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Blutmond

alternatives (Zutara?) Ende
von

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Rückblick

DIE GEFANGENNAHME
 

Nachdem Zuko und Aang, durch den Drachentanz [weiß wirklich nicht wie ich das sonst nennen soll], ihre Feuerbändigungskräfte verstärkt hatten, kehrten sie zu den Anderen in den Lufttempel zurück. Wobei sie eine, nicht wirklich gut gelaunte, Katara erwartete. Sie machte den beiden – vor allem jedoch Aang – Vorwürfe weil sie alleine losgezogen waren. Was wenn sie von Feuerkriegern geschnappt worden wären oder schlimmer noch Zuko Aang an die Feuernation verraten hätte? Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass er Azula bei der „Avatarbeseitigung“ tatkräftig zur Seite stand.
 

Zuko wusste zu Kataras Schimpfarie nicht zu sagen, egal was er erwiderte, es hätte Katara nur noch mehr gereizt. So zog er es vor, zuzusehen wie Aang angesichts der ihm gegenüber stehenden und äußerst gereizten Katara umzugehen gedachte – was ja eigentlich auch ganz lustig anzusehen war. Wäre ihm nicht bewusst, wie schlecht Katara ohnehin auf ihn zu sprechen war, er hätte wahrscheinlich angesichts der Situation, wie der Avatar sich vor einer wütenden Frau förmlich zu ducken schien, losgelacht.
 

Katara hatte ihm gestern Abend in seinem Zimmer nur allzu deutlich gemacht, was sie davon hielt, dass er zu ihnen gestoßen war. Auch ihre Drohung hatte er nicht vergessen, die er ihr aber nicht wirklich übel nahm. Genauso wenig ihr Verhalten ihm gegenüber. Schließlich war es ja nur verständlich, er hätte an ihrer Stelle wahrscheinlich nicht anders über ihn gedacht. Nein, richtigerweise musste man wohl sagen, dass er früher an ihrer Stelle, den vermeintlichen Verräter wohl einfach aus dem Fenster geschupst hätte.
 

Aang der nicht recht wusste was sagen um Katara zu beruhigen – seine letzten Versuche Kataras und Tophs Streiterein zu schlichten, waren nicht wirklich von Erfolgt gekrönt gewesen – nickte ganz einfach eifrig um ihr natürlich Recht zu geben und versprach vorsichtiger zu sein. Auf diese Weise war es einfach schneller vorbei, als wenn er versucht hätte ihr zu widersprechen. Er wusste ja, dass sie es gut meinte und sich vermutlich einfach nur Sorgen um ihn gemacht hatte.
 

Die Anderen die währenddessen am Lagerfeuer saßen, sahen dem ganzen ebenfalls amüsiert zu – es war immer wieder schön nicht selbst das Ziel von Kataras Standpauken zu sein. Nachdem jedoch alle gegessen und in ihre Zimmer gegangen waren, kehrte wieder Stille in dem ansonsten leeren Lufttempel ein.
 

Während alle außer Duke und Haru - die die erste Wache hielten - schliefen, nähersten sich dem Lufttempel mehrere Panzerfahrzeuge und Luftschiffe der Feuernation. Glücklicherweise war auf Tophs Gespür verlass, denn da der Tempel unterhalb der Felsen in der Klippe hing, hatten Duke und Haru die näherkommenden Feinde nicht bemerkt. Sie weckten die Anderen sofort auf, damit sie sich schleunigst aus dem Staub machen konnten, bevor ihnen die Soldaten der Feuernation zu nahe kamen. An eine sofortige Flucht war zunächst jedoch nicht zu denken. Bis alles auf Appas Rücken verstaut und auch Teo mit seinem Rollstuhl aufgeladen werden konnten, waren die Luftschiffe schon gefährlich nahe gekommen.
 

Dennoch hielt Katara Zuko zurück bevor dieser zu den anderen auf Appa klettern konnte. „Woher hat die Feuernation gewusst wo wir sind?“

Zuko war sofort klar worauf ihre Frage abzielte. Natürlich, sie beschuldigte ihn, ihr Versteck an die Soldaten preisgegeben zu haben.

Doch Aang kam ihm mit einer Antwort zuvor: „Katara, woher soll er das denn wissen, wir müssen uns beeilen!“
 

Doch nun mischte sich auch Sokka ein, dem ebenfalls klar war, warum Katara ausgerechnet Zuko diese Frage gestellt hatte. „Ich finde sie hat Recht. Ich meine wie haben sie uns den gefunden und vor allem so schnell. Sie können unmöglich gewusst haben wo wir uns nach der Schlacht verstecken, der Tempel ist gut verborgen und nicht leicht zu finden. Jemand muss es ihnen verraten haben.“
 

Noch während Sokka sprach, hatten sich die ersten Soldaten von einem der Luftschiffe abgeseilt und waren im Begriff auf der Rampe zu landen auf der die Freunde standen. Doch Aang fegte sie, zusammen mit ihrem Schiff und den übrigen die immer näher kamen, mit einem kräftigen Windstoß wieder zurück. Er drehte sich zu Zuko und Katara um.
 

„Leute, wir sollten jetzt wirklich verschwinden. Das können wir doch auch noch später diskutieren. Ich glaube nicht, dass er uns verraten hat.“

Katara fixierte Zuko jedoch weiterhin mit ihrem Blick. „Ich finde wir sollten das gleich jetzt klären. Er ist einfach ein zu großes Risiko. Wir sollten ihn hier lassen.“
 

Zuko seufzte. „Es hat wohl keinen Sinn dir zu sagen, dass ich nicht weiß wie sie uns gefunden haben. Ich habe euch nicht verraten!“
 

Zuko blickte Katara direkt in die Augen – sie würde ihm niemals glauben, ihm niemals vertrauen. Das war ihm schon klar gewesen, als sie mehr als deutlich gemacht hatte, was sie davon hielt, dass er zu ihnen gestoßen war. Es jetzt aber so deutlich zu spüren, verletzte ihn weit mehr als er angenommen hatte. Er hatte alles aufgegeben um sich ihnen anzuschließen und gehofft sich mit ihnen anzufreunden. Er war einer Illusion, geprägt durch seine eigenen Wünsche, erlegen. Wie hatte er auch erwarten können, dass nach allem was bereits geschehen war, sie ihm jemals trauen würden. Sicher er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihn mit offenen Armen aufnehmen würden. Aber trotzdem. Er hatte auf seine Weise, doch irgendwie gehofft, dass es so sein würde.
 

Aang, Zuko und Katara waren die einzigen die noch auf der Rampe standen, alle anderen saßen längst in Appas Sattel. Sie mussten wirklich schleunigst verschwinden. Aber wahrscheinlich wären sie auch noch nach stundenlanger Diskussion nicht zu einem Ergebnis gelangt. Ein Blitz jedoch, der direkte vor ihren Füßen landete, setzte dem Ganzen ein rasches Ende.
 

„Azula! Ich hätte es wissen müssen.“

„Aber, aber mein lieber Bruder, bilde dir bloß nichts ein. Ich bin nicht deinetwegen hier. Obwohl es dich vielleicht interessieren dürfte zu erfahren, dass Vater dich offiziell zu einem Feind der Feuernation erklärt hat. Ich gratuliere dir. Die Belohnung auf deinen Kopf lautet nun tot oder lebendig.“
 

Zuko taumelte angesichts dieser Worte einige Schritte zurück. Sein Vater hatte ihn bereits nach der Sonnenfinsternis angegriffen. Die Konsequenzen seiner Tat waren im durchaus bewusst, trotzdem war es etwas anderes es nun auch aus Azulas Mund zu hören. Nun war er entgültig verstoßen und sein eigener Vater wünschte ihm den Tod. Schlimmer noch, er hatte keinen Ort mehr an den er noch konnte. Keine Vertrauten mehr an die er sich wenden konnte. Seine Familie hatte ihn verstoßen, Onkel Iroh war verschwunden und beim Avatar war er ebenfalls unerwünscht. Azulas hämisches Lachen machte die Sache auch nicht besser.
 

Jede weitere Unterhaltung wurde jedoch von einer großen Wasserwelle, aus einem der nahe gelegenen Brunnen, unterbrochen, die zunächst einige Feuerbändiger über die Klippe fegt und zwischen die restlichen Soldaten und der Avatar-Gang einen massiven Eiswall bildetet.
 

Katara drehte sich zu Zuko und Aang um und sagte zu Zukos großer Überraschung: „Aang hat Recht wir sollten machen, dass wir wegkommen.“

Nachdem sich jedoch weder Aang noch Zuko, angesichts dieses absolut gegensätzlichen Stimmungswechsels Seitens Kataras, bewegten wurde sie etwas deutlicher. „Habt ihr nicht gehört? Schwingt euren Hinter auf Appas Rücken. Aber dalli!“
 

Zuko hatte kaum Zeit sich über Kataras Worte zu freuen nachdem ihm deren Bedeutung gewahr wurden. Sie wollte ihn nicht mehr zurücklassen, auch wenn er nicht so Recht verstand was den Umschwung ihrer Meinung ausgelöst hatte. Die Eiswand hatte den Angriffen der Feuersoldaten nicht lange standgehalten und nachdem man nun übereingekommen war zu verschwinden schwang sich Aang rasch auf Appa währen Zuko und Katara ebenfalls zum Sattel hinaufkletterten. Leider kamen sie nicht sehr weit, da Appa unglücklicherweise von einem Feuerball getroffen wurde, was zu einem sehr raschen Abflug seinerseits führte der wiederum Zuko und Katara zurück auf die Rampe schleuderte.
 

Nun geschah alles in Sekundenschnelle. Noch während Katara und Zuko unsanft auf der Rampe landeten, zog Katara erneut eine große Menge Wasser aus dem Brunnen um sich selbst und Zuko um sie zu Appa hinauf zu befördern, der immer höher in Himmel flog. Dummerweise hatte sie dabei die umstehenden Soldaten nicht bedacht die nun ihrerseits versuchten sie mit mehreren Feuerbällen herunterzuholen. So beförderte Katara zunächst Zuko mit einem kräftigen Schlenker zu Appa hinauf während sie gleichzeitig einen der Feuerbälle abwehrte der auf sie gerichtet war.
 

Noch während sie das Wasser um Zuko und sich selbst bändigte bemerkte Katara aus dem Augenwinkel eine rasche Bewegung – zu spät jedoch. Mit ein paar gezielten Schlägen blockierte Ty-Lee Kataras Chi, was zu einer augenblicklichen Verlust ihrer Bändigungskräfte führte. Sofort vielen sämtliche Wasserformationen in sich zusammen und landeten mit einem lauten Klatsch auf dem Boden. Aang schaffte es gerade noch Zuko an der Hand zu packen, bevor dieser angesichts seiner auf einmal fehlende Wasserstütze hinunterzufallen drohte, und zog ihn das letzte Stück hinauf.
 

Katara jedoch wurde augenblicklich von Soldaten umzingelt denen sie nun nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Ein Blick hinauf zeigte ihr das Aang augenscheinlich versuchte zu ihr hinunterzugleiten, doch glücklicherweise hielt Sokka ihn zurück. Ein Blick hinunter zu seiner Schwester, die ihm bitter lächelnd zunickte, ließ ihn an sein Versprechen denken.
 

Sie hatten einander versprochen, dass egal was passierte, Aang auf jeden Fall davon abgehalten werden musste, sich wegen einem von ihnen gefangen nehmen zu lassen. Aang musste unter allen Umständen auf freiem Fuß bleiben und durfte sich nicht für einen von ihnen opfern. Sie wollten es beide so und hatten vereinbart, dass derjenige der bei Aang zurückblieb, sollte einer von ihnen gefangengenommen werden, dafür Sorge zu tragen hatte.
 

Sokka wertete Kataras Nicken als Zustimmung zu seiner nunmehr getroffenen Entscheidung und lenkte Appa augenblicklich höher während er und die anderen gleichzeitig Aang zurück hielten. „Lasst mich los! Wir müssen zurückfliegen und ihr helfen. Wir können sie doch nicht zurücklassen.“
 

Sokka schüttelte traurig den Kopf. „Es sind zu viele Aang. Sie würden uns nur alle gefangen nehmen.“

Doch Aang ließ sich nicht beruhigen. „Wie kannst du das nur wirklich in Erwägung ziehen. Wir können sie doch nicht einfach im Stich lassen, ist sie dir den völlig egal, soll sie denn ...“
 

Aang beendete den Satz nicht, als ihm bewusst wurde, wenn er da gerade anschrie. Sokka war Kataras Bruder und sie war ihm mit Sicherheit nicht egal. Sie hatten schon so viele zurücklassen müssen und nun auch noch Katara. Das war einfach unerträglich. Er konnte es nicht.
 

Doch Sokka hielt ihn weiterhin fest, während er ihm weiterhin unverwandt in die Augen blickte und sagte. „Sie würde nicht wollen, dass wir uns ihretwegen dieser Gefahr aussetzen. Aber du hast Recht! Wir können sie nicht zurücklassen und das werden wir auch nicht. Aber wir können ihr jetzt nicht helfen. Lass uns abwarten wo sie sie hinbringen und dann versuchen sie zu befreien. Katara ist stark sie schafft das. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass sie es schafft aus einem Gefängnis auszubrechen.“
 

Aang nickte wiederwillig und blickte die anderen an, die ebenfalls alles andere als glücklich aussahen. Sie hatten einfach schon zu viele zurücklassen müssen. Sie alle hatten das, am Tag der Sonnenfinsternis.
 

Nur Zuko schaute nicht in Aangs Richtung, er hatte sich über den Sattelrand gebeugt und blickte wie gebannt weiter hinunter, während Appa immer höher stieg und sich weiter vom Lufttempel entfernte. Warum hatte sie das getan. Warum hatte sie sich nicht selbst gerettet, anstatt ihn zuerst nach oben zu befördern? Sie hatte ihm doch nicht vertraut. Warum war sie dann das Risiko eingegangen, gefangen genommen zu werden während sie ihn gerettet hatte? Warum nur?
 

Katara blickte ihren Freunden hinterher, währen ihr von einem der Männer die Hände in Ketten gelegt wurde. Bändigen konnte sie die nächsten paar Stunden ohnehin nicht. Sie wusste sie hatte die richtige Entscheidung getroffen. Es war ihr sofort klar gewesen, dass Zuko sie nicht verraten hatte, als sie seinen Blick und seine Schockierung auf Azulas Worte hin, gesehen hatte. Das war nicht gespielt gewesen. Seine Verzweiflung war echt. Er hatte alles aufgegeben um sich Aang anzuschließen. Und sie war so gemein zu ihm gewesen. Wie hatte sie nur so dumm sein können.

In der Festung

KATARA
 

Wie hatte sie nur so dumm sein können. Hätte sie ihm doch nur mehr Vertauen entgegengebracht - anstatt mit Aang zu diskutieren ob sie Zuko mitnehmen oder zurücklassen - dann wäre sie jetzt nicht in dieser schrecklichen Lage.
 

Eigentlich hatte sie ihm ja nicht wirklich misstraut, schon damals in der Höhle hatte sie die positive Veränderung seines Charakters deutlich wahrgenommen. Sonst wäre ihr ja niemals in den Sinn gekommen seine Narbe mit dem Wasser aus der heiligen Quelle zu heilen. Nein, ihre negative Haltung ihm gegenüber rührte nicht vor Misstrauen oder der Angst um ihre Freunde her sondern vielmehr ihren verletzten Gefühlen des Verratenwerdens und des Zurückgelassenwerdens. Sie hatte ihm in der Höhle vertrauen wollen, gehofft dass er sich ihnen anschließe, denn wenn schon der Prinz der Feuernation sich ihnen anschließen würde, wäre das ein großer Schritt nach vorne gewesen. Aber war es wirklich nur das? War sie wirklich nur verletzt weil sie auf eine weiteren Verbündeten – und damit vielleicht weitere Menschen der Feuernation – gehofft hatte oder war sie nicht vielmehr aus anderen Gründen über seine Entscheidung enttäuscht?
 

Vielleicht hatte sie es ja auch nur zu sehr an die Sache mit Jet erinnert. Auch ihm hatte sie dieses gewisse Gefühl entgegengebracht und war letztlich doch getäuscht worden. Eigentlich war sie ja selbst schuld an ihrer jetzigen Lage. Wäre sie nur nicht so stur gewesen und hätte wie Aang, Zuko verziehen und ihm diese zweite Chance eingeräumt, dann wäre sie jetzt nicht in der Hand dieses Monsters. Dieses Ungeheuers, dass sie nun schon seit Stunden quälte um Informationen über den Avatar aus ihr herauszubekommen. Es gab kaum noch eine Stelle ihres Körpers, die nicht fürchterlich schmerzte. Nein, eigentlich schmerzte doch wirklich jede Stelle. Allein der letzte Versuch mit dem Wasser ihrer eigenen Tränen ihren Peiniger – wie sie ihn nannte – abzuwehren, hatte dazu geführt, dass er ihr sämtliche Finger einzeln gebrochen hatte.
 

Jede Bewegung oder vielmehr der Versuch einer solchen jagte ihr immer neue Schmerzwellen in den Körper. Seit wie vielen Stunden sie nun an diesen Ketten hing konnte sie nicht sagen, doch die kalten Eisen auf der Haut, die ihr in die Handgelenke und den Hals schnitten, waren im Vergleich zu dem was der Peiniger mit ihr gemacht hatte, fast schon eine Erlösung. Wenn sie doch nur ihre Arme einmal absenken konnte. Die Ketten waren so kurz, dass sie die Arme die ganze Zeit über den Kopf halten musste und ihre Schultern hatten von einem ziehenden Schmerz in ein immer schlimmer werdendes Stechen gewechselt.
 

Katara hob den Kopf, als sie Stiefelschritte vor der Tür wahrnahm. Doch es kam niemand herein. Wie lange ihr Peiniger nun schon fort war konnte sie nicht sagen, nachdem sie während des Fingerbrechens in eine erlösende Ohnmacht gefallen war, war sie alleine im Raum aufgewacht. Ein tiefes Seufzen schlich so von Kataras Lippen, als niemand herein kam. Jede Minute die sie hier allein war, bedeutete dass ihre Folter nicht fortgesetzt wurde. Wenn sie nur gewusst hätte, wo der Peiniger hingegangen war. Vielleicht schlief er ja oder war anderweitig beschäftigt – allein der Gedanke was für eine Beschäftigung das sein könnte, bereitete ihr Bauschmerzen.
 

Wenn sie wenigstens gewusst hätte ob es Tag oder Nacht war oder wie lange sie schon hier war. Katara hatte einfach jegliches Zeitgefühl verloren und ihr Hals schmerzte ganz entsetzlich. Natürlich hatten sie ihr seit ihrer Gefangennahme kein Wasser gegeben und sie hatte – dummerweise musste man wohl sagen – die Feuchtigkeit in der Luft benutzt, einen Fluchtversuch zu starten, was ihr außer vielen Tritten in den Bauch auch noch einige Brandwunden eingetragen hatte. Und jetzt? Aus der ohnehin schon trocknen Luft, würde sich wahrscheinlich nicht sehr viel Wasser ziehen lassen. Ganz abgesehen davon, dass sie ohne ihre Finger zu benutzen, nicht wirklich bändigen konnte. Bei Gott sie hatte es versucht, die Finger trotzdem zu bewegen und beinahe wieder vor Schmerzen aufgeschrieen, was sie sich im letzten Moment verhoben hatte, aus Angst ihr Peiniger könne sie hören und zurückkommen.
 

Katara legte den Kopf wieder in den Nacken und schloss die Augen. Sie genoss die Kälte der Steine unter ihren Beinen. Anlehnen konnte sie sich nicht, dass sie mitten im Zimmer an die Decke gekettet war, so dass auch wirklich jeder Teil ihres Körpers von allen Seiten vom Peiniger erreichbar gewesen war. Sie atmete tief ein um sich weiter zu beruhigen - in Panik zu geraten würde ihr jetzt nicht weiterhelfen – doch sie bereute es sofort. Die Tritte mit den schweren Stiefeln, ließen ihren Bauch gewaltig schmerzen und der tiefe Atemzug hatte nicht unbedingt dazu beigetragen den Schmerz zu mildern.
 

Vielleicht sollte sie versuchen aufzustehen und von den Ketten loszukommen, was ihr im Moment jedoch ziemlich aussichtslos erschien, sie hatte es wahrlich oft genug versucht sie zu lösen. Aber zumindest konnte sie so ihre Arme senken und ihr so vielleicht zumindest den Schmerz aus den Schultern nehmen. Allein der Gedanke sich auch nur ein Stück zu bewegen war ihr zuwider, aber sie konnte die Arme einfach nicht länger in dieser Haltung über dem Kopf belassen. Das Ziehen und Stechen wurde einfach unerträglich.
 

Gerade als sie sich langsam und unter – wie sie sich eingestehen musste – viel Gestöhne auf die Beine gekommen war, öffnete sich die Tür. Sie hielt in ihrer Bewegung inne, ihre Schultern zu massieren und starrte entsetzt in Richtung Tür, allein schon das knarrende Geräusch, hatte fast dazu geführt, dass ihr ein Schrei entwichen wäre. Die lähmende Angst die sofort von ihr ergriffen hatte, ließ ihr Herz immer schneller und schmerzhaft gegen die Brust klopfen.
 

Die Türe wurde wieder geschlossen und da stand er – ihr Peiniger. Der Mann der ihr die letzten Stunden zur Qual gemacht hatte und sie nun mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen anschaute und sagte: „So dann wollen wir uns doch noch etwas amüsieren, nicht war meine kleine Taube?“
 


 

TY LEE
 

Grübelnd trat Ty Lee in Azulas Gemächer. Sie war gerade General Herko über den Weg gelaufen und sein dämonisches Grinsen, hatte ihr kalte Schauer über den Rücken gejagt. Das war einfach nicht richtig. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, was unten in Herkos Hallen wie er sie nannte, geschah. Noch immer konnte sie die Schreie, die aus den unteren Ebenen gedrungen waren in ihrem Kopf hören. Niemals wieder würde sie sie vergessen, dass wusste sie genau. Hätte einer der Soldaten ihr nicht mit traurigem Blick und kopfschüttelnd die schwere Tür in die Hallen vor der Nase zugeschlagen, sie wäre sofort nach unten gestürmt um dieses Scheusal ein paar ordentliche Tritte zu verpassen.
 

Sie verstand es nicht, wie konnte Azula das nur zulassen? Wie konnte ihr das was dort geschah nur einfach so zulassen? Am Anfang war die Jagd auf den Avatar und seine Freunde ja noch ganz lustig gewesen – obwohl sie ja nicht wirklich freiwillig mitgekommen war – aber das, das war alles andere als lustig. Es war grausam und schrecklich. Sie musste einfach versuchen Azula zum Eingreifen zu bewegen, sie konnte das doch unmöglich selbst wollen oder doch?
 

