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Music is our life

InuXKag / SanXMir
von

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Der Wintergarten

Der Wintergarten
 

Er stand vor dem Haupteingang zum Takayanagi-Anwesen und sah gleichgültig vor sich hin. Allerdings war all dies nur eine Fassade. In Wahrheit war der Youkai auf seine Begleiterin wirklich gespannt und sogar ein wenig nervös. Weniger, als vor ein paar Minuten in seiner Toyota, aber dennoch genug, um ein Missgeschick zu fürchten.

"Verzeih, dass du warten musstest.", hörte er und drehte sich in die Richtung, aus welcher die Stimme kam… und erstarrte.

Kagura hatte ihr Haar wie üblich hochgesteckt und mit Federn verziert, allerdings schmückten nun zwei Diamantenohrringe ihre Ohren. Auf ihrem Hals hatte ein teueres Diamantencollier platz gefunden, was aber sehr zu ihrem Kleid passte.

Es war rot, trägerlos und sehr schlicht, was aber nicht bedeuten sollte, dass es billig aussah. Der Stoff schmeichelte ihrer Figur sehr, es war nicht zu eng, betonte aber ihre Kurven.

Sesshomaru musste schlucken, konnte sich dann aber doch zusammenreissen.

"Darf ich bitten?", sagte er galant und bot ihr seinen Arm an, bei dem sie sich auch einhackte.

"Mit Vergnügen.", nuschelte die junge Frau etwas verlegen. Ihre Stimme war gerade mal so laut, dass er sie hören konnte.

Der junge Mann schmunzelte. Der Abend würde bestimmt grossartig werden.
 

"Inu Yasha."

"Hm?", machte der Genannte. Er wandte seinen Kopf zu Kagome, die verlegen an ihrem Handtäschchen herumfummelte.

"Was ist?", fragte er noch mal nach, darauf bedacht, seine Stimme nicht streng klingen zu lassen.

"Ich… Bringe ich dich in Verlegenheit?", brachte es aus ihr aus und ihre Wangen nahmen beinahe die Farbe ihres Kleides an.

Der Halbdämon konnte nur doof glotzen.

"Nani?"

Dann lachte er aber… was dem Mädchen missfiel.

"Was denn? Warum lachst du jetzt so blöd?", fuhr sie ihren Begleiter empört an.

"Baka.", zog er in die Länge und stupste ihre Stirn mit dem Finger an. "Glaubst du wirklich daran, was du mich da gefragt hast?"

"Ach, Mann. Du bist gemein.", schmollte die Schülerin, ihren Kopf gesenkt. Doch dieser Zustand hielt nicht lange an, denn Inu Yasha nahm ihr Kinn zwischen zwei Finger und hob diesen an, sodass die junge Frau ihm nun in die Augen sehen musste.

"Dummkopf. Ich müsste mich mehr für die kreischenden Tussis dort drüben schämen als für dich.", sagte er ganz lieb.

Kagomes Wangen färbten sich erneut rot. Dieses Mal waren zwei Faktoren schuld daran. Erstens, Inu Yashas Worte. Zweitens, seine Nähe.

Auch der Hanyou hatte nun mitbekommen, wie nah sein Gesicht an den ihren war. Sofort liess er ihr Kinn los.

"Ähm… ich, ähm… verzeih.", stotterte er.

"Schon gut.", gab das Mädchen kleinlaut von sich, überlegte sich dann aber. °Warum werde ich eigentlich so rot? Es ist doch nur Inu Yasha… Oder?° Unschlüssig sah es zum jungen Mann auf, der gerade einen Schluck Punsch zu sich nahm. Seine Wangen zierte immer noch der leichte rosige Touch.

Kagome musste lächeln. Nein, das war nicht nur Inu Yasha…

Dieser überlegte gerade, wie er die peinliche Situation geradebiegen könnte, er auf einmal bekannte Töne vernahm. Seine Augen weiteten sich leicht. °Dieses Lied… Ich hab's! Wie bin ich doch nicht schon früher auf die Idee gekommen?°

Galant, wie man es in den Schulen des Gesellschaftstanzes lernte, stellte er sich etwas seitlich vor der jungen Frau und verneigte sich leicht. Anschliessend hielt er ihr seine Hand entgegen und sülzte:

"Würdet Ihr mir die Ehre eines Tanzes mit Euch erweisen, schöne Frau?"

Die Gefragte musste sich stark zusammenreissen, um nicht vor Lachen zu brüllen anzufangen. Ihr Mitschüler sah einfach nur zum Umkippen komisch aus. Breit grinsend nahm sie sein Angebot an.

