann drehten sie sich um.

„Kannst du uns sagen, was gerade passiert ist?“

„Woher hast du gewusst, was du machen musst?“

Sprachen sie gleichzeitig.

Manx lächelte. So langsam fiel die Anspannung ab, und sie bemerkte, wie erschöpft sie von dem unerwarteten Ausbruch ihres Kis war.

„Die Hälfte davon hab ich selbst nicht verstanden. Aber als ich den hier in meiner Katzeform sah …“ sie lief mühsam die paar Meter zu der Stelle hinüber, an der das Monster verglüht war – schon wieder so verdammt nah! - und hob den nun wieder bis auf die Lava und Funken vollkommen dunklen Elementa Kristall auf. „… wusste ich plötzlich, dass man damit den Dämon vernichten konnte.“

Von der Rolle, die ihr Ki dabei gespielt hatte, wollte sie erstmal nichts sagen.

Zu seltsam kam ihr das alles vor.

Der Zehnjährige zog eine Braue in die Höhe und nahm, nach einem fragenden Blick, vorsichtig den Stein aus ihrer Hand, um ihn genauer anzusehen.

„Wow!“ entfuhr es ihm.

„Ja, unsere Mum hat auch einen – obwohl der ganz anders ausschaut, aber nicht weniger faszinierend. Deswegen war ich vorhin so erstaunt, als dieses Monster ihn erwähnte.“ Sagte Trayun und blickte ebenfalls aufmerksam auf den Stein.

„Er scheint nicht gefährlich zu sein.“ Murmelte Ice. Mit den Worten „Dann habt ihr ja jetzt schon zwei Elementa Kristalle in eurer Familie.“ Gab er der Türkishaarigen das Schmuckstück zurück.

Das Katzenmädchen strahlte.

„Ich darf ihn behalten?“

Zwei erstaunte Blicke trafen sie.

„Was sollen wir denn mit solchem Klunker? Außerdem hast du ihn gefunden und herausgefunden, dass er diesen Dämonen vernichten konnte.“

„Schon toll, dass er das Monster von dir weggeschleudert hat.“

Dass beide Jungen dabei dachten, dass sie dieser Kristall vielleicht auch in Zukunft beschützen konnte, sprachen sie lieber nicht aus, denn das hätte das Katzenmädchen auf jeden Fall tödlich beleidigt.

Manx biss sich unterdessen auf die Zunge.

Sollte sie es erzählen?

Aber sie wusste ja selbst nicht, wie sie das gemacht hatte, und vielleicht konnte sie es jetzt gar nicht mehr.

Am Ende würde sie sich noch blamieren – und gerade vor Ice und ihrem Bruder, die beide so Ki-begabt waren, wollte sie das nicht.

Sie würde sich später damit befassen.

Wortlos nickte die Achtjährige und verstaute ihr neues Schmuckstück – mit dem sie sich später auf jeden Fall noch einmal genauer beschäftigen wollte – sorgfältig in der Reißverschlusstasche ihres Kleides.

Dann steuerte sie mit wackeligen Beinen auf den Ausgang zu, der vor ihren Augen immer wieder zu verschwimmen schien.

Ihr war schwindelig und sie hörte ihr Blut in den Ohren rauschen. Erschöpft stützte sie sich an der kühlen Höhlenwand ab.

„Wisst ihr was, Leute?“ drang Ices Stimme wie durch Watte zu ihr vor, der gerade wieder den Dragonballradar aus seiner Hosentasche gezogen hatte. Die Türkishaarige wandte sich ihm mühsam zu.

„Das war die falsche Insel. Wir müssen noch ein Stück weiter.“

„Na dann sollten wir mal sehen, dass wir loskommen – wir haben bereits genug Zeit mit diesem Dämon verloren!“ sagte Trayun fröhlich. „Es ist schon früher Nachmittag.“

Manx stieß sich von ihrer Stütze ab und taumelte ein paar Schritte nach vorne – nur um feststellen zu müssen, dass es für sie jetzt einfach ein Ding der Unmöglichkeit war, zu Laufen – sie hatte absolut keine Kraft mehr.

