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Back To The Sins Of The Middleage

Kapitel 5 in Arbeit :D
von

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Kapitel 1

Unglaublich! Eine Frechheit! Mit einem Termin war ich hergekommen. Ich hatte verdammt noch mal seit zwei Wochen einen Termin. Tatsächlich! Dieser Kerl, der neben mir saß, der sich an seinen ekelhaften Fingernägeln gekaut hatte, der war ohne Termin hier… hergekommen. Trotzdem wurde er jetzt vor mir aufgerufen. Dreist grinste er mich an. Am liebsten hätte ich etwas gesagt, aber ich riss mich zusammen. Na, wunderbar. Ich wollte pünktlich sein, aber das konnte ich jetzt wohl vergessen. Nachdem ich dann doch endlich aufgerufen wurde und mir meine Spritze abgeholt hatte, verließ ich doch sehr gereizt die Praxis. Ein wenig in Gedanken, in denen ich schon bei meiner Familie war, schmiss ich mich in meinen Wagen. Mein jüngerer Bruder öffnete mir die Tür, ich brauchte nicht einmal mehr zu klingeln. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. "Kouyou! Wo bist du gewesen?! Du weißt doch..." Ich unterbrach ihn. "Bitte verschon mich damit. Ich kam einfach nicht an die Reihe und meine Laune sitzt jetzt wirklich im tiefsten Kellerloch." Mein Bruder rollte mit seinen Augen. Es war doch immer wieder dasselbe, ich meckerte und er schwieg, als würde er sich nicht trauen, mir in irgendeiner Weise zu widersprechen. Er dachte wohl, ich würde ihm an die Gurgel gehen. "Und dieser Kerl!!" brach es laut aus meiner Kehle. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie mein Bruder Takanori den Kopf fragend schief legte, während ich mich meiner Jacke entledigte und sie an die Garderobe hängen wollte. "Der regt mich auf!" Takanori schüttelte den Kopf, musste aber doch ein wenig schmunzeln. "So eine dreckige Visage! Ganz bestimmt ein Alkoholiker, so wie der aus dem Maul gestunken hat!" Mit einer schnellen Bewegung drehte ich mich um und eine kleine Frau stand vor mir. Sie lächelte mich an. "Mutter, es tut mir leid, ich weiß..." Sie legte ihren Zeigefinger auf meine Lippen. "Hör lieber auf zu schimpfen, mein Sohn und setz dich endlich zu uns." Ich gab meiner Mutter eine Umarmung und seufzte leise. "Ach, Kouyou...", schmunzelte meine Mutter. "Reg dich nicht wegen jeder Kleinigkeit auf. Das hast du nicht nötig." fuhr sie dann fort. Grade als ich was sagen wollte, und ich hatte grade Luft geholt, da kam sie mir zuvor. "Ach lass gut sein. Ist jetzt auch egal. Lasst uns essen." Mit einem leisen Seufzen trat ich in die Küche ein und setzte mich neben meinen kleinen Bruder, der ein ähnliches Grinsen auf den Lippen hatte wie dieses... 'Nein, Schluss jetzt...' ermahnte ich mich gedanklich. Zuerst aß ich eher zögerlich, doch mit jedem Bissen steigerte sich mein Appetit. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass mein Bruder mich die ganze Zeit angrinste. "Taka", so nannte ich meinen Bruder des Öfteren, "Weißt du, dass du mich absolut wahnsinnig machst? Was willst du?!" Mein Bruder wollte mich wohl piesacken. Na, schön. Also gut. Ich hatte mich den ganzen Verdammten Tag über zusammengerissen. Dann würde ich mich jetzt auch zusammenreißen. "Geh mit mir zum See, Kouyou! Bitte!" Das war Takanori, wie er im Buche stand. "Was willst du denn da? Zum Baden ist das Wasser mit Sicherheit zu kalt!" entgegnete ich ihm forsch. Ich hatte jetzt absolut keine Lust mehr in irgendeiner Weise freundlich zu sein. Essen hin oder her! Meine Mutter verdrehte schon die Augen, als sie das wieder hörte. "Immer dasselbe mit dir! Tu ihm doch den Gefallen! Ich