"Wie könnte ich bei solch einer charmanten Einladung verneinen…", antwortete sie ihm im selben Ton und legte ihre Hand in die des Halbdämons, liess sich von ihm zur Tanzfläche führen. Dort befanden sich schon andere Paare, die im Rhythmus des Walzers über den Marmorboden schwebten.
 

Ein Toyota blieb vor dem Eingang stehen und ein junger Mann verliess den Fahrerplatz. Mit einer lässigen Geste warf er einem Angestellten seine Schlüssel zu – er solle doch den Wagen parkieren. Dann umlief er den Wagen und öffnete die Tür für seine Begleitung.

"Da sind wir auch schon.", sagte er nicht so galant, aber dafür in einer netten Tonlage.

Kagura musste lachen.

"Hörst du bitte mit diesem Gesülze auf? Wir brauchen nun wirklich diese ganzen Floskeln nicht."

"Hast Recht.", grinste der Dämon zurück. "Aber du könntest dich trotzdem bei mir einhacken."

Die beiden gingen plaudernd die Treppen rauf. Schon vom Eingang war die Melodie des Walzers zu hören.

"Tse, so eine Frechheit.", meinte Sesshomaru, allerdings nicht böse. "Die haben tatsächlich ohne uns angefangen."

"Dann sollten wir uns beeilen." Die Youkai zwinkerte ihrem männlichen Begleiter zu.

Das Gesicht des Studenten verzog sich in weiterem Grinsen.

"Bin dabei."

In der Halle angekommen, staunte der ältere Aoi-Sprösling nicht schlecht. Um ehrlich zu sein, wusste er gar nicht, weswegen er mehr überrascht war. War es, weil er seine Eltern zum ersten Mal seit Jahren wieder zusammen tanzen sah? Oder befand sich der Grund mehr bei seinem kleinen Bruder, der nun endlich seinen gesamten Mut zusammengenommen hatte und dieses Mädchen, Kagome, doch auf die Tanzfläche geschleppt hatte?

Eine Bewegung in seiner Nähe liess ihn zur Seite schauen. Es war Kagura, die sich seinem Gesicht näherte und ihm ins Ohr flüsterte:

"Die zwei haben uns angelogen. Sie sind doch ein Paar."

Der Youkai schüttelte den Kopf.

"Eben nicht. Sie hätten das schon lange sein können, doch sobald dieses Thema angesprochen wird, sind beide schlimmer als pubertierende Teenager." Er dachte kurz nach, was er gerade eben gesagt hatte, und ergänzte sich noch schnell: "Ich meine, sich mit achtzehn wie ein Vierzehnjähriger zu benehmen ist doch etwas peinlich."

Ein Blick auf die junge Frau verriet ihm, dass er als einziger dieser Meinung war.

"Du bist mit mir nicht so ganz einverstanden, nicht wahr'"

"Wie viele Freundinnen hatte Inu Yasha schon?"

"Ähm…" Gute Frage. "Weiss nicht."

"Ich würde mal sagen, gar keine.", sprach ihm Kagura dazwischen. "Da ist es doch nur zu logisch, dass er seine Bedenken und Hemmungen hat. Er hat Angst, abgewiesen zu werden, hofft auf eine schöne Zukunft, zweifelt aber daran, etwas dafür zu unternehmen. Er hat eben keine Erfahrung mit den Frauen und das verunsichert ihn total."

Sesshomaru entsann sich der Tatsache, dass Inu Yasha drei Jahre lang eine strenge Jungenschule besuchen musste. So hatte er es natürlich eher schwer mit den Frauen.

°Wie konnte ich dies bloss vergessen…°, tadelte der Dämon sich selbst.

"Lass den beiden einfach Zeit und dränge deinen armen Bruder nicht." Die junge Frau legte dem Inuyoukai die Hand auf den Arm.

"Wenn du mich schon so lieb darum bittest…" Er seufzte. Nun wusste er, warum sein Vater es schwer hatte, Izayoi eine Bitte abzuschlagen.

"Wollen wir auch tanzen?", fragte er, um das Thema zu wechseln.

"Ich dachte schon, ich müsste diese Frage stellen.", meinte Kagura und zog den Dämon auf die Tanzfläche.
 

Es waren schon mehrere Walzer gespielt worden und Kagome wurde langsam müde. Der Gesellschaftstanz war anstrengender als all die spontanen Bewegungen in der Disco.

"Wollen wir eine Pause einlegen?", bat sie Inu Yasha.

"Klar, das ist gar kein Problem. Der Don hat da einen Wintergarten, wollen wir hingehen?"

"Ja, gerne."