Bevor sie ein weiteres Mal zu Boden stürzte, hatte sie Ice um die Taille gepackt und flog mit ihr aus der Höhle.

Müde schloss das Mädchen die Augen, dankbar, einfach nichts zu machen und sogar zu erschöpft, um sich über dem Umstand, dass sie sich gerade in ihrer menschlichen Form so nahe bei ihrem Schwarm befand, gebührend zu freuen.
 

„Manx? Hey, Manx!“

Das Mädchen murmelte etwas Unverständliches und wandte das Gesicht ab.

Sie war müde und hatte das Gefühl, als hätte sie sich erst vor Sekunden hingelegt. Ihre Mutter sollte sie ausschlafen lassen, schließlich waren Ferien!

„So wird das nichts. Lass mich mal.“ Hände ergriffen ihre Schultern und rüttelten sie sanft.

„Kitty! Wach auf!“ die Stimme klang befehlend, und weckte in ihr irgendwie das Bedürfnis, der Aufforderung nachzukommen.

Aber sie war doch so unendlich müde!

Während sie noch überlegte, ob sie die Belästigung einfach ignorieren und wieder ins Land der Träume flüchten sollte, fuhr der Störenfried schon unerbittlich fort:

„Kitty! Wenn du weiterpennst, dann rufen wir Shenlong und wünschen uns was ohne dich!“

Das wirkte.

Widerwillig löste sich Manx aus der wohligen Trägheit des Traumes und kämpfte sich langsam und widerstrebend zurück in die Realität.

Warum war sie nur so erschöpft?

Sie hatte gar nicht wirklich mitbekommen, dass sie eingeschlafen war!

Mühsam öffnete sich ein verschlafenes, kobaltblaues Auge und das Mädchen mit den süßen Katzenöhrchen setzte sich auf.

Dabei stellte sie fest, dass sie total geschwächt war und aus irgendeinem ihr unerfindlichen Grund ziemlichen Muskelkater hatte.

Als hätte ihr etwas sämtliche Kraft aus den Gliedern gezogen.

„Ich bin ja schon wach.“ Nuschelte sie undeutlich, und hörte ihren Bruder lachen.

Träge wandte sie ihm den Kopf zu. Sie musste ein paar Mal blinzeln, ehe sie sein Gesicht klar und deutlich erkennen konnte.

Der Weißhaarige grinste.

„Du hast total verschlafen, wie wir die siebte Kugel geholt haben! Naja, die war dafür aber auch wirklich völlig unspektakulär im Sand vergraben.“

Sand – das war also die weiche, warme Unterlage auf der sie gelegen hatte. Das Wellenrauschen war einlullend …

Hastig riss die Achtjährige ihre Augen auf, die ihr schon wieder zufallen wollten und stand mühsam auf. So allmählich kam auch wieder die Erinnerung an die vergangenen Stunden zurück, und sie wusste nun, warum sie so ausgepowert war.

Dieser Kampf mit dem Dämon war mehr als nur Kräfte raubend gewesen.

Erschöpft sah sie sich um.

Sie befanden sich tatsächlich am Strand, der aussah, als wären sie auf einer dieser typischen Urlaubsinseln. Rechts von ihnen begann nach sicherlich zwanzig Metern ein Wald aus Palmen, während sich links das azurblaue Meer erstreckte.

Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und es war angenehm warm.

Energisch schüttelte Manx ihren Kopf, um der bleiernen Müdigkeit Herr zu werden, die sie nach wie vor belauerte.

Gleichzeitig entledigte sie sich des Sandes, der sich während ihres Nickerchens in einigen ihrer türkisen Haarsträhnen verfangen hatte.

Ice beobachtete ihr untypisches Gebärden mit einer hochgezogenen Augenbraue, beschloss aber, nichts dazu zu sagen.

Er deutete auf den Strand vor ihnen, wo in der Sonne Glas funkelte.

