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Balanceakte

Ein paar nette Kurzgeschichten über dieses und jenes ;)
von

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It's my life

~~~~Vorwort~~~~

Tjahahahaa~, das hier wird (mal wieder) über Matt und Mello. Ich bin gerade irgendwie in so einer ganz dämlichen Phase in der ich mich voll eingeengt und kontrolliert fühl und so was, und jetzt spiel ich bei mir irgendwie voll die Rebellin .//.

Naja, jedenfalls dachte ich, dass sich das wunderbar auf Matt und Mello übertragen lässt! Wird wahrscheinlich etwas überdramatisch, aber ich tick halt manchmal aus...wie auch immer.

Stimmt das eigentlich wirklich, dass Matt auch im Wammy's House war???? Ich hab das nämlich eigentlich nur aus Fanfictions. Naja, wie auch immer, ist eine schöne Vorstellung, also hab ich's hier mal verwendet.

Ich widme diese FF (wieder) _Inu_Yasha_, weil er die Phase im Moment gewissermaßen mit mir teilt

Wie immer viel Spaß, eure EmilyOnStage :3

~~~~VorwortEnde~~~~ (langes Vorwort...)
 

Es war zum Verrücktwerden. Oder besser: zum Verrecken. Seit Mello denken konnte, war er etwas Besonderes gewesen. Er war ein Einzelkämpfer, sehr klug, gerissen, schnell und gnadenlos. Und dann kam er auch noch in dieses Waisenhaus. Super, könnte man meinen. Aber nein. Hier wurde ihm alles genommen, seine Sonderposition als Superhirn, seine freie Zeit und seine Freiheit zu tun und zu lassen, was er wollte. Hier durfte er keine "kriminellen" Methoden anwenden, um ans Ziel zu kommen. Hier durfte er keinen erpressen und musste immer freundlich sein. Und oh, wie er es hasste. Er hatte es ja so satt sich ständig an bescheuerte Regeln zu halten und dann auch noch aus dem Rampenlicht gedrängt zu werden. Dieser Near hatte sich einfach seinen Platz geangelt, kein Wunder, er war perfekt, befolgte alle Regeln, löste alle Aufgaben und war zu allen Kindern nett. Zumindest nicht gemein. Und Mello blieb einfach still in der Ecke hocken und wartete darauf, dass ihn jemand bestrafte weil er sich wieder Schokolade geklaut hatte. Dabei war er schon 14 und seiner Meinung nach durchaus in der Lage, selbst zu entscheiden, was gut für ihn war! Aber das verstanden die alle nicht. Die ganzen perfekten Möchtegern-Ls, die nie Fehler machten und immer alle Regeln einhielten. Roboter waren das, die hatten gar keinen eigenen Willen mehr. Im Grunde war die ganze Welt so...sie ließ sich von mächtigen Menschen steuern und die Masse lief einfach blind hinterher. Die würden wohl sogar einem Massenmörder hinterherlaufen, wenn er ihnen erzählt, er ist Gott. So ein Blödsinn. In dieser Welt dachte niemand mehr selbst nach...und irgendwie machte Mello das traurig. Aber es machte ihn auch schrecklich wütend. Er schlug seinen Kopf nach hinten gegen die Wand. Im Moment saß er in seinem Zimmer, dass er (zum Glück) mit niemandem teilen musste, lehnte mit dem Rücken gegen die eine Wand und starrte geradewegs auf die andere, als wollte er ein Loch hineinbrennen. Seine Schokolade war aufgebraucht und es blieb ihm nichts anderes übrig, als still hier herumzuhocken, denn er hatte Hausarrest und es gab nichts, wofür es sich lohnen würde, abzuhauen. Er hasste alles um ihn herum. Die Menschen, die ganzen Drecksviecher, die verfluchte Sonne und das ganze beschissene Universum. Und es gab nichts, was das in diesem Moment hätte ändern können.
 