Sie nahm ein tiefen Atemzug als sie Azula entgegenblickte – die sich gerade von ein paar Dienerinnen in ihre Gewänder helfen ließ – und ihre Frage stellte: „Azula! Ich ... wie soll ich sagen, sollten wir wirklich General Herko das Verhör weiter überlassen? Ich meine ... ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er so etwas aus ihr herausbekommt.“
 

Azulas Augen funkelten und ihr Anblick war wie immer ehrfurchtgebietend als sie den Kopf zu Ty Lee drehte und seufzte bevor sie mit einem unergründlichen Lächeln antwortete: „Ach Ty Lee! Deswegen übernehme ich ja auch für uns beide das Denken. Früher oder später wird sie schon Reden, das tun sie doch immer!“
 

Ty Lee musste ihren ganzen Mut zusammen nehmen um Azula auf diese Antwort etwas entgegenzusetzen: „Ja aber, was kann sie den schon wissen? ich meine ihre Freunde haben ihr Lager sofort verlassen, nachdem wir sie angegriffen hatten. Sie kann doch unmöglich wissen wo sie sich jetzt befinden, wo sie doch die ganze Zeit bei uns war.“
 

Ty Lee hatte Azula schon während sie sprach eingehend beobachtet und sie ahnte schon fast was Azula sagen würde noch bevor diese den Mund öffnete um zu erwidern. „Zweifelst du etwa an meiner Intelligenz? Glaubst du denn, ich wüsste nicht was ich tue? Ich habe meine Entscheidung sehr genau bedacht und bin zu dem für mich einzig in Frage kommenden Ergebnis gekommen. Der Avatar und mein kleiner verräterischer Bruder müssen eingefangen werden, um jeden Preis! Würde ich dich nicht besser kennen, würde ich fast denken du willst dich gegen mich stellen und die Feuernation verraten und das wegen einer dummen kleinen Wasserbändigerin.“
 

Ty Lee holte hörbar nach Luft, das war keine einfache Frage gewesen. Azula hatte trotz ihrem Lächeln eine deutliche Drohung ausgesprochen. Ty Lee hatte sämtlichen zusammengekratzten Mut verloren als sie Azula mit gesenktem Kopf antwortete: „Nein, ich ... ich würde doch niemals an deiner Entscheidung zweifeln Azula! Ich dachte nur ... aber du hast Recht, ich sollte das Denken besser dir überlassen. Entschuldige, dass ich dich gestört habe“.
 

Azula drehte ihr mit weiterhin lächelndem Gesicht wieder den Rücken zu und betrachtete die Arbeit der Dienerinnen im Spiegel währen Ty Lee bedrückt aus den Gemächern trat. Sie war entsetzlich niedergeschlagen. Sie konnte es einfach nicht verstehen, wie auch, so eine Grausamkeit gegenüber einem Menschen, dass war einfach nicht richtig.
 

Aber im Inneren hatte sie doch gewusst welchen Ausgang dieses Gespräch nehmen würde, oder nicht? Sie hasste sich selbst dafür, dass sie so einfach aufgegeben hatte. Sie konnte sich Azula einfach nicht entgegensetzen, sie war einfach nicht stark genug. Mit einem dicken Kloß im Hals ging sie zu ihrem Zimmer zurück. Sie unterdrückte die drohend aufkommenden Tränen. Sie würde jetzt nicht weinen, sie würde jetzt nicht weinen!
 


 

ZUKO
 

Als Ty Lee in den Gang trat wäre Zuko aus Reflex fast hinter eine Statue gesprungen. Zum Glück besah er sich noch rechtzeitig eines Besseren, da gerade eine Gruppe Soldaten um die Ecke kam und es mit Sicherheit mehr als verdächtig gewesen wäre, wenn sie gesehen hätten wir einer ihrer Kollegen, wegen der Begleiterin der Prinzessin hinter einer Statue Deckung sucht.
 

Er hatte sich mal wieder eine der Uniformen ausgeliehen, wie bei dem Angriff auf den Nordpool als er sich auf Zhaos Boot schmuggelte. Es hatte damals schon funktioniert und würde wieder klappen, wenn er sich nicht allzu dämlich anstellte und durch sein Verhalten auffiel. So machte er Ty Lee lediglich höflich Platz als sie an ihm vorbeiging, wobei selbst ihm auffiel wie geknickt sie nach dem Gespräch mit Azula wirkte. Was wohl auch kein Wunder war, nachdem was er gehört hatte.
 

Er war vor Azulas Gemächer umhergeschlichen mit der Absicht in Erfahrung zu bringen wo Katara gefangen gehalten wurde. Bisher hatte ihn das jedoch nicht wirklich weiter gebracht. Er musste sie unbedingt vor Sonnenuntergang gefunden haben, noch bevor der Avatar und die Anderen mit ihrem Ablenkungsmanöver außerhalb der Festung begannen. Er kannte sich in General Herkos Festung nicht aus, da er sie noch nie zuvor betreten hatte, war aber davon ausgegangen, das sie wie jede andere Festung auch konzipiert war. Doch sein Besuch in den vermeintlichen Kerkern hatte ihn lediglich in die Vorratskammern geführt.
 

Das Beste war wohl sich zunächst an die Gruppe der vorbeigegangen Soldaten zu hängen, um vielleicht aus ihren Gesprächen herauszuhören wo er suchen musste. Als er sich ihnen angeschlossen hatten und sie einige Gänge gegangen waren, ergab sich zu seinem Glück, was er sich erhofft hatte, doch was er hörte machte die ganze Sache nicht wirklich besser.
 

„Ist der General noch unten?“, fragte der Kommandant die an der schweren Eisentür stehende Wache, an der sie kurz gehalten hatten.

Die Wache salutierte vor dem Kommandanten und antwortete: „Ja Sir! Er ist vor ein paar Minuten in die Hallen gegangen.“

Der Kommandant seufzte schwer und sagte, während er sich zu den Soldaten hinter ihm umdrehte: „Armes Ding! Jemand sollte wohl hinunter gehen und aufpassen, dass er sie nicht aus Versehen umbringt. Die Prinzessin wünscht, dass sie noch eine Weile am Leben bleibt.“
 

Bei diesen Worten krampfte sich Zukos Magen schmerzhaft zusammen. Sie konnten ihr doch unmöglich etwas antun. Sicher er hatte mit einem Verhör gerechnet, aber die Worte des Kommandanten legten nahe, dass es sich dabei nicht um ein einfaches Frage-Antwort-Spiel handelte. Er war so entsetzt über das Gehörte, dass er beinahe die Frage des Kommandanten überhört hätte, wer freiwillig hinuntergehen und vor der Tür der Halle aufpassen würde. Jedoch noch rechtzeitig bevor sein Nebenmann vortreten konnte, machte Zuko einen Schritt nach vorne.
 

Der Kommandant nickte beiläufig und wand sich mit einem Seufzer von der Tür ab und den Gang hinunter, währen die anderen Soldaten folgten. Als die Wache vor Zuko ihm die Tür aufmachte, damit er hinunter gehen konnte, musste sich Zuko zusammenreißen, dass er nicht sofort losrannte. Er musste sie so schnell wie möglich finden. So durfte es nicht enden, ihr durfte einfach nichts geschehen, nicht seinetwegen.

Abgründe

HERKO
 

Als Herko die Tür hinter schloss und die junge Wasserbändigerin betrachtete – die ihn auf wackligen Beinen entsetzt anstarte – umspielte ein Lächeln seine Lippen. „So dann wollen wir uns doch noch etwas amüsieren, nicht wahr meine kleine Taube?“
 

Seine Worten erzielten die gewünschte Wirkung als sein neustes Spielzeug, seine kleine Taube, entsetzt zurückschreckte. Genauso liebte er es. Sie fürchtete ihn, sie hasste ihn. Und doch, war es ihm noch nicht gelungen ihren Willen zu brechen. Aber anders hätte es auch keinen Spaß gemacht. Je länger sie sich ihm widersetzte und je stärker ihr Geist, desto länger dauerte es sie zu zerbrechen – und umso mehr Freude bereitete es ihm.
 

Aber nicht nur ihre Stärke zog ihn an, auch ihre Erscheinung ließ in erneut lächeln. Wahrlich ein hübsches Ding, nicht so wie die alten hässlichen Männer, die er sonst immer verhören musste. Allerdings war es äußert ärgerlich, dass einer der Soldaten ihr bei ihrem Fluchtversuch ins Gesicht geschlagen hatte. Wäre es nicht einer der Männer der Prinzessin gewesen, er hätte ihn dafür bluten lassen. Niemand durfte sein Spielzeug anfassen und schon gar nicht das Gesicht. Den dieses hob er sich immer bis zum Schluss auf, da er es liebt die verschiedenen Facetten und Gefühlsregungen im Gesicht seiner Opfer zu sehen, während er sie langsam quälte. Glücklicherweise war die Schwellung schon wieder langsam abgequollen und die aufgerissene Lippe nicht weiter von Bedeutung, so dass er sich erneut an ihrem Minenspiel erfreuen konnte.
 

Er umrundete sie langsam, während sie ihm nervös mit den Augen folgte. Sie war wirklich schön anzusehen und die blau-violetten Flecken seiner Schläge kamen auf ihrer haselnussbraunen Haut einfach wunderbar zur Geltung. Er schnalzte anerkennend mit der Zunge, was sie zu seiner Erheiterung, erheblich zusammenzucken ließ. Als er wieder direkt vor ihr stand schaute er ihr direkt in die Augen, die ihn voller Abscheu und Argwohn anblickten. Ja genauso liebte er es.
 

„Du kannst mich hassen soviel du willst, meine Taube. Helfen wird dir das nicht im geringsten! Sag mir einfach was ich wissen will, ergib dich mir und ich verspreche dir ich werde zärtlicher zu dir sein“.

Noch während er es sagte strich er sanft mit der Hand ihren Hals entlang. „Es ist schon so lange her, dass ich eine Frau hier unten hatte. So eine hübsche noch dazu.“
 

Noch während seiner Wort zuckte sie entsetzt vor ihm zurück, doch einen solchen Widerstand duldete er nicht. Seine Hand griff eisern um ihren Hals und drückte zu. Nicht zu fest, damit sie nicht schon wieder ohnmächtig wurde, aber doch stark genug um sie würgen und nach Luft schnappen zu lassen. Er konnte sie schließlich, im Gegensatz zu seinen bisherigen Spielzeugen, nicht einfach mit einem Eimer kaltem Wasser wieder zur Besinnung bringen. Es wäre mehr als lästig wenn er schon wieder den halben Tag warten müsste, bis sie aufwacht. Als er sie wieder losließ wurde sie von einem kräftigen Husten geschüttelt und sank zurück in die Knie. Er warte bis sie sich beruhigt hatte und zwang sie zu ihm aufzusehen, indem er ihr Kinn mit seiner Hand nach oben drückte. Die Verzweiflung in ihren Augen ließ ihn erneut lächeln. Bald hatte er sie soweit, dass sie aufgab und um Gnade betteln würde. Er würde sie vor sich auf dem Boden kriechen lassen und sie dazu zwingen jedem seiner Befehle zu gehorchen.
 

Ein Gedanke der ihm eine unglaubliche Befriedigung schenkte. Er betrachtete sie lange, ehe er zum Sprechen ansetzte: „Du musst das verstehen, meine Taube. Ich kann dir solche Unartigkeiten nicht durchgehen lassen. Wenn ich dich schon tröste, darfst du dich mir nicht entziehen, verstanden!“
 

KATARA
 

Als er ihr Kinn wieder losließ und neben ihr ebenfalls in die Knie ging, hätte sie ihm am liebsten ins Gesicht gespuckt, wäre ihr Mund nicht so ausgetrocknet gewesen. Sie spürte seinen heißen Atem im Genick und verzog voller Eckel das Gesicht, als sie spürte, dass er ihren Rücken entlang strich. Er fuhr mit den Fingern die roten Striemen, die er ihr mit einem der Stäbe zugefügt hatte, einer nach dem anderen nach. Der Drang ihm ins Gesicht zu spucken oder besser noch die Augen auszukratzen wurde immer stärker. Wenn sie doch nur bändigen könnte – sie würde ihn in kleine Stücke hauen! Aber das konnte sie nicht und niemand kam um sie aus diesem Alptraum zu befreien. Sie war allein.
 

Als Herkos Hand immer tiefer glitt, erstarte Katara unwillkürlich. Sie konnte seine Berührung nicht ertragen, die fast noch schlimmer war, als die Schläge die er ihr zufügte. Sie unterdrückte ein Schaudern. Seine streichenden Bewegungen trieben ihr die Galle hoch. Katara versuchte sich ihm zu entziehen, indem sie zurückwich, soweit es die Ketten erlaubten, aber Herko rückte nur noch näher an sie heran und zu ihrem großen Entsetzen legte er ihr den anderen Arm um die Hüfte um sie noch näher an sich zu ziehen. Sie konnte einfach nicht mehr, sie ertrug seine Berührung keine Sekunde mehr. Es war ihr egal ob er sie dafür halb tot prügelte, sie konnte einfach nicht anders. Mit einer schnellen Bewegung riss sie den Kopf herum und biss Herko ins Gesicht.
 

Mit einem fluchenden Schrei versuchte er sie wegzudrücken, doch Katara verstärkte den Druck ihrer Zähnen umso mehr. Als sie sein Blut auf ihrer Zunge schmeckte musste sie einen Würgereflex unterdrücken, doch sie würde nicht so einfach loslassen. Schließlich packte er sie an den Haaren und riss ihr mit einem kräftigen Ruck den Kopf ins Genick. Katara musste ihn unweigerlich freigeben.
 

Herko taumelte einige Schritte zurück, bevor er die Hand auf seine blutende Backe legte und sie voller Wut und Überraschung anstarrte. Er war wohl davon ausgegangen, dass sie aufgegeben hatte, aber so leicht würde sie es ihm nicht machen. Auch wenn sie fürchterliche Angst vor den Konsequenzen ihres Handelns hatte und angesichts der Anstrengung ihres zerschundenen Körpers ein Zittern nicht unterdrücken konnte, sie würde nicht so einfach aufgeben. Niemals! Und als Herko nunmehr einen seiner Prügelstäbe zur Hand nahm, versuchte sie verzweifelt vor ihm zurückzuweichen, aber ein Entkommen war unmöglich.
 

Sie stand zitternd wieder auf und versuchte ihre weichen Knie und die Schmerzensschreie ihres Körpers zu ignorieren. Sie konnte einfach nicht mehr. Sie hatte nicht mehr die Kraft für diese Tortur. Katara schloss die Augen. Sie wollte den Schlag nicht kommen sehen um dann vielleicht der Schwäche zu erliegen um Gnade zu bitten. Diese Genugtuung würde sie ihm nicht geben. Sie hörte das sirren des Stabes in der Luft als Herko zum Schlag ausholte und spürte im nächsten Moment nur noch den Schmerz der durch ihren gesamten Körper jagte als er ihr in die Seite schlug. Ein lauter Schrei entwich ihren Lippen bevor sie schluchzend nach Luft schnappte, da ihr der Hieb die Luft aus der Lunge gedrückt hatte. Doch schon im nächsten Moment hörte sie wieder das sirren des Prügels in der Luft und schrie schmerzerfüllt auf als der nächste Schlag, diesmal auf der andere Seite, sie traf.
 

ZUKO
 

Beim ersten Schrei war Zuko entsetzt stehen geblieben. Er wollte nicht glauben was er soeben gehört hatte. Es war eindeutig Kataras Stimme gewesen, die so voller Verzweiflung und Schmerz gewesen war, dass er das Gefühl hatte sein Herz würde ihm gleich stehen bleiben. Augenblicke später folgte ein weiterer Schrei und Zuko rannte panisch weiter, voller Angst darüber was ihn erwartete sobald er sein Ziel erreichen würde. Er kam vor einer weiteren Tür schlitternd zum stehen, hinter der er deutlich Kataras schluchzen hören konnte.
 

Mit einem gewaltigen Feuerstoß, den er voller Wut abgeschossen hatte, wurde die Tür weggesprengt und Zuko trat in dem sich langsam legenden Rauch in den Raum ein. Der Mann der sich ihm entgegenstellte griff ihn mit einem schweren Holzprügel an, den Zuko mühelos mit seinen Schwertern abwehrte. Als er jedoch Katara in der Mitte des Raumes erblickte, hätte er um ein Haar sein gegenüber total vergessen. Ihr Anblick schnürte ihm die Kehle zu und ließ ihn entsetzt nach Luft schnappen. Die Ketten an Hals und Handgelenken waren so eng geschlossen, dass sich kleine Blutgerinnsel gebildet hatten, die ihr an Brust und Armen herunterliefen.
 

Viel schlimmer jedoch waren die vielen blau-violetten Flecken und roten Striemen, die sich über den ganzen Körper zogen und teilweise fußgroß waren. Ihr blaues Kleid und Stiefel waren ihr scheinbar abgenommen wurde und sie saß zitternd in ihrem weißen Untergewand da. Ihr Kopf hing schlaff herunter und ihre ermatteten Glieder ließen darauf schließen, dass wenn die Ketten sie nicht hielten, sie vermutlich nicht einmal mehr die Kraft hätte aufrecht zu sitzen.
 

Das gehässige Lachen seines Gegenübers ließ in langsam wieder zur Seite blicken. Zuko schluckte schwer. Er durfte jetzt nicht die Kontrolle über seine Gefühle verlieren. Er musste ihn so schnell wie möglich besiegen und Katara hier raus bringen. Wenn er dabei diesem Scheusal, bei dem es sich um General Herko handeln musste von dem Ty Lee gesprochen hatte, eine ordentliche Tracht Prügel verpassen konnte war das nur gut. Als Zuko voran stürmte, hörte Herko auf zu lachen und griff seinerseits ebenfalls an. Da er nunmehr jedoch mit einem Eisenprügel auf Zuko losging schloss dieser daraus, dass Herko des Bändigens nicht mächtig war. Zuko ließ daher eins seiner Schwerter zurück in die Scheide gleiten und feuerte einen Feuerball auf Herko ab, der seinerseits geschickt auswich.
 

Was Herko jedoch nicht bemerkt hatte war, dass Zuko sofort nachdem er seinen Feuerball abgefeuert hatte auf Herko zuschoss und ihm noch während seines Ausweichmanövers mit der stumpfen Seite des Schwertes einen Schlag ins Genick versetzte, so dass dieser ohnmächtig zu Boden sank. Zuko blickte in finster an während er sein zweites Schwert ebenfalls in die Scheide gleiten ließ. Das war überraschend einfach gewesen. Anscheinend schien er sich im foltern von Menschen besser zu verstehen als in einem Kampf Mann gegen Mann. Zuko war versucht ihm noch einen kräftigen Tritt mit dem Fuß zu verpassen, aber er hatte Wichtigeres zu tun.
 

Langsam drehte er sich zu Katara um und ihr Anblick schnürte ihm erneut die Kehle zu. Er blickte den Ketten an der Decke hinterher und entdeckte den Hebel zum Herunterlassen von diesen auf der gegenüberliegenden Wand. Sehr vorsichtig betätigte er das Rad und ließ Katara heruntergleiten, die keinen Laut von sich gab. Sein Herz begann heftig zu schlagen als er sich ihr näherte. Sie hatte während des Kampfes und auch jetzt nicht ein einziges Mal aufgeblickt. Nachdem er die Ketten heruntergelassen hatte, konnte er die Eisen von Hals und Gelenken lösen und legte sie vorsichtig auf den Rücken. Katara gab ein Stöhnen von sich, dass Zuko zusammenschrecken ließ und ihn aber gleichzeitig freute, da dies das erste Lebenszeichen war, das sie von sich gab.
 

Vorsichtig hob er ihren Kopf an, als sie mit flatternden Augenliedern zu ihm aufblickte. „Zuko?“

Er versuchte verzweifelt sie anzulächeln als er ihr antwortete: „Ja, ich bin hier um dich zu befreien.“
 

Es freute ihn ungemein, als er sah, dass sie zurücklächelte, doch im nächsten Moment schluchzte sie laut auf und Zuko war angesichts dieser Reaktion völlig überfordert. Noch während er überlegte was er jetzt nur machen sollte, rollte Katara sich auf die Seite und klammerte sich verzweifelt an ihm fest, während sie von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt wurde. Instinktiv nahm Zuko sie in den Arm und wartete bis sie sich beruhigt hatte. Sie hatten es eigentlich eilig, aber er konnte ihr unmöglich sagen, dass sie dafür jetzt keine Zeit hatten. Es gab hier unten keine Fenster und er wusste nicht genau wie lange es noch dauern würde, bis der Avatar die Ablenkung startete, aber es musste irgendwie zusehen, dass er Katara auf die Beine brachte, damit sie von hier verschwinden konnten.
 

Ihr Schluchzen hatte sich mittlerweile in einen Schluckauf verwandelt den sie anscheinen verzweifelt versuchte niederzudrücken, indem sie mehrmals tief Luft holte. Er blickte mit traurigen Augen auf sie hinab und erst jetzt fielen ihm die vielen roten Striemen im Rücken auf, die teilweise blutige Spuren zogen. Wut kam in ihm auf und er wäre am liebsten zu Herko zurückgegangen um ihm doch noch einige Tritte und mehr zu verpassen, aber er biss sich auf die Lippen und versuchte still zu halten.
 

Langsam ließ der Schluckauf nach und Katara hob den Kopf und blickte ihm direkt in die Augen, was ihn aus irgendeinem Grund zum Erröten brachte. „Ich habe Durst!“

Zuko schüttelte den Kopf – natürlich – daran hätte er denken müssen, dass sie einer Wasserbändigerin wahrscheinlich nichts zu trinken gaben, bis sie sicher sein konnten, dass sie das Wasser nicht zur Flucht benutzte. Er versuchte zu lächeln und nickte ihr zu: „Ich habe leider nichts bei mir, aber oben werden wir bestimmt etwas Wasser für dich finden.“

Katara verzog das Gesicht und kräuselte die Lippen: „Ein schöner Held bist du. Nicht einmal was zu trinken bringst du mit.“
 

Zuko blickte sie verstört an. Sie neckte ihn. Sie lag tatsächlich hier in seinen Armen, mit mehr Wunden und Verletzungen als er zählen konnte und neckte ihn. Er schüttelte erneut den Kopf und lächelte während er aufstand und sie mit auf die Beine zog. Ihr Stöhnen angesichts dieser ruckartigen Bewegung ließ ihn jedoch schnell wieder daran denken wie schwer verletzt sie war. Er zog sich seinen Umhang von den Schultern und legte ihn ihr um, während sie versuchte auf ihren wackligen Beinen stehen zu bleiben. Er sah wie ihre Augenlieder verdächtig flatterten und hoffte, dass sie nicht wieder ohnmächtig wurde, er konnte sie nicht den ganzen Weg hier heraustragen und gleichzeitig kämpfen. Er blickte sie besorgt an, doch sie nickte ihm nur kurz zu und deutete mit einer Kopfbewegung an, dass er voraus gehen sollte. Langsam ließ er ihre Arme los, die wie er erst jetzt bemerkte, noch immer festgehalten hatte und machte sich auf den Weg zur Tür.
 