„Wie ich das bei den Erzählungen verstanden habe, müssen wir die Kugeln so anordnen und dann Shenlong rufen.“

Die Jungen hatten die übrigen Sechs bereits in einem Kreis um den siebten Ball drapiert und stellten sich nun links und rechts von Manx auf.

Die blinzelte unsicher, während sie in ihrem Gedächtnis noch einmal sämtliche Informationen durchging, die sie für diesen Augenblick gesammelt hatte.

Ob diese zwei simplen Worte wirklich ausreichen würden, um den göttlichen Drachen zu beschwören?

Ihrer klaren Stimme waren ihre Zweifel nicht anzumerken, als die Achtjährige laut und befehlend rief:

„Shenlong! Erscheine!“

Sie wusste nicht genau, ob sie dabei noch irgendwelche Gesten machen musste, und so beließ sie es bei einer auffordernden Armbewegung.

Dennoch rasten ihre Gedanken.

Was, wenn sie es sich falsch eingeprägt hatte, und man doch ein aufwändiges Ritual benötigte, um die Beschwörung zu vollziehen?

Doch im nächsten Moment zeigte sich, dass ihre Grübeleien vollkommen unnötig waren.

Die Kugeln begannen gelb zu schimmern und innerhalb von Sekunden zogen schwarze Wolken auf, die den Himmel verdunkelten.

Ein gleißender Blitz schlug mitten in die Dragonballs ein und aus ihnen erhob sich, leuchtend, mächtig und riesig, der göttliche Drache – Shenlong.

Seine rotglühenden Augen richteten sich auf die drei Halbwüchsigen vor ihm, die ihn ein wenig ungläubig anstarrten, und ein verwunderter Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit.

„Nanu – ihr habt mich gerufen?“

Das kleine Mädchen mit den türkisen Haaren und den schwarzen Katzenohren schluckte, trat dann jedoch mit verschränkten Armen und entschlossenem Gesichtsausdruck einen Schritt vor.

„Ganz genau. Wir haben dich gerufen Shenlong, damit du uns unsere Wünsche erfüllst.“

„Zwei.“ Entgegnete der Drache.

Kobaltblaue Augen starrten ihn an.

„Nur zwei?“ vergewisserte sich das vorlaute Ding.

Der mächtige Drache nickte bedächtig.

Was waren das nur für seltsame Kinder?

Ihre Auren enthielten Vertrautes, und je länger er sie betrachtete, desto mehr Details fielen ihm auf, die ihn an vergangene Zeiten erinnerten.

Doch konnte es sich wirklich um Nachfahren der Gruppe Z handeln?

Manx warf unterdessen einen verunsicherten Blick auf ihre zwei Begleiter.

Das hieß, einer von ihnen ging leer aus …

Trayun lächelte.

„Hey, ich hätte eh nicht gewusst, was ich mir wünschen soll, also nur zu – wegen dir haben wir die ganzen Strapazen schließlich auf uns genommen.“

Verlegen starrte sie auf ihre Fußspitzen, mit denen sie im Sand bohrte.

Dann hob sie den Blick und lächelte den Weißhaarigen dankbar an.

„Danke, Yun.“

Anschließend wandte sie sich zu Ice um.

„Du darfst anfangen.“ Bestimmte sie, und die beiden Jungs starrten sie perplex an.

Dieses Verhalten war mal wieder vollkommen ungewöhnlich für die Türkishaarige.

Manx tat so, als würde sie die Reaktion nicht bemerken.

„Und jeder von uns soll alleine mit ihm sprechen.“ Fügte sie stattdessen hinzu und ließ die beiden kurzerhand stehen, um sich wenige Meter entfernt, aber außer Hörweite wenn man leise sprach, seelenruhig im Sand niederzulassen.

Silbergraue Augen durchbohrten die Achtjährige einige Sekunden lang misstrauisch, während der Älteste der kleinen Gruppe abwog, wie groß die Wahrscheinlichkeit war, dass sich das vorlaute Katzenmädchen nicht an das Versprechen hielt, das sie ihm am vorherigen Abend gegeben hatte.