will nicht, dass er da alleine hingeht, Kouyou..." strafte sie mich mit ihren Worten. Ich konnte ihr einfach nichts abschlagen. "Ja, in Ordnung..." gab ich dann nach. „Dann müsst ihr mich aber auch mitnehmen!" erklang dann eine Stimme aus dem Hintergrund. Ich drehte mich um und sah meine kleine Schwester Kayano. Na große Klasse! Zwei Fliegen mit einer Klappe. Als ob mein Tag nicht schon anstrengend genug gewesen wäre. Aber egal. Das ist ja Familie und als Ältester hat man nun mal das 'große Los' gezogen. Außerdem brauchte meine Mutter Unterstützung in jeglicher Hinsicht. Einen Vater gab es in unserer Familie schon lange nicht mehr. Wahrscheinlich, meinte meine Mutter, hefteten sich meine Geschwister auf Grund dessen so an meine Fersen. Als wir schon halb in der Tür standen, rief meine Mutter uns noch nach: "Aber nicht so lange und seid vorsichtig!" Während meine kleine Schwester schon hüpfend vorausging, ging Takanori neben mir. "Weißt du, ich möchte eigentlich gar nicht baden. Ich möchte nur am Ufer unter der Weide sitzen und das Glitzern auf der Wasseroberfläche ansehen." "Kleiner Romantiker." konnte ich mir einfach nicht verkneifen und sah meinen Bruder grinsend an. In Momenten wie diesen fehlte mir mein Vater sehr. Leider starb er kurz nach Kaya-Chans Geburt. Nur Taka und ich haben noch Erinnerungen an ihn. Sein Tod kam für alle von uns zu früh. Kayano fragte mich manchmal, wie unser Vater so gewesen war. Natürlich erzählte ich ihr von ihm, was für ein großartiger Mann er gewesen war. Der beste Vater den man sich vorstellen konnte. Kayano glaubte, dass unser Vater uns vom Himmel auf uns aufpasste und ich ließ sie in ihrem Glauben. Warum auch sollte ich meiner kleinen Schwester etwas nehmen, was ihr eine große Stütze war. "Was soll das denn heißen?" fragte mein Bruder empört. Grinsend ging ich meinen Weg weiter, während ich meiner Schwester zusah wie sie zum Wasser hüpfte. Weit war der Weg ja nicht, denn wir hatten den See buchstäblich vor der Haustür. „Erklär’s mir!“ forderte mein Bruder. „Das war doch nur ein Scherz, Taka.“ erwiderte ich, als ich ihn frecher Weise anstupste. Leis’ begann Taka zu grummeln und nach nur kurzer Zeit fing er sich wieder. „Können wir kurz reden?“ „Natürlich,“ begann ich dann, als ich mich auf einen Baumstamm setzte. „worum geht’s denn?“ Taka setzte sich zu mir, ich malte mir schon spektakuläre Dinge aus, aber, das was kam, hatte ich nicht erwartet. Taka zögerte, richtete seinen Blick zu Boden, als sei ihm etwas sehr peinlich. „Na ja… Ich… Es geht um… Ein Mädchen…“ Ich konnte nicht anders, ich musste lachen. Taka schaute mich etwas verwirrt an. Es war ja nicht so, dass ich ihn auslachte, Kleiner Taka war wohl doch nicht mehr so klein. „Warum lachst du denn jetzt, Kouyou?! Du lachst mich aus, stimmt’s?“ Ich legte meinen Arm um seine Schulter. „Nich doch, Takanori. Es kommt nur etwas plötzlich.“ „Hmmm......“, seufzte Takanori. Meine Schwester rief zu uns herüber. „Taka, Kouyou! Seht doch mal, seht nur wie ich schwimmen kann!“ Wir stimmten ihr zu. Meine Schwester war fest davon überzeugt, sie sei mal eine Meerjungfrau gewesen. Verrücktes, kleines Ding. Ich wandte mich wieder Taka zu. „Also, los. Erzähl ruhig.“ „Aber nichts Mutter erzählen.“ Ich gab ihm mein Wort. „Sie heißt Junko, sie geht in meine Klasse.“ Ich nickte. „Ich mag sie eigentlich, aber das Problem ist...... Dass sie mich kaum zu beachten scheint.“ Taka senkte den Kopf. „Und was soll ich dir da jetzt für einen Rat geben?“ Taka seufzte und zuckte mit den Schultern, ehe er sprach: „Ich habe nur keine Ahnung, wie ich sie auf mich aufmerksam machen kann.