Niemals
Ich renne, fliehe.
Warum muss er mir das antun?
Tränen!
Axel, warum?
Es hätte so schön werden können, aber Freundschaft reicht dir nicht.
Egal was du tust, es wird niemals für dich schlagen.
Mein Herz gehört nur mir allein!
Augen auf!
Etwas stupst gegen meine Lippen, in Trance öffne ich meinen Mund.
Es gleitet in mich, feucht und warm.
Fährt durch meine Mundhöle.
Ohnmächtig registriere ich, wie die fremde Zunge mit der meinen spielt.
Irritiert reiße ich die Augen auf, automatisch stoße ich den Eindringling weg.
Er wischt sich mit dem Handrücken über seinen Mund, grinst mich breit an.
"Du schmeckst gut."
Ich weiß nicht warum, aber diese Worte lösen in mir ein Gefühl aus, dass man am frühen Morgen nicht gerne hat: Wut!
"Du Arschloch, was soll das denn?!"
Ich schreie, bin fast ohnmächtig vor Wut.
Ihn stört das wenig.
"Du bist niedlich, wenn du dich aufregst!"
Dieses verdammte Grinsen!
"Halt die Klappe!"
"Aber warum denn, hat es dir etwa nicht gefallen?"
"NEIN!"
Vor lauter Wut steigen mir die Tränen in die Augen, was die Situation nicht wirklich verbessert.
"Also ich freu mich immer, wenn ich von einer liebevollen Berührung geweckt werde.",er lacht.
Es scheint ihm nichts auszumachen, dass ich wütend auf ihn bin.
"Ich aber nicht. Ich finde es eher abartig, wenn ich dadurch geweckt werde, dass mein bester Kumpel mir die Zunge in den Hals schiebt!", die angesammelten Tränen in meinen Augen laufen über, kullern über meine Wangen, welche vermutlich genauso rot sind wie seine Haare.
"Tut mir Leid, aber es ist über mich gekommen, du warst so niedlich im Schlaf."
"Ach und du schiebst allem, was niedlich schläft die Zunge in den Hals?", ich schreie wieder, er scheint sich nicht daran zu stören.
"Nein, nicht allem, nur süßen, kleinen, schlafenden Roxis.", mit diesen Worten kommt er näher gekrabbelt. Ich funckel ihn böse an, aber diese verfluchten Tränen stören.
"FICK DICH!"
Sein Grinsen wird breiter.
"Weißt du Roxi, dass würde nur halb soviel Spaß machen, als wenn ich dich ficken würde."
Bevor er den Satz beenden kann klatsche ich ihm meine Hand ins Gesicht, ich ertrage sein verdammtes Grinsen nicht länger.
Er grinst immer noch, packt mich am Handgelenk.
"Wow, da ist aber jemand aggressiv.", flötet er amüsiert.
"Lass mich los!", ich versuche mich aus seinem Griff zu winden, doch er lässt nicht locker, nein im Gegenteil, er packt auch noch mein zweites Handgelenk.
"Jetzt hab ich dich."
Sein Gesicht kommt dem meinen immer näher.
"Lass mich los du pädophiles Arschloch!", schnautze ich mit dem Mut der Verzweiflung.
"Ähm...lass mich nachdenken.....nein?!"
Instinktiv drehe ich meinen Kopf zur Seite, will und kann ihm nicht in die Augen sehen.
"Was ist mit dir los? Bist du betrunken?"
"Ja, ich hab mich an dir betrunken."
"Hör auf so eine Scheiße zu labern und verpiss dich aus meinem Zimmer."
Die heißen Tränen rollen und rollen, wollen nicht versiegen. Meine Augen brennen.
"Roxas, verdammt hör auf zu heulen!", er grinst immer noch.
Irritiert schau ich kurz auf.
Sein Blick scheint mich zu durchbohren.
"Wenn du nicht aufhörst zu weinen, kann ich für nichts, wirklich gar nichts garantieren. Es fällt mir schließlich jetzt schon schwer die Kontrolle zu behalten."
Mein verwirrter Blick scheint ihm zu gefallen.
"W...wie meinst du das?"
Sein Grinsen verschwindet, eine ernste Miene breitet sich auf Axels Gesicht aus.
"Ich muss mich zurückhalten, damit ich nicht über dich herfalle, Und deine Tränen tragen nicht gerade dazu bei, dass mir das leichter fällt."
Axel schaut mich ernst an und jeder Zweifel wird abgetötet, er meint jedes einzelne verdammte Wort ernst, todernst.
Geschockt starre ich ihn an.
"Axel, was ist mit dir los?"
"Ich habe mich nur verliebt, das ist alles, mach dir keine Sorgen."
Da ist es wieder, dieses Gott verdammte Lächeln.
Schweigend beobachte ich wie seine Lippen meiner Haut immer näher kommen.
Sie berühren meine Wange, küssen zehrtlich die Tränen von ihr.
"Du schmeckst wie Meersalz-Eiscreme, süß und trotzdem salzig."
Bei Axels Worten steigt mir das Blut in die Wangen.
Tief rote Schatten ziehen sich über die Haut.
"Du bist so niedlich. Verdammt, verzeih mir, wenn ich mich nicht zurückhalten kann, okay?"
"Was hast du vor?", höre ich mich stammeln.
Ich bin irgendwo ganz weit weg, verloren in seinen Augen.
Alles was mein Körper tut, beobachte ich von weit weg, wie durch eine Glasscheibe, durch eine grüne Glasscheibe.
"Kleiner, ich...."
Seine Bewegung ist so schnell, dass ich es nicht einmal richtig merke, wie mein Körper auf die Matratze, in die Laken gedrückt wird.