Wenn er zuerst seinen Wunsch verbrauchte, hätte er erstmal keine Möglichkeit mehr, was auch immer sie von dem Drachen einforderte, rückgängig zu machen.

Die beiden Jungen wechselten einen Blick.

Es war offensichtlich, dass sie dasselbe dachten, doch Trayun zuckte schließlich mit den Schultern und gesellte sich zu seiner Schwester.

„Nun gut … dann bin ich wohl dran.“ Nur widerstrebend löste Ice seine Augen von der Gestalt des türkishaarigen Mädchens.

„Und, junger Sterblicher, was kann ich für dich tun?“ erkundigte sich die beeindruckende Erscheinung, und der Zehnjährige grinste schief.

„Manx ihre Flausen austreiben. Ich befürchte, sie will sich ihre Katzenöhrchen immer noch weg wünschen. Aber das geht wohl nicht. Dann müsste man wahrscheinlich ihr komplettes Gehirn austauschen.“ Spöttelte der Junge mit dem blauschwarzen Irokesen mit einem letzten liebevollen Blick in die Richtung der Achtjährigen.

Der Drache schmunzelte.

Offensichtlich bahnte sich hier etwas Interessantes an.

Der älteste Misasai-Spross riss sich schließlich sichtbar am Riemen und wandte sich dem Drachen komplett zu.

„Diese Suche war echt anstrengend und ziemlich gefährlich, noch dazu, weil ich Babysitter spielen musste. Ich glaube, ich möchte ein wenig Ruhe vor Manx haben – ihre Aktionen in letzter Zeit werden immer ausgefallener und risikoreicher.

Deswegen will ich, dass ich etwas Abstand zu ihr bekomme, bis sie in einem Alter ist, das mich nicht mehr so nervt … und das sie hoffentlich irgendwann erreichen wird.

Es wird also die beste Lösung sein, wenn ich mir wünsche, dass jeder von uns Kindern aus der Misasai- und Briefsfamilie an die optimale Schule für seine Fähigkeiten kommt und dort auch sehr gefördert wird. Oder einen Privatlehrer findet. Das sollte Manx ein wenig verantwortungsbewusster werden lassen, und außerdem würde sie ihre Komplexe wegen ihrem unkontrollierbaren Ki verlieren, wenn sie Try und mich nicht die ganze Zeit vor Augen hat.“

Ice dachte dabei auch noch an Ivy, die über besondere Fähigkeiten zu verfügen schien, und die bislang keiner aus der Familie so recht durchschaut hatte.

Aber vielleicht gab es ja irgendjemanden, der den beiden dabei helfen konnte, diese Hürden zu meisten.

Der Drache musste sich beherrschen, dass ihm nicht das Maul aufklappte.

Da wurde er endlich, nach Ewigkeiten, mal wieder gerufen, und dann bekam er so einen absonderlichen Wunsch von einem Kind, der viel eher zu jemand wesentlich Älterem gepasst hätte!

Und zwar zu einem ziemlich verantwortungsvollen Erwachsenen.

Kurz sah er in die Herzen der anderen beiden, auf ihre Begabungen – die wirklich ganz erstaunlich waren … offensichtlich entwickelte sich da gerade eine neue Generation - und unterdrückte ein Seufzen.

Der Junge wusste es nicht, aber er beschleunigte damit nur einen Entwicklungsprozess, der sich bereits schon eine ganze Zeit lang abzeichnete.

Allein die Tatsache, dass bereits zwei der vier Elementa Kristalle gefunden worden waren und sich im Besitz einer dieser Familien befanden, zeigte die Entwicklung ganz deutlich. Auch, dass Ice diesen Wunsch nicht wirklich für sich selbst äußerte, bewies Shenlong, dass das Schicksal dieser beiden Clans ganz eng miteinander verwoben war.

Nun gut, durch diese frühe Trennung würde sich jeder erstmal für sich alleine entwickeln – aber gerade so würde das erneute Zusammentreffen auf jeden Fall sehr viel spannender werden.