“ Ich musste wieder schmunzeln, kaum konnte ich es glauben, dass mein Bruder ausgerechnet mich fragte. Dabei hatte ich schon lange niemanden, den ich so dicht an mich heran gelassen habe. Es ist aber nicht so, dass ich meinen Bruder so etwas nicht gönne. „Erzähl mir doch etwas von ihr…“ Taka sah in den Himmel. „Tja…. Was soll ich dir erzählen? Natürlich ist sie nett und höflich. Sie ist immer sehr hilfsbereit und zugänglich. Aber auf mich geht sie irgendwie gar nicht zu. Und ich weiß nicht mal warum.“ Taka stützte seinen Kopf mit beiden Händen. „Vielleicht bist du unnahbar.“ Mein kleiner Bruder verstand nicht. „Unnahbar?! Ich bin doch nicht unnahbar.“ „Sagst du.“ Jetzt verschränkte er seine Arme. „Ja, das sag ich!“ Ich versuchte ihm zu erklären, dass es wohlmöglich nur in ihrer Gegenwart war. Taka war schüchtern. „Ja, du hast Recht!“, gestand er dann doch, „Ich bin schüchtern… na, ja ein bisschen. Aber wirklich nur ein bisschen.“ Etwas neckisch legte ich meine Hand auf seinen Kopf. „Erwarte nicht, dass sie einfach von allein kommt. Geh auch du auf sie zu und dann wirst du sehen.“ Er nickte leicht. „Und was soll ich tun?“ fragte Takanori. „Keine Ahnung, sprich sie einfach mal an oder hilf ihr, wenn sie mal nicht weiter weiß.“ „Aber… die anderen sind schneller.“ „Dann musst du ihnen zuvorkommen!“ Meine Worte kamen etwas lauter aus meiner Kehle, als ich es wollte, aber anders versteht er es ja nicht. „Hab einfach noch etwas Geduld, Taka.“ fuhr ich dann ruhiger fort. Nachdem Taka bei meinen lauten Worten zusammengezuckt war, nickte er erneut leicht. „Du hast wirklich Recht.“ „Ich weiß… Die Zeit wird es zeigen und jede Wunde irgendwann heilen“ Auch mein Blick richtete sich gen Himmel. Der Mond schien schon durch die Äste der großen Weide hindurch. Kindergeschrei hallte über die gesamte Wiese, Kinder planschten, spielten, tollten umher. „Schon irgendwie eigenartig, dass grade zu dieser Zeit so viele Kinder hier sind, nicht wahr Kouyou?“ „Kann man sehen wie man will, meinst du nicht?“ Taka zog die Stirn krause. „Na, ja es ist schon dunkel. Das meinte ich damit.“ Die Nacht war wirklich wunderschön. So schön wie eine seltene Blume. „Ich könnte ewig so hier rum liegen, Kouyou!“ Mein Bruder legte sich auf den Rücken und sah sehnsüchtig in die Sterne. Ich tat es ihm gleich. Nur einen kurzen Moment später stand Kayano zappelnd neben uns. Sie war klitschnass, hüpfte von einem Bein auf das andere und klapperte mit den Zähnen. „Kouyou, schnell! Handtuch!“ Ganz selbstverständlich schoss ich hoch und trocknete meine Schwester ab. Sofort kuschelte sich Kaya – wie ich sie liebevoll nannte – an mich, wärmte sich an mir auf. „Wir sollten lieber reingehen, bevor sich Kayano noch erkältet.“ Grade wollte ich mich mit Kayano auf den Weg machen, da fiel mir doch grade noch etwas ein. „Kommst du nicht mit, Taka?“ „Mh? Nein… Noch nicht. Ich komme aber bald nach.“ „Ist gut.“ Und schon waren Kaya und ich auf dem Weg zurück. Takanori lag einfach noch da und starrte in den Himmel…