Wie langweilig. Das war das erste, was sich der rothaarige Teenager mit der komischen Brille dachte, als er vor der Tür vom "Wammy's House" stand, seinem neuen Zuhause. Schulternzuckend senkte er wieder den Blick, um festzustellen, dass sein Gameboy keinen Saft mehr hatte. Naja, wie auch immer. Musste er ihn halt aufladen. Er klopfte vorsichtig an die Tür und sofort öffnete ihm jemand. Ein seltsamer Genosse. Seine Haare waren weiß, genauso wie seine Haut und sein viel zu großer...Schlafanzug? Egal. Matt murmelte ein "Hallo." und drängte sich an dem Knaben vorbei in das Haus. Er schaut sich erstmal um. Sah eigentlich alles ziemlich normal aus...keinerlei Anzeichen auf Superhirn-Training oder so was in der Art. Aber vielleicht kam das noch. Nachdem er in die Gände links und rechts gelugt hatte, ging er einfach mal geradeaus, in der Hoffnung, den Leiter zu finden, der ihn hierher eingeladen hatte, damit er möglichst schnell sein neues Zimmer beziehen konnte. Das Glück war auf seiner Seite: vor ihm befand sich eine Tür auf der "Wammy's House Vorstand" geschrieben stand und darum drückte er die Klinke runter und trat ein. Als erstes sah er einen Schreibtisch, hinter dem ein riesiger Drehstuhl stand...der leer war. Er sah sich genauer um und entdeckte schließlich am Fenster einen alten Mann, der so aussah, als könnte er der Leiter dieses Ganzen hier sein.

"Ähm...'tschuldigung, aber ich bin Matt und ich soll mich hier melden."

Der Mann drehte sich um und sah ihn mit einem freundlichen Lächeln an.

"Natürlich, Matt. Freut mich, dass du da bist. Ich bin sicher, du wurdest über diese Anstalt ausreichend informiert?"

"Jaaa, klar. Bin ja nicht dumm. Also...ich würd' gerne wissen, wo mein Zimmer ist, damit ich einziehen kann."

Fragend sah er den Älteren an. Der nickte und machte einen etwas besorgten Gesichtsausdruck.

"Selbstverständlich, dein Zimmer. Du wirst es dir mit einem anderen Jungen teilen-"

"Jaja, das ist schon okay. Ich will nur wissen, WO es ist."

Etwas verärgert räusperte sich der Grauhaarige.

"Ich war noch nicht fertig. Der Junge, mit dem du dir dein Zimmer teilen musst, ist ein etwas schwieriges Kind. Er hält sich nicht an die Regeln und behandelt einige Kinder schlechter als andere. Außerdem ist er wohl ein wenig missraten. Ich wollte nur, dass du gewarnt bist. Dein Zimmer befindet sich im 1.Stock, den linken Gang entlang hinter der letzten Türe."

Matt zog eine Augenbraue hoch. Der Typ, der da vor ihm saß, war wohl ein ziemlicher Spießer. Aber naja, was sollte das. Würde schon schief gehen.

"Tja, danke auch. Bis dann."

Er nahm sich seine Tasche und ging so, wie der Alte es ihm beschrieben hatte. Die Tür zum Zimmer wirkte nicht sonderlich einladend; es hing ein riesiges "BLEIB BLOß DRAUßEN" Plakat daran und sie war schwarz angestrichen. An der Wand daneben war ein kleines Schild befestigt auf dem stand: "Hier wohnen Matt und Mello". Er war also schon Teil dieses Hauses. Neugierig, was ihn wohl erwarten würde, klopfte Matt an die Türe, aber niemand öffnete ihm. Er klopfe nochmal, diesmal fester, aber wieder keine Antwort. Vielleicht war ja einfach keiner da? Aber jetzt war es ja auch sein Zimmer, also öffnete er einfach die Türe und ging rein. Zuerst mal sah er nichts. Die Vorhänge waren zugezogen und es brannte kein Licht. Erst auf den zweiten Blick konnte der Rothaarige eine Shilouette an der Wand erkennen, da saß jemand. Aber das war ihm jetzt zu blöd, also machte er das Licht an.
 