Der Drache wollte gerade zu seiner rituellen Formel ansetzen, als ihn der Junge noch einmal unterbrach.

„Ach ja – und könntest du uns nach Manx Wunsch noch daheim absetzen? Ich befürchte, wir schaffen es sonst nicht mehr rechtzeitig zu Son Gohan.“

*Außerdem denken dann höchstwahrscheinlich alle, dass ich mir genau das gewünscht habe.* fügte er in Gedanken hinzu.

Shenlong, göttliches Wesen und mächtiges Fabeltier, starrte den kleinen Naseweis vor sich an und brach daraufhin in schallendes Gelächter aus, das alles um ihn herum zum erbeben brachte.

Wahrlich, eine neue Generation.

Ein wenig erinnerte er ihn in seiner Unbekümmertheit an Son Goku, dessen Nachkomme er ja auch war.

Noch immer kichernd machte der Drache eine befehlende Handbewegung.

„So sei es. Lass nun deine kleine Freundin kommen, damit sie uns nicht vor Ungeduld stirbt.“

Ice nickte Shenlong noch einmal zu.

Dann rannte er hinüber zu den Geschwistern, und bedeutete Manx, die sich bereits erhoben hatte, als sie sah, wie ihr heimlicher Schwarm auf sie zu kam, zu dem Drachen zu gehen.

Innerhalb von Sekunden stand das türkishaarige Mädchen vor dem mächtigen Wesen und scharrte nervös mit einem Fuß im Sand.

„Also – was willst du nun?“ erkundigte sich Shenlong mit einem amüsierten Blick auf die Achtjährige vor ihm.

Wahrlich eine interessante Mischung. Sie schlug ihrer Großmutter ziemlich nach, von der sie nicht nur die Haarfarbe geerbt zu haben schien.

„Ice hat mir verboten, mir meine Katzenohren wegzuwünschen.“ Murmelte sie, mehr zu sich selbst. Dann richteten sich hoffnungsvolle, kobaltblaue Augen auf den riesigen Drachen.

„Kannst du dafür sorgen, dass ich mein Ki genauso gut kontrollieren kann, wie alle anderen um mich herum?“ wollte Manx wissen.

Shenlong blinzelte, und starrte sie nachdenklich an. Er ließ sich dazu herab, auch seine Stimme etwas zu dämpfen – schließlich wollte er dem Wunsch des Mädchens, dass die anderen nichts von ihrem Gespräch mitbekamen, nachkommen. „Du hast wirklich Komplexe wegen dieser niedlichen Ohren, oder?“

Manx funkelte ihn wütend an.

„Sie sind gar nicht niedlich!“

Der Drache legte den Kopf schief und grinste, was bei der Größe seines Maules ein eher Furcht erregender Anblick war.

„Wie du meinst. Okay, ich möchte dir ein paar Kleinigkeiten erklären und dir dann eine Alternative zu deinem Wunsch vorschlagen. Normalerweise mache ich so was nicht, aber ich bin bislang schließlich auch noch nie ausschließlich von Kindern gerufen worden.

Zum einen kann ich dir sagen, dass es dir bald möglich sein wird, diesen Vorgang der Energiekontrolle selber zu meistern, was übrigens sehr sinnvoll ist, da du durch diesen Prozess auch deinen Körper schulst.

Dadurch wirst du wesentlich mehr Variationen deines Kigebrauchs lernen und kannst sie vor allem auch in Zukunft noch lernen. Das wird gerade bei dir sehr wichtig sein. Außerdem verfügst du so über einen viel höheren Vorrat deines Fluidums, als wie wenn ich dir einfach nur die Kontrolle über deine Energie geben würde, weil du auch körperlich stärker sein wirst – und mental.

Ich könnte dir stattdessen deinen ersten Wunsch erfüllen, zwar etwas variiert, aber du könntest dadurch diese Öhrchen verschwinden lassen – zumindest für einige Zeit und mit Übung.

