Prolog
Karyu riss die Augen auf. Sein Blick streifte umher. Es dauerte einen Moment, bis er realisierte, wo er eigentlich war.
Das letzte woran er sich erinnern konnte war sein Zimmer. Er hatte auf dem Bett gesessen, den Telefonhörer am Ohr gehabt und eine unaufhaltsame Müdigkeit verspürt...
Der Braunhaarige richtete den Oberkörper auf. Seine Sinne waren wie betäubt. Er wollte aufstehen, aber etwas hielt ihn davon ab. Als er an seinem Oberkörper hinunter sah, fiel ihm auf, dass Kabel von seiner Brust zu irgendetwas verliefen. Er staunte nicht schlecht, als er feststellte, dass er an irgendeinen Apparat angeschlossen war.
Karyu schüttelte leicht den Kopf. Ohne großartig darüber nachzudenken zog er sich die klebenden Kreise von der Brust und stand auf. Daraufhin war von dem Apparat ein leises Piepen zu vernehmen, was Karyu jedoch nicht realisierte.
Er war noch etwas wacklig auf den Beinen, was ihn jedoch nicht davon abhielt, sich aus dem Zimmer zu bewegen und in dem riesigen Gebäude umherzulaufen. Was er eigentlich damit bezweckte wusste er nicht. Er war wie in einer Art Trance. Es war alles so unwirklich, wie in einem Traum.
Seine Füße trugen ihn durch - die zwar belebten – aber dennoch kalten Gänge. Alles war weiß. Richtig kühl gehalten. Keiner dieser ganzen Leute schien ihn wahrzunehmen. Plötzlich hörte er entfernt eine Stimme. Es dauerte eine Weile, bis Karyu realisierte, dass er selbst mit „Herr Matsumura, Sie müssen in ihr Zimmer.“ gemeint war. Der Braunhaarige nickte zwar, lief jedoch weiter. Erst als der hübsche junge Mann seine Worte wiederholte begriff Karyu sie richtig. Er machte auf der Stelle kehrt und wanderte mit dem Fremden – aber dennoch sympathischen Kerl – wieder in das Zimmer, in dem er aufgewacht war.
Es dauerte keine Minute, da schloss ihn der nicht viel älter Wirkende mittels der Saugnäpfe und den Kabeln wieder an den Apparat an, woraufhin das leise Piepen verstummte.
Der Unbekannte verließ den Raum. Verwirrt schaute sich Karyu wieder in dem sterilen Zimmer um. Und auf einmal überkam ihn eine Panikattacke, mit der er niemals gerechnet hätte. Er legte seine rechte Hand vor seine Lippen und biss hinein. Es war nur eine kleine Stelle, die er mit seinem Biss traf, aber er biss zu – so fest es ihm sein derzeitiger Zustand erlaubte. Erst als er ein wenig Blut an der Stelle sah ließ er von seinem Handrücken ab, entledigte sich zum zweiten Mal der Saugnäpfe an seinem Körper und huschte zu der anderen Seite des kleinen Zimmers, welches durch einen Vorhang getrennt war. Auch auf dieser Seite befand sich ein Bett. Am Fußende stand ein Stuhl, auf dem sich der Braunhaarige zusammenkauerte. In dem Bett auf dieser Seite lag eine ältere Dame, die auch nicht viel beruhigender auf den Brünetten wirkte.
Wieso zum Teufel war er hier…? In einem… Krankenhaus…?
Nervös knetete der Gitarrist seine Hände im Schoß, sah dabei abwechselnd zur alten Dame und auf seine Hände. „Ist es okay, wenn ich hier sitze…?“, fragte Karyu erstickt, hoffte dabei auf ein „Ja“ und ein paar andere beruhigende Worte. Doch zu seinem Pech schwieg die Seniorin nur, nickte dann aber nach einem kurzen Augenblick. Zumindest etwas erleichtert über diese Gestik flatterten dem verwirrten Karyu die Augen zu.
Es ist zwar nich so schick geschrieben, aba vielleicht gefällt's euch ja trotzdem ._.°