Boah ey, war das hell! Welcher Wichser hatte das Licht angeschaltet? Achso, das musste dieser Neue sein. Wie hatte Mello das nur vergessen können? Er sollte ja einen Mitbewohner kriegen. Verdammter Mist. Mit zusammengekniffenen Augen sah er zur Tür, wo er stand. Rote, wuschelige Haare, eine Brille, die merkwürdiger nicht hätte sein können, ein gestreifter, zu großer Pullover, Jeans und schwarze Stiefel. In der einen Hand einen Gameboy, in der anderen eine kleine Tasche mit seinem Hab und Gut. Und nun stand er da und sah Mello unschuldig, fragend und auf eine seltsame Weise süß an. Und Mello sah ihn auch an. Er starrte ihn regelrecht an. Und am liebsten...am liebsten hätte er ihm eine reingehauen. Nicht, weil er gerade so genervt war. Vielleicht auch deswegen. Aber hauptsächlich deshalb, weil er jetzt nicht mehr allein in seinem Zimmer war. Er wollte nicht, dass dieser Freak hierblieb, schließlich war er auch nicht anders als die anderen, und wenn er immer hier wäre, dann würde Mello noch viel mehr Ärger bekommen als es sowieso schon der Fall war. Also rümpfte er die Nase und sagte nur gepresst:

"Du verpfeifst mich nicht, mein Bett und meine Kommode sind für dich Tabu. Lass mich machen was ich will und geh mir nicht auf die Nerven, dann tu ich dir auch nix."

Und damit schloss er die Augen, lehnte sich wieder an die Wand und versuchte, die andere Person im Raum zu ignorieren. Und wirklich; alles was er noch wahrnahm war, wie die Tür geschlossen wurde und das Quietschen eines Bettes. Dann hörte er ein kontinuierliches Rascheln und Rumpeln. Um zu überprüfen, was das war, öffnete Mello unauffällig ein Auge. Aber beschweren konnte er sich über nichts. Der Andere räumte seine Sachen ein, und als er damit fertig war, schloss er seinen Gameboy an ein Ladegerät an, legte sich auf's Bett und begann seelenruhig ein Spiel zu zocken. Hm. Irgendetwas kam Mello hier spanisch vor...aber andererseits, das war egal. Der Neue machte keinen Ärger und keine Anstalten, sich über Mello zu beschweren oder ihn in irgendeiner Weise zu nerven. Zufrieden machte der Blonde sein zweites Auge wieder zu und entspannte sich. Das regelmäßige Piepen und Klicken des Gameboays störte ihn gar nicht...im Gegenteil, irgendwie war das gar nicht mal schlecht. Und ohne es zu wollen, einfach so, weil er ziemlich erschöpft war und gerade alles okay zu sein schien, schlief er langsam ein.
 

Matt schielte zu dem Blonden. Hm. Der schien weggepennt zu sein...naja, eigentlich kam ihm das gelegen. Er hatte keine Lust darauf, sich schon am ersten Tag Ärger einzuhandeln und der andere hatte, milde ausgedrückt, einen ziemlich gereizten Eindruck hinterlassen. Aber so dramatisch war es nun auch wieder nicht gewesen, er schien einfach schlechte Laune zu haben, da benimmt man sich schonmal so. Aber eines ahnte der Rothaarige schon; mit diesem Jungen in einem Zimmer zu wohnen konnte nur spannend werden, und irgendwie, auf eine sehr seltsame Art und Weise freute er sich darauf. Aber es war wirklich schon sehr spät, also beschloss er, es dem anderen gleichzutun und sich eine Mütze Schlaf zu holen. Er legte seinen Gameboy nebenhin und drehte sich auf die Seite. Kurz darauf schlief auch er tief und fest.

Am nächsten Morgen wurde Matt durch das laute Knallen der Zimmertür wach. Er erschrak furchtbar und saß mit einem Mal kerzengerade im Bett. Im nächsten Moment hörte er die Matratze ein jämmerliches Quietschen und Knarren von sich geben als Mello darauf landete.