Und es beeinträchtigt nicht deine tierische Seite, die – wie du wohl schon gemerkt hast – auch ziemlich nützlich sein kann.“

Das mächtige Wesen warf einen prüfenden Blick auf seine kleine Zuhörerin, doch diese lauschte jedem seiner Worte mit ungebrochener Aufmerksamkeit und nickte nun verstehend.

Wirklich seltsame Kinder!

Shenlong fuhr fort.

„Dadurch, dass du dich ja schon in eine Katze verwandeln kannst, ist die genetische Vorbedingung bereits gegeben, dass du dein Aussehen verändern kannst. Ich würde sie noch ein wenig modifizieren und verstärken, so dass dir das auch mit deinem menschlichen Körper möglich ist.

Du brauchst natürlich Übung – und Ki. Es wird auf Dauer für dich recht anstrengend sein, eine andere Erscheinungsform beizubehalten. Je mehr du dein Aussehen transformierst, desto mehr Energie wirst du dafür benötigen. Deshalb werden so aufwändige Sachen wie Veränderung von Alter und Geschlecht wegfallen.“

Manx hatte dem Drachen mit wachsender Begeisterung zugehört. Jetzt breitete sich ein glückliches Lächeln auf dem Gesicht der Türkishaarigen aus, während sie eifrig nickte.

Shenlong schmunzelte.

Es war ja so leicht, diese Sterblichen zufrieden zu stellen!

„So sei es.“ Sprach er die rituellen Worte, und ein Blitz fuhr hernieder und hüllte das Mädchen für wenige Sekunden vollkommen ein.

Die Achtjährige blinzelte ein paar Mal, ehe sie die Flecken vor ihren Augen vertreiben konnte.

Noch fühlte sie sich nicht anders als bisher, doch der Drache hatte schließlich gesagt, dass sich das alles bald ändern würde – woher auch immer er das wusste.

„Ich danke dir!“ mit einer kleinen Verbeugung zog sie sich zurück und marschierte hinüber zu den zwei Jungen.

Ice erhob sich, und musterte sie misstrauisch, war jedoch beruhigt als er erkannte, dass ihr optisches Erscheinungsbild nach wie vor dasselbe war.

„Auf Wiedersehen, Knirpse!“ Verabschiedete sich Shenlong, und um die drei Kinder wurde es weiß. Ehe sie sich versahen fanden sie sich auf der Wiese nahe Son Gohans Haus wieder, von wo aus sie ihre Reise angetreten hatten.

Sie kam ihnen viel länger vor als die zwei Tage, die sie tatsächlich gedauert hatte. Durch diesen Ausflug hatten sie neue Fähigkeiten und Erkenntnisse gewonnen, die ihr Schicksal maßgeblich bestimmen würden, das unwiderruflich miteinander verknüpft war.
 

Shenlong verschwand unterdessen wieder im Nichts, die schwarzen Wolken verzogen sich und die Dragonballs erhoben sich, noch immer glühend, in die Luft.

Wie jedesmal verwandelten sie sich in sieben ganz normale graue Steine, unauffindbar für Bulmas Radar und jeden, der sie vor ihrer Zeit suchte.

Mit einem Knall flogen sie in alle Himmelsrichtungen davon, um zu warten, bis jemand wieder ihre Dienste benötigte.
 

›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹›~ • ~‹

FIN
 

weiter gehts erstmal mit einem Special:

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/42149/165888/552541/html/



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  DINO2011
2008-10-03T15:12:15+00:00 03.10.2008 17:12
So, nun habe ich aus das letzte Kapitel von "Die ersten Abenteuer" gelesen und bin sehr zufrieden. Du hast meine Erwartungen sogar noch ein wenig übertroffen und einen wahrlich guten Grundstein für die Fortsetzung gelegt. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich Trunks Wunsch nun wirklich auswirken wird und was die beiden Familien noch so alles erleben werden.