Er blickte vorsichtig um die Ecke und spähte hinaus, aber niemand schien sich hier unten aufzuhalten. Er atmete erleichtert aus, da der Lärm den er durch das Zerstören der Tür verursacht hatte, scheinbar niemand angelockt hatte. Er blickte über die Schulter und wollte Katara bedeuten ihm zu folgen, doch als er sie vor Herkos liegender Gestalt stehen sah, hielt er inne. Sie blickte voller Verachtung zu ihm hinab und ihr Blick verriet ihm mehr als deutlich, dass sie ihm mehr als nur einen Tritt verpassen würde, wenn sie die Kraft dazu hätte. Er drehte sich zu ihr um und zog sie kommentarlos langsam am Arm von Herko fort und hinter sich her in den Gang hinein.

Flucht (Teil 1)

ZUKO
 

Zuko blickte langsam um die Ecke. Nachdem er die Wache vor der Tür der „Hallen“ schnell ausgeschaltet und versteckt hatte hoffte er, dass sie sich genug Vorsprung verschaffen konnten, bevor jemand die Wache oder deren Fehlen entdeckte. Als er einen plötzlichen Druck im Rücken verspürte, wäre er vor Schreck fast an die Decke gehüpft, aber es war nur Katara die direkt hinter ihm stand und ihren Kopf an seinen Rücken gelehnt hatte. Er blickte vorsichtig über seine Schulter auf sie herunter und fragte sich ob sie wohl noch durchhalten würde, bis sie es in den Wald geschafft hatten. Allein schon das Stehen schien ihr sichtlich Mühe zu bereiten.
 

Etwas verlegten kratzte er sich an der Nase bevor er zu sprechen ansetzte. „Ähm..., Katara?“

Sie antwortete lediglich mit einem etwas genervt klingenden „Mhm?“, dass ihn irgendwie noch verlegener machte.

„Wir ähm, sollten langsam weiter!“
 

Nachdem jedoch keine Reaktion ihrerseits erfolgte, fragte er sich schon ob sie vielleicht im Stehen eingeschlafen war. Mit einem plötzlichen Ruck jedoch richtete sie sich auf und blickte starr und mit ausdrucklosem Gesicht geradeaus als sie an dem verdutzt drein blickenden Zuko vorbeischritt in den nächsten Gang hinein. Zuko schüttelte kurz den Kopf. Er wurde einfach nicht schlau aus ihr, sie schien immer genau das zu tun, womit er überhaupt nicht gerechnet hatte. Schnellen Schrittes folgte er ihr, weiter Richtung Ausgang.
 

KATARA
 

Katara schloss die Augen. Sie würde am Liebsten einfach nur hier stehen bleiben und sich überhaupt nicht mehr bewegen. Das Schleichen und Verstecken in den schier endlosen Gängen hatte Sie unglaublich ermüdet und es viel ihr immer schwerer einen Fuß vor den anderen zu setzen. Seine Worte rissen sie aus ihrer Trance und erinnerte sie wieder dran wo sie waren und an wen sie sich da gerade gelehnt hatte. Sie roch den Duft seiner Haut und spürte die Wärme seine Körpers. Sie konnte sich nicht recht überwinden ihm zu antworten und so brachte sie mehr ein Geräusch statt eines Wortes heraus, von dem sie hoffte dass es nicht ganz so genervt klang wie sie es in ihren eigenen Ohren hörte. Sie spürte seine Verlegenheit als er erneut zu sprechen ansetzte und wünschte er würde einfach nur die Klappe halten. Sie wollte jetzt nicht reden, nichts denken und sich schon gar nicht bewegen.
 

„Wir ähm, sollten langsam weiter!“ Sie holte tief Luft und unterdrückte einen schweren Seufzer. Doch plötzlich hörte Sie ein Geräusch für das es durchaus lohnte sich zu bewegen. Leise zwar nur, aber sie war sich dennoch sicher das Plätschern von Wasser gehört zu haben. Mit einem Ruck richtete sie sich auf und folgte der Richtung, die das Plätschern vorgab. Sie gelangte zu einem großen Raum, den sie eilig durchquerte und in einem Art Garten mit Brunnen landete.
 

Dass sie es endlich nach Draußen geschafft hatten, interessierte sie im Moment herzlich wenig, wirklich wichtig war nur ein Becken voller Wasser – wobei sie wahrscheinlich auch mit einem Tümpel zufrieden gewesen wäre, Hauptsache es war Wasser darin. Sie stieg über den niedrigen Rand und ließ sich in das knietiefe Wasser gleiten. Es war einfach ein herrliches Gefühl, das kühle Wasser auf der zerschundenen Haut zu spüren und sich von den kleinen Wellenbewegungen umspülen zu lassen. Sie trank gierig mehrere Züge des aus der oberen Ebene in das untere Becken stürzenden Wasserlaufs, wobei sie sich mehrmals verschluckte und immer wieder hustete. Aber das war alles egal, allein das Gefühl des Wassers, das ihre trockenen Kehle hinunterrann war unglaublich befreiend und erlösend, dass es ihr beinahe wieder die Tränen in die Augen drückte. Erst jetzt viel ihr auf, dass Zuko an den Rand getreten war und sich immer wieder nervös umblickte und ihr ab und an verstohlene Blicke zuwarf.
 

ZUKO
 

Zuko schaute sich nervös um, aber noch schien niemand Katars Verschinden bemerkt zu haben und auch der Garten war vollkommen leer. Als er das seinen Blick wieder über die im Wasser sitzende Katara wandern ließ, wurde ihm klar, dass sie ihm direkt ins Gesicht schaute. Aus ihrer Miene war nicht zu erkennen was sie im Augenblick dachte, er hoffte nur dass sie seine Blicke nicht unbedingt missverstand. Er hatte schließlich nur Wache gehalten, oder?
 

Er musste sich leider eingestehen, dass es wohl gereicht hätte die Umgebung zu beobachten und es nicht unbedingt notwendig gewesen wäre so oft zu ihr hinzuschauen. Ihre Miene jedoch war unergründlich. Erst jetzt wurde er sich gewahr, dass er sie schon wieder anstarrte, zugegebener Maßen diesmal in die Augen, aber es war ihm nicht möglich den Blick abzuwenden, zumal sie den Blickkontakt ebenfalls nicht scheute und den Kopf nicht abwand.
 

Mit einem Mal war in der Ferne ein lautes Krachen und Geschrei zu hören. Natürlich! Die Ablenkung wurde gerade gestartet, dass bedeutete dies war ihre einzige Chance über die gesicherte Außenmauern zu gelangen. Er drehte sich zu Katara, um ihr zu sagen dass sie weiter mussten, aber seine Worte blieben im Angesichts des Anblicks der sich ihm bot im Hals stecken. Der ganze Brunnen war in ein blaues Licht gehüllt, dass vom Wasser auszugehen schien. Nein, jetzt wo er genauer hinsah wurde ihm klar das das blaue Leuchten von Katara ausging und durch das Wasser nur verstärkt wurde. Sie hatte die Augen geschlossen und kleine Falten hatten sich auf ihrer Stirn gebildet, die von großer Konzentration zeugten.
 

Ein Geräusch hinter ihm ließ ihn jedoch aufblicken. Eine kleine Gruppe Soldaten war im Garten erschienen, angelockt vermutlich von eben diesem Licht. Ein leises knurren ging über seine Lippen. Es waren fünf Männer und er musste sie so schnell wie möglich ausschalten und mit Katara von hier verschwinden. Eine Wasserwelle die über ihn drüber spülte, ließ ihn jedoch zunächst überrascht nach Luft schnappen. Ein erneuter Blick auf die Soldaten zeigte ihm, dass diese zunächst nirgends mehr so schnell hingehen würden, da sie ab der Nase abwärts in Eis eingeschlossen waren, so dass sie völlig bewegungsunfähig waren. Wahrscheinlich sollte er dankbar sein, dass er lediglich etwas nass geworden war.
 

„Es tut mir Leid Zuko! Ich wollte dich eigentlich nicht treffen, ich schätzte ich kann meine Finger immer noch nicht so bewegen wie ich möchte um das Wasser zu lenken.“

Zuko blickte sie verständnislos an. „Deine Finger?“

„Ja, ich kann mich selbst so schnell nicht heilen, ich brache einfach mehr Zeit dazu, aber zumindest kann ich sie jetzt wieder etwas bewegen.“
 

Zuko verstand immer noch nicht so ganz, als er jedoch an ihr hinabblickte viel ihm auf, dass sie jetzt zwar ein paar Verletzungen weniger hatte, aber immer noch grün und blau war. Am schlimmsten jedoch sahen ihre Hände aus, die ihm vorher gar nicht aufgefallen waren und ließ ihm jetzt einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Die verschiedenen Farben waren nichts im Vergleich zu der Schwellung die ihre Hände ungewöhnlich verformt erscheinen ließen und die Finger in unnatürlichen Winkeln zueinander standen.
 

„Zuko, hast du nicht gesagt wir müssen uns beeilen?“
 

Ihre Frage riss ihn aus seinen trüben Gedanken – wie hatten sie das nur tun können. Wie hatte Azula das nur zulassen, geschweige den befehlen können? Er glaubte seine Stimme nicht unter Kontrolle zu haben wenn er ihr jetzt antwortete, daher nickte er ihr nur zu und wartete bis sie aus dem Brunnen gestiegen war um mit ihr gemeinsam Richtung Mauer zu laufen.

Flucht (Teil 2)

ZUKO
 

Der Durchgang durch die Mauer war überraschend einfach gewesen – zu einfach. Zuko hatte sich zwar erhofft, dass die Ablenkung der Anderen die meisten Wachen am hinteren Tor weglocken würde, er hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass gar keine Wachen mehr da sein würden. Er erwartete schon fast, dass hinter der nächsten Ecke eine versteckte Kompanie auf sie zustürmen würde, doch nichts dergleichen geschah.
 

Nachdem er und Katara durch das Tor in den Wald geflüchtet waren, erlaubte er sich zum ersten Mal seit Stunden wieder frei und erleichtert durchzuatmen – auch wenn eine gewisse Vorsicht noch nicht gewichen war.
 

Hätte er sich in diesem Augenblick, bevor sie in den Wald eintauchten, noch einmal umgedreht, wäre ihm vielleicht auch die Gestalt in den Schatten der Mauern aufgefallen, die den beiden unbewegt nachsah.
 

TY LEE
 

Ty Lee schaute den beiden hinterher, wie sie im Wald verschwanden und fühlte eine unglaubliche Erleichterung in sich aufsteigen. An die Konsequenzen ihrer Handlung wollte sie im Moment noch nicht denken, aber sie bereute keineswegs was sie getan hatte. Den beiden zur Flucht zur Verhelfen, was das einzig richtige gewesen. Sie hoffte nur, dass sie die Wachen schnell genug ausgeschaltet hatte, bevor diese sie hatten erkennen können.
 

Seufzend wand sie sich von geöffneten Tor ab und machte sich auf die Suche nach Azula um ihr zu sagen, dass der Wasserbändigerin unerklärlicher Weise die Flucht gelungen war. Den Weg den Zuko eingeschlagen hatte, würde sie unmöglich verschleiern können, sie hoffte nur dass er clever genug war zwischendurch die Richtung zu wechseln. Langsamens Schrittes ging sie zum östlichen Tor, von dem immer noch ein gewaltiger Lärm herüberklang.
 

Ihre Hoffnung, Azula würde auf der anderen Seite noch eine Weile beschäftigt sein, löste sich jedoch schnell in Rauch auf, als diese auf einem der Echsenreittiere und gefolgt von einer ganzen Kompanie in ihre Richtung stürmte. Der Lärm am Osttor hatte Azula nicht lang genug täuschen können und mit den Echsen würden sie Zuko und Katara schnell eingeholt haben.
 

Ty Lee versuchte dennoch ein fröhliches Gesicht aufzusetzen und winkte Azula zu, als diese schlittern vor ihr zum Stehen kam und ihr barsch zubrüllte: „Wo zum Teufel bist du gewesen? Dieses kleine Wasserbändigerluder ist entkommen. Wir müssen sie wieder einfangen bevor sie uns entwischt und wir kein Druckmittel mehr gegen den Avatar in der Hand haben!“

Ty Lee setzte ein schuldbewusstes Gesicht auf bevor sie antwortete. „Na, ich habe dich gesucht!“

Azulas einzige Antwort darauf war ein genervtes „Beeil dich lieber“ bevor sie weiter voranstürmte und es Ty Lee überlies sich auf eine der Echsen zu schwingen und ihr zu folgen.
 

KATARA
 

Zuko wanderte immer weiter schnellen Schrittes in den Wald hinein, so dass Katara kaum noch mithalten konnte. Die teilweise Heilung ihrer Wunden hatte zunächst für etwas Erleichterung gesorgt, doch der Heilungsprozess an sich hatte sie so geschwächt und erschöpft, dass sie fast wünschte sie hätte damit noch gewartet. Mit Mühe versuchte sie Zuko zu folgen, dessen Gestalt immer wieder vor ihren Augen verschwamm.
 

Schließlich blieb sie einfach stehen und lehnte sich an den nächst besten Baum. Sie hasste sich selbst für ihre Schwäche und verfluchte ihre Hilflosigkeit und ihren schmerzenden Körper. Ihr Heilungsversuch hatte zwar dazu geführt, dass sie wenigstens ihre Finger wieder einigermaßen bewegen konnte und die größten Wunden etwas verkleinert wurden, trotzdem spürte sie immer noch einen pulsierenden Schmerz der durch ihren ganzen Körper zog.
 

Sie schloss die Augen um die kleinen Lichtblitze die ihr vor den Augen tanzten nicht mehr sehen zu müssen. Dennoch spürte sie sogar mit geschlossenen Augen, dass Zuko neben sie getreten war und auf sie herunterblickte. Sie versuchte krampfhaft die Augen zu öffnen, doch das Einzige dass sie jetzt noch sah, war eine sich drehende Welt und dann nur noch Schwärze, als ihre Knie unter ihr nachgaben.
 

ZUKO
 

Er hatte sofort bemerkt, dass es Katara schwer file auf den Beinen zu bleiben, als er neben sie getreten war. Ihr schwerer Atem kam nur noch stoßweise und sie hatte die Augen fest geschlossen während sie haltsuchend an einem Baum lehnte. Im Nachhinein verfluchte er sich für sein fehlendes Feingefühl. Er war einfach vorangestürmt und davon ausgegangen, dass sie ihm folgen würde. Er hatte ein schnelles Tempo vorgegeben und sie war zunächst auch nicht zurückgefallen, dennoch wäre es ihr wahrscheinlich leichter gefallen, wenn er ihr seinen Arm als Stütze angeboten hätte.
 

Im Brunnen hatte sie einen erstarkten Eindruck gemacht und ihm war nicht in den Sinn gekommen, dass allein ihre Heilung sie vielleicht schon wieder geschwächt hatte. In seiner Eile hatte er nicht einmal gleich gemerkt, dass sie zurückgefallen war und hatte ein ganzes Stück zurücklaufen müssen um sie wieder zu finden. Gerade als er ihr anbieten wollte sich auf ihn zu stützen, damit sie weiter konnten, fiel sie geradewegs vornüber in seine Arme, die er noch rechtzeitig hatte ausstrecken können um sie aufzufangen.
 

Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte er sich ein Lachen wahrscheinlich nicht verkneifen können. Da saß er hier mit seiner ehemaligen Feindin auf dem Waldboden und hielt sie heute nun schon zum zweiten Mal in seinen Armen. Eine Situation die er unter anderen Umständen allerdings auch nicht wirklich als unangenehm empfinden würde. Ihr langes Haar, dass seine Haut kitzelte und die Nähe ihres Körpers an seinem eigenen verursachten ein seltsame prickelndes Gefühl in seinem Bauch. Nein, das war wirklich nicht als unangenehm zu beschreiben, eher sogar das Gegenteil. Und der Wunsch so schnell wie möglich wieder aufzustehen und weiter zu gehen hielt sich ebenfalls in Grenzen.
 

Wäre ihm in der Ferne nicht eine Bewegung von aufsteigenden Vögeln aufgefallen, er hätte ewig so hier sitzen könne. So blieb ihm jedoch nichts anderes übrige, als sich die bewusstlose Katara über die Schulter zu legen und weiterzustürmen, denn die Vögel konnten nur bedeuten, dass sie verfolgt wurden. Die Jagd hatte begonnen.

Die Jagd

ZUKO
 

Zuko Atem ging immer schwerer, während er sich durch das dichte Unterholz des Waldes kämpfte. Ein ziemlich fieses Seitenstechen plagte ihn nun schon seit einer halben Ewigkeit wie es schien und Kataras Gewicht wurde immer drückender. Sie mussten es unbedingt noch zum Fluss schaffen um den Avatar und die anderen zu treffen. Der Weg allein erschien Zuko schon endlos, aber er durfte jetzt nicht langsamer werden. De trotz seines zügigen Tempos waren die Verfolger immer näher gekommen und der Abstand zwischen ihnen und ihrer Beute wurde immer geringer. So blieb er lediglich kurz stehen um Katara neu zu positionieren. Er zog sie langsam von der Schulter und trug sie nunmehr huckepack in dem er sich ihre Arme links und rechts über seine Schulter legte und sie mit den Händen in den Kniekehlen festhielt.
 

Zuko hatte seine Hände zuvor frei haben wollen, um eventuellen Angriffen begegnen zu können, doch das wäre nach der Anzahl der Verfolger zu schließen, ein völlig aussichtsloses Unterfangen. Das Beste war es jetzt auf Tempo zu setzen, statt auf Bewegungsfreiheit. Im Übrigen war es wahrscheinlich auch nicht sonderlich gut, wenn Katara die ganze Zeit über das Blut in den Kopf lief, wenn sie kopfüber auf seiner Schulter ruhte. Von Ihrer Reaktion einmal ganz abgesehen, wenn sie erfuhr bzw. merkte, dass er sie wie einen Sack Mehl über der Schulter durch die Gegend trug. Sie war durch den Positionswechsel zwar nicht aufgewacht sondern hatte lediglich einen kurzen Stöhner von sich gegeben, doch es war immer besser ihren Zorn nicht auf sich zu ziehen.
 

Als Zuko jedoch wieder weiterstürmte wurde er sich noch über etwas ganz anderes bewusst. Dadurch das er Katara nunmehr auf dem Rücken trug, lag ihr Gesicht auf seiner Schulter genau neben seinem und er konnte die feinen Konturen ihrer Gesichtsform deutlich aus dem Augenwinkel heraus sehen und die Zartheit ihrer Haut an seiner Wange fühlen. Und plötzlich wurde ihm bewusst, dass er da noch etwas ganz anderes am Rücken spürte. Während des Umpositionierens [gemeint ist der Teil an dem Zuko Katara von seinen Schultern auf den Rücken umgeladen hat] musste wohl Kataras Umhang aufgegangen sein, so dass er nur noch von ihrer ohnehin schon knapp bemessenen Unterwäsche und den dünnen Stoff seines Hemdes von ihrem Körper getrennt war. Er konnte ihre Brüste durch den dünnen Stoff deutlich spüren, was ihm abermals die Schamesröte ins Gesicht trieb und seine Hände, mit denen er ohnehin schon Kataras nackte Beine hielt, mächtig ins Schwitzen brachte.
 

Seine Gedanken drohten merklich abzudriften bevor er sich zur Besinnung rufen konnte. » Mann, mann Zuko jetzt reiß dich doch mal zusammen! Du solltest die lieber Gedanken machen wie ihr hier wieder heil rauskommt, bevor du wegen einem Mädchen weiche Knie bekommst, das im Übrigen im Moment völlig hilflos und auf deine Hilfe angewiesen ist.« Unglücklicherweise milderte dieser Gedankengang das inzwischen unangenehme Ziehen in der unteren Körperregion nicht wirklich. Zukos Gefühle angesichts Kataras Hilflosigkeit überraschten ihn selbst. Er hatte eigentlich immer geglaubt, dass er – wenn überhaupt – starke Frauen bevorzugen würde und keins von diesen schwachen, weinerlichen Gören.
 

Katara aber war eine starke Persönlichkeit und eine ausgezeichnete Kämpferin. Vielleicht war es ja gerade ihre nunmehriger Verletzlichkeit angesichts ihrer normalen Stärke, die seine Knie weich werden ließ. Er bewunderte sie für ihre Stärke und schätze dennoch auch ihre weiche Seite, die diese Gefühle in ihm hervorriefen, die so ganz anders waren als die Gefühle die er für Mai gehegt hatte. Mai, das war wieder eine ganz andere Geschichte. Sie hatte für seine Rückkehr nach Hause gestanden, für die Sicherheit und Geborgenheit der Familie. Aber auch hier hatte er sich – wiedereinmal – selbst betrogen. Das war keine Liebe, sondern das verzweifelnde Haltsuchen nach Zugehörigkeit.
 

Vor lauter Grübelei, achtete Zuko kaum noch auf den Weg, während er vorwärts stürmte und hätte dadurch beinahe die vor ihm auftauchende Klippe übersehen. Zum Glück bemerkte er sie gerade noch rechtzeitig, um eine Vollbremsung einzulegen und starrte mit einer langsam aufkommenden Panik in die Schlucht hinunter. »Was für ein Dummkopf du doch bist, anstatt auf den Weg zu achten, hast du dich jetzt beinahe mit Katara in den Tod gestürzt.« Jetzt hatten sie zwar endlich den Fluss erreicht, aber viel weiter hinten, als Zuko gehofft hatte, er war wohl doch nicht so schnell gewesen wie er gehofft hatte.
 

Sie mussten noch ein ganzes Stück weiter vor um in die Ebene zu gelangen, wo sich die Schluchten wieder einebneten und sie die anderen treffen sollten. Es war bereits Mittag, nach dem Stand der Sonne zu schließen, und damit schon fast überfällig. Er musste jetzt einfach mehr Gas geben und versuchen entlang der Schlucht so schnell wie möglich in das davor liegende Tal zu gelangen. Es blieb keine Zeit mehr in die Deckung des Waldes zurückzukehren um sich dort den Weg Richtung Treffpunkt zu bahnen, Zuko musste einfach hoffen, dass ihre Verfolger sie nicht gerade dann einholten, wenn sie nirgends Schutz und Deckung suchen konnten. Als bahnte er sich seinen Weg weiter an der tiefen Klippe entlang und hoffte auf das Beste.
 

KATARA
 

Das Erste das Katara wahrnahm, als sie langsam wieder zu Bewusstsein kam, war das ständige Auf und Ab ihrer Umgebung. Als sie jedoch einen ihr inzwischen vertrauten Duft in die Nase bekam und die starke Körperwärme unter sich spürte schlug sie schlagartig die Augen auf, was sich als schwerer Fehler herausstellte. Die ganze Welt schien sich immer noch zu drehen und die Klippe zu ihrer Rechten war nicht unbedingt vertrauenserweckend angesichts ihrer gestörten Wahrnehmung. Nachdem sie mehrmals ein- und ausgeatmet hatte öffnete sie die Augen abermals, bewusst langsamer diesmal.
 

