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Die Wege des Schicksals

von

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Die Drachenstahlklinge

Am nächsten Morgen wachte Asuka vollkommen übermüdet auf. Nach einem Blick auf den Wecker, der 6:30 Uhr anzeigte, stand Asuka auf und schaute sich in ihrem Wandschrank um. Neben ihrem Kopf lag das dicke, in Leder gebundene Buch, in dem sie in der Nacht gelesen hatte. Müde zog sie einen schlichten, dunkelroten Kimono mit hellroten Bändern an. Heute suchte sie sich auch ihre Schuhe raus. Leichte Sandalen.
 

Nachdenklich wanderte Asuka zum Tempel. Sie ging dort eine Weile umher, bevor sie sich an den Fluss setzte und abwesend die Seerosen zählte. Plötzlich schwankte der Boden unter ihr und alles verschwamm vor ihren Augen. Dann wurde es weiß um sie herum. Vor ihr tauchte ein Meer auf. Der Sturm peitschte die Wellen gegen die Klippen. Asukas Haare wehten ihr im Gesicht und ein salziger Geruch stieg ihr in die Nase.
 

Auf dem Meer stand ein junger Mann mit einem feuerroten Schwert in der Hand. Über ihm schwebte ein großer, schwarzes Licht verbreitender Diamant. Mit leeren Augen starrte er zu Asuka. Dann schwang er das mächtige Schwert und verschwand. Neben ihr tauchte er wieder auf.
 

„Dunkelheit schwimmt in meinem Blick.“, flüsterte er kaum hörbar. Er fasste mit einer Hand unter Asukas Kinn. „Ist dir kalt?“, fragte er höhnisch, denn als er sie berührte, begann die rothaarige zu zittern. Seine Hand war mehr als nur kalt. „Stimmt. Meine Haut ist so kalt wie Eis.“ Er ließ sie los, dann stellte er sich vor sie und hielt ihr die Klinge an die Kehle. Wie Feuer war der rote Stahl. Anmutig beugte sich der schwarzhaarige über die Klinge zu ihr herüber. Sein Gesicht war dem ihren so nah, dass sie sich fast berührten.
 

„In deinen unschuldigen Augen funkelt die Glut des Unheils. Dein Leib und deine Seele gehören dir schon längst nicht mehr. Heillos die Botschaft vom Tage, dem verfluchten, an dem es Besitz von dir ergriff.“ Mit diesen Worten küsste er sie auf den Mund. Kälte durchströmte Asukas Körper und ließ sie erbeben.
 

Für einen kurzen Moment sah sie das Meer, dann spürte sie festen Boden unter sich. Sie fiel hart auf die Wiese und blieb dort liegen. Langsam, als der Schwindelanfall vorüber war, öffnete sie die Augen und sah in den blauen Himmel. Als sie sich fast ein wenig übervorsichtig aufsetzte, sah sie ein rotes Blitzen aus den Augenwinkeln. Ruckartig drehte sie den Kopf zur Seite und sah dort das Schwert liegen.
 

Jetzt sah sie es das erste Mal von Nahem. Es war unbeschreiblich schön. Kunstvolle Verzierungen rankten sich um den Schwertknauf. Die Klinge war aus rotem Stahl. So etwas hatte Asuka noch nie gesehen. Zart wie ein Windhauch, so schmal und leicht war die Klinge. Fremde Zeichen waren dort eingeritzt.
 

Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich. „Asuka, geht es dir gut? Milani hat mir gesagt, du seiest ohnmächtig gewesen.“ Asuka sah zu ihrer älteren Schwester hoch und fragte leise: „War ich das?“ Milani trat hinter Saiyuki hervor. „Du hast mehrer Minuten bewusstlos am Boden. Was… was ist… das?!“ Milani hatte das Schwert entdeckt.
 

„Die Sturmklinge, geschmiedet aus dem letzten roten Stahl der Welt. Auch Drachenstahl genannt, weil er der Sage nach nur von Drachen gefunden und geschmiedet werden konnte.“, sagte Saiyuki leise. „Woher hast du es?“ Ihre Stimme wurde hart. „Ich weiß es nicht.“, antwortete Asuka. Eine Stimme in ihrem Kopf fragte: //Warum sagst du es ihr nicht? Es ist doch so leicht.// In Gedanken antwortete Asuka: //Weil ich ihre Reaktion kenne.//
 

„Asuka, kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?“, fragte Saiyuki ernst. Asuka nickte andeutungsweise und stand auf. Dann folgte sie ihrer älteren Schwester ein Stück, bis diese anhielt. Blitzartig schlug Saiyuki nach Asuka, doch die rothaarige wich elegant aus. „Du kannst mich nicht vertreiben. Wenn du mich tötest, dann tötest du auch unsere Schwester.“, die Stimme, die aus Asuka sprach, war nicht ihre eigene. „Shigo… warum?“ Asukas Blick wurde traurig. „Hast du es nie mitbekommen? Ich war immer allein. Meine einzigen Freunde waren meine immer nur Bücher gewesen, doch davon hatte ich viele.“ Asuka bewegte sich wie, als würde sie von jemandem gesteuert werden. Shigo. Langsam bewegte sich Asukas Körper auf Saiyuki zu. „Unsere Schwester verfällt der Dunkelheit.“ Dann war er verschwunden.
 

Asuka starrte die andere rothaarige mit angsterfülltem Blick an. „Was ist passiert?“ Doch Saiyuki ging nicht auf diese Frage ein, sondern sagte: „Erzähl mir alles.“ Eine Stunde später hatte Asuka ohne Unterbrechung alles erzählt. Saiyuki hatte schweigend zugehört, als sie das Schwert nehmen wollte, verbrannte sie sich. „Wie ich es mir gedacht habe.“, murmelte die ältere. Asuka schien erleichtert aus, darüber, dass sie sich endlich alles von der Seele hatte reden können. Obwohl Shigo in ihrem Inneren heftig dagegen protestiert hatte.
 

Saiyuki sah ihre jüngere Schwester nachdenklich an, dann sagte sie: „Es gibt nur zwei Möglichkeiten, ihn loszuwerden.“ Asuka seufzte. „Und die wären?“ Kurz sah Saiyuki sie an, dann starrte sie auf den Boden. „Entweder du gehst Shigos Körper suchen oder er muss mit dir sterben.“ Asuka schluckte. Sie entfernte sich ein Stück, dann sagte sie leise: „Ich werde ihn suchen gehen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-07-07T10:58:36+00:00 07.07.2008 12:58
Echt geil geschrieben!!! Schön beschrieben was so geschehen ist sehr realistisch dargestellt...
naja mach weiter so!!!!!!!



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