Trotzdem hab ich (ich alter Nörgler ich ^^"") ein paar sachen die mir nicht so gut gefallen:

>Das, was zuerst auffiel, war die Farbe – der untere, größere Teil des Kristalls war schwarz und trotzdem durchsichtig, doch oben an der breitesten Stelle schien flüssige Lava zu fließen, die in feurigem Gelb und Orange strahlte, das langsam an Intensivität abnahm, je weiter man zur Spitze kam, bis es einen dunklen Rotton erreichte.<

Hier heißt es nicht >Intensivität< sondern >Intensität<, das Wort Intensivität gibt es meines wissens nach gar nicht.

>Später würde sie auch da als die logischste Erklärung gelten lassen, dass es wohl einfach die Ausstrahlung war, die ihr das in ihrer Katzenform mit diesen übersinnlichen Kräften verriet, doch wirklich sagen konnte sie es nicht.<

Anscheinend hast du hier übersehen, dass die das s bei dem >das< fehlt, das hinter >auch< stehen sollte.

>Noch immer war es ihr unmöglich, den Blick von dem gruseligen Wesen abzuwenden, der durch die Wucht des Zusammenpralls mit dem seltsamen Schild um sie durch die Luft geschleudert wurde und - zu ihrer absoluten Verwunderung – nun gar nicht mehr substanzlos an die gegenüberliegende Wand krachte.<

Hier würde meines Erachtens nach statt >der< >das< hingehören.

>Dann nahm die Achtjährige dankbar ihre restliche Wäsche entgegen, während ihr ihr Bruder, ihre Tasche mit sich nehmend, ebenfalls den Rücken zuwandte.<

Hier solltest du statt >ihr Bruder< Trayun beim Namen nennen, weil sich das doppelte >ihr< irgendwie nicht gut in den Text einfügt. Allerdings müsstest du dann an dieser Stelle:

>„Ja.“ Es war lustig zu beobachten, wie die Zwei synchron ihre Ärmel hochzogen – Trayun allerdings den linken, während es bei Ice der rechte war.<

>Trayun< mit >ihr Bruder< austauschen.

>Der Zehnjährige zog eine Braue in die Höhe und nahm, nach einem fragen Blick, vorsichtig den Stein aus ihrer Hand, um ihn genauer anzusehen.<

Hier solltest du statt >fragen< >fragenden< schreiben, das hört sich viel besser an ^^

Tja, dann werde ich mich jetzt wohl auf das Special stürzen und auf den ganzen Rest, den ich noch nicht gelesen habe ^^
Von: abgemeldet
2008-07-14T22:16:56+00:00 15.07.2008 00:16
Na da wurde ja eben ein wunderbarer Grundstein für die zukünftigen Abentuer gelegt. :)
Ich sehe es schon vor mir... in 10 Jahren treffen Manx und Ice sich wieder.
Er der Weiberheld, der aber aus irgendeinem (*gewichtiges Räuspern*) Grund in keiner Beziehung glücklich ist.
Sie, die aufgedrehte Schönheit, der die JUngs nur so in Scharen hinterher laufen, die ihren ersten Schwarm nie wirklich vergessen aber, aus ihr völlig unbekannten (*"böse" Blicke zu Ice*) Gründen, aus edn Augen verloren hat.
Er erkennt sie nicht wieder - warum auch, seines Wissens nach hat sie ja auch noch immer Katzenohren.
Sie sieht ihn und erinnert sich all ihrer Gefühle, genießt aber für einen Moment das Spiel mit ihm, da er sie ohne ihre Katzenohren, die sie mittlerweile auch verschwinden lassen kann, nicht erkennt.
Außerdem mischen sich noch Dämonen, ein Zwillingsbruder, eine undurchschaubare jüngere Schwester ( wo wir gerade dabei sind... Eve und Yun?) und zwei weitere Elementa Kristalle...
Uiuiui, was freu' ich mich schon auf die Fortsetzung :]
Kann es wirklich schon kaum noch abwarten... auf das Zwischenspiel freue ich mich natürlich auch!! Ich freue mich auf alles aus "deiner Feder"... naja, Tastatur.