"Was ist denn los?"

Noch verschlafen wunderte sich Matt über die Aufregung.

"Das geht dich gar nix an!"

Lautete die sofortige, forsche Antwort. Der Rothaarige seufzte. War ja klar gewesen, was hatte er auch erwartet. Andererseits...der Blonde schien über irgendetwas extrem wütend und irgendwie...traurig zu sein. Und aus unerfindlichen Gründen wollte Matt unbedingt wissen, weswegen. Also dachte er kurz nach und sagte dann ruhig:

"Interessiert mich aber. Kannst mich ja anbrüllen oder so, dann geht's dir sicher besser. Meinetwegen kannst du auch zuschlagen."

Ob er geschlagen würde, war ihm egal...aber er wollte mehr über den anderen erfahren. Mal sehen, was jetzt passierte.
 

Der hatte vielleicht Nerven! Erst zerstörte er Mello's Privatsphäre und dann nahm er sich auch noch die Frechheit raus, ihn nach seinen Privatangelegenheiten auszuhorchen. Aber Mello hatte sich gerade nicht im Griff, er war ja so sauer...! Also nahm er (irgendwie auch unabsichtlich) das Angebot des anderen an und fing an, zu schreien.

"Du willst wissen, was mit mir los ist???? Dieses blöde Waisenhaus ist los!! Die sind doch alle nur heuchlerische, kleine Hosenschisser!!! Ich war schneller als Near! Ich hab die Aufgabe zuerst gelöst!!! Aber nein, Near war der große Sieger. Ist doch egal, wenn ich mir dazu ein paar Unterlagen aus dem Zimmer vom Leiter ausgeliehen hab! Ich hab's gelöst!!!! Aber Near ist viiiiiiiel besser als ich, nur, weil er ohne die Unterlagen ausgekommen ist! DAS IST DOCH SCHWACHSINN! DIESE VOLLIDIOTEN!!!!!"

Am liebsten hätte er jetzt Matt geschlagen. Aber beim besten Willen, der konnte einfach nichts dafür. Also trat er mit voller Wucht gegen die Bettkante und kniff die Lippen vor Schmerz zusammen. Aber er blieb standhaft. Mit einem funkelnden Blick zu Matt ließ er sich wieder auf das Bett sinken und schloss die Augen. Er war immernoch wütend und seine Verzweiflung war definitiv gewachsen. Aber irgendwie fühlte er sich auch erleichtert. Tat gut, jemanden anzuschreien und keinen Arrest dafür einzufahren. Aber ein "Danke" kam ihm nicht über die Lippen. Wieso auch? War nur eine Frage der Zeit, bis er wie die anderen werden würde, und dann wäre das sowieso egal. Er drehte sich mit dem Gesicht zur Wand und verkniff sich die Wuttränen. Wäre ja noch schöner, wenn der Neue ihn gleich als Heulsuse abstempeln würde...
 

Ganz schön temperamentvoll, der Junge. Aber wenn es wirklich so gewesen war, wie er es erzählt hatte, dann war das wirklich richtig unfair. Wenn man ein Rätsel lösen will, dann kann man sich doch auch Infos beschaffen...? Ziemlich gemein. Irgendwie konnte Matt Mello verstehen, das war nicht die feine englische Art. Aber das war hier wohl zu erwarten gewesen...alles schien seine Ordnung zu haben und die Regeln waren wohl sehr streng. Matt wusste nicht, ob er sich mit diesem Ort hier anfreunden konnte...aber da gab es etwas, was er wusste. Er wusste, dass er Mello jetzt schon sehr gern hatte. Naja, er war ziemlich aufbrausend und irgendwie gemein, aber auf der anderen Seite wurde er wohl einfach nur unfair behandelt. Immerhin hatte er nicht Matt, sondern das Bett getreten und das hatte ihm wohl ziemlich wehgetan. Der Rothaarige konnte den anderen Jungen gut verstehen...und er würde sich in diesem Fall wohl ganz genauso fühlen. Der Blonde lag inzwischen mit dem Gesicht zur Wand auf dem Bett und zitterte ein bisschen. Ob Matt es wagen sollte...? Einen Versuch war es wert.

"Hast Recht. Voll der Schwachsinn...aber das lässt sich wohl nich' ändern. Kannst von mir aus auch weinen, ich verrat nix."

"ICH HEUL NICHT!"

Jap. Das war klar gewesen. Naja, der Blonde wusste jetzt, wie er dachte und das reichte schon. Seufzend stand er auf und streckte sich. Er war gestern in Klamotten eingeschlafen, also musste er sich nicht anziehen. Hm. War wohl Zeit für seine erste Lehrstunde. Er schielte nochmal zu Mello, der aber keine Anstalten machte, sich vom Fleck zu bewegen.

"Du kommst wohl nicht zum Unterricht. Ich sag einfach, du wurdest mit nem Gangsterboss verwechselt, von der amerikanischen Mafia entführt und auf Grund von Überladung des Jets über dem Pazifik abgeworfen. Hast es gut überstanden aber zur Beobachtung wollen sie dich noch über Nacht im Krankenhaus behalten."

Und obwohl der andere ihm den Rücken zudrehte, glaubte Matt, ein Schmunzeln entdeckt zu haben. Er ging raus und machte die Tür hinter sich zu.
 

Kein Unterricht heute. Die konnten ihn alle mal. Wozu auch? Sie hatten ja Near. Den ach so tollen Near. Den perfekten Near. Den nicht-kriminellen, superklugen Near. Mello würde am liebsten Kotzen. Warum war er überhaupt noch im "Wammy's House"? Vielleicht weil es hier umsonst Verpflegung und 'ne Unterknuft gab. Aber das war's auch schon gewesen. Seit er hier war fühlte er sich mies. Und wie mies er sich fühlte. Er wurde immer zurecktgewiesen, durfte nicht auf seine Art Rätsel lösen, sollte sich unterordnen. Und die anderen Kinder sahen ihn komisch an, weil er anders aussah und ständig Ärger bekam. Wie unfair. Plötzlich musste er an den Rotschopf denken. Der war nicht so schlimm. Der war irgendwie gelassener. Und er hatte sich von Mello anbrüllen und zurechtweisen lassen, ohne zu protestieren. Und jetzt hatte er ihn auch noch zum Lächeln gebracht...das war fast unheimlich. Aber irgendwie gefiel ihm das auch ziemlich. Da könnte schon noch was draus werden...er schreckte auf. In der Tür stand Roger und machte ein trauriges Gesicht. Dann deutete er Mello, ihm zu folgen. Eigentlich müsste er eingeschnappt sein, aber irgendetwas sagte ihm, dass das hier wichtig sein musste. Also folgte er dem alten Mann hastig bis in sein Büro. Am liebsten wäre er wieder gegangen, denn da saß ein gewisser schneeweißer Giftzwerg...aber naja, einmal konnte er sich schon zusammenreißen. Nachdem die Tür zugefallen war und Roger auf seinem Stuhl saß, stützte er den Kopf auf die Hände und sagte mit niedergeschlagener Stimme 3 Worte. Mello würde am liebsten wieder losbrüllen. L war tot. Einfach tot. Das konnte doch nicht sein! L sollte doch so klug und toll und scharfsinnig gewesen sein? Und jetzt war er tot? Aber da kam noch mehr.

"Er ist vermutlich durch Kira umgekommen."

Near nickte verständnisvoll, diese Nervbacke, aber ich blickte nichts. Ich wusste ja auch nicht, was in der Welt gerade abging.

"Wer oder was ist bitte Kira??? Und warum musste L sterben??? Das ist doch-"

"Mello bitte. Ich werde es dir erklären."

Und Mello hörte sich die ganze Geschichte an. Er hatte es doch von Anfang an gesagt. Die Menschen würden sogar einem Massenmörder hinterherrennen. Aber eine Sache blieb noch offen.

"U-und jetzt? Was machst du jetzt?"

"Er wird einen von uns zu Ls Nachfolger machen."

Near hatte das gesagt. Dem Blonden schoss es wie eine Kugel durch den Kopf. Einen Nachfolger...und bevor er den Gedanken zu Ende gedacht hatte, wurde seine Befürchtung schon Wahrheit. Roger sprach wieder.

"L konnte keinen von euch zum Nachfolger ernennen, also ist diese Aufgabe auf mich übertragen worden. Ich habe mich dazu entschieden-"

"Warte, Roger."

Mello biss sich so fest auf die Lippe wie er konnte, und schmeckte Blut. Aber er wollte das nicht hören. Er würde keine Niederlage akzeptieren.

"Near kann das ja machen."

Seine Stimme klang gepresst und zitterte stark.

"Ich bin fast 15. Ich kann auf eigenen Beinen stehen. Mir reicht's. Ich hau ab! Soll doch Near L werden. Mir doch egal. Ihr könnt mich mal!"

Und mit diesen Worten fegte er aus dem Büro.

Das war einfach zu viel, viel zu viel. Wenn er Roger nicht unterbrochen hätte, dann hätte Mello jetzt verloren. Aber er wollte nicht verlieren. So nicht. Da ging er lieber freiwillig. Er wollte doch sowieso hier weg, also, warum nicht sofort und auf der Stelle. Entschlossen stürmte er zurück auf sein Zimmer und fing an, in Windeseile seine sieben Sachen zu packen. Gerade war er fertig, da kam jemand rein. Es war der Rothaarige.
 

Der war ziemlich überrascht, Mello scheinbar im Aufbruch zu "erwischen". Der sah auch ziemlich erstaunt aus. Naja, der Unterricht war ja auch noch nicht vorbei. Aber Matt hatte das alles ziemlich langweilig gefunden, also hatte er sich weggeschlichen um ein bisschen zu zocken. Und nun sah er da den Blonden mit geröteten Augen und Wangen und fertig gepackter Tasche. Irgendwie unerwartet.

"Wo willst du denn hin?"

Das interessierte ihn jetzt aber wirklich. Mello war immerhin der Einzige, der hier scheinbar nicht der totale Streber war und halbwegs interessant. Wäre gar nicht gut, wenn der jetzt gehen würde. Matt legte den Kopf schief und beobachtete jede Regung des anderen. Aber der machte dasselbe, und so standen sie eine Weile da, bis der Blonde aus seiner Starre erwachte.

"Ich hau ab! Mir reicht's. Und dir würde ich dasselbe raten!"

Und weg war er. Der Rothaarige fand das reichlich schade, aber er beschloss, erstmal abzuwarten. Wer konnte schon wissen, was noch so alles passieren würde. Aber irgendetwas in ihm war unruhig.

Der Tag verstrich und die Nacht brach an. Schlafen konnte Matt nicht. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus; es war 3 Uhr morgens und Mello war nicht zurückgekommen. Einerseits, was scherte es Matt wenn der unfreundliche Blonde abgehauen war? Aber andererseits vermisste er ihn jetzt schon. Obwohl sie sich noch nicht lange kannten und obwohl er noch nicht lange fort war. Matt hatte sich schon an ihn gewöhnt. Also stand er auf und tapste leise zu seiner Kommode. Sein Schicksal musste man selbst in die Hand nehmen, und dieses "Wammy's House" war nichts für den Rothaarigen, das hatte er vom ersten Augenblick an gespürt. Wie Mello zuvor packte er seine Kleidung und seine Spiele zusammen, eben alles, was er besaß und dann ging er raus. Er hatte einen Entschluss gefasst, und den würde er jetzt auch durchsetzen.
 

Fuck, war das kalt. Eiskalt. Und Mello war noch kein Stück weiter gekommen. Immerhin war er am Bahnhof, aber das war's dann auch. Er hatte wenig Geld und außerdem fuhr kein Zug weit genug weg. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken; gut, dass er weg vom Waisenhaus war, weg von Near, Roger und den ganzen anderen Heuchlern. Weg von diesem nervigen Ort, wo es eh nichts zu holen gab, kein Wissen, kein Geld, kein Leben. Gut, dass er endlich wegfuhr. Weg, in die Welt raus, wo er hoffentlich endlich seinen eigenen Weg finden würde. Schlecht, dass er feststeckte. Nichts lief so, wie er es wollte, ihm war kalt, er hatte kein Bett, kaum Geld und keine Zugkarte. Schlecht, dass ihm etwas fehlte. Er kannte diesen Matt zwar erst seit einem Tag, aber es wurmte ihn irgendwie, dass sie sich nicht besser kennengelernt hatten. Das hätte echt gut werden können. Aber jetzt gab es kein zurück mehr. Er kauerte sich auf der Bank vor dem Bahnhof zusammen, seine Tasche an sich gepresst. Wenn er ein bisschen schlief, würde ihm morgen sicher etwas einfallen, um aus dem Schlamassel rauszukommen, in den er sich da reingeritten hatte. Er lugte zu der großen Uhr hoch, die über dem Tor hing. 23 Uhr. Das würde schon werden. Also schloss er die Augen und sank bald in tiefen Schlaf. Aber nicht für lange. Unsanft weckte ihn ein lautes Brummen, als hätte direkt vor ihm ein Motorrad gebremst. Noch müde öffnete er die Augen nur einen Spalt breit und erkannte, was ihn geweckt hatte: es war tatsächlich ein Motorrad gewesen. Nur, die Person, die drauf saß hatte Mello nicht erwartet. Umso glücklicher war er, Matt hier zu sehen. Der schien sich auch zu freuen, Mello gefunden zu haben, denn er grinste und sagte:

"Willst du aufsteigen?"

Und auch wenn der Blonde sonst viel zu stolz dazu gewesen wäre, Hilfe anzunehmen, nickte er, schnallte sich seine Tasche um und stieg auf.

"Aber Matt, du darfst doch gar nicht Motorrad fahren!"

Wieder nur ein Grinsen.

"Gut festhalten!"

Mello schlang seine Arme um Matt's Oberkörper und klammerte sich an ihn. Eigentlich fuhr er nicht so gerne Motorrad. Als sie schon eine Weile gefahren waren, wurde die Stille allmählich unangenehm.

"Sag mal...wohin bringst du mich eigentlich?"

War das ein Grinsen auf dem Gesicht des Rothaarigen?

"Naja, ich dachte da an Amerika. Wir können auf soner Fähre mitfahren, vielleicht treffen wir ja auf dem Weg ein paar Mafiosi."

Jeder andere hätte das für einen Witz gehalten. Aber Mello wusste intuitiv, wie ernst der andere das meinte.

"Klingt gut! So machen wir's."

Er drückte sich noch ein bisschen enger an seinen neugewonnenen Freund. Schönes Wort. >Freund<. Gefiel ihm irgendwie, Matt so zu bezeichnen. Aber etwas spukte ihm noch im Kopf rum;

"Sag mal, Matt? Warum machst du das eigentlich alles für mich? Ich meine, ich war nicht gerade freundlich oder so was. Und wir kennen uns erst seit...einem Tag."

Neugierig wartete er auf die Antwort des anderen. Die kam erstmal nicht. Als Mello eine kleine Weile gewartet hatte und gerade die Frage wiederholen wollte, weil er dachte, der andere hätte ihn nicht gehört, antwortete Matt:

"Naja, irgendwie, so ganz unvermittelt, gefällst du mir. Ich glaub, ich hab mich in dich verliebt. Du bist so...rebellisch. Einfach unglaublich."

Ja, einfach unglaublich. WAS hatte er da eben gesagt????? Verliebt??? Aber sie waren doch beide Jungs! Das ging doch nicht! Mello war kurz davor, den Mund aufzureißen um zu protestieren, als er innehielt. Ging es ihm nicht eigentlich genauso? Matt war für ihn auch faszinierend. Und er hätte ihn vermisst...soviel war sicher. Nach kurzem Überlegen nickte er.

"Ich glaub, ich weiß, was du meinst. Geht mir genauso...da haben wir wohl noch was gemeinsam."

Und Matt, der für einen Augenblick unsicher gewirkt hatte, lächelte wieder und drehte den Kopf zu Mello, so dass sie sich küssen konnten. Und das taten sie. Es war zwar reichlich gefährlich, nicht auf die Straße zu sehen, aber darum machten sie sich jetzt keine Sorgen. Der Kuss fühlte sich neu und aufregend an. Und als Matt sich wieder nach vorne drehte sagte Mello noch:

"Ich glaube, das wird verdammt gut. Du und ich und Amerika. Ich freu mich schon."

"Ich mich auch."
 

~OWARI~
 

~~~~Nach(t)wort~~~~

Hm...irgendwie klingt das jetzt echt wirklich sauer und genervt...liegt wohl dran, dass ich auf Musik-Entzug bin. Bei mir funktioniert weder iTunes noch der MediaPlayer noch YouTube, mein Mp3-Player ist weg und weder mein Bruder noch mein Vater leihen mir einen iPod. Und dann hab ich noch nicht mal nen CD-Player, und das ist die bittere Wahrheit. Wie gemein T^T

Oh mann, jetz isses schon wieder elf. So'n Mist. Dabei hab ich extra schon um sieben angefangen...naja, was soll's. Ich hab mir diesmal mehr Mühe gegeben als bei den anderen Geschichten, merkt man das? Ist ja nicht so wichtig. Jedenfalls hoffe ich, dass es euch gefallen hat und Leutz, ich würde mich WIRKLICH mal über den einen oder anderen KOMMI freuen T^T (danke an alle, die schon einen geschrieben haben)

Bis denne

EmilyOnStage

~~~~Nach(t)wortEnde~~~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  cutestrawberry
2009-03-14T20:55:57+00:00 14.03.2009 21:55
hoi^^
supi kappi. hat mir echt gut gefallen ^O^
mir gefällt dein schreibstil echt sehr..viel
(das hört sich jetzt komisch an..scheiß deutsch xD)
fand auch geil, als matt sich ne entschuldigung für mello ausgedacht, warum er nicht zum unterricht geht.
und das ende war auch echt süß >W<
Von:  Snaked_Lows
2008-05-03T12:27:13+00:00 03.05.2008 14:27
Oh ja Musikentzug ist die Hölle!!!!!
Ich hoffe du hast jetzt wieder Musik!!!
Das Kapitel fand ich wirklich toll. Die beiden gefallen mir, dank dir, immer mehr!!!
Von:  Miroir
2008-04-22T12:26:23+00:00 22.04.2008 14:26
Jippi, das war klasse
*-*
Dein Schreibstil wird immer besser!
Abgesehen davon hat mir auch gefallen, dass du die Geschichte ein wenig umgeändert hast. Das war ne gute Idee, finde ich.
Die beiden sind auch nicht so sehr OOC, das ist toll *-* Gefällt mir sehr gut!
Matts Ehrlichkeit gegenüber Mello (das mit verliebt und so ^^) gefällt mir auch, das ist so schön typsich Matt, einfach geradeheraus das zu sagen, was ihm einfällt
Ach und dieses Zitat war auch klasse:
"Du kommst wohl nicht zum Unterricht. Ich sag einfach, du wurdest mit nem Gangsterboss verwechselt, von der amerikanischen Mafia entführt und auf Grund von Überladung des Jets über dem Pazifik abgeworfen. Hast es gut überstanden aber zur Beobachtung wollen sie dich noch über Nacht im Krankenhaus behalten."
Aber vermutlich weißt du ja eh, das es super war, musst ziemlich lang daran gearbeitet haben, oder? Is auf jeden Fall toll geworden.
Hoffentlich schreibst du bald wieder so ne Geschichte, ich würd mich freuen


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