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Doomed to Death

Akito x Yuki/Hatori
von

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"Der Narr" (Teil 2)

Momiji gähnte herzhaft und streckte seine Glieder. Daraufhin rollte er sich wieder zusammen, mümmelte wohlig vor sich hin und ließ sich von den Schwingen des Schlafes sanft in eine andere Welt tragen.
 

---*PING*---
 

Momiji sprang vor Entsetzen fast an die Decke, als zu ihm durchdrang WAS er da gerade tat.

Er war bei Akito!

Was hatte er sich nur dabei gedacht; er konnte doch jetzt nicht einfach pennen!

Seine Aufgabe war es auf Akito zu achten, nicht zu ratzen.

Mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass er wohl nur für ein paar Minuten eingenickt war. Akito dagegen schien friedlich zu schlafen.
 

Momiji stand auf und wollte gehen.

Er wusste, jetzt könnte er nicht mehr einschlafen und wenn er blieb würde er laut sein und den Anderen wecken.

Und er wusste ebenfalls, dass für Akito im Moment Schlaf extrem wichtig war. Deshalb beschloss er seine Wache draußen fortzusetzen.

Also schlich er auf Zehenspitzen vorsichtig zur Tür.

Gerade als er im Begriff war den Raum zu verlassen, ließ ihn ein leises Wimmern innehalten.

Er drehte sich langsam von der Tür weg zu Akito hin.

Dieser lag, das Gesicht ihm zugewandt, mit weit aufgerissenen, fiebrig glänzenden Augen im Bett und sah ihn an. Auf seinem Gesicht spiegelte sich große Furcht wieder.
 

„Geh nicht weg...lass mich nicht allein!“
 

Unsicher und kläglich verhallten die Worte in der Stille der Nacht.

Angstvoll streckte Akito ihm die Arme entgegen.
 

„Komm...“, flüsterte er heiser.
 

„A...kito“, hauchte Momiji.
 

Wie von einem Magneten angezogen glitt er auf Akito zu.

Er umschloss Akitos kalte Hände mit seinen eigenen.

Wärmte sie.

Streichelte sie.

Eine Träne rollte seine Wange hinunter und tropfte auf ihre verschlungenen Hände.

Er versuchte ihm mit seinen Worten den Trost zu geben, den der andere so dringend zu brauchen schien.

Er wollte ihm die Angst nehmen und seine Schmerzen lindern.
 

„Shht...ist schon gut Akito. Es ist alles in Ordnung.

Du bist nicht allein. Ich bin ja bei dir.

Hab keine Angst ich lass dich nicht allein. Ich bleibe so lang du willst.

Ich werd die ganze Nacht aufpassen, dass dir nichts geschieht.

Und jetzt versuch zu schlafen... Ich bin bei dir...“
 

Aber anstatt dass Akito sich beruhigte, umarmte er Momiji und zog ihn zu sich hinunter.

Er drückte ihn immer fester in seinen Armen und nahm ihm damit fast die Luft zum Atmen.

Momiji spürte, wie er am ganzen Körper zitterte.

Eine Hand verkrallte sich schmerzhaft in seinen Haaren. Das Gesicht tief in Momijis Klamotten vergraben flüsterte er kaum vernehmbar:
 

„Bitte bleib bei mir. Mir ist so kalt. Ich habe Angst...bitte! – Nein!“ Er stieß Momiji von sich.

„Ich weiß – auch du wirst gehen. Alle gehen weg von mir.

Keiner versteht mich. Es interessiert niemanden, wie es mir geht. Ich bin wertlos für sie. Und wenn ich tot bin, wird es ihnen egal sein.

Sie werden erleichtert sein, dass ich nicht mehr da bin.“
 

Akito schluchzte jämmerlich auf.
 

„Bitte bleib hier und halt mich fest. I –ich kann nicht mehr. Ich hab niemanden. Niemanden! Ich bin ganz allein. Nicht mal Hari ist geblieben...“
 

„Nein... – NEIN!! Du bist nicht allein!“
 

Nun weinte Momiji richtig. Tränen kullerten seine Wange hinunter. Er zog Akito zu sich heran und nahm ihn in die Arme.
 

„Du wirst nie mehr allein sein – nie mehr. Ich bleibe für immer bei dir... passe auf dich auf...“
 

Momiji streichelte sanft durch das Haar und flüsterte beruhigende Worte.

Allmählich beruhigte sich Akito wieder und nach einer Weile schniefte er nur noch leise vor sich hin und kuschelte sich an Momiji.
 

Der war bis ins Innerste seiner Seele getroffen. Nie hätte er gedacht, dass Akito so sehr litt.

Er hatte sich nie sonderlich um ihn gekümmert. Hatte Angst vor ihm gehabt, wie alle. Aber jetzt... – war alle Angst wie weggeblasen. Er wollte ihm nur noch helfen. Ihn glücklich machen. Egal wie.

Er zog Akito näher an sich heran und hielt ihn sanft mit seinen Armen umfangen. Mit Akito im Arm und dem Gedanken ihm zu helfen, schlief er schließlich ein und konnte nun ruhig bis zum nächsten Morgen durchschlafen.
 

Als Hatori am nächsten Morgen hereinschneite, um Akito zu untersuchen, war er sehr überrascht bei dem Anblick des Bildes, welches sich ihm nun bot:

Akito und Momiji lagen eng aneinander gekuschelt, friedlich schlafend, zusammen im Bett.
 

‚Zuckersüß’, befand Hatori für sich.

Nachdem er die beiden noch eine Weile betrachtet hatte, machte er sich daran sie zu wecken. Er rüttelte sanft an Momijis Schulter.

Verschlafen blinzelte dieser ihm entgegen.
 

„Was’n lo~os?“, gähnte Momiji.
 

„Wie geht’s Akito?“, fragte Hatori ohne jede weitere Einleitung.
 

„Ähm..“ Momiji sammelte sich und antwortete dann in ernstem Ton: „Sein Fieber ist nicht weiter gestiegen. Aber sein psychischer Zustand scheint etwas instabil zu sein“
 

„Hm ja, das ist bei ihm oft so, wenn er krank ist. Ich hätte dich warnen sollen. Gomen nasai.“
 

„Schon gut.“, winkte Momiji ab, „Willst du ihn jetzt noch mal untersuchen?“
 

„Ja, natürlich – und Momiji, wenn du Akito helfen willst dann behalte, was auch immer er gesagt oder getan hat, für dich, OK?“
 

Momiji nickte zustimmend.
 

Eine Pause entstand, während Hatori den immer noch selig schlummernden Akito untersuchte.

Schließlich schaute er wieder auf.
 

„Wieso bist du noch hier? Du solltest besser gehen.“
 

Mit einem Blick auf Momijis unentschlossenes Gesicht fügte er hinzu:
 

„Außerdem würde es ihn bestimmt sehr aufregen, wenn er erfahren würde, dass du mit ihm in einem Bett geschlafen hast und das wäre nicht sehr gut für ihn.“
 

„Aber ich möchte hier bleiben Hatori, bitte, bitte, bitte! Ich störe auch ganz bestimmt nicht.“

Hatori zog eine Augenbraue hoch, als ob er dies nicht ganz glauben könnte, aber er sagte nichts.

Momiji setzte sich still auf einen Sessel und schaute Hatori bei seinen Untersuchungen zu.
 

„Hm, das Fieber ist gesunken. Das hast du gut gemacht Momiji. Ich denke in ein paar Tagen ist er wieder auf dem Damm.“
 

Einige Tage waren seitdem verstrichen. Akito ging’s wieder besser. (Richtig gesund war er ja nie.)

Momiji hatte sein Versprechen wahr gemacht. Er wich nicht mehr von Akitos Seite und las ihm jeden Wunsch von den Augen ab. Akito schien auch nichts dagegen zu haben von dem Kleinen so umsorgt zu werden.
 

Andere Familienmitglieder waren weniger begeistert von dieser plötzlichen Zuneigung, insbesondere Shigure. Er war regelrecht eifersüchtig darauf, dass Akito Momiji bei sich duldete.

Auch Hatori versuchte Momiji umzustimmen indem er sagte, Akito wäre ein schlechter Umgang für ihn. Aber Momiji verschloss Augen und Ohren und kümmerte sich unbeirrt weiter um Akito.
 

Akito saß gerade mal wieder allein in seiner Wohnung und langweilte sich zu Tode. Da kam Momiji lautstark hereingestürmt. Obwohl Akito sein übliches grimmiges Gesicht zu Schau trug, war er innerlich erleichtert, dass der immer fröhliche Junge seine düsteren Gedanken vertreiben würde.
 

„Ohayo, Akito-san! Rat mal was wir heute machen!“
 

Momiji sprang, anscheinend von Vorfreude überwältigt, in der Wohnung herum.
 

„Hn.“
 

„Wir gehen heute Eisessen! Ich lade dich ein, weil mein Vater mir zu meinem Geburtstag Geld geschenkt hat. Er meinte, ich solle mit meinen Freunden was unternehmen. Aber ich will was mit dir machen.“
 

Akito schaute ihn fassungslos an. Niemals zuvor hatte jemand etwas mit IHM unternehmen wollen!

Doch Momiji ließ ihm keine Zeit darüber nachzudenken, er zerrte ihn zur Tür und drängte ihn, endlich mitzugehen.
 

„Los, jetzt komm, mach schon!“
 

Momiji zappelte ungeduldig herum.
 

Und los ging’s.
 

Zuerst führte Momiji ihn zu einem großen Kaufhaus.
 

„Was willst du denn hier? Ich dachte du wolltest Eisessen gehen.“

„Ja klar, aber es macht mehr Spaß, wenn man zuerst etwas shoppt. Los komm, lass uns ein paar Klamotten anprobieren!

Ach komm, zier dich nicht. Versuchs mal mit diesem Hemd hier und diese Hose dazu. Ab mit dir in die Umkleidekabine.“
 

Momiji selbst verschwand mit ein paar verrückten Klamotten in einer Kabine. Als er wieder herauskam, hatte er schwarze Hot Pants an, ein pinkes Netztop und darüber noch einen langen, schwarzen Ledermantel. Es gefiel ihm irgendwie. So wirkte er reifer als sonst. Er beschloss bei sich von nun an mehr solche Kleidung zu kaufen.

Dann trommelte er Akito aus seiner Kabine, der sich aber standhaft weigerte herauszukommen. Schließlich zog Momiji einfach die Vorhänge auf, so das Akito gezwungen war herauszukommen.

Momiji sah ihn prüfend an. Doch als er merkte, dass Akito dies unangenehm war hörte er schnell wieder auf.
 

„Ne, Akito-san du siehst klasse aus!“
 

„So. Findest du.“, war Akitos Kommentar.
 

Wirklich fand Momiji, dass Akito nicht nur klasse, sondern einfach nur umwerfend aussah.

Er hatte eine schwarze Lederhose mit leichtem Schlag an, die man bis oben hin aufknöpfen konnte. Darunter blitzen ebenfalls schwarze Lederstiefel hervor, die bis unter die Kniekehlen gingen. Oben trug er ein weißes Tanktop. Eigentlich gehörten noch ein Paar Bikerhandschuhe dazu, aber die hatte Akito ausgelassen.
 

„Können wir jetzt gehen?“, fragte Akito genervt.
 

‚Okay ich sollte es nicht zu weit treiben. Sonst springt er mir noch an die Kehle. Schade ich hätte ihn gern noch in ein paar mehr Outfits gesehen.’
 

Laut sagte er: „Okay, aber nur wenn ich dir das schenken darf.“
 

Er deutete auf Akitos Klamotten.
 

„Na meinetwegen; wenn’s sein muss...“
 

Und er verschwand wieder in seiner Kabine.
 

Als beide fertig umgezogen waren gingen sie zur Kasse, wo Momiji seine Kleider und die von Akito bezahlte.
 

Dann schlenderten sie durch die Straßen.
 

Akito: „Sag mal, wieso trägst du eigentlich immer so crazy Klamotten, Momiji? Ich meine, dass sieht manchmal ziemlich merkwürdig aus, was du dir so anziehst.“

Momiji, der eben noch in Gedanken versunken stumm vor sich hingelaufen war, hob den Kopf und erwiderte mit blitzenden Augen:
 

„Das ist eben mein Stil. Ich zieh mich an wie es mir passt und wen ’s stört, der hat halt geloost!

O – oder stört es etwa dich, Akito?“, fügte Momiji kleinlaut hinzu.
 

„Nein, von mir aus kannst du dich auch in Lumpen kleiden.“
 

Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her.

Dann fragte Akito etwas zögerlich:

„Und was machen wir jetzt?“
 

„Na weiter shoppen natürlich!“
 

Mit einem Blick auf Akitos Gesicht sagte er schnell:
 

„Nein, nein, keine Sorge, das war nur ein Scherz. Wir gehen jetzt Eisessen. Siehst du, da vorne ist schon 'ne super Eisdiele. Da gehen wir rein, ok?“
 

„Ja klar.“, sagte dieser erleichtert. Seine Lust zu shoppen war ihm gründlich vergangen. Er wollte auf keinen Fall noch mal in so ein stickiges Kaufhaus.
 

Nachdem das Eisessen recht angenehm verlaufen war, gingen sie noch ein bisschen auf der schönangelegten Promenade spazieren. Inzwischen war es schon Abend geworden. Es dunkelte bereits. Nach und nach gingen die Lichter der Großstadt an. Die drückende Hitze des Tages war der angenehmen Kühle der Nacht gewichen.

Eine leichte Brise wehte durch die Straßen. Hier und da blinkten schon die ersten Sterne am Himmel. Momiji deutete hinauf:
 

„Sieh mal Akito, die Sterne!“
 

„Ja und, was ist damit?“, knurrte Akito.
 

Sie sind wunderschön, nicht?“, meinte Momiji verträumt.
 

„Ich weiß nicht was du daran so schön findest. Sie bescheren uns doch nur Ärger.“
 

„Ich glaube nicht, dass das etwas mit den Sternen zu tun hat. Es ist mehr zufällig, denke ich, dass wir uns gerade in Sternzeichen verwandeln. Es gibt ja auch noch andere Zeichen, zum Beispiel die europäischen. Das ist doch nur Zufall.“
 

„Vielleicht hast du recht. Aber ich mag die Sterne trotzdem nicht. Und ich versteh nicht was andere so toll daran finden. Romantisch sollen sie sein. So ein bullshit! Auf mich wirken sie eher kalt und abweisend aber doch nicht romantisch. Sie sind so weit weg und leuchten allein in den unendlichen Weiten des Universums, so wie jeder von uns seinen Weg alleine bestreiten muss. Wenn man sich auf andere verlässt hat man schon verloren.“
 

Akito hielt inne und schaute zu Momiji, der ihm erstaunt lauschte.
 

„Wow!“, brachte dieser atemlos hervor. „Ich wusste gar nicht, dass du so romantisch sein kannst.“
 

Akito sah ihn komisch an.
 

„Bist du dir sicher, dass mit deinem Gehörgang alles in Ordnung ist? Ich spreche gerade darüber, dass etwas auf keinen Fall romantisch ist und alles was du dazu sagst, ist das ich romantisch wäre.“
 

„Doch,“ meinte dieser leise und ein rötlicher Schimmer überzog seine Wangen, „ich fands romantisch.“
 

„Bist’ n komischer Typ, ehrlich!“
 

Er sah Momiji von der Seite her an.
 

„Aber das Rot steht dir.“
 

„Wa--?! Äh, ha, ha, ha...“
 

Verlegen sprang er auf:
 

„Es wird langsam kalt, lass uns nach Hause gehen.“
 

Er lief voran, um sein, nun tomatenähnliches, Gesicht vor Akito zu verbergen.

Akito folgte ihm gelassen. Er grinste vor sich hin. Er hatte erreicht, was er wollt:

Den sonst so kessen Momiji vollkommen durcheinander zu bringen.
 

Schweigend gingen sie nun nach Hause. Der eine immer noch ein leichtes Grinsen im Gesicht, der andere immer noch im Versuch seinem Gesicht eine normale Farbe zu verleihen.
 

Momijis Gedanken wirbelten durcheinander:

‚Was war denn das? Wollte Akito mich etwa anmachen?!

Nein, das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Aber was sollte das dann?

Gott, er hat mich vollkommen durcheinander gebracht. Was hat er nur vor?’
 

Vor dem Haupthaus trennten sie sich, da Momiji bei Hatori schlief, der in einem kleinen Haus daneben wohnte, um immer abrufbereit zu sein, falls Akito krank wurde.

Momiji hatte sich inzwischen wieder gefangen und verabschiedete sich normal:
 

„Also dann, gute Nacht Akito-san.“
 

„Ja, gute Nacht Momiji-kun. Und- äh – ich...“
 

Akito schien noch etwas sagen zu wollen. Momiji wartete geduldig, bis dieser die richtigen Worte fand. Er wusste inzwischen, dass es Akito schwer fiel etwas zu sagen, was nicht auf Beleidigungen und Anschuldigungen hinauslief.
 

„Ich, also ich wollte mich bedanken für den heutigen Tag. Es war – besser, als ich gedacht hatte.“
 

Momiji musste ein Lächeln unterdrücken, ob der ungelenken Bekundigung.
 

„Ich bedanke mich ebenfalls, Akito-san. Es hat viel Spaß gemacht mit dir zu shoppen.“



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