Tolles Ende... wirklich.
Ich frag mich nur, was die Eltern zu dem Abenteuer sagen werden... die dämonischen Male lassen sich jawohl kaum übersehen... übrigens ein genialer Einfall und bestimmt auch noch sehr nützlich... später! ;)

So, ich mach mich dann langsam mal ins Bett... da kann ich mir dann noch weitere Gedanken um die Zukunft von Ice und Manx, Eve und Jun und all den anderen Krawallmachern machen...
Ich machte Falsh so gerne... kommt der auch vor? :)) Ich hoffe es sehr!!

Mach's gut bis bald
viel Spaß auf deiner Hochzeit!!! :] Ich wünsch dir, eigentlich ja euch, alles Gute!!
LG
Pia
Von:  Serenade
2008-06-21T03:53:11+00:00 21.06.2008 05:53

Hey!
Sorry, dass ich so spät bin, aber ich arbeite iM bis um acht Uhr abends, während ich morgens um 4.50 Uhr aufstehen muss. Dadurch konnte ich nicht schneller dein letztes Kap lesen!
Sorry!

Nun zu deinem Kap:
Wirklich ein passendes Ende. Der Kampf mit dem Dämonen war schön beschreiben. Vor allem Manx Erschöpfung, Gedanken und Gefühle waren sehr gut nachzuvollziehen!
Mir persönlich hat sehr gut gefallen, wie Shenlong auf die Wünsche von Ice und Manx eingegangen ist! Und wie er versucht hat, Manx ursprünglichen Wunsch zu erfüllen. Wenn auch auf eine ganz andere Art und Weise, als sie es sich ursprünglich vorgestellt hatte.
Nur eine Frage hab ich jetzt dazu noch: Heißt das für Manx, dass sie sich auch in andere Formen und Menschen (abgesehen von Geschlecht und Alter) verwandeln kann? Sprich, die Haarfarbe, Gesichtzüge oder ähnliches einer ihr bekannten Person annehmen zu können? Oder heißt das im Prinzip nur, dass sie mehrere Tierformen zur Auswahl hat?
Aus deiner Beschreibung bin da nicht ganz sicher, was von beidem es ist.

Du willst Fehler? Kann ich dir keine bieten! Fehlerfrei! Guter Satzbau,gute Grammatik und auch einen wirklich guten Stil. Mach so weiter und melde dich, wenn was neues von dir on gestellt wird!

LG, Serenade
Von:  arrachnia
2008-06-20T12:13:20+00:00 20.06.2008 14:13
hallo
da hast du mal wieder ein super kapitel hingekriegt :)
irgendwie schade dass es schon vorbei ist, aber ich freue mich wirklich auf deine nächste story. es verspricht wirklich interessant zu werden :)

ich wünsche dir alles alles liebe für die bevorstehende hochzeit :) (und lass dich nicht zu viel stressen bis zum grossen tag ;) )

bis bald
nina
Von: abgemeldet
2008-06-18T19:14:11+00:00 18.06.2008 21:14
was ein genials kapitel *schwärm*
ich kann nur sagen, dass es wirklich alles übertrumpft!
Und ich bin fast sprachlos!
Deine story brauch keinen epilog, dieses ende ist perfekt und macht hunger auf mehr (und das weist du!).
Ich wünschte mir, ich wüsste schon, wie die wünsche der kidds zueinander finden wird und was dies mit den kristallen zu tun hat... du macht einen wirklich neugierig!!!!!!!!!!

Ich muss dir wieder meinen größten respekt ausrücken.
Du hast es wirklich DRAUF! Aber RICHTIG!
Und ich sage nur die wahrheit!

Ich wünsche dir eine super tolle hochzeit und einen wunderschönen neuen lebensabschnitt!
Meine herzlichsten glückwünsche an dich =)

Und bleib so, wie du bist!

LG
Steffi
Von:  uteki-chan
2008-06-18T09:45:47+00:00 18.06.2008 11:45
hoi~

niedliches chap. ^^ ich finds toll, dass sich manx mit ihrer katzenform angefreundet hat.

aber was mich jetzt noch interessiert sind diese male. haben die was zu bedeuten???
o.O

baibai~


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