Jetzt verstand sie auch was das ständige Auf und Ab und das schnelle vorbeifliegen bedeutete. Zuko rannte in wahnsinnigem Tempo mit ihr auf dem Rücken an einer langgezogenen Schlucht entlang. Er trug sie und das wahrscheinlich schon seit geraumer Zeit, denn sie konnte den Wald nur noch als grüne Linie in der Ferne wahrnehmen. Gott war das peinlich. Sie war wohl so schwach gewesen, dass ihm nichts anderes übrige geblieben war als sie bei ihrer Flucht auch noch zu tragen und dass bei diesem Tempo. In einem etwas entsetzten Ton setze sie zu sprechen an um Zuko zu bitten sie herunter zu lassen. „Zuko?“
 

ZUKO
 

Zuko hatte schon seit ein paar Minuten wahrgenommen, dass sie sich langsam regte, aber warten wollen, dass sie wieder richtig wach war, bevor er eine kurze Pause einlegte, damit sie sich sammeln konnte.
 

Als er jedoch ihre etwas verzweifelte Stimme hörte, rannte er zunächst einfach weiter während er antwortete: „Oh, du bist wieder wach. Na dann ist ja gut, ich dachte schon du willst den ganzen Tag verschlafen.“

Katara versuchte sich mit dem Oberkörper von ihm abzudrücken, wobei sie in geschocktem Zustand fragte: „Den ganzen Tag? Wie lange war ich weg? Ich meine, du kannst mich jetzt wieder absetzen, bitte!“

Zuko konnte sich ein Lachen nicht verkneifen als er ihr antwortete und dabei trotzdem noch weiter vorwärts spurtete. „Das war nur ein Scherz. In Wirklichkeit war es nur der halbe Tag und außerdem bis du auch nicht besonders schwer. Es macht mir also nichts aus.“
 

Angesichts ihrer Reaktion war er jetzt auch froh, dass sie erst aufgewacht während er sie huckepack trug und nicht während er sie über der Schulter getragen hatte. „Bitte halt an. Ich kann allein laufen, wirklich. Ich fall dir schon lange genug zur Last.“
 

Zuko versucht nicht ihr zu widersprechen, sondern wurde einfach langsamer und ließ sie dann sanft zu Boden gleiten als er angehalten hatte. Sie schien ehrlich schockiert darüber zu sein, dass er sie den ganzen Weg getragen hatte und er wollte ihr auch nicht wirklich gestehen, dass er es wahrlich nicht als unangenehm empfunden hatte, dass sie ihm so nahe gewesen war.
 

So sicher wie sie glaubte, schien sie dann aber doch noch nicht auf den Beinen zu sein, denn sie musste sich weiter an ihm festhalten, damit sie auf ihren wackligen Füßen nicht den Halt verlor. Irgendwo verstand er ihren Widerwillen ja auch, er fände es wahrscheinlich auch nicht so gut, wenn ihn jemand durch die Gegend getragen hätte wie ein kleines Kind.
 

Er seufzte kurz auf, bevor er ihr den Arm hinstreckte damit sie sich daran festhalten konnte. „Ich versteh ja, dass du lieber auf eigenen Füßen stehen willst, aber wir haben es eilig. Und da du ja offensichtlich doch noch nicht allein laufen kannst, kannst du dich entweder an mir abstützen oder ich trage dich wieder.“
 

Und zum ersten Mal, seit er sie abgesetzte hatte, hob sie den Blick vom Boden und schaute ihm ins Gesicht bevor sie kommentarlos und mit hochrotem Kopf seinen Arm ergriff uns sich von ihm mitziehen ließ. So gingen sie einige Zeit schnellen Schrittes und in einvernehmlichen Schweigen nebeneinander her bevor sie ein vernehmliches Rumpeln hinter ihnen aus ihren jeweiligen Gedanken riss.
 

Ihre Verfolger hatten sie eingeholt.

Rutschpartie und andere Hindernisse

KATARA + ZUKO
 

Katara hätte bei dem Ruck, der durch Zuko fuhr und in schlagartig nach hinten blicken ließ, beinahe die Kontrolle über ihre ohnehin schon wackeligen Beine verlieren lassen. Ihr Gleichgewichtssinn war zur Zeit wirklich nicht der Beste, was angesichts der enormen Zahl ihrer Verfolger nicht wirklich beruhigend war. Den selbst wenn sie nicht so angeschlagen wäre, sie konnten unmöglich gegen so viele Angreifer bestehen, da konnten sie und Zuko auch noch so gute Bändiger sein.
 

Von Azula und Ty Lee einmal abgesehen die vor einer riesigen Staubwolke ritten, die von den vielen Soldaten hinter ihnen zeugten, waren auch noch zwei oder mehr der großen Panzerfahrzeuge mit von der Partie. Noch hatten sie sich nicht eingeholt, doch das war nur noch eine Frage der Zeit.
 

Katara zupfte Zuko am Ärmel um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, nachdem er wie gebannt auf die näher kommende Truppe starrte. „Zuko, wie weit müssen wir noch gehen um die Anderen zu treffen?“
 

Zuko riss sich aus seinen düsteren Gedanken und blickte zu ihr hinunter ehe er antwortete. „Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich schätze mal, dass wir sie in ein, zwei Stunden erreicht hätten, wenn wir unser Tempo von vorhin beibehalten hätten.“

Er blickte wieder Richtung Verfolger bevor er bitter hinzufügte. „Bis dahin haben sie uns längst eingeholt.“
 

Katara nickte nur, dass hatte sie sich fast gedacht. Vielleicht konnten sie ja durch den Fluss in der Schlucht, den sie zuvor von Zukos Rücken aus gesehen hatte ihren Abstand zu Azula und ihrem Gefolge weit genug erhöhen, damit ihnen Aang und die Anderen zu Hilfe eilen konnten. Schnell hatte sie ihren Entschluss gefasst und zog Zuko, an dessen Arm sie sich immer noch festgehalten hatte, mit entschlossener Miene Richtung Abgrund.
 

Zuko setzte zum Protest an, doch Katara kam ihm zuvor und sagte ledigtlich, „Jetzt nicht! Vertau mir einfach!“ während sie ihn weiter Richtung Klippenrand lenkte.

Als sie den Absatz erreicht hatten blickte Katara zum Fluss hinunter und überlegte wie sie am Besten zu ihm gelangen konnten. „Zu Schade, dass Toph nicht da ist. Sie hätte uns eine Treppe hinunter schaffen können!“
 

Zuko blickte sie überrascht an. „Du willst zum Fluss runter? Selbst wenn du Wasser zum bändigen hast, du bist immer noch zu geschwächt für einen Kampf. Du solltest dich lieber ...“

Kataras Blick ließ ihn jedoch verstummen. Es war eine Mischung aus Kränkung und Entschlossenheit. „Dein Vertrauen ehrt mich wirklich! Aber ich auch eigentlich auch nicht vor zu kämpfen.“
 

Die Ironie in ihrer Stimme war unüberhörbar und Zuko biss sich auf die Lippe um weitere Kommentare, die ihm auf der Zunge lagen, zu unterdrücken. Sie war schließlich nicht dumm und ein durchaus ernst zu nehmender Gegner – wie er selbst genau wusste – nur im Moment einfach nicht. Er musste sich eingestehen, dass er sich einfach Sorgen um sie machte.
 

Katara blickte zurück auf die immer näher kommende Angriffswelle – sie musste sicht beeilen ihren eben gefassten Plan in die Tat umzusetzen. Sie entfernte sich einige Schritte von Zuko und stellte sich trotz ihrer schmerzenden Glieder aufrecht hin. Nachdem sie einige Mal konzentriert Luft geholt hatte atmete sie tief aus und bewegte langsam ihre Finger. Diese Bewegung allein tat immer noch höllisch weh und sie versuchte sich jetzt nur auf ihr Vorhaben zu konzentrieren.
 

Mit einer schnellen und ausschweifenden Geste ihrer Arme dreht sie sich einmal um sich selbst und zog das Wasser aus der Grassteppe in einem weiten Bogen aus den Halmen bevor sie es mit einem gezielten Schlenker über die Klippe Richtung Fluss beförderte und einfror. Auf diese Weise hatte sie eine Eisrutsche geschaffen die von der oberen Grassteppe hinunter in die Schlucht führte und die sich in weiten Bögen an den Fluss führte. Sie lächelte als sie ihr Werk betrachtete und sich wieder zu Zuko drehte, der ihr den Gefallen tat und überrascht dreinblickte. Immer noch lächelnd deutete sie auf die Bahn. „Bitte nach dir!“
 

Zuko starrte die Rutsche entlang und hoffte nur, dass sie stabil genug war. Er hatte keine Lust in die Tiefe zu stürzen. Doch dann musste er über sich selbst den Kopf schütteln. Da hatte er gerade noch gesehen wie sie scheinbar aus dem Nichts, eine riesige Menge Wasser herbeigezaubert hatte und zweifelte dennoch an ihren Fähigkeiten. Er sollte ihr wirklich langsam vertrauen, was angesichts seiner langen Jahre des Misstrauens allem und jedem gegenüber nicht wirklich leicht war. Er würde sich bemühen müssen, auch wenn es ihm nicht wirklich behagte über einem tiefen Abgrund auf einer dünnen Eisschicht herabzugleiten, die ihm jeden Moment unter den Füssen wegschmelzen konnte.
 

Katara konnte sich eines Lachens nicht erwehren, als sie Zukos Überlegungen beobachtete, die nur in dem Wechsel seines Minenspiels erkennbar war. Es war nicht zu übersehen, dass ihm nicht besonders wohl in seiner Haut war angesichts dieses Fluchtweges. Mit einem unterdrückten Grinsen und einem kleinen Satz stellte sich Katara auf die Bahn, wobei sie zunächst noch ein Abrutschen verhinderte, indem sie etwas Eis um ihre Füße bändigte, das sie an Ort und Stelle hielt.
 

„Ich schätze, diese Mal wirst du dich an mir festhalten müssen um heil unten anzukommen. Nur für den Fall, dass Azula auf die Idee kommt die Rutsche zu zerstören bevor wir unten sind. Es wird mir leichter fallen, das Wasser um uns beide gleichzeitig zu bändigen, falls es notwendig werden sollte.“
 

Zuko stieg etwas vorsichtiger auf das rutschige Eis, darauf bedacht keinen falschen Schritt zu machen und auf dem Hintern zu laden. Etwas verlegen ergriff er Katars Schultern um sich daran festzuhalten. Doch als Katara das Eis um ihre Füße bändigen wollte, wurde klar dass das so nicht ging. Es schränkte sie zu stark in ihrer Armbewegung ein, die sie benötigte um das Wasser zu bändigen.
 

„So geht das nicht. Wenn ich nicht richtig bändigen kann, landen wir schneller unten als uns lieb ist,“ und mit verlegener Stimme setzte sie hinzu, „Du musst dich an der Hüfte festhalten.“
 

Ein tiefes Schweigen antwortete ihr, doch als sie seine Hände an ihrer Seite spürte – die sich nicht wirklich hielten, sondern fast nur ansatzweise auflagen – bändigte Katara das Eis um seine Füße zu einer Art Schale und schwang sich mit ihm über den Rand während sie das gleiche bei sich tat. Schon nach der ersten Beschleunigung wurde Zukos Griff deutlich fester, so dass sie ihm nicht erst sagen musste, dass er sich fester halten musste.
 

Als es jedoch in halsbrecherischem Tempo immer weiter abwärts ging und sie nur durch Kataras Bändigen nicht aus den Kurven flogen, schlang er reflexartig und aus echter Angst heraus, die Arme um ihre Mitte und lehnte sich dichter an sie. Katara, die voller Konzentration ihren Weg auf der Eisbahn lenkte, versuchte ihr klopfendes Herz, das bei Zukos Nähe immer stärker schlug, zu ignorieren.
 

Als sie etwas die Hälfte des Weges hinter sich gebracht hatten, erreichten sie die ersten Feuerbälle. Die Rutschpartie war für Zuko von Anfang an mehr als unangenehm gewesen. Er hasste es nicht die Kontrolle über den Gang der Ereignisse zu haben und von jemandem anderem abhängig zu sein. Auch wenn es durchaus angenehm war, Katara so nahe zu sein (glücklicherweise hatte sie seinen hochroten Kopf nicht sehen können, als er ihre Hüften ergriffen hatte). Doch jetzt, nachdem sie auch noch den von oben regneten Feuerbällen ausweichen mussten und Teile der Eisbahn immer wieder auseinanderbrachen, so dass Katara durch mehrere waghalsige Manöver dem Absturz entgegenwirken musste, trat das beklemmende Gefühl seiner Magengegend immer deutlicher zu Tage.
 

Das ständige Hin und Her, sowie die diversen Kreiselbewegungen die Katara vollführte um neue Wege zu bahnen führten dazu, dass er sich noch fester an Katara festhielt, wobei er gleichzeitig sorgsam darauf achten musste nicht zu fest zuzudrücken um ihr nicht weh zu tun. Katar der bei seinem Klammergriff schier die Luft wegblieb, versuchte indes die Aufkommende Erschöpfung niederzudrücken. Als die Rampe jedoch mit einem lauten Knall völlig in sich zusammenfiel blieb ihr nichts anderes übrig, als sich und Zuko den Rest des Weges mit einer gewaltigen Wasserspirale aus dem Fluss, hinuntergleiten zu lassen. Mit letzter Kraft bildete sie eine Eisscholle, die sie und Zuko den Fluss hinunter tragen würde und ließ sich erschöpft darauf nieder sinken.
 

Zuko blickte indes zum Klippenrand hinaus. Sie hatten sich einen Vorsprung erkämpft, aber Azula würde sie sich wieder einholen. Es war nur eine Frage der Zeit bis sie eine andere Möglichkeit gefunden hatte ihnen herunterzufolgen. Zuko hoffte nur, dass sich bis dahin der Abstand zwischen ihnen weit genug erhöht hatte. Während die Strömung die Scholle immer weiter flussabwärts zog, versuchte er sich einigermaßen bequem hinzusetzen, was aufgrund des kalten Eises nicht eben einfach war.
 

Er hatte immer noch kalte Füße von der Eisschale die ihn auf der Rutsche umschlossen hatte. Katara schien die Kälte jedoch nichts weiter auszumachen. Völlig entspannt wie es schien, lag sie ausgestreckt auf dem Rücken und hatte die Augen fest geschlossen. Gerade als Zuko sich zu fragen begann, ob sie wieder ohnmächtig geworden war, richtete sie sich ruckartig auf und blickte ihn direkt an. Ihre kristallblauen Augen schienen ihn geradezu zu taxieren, was ihm einen unangenehmen Kloß im Hals bescherte.
 

Er versuchte nicht zu zappeln, wurde aber angesichts ihres intensiven Blicks immer nervöser bevor er fragte: „Was ist?“

Ihr Blick wurde merklich weicher als sie antwortete: „Ich habe dir noch gar nicht gedankt.“

Er blickte sie verständnislos an und so wurde sie etwas genauer. „Was ich meinte ist – DANKE, dass du mich da rausgeholt hast! Ich habe es in der ganzen Aufregung ganz vergessen dir zu sagen, wie dankbar ich dir dafür bin und dass es mir Leid tut.“
 

Zukos Blick wechselte schlagartig wieder von Verständnis zu Unglauben. „Wofür denn entschuldigen? Dafür, dass du unseren Hals aus Azulas Schlinge gezogen hast. Keine Sorge ich habe deine selbstmörderische Abfahrt überlebt und bin dir ebenfalls durchaus dankbar.“
 

Nun war es an Katara verständnislos dreinzublicken bevor sie begriff, das er die Eisrutsche meinte und lachend erwiderte: „Ich habe auch nicht unsere kleine Rutschpartie gemeint“ - Zukos Gesichtsausdruck hatte inzwischen etwas von gespieltem Entsetzen angesichts dieser Untertreibung. – „Was ich damit sagen wollte ist, dass ich mich dafür entschuldigen muss, wie ich dich im Lufttempel behandelt habe. Es tut mir Leid, dass ich so gemein zu dir war und dich verdächtigt habe, uns verraten zu haben. Das war nicht gerade freundlich von mir.“
 

Zuko schüttelte abwehrend den Kopf. „Ich bitte dich, sei doch nicht albern. Du musst dich wirklich nicht entschuldigen. Glaubst du den ich hätte an deiner Stelle anders gehandelt. Ganz sicher nicht. Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstest. Dein Misstrauen war völlig normal.“
 

Katara setzte zum Widerspruch an, überlegte es sich jedoch anders und wendete sich statt dessen der Scholle zu, die sie rasch wieder vergrößerte, bevor sie durch das warme Wasser langsam wieder kleiner wurde. Sie blieb mit angewinkelten Beinen sitzen und legte den Kopf auf die Knie um ihren verworrenen Gedanken zu folgen. Er war nicht sauer auf sie, weil sie ihn ungerechtfertigter Weise verdächtigt hatte. Im Gegenteil sogar. Er hatte Verständnis für ihr Verhalten gezeigt. So gesehen konnte er manchmal recht verständnisvoll und charmant sein wenn er wollte. Wenn man mal davon absah, dass er der Sohn des Feindes war, würde er ihr unter anderen Umständen sogar ausgesprochen gut gefallen.
 

Allein dafür hätte sie sich am liebsten selbst eine Ohrfeige verpasst. An was sie nur schon wieder dachte, sie hatte zur Zeit wirklich andere Sorgen. Sie senkte die Stirn auf ihre Knie und hoffte so die aufkommende Röte ihrer brennenden Wangen zu verbergen während sie versuchte ihre aufkommende Wut über sich selbst auf die Anderen zu richten, die ja wohl auch einen Treffpunkt hätten wählen können, der etwas näher lag.

Annäherungen

AZULA + TY LEE
 

Azulas Augen schienen förmlich Feuer zu spucken während sie die Soldaten, die eigenmächtig das Feuer eröffnet hatten in Grund und Boden schimpfte. Hätten diese Trottel die Eisrutsche nicht kaputt geschossen, hätte sie sie selbst noch benutzen können um die beiden einzuholen. Ihre Laune war ohnehin schon an einem Tiefpunkt, weil Mai sich geweigert hatte, die Hauptstadt zu verlassen und Azula zu helfen. Und das nur weil ihr dummer Bruder ihr den Laufpass gegeben hatte. So etwas idiotisches! Schließlich hatte sie die beiden nur verkuppelt, damit Zuko etwas abgelenkt wurde und nicht zuviel über etwas nachdachte, aus dem er besser die Nase heraushielt. So ein dämliches Theater und dass nur wegen einem Mann.
 

Und auf Ty Lee war auch kein richtiger Verlass mehr. Anstatt ihr zu sagen, dass ihr lächerlicher Bruder die Wasserbändigerin befreit hatte, hätte sie ihn lieber aufhalten sollen. Aber ihr Gezederre half nichts. Jetzt mussten sie erstmals sehen, dass sie die beiden wieder einholten. So einfach würde sie den Feind nicht entkommen lassen. Rasch gab sie den Befehl zum Aufbruch. Sie würden sie schon noch kriegen.
 

Ty Lee hingegen hoffte inständig, dass die beiden sich jetzt endlich mal beeilen würde oder der Avatar ihnen zu Hilfe kam. Leider blieb ihre Hoffnung unerfüllt. Schon nach weniger als einer halben Stunde hatten sie die beiden wieder eingeholt. Der Fluss machte gerade eine Biegung und schien an Geschwindigkeit zuzunehmen. Als sie genauer hinsah erkannte sie auch warum. Ein Wasserfall! Die Wasserbändigern versuchte die Eisscholle Richtung Rand zu lenken, während sie der starken Strömung des Wasserfalls entgegenzuwirken versuchte. Ein idealer Zeitpunkt um die beiden anzugreifen. Das dachte wohl auch Azula, denn diesmal gab sie den abwartenden Soldaten den Befehl auf die beiden zu schießen und sie damit abzulenken, während die Panzerfahrzeuge sich auf den Weg nach unten machten.
 

Ein heftiger Kampf entsprang und die durcheinanderschießenden Feuerbälle und der Wasserdampf der durch die enorme Hitze entstand schienen alles nur noch schlimmer zu machen. Jeder schien nur noch kreuz und quer zu schießen. Mit einem Mal löste sich auf der gegenüberliegenden Klippenwand unter dem enormen Beschuss einige Felsblöcke die sich krachend über den Köpfen der Kämpfenden in den Fluss ergossen. Als die Luft von dem dadurch aufkommenden Staub und Wassernebel befreit war, konnte Ty Lee die beiden nirgends mehr entdecken. Sie ging sofort vom schlimmsten aus und stürmte an den Uferrand des Wasserfalls, doch von Katara und Zuko war nichts zu sehen. Hilflos blickte sie Azula in die Augen.
 

Unentschlossen darüber ob sie froh sein sollte, dass die beiden Azulas Finger hatten entschlüpfen können, oder verzweifelt darüber, was den beiden möglicherweise beim Absturz passiert war. Azula schien hingegen nicht davon überzeug zu sein, dass die beiden den Wasserfall hinuntergestürzt waren, sie schickte lediglich fünf Männer den Fluss entlang um nach ihnen Ausschau zu halten, während die anderen den Wald zu beiden Seiten des Wasserfalls absuchen sollten.
 

KATARA + ZUKO
 

Katara versuchte verzweifelt sich auf die Heilung Zukos zu konzentrieren, währen ihr schon wieder schwindlig vor Augen wurde. Sie war einfach am Ende ihrer Kräfte angelangt. Mit letzter Kraft hatte sie versucht sich und Zuko aufzufangen, nachdem die Eisscholle nicht mehr zu halten war und sich mit einer Wasserspirale sachte hinunter gleiten zu lassen. In dem ganzen aufkommenden Tumult der abstürzenden Felsen, hatte sie diese jedoch nicht mehr kontrollieren können. Nur durch Zufall waren sie schließlich in einer Höhle hinter dem Wasserfall gelandet.
 

An den scharkantigen Rissen hatte sie sich einige neue Kratzer zugezogen, doch Zuko hatte es noch schlimmer getroffen. Als sie ihn in dem Dämmerlicht der Höhle endlich gefunden hatte, war ihr mit Entsetzen der blutige Riss auf der Stirn ins Auge gesprungen. Als es Katara endlich gelang den Blutfluss zu stoppen und die Wunde einigermaßen zu schließen, konnte sie die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten. Es war einfach alles zuviel. Bevor sie sich jedoch ihrer Verzweiflung hingeben konnte, wurde ihr wieder Schwarz vor Augen und sie sank ohnmächtig auf Zukos Brust zusammen.
 