Das einzige was ich wirklich wahrnehme ist wieder das feuchte, warme Ding, welches durch meine Mundhöle gleitet.
Langsam schließe ich meine Augen, die letzten Tränen kullern.
Mein Widerstand ist gebrochen, du hast gewonnen.
Ich bin in den grünen Augen versunken.
Auf den Rücken gezwungen, seine Finger um meine Handgelenke geschlungen.
Axels Körper über mir, wie ein schützender Panzer.
Ich bin gefangen im sichersten Kerker der Welt.
Tief in seinen Augen....
ICH LIEBE DICH!
Wie weit?
Ich gebe ihm nach.
Will ihn glücklich machen.
Habe schließlich keine andere Wahl.
Denn ich bin in seinen Augen gefangen.
Seine Zunge erkundet immer noch meinen Mund.
Pflichtbewusst erwidere ich ihr Drängen auf Erwiderung der Zärtlichlkeit.
Ob ich das will?
Nein, aber für ihn würde ich wohl alles tun.
Denn mir ist nun endlich bewusst, dass es mehr als nur Freundschaft ist.
Ich liebe ihn!
Und ich werde leiden, damit er glücklich ist.
Seine Hände wandern ganz langsam unter mein T-shirt.
Ich habe Angst, wie weit wirst du gehen?
Axel bemerkt mein Zittern nicht, ignoriert es einfach.
Er ist viel zu sehr damit beschäftigt seine Geilheit zu befriedigen.
Wenn es ihn glücklich macht.
Er löst den Kuss um mich von dem störenden Stoff zu befreien.
Nur um im nächsten Moment wieder mit seiner Zunge in mich einzudringen.
Ich fühle mich leer.
Es ist für ihn!
Es ist egal, was er meiner Seele damit antut, es ist egal, wie tief die Wunde sein wird die er zurück lässt.
Nur er zählt, sein Wille ist Gesetz!
Seine Finger gleiten über meine nackte Haut.
Entlocken meiner Kehle ein leises Stöhnen.
Axel lächelt mich an, sieht die Angst nicht in meinen Augen, will sie nicht sehen.
Tu was du willst, ich werde es geschehen lassen.
Unfähig mich zu wehren oder ihn aufzuhalten, liege ich auf dem Rücken.
Starre ihn mit meinen Augen an.
Die Tränen ignoriert er auch.
Mach nur weiter, verletze meine Seele!
Ich bin nur eine Puppe.
Leise flüstert er in mein Ohr: "Ich liebe dich!"
Am liebsten würde ich ihn für diese Worte hassen, aber es geht nicht.
Dafür liebe ich ihn zu sehr.
Aber Liebe ist heute nicht mehr als nur ein Wort,radiere es aus und wirf mich fort.
Wie weit wirst du gehen?
Wie tief wird die Wunde sein?
Mein Körper zuckt und zittert unter seinen Fingerspitzen.
Ich habe das Gefühl, dass sie rote, blutige Spuren auf meiner Haut hinterlassen.
Ich werde verbrennen!
Dann dringt er in mich ein, stößt zu, verletzt meine Seele.
Und ich weine nur stumm vor mich hin.
Leide, damit er glücklich sein kann...
Warum hast du es zugelassen?
Meine Seele ist verletzt.
Mein Körper geschunden.
Ich hoffe du bist glücklich.
Ich hoffe es ist all meine Schmerzen wert.
Er kommt wieder näher.
Meine leeren Augen starren ihn an.
Was muss ich jetzt noch ertragen?
Doch er beugt sich nur zu meinem Ohr und flüstert:
"Roxas, ich liebe deine Tränen."
Mein Herz zieht sich zusammen.
"Sie machen dich nur noch schöner!"
Es macht ihm Spaß mich zu quälen.
"Ich will, dass du nur für mich weinst und auch nur wegen mir."
Dann mach weiter, dann töte meine Seele!
"Aber ich will nicht, dass du mich hasst."
Das könnte ich niemals, egal wie tief du mich verletzt.
"Du gehörst mir!"
Ja!
"Dein Körper, deine Seele, dein Herz!"
Ja, denn ich habe dir all das geschenkt.
"Roxas warum hast du es mir gegeben?"
Mein Mund ist trocken, meine Zunge liegt wie ein totes Tier ihn ihm.
Ich bin nicht fähig zu sprechen.
"Du wusstest doch ganz genau, dass ich dir weh tun würde."
In seinen Augen kann ich zu meiner Verwunderung Trauer und Schmerz sehen.
"Warum, warst du so dumm?"
Weil ich dich liebe!
Axel drückt mich sehr zärtlich an seine warme Haut.
Was ist mit ihm los?
"Warum hast du zugelassen, dass ich so weit gehen konnte?"
Die Tränen rinnen noch immer als stumme Zeugen meines Schmerzes über meine Haut.
Ganz leise flüster ich gegen seine Brust: "Weil ich es wollte."
Er schaut mich traurig an.
"Du bist wahnsinnig."
"N..nein...ich...b...bin...nur....ver...verliebt!"
Bist du nicht willig so brauch ich Gewalt!
Du weißt was ich will.
Du weißt es ganz genau.
Und ich werde es bekommen!
Auch wenn du dich wehrst.
Ich habe keine Skrupel dir weh zu tun, dafür liebe ich deine Tränen zu sehr.
Ich werde dich fesseln, du gehörst nur mir allein.
Werde dich in einen goldenen Käfig sperren.
Lass dich niemals gehen.
Denn du hast mir mein Herz gestohlen und ich werd mir deines holen.