Beim Haus angekommen, schloss ich die Tür auf und ging mit Kaya rein. „Geh und nimm ein Bad.“ „Okay, Onii-San!“ „Danach gehst du aber sofort ins Bett!“ „Jaaha!“ Ich warf meinen Schlüssel auf die kleine Kommode, ehe ich meine Jacke aufhing. „Ihr seid schon wieder zurück? Wo ist Takanori?“ „Er wollte noch ein wenig da bleiben, aber kommt bald nach.“ Antwortete ich meiner Mutter, die aus dem Wohnzimmer kam. „Er ist alleine dort?“ Sie verschränkte ihre Arme. „Er wird gleich hier sein, Mutter. Mach dir keine Sorgen.“ Mutter seufzte. „Na schön. Ich kann ja sowieso nichts machen. Takanori macht was Takanori will.“ Mit diesen Worten ließ meine Mutter mich stehen. Ich war müde und rieb mir die Augen. Gott sei Dank hatte ich morgen meinen freien Tag und konnte ausschlafen. Nein, falscher Alarm! Meine Mutter hatte mich doch gebeten Kaya in die Schule zu fahren. Na, schön, also doch nicht ausschlafen. Ich begab mich auf mein Zimmer. Im Badezimmer konnte ich meine Schwester singen hören. Alles in ihrem Leben schien hell, heil und erleuchtet. Es gab so gut wie keinen Tag, an dem meine kleine Kaya nicht lachte. Aber es war gut so, denn ihre kindliche Freude bestrahlte uns alle und ließ uns auch Freude empfinden. Bevor ich ins Badezimmer kam, klopfte ich an. „Bist du fertig Kayano?“ „Ja!“, antwortete sie. Also öffnete ich die Tür und Kayano stand auf einem kleinen Hocker vor dem Spiegel. Sie drehte sich zu mir um und zwinkerte mit den Augen. „Na, wie sehe ich aus?“ Ihr Gesicht zierte ein breites Grinsen und sie hatte ein Handtuch wie einen Turban um die nassen Haare gebunden. „Sehr hübsch siehst du aus.“ „Sehr hübsch? Oder wunderschön?“ Ich nahm sie auf den Arm. „Verzeihung. Ich meinte natürlich wunderschön.“ „Ach Kouyou!“, lachte meine Schwester zufrieden. „Ich hab dich soooo lieb!“ Sie drückte mir einen dicken Kuss auf die Wange. Meine Schwester ist wirklich eine ganz Süße. „Ich bring dich jetzt zu Bett.“ „Ist gut, Onii-San.“ konnte sie noch vor einem herzhaften Gähnen herauspressen. Lächelnd brachte ich sie auf ihr Zimmer, im Badezimmer hatte sie sich zuvor noch ihre Schlafkleidung angezogen, die aus einem Top und einer Jogginghose bestand. In ihrem Zimmer legte ich sie auf ihr Bett und deckte sie zu. Noch einmal gähnte sie, bevor sie sich bei mir bedankte. „Keine Ursache. Schlaf gut, Prinzessin.“ So nannte ich sie auch gerne, denn im Prinzip war sie ja auch eine kleine Prinzessin, MEINE kleine Prinzessin. Sie genoss noch den Kuss, den ich ihr auf die Stirn hauchte. „Gute Nacht, Kouyou. Ich hab dich lieb.“ Ihre Stimme wurde schon leiser und sie nuschelte schon ziemlich. Ich sah noch, als ich an der Tür stand, wie sie ins Reich der Träume glitt und überließ ihr den Rest. Ich war grade auf dem Weg in mein Zimmer, als ich das Klacken des Schlosses der Haustür hörte. Taka war also wieder da, doch anstatt etwas zu sagen, kam er einfach die Treppe hochgeschlurft. Seine Haare waren ganz zerzaust und sein Blick sagte mir, dass er unter der Weide eingeschlafen sein muss. Es war doch immer wieder dasselbe. Jedes Mal schlief er ein, wenn er spät abends nach dem Essen sich unter die große Weide legt. „Gute Nacht, Taka.“ sprach ich zu ihm, als er bei seinem Zimmer stand, mich nicht beachtete und die Tür öffnen wollte. Auch diese Szene kannte ich auswendig. Er wird gleich nur grummeln und in seinem Zimmer verschwinden. Und dem war dann auch so. Er grummelte und verschwand. Schmunzelnd verließ auch ich den Flur und ging zu Bett…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-05-24T20:01:12+00:00 24.05.2008 22:01
Noch keinen Kommentar? *__*
Boah Süße das ist soo guut geschrieben!
Nicht nur das du gut RPst, du scheinst deinen tollen Stil auch beim FF schreiben beizubehalten.
Das erste Kapitel ist schonmal der Wahnsinn und macht Lust auf mehr.
Das ganze ist sehr gut beschrieben und total süß <3
Es wäre nur toll, wenn du etwas mehr Absätze machen würdest, sonst verhaspel ich mich immer mit der Zeile >_______<
Aber ansonsten, keinerlei Kritik *_*
Ich mach mich gleich ans nächste!


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