Zuko erwachte davon, dass er nur schwer Luft bekam. Irgendetwas schien auf seinem Brustkorb zu liegen, was genau konnte er in der völligen Dunkelheit nicht erkennen. Ein Fels war es jedenfalls nicht, dazu war es zu weich. Er spielte mit dem Gedanken ein Feuer zu entzünden, aber da er nicht wusste was seit ihrem Absturz geschehen war wollte er nichts riskieren. Nicht, dass er noch ihr Versteck an Azula verriet. Eine Gefängniszelle schien es zumindest nicht zu sein, was er aus dem Rauschen des Wassers schloss.
 

Vorsichtig tatstet er mit den Fingern in der Dunkelheit und berührte Kataras Haar. Er erkannte es sofort an seiner Weichheit. Das war ihm schon beim ersten Mal aufgefallen, als er es berührte. Es war einfach von ganz anderer Beschaffenheit, als das etwas stumpfere Haar der Menschen der Feuernation. Mit angehaltenem Atem versuchte er ihren Puls am Hals zu erspüren. Gut er schlug noch.
 

Als sich Zuko jedoch vorsichtig aufsetzen wollte, glaubte er sein Kopf würde gleich zerspringen. Die Berührung seiner Stirn verriet ihm, dass er dort ein gewaltigen Kratzer hatte. Er schien bei ihrem Absturz einiges abbekommen zu haben. Zumindest hatte er dass Gefühl, dass er am ganzen Körper Kratzer und Abschürfungen hatte. Vorsichtig senkte er den Kopf wieder auf den Boden auf seinen angewinkelten Arm, auch um Katara nicht zu wecken. Ihre Nähe verschaffte ihm eine gewisse Ruhe und bevor es wieder hell wurde, konnte er sowieso nicht viel unternehmen. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen schloss er die Augen und schlief ein.
 

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Zuko erwachte als erstes und blickte die noch immer schlafende Katara an. Mit einiger Mühe richtete er seinen Oberkörper halbwegs auf und hoffte sie dadurch nicht zu wecken. Anscheinend verfügte sie jedoch über einen gesunden Schlaf und krallte lediglich ihre Hand auf seiner Brust noch fester in sein Hemd. Aus dem spärlichen Licht, dass durch das herabfallende Wasser eindrang, konnte er die Umrisse der Höhle nur schwer ausmachen, was aber vielleicht auch an seinem noch immer pochenden Kopfschmerz lag. Er überlegte was er jetzt machen sollte. Nach dem Licht zu urteilen, ging die Sonne gerade erst auf, es war nicht mehr möglich gewesen, den vereinbarten Treffpunkt zu erreichen. Soka hatte für diesen Fall durchaus einen Ausweichplan ersonnen. Ihr nächster Treffpunkt war ein kleines Städtchen jenseits des Waldes, in dem die Gruppe sich unter die Leute mischen würde um auf die beiden zu warten. Es war ein weiter Weg dorthin und mit Sicherheit wimmelte es draußen immer noch vor Azulas Soldaten.
 

Er streckte die Hand aus um Katara zu wecken, überlegte es sich jedoch anders. Es war ohnehin besser noch etwas zu warten, bevor sie wieder hinausgingen. Sollte sie sich ruhig noch etwas ausruhen. Vorsichtig strich er ihr einige Haarsträhnen aus dem Gesicht um sie besser betrachten zu können, während er sich mit der anderen auf dem Boden abstützte. Unbewusst strich er mit der Hand ihre Wange entlang und folgte mit der Fingerspitze dem Schwung ihrer Lippen, bevor ihm klar wurde was er da eigentlich tat. Schlagartig verharrte er in seiner Bewegung. Was war nur über ihn gekommen? Was tat er hier eigentlich? Sie würde ihm den Hals umdrehen!
 

Doch seine Hand schien anderer Meinung zu sein, er konnte sich nicht überwinden sie wieder wegzuziehen und so ließ er sie erneut über ihre zarte Haut streichen. Sein Verstand schrie förmlich, die Hand sofort da wegzunehmen, aber sein Körper schien förmlich nach dem kribbelnden Gefühl zu dürsten, das die Berührung ihrer Haut in seinem Magen auslöste. Ganz langsam, als wollte er diesen Moment so lange wie möglich auskosten fuhr er jede ihrer Züge nach. Die kleine Nase, die Wangenknochen, die Ohren und ihren schlanken Hals. Wieder hielt er in der Bewegung inne. Doch diesmal, weil sie sich bewegt hatte. Ein kleiner Seufzer war ihren Lippen entwichen und sie hatte den Kopf leicht gedreht. Beinahe sofort zog er die Hand wieder zurück, gerade noch rechtzeitig bevor sie die Augen aufschlug.
 

Kataras Herz hämmerte in ihrer Brust, dass sie glaubte die ganze Höhle müsse von diesem Geräusch wiederhallen. Sie war schon aufgewacht nachdem Zuko den Oberkörper aufgerichtet hatte. Sie hatte jedoch noch nicht aufstehen wollen. Die Wärme seines Körpers hatte ihr ein behagliches Gefühl vermittelt und sie hatte sich nicht überwinden können, sich von ihm zu lösen. Also hatte sie einfach so getan als schliefe sie noch und seine tastenden Finger auf ihrer Haut gespürt. Zuerst war sie so entsetzt darüber, dass eine Bewegung ihrerseits ohnehin unmöglich gewesen wäre, doch dann musste sie sich eingestehen, dass es ihr gefiel.
 

Seine Finger strichen so sanft über ihr Gesicht, so sachte. Nie hätte sie ihm zugetraut das er so sanft sein konnte und so geschickt. Sie bekam langsam das Gefühl einen ganzen Schwarm Schmetterling verschluckt zu haben. Entsetzt hatte sie festgestellt, dass ihr ein überaus peinliches Geräusch entwichen war, als seine Finger ihre Hals entlang fuhren. Mit einigem Unbehagen richtetet sie sich langsam auf und sah ihn dabei nicht an. Sie schämte sich ihres Gefühls, dass sie es zutiefst bedauerte, ihn unterbrochen zu haben. Was war nur los mit ihr. Langsam drehte sie den Kopf um ihm in die Augen zu blicken.
 

Zuko versuchte den Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken als sie ihn mit ihren ozeanblauen Augen fixierte. Er wartete nur darauf, dass sie ihn mit einer Wasserwelle aus der Höhle fegte. Stattdessen streckte sie den Arm aus und fuhr mit den Fingerspitzen über den Riss auf seiner Stirn. Er hatte das Gefühl ein Blitzeinschlags, an der Stelle wo sie ihn berührte. Er musste dem Drang widerstehen sie in die Arme zu schließen und sein Puls pochte ihm in den Ohren. Lediglich der Schmerz in seinem Kopf erinnerte ihn daran wer er wahr, wer sie war. Kein Wort kam über ihre Lippen und auch er hätte jetzt keinen Ton herausgebracht.
 

Nur ganz am Rande nahm er war wie sie mit der anderen Hand die Wassertropfen in der Höhle in ihre Hand zog um sie langsam zu der anderen an seine Stirn zu führen. Unbewusst schloss er die Augen und gab sich dem warmen Gefühl hin, dass durch seinen Körper strömte. Er sag das blaue Leuchten durch seine geschlossenen Lider und hoffte dieser Moment würde nicht enden. Ein Geräusch von draußen ließ Katara jedoch herumfahren und Zuko öffnete nur unwillig wieder die Augen. Er nahm deutlich das Brummen eines Panzerfahrzeugs war, dass den Berg herunterdonnerte.
 

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Ich habe schon ewig gewartet dieses Kapitel zu schreiben. Aber ich wollte die beiden auch nicht zu schnell zusammenführen, damit es besser zu ihrem Chara passt.

Ich hoffe die Unsicherheit der beiden über ihre verwirrenden Gefühle kommt auch so rüber wie ich es wollte.

Wasserschlacht

KATARA + ZUKO
 

Glücklicherweise verging das Geräusch des herannahenden Panzerfahrzeugs wieder und niemand schien die Höhle entdeckt zu haben. Katara atmete erleichtert aus und entspannte sich langsam wieder, bis sie bemerkte dass sie immer noch sehr nahe bei Zuko saß.
 

Mit einer ruckhaften Bewegung stand sie auf und starrte weiter Richtung Ausgang. „Wir sollten uns in der Höhle etwas umsehen. Vielleicht gibt es ja weiter hinten einen weiteren Ausgang.“
 

Zuko entnahm ihrer Stimme, dass sie selbst nicht so recht daran glaubte und zog sich ebenfalls auf die Beine. Er drehte dem Eingang den Rücken zu und erschuf eine kleine Flamme in seiner Hand die ihnen den Weg weisen konnten. Keiner der beiden wusste was er sagen sollte und so schritten sie in stillem Einvernehmen tiefer in die Höhle hinein.
 

Katara war froh über das gedämpfte Licht, denn sie hatte das Gefühl, dass jedes Mal wenn sie an Zuko von der Seite her anblickte ihrer Wangen einen verräterischen Farbton annahmen. Sie schien an nichts anderes mehr denken zu können. Warum hatte er das wohl getan? Und was hätte er getan, wenn sie nicht vorgegeben hätte aufzuwachen. Sie schüttelte den Kopf, an was dachte sie nur schon wieder? Sie sollte lieber aufpassen wo sie hintrat in diesem verdammten Loch, in dem man kaum etwas sehen konnte, außer dem spärlichen Licht, dass von Zukos Handfläche ausging. Katara war so in ihre Grübeleien vertieft, dass sie nicht bemerkte, dass Zuko plötzlich stehen geblieben war und stieß gegen seinen Rücken.
 

Zuko der mit dem kleinen Licht vorausging, hatte bemerkt dass der Boden mit einem Mal ziemlich abschüssig wurde und so blieb er unentschlossen stehen. Der Rempler von hinten brachte ihn jedoch kurz aus dem Gleichgewicht und er rutschte auf dem losen Geröll den Hang hinunter, während Katara die versucht hatte ihn festzuhalten an seinen Arm geklammert mit ihm abrutschte. Beide landeten am Ende der Geröllhalde etwa unelegant auf dem Hintern. Zuko hörte Katara leise vor sich hinfluchen und zog sie mit sich hoch als er wieder aufstand. In der Dunkelheit der Höhle konnte er ihr Gesicht nicht erkennen, denn das Feuer war ihm vor Schreck wieder ausgegangen, doch sie standen so nahe beieinander, dass er deutlich ihren Atem wahrnehmen konnte.
 

Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er sie noch immer am Arm, an dem er sie hochgezogen hatte, festhielt. Er verspürte für einen Moment den irrwitzigen Gedanken, sie noch näher heran zu ziehen, doch statt dessen ließ er sie langsam los und sorgte wieder für etwas Licht. Im gleichen Moment fiel Katara wieder zurück auf ihren Hintern.
 

Im Gegensatz zu Zuko hatte Katara leider keine Schuhe mehr (sie waren ihr zusammen mit ihren Sachen abgenommen worden) und der kleine Absturz war für sie ziemlich unangenehm gewesen. Sie glaubte noch jetzt jeden verdammten Stein zu spüren und wusste, dass sie sich wahrscheinlich die verdammten Füße ordentlich aufgeschrammt hatte. Als ob sie nicht schon genug Blessuren hatte. Wieso hatte sie Zuko auch nicht wieder losgelassen? Mal ganz abgesehen davon, dass das alles überhaupt nicht passiert wäre, wenn sie mehr auf ihren Weg geachtet hätte, anstatt mit dem Kopf in den Wolken zu stecken.
 

Zuko ging in die Hocke und betrachtete sie besorgt. „Ist alles in Ordnung?“ Und mit einem etwas zweifelndem Blick auf ihre Füße fragte er. „Meinst du, du kannst noch laufen oder soll ich dich tragen.“
 

Katara versuchte zu lachen, aber sie spürte die aufkommenden Tränen die ihr in den Augen brannten deutlich und versuchte sie wegzuzwinkern. Sie fühlte sich so schwach und verletzlich. Ein Gefühl, dass sie überhaupt nicht ausstehen konnte. „Schon wieder? Das scheint wohl langsam zur einer Gewohnheit zu werden.“
 

Zuko hörte wie schwach ihre Stimme klang und konnte sich durchaus denken, warum sie den Kopf wegdrehte. Aber er hatte das verräterische Klietzern in ihren Augenwinkeln durchaus gesehen.
 

„Na komm!“ Vorsichtig nahm er sie wieder huckepack. „Glaub mir, dass macht mir überhaupt nichts aus. Welcher Mann würde das schon als unangenehm empfinden?“
 

Zuko hätte sich noch während er es aussprach am liebsten auf die Zunge gebissen. Das hatte er eigentlich nicht laut sagen wollen. Katara schien darauf jedoch nichts erwidern zu wollen, stattdessen schlang sie ihm die Arme von hinten um den Hals um sich besser festhalten zu können und lehnte den Kopf an sein Gesicht. Sie empfand seine Nähe ebenfalls nicht mehr als unangenehm.
 

Schon nach wenigen Metern öffnete sich die Höhle zu einer Art riesigem Gewölbe in dem sich ein unterirdischer Fluss in einen riesigen See ergoss. Katara entdeckte ihn als erste. Sie hatte schon immer ein gewisses Gespür für ihr Element gehabt. In kleinen Schächten drang gedämpftes Tageslicht herein, so dass das glasklare Wasser deutlich zu sehen war.
 

Katara deutete mit der Hand an den Uferrand und sagte „Setzt mich am Uferrand ab!“
 

Zuko schmunzelte angesichts ihres leicht befehlenden Untertons, den er schon des öfteren herausgehört hatte. So konnte er sich ein leicht sarkastische Bemerkung auch nicht verkneifen, ob sie sonst noch irgendwelche Wünsche hätte. Katara kommentierte dies indem sie einen Wasserarm aus dem Wasser zog und Zuko und sich direkt ins Wasser beförderte.
 

Lachend ließ er sie von seinem Rücken gleiten. „Weißt du ein einfaches Bitte hätte es auch getan.“

Katara antwortete schmunzelnd. „Vielleicht! Aber es hätte nicht soviel Spaß gemacht. Denn wann hat man schon mal Gelegenheit den Prinz der Feuernation herumzuscheuchen“
 

Immer noch lachend zog Zuko seine Stiefel aus und leerte das darin stehende Wasser aus. „Dann sollte ich dir wohl dankbar sein, dass du uns nur ins knietiefe Wasser befördert hast.“
 

Katara konnte dem Drang nicht wiederstehen und bändigte beim Eintauchen ins Wasser eine Welle die ihm letztlich doch noch eine Dusche verpasste. Vollkommen unter Wasser konzentrierte sie sich auf Ihre Heilung und ließ das Wasser in einem blauen Schein aufleuchten.
 

Der ganze See schien in dem blauen Licht zu erstrahlen und als Katara wieder auftauchte fühlte sie sich wohl wie schon seit Tagen nicht mehr. Doch kaum das ihr Kopf wieder an der Oberfläche aufgetaucht war empfing sie einen Schwall Wasser, den Zuko ihr ins Gesicht spritzte. Katara kicherte und revanchierte sich ihrerseits ohne Zuhilfenahme ihrer Bändigungskräfte.
 

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Nach einer Weile wurde Katara das Ganze dann doch zu bunt und sie bändigte vorsichtig und ohne sich etwas anmerken zu lassen, einen Wasserwirbel unter der Oberfläche um Zukos Fuß während sie Zuko spöttisch fragte ob er es denn wirklich für eine gute Idee halte mit einer Wasserbändigerin eine Wasserschlacht zu starten. Doch auch Zuko war nicht auf den Kopf gefallen. Er hatte die versteckten Bewegungen durchaus wahrgenommen und ging jetzt seinerseits zum Angriff über und versuchte mit seinem Bein ihr die Füße vom Boden zu scheren.
 

Leider hatte Katara zur gleichen Zeit den Wirbel angezogen, so dass beide keinen Halt mehr fanden und aufeinander fielen. Nun fand sich Katara in einer Position die alles andere als gefiel. Da sie nicht im tiefen Wasser gestanden hatten, konnte sie gerade noch den Kopf über Wasser halten, was schon mal von Vorteil war, nicht so toll fand sie allerdings das Zuko jetzt genau auf ihr lag. Sie spürte schon wie ihr Herz wieder wie wild zu Pochen anfing und ihre Wangen nur so brannten.
 

Zuko schien ebenfalls leicht verlegen, doch schien er keinerlei Anstalten zu ergreifen wieder aufzustehen. Sein Gesicht schien nur wenige Zentimeter von dem ihren entfernt zu sein und ehe sie sich versah drückte er seine Lippen an die ihren und gab ihr einen langen Kuss. Katara glaubte ihr Kopf müsse platzen, so sehr rauschte ihr das Blut in den Ohren. Sie war völlig überwältigt von dem Gefühl das durch ihren ganzen Körper zu gehen schien. Unbewusst schloss sie die Augen und erwiderte den Kuss.
 

Zuko konnte kaum noch denken. Was tat er hier nur. Wie konnte er nur. Doch bevor er wieder klar denken konnte um sich von ihr zurückzuziehen, sah er wie Katara die Augen schloss und spürte wie sie ihn zurückküsste. Es wäre ihm unmöglich gewesen, zu beschreiben was er in diesem Augenblick verspürte. Es war eine Mischung aus höchstem Entzücken, Bauschmerzen und undefinierbaren Empfindungen.
 

Unwillkürlich schloss er ebenfalls die Augen und gab sich ganz dem Moment hin, der für ihn nicht lange genug andauern konnte. Völlig atemlos trennten sie sich schließlich doch von einander. Unfähig irgendetwas zu sagen oder zu begreifen gerade geschehen war zog Zuko sich schließlich wieder auf die Füße und versuchte aus Kataras Gesicht ihre Stimmung herauszulesen. Doch sie schaute genauso verwirrt drein wie er und konnte seinen Blick kaum erwidern.
 

Unfähig auch nur noch einen Moment länger still zu sitzen sprang Katara förmlich auf ihre Beine und ging schnellen Schrittes an das Seeufer zurück. Sie konnte seine Lippen noch so deutlich auf den ihren spüren, dass sie erneut Feuerrot wurde. Warum hatte sie seinen Kuss nur erwidert. Warum hatte er sie überhaupt geküsst. Sie war so durcheinander, dass sie kaum wahrnahm wie er hinter sie trat und sie ansprach. Völlig erschreckt drehte sie sich zu ihm um und bemerkte seinen verlegenen Blick.
 

Unbeabsichtigt platze ihr die Frage heraus, die sich förmlich in ihre Zunge gebrannt hatte: „Warum?“
 

Zuko wurde noch verlegener sofern das überhaupt ging. Er wusste ja selbst nicht warum. Er hatte völlig spontan gehandelt und nicht über das Warum nachgedachte. Es hatte sich so gut angefühlt, so richtig. Doch wie sollte er das erklären. Er konnte es ihr nicht beantworten.

Berührungen

Achtung:

Vorher unbedingt noch die Ergänzung aus Kapitel 9 lesen!
 

ZUKO + KATARA
 

Zu Zukos Glück blieb ihm die Beantwortung der Frage jedoch erspart, den aus dem hinteren Teil der Höhle vernahm er leise Stimmen und das Geräusch näherkommender Schritte. Auch Katara war dies nicht entgangen, mit einiger Panik schaute sie den Weg entlang, den Zuko und sie zuvor gegangen waren. Schnellen Schrittes setzten sie und Zuko sich in Bewegung um auf der anderen Seite des Sees nach einem Ausgang zu suchen. Katara bändigte eine kleine Eisbrücke ans gegenüberliegende Ufer und ließ sie hinter sich und Zuko wieder zusammenfallen, damit nichts ihre Anwesenheit verriet. Leider schien die Höhle in einer Sackgasse zu enden, sie konnten keinen weiteren Ausgang mehr finden geschweige den eine weitere Abzweigung.
 

Die Schritte kamen immer näher und Katara glaubte schon jetzt Azulas herrische Stimme herauszuhören. Beinahe hätte sie vor Schreck aufgeschrieen, als Zuko sie am Handgelenk packte und in eine tiefe Spalte in der Höhlenwand zog. Sie fluchte leise vor sich hin und versuchte Zukos Nähe zu ignorieren, der aufgrund der Enge direkt hinter ihr stand. Sie konnte deutlich seinen Atem im Nacken spüren und nahm jedes noch so kleine Detail seines Körpers an ihrer Rückseite wahr. Am peinlichsten war ihr jedoch, dass sie mit ihrem Hintern genau seine Lenden berührte. Nicht mal mehr ein Blatt Papier hätte zwischen ihren und Zukos Körper gepasst. Zuerst verfluchte sie ihn innerlich, dass er direkt hinter ihr stand und nicht ihr gegenüber, doch dann wurde ihr bewusst, dass sie ihn dann hätte ansehen müssen, während sie sich förmlich aneinander pressten.
 

Sofort musste Katara wieder an den Kuss denken und spürte wie sich ihr Puls erneut beschleunigte. Sie überlegte was sie jetzt tun sollten. Sie konnten unmöglich in dieser dämlichen Spalte stehen bleiben, früher oder später würde man sie finden. Es musste doch einen Weg hinaus geben. Ihr Blick fiel auf die Lichtschächte über dem See und sofort hatte sie eine Idee. Sie griff nun ihrerseits nach Zukos Arm und zog ihn hinter sich wieder nach draußen.
 

Dieser wollte zuerst protestieren, überlegte es sich jedoch wieder anders. Vielleicht hatte sie ja etwas entdeckt, dass er übersehen hatte. Mit geübter Hand bändigte Katara aus dem See eine enorme Wasserspirale die sie zum größten Schacht in der Höhlendecke lenkte und versuchte ihn auf diese Weise zu vergrößern, indem sie das Wasser wie einen Bohrer durch das Gestein bewegte.
 

Augenblicklich erfolgte der Angriff ihrer Verfolger doch Katara beachtete sie nicht weiter sondern legte um sich und Zuko einen Wasserwirbel [so wie damals mit Aang in Ba Sing Se] und beförderte ihn und sich nach oben durch das nunmehr geweitete Loch. Oben angekommen hörten sie Azula voller Wut Kreischen und Brüllen und machten sich schnell aus dem Staub.
 

Nachdem sie eine halbe Ewigkeit wie es schien durch den Wald gehetzt waren, machten sie eine kurze Verschnaufpause hinter einer großen Hecke, die sie vor suchenden Augen weitgehend verbarg. Keiner der Beiden schnitt das Thema ihres Kusses noch einmal an. Zuko weil er keine Antwort auf ihre Frage hatte und Katara weil sie sich insgeheim vor der Antwort fürchtete.
 

Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen den beiden aus, die plötzlich von Kataras knurrendem Magen unterbrochen wurde. Verlegen hielt sich Katara die Hände an den Bauch und hätte ihn am liebsten angebrüllt, dass er gefälligst ruhig sein sollte. Zuko konnte sich ein Lachen angesichts ihrer Miene nicht verkneifen. Es war wirklich zu komisch wie sie da so hockte und ihren Bauch finster anblickte, weil er ihr nicht gehorchte uns seinen Hunger lauthals kundtat. Katara fand die Situation jedoch alles andere als amüsant. Mit einem Knuff auf Zukos Arm, den sie sonst immer bei ihrem nervigen Bruder benutzte, brachte sie Zuko zum Verstummen. Etwas verlegen strich er sich über den Oberarm, jedoch nicht ohne dabei etwas beleidigt dreinzuschauen. Er hatte es ja schließlich nicht böse gemeint.
 