Während die beiden Jugendliche in die entsprechende Richtung gingen, fragte sich die Schülerin erneut, wie es nur möglich war, dass ein Junge wie Inu Yasha so schlecht behandelt wurde. Er war doch so nett und aufmerksam. Und so hilfsbereit und zuvorkommend. °Dazu ist er ein richtiger Gentleman.°, ergänzte sie in Gedanken.

Dies entsprach der Wahrheit, hatte die junge Frau den Halbdämon doch nie dabei erwischt, wie er ihren Busen anstarrte oder so. Natürlich guckte er hin, da musste man doch schon komplett naiv sein, um dies nicht zu glauben, aber er machte es eben so, dass sie die Blicke nicht mitbekam. °Nun ja, abgesehen von der Weihnachtsfeier im Schulhaus und der Silvesterparty bei Toshi.°, ergänzte Kagome.

Sie musste ihre Gedanken jäh unterbrechen, denn sie waren nun im Wintergarten angekommen. Das Glas war so geputzt, dass man meinen konnte, man könne durch die Rahmen ohne Hindernis hindurchgehen. Die Schülering wollte gerade etwas sagen, doch Inu Yasha kam ihr zuvor, indem er sich einen Finger auf die Lippen legte – ein Zeichen dafür, dass sie sich still verhalten sollte. Dann zog er an einer Schnur… und schwere Vorhänge bedeckten den Durchgang. Ein paar Lichtstrahle vom Eingang spendeten genug Licht, dass man nicht in eine Pflanze hineinlief.

Nachdem der Halbdämon seine Tat vollbracht hatte, deutete er – weinterhin stumm – dem Mädchen, es solle sich doch umdrehen. Kagome tat es und erstarrte mit weit geöffneten Augen. Um sie herum lag Schnee, wobei das Grün der Pflanzen einen starken Kontrast zu weiss machte. Das Dach des Wintergartens war schräg und auch die Arbeiter hatten ihre Arbeit getan, denn es lag kein Bisschen Schnee auf dem Glass, wodurch man nun die Sterne am Himmel sehen konnte.

"So schön…", hauchte die junge Frau und lief langsam los, näher zu der entgegenliegenden Wand.

Der Hanyou folgte ihr und achtete darauf, dass sie nicht hinfiel. Schliesslich war dies nicht seine Absicht.

Vor langer Zeit hatte ihm seine Mutter diesen Ort hier gezeigt. Damals war er noch ein Kind, aber er konnte sich an jedes Detail ganz genau erinnern. Selbst an seine Gedanken aus dieser Zeit. Er hatte nämlich gedacht, dass eines Tages würde er diesen Garten in all seiner Pracht der Person zeigen, die ihm wichtig war.

Inu Yasha lächelte leicht. Nun hatte er sein Versprechen eingelöst.

Noch immer lächelnd trat er zu seiner Begleitung.

"Immer, wenn wir hier zu Besuch sind, gehe ich in den Garten, am liebsten aber in diesen hier."

"Es ist wirklich schön hier.", schwärmte das Mädchen vor sich hin.

Der Halbdämon sah nach unten, zu der Person, in die er sich innerhalb der kürzesten Zeit verliebt hatte. Er kannte sie gerade mal ein halbes Jahr, trotzdem schlug sein Herz in ihrer Nähe Purzelbäume. Es war einfach unbegreiflich, wie so etwas hätte passieren können.

Abermals glitten seine Augen über ihr schwarzes Haar, welches so nah war, dass er dessen Geruch förmlich inhalierte, über die zarte Haut ihres Nackens hinab zu den schmalen Schultern. Ihr Duft berauschte ihn, was zur Folge hatte, dass er nun endlich Gewissheit haben wollte. Er hatte sich lang genug versteckt.

"Kagome."

"Ja?", drehte sich die Gerufene um und schenkte ihm einen sanften Blick.

Alles, was er sich zusammengereimt hatte, verflog, er hatte keine Ahnung mehr, was er sagen sollte. Haltsuchend tastete er nach ihrer Hand, die er dann auch mit seinen Fingern umschloss. Allerdings benötigte es von da an keine Worte mehr. Alles passierte so instinktiv, dass Inu Yasha nicht den geringsten Zweifel an der Richtigkeit seines Handelns hatte. Er beugte sich einfach nach vorne und dachte an gar nichts mehr.

Sie küssten sich eine Weile lang und irgendwo in Inu Yasha's Unterbewusstsein erschien der Gedanke, dass dies eigentlich sein erster richtiger Kuss war. Doch so schnell der Gedanke kam, so war er auch wieder verschwunden. Zurück blieb nur das angenehme Gefühl Kagomes Lippen auf den seinen.

Doch wie alles Schöne dieser Welt musste auch der Kuss irgendwann mal enden. Trotz der Erwartung der Jugendlichen waren sie kein Bisschen verlegen geworden. So nahm Inu Yasha seinen Mut erneut zusammen.

"Willst du… willst du mit mir gehen, Kagome?"

Kaum waren diese Worte raus, schon kehrten seine Nervosität und Unsicherheit zurück. Was wäre, wenn sie doch verneint? Doch zu seinem Glück kam nichts dergleichen.

Die junge Frau sah ihn nur kurz überrascht an, lächelte dann aber und nickte.
 

"Inu Yasha!"

"Hm?", machte dieser und drehte sich um. Einen Moment später wurde er von Kagome stürmisch umarmt und erhielt einen Schmatz auf die Lippen.

"Kommst du heute Abend zum Frühlingsfest?"

Er lächelte.

"Ich habe dir doch schon vor einer Woche zugesagt."

"Hm, ich dachte, ich frage dich noch mal.", grinste die Schülerin wie ein kleines Mädchen.

Seit dem Fest beim Don waren schon zwei Monate vergangen. Für Inu Yasha waren es mit Abstand die glücklichsten in seinem Leben. Er hatte endlich den Mut gefunden, seine Gefühle zu offenbaren, und diese wurden auch erwidert. Was konnte sich ein Schüler den sonst noch wünschen?

Sesshomaru gab sich weiterhin Mühe, Kagura für sich zu erobern und die alberne Verlobung platzen zu lassen. Es schien so, als würde er dies doch schaffen, war doch der alte Takayanagi nicht mehr so beigestert von seinem momentanen Schwiegersohn.

Miroku liess immer noch keinen Rock unbeachtet vorbeigehen, drehte sich aber um Sango wie eine Biene um eine seltene Blume. Die junge Frau gab ihm eine Abfuhr nach der anderen, doch es sah eher danach auch, als würde sie dies mehr aus Gewohnheit als aus vollem Ernst machen. Na ja, die zwei haben noch alles vor sich.

"Du darfst aber nicht vergessen, dass wir vorher noch Probe haben. Die Choreo für die Abschlussfeier wird sich nicht von alleine zusammenstellen."

"Ich weiss.", sagte die junge Frau mit belegter Stimme. "Übrigens musst du mir noch einen Schritt noch mal zeigen. Den bring ich irgendwie nicht auf die Reihe."

"Kein Problem. Dann treffen wir uns um sechs?"

"Um fünf. Wir wollen doch noch das Frühlingsfest besuchen."

"O.K. Dann um fünf. Wir sehen uns." Er zog Kagome an der Hand zu sich und gab ihr einen Kuss.

"Ja, bis später.", verabschiedete sich die Schülerin, nachdem sie sich von einander gelöst hatten, und lief fröhlich los, ihm zum Abschied winkend.

Der Halbdämon lächelte. Durch die Musik hatten sie sich gefunden, waren sich näher gekommen und wurden schlussendlich ein Paar. °Music is our life, Kagome.°, dachte er noch lächelnd, drehte sich dann um und machte sich auf den Weg nach Hause.
 


 


 

(Kagura's Kleid: http://farm4.static.flickr.com/3398/3277803508_f5393713e2_o.jpg , links)

(Walzer: http://www.youtube.com/watch?v=a8Z7wObQjK8)
 

Das war's =)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2010-10-25T14:59:11+00:00 25.10.2010 16:59
Hey! Hab mir deine FF gerade komplett durchgelesen und muss sagen: ich bin begeistert ^^ würd mich freuen wenn mir sagst was du von meiner hältst:

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/261099/
Von:  00schnepel8
2010-05-13T14:38:25+00:00 13.05.2010 16:38
das ende gefällt mir sehr kurz nur irgendwie schadee das dafür nur ein winziger absazt blieb
aber trozdem ganz toll*smilie*
Von:  inuskaya
2009-12-03T13:14:59+00:00 03.12.2009 14:14
WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!!
TOLL!!!
Einmalig! *heul* So schöön!
*sniff* Schade das es zu ende ist.

LG^^
Von:  Angel_KagomeX
2009-12-01T15:54:42+00:00 01.12.2009 16:54
ich fand das ende auch voll süß. <3
schön das die beiden auf so schöne weise zusammengefunden haben. ^__^~
Von:  Hotepneith
2009-11-21T20:17:52+00:00 21.11.2009 21:17
Achja...so schön romantisch..
Seufz.

Das ist so richtig klassisch nett.

Ich möchte zu dem Ball^^


bye

hotep


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