Nun war es jedoch an Katara angesichts seines Mienenspiels zu kichern. Erschöpft lehnte sie sich gegen einen breiten Baumstamm, was würde sie jetzt nicht alles für einen Teller Suppe oder ein Stück Fleisch geben. Sie schloss die Augen und versuchte an etwas anderes zu denken. Leider kam ihr außer dem Essen nur immer wieder der Kuss in den Sinn. Ungeduldig öffnete sie wieder ihre Lider nur um sich direkt Zukos Blick gegenüber zu sehen. Sie hatte nicht gemerkt, dass er sich neben sie gesetzt hatte. Seine golden Augen fixierten sie auf unheimliche Weise und Katara spürte wie ihr Bauch schon wieder unangenehm prickelte, jedoch nicht vor Hunger.
 

„Hör auf mich so anzuschauen! Du machst mich noch ganz nervös.“

Zuko grinste. „Ach wirklich? Warum denn nur?“
 

Katara grummelte Unverständliches vor sich hin. Es gefiel ihr überhaupt nicht, dass dieser Feuerbändiger sie so aus der Fassung brachte. Was war nur los mit ihr, sie hatte doch sonst keine Probleme einen Typen abzuweisen wenn er sie anmachte. Schlagartig hielt Katara in ihren Gedanken inne. Was es das. Machte Zuko ihr tatsächlich Avancen. Nein, das konnte nicht sein. Sie musste sich irren und doch hatte er sie in der Höhle geküsst. Nachdenklich blickte sie wieder in Zukos Gesicht. Er hatte nach dem Kuss genauso verlegen drein geschaut wie sie, allerdings hatte er es auch nicht wirklich eilig gehabt wieder aufzustehen, nachdem er auf sie gefallen war. Und dann seine Berührungen direkt hinter dem Wasserfall, als er geglaubt hatte sie schlafe noch.
 

Vielleicht war das ganze für ihn ja nur ein Spiel. Ein Abenteuer mit dem der Adel der Feuernation sich für gewöhnlich seine Zeit vertrieb. Katara schüttelte den Kopf. Das passte nicht zu Zuko. Warum war sie sich da nur so sicher. Zumindest was einige Dinge anging, schien er doch wesentlich mehr Erfahrung zu haben als sie. Sein Kuss war weder unbeholfen noch schlecht gewesen. Im Gegenteil sie hatte es als sehr schön und angenehm empfunden. »Nein Katara! Hör sofort auf damit. An was denkst du nur schon wieder.« Katara versuchte ihre innere Stimme zu ignorier und legte den Kopf auf die Knie, wie immer wenn sie versuchte sich über etwas klar zu werden oder ihre brennenden Wangen zu verbergen suchte.
 

Zuko hatte Katara während ihrer Überlegungen genau beobachtet. Er musste sich eingestehen, dass sie ihm ausnahmslos gut gefiel. Ihr zierlicher Körper täuschte über ihre enorme Kampfkraft und ihr eisernes Durchhaltevermögen hinweg. Er schätzte ihre innere Leidenschaft und ihr bisweilen explosives Wesen. Am meisten gefiel ihm jedoch die Seite die sie während der letzten zwei Tage immer wieder zeigte. Eine Seite die ihm bisher nie an ihr aufgefallen war - ihre Schüchternheit ebenso wie ihre Unsicherheit. Es machte sie menschlicher und ließ sie weniger perfekt erscheinen, was sie umso anziehender machte.
 

Aus einem inneren Reflex heraus strich er ihr übers Haar. Sofort hob sie den Kopf und blickte ihn direkt an. Ihre Miene war unergründlich, dennoch zog er die Hand nicht wieder fort. Langsam legte sie ihre Hand auf die Seine ohne vor seiner Berührung ihrer Wange zurückzuschrecken. Sachte beugte er sich vor und küsste sie erneut. Diesmal schlossen beide gleichzeitig die Augen und gaben sich ganz dem Kuss hin. Katara wäre beim ersten Mal beinahe zurückgeschreckt, als Zuko ihr die Zunge in den Mund geschoben hatte, doch diesmal ergriff sie die Initiative und tastete sich ihrerseits mit der Zungenspitze weiter voran.
 

Zuko zog sie derweil näher zu sich. Er wollte sie spüren, sie berühren, sie einfach ganz umfangen. Er konnte kaum noch an sich halten und strich mit den Händen an ihrem Rücken und ihren Seiten entlang während er sie fest umarmt hielt. Katara liefen kleine Schauer über den ganzen Körper während Zukos Streichen immer energischer wurde. Sie holte scharf Luft als er mit einer Hand an ihrem Busen entlangstrich und seine andere zu ihrem Hintern gewandert war. Zuko hatte ihre Reaktion durchaus wahrgenommen, doch er wollte, nein er konnte jetzt nicht mehr aufhören.
 

Energisch schob Katar ihn von sich und schaute im tief in die Augen als sie ihn atemlos fragte: „Warum tust du das?“

Katara zog den Umhang den Zuko ihr von den Schultern gestreift hatte enger um sich. „Was ist das für dich? Ein Spiel?“

Zuko schaute gekränkt drein und antwortete in beißendem Ton: „Nein, das ist kein Spiel! Warum denkst du das?“
 

Katara sah in seinem Blick das sie ihn beleidigt hatte, sie versuchte das brennende Gefühl im Hals und die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Ihr war durchaus bewusst, zu was es führen konnte, wenn sie einfach so weitermachten. Sie musste wissen, warum er es tat. GranGran hatte sie immer wieder davor gewarnt, dass einige Männer nur des Vergnügens Willens sich an eine Frau heranmachten. Bei Herko war es nicht anders gewesen. Katara merkte wie sie leicht zu zittern anfing als sie an Herkos Grabscherein dachte.
 

Zuko hatte sie damals gerade noch rechtzeitig befreit. Sie war völlig verunsichert. Sie konnte nicht leugnen, dass ihr Zukos Berührungen gefallen hatten, sie hatte instinktiv darauf reagiert und es auch genossen. Katara versuchte wieder Gewalt über ihre Stimme zu gewinnen, sie fürchtete wenn sie jetzt den Mund aufmachte würde es ihr nicht mehr möglich sein die Tränen zurückzuhalten. Bevor es ihr jedoch gelang auch nur einen Ton hervorzubringen, hatte Zuko sie in den Arm genommen und ihren Kopf an seine Brust gedrückt.
 

Zukos spürte, dass sie die Tränen immer noch krampfhaft zurückhielt. Es fühlte sich schrecklich. Er hatte sie nicht so verunsichern wollen, geschweige den verletzten. Wäre Iroh jetzt hier gewesen, er hätte ihm wahrscheinlich erstmal eine Standpauke darüber gehalten, wie man ein junge Frau zu behandeln hatte. Mit Mai war es wesentlich leichter gewesen. Sie hatte seine bissigen Kommentare oder launischen Antworten nie berührt. Sie hatte überhaupt selten auf etwas reagiert, dass er gesagt hatte.
 

Zuko hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Nachdem Kataras Wunden alle geheilt waren, hatte er einfach nicht mehr daran gedacht, was sie die letzten Tage durchgemacht hatte und nun war er wie ein Elefant im Porzellanladen über sie hergefallen und hatte auf ihr Unsicherheit auch noch beleidigt reagiert. Er ärgerte sich über sich selbst. Es war so schön gewesen und er hatte es vergeigt, weil er es mal wieder zu eilig hatte. Zum Teufel mit seiner Ungeduld.
 

Ein Schluchzer Kataras riss ihn aus seinen Gedanken und er nahm sie nur noch fester in den Arm. Geduldig wartete er bis sie sich wieder beruhigt hatte und ignorierte dabei gewissendlich, dass sein Hemd durch ihre Tränen immer nasser wurde. Doch auch nachdem ihre Tränen wieder getrocknet waren und sie sich scheinbar wieder gefangen hatte, ließ er sie nicht los. Auch Katara machte keine Anstalten sich aus seinen Armen zu befreien.

Böse Erinnerungen

ZUKO + KATARA
 

Kataras Nase juckte entsetzlich. Sie konnte dem Drang sich zu kratzen kaum noch widerstehen, andererseits wollte sie sich auch keinen Zentimeter bewegen, damit Zuko sie nicht losließ. Schließlich hielt sie es doch nicht mehr aus und kratze sich mit dem Zeigefinger kurz die Nasenspitze in der Hoffnung, dass Zuko nichts merkte und sie so noch eine Weile liegen bleiben konnte. Zuko hatte sie jedoch aufmerksam beobachtet und ihm war die kurze Geste nicht verborgen geblieben. Er lächelte leicht in sich hinein. Sein Hintern war schon vor geraumer Zeit eingeschlafen, aber auch Zuko wollte diesen Augenblick, wie sie da in seinen Armen lag, solange wie möglich genießen.
 

Vorsichtig strich er ihr Haar zurück um etwas von ihrem Gesicht sehen zu können. „Ich dachte schon du bist wieder eingeschlafen.“

Katara war jedoch nicht bereit es ihm so einfach zu machen. „Nur weil ich lange still liege heißt das noch lange nicht, dass ich ständig schlafe. Glaub also bloß nicht, ich hätte das hinter dem Wasserfall nicht gemerkt.“
 

Nun war es an Zuko verlegen zu werden. Er wusste noch sehr genau was er da hinter dem Wasserfall getan hatte in dem Glauben, sie schliefe. Andererseits bedeutete dies ja auch, dass sie sein Streicheln wahrgenommen und ihn trotzdem hatte weitermachen lassen.
 

„Nun wenn du es bemerkt hast, scheint es dich ja nicht weiter gestört zu haben. Zumindest habe ich keine wirkliche Gegenwehr wahrgenommen.“

Katara hätte ihm in diesem Augenblick am liebsten einen Kienhaken verpasst, aber sie blieb dennoch ruhig liegen. „Du hast mich überrascht damit. Ich hatte mit so etwas nicht gerechnet. Das ist alles.“
 

Zuko konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Dieses Spiel konnte man auch zu zweit spielen. „Ach wirklich? Den Eindruck hatte ich vorhin aber nicht. Schließlich haben wir uns davor auch schon mal geküsst.“
 

Katara wurde augenblicklich verlegen, angesichts ihrer eigenen Reaktionen und konnte ihm nicht wirklich widersprechen. Gleichzeitig bereute sie auch ein wenig, dass sie ihn vorher unterbrochen hatte.
 

Als sie jedoch Zukos unterdrücktes Lächeln bemerkte hob sie ruckartig den Kopf und sah in finster an. „Du machst dich über mit lustig!“

„Nein das tue ich nicht. Ich ärger dich nur ein wenig.“
 

Langsam stand er auf und schüttelte seine müden Beine. So gern er auch dort weitermachen wollte, wo er zuvor unterbrochen worden war. Sie mussten weiter. Als er jedoch Katara ebenfalls hoch ziehen wollte, zog diese ihn wieder zu sich herunter. Fragend sah er sie an und wartete auf eine Erklärung.
 

„Wir sollten warten bis es dunkel ist. Sie suchen bestimmt noch nach uns.“

Zuko grinste. „Und was sollen wir deiner Meinung nach tun, bis die Sonne untergeht.“
 

Katara antwortete ihm, indem sie sein Gesicht zwischen ihre Hände nahm und ihm einen langen Kuss gab. Als sie sich wieder von ihm löste hatte sie ein schalkhaftes Lächeln aufgesetzt. „Gar nichts! Wir warten einfach.“
 

»Sieh einer an« damit hatte Zuko nun wirklich nicht gerechnet »Soviel zu ihrer Schüchternheit«. Augenblicklich zog er sie wieder näher zu sich heran. „Ich habe da eine bessere Idee. Wir könnten da weiter machen wo wir vorhin aufgehört haben.“

„Nein!“
 

Überrascht ließ Zuko sie wieder los, woraufhin Katara, die sich in seinem Arm zurückgelehnt hatte, etwas unsanft auf dem Hintern landete. Wäre ihr die Sache nicht so ernst gewesen, sie hätte bei Zukos Gesichtsausdruck bestimmt losgelacht, der schon beinah etwas verzweifeltes hatte.
 

„Nicht bevor du meine Frage beantwortet hast.“

Zuko runzelte die Stirn. „Du meinst ob das ein Spiel für mich ist?“
 

Katara nickte. Zuko versuchte den aufkommenden Ärger zu unterdrücken. Was dachte sie nur von ihm. Andererseits waren ihrer Bedenken nicht von der Hand zu weisen. Er war sich ja selbst nicht darüber im Klaren was er hier eigentlich tat.
 

Etwas unsicher antwortete er: „Ich weiß es nicht. Es ist schön mit dir zusammen zu sein, aber was genau das bedeutet kann ich dir nicht sagen.“

Katara nickte erneut, ihr ging es nicht anders. Ohne Zuko anzublicken fragte sie: „Und jetzt?“
 

Zuko schob ihr Kinn nach oben, so dass sie ihm in die Augen schauen musste. Eine Geste die so sehr an Herko erinnerte, dass sie reflexartig Zukos Hand wegschlug und ein Schaudern unterdrückte. Zuko hingegen konnte sich ihre Reaktion nicht erklären. In ihren Augen hatte das schiere Entsetzen gestanden und sie hielt erneut den Mantel fest umklammert während sie leicht zitterte.
 

Die Erkenntnis traf Zuko wie ein Blitz. Er musste an Herko denken mit seinem süffisanten Lächeln und er bekam eine Gänsehaut. Sollte er es tatsächlich gewagt haben so weit zu gehen. Er wollt sich das gar nicht vorstellen. Andererseits hätte sie dann bestimmt anders auf seine Annäherungen reagiert. Er war sich ziemlich sicher, dass Herko nicht soweit gegangen war – noch nicht. Dennoch musste etwas vorgefallen sein. „Katara?“
 

Katara zuckte leicht zusammen, als Zuko sie ansprach. Sie schämte sich ihrer Reaktion. Warum kamen ihr auch immer wieder diese Bilder in den Kopf. Sie hatte es doch überstanden, er konnte ihr nichts mehr antun. Langsam hob sie den Kopf und wartete ab, was Zuko zu sagen hatte.
 

„Was hältst du davon, wenn wir uns noch etwas ausruhen und dann bei Anbruch der Dämmerung den Weg zu Stadt suchen?“
 

Katara bemerkte einen etwas gequälten Gesichtsausdruck bei ihm, dennoch war sie erleichtert und nickte. Sie hätte jetzt ohnehin nichts anderes mehr zustande gebracht. Zuko lehnte sich an einen Baumstamm und streckte den Arm aus. Ohne lange zu überlegen, kuschelte Katara sich in seine Armbeuge und legte den Kopf an seine Brust um dem Schlagen seines Herzens zu lauschen ehe sie einschlief.
 

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Als Katara erwachte ging die Sonne bereits unter und tauchte den Wald in mattes Dämmerlicht. Ruckartig setzte sie sich auf und blickte auf Zuko, der noch immer an den Baum gelehnt dasaß und sich scheinbar kein Stück bewegt hatte.
 

„Warum hast du mich nicht geweckt? Wir hätten uns doch bei der Wache abwechseln können!“

Zuko zuckte mit den Schultern. „Ich war nicht müde.“
 

Ohne weitere Erklärung stand er auf und klopfte sich den Staub von der Hose. Katara wusste nichts weiter zu sagen und so huschten sie vorsichtig durch den Wald auf die nächste Ansiedlung zu. Sie kamen an einigen einsam gelegenen Höfen vorbei bevor sie ein kleine Wirtschaft am Rand des Waldes entdeckten. Zuko hatte Katara überredet am Waldrand in Deckung zu bleiben, während er versuchte etwas zu Essen aufzutreiben. Mit dem Mantel – den Katara ihm zur besseren Deckung zurückgegeben hatte, war er wesentlich unauffälliger als Katara mit ihren bloßen Füßen und ihrer eher spärlichen Bekleidung.
 

Zuko konnte noch immer ihren Duft in den warmen Falten des Umhangs wahrnehmen und fühlte sich sofort wieder ungewollt angeregt. Es war zum verrückt werden. Sicher, auch andere Frauen hatten ihn schon durch ihre Erscheinung angesprochen, doch auf keine hatte er so stark und intensiv reagiert wie auf Katara. Der bloße Gedanke an sie, ließ seine Hose auf einmal unangenehm eng werden und er fluchte innerlich, angesichts seiner ungewollten Reaktion.
 

Katara, die derweil in einem Gebüsch saß und den Gasthof verstohlen im Auge behielt hatte bei der ganzen Sache ein ungutes Gefühl. Zum Teufel auch mit ihrem Magen, der sich immer wieder lautstark zu Wort gemeldet hatte, so dass Zuko sich gezwungen sah Essen zu besorgen. Er hatte zwar im Scherz gesagt, dass ihr brummender Magen die Feinde wahrscheinlich schon von allein verschrecken würde, doch auch er wusste welches Risiko es bedeutete jetzt unter Menschen zu gehen. Der Vollmond der alles in ein helles Licht flutete, war auch nicht unbedingt hilfreich.
 

Unter anderen Umständen hätte sie der Anblick des Vollmonds gleich wohler gestimmt, doch im Moment war er eher hinderlich den hilfreich. Mit großer Erleichterung sah sie wie Zuko aus dem Schankraum trat und im Schatten der Bäume zu ihr zurück kam. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht warf er ihr ein Brot und ein Stück Käse zu, das sie gekonnt auffing. Es war ein eher spärliches Mal, doch für Katara fühlte es sich an, als hätte sie nie etwas besseres gegessen. Zuko der für sich nur eine kleine Portion zurückbehalten hatte, aß seinen Teil mit weitaus weniger Genuss. Katara die trotz ihrer größeren Portion vor Zuko fertig war, trank noch einen Schluck Wasser aus der mitgebrachten Flasche bevor sie Zuko fragte was in dem anderen Päckchen war, das er neben sich auf dem Boden liegen hatte.
 

Zuko konnte sich eine spöttische Antwort nicht verkneifen. „Hast du etwa immer noch Hunger? Ich fürchte ich muss dich enttäuschen, da ist leider nichts zu essen drin, aber es ist trotzdem für dich.“

Katara der schon eine bissige Antwort auf der Zunge gelegen hatte, fragte überrascht: „Für mich?“
 

Zuko warf ihr das Päckchen ebenfalls zu, während er scheinbar gleichgültig weiter auf seiner Brotkante kaute. Jedoch beobachtete er sie genau, während sie die Verschnürung öffnete.
 

Katara war sichtlich erstaunt über das, was sie da aus dem braunen Papier schelte. Zuerst hatte sie gedacht, es wäre ein weiterer Mantel für sie selbst, nachdem Zuko ihr seinen nicht wieder zurückgegeben hatte, doch wie sich herausstellte, war es ein rotes Kleid, das aus zwei Teilen Stoff bestand. Kritisch betrachtete sie den feinen Stoff und die dünnen Ledersandaletten, die dabei lagen.
 

Sie dachte an die schäbige Spielunke, in der Zuko das Essen besorgt hatte. „Wo hast du das den her?“
 

Zuko antwortete vorsichtig, angesichts ihrer wenig begeisterten Stimmlage. Er war sich nicht sicher, ob sie es wirklich gut hieß, wie er an die Sachen gekommen war.
 

„Es saßen ein paar Händler im Schankraum und ich konnte einen von ihnen überreden mir das Kleid günstig zu überlassen.“ Zuko sah genau wie ihre rechte Augenbraue nach oben zuckte und die Skepsis in ihrer Stimme.

„Du musst ja sehr überzeugend gewesen sein, dass er dir die Sachen so einfach überlässt. Die sehen ziemlich teuer aus.“
 

Zuko überlegte verzweifelt, was er jetzt am besten antworten sollte. Er schätzte sie wohl richtig ein, wenn er dachte, dass sie ein Schwert unter der Nase nicht unbedingt als Überreden bezeichnen würde. Doch Katara wartete seine Antwort nicht ab, sondern ging mit den Sachen hinter einigem Grünzeug in Deckung um sich anzuziehen.
 

Katara zupfte das Kleid hier und da ungeduldig zurecht und betrachtete es eingehend. Das langärmlige Unterkleid war relativ eng geschnitten und reichte ihr bis knapp über die Knöchel. Für einige Bewegungsfreiheit sorgten zwei lange Schlitze an der Seite, die bis zu den Knie reichten. Die ebenfalls eng geschnittene und ärmelfreie Weste, die in einem dunkleren Rot gehalten war reichte bis über den Hintern und wurde mit einem Gürtel in der Mitte gebunden. Alles in allem fand sie es ja ganz hübsch, aber für eine Marsch durch den Wald und einen eventuellen Kampf war es alles andere als geeignet.
 

Mit geröteten Wangen trat sie vor Zuko der sie nicht ohne Neugier betrachtete. „Das war ja ganz nett gemeint, aber kannst du mir mal sagen, wie ich mich in dem Ding bewegen soll, geschweige den kämpfen?“

„Es wird eben gehen müssen. Ich konnte nichts anderes auftreiben. Du könntest ruhig etwas dankbarer sein.“
 

Katara spürte wie ihre Wangen noch eine Spur roter wurden, falls das überhaupt noch möglich war. Sie versuchte das Brennen auf ihrer Haut zu ignorieren und steckte die Haare zusammen ehe sie mit hoch erhobenem Kopf an Zuko vorbei stolzierte. Dieser folgte ihr und versuchte verzweifelt ein Lachen zu unterdrücken.
 

Manchmal war es so einfach sie zu ärgern oder in Verlegenheit zu bringen, dass es ihm fast schon wieder Leid tat. Ihm gefiel das Kleid an ihr sehr gut und er bereute ganz und gar nicht, dass er es ausgesucht hatte und die hässlichen Hosen hatte liegen lassen. Etwas das er natürlich besser für sich behielt.

Unfaire Mittel

AZULA
 

Azulas Zorn wurde immer größer. Diese Stümper waren auch zu überhaupt nicht gut. Zweimal waren ihr die beiden jetzt schon entwischt. Ein Drittes Mal würde es nicht geben. Nur durch Zufall hatte sie erfahren, dass ihr bescheuerter Bruder vor einer Stunde ein paar Händler um ihre Mahlzeit und einige Kleidungsstücke erleichtert hatte. Wären Herko und sein Gefolge, ihr nicht auf einem anderen Weg hinterhergeritten, hätte sie von diesem Zwischenfall nicht erfahren.
 

Aber jetzt wusste sie wo die beiden waren und auch wo sie hinwollten. Azula schwor sich sie würde vor ihnen dort sein um ihnen den Weg abzuschneiden. Sie würde es ihnen zeigen, ihnen allen. Sie allein hatte das Zeug dazu ihren Vater auf den Thron zu folgen. Es wurde Zeit das einzig noch störende Hindernis aus dem Weg zu räumen. Nochmals würden Zuko und dieses kleine Miststück ihr nicht durch die Finger rutschen.
 

HERKO
 

Herko saß auf seinem Reittier und dachte nur daran sein unterbrochenes Spiel fortzusetzen. Er würde sich sein Täubchen schon wieder einfangen. Schließlich war ihm noch nie eins seiner Spielzeuge verloren gegangen. Dieses würde nicht das erste sein. Die Prinzessin war zwar von seinem Misserfolg wenig angetan, aber wenn interessierte das schon.
 

Er konnte schließlich nichts dafür, dass auf einmal dieser Möchtegernretter aufgetaucht war. Vielleicht würde die Prinzessin ihm keine zweite Chance gewähren, aber er würde sie trotzdem bekommen. Das Täubchen gehörte ihm, nur ihm. Jetzt musste er nur noch dieses verzogener Gör, dass sich als Allerweltsherrscher aufspielte, davon überzeugen. Er würde sein Spiel noch zu Ende spielen und nichts und niemand würde ihn davon abhalten.
 

TY LEE
 

Ty Lee betrachtete die beiden Monster vor sich und wünschte sich an jeden anderen Ort nur nicht hierher. Herko war schon immer ein grausames Scheusal gewesen, bekannt für seine skrupellosen Methoden. So hatten es ihr zumindest en paar Soldaten aus seinem Regiment erzählt. Doch seit wann dacht sie so über Azula?
 

Sicher Azula war schon immer ziemlich dominant gewesen, aber grausam? Wie lange würde es noch dauern, bis sich Azula gegen Mai und sie selbst stellte. Mais Weigerung Zuko zu verfolgen, war ein Tanz auf dem Drahtseil. Eine Provokation Azulas die nicht ohne Folge bleiben würde. Vorsichtig schaute sich Ty Lee um. Die meisten Soldaten hatten eine gleichgültige Miene aufgesetzt, doch es waren auch einige dabei, dessen Gesichtsausdruck darauf schließen ließ, dass sie nicht unbedingt glücklich darüber waren, wie sich die Dinge entwickelt hatten. Und ein Großteil davon, waren nicht nur Herkos Männer.
 

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KATARA u. ZUKO vs. AZULA u. HERKO
 

Auf einem der umliegenden Hügel stehend, konnte Katara das Dort in der Ferne bereits erkennen. In zwei Stunden hatten sie es geschafft. Dann waren sie wieder bei den Anderen. Sie dachte an ihren Bruder, an Toph und an Aang. Bei dem Gedanken an Aang überkam sie ein unangenehmes ziehen in der Magengegend. Sicher Aang hatte ihr seine Liebe gezeigt und sie geküsst, aber sie hatte ihm keine positive Antwort darauf gegeben. Warum zum Kuckuck hatte sie dann ein schlechtes Gewissen wegen Zuko? Das schlechte Gewissen steigerte sich sogar noch als sie darüber nachdachte, dass ihr das Reisen mit Zuko alleine fehlen würde. Leider lief in letzter Zeit nichts wie es sollte.
 

Denn Azula und ihrer Verfolger hatten sie eingeholt. Azula hatte die Soldaten in zwei Gruppen aufgeteilt. Ein Abteilung war mit Ty Lee auf die andere Seite des Dorfes um die Rückseite zu sichern, den Azula vermutete dass der Avatar ebenfalls in der Nähe war. Sie und Herko hatten mit den restlichen Soldaten die beiden Flüchtlinge eingekesselt.
 

Sofort entsprang ein heftiger Kampf zwischen Azula und ihrem Bruder, der wahrscheinlich den ganzen Wald abgefackelt hatte, wenn Katara nicht das Wasser aus den umliegenden Bäumen gezogen hätte. Katara war wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte und setzte die meisten Soldaten mit gezielten Schlenkern Schach matt. Ihr eigentliches Ziel aber war Herko, der sich aufgrund seiner fehlenden Bändigungsfähigkeit im Hintergrund gehalten hatte und sich hinter seinen Soldaten versteckte.
 

Solange sie in der Lage war zu bändigen, konnte er ihrer nicht Herr werden. Er musste sich etwas anderes einfallen lassen. Am meisten erstaunte ihn jedoch, dass sie scheinbar keine einzige Verletzung mehr hatte. Sie konnten unmöglich so schnell verheilt sein, das wusste er mit Sicherheit. Schließlich verstand er etwas von seiner Arbeit. Aber er hatte auch eine ausgezeichnete Menschenkenntnis und so entging ihm nicht, dass Kataras Blick immer wieder zu Zuko wanderte, der sich mit Azula einen gnadenlosen Kampf lieferte. Das was er aus diesem Blick herauslas ärgerte ihn maßlos. Sie gehörte ihm, ihm ganz allein. Er würde es nicht hinnehmen, dass sie auch nur an andere Männer dachte.
 

Im Moment jedoch ergab sich hieraus ein Vorteil, denn er für sich zu nutzen wusste. Kurz gab er einigen Männern den Befehl sie lange genug abzulenken, damit der mit den restlichen Soldaten zu Azula stoßen konnte. Die Prinzessin hatte ausdrücklich verboten, dass sich jemand in ihren Kampf einmischte, aber das war ihm jetzt egal. Er wollte sein Täubchen zurück und er würde jedes Mitteil ergreifen, das dafür notwendig war.
 

Katara hatte zwar bemerkt wie Herko sich mit ein paar Soldaten aus dem Staub zu machen versuchte, doch sie musste erst die anderen, gegen die sie gerade kämpfte, loswerden bevor sie hinterher konnte. Auch Zuko und Azula waren so in ihren Kampf vertieft, dass sie alles andere um sich herum vergasen. Zuko wusste, dass er sich um Katara keine Sorgen zu machen brauchte, sie war durchaus in der Lage auf sich selbst aufzupassen.
 

Vor allem nachdem er gesehen hatte, dass sie fast einen ganzen See voll Wasser aus der umliegenden Vegetation gezogen hatte. Umso überraschender kam der erste Angriff von vier Feuersoldaten, die in von der Seite angriffen, während er gerade einen Angriff Azulas abwehrte. Mit knapper Not konnte er den Feuerbällen entkommen nur um im nächsten Moment von der anderen Seite ebenfalls angegriffen zu werden. Sosehr Zuko auch versuchte allen Angriffen auszuweichen, es waren einfach zu viele.
 

Katara hörte mit Entsetzen Zukos Schrei und entledigte sich schnell noch der beiden letzten Soldaten vor ihr um Zuko zu Hilfe zu eilen. Der Anblick der sich ihr bot versetzte sie sofort in stille Panik. Zuko saß mit den Knien auf dem Boden, am Arm mit einer schlimmen Brandwunde versehen. Das schlimmste jedoch war, dass zwei Soldaten recht und links von ihm standen und ihm zwei Dolche an die Kehle drückten. Herko blickte ihr mit triumphierenden Lächeln direkt entgegen.
 

Azula schien vor Zorn förmlich zu explodieren, doch Herko schien dies wenig zu interessieren. Immer noch lächeln deutete er auf sie und sagte: „Ergib dich! Oder er stirbt!“
 

Katara sah aus dem Augenwinkel wie sich ihr weitere Soldaten näherten. Sie hielt noch immer die Wasserkrake um sich gebändigt, so dass die Männer noch auf Abstand blieben, doch was sollte sie jetzt nur tun. Verzweifelt blickte sie zwischen Herkos siegessicherer Miene und Zukos wütendem Gesichtsausdruck hin und her. Sie konnte nicht zurück. Sie würde es nicht noch einmal ertragen, sich in die Hände ihres Peinigers zu begeben. Sie wusste sehr genau, was als nächstes auf sie zukommen würde. Nicht nur die Schläge, nein. Sie musste unwillkürlich an seine Berührungen, seinen heißen Atem in ihrem Nacken denken und fühlte die aufkommende Verzweiflung. Aber sie konnte Zuko auch nicht im Stich lassen.
 

Mit hängendem Kopf ließ sie die Arme sinken und die Wasserarme fielen in sich zusammen. Beinahe sofort wurde sie von hinten gepackt und sie spürte wie ihr die Hände schmerzhaft festgehalten wurden. Sie wollte sehen wie es Zuko ging, doch sie schaffte es nicht den Kopf auch nur ein Stück zu heben, denn sie vernahm augenblicklich Herkos Gegenwart neben sich. Schmerzhaft verdrehte er ihr die Arme auf den Rücken und zog sie eng an sich.
 

Mit der freien Hand fuhr er ihr am Hals entlang und schob ihr Kinn nach oben bevor er ihr ins Ohr flüsterte: „Ich habe dich vermisst mein Täubchen.“
 

Katara versuchte die Tränen mit aller Gewalt zurückzuhalten, aber es gelang ihr nicht. Krampfhaft starrte sie stur geradeaus, als Herko ihr Kinn nach oben drückte. Nur verschwommen nahm sie Zuko durch ihren Tränenschleier wahr, wie er versuchte gegen die Männer die ihn in Schach hielten anzukämpfen. Hätte Herko sie nicht festgehalten, sie wäre angesichts ihrer zitternden Knie zu Boden gegangen. Sie hatten es doch fast geschafft. Nicht mehr lange und sie hätten die anderen erreicht. Stattdessen war sie wieder in den Fängen dieses Monsters und spürte seine Hand ihren Körper entlang wandern.
 

Mit Entsetzen sah Zuko wie Herko mit suchenden Fingern über Kataras Körper strich, während er ihr mit der anderen die Arme auf den Rücken verdrehte. Jetzt verstand er auch, wieso sie damals so abwehrend darauf reagiert hatte, als er ihr Kinn nach oben gezogen hatte, damit sie ihn anblickte. Warum nur wehrte sie sich nicht?. Warum ließ sie das zu?. Sie hätte dieses Scheusal mit einer einzigen Bewegung ins Jenseits befördern können.
 

Er durfte nicht zulassen, dass sie das für ihn tat. Aber sosehr er sich auch wandte, er konnte sich dem Griff der Soldaten nicht erwehren. Noch bevor er einen weiteren Versuch unternehmen konnte, trat Azula vor ihn und blickte mit kalter Miene zu ihm herab.
 

„Hör auf zu zappeln Zuzu! Sieh deiner Niederlage ins Gesicht. Du hast verloren.“ Wütend brüllte er zurück: „Ja aber nur weil du unfair gekämpft hast. Du hättest mich nicht besiegt, wenn dir niemand geholfen hätte. Du bist gar nicht in der Lage etwas allein zu erledigen.“
 

Mit dem Handrücken knallte Azula ihm eine Ohrfeige ins Gesicht und hob an ihm den Rest zu geben. Doch mit einem Mal spürte Azula ein paar schnelle Schläge im Kreuz und sank bewegungsunfähig zu Boden. Ty Lee. Ty Lee hatte sie verraten.
 

Ungläubig blickte Zuko auf. Damit hatte auch er nicht gerechnet. Er hatte zwar aus den Augenwinkeln heraus gesehen, dass Ty Lee sich ihnen aus dem Wald heraus näherte, aber nie im Leben hätte er erwartet, dass Ty Lee ihm half. Mit einem gezielten Kienhacken entledigte er sich des Soldaten rechts von ihm, währen Ty Lee den anderen außer Gefecht setzte. Fragend blickte er sie an, doch sie schüttelte nur den Kopf und sagte ihm er solle gehen.
 

Augenblicklich rannte er auf Katara und Herko zu, während Ty Lee bei der nunmehr brüllenden Azula zurückblieb. Katara schien von seiner Befreiung nichts mitbekommen zu haben, denn sie stand noch immer regungslos in Herkos Griff. Zuko brüllte ihren Namen, in der Hoffnung sie wachzurütteln, während er sich einen Weg durch die restlichen Soldaten kämpfte.
 

Katara hörte seinen Ruf und blickte auf. Unglaubliche Freude durchströmte sie, als sie sah wie Zuko versuchte sich zu ihr durchzukämpfen. Verzweifelt versuchte sie Herko abzuschütteln. Sie musst nun keine Rücksicht mehr nehmen und konnte wieder kämpfen, doch Herko der dies hatte kommen sehen, als Zuko auf sie zustürmte, hatte ihre Arme in einen eisernen Griff genommen. So leicht würde er sein Vögelchen nicht davonfliegen lassen und wenn er ihm dafür beide Flügel brechen musste. Sie gehörte ihm.
 

Ohne ihre Arme konnte Katara nicht bändigen und so trat sie so fest sie nur konnte mit dem Fuß nach hinten zwischen seine Beine. Nur einen kurzen Augenblick lang lockerte Herko seine Griff und Katara konnte sich im entwinden. Doch bevor sie auch nur den Versuch machen konnte, neues Wasser zu sich zu ziehen, warf Herko sie zu Boden und holte mit einem Dolch zielgerichtet auf ihr Herz aus. Instinktiv tat Katara das einzige was ihr in dieser Situation noch üblich blieb – sie bändigte sein Blut.
 

Sie hatte sich einst geschworen, diese Technik niemals zu benutzen, doch dieses Monster hatte es nicht anders verdient. Hasserfüllt dachte sie daran was er ihr alles angetan hatte und was er noch vorhatte zu tun und zwang ihn in die Knie, während sie sich wieder aufrichtete. Die Soldaten um sie herum gingen augenblicklich auf Abstand. Sie konnten kaum glauben was sie da sahen. Die Wasserbändigerin kontrollierte den General wie eine Marionette, nur durch die Bewegung ihrer Hände und Arme. Keiner dieser Männer wagte es sich ihr entgegenzustellen – nicht für diesen Mann.

Gefühle

KATARA + ZUKO
 

Fassungslos blickte Zuko auf den Anblick, der sich ihm bot. Er verstand nicht wie es Katara gelang Herko mit Hilfe ihrer Bändigungskraft zu kontrollieren. Er hatte noch nie von einem Wasserbändiger gehört, der eine solche Technik beherrschte. Sorgen bereitete ihm jedoch nicht die - zugegebener Maßen unheimliche – Bändigungstechnik, sondern vielmehr Kataras hasserfüllter Blick, mit dem sie Herko fixierte. Er sah noch immer die Spuren ihrer Tränen auf den Wangen und verstand auch ihren Hass auf diesen Mann.
 

Mit kaltem Blick taxierte Zuko die restlichen Soldaten: „Verschwindet! Er ist es nicht wert, dass ihr für ihn sterbt.“

Und in ironischem Ton setzte er noch hinzu: „Und vergesst nicht euer Prinzesschen mitzunehmen!“
 

Die Soldaten ließen sich das nicht zweimal sagen, keiner hatte Lust für den General sein Leben aufs Spiel zu setzen. Schnellen Schrittes nahmen sie die noch immer zeternde Azula auf, die sie Feiglinge und schlimmeres schimpfte, und machten sich aus dem Staub.
 

Ty Lee war unschlüssig zurückgeblieben. Es gab nun kein Zurück mehr. Azula würde alles tun, um sie für ihren Verrat büßen zu lassen. So blieb sie einfach stehen und betrachtete gebannt die Szene vor sich. Ty Lee fragte sich, was sie wohl an Kataras Stelle tun würde. Würde sie ihn töten? Zuko schien ebenfalls verunsichert. Er blickte genauso gebannt wie sie auf die Wasserbändigerin und schien abzuwarten was als nächstes geschah.
 

Katara betrachtete den Mann vor sich voller Abscheu. Er war es der sie stundenlang, nein tagelang gequält hatte. Wie oft hatte sie sich gewünscht, dass es andersherum war, dass er am Boden kroch und sie die Zügel in der Hand hatte. Doch was jetzt? Sie verspürte den Drang, ihn genauso leiden zu lassen, wie sie gelitten hatten. Es wäre so einfach, sie musste nur den Blutfluss zum Herz unterbinden. Es wäre eine einzige Fingerbewegung, mehr nicht. Angeekelt dachte sie an die letzten Paar Minuten zurück, wie er mit der Hand über ihren Körper gestrichen und ihr ins Ohr geflüstert hatte, was er als nächstes mit ihr vorhatte. Sie bekam eine Gänsehaut, wenn sie nur daran dachte und spürte wie ihr die Galle hochkam.
 

Dieses Monster hatte es nicht verdient weiterzuleben. Ja, er hatte sogar versucht sie selbst zu töten, wenn er sie nicht bekommen konnte. Aber sie wollte und konnte es nicht beenden, nicht so. Mit einer schnellen Absenkung ihrer Arme löste sie die Kontrolle und drehte im den Rücken zu. Erst jetzt bemerkte sie, dass Zuko direkt hinter ihr Stand.
 

Doch bevor dieser zu Sprechen ansetzen konnte, kam von Herko ein schallendes Gelächter. „Ich wusste, dass du es nicht zu Ende bringen kannst mein Täubchen. Im Grunde deines Herzens hast du dich doch nach mir gesehnt.“
 

Beinahe sofort sah sich Herko einer Scharr gewaltiger Eisspeere gegenüber, die auf ihn zuflogen. Doch statt in aufzuspießen, schlugen sie um ihn herum ein und machten ihn bewegungsunfähig. Wie ein Gitter umgaben in das Eis, als Katara an ihn herantrat.
 

„Du tätest gut daran, mich nicht noch mehr zu reizen. Es sei denn du willst in einem Eisblock langsam ersticken.“
 

Herko schluckte jede weitere Erwiderung hinunter und starrte sie mit einem Anflug von Angst an. Katara bedachte ihn mit erkaltetem Blick und bändigte auf eine Weise wie sie es noch nie getan hatte.
 

Herko fragte mit zittriger Stimme: „Was tust du da?“

In Kataras Augen stand fast so etwas wie Mitleid als sie antwortete. „Ich habe dir ein kleines Geschenk hinterlassen.“
 

Und ohne weitere Erklärung trat sie in den Wald hinein und ließ den noch immer eingepferchten Herko zurück.
 

Zuko machte sich eilig daran ihr zu folgen, wobei er Ty Lee zuwinkte ebenfalls zu folgen. Diese zuckte mit den Schultern und schloss zu Zuko auf, der versuchte mit Kataras schnellem Schritt mitzuhalten.
 

„Was hast du damit gemeint, dass du ihm ein Abschiedsgeschenk gegeben hast?“
 

Katara blieb so abrupt stehen, dass Zuko beinahe in sie hineingelaufen wäre. Als sie antwortete blickte sie sich jedoch nicht um. „Ich habe meine Heilungskräfte ins Gegenteil umgewandelt.“
 

Sie blickte sich um und schaute in Zuko fragendes Gesicht. Erst jetzt bemerkte sie Ty Lee an seiner Seite, doch Zuko bedeutet mit einer Geste, dass das schon in Ordnung wäre und so wand sie sich mit gerötetem Gesicht wieder an ihn.
 

„Er wird keiner Frau je wieder seine sogenannten „Freuden“ schenken. Ich habe die Muskelstränge seiner... nun ja... seines Geschlechtteils gekappt.“
 

Katara blickte wieder verlegen zu Boden, während Zuko beinahe instinktiv die Hände Richtung Hose wandern ließ. Als ob ihn das schützen könnte. Etwas gehemmt schüttelte er den Kopf, nach seiner Ansicht hätte sie Herko wohl besser umgebracht.
 

Doch Ty Lee überraschte ihn abermals. „Er hat es nicht anders verdient. Das war eine gute Entscheidung.“ Katara schenkte ihr ein zaghaftes Lächeln und fragte, was sie jetzt tun wolle.
 

„Ich werde versuchen, vor Azula zum Palast zu gelangen um Mai zu warnen. Es wäre besser für sie nicht dort zu sein, wenn Azula ankommt! Danach sieht man weiter.“
 

Zuko bot ihr an, doch mit ihnen zu kommen, doch Ty Lee lehnte dies ab und machte sich auf den Weg. Wieder alleine versorgte Katara erst mal Zukos Wunde, wobei sie nicht alles sofort heilen konnte, dazu war die Verletzung zu groß. Sie riss ein Stück Stoff aus Zukos Mantel – ihr eigenes Kleid wollte sie nicht kaputt machen – und verband ihm den Arm.
 

„Mehr kann ich im Moment nicht machen. Ich werde heute Abend versuchen, auch den Rest zu heilen.“

Zuko nickte. „Ist mit dir alles in Ordnung?“

„Nein.“
 

Besorgt blickte Zuko sie an, doch sie drehte den Kopf weg und stand schnell wieder auf. Noch während Zuko sich ebenfalls hochzog, lief sie weiter Richtung Dorf. Er folgte ihr einige Zeit schweigend als er ein leichte Schniefen von ihr hörte.
 

Sofort beschleunigte er seine Schritte und ergriff ihre Hand. „Katara?“
 

Mit gebrochener Stimme antwortete sie das alles in Ordnung sei uns sie sich beeilen sollten, doch Zuko ließ ihre Hand nicht los. Vorsichtig trat er näher heran und drehte Katara, die ihm noch immer den Rücken zuwand, zu sich herum. Deutlich konnte er sehen, dass sie weinte. Die Tränen flossen ihr nur so in Strömen die Wanger herunter.
 

Kurzerhand zog er sie in seine Arme um sie zu trösten, doch Katara versuchte sich ihm zu entwinden. Sie wusste, wenn sie sich jetzt in den Arm nehmen ließ, würde sie überhaupt nicht mehr aufhören können zu weinen. Sie wollte jetzt keine Schwäche zeigen. Doch Zuko blieb beharrlich und so klammerte sich Katara wie eine Ertrinkende an ihn und konnte überhaupt nicht mehr aufhören zu schluchzen. Sosehr sie auch dagegen ankämpfte, sie konnte es nicht unterdrücken und so ließ sie den Tränen einfach freien Lauf.
 

Erst nach einer halben Ewigkeit wie es schien, versiegte der stetige Tränenfluss und Katara beruhigte sich wieder langsam. Sie fühlte sich völlig ausgepumpt und erschöpft. >Dämliche Heulerei> Erst jetzt merkte sie, dass sie mit Zuko auf dem Waldboden saß. Sie konnte sich gar nicht erinnern, hingesessen zu sein, aber das spielte jetzt auch keine Rolle mehr. Sachte strich ihr Zuko die Haare aus dem Gesicht, doch Katara vergrub dieses noch tiefer in Zukos Hemd. Sie wollte nicht, dass er ihr verheultes Gesicht sah.
 

Doch Zuko hörte nicht auf sie zu streicheln und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Das wiederum brachte Katara dazu nun doch aufzuschauen und sofort fand sie sich in einem leidenschaftlichen Kuss wieder, der überhaupt nicht mehr aufzuhören schien. Allein der immer größer werdende Drang nach Luft brachte beide schließlich doch wieder auseinander. Zuko hob an etwas zu sagen, doch Katara legte ihm nur den Zeigefinger auf die Lippen und schüttelte den Kopf. Sie wollte jetzt nicht reden, nicht denken. Entgegen aller Vernunft zog sie Zuko näher zu sich und schon bald zwischen Küssen und Streicheln fand sie sich neben ihm auf dem Boden liegend wieder.
 

Diesmal stieß sie seine Hand auch nicht weg, als er ihre sensibleren Körpergegenden langsam erkundete. Immer leidenschaftlicher und intensiver wurden ihre Berührungen. Sie konnten die Lippen kaum voneinander lösen. Selbst als Zuko den Gürtel ihres Kleides löste und ihr die erste Lage mit geübter Hand von den Schultern gleiten ließ, hielt Katara ihn nicht auf. Im Gegenteil. Je mehr ihrer Kleidungsstücke fielen, desto mehr fielen auch Zukos.
 

Letztlich hatte sich nichts weiter mehr an, als ihr knappes weißes Untergewand und Zuko seine knielange Hose. Sie spürte seine Haut auf der ihren und fuhr mit den Händen jede Stelle seines Rückens und jeden Muskel seiner Arme entlang. Ein Stöhner entwich ihren Lippen als Zuko mit seiner Hand unter ihr Top fuhr und mit seinen Lippen immer tiefer am Hals entlang wanderte. Katara konnte kaum noch an sich halten, sie spürte ein unglaublich starkes Verlangen, dass sie nicht benennen konnte.
 

Zuko indes konnte sich kaum noch zurückhalten, er glaubte jeden Moment zu explodieren, als sie ihn nicht davon abhielt ihre Brüste zu streicheln. Er spürte wie ihre Brustwarzen sich unter seiner Berührung aufrichteten und konnte seinerseits die Enge seiner Hose kaum noch ertragen. Zuko wusste, er musste sachte vorgehen, er durfte sie keines Falls bedrängen, doch es wurde immer schwieriger ihr nicht einfach den letzten Rest Stoff vom Körper zu reißen.
 

Katara hatte ihn durch ihre plötzliche Bereitwilligkeit überrascht und gewisse Bedenken, gerade jetzt mit ihr herumzumachen, kamen ihm in den Sinn. Doch er verwarf sie genauso schnell wie sie gekommen waren. Allein die Gefühle, die Katara in ihm auslöste, zählten jetzt noch. Erschrocken holte er Luft, als Katara das Zugband seiner Hose löste. Sämtliche Hemmungen vielen damit von ihm ab und er entfernte Kataras letzte Kleiderschicht so dass sie nunmehr völlig entblößt vor ihm lag.
 

Forschend mit Hand und Lippen fuhr er über ihren Körper. Kostete ihren Geschmack und die Weichheit ihrer Haut aus. Er fühlte sich unglaublich erregt, sämtliche Muskeln seines Körpers waren bis aufs äußerte gespannt und als Katara seine Härte mit der Hand berührte konnte er kaum noch an sich halten. Nunmehr war es an ihm einige Stöhner von sich zu geben. Mit streichenden Bewegungen fuhr er mit den Hand am Bauchnabel immer tiefer, bis er am Ziel angekommen war.
 

Katara schämte sich nicht länger der Geräusche, die sie von sich gab. Sie gab sich allein dem überwältigendem Gefühl hin, das sie förmlich überrollte. Allein dieser Moment zähle und alles andere spielte keine Rolle mehr. Katara wollte Zuko spüren, berühren , eins mit ihm sein. Immer enger zog sie ihn an sich, sofern das überhaupt noch ging. Zuko wurde überwältigt von Kataras Verlangen, hörte wie sie seinen Namen flüsterte und spürte die Tiefe zwischen ihren Schenkeln.
 

Und als Zuko sich nicht länger zurückhalten konnte und in sie drang waren ihre Empfindungen unbeschreiblich. Sie war von solchem Verlangen und Erregung erfüllt, dass sie den kurzen Schmerz kaum wahrnahm und sich ganz dem Moment hingab. Zuko hingegen war überrascht und auch ein wenig erschrocken als er merkte, dass sie noch unberührt gewesen war. Etwas, dass angesichts ihres vorherigen unsicheren Verhaltens eigentlich nicht wirklich überraschend war.
 

Doch weiter kam Zuko nicht mit seinen Gedanken, den sofort fluteten sämtliche Sinneswahrnehmungen über ihn und er dachte an überhaupt nichts mehr. In unglaublicher Ekstase führte er sie mit ihm gemeinsam zum Höhepunkt und hatte niemals zuvor eine solche Zufriedenheit empfunden.
 

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:o)
 

Oh man, ich hoffe ich habs so rübergebracht wie beabsichtigt. Ich bin nicht sehr gut in der Beschreibung von sexuellen Szenen. Vielleicht noch eine kleine Anmerkung, ich gehe hier bei meinen Überlegungen davon aus das Zuko schon Sex hatte. Seine unsichere und etwas unbeholfene Art bei Frauen muss ja nicht heißen, dass er völlig inaktiv war / ist.
 

Ich hoffe es gefällt euch und möchte mich gleichzeitig bei allen meinen fleißigen Lesern bedanken. Eure Kommis spornen mich immer wieder an, so schnell wie möglich weiterzuschreiben.

Knappes Spiel

KATARA + ZUKO
 

Da lagen sie nun auf dem Boden, eng aneinander geschmiegt und keiner wusste, was er dem anderen sagen sollte. Katara lag mit dem Kopf auf Zukos Schulter und hatte die Hand auf seine Brust gelegt. Sie hatten sich noch nicht wieder angezogen, sondern sich lediglich mit dem Mantel zugedeckt, so dass sie die Körperwärme des jeweils anderen noch immer auf der Haut spüren konnten. Katara lauschte dem Schlagen seines Herzens, ein Geräusch das mittlerweile eine unglaublich beruhigende Wirkung auf sie hatte und versuchte sich über ihre Gefühle klar zu werden.
 

Sie bereute nicht was sie getan hatte, aber wirklich glücklich war sie auch nicht darüber. Nicht, dass es nicht schön gewesen wäre. Zuko war erstaunlich einfühlsam vorgegangen und wenn sie die Wahl hätte, würde sie es wohl jederzeit wieder tun, aber es war auch mit reichlich Ärger verbunden, dass wusste sie. Zum einen war die Wahrscheinlichkeit, dass das für Zuko mehr als nur ein Abenteuer und der Reiz des Fremden war, nach Kataras Ansicht ziemlich gering und zum anderen gefährdete diese Ausschweifung Kataras Stellung im Stamm.
 

Eine Frau des Wasserstamms ging jungfräulich in die Ehe, etwas das für Katara nunmehr unmöglich war. Aber wollte sie das wirklich. Sie musste sich eingestehen, dass sie sich an die Freiheit des Herumreisens gewöhnt hatte. Es würde ihr schwer fallen, einfach Hausfrau und Mutter zu sein, wobei die Auswahl an Männer in ihrem Stamm durch den Krieg auch nicht wirklich groß war. Sie hatte sich überlegt, nach dem Krieg das Wasserbendigen zu unterrichten, aber auch das wäre bei ihrem Stamm nicht möglich. Es gab dort keine Wasserbendiger mehr.
 

Meister Paku hatte zwar vorgehabt, beim Aufbau ihrs Stammes zu helfen, aber wenn er dort war, benötigte man auch Katara als Lehrerin nicht. Aang liebte sie, dass war ihr jetzt klar. Seine Gefühle erwidern konnte sie jedoch nicht. Ihre Gefühle für ihn waren eher freundschaftlicher Natur, dass hatte ihr das Zusammensein mit Zuko deutlich gemacht. Allein das Kribbeln im Bauch, dass sie übermannte wenn Zuko sie küsste, war so völlig anders, als das Gefühl, das sie damals bei Aangs Kuss empfunden hatte. Und jetzt, jetzt lag sie hier mit einem Mann zusammen, denn sie nach dem Krieg wahrscheinlich nie wieder sehen und der dann wahrscheinlich seiner eigenen Wege gehen würde. Immer vorausgesetzt sie überlebten den Kampf mit der Feuernation.
 

Katara bemerkte anhand des gleichmäßigen Atems, dass Zuko eingeschlafen war. Langsam und vorsichtig erhob sie sich um ihn nicht zu wecken. Das plätschern eines nahen Flusses hatte in ihr den Wunsch geweckt zu baden. So nahm sie ihre Kleider auf und ging leise Richtung Fluss, der keine fünf Meter hinter einigen Büschen verborgen entlang floss. Das Wasser war alles andere als kühl, dennoch genoss sie es, sich waschen zu können.
 

Als sie jedoch anfing ihren Körper abzuschrubben, viel ihr ein roter Fleck oberhalb ihres Brustansatzes auf. Fast hätte sie laut geflucht. Wie um Himmels willen sollte sie das vor den anderen verstecken. Vielleicht konnte sie ihn ja mit ihrer Heilkräften entfernen, schließlich war es ja eigentlich nichts anderes als ein Bluterguss, der durch das Ansaugen der Haut entstanden war. Als sie es versucht hatte und der Fleck nicht mehr zu sehen war, atmete sie erleichtert aus. Wenigstens würden ihr so ein paar unangenehme Frage erspart bleiben.
 

„Du hast da einen vergessen!“

Katara zuckte durch Zukos unerwartete Stimme deutlich zusammen und drehte sich erschrocken zu ihm um.
 

„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Auch wenn es nicht sehr nett war mich einfach allein liegen zu lassen.“

Katara konnte nicht anders sie musste lächeln als sie antwortete. „Du sahst so friedlich aus, ich wollte dich nicht wecken.“

„Naja, es war ja auch nicht wirklich schwer dich zu finden. Ich schätze mal, wenn du verloren gehst, muss man einfach nach dem nächsten Wasserlauf suchen.“
 

Katara wollte schon dagegenhalten, als ihr bewusst wurde, dass Zuko seine Hose anhatte und sie noch immer vollständig nackt war. Langsam sank sie bis zur Nasenspitze ins Wasser, auch um ihre Verlegenheit zu verbergen. >Herje ihr hattet Sex miteinander und du schämst dich, dass er was sehen könnte.< Katara wusste nicht warum es ihr peinlich war, schließlich hatte er sie schon nackt gesehen, aber irgendwie war es ihr trotzdem unangenehm. Zuko folgte Kataras Blick zu ihren Kleidern, die neben ihm auf den Boden lagen und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
 

Doch dann viel ihm etwas anderes ein und seine Stimmung wurde merklich gedrückter. „Bereust du was wir getan haben?“
 

Katara, die nach seinem Lachanfall mit einer solchen Frage nicht gerechnet hatte, antwortete nicht sofort. Sie schob zunächst ihren Kopf weiter aus dem Wasser um überhaupt reden zu können – jedoch nur bis zum Halsansatz – und blickte ihm fest in die Augen.
 

„Nein, das tue ich nicht! Und ich würde es jederzeit wieder tun.“
 

Zukos Herz machte einen kleinen Hüpfer, er hatte sie vor der Antwort gefürchtet und fühlte sich gleich um einiges Erleichtert und glücklich, auch wenn ihm das nicht sofort klar war.
 

Mit einer herausfordernden Grinsen ging er in die Hocke und blickte an Kataras Körper hinab, der durch das klare Wasser nicht wirklich verdeckt war. „Ach wirklich? Darf ich das >jederzeit< wörtlich nehmen?“
 

Katara konnte nicht umhin zu bemerken, wohin sein Blick gefallen war und sich versuchte sich mit den Händen zu bedecken. Sofort stieg ihr wieder die Schamesröte in die Wangen. Zuko bekam seine Antwort, indem ein Schwall Wasser über ihm hereinbrach, was wohl als „Nein“ gewertet werden konnte. Überrascht landete er auf dem Hosenboden. Jetzt hatte ihn dieses kleine Luder schon wieder voll gespritzt, genau wie in der Höhle. Wenn sie so weiter machte, würden seine Kleider überhaupt nicht mehr trocknen.
 

Als er jedoch sah, dass Katara die Hände vor den Mund geschlagen hatte, um ihr Lachen zu verbergen stürzte er sich kurzerhand, samt Hose in den Fluss und griff nach Katara. Der war das alles andere als Recht, zumal sie immer noch unbekleidet war und Zuko in diesem Punkt deutlich im Vorteil war. Sie versuchte ihm davon zu schwimmen, doch er packte sie kurzerhand von hinten an der Hüfte und zog sie in seine Arme. Sofort fing Kataras Herz wieder heftig an zu schlagen und hatte das Gefühl, dass tausende von Ameisen über ihre Haut rannten. Zuko hingegen fühlte sich sofort wieder erregt, als er sie so in den Armen hielt und ihren Körper an den seinen drückte.
 

Katara spürte ebenfalls, dass sich da etwas getan hatte. Sie konnte seine Härte deutlich durch seine Hose spüren und sofort überschlugen sich ihre Gedanken. Hin und hergerissen zwischen dem Gedanken, dass sie so schnell wie möglich zu den anderen aufschließen mussten und dem Verlangen dieses Gefühl, das durch ihren Körper rannte nicht zu verlieren, zog sie seine Hände von ihren Hüften nach vorne, so dass er sie mit seinen Armen noch fester umschloss.
 

Zuko vergrub das Gesicht in ihren Haaren und versuchte wieder Herr seiner Sinne zu werden. Aber es wollte ihm nicht recht gelingen. Er nahm nichts anderes mehr wahr, als die Frau die er seinen Armen hielt. >Zum Teufel mit der Vernunft> Beinahe sofort wanderten seine Hände über ihren Körper und bedeckte ihren Hals und Schulter mit seinen Küssen, als ein Geräusch in der Ferne, beide förmlich erstarren ließ. Appas Brüllen!
 

Die anderen waren auf die Suche nach ihnen gegangen. Sofort löste sich Katara aus Zukos Umarmung und lief eilig ans Flussufer wo sie sich hastig das Wasser vom Körper strich und die Kleider überwarf. Zuko tat es ihr gleich, wenn auch ein wenig langsamer. Er musste erst das störende Gefühl in der Hose los werden und verfluchte den Avatar innerlich für sein schlechtes Timing. Hätte er nicht einfach noch etwas im Dorf warten können?
 

Er schüttelte den Kopf angesichts seiner Gedanken, dass war nicht wirklich fair. Die anderen hatten sich bestimmt Sorgen um Katara gemach und beschlossen sich auf die Such nach ihr zu machen. Sich selbst schloss er in diese Sorge nicht wirklich mit ein. Nachdem er sich einen Weg durch das Gestrüpp gebahnt hatte, zog er seine restlichen Kleider an und hätte vor Schreck beinahe aufgeschrieben, als Katara mit einer schnellen Bewegung das Wasser aus seiner Hose zog. Ihr Gesichtsausdruck dabei war ein Mischung aus Bedauern und Sorge. Bedauern darüber, dass sie unterbrochen worden waren und Sorge darüber, dass die anderen vielleicht etwas gesehen hatten.
 

Als Appas Umriss am Himmel erkennbar wurde, bändigte Katara eine Wasserfontäne in die Luft um die anderen auf sich aufmerksam zu machen. Nachdem Appa gelandet war, fand Katara sich sofort in einer stürmischen Umarmung ihres Bruders wieder, der sich sogar Toph kurz anschloss bevor sie Katara einen kräftigen Knuff am Arm versetzte.
 

Sokka bestürmte sie sofort mit Fragen, wie es ihr ginge, wie sie entkommen waren, warum zum Teufel sie sich soviel Zeit gelassen hatten und warum sie den so Rot im Gesicht war. Katara überhörte die letzte Frage und verwünschte ihren Bruder gleichzeitig dafür, dass er mal wieder mehr sah, als er sollte.
 

Sie versuchte zu erklären, dass sie auf dem Weg hierher auf einige Schwierigkeiten gestoßen waren, wobei sie auch hier einige Stellen ausließ. Sie konnte jedoch nicht umhin festzustellen, dass Aang und die anderen fehlten. Sokka erklärte ihr, dass er mit dem Gleiter ebenfalls auf die Suche nach ihnen gegangen waren und die anderen im Dorf warteten. Zuko war während dieser ganzen Wiedersehensarie im Hintergrund geblieben und ließ Katara dabei jedoch keinen Augenblick aus den Augen. Schließlich machten sich alle mit Appa auf den Weg ins Dorf wobei auch Katara nicht umhin konnte, Zuko gelegentlich einen Blick zuzuwerfen.

Ein kleiner Schups

AVATAR-GRUPPE
 

Aang der schon von weitem sah, dass auf Appas Rücken mehr Personen saßen als zuvor, zog mit seinem Gleiter vor lauter Freue ein paar Loopings in der Luft. Er fühlte sich unglaublich erleichtert, dass sie Katara gefunden hatten. Er konnte die Sorgen, die er sich um sie gemacht hatte gar nicht beschreiben. Es war als viele ihm ein schwerer Steinblock vom Herzen, sie wieder in Sicherheit zu wissen. Sofort lenkte er seinen Gleiter Richtung Lager um Katara in die Arme schließen zu können.
 

Am Lager angekommen, sah Katara sich aufs Neue von einer Umarmung in die nächste gezogen. Die vielen Fragen die ihr von jedermann entgegengeworfen wurden, waren allerdings zuviel für sie. Sie konnte und wollte nicht über ihre Erlebnisse während der Gefangenschaft reden und blickte hilfesuchend zu Zuko. Dieser sah ihren verzweifelten Blick und berichtete, dass sie nachdem sie aus der Festung fliehen konnten, eine Verfolgungsjagd und einige Schlachten mit Azula hinter sich gebracht hatten.
 

Genau wie Katara zuvor lies auch Zuko dabei einige Details außen vor und erwähnte nur, dass sie ein paar Stunden Rast in einer Höhle und im Wald gemacht hatten, um sich nach dem Kampf auszuruhen. Auch Ty Lees Hilfe wurde erwähnt, wobei er beim Ablauf der Kämpfe auch nicht wirklich ausführlich wurde. Den Anderen schien diese Erklärung, als Grund für ihre Verspätung, auszureichen, doch irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass die blinde Erdbändigerin mehr als einmal die Augenbrauen hob.
 

Sokka versuchte Katara weitere Einzelheiten über die Geschehnisse aus der Festung zu entlocken, doch diese wich ihm aus, indem sie sagte dass sie müde und hungrig sei. Aang führte sie sogleich ins Gasthaus, in dem die Gruppe derzeit untergebracht war. Sokka wollte ihr hinterher und erneut nachfassen, doch Zuko hielt ihn an der Schulter zurück und schüttelte stumm den Kopf.
 

Sokka befürchtete schon das Schlimmste doch Toph kam einer weiteren Fragerei an Zuko zuvor: „Lass ihr Zeit und bedräng sie nicht so. Sie wird es dir früher oder später erzählen, was in den zwei Tagen geschehen ist, auch ohne dass du alle Beteiligten zu Tode fragst.“
 

Zuko hingegen hoffte, dass Katara ihrem Bruder nicht allzu viel erzählte. Zuko und Azula hatten niemals eine enge geschwisterliche Beziehung zueinander gehabt, doch in den letzten Tagen hatte er erkannt, dass Sokka alles für seine Schwester tun würde. Zuko konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass Kataras Bruder von ihrem >ja was nur - vielleicht Verhältnis?< wirklich begeistert sein würde. Zuko war sich nicht so recht im Klaren darüber, was das zwischen ihnen gewesen war oder was es bedeutete. Insgeheim ärgerte er sich auch darüber, dass ihm die kleine Wasserbändigerin nicht mehr aus dem Kopf ging. Er hatte doch weiß Gott genug andere Sorgen.
 

Als er mit Sokka ins Gasthaus ging, war Katara laut Harus Auskunft bereits mit Toph in eins der umliegenden Badehäuser verschwunden, wobei er insgeheim hoffte, dass sie noch die anderen Kussflecken würde verschwinden lassen. Andererseits würde die Erdbändigerin auch nicht wirklich etwas sehen oder verraten können, wobei er sich aber vornahm in ihrer Nähe besonders vorsichtig zu sein.
 

Der Avatar saß noch am Tisch und spielte mit zufriedenem Gesichtsausdruck mit seinem Lemuren. Zuko nutzte die Gelegenheit ihn wegen der weiteren Pläne anzusprechen. Zumal Azula wusste wo sie sich aufhielten und bald mit neuen Truppen würde anrücken. Letztendlich einigten sie sich darauf, im Sommerhaus von Zukos Familie auf Ember Island unterzutauchen, nachdem Zuko versicherte, dass sie dort bestimmt niemand suchen würde.
 

Katara nutzte die Gelegenheit im Badewasser die letzten verräterischen Spuren zu beseitigen, indem sie einfach nochmals ihre gesamte Haut heilte. In dem Moment, da sie mit Toph ins Badehaus gegangen war, hatte sie das Gekicher einiger Mädchen verfolgt, die die Spuren an ihrem Hals und Ausschnitt bemerkt hatten. Noch nie war sie so froh darüber gewesen, dass Toph nichts sehen konnte und dass Zuko ein Kleid mit hohem Kragen ausgesucht hatte. Toph hatte allerdings sehr wohl gemerkt, dass etwas nicht stimmte.
 

Zuko und Katara hatten beim Erzählen nicht wirklich gelogen, doch Toph vermutete dass sie durchaus etwas verheimlicht hatten. Auch war ihr nicht entgangen, wie sehr in Katara Panik aufgestiegen war, als Sokka allzu viel über ihre Gefangenschaft wissen wollte. Toph beschloss in diesem Punkt nicht nachzufassen und lieber ein für sie lustigeres Thema anzuschlagen.
 

„Sag mal Zuckerpüppchen, was läuft da eigentlich zwischen dir und Zuko?“

Katara ließ angesichts dieser Frage vor lauter Schreck die Bürste fallen, die sie bis eben noch in der Hand gehalten hatte. Jedoch gewann sie ihre Fassung schnell wieder als sie antwortete: „Was soll schon zwischen uns sein? Ich hasse ihn nicht mehr falls du das meinst. Schließlich hat er mir geholfen.“
 

Toph konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, sagte jedoch nichts weiter dazu. Auf dem Weg zurück nahm sie sich fest vor, schon noch herauszufinden was da vor sich ging. Bei Jet hatte sie schließlich auch einen guten Riecher gehabt.
 

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Auf Ember Island angekommen, machten sich Aang und Zuko zunächst wieder an ihr Training. Katara war froh, dass Aang durch Zukos Training abgelenkt war und nicht ständig um sie herumschlawenzelte. Es reichte schon das Haru ständig in ihrer Nähe war, etwas das sie zur Zeit überhaupt nicht gebrauchen konnte und sowohl von Aang als auch Zuko mit einigem Missfallen betrachtet wurde.
 

Katara hatte sich angewöhnt Aang und Zuko aus dem Weg zu gehen, da sie sich nicht in der Lage sah, beiden gleichzeitig gegenüberzutreten. Auch Harus Annäherungsversuchen wich sie aus, indem sie vorgab ebenfalls trainieren zu müssen. Zuko indes war nicht entgangen, wie Aang Katara gelegentlich ansah und kam nicht umhin sich innerlich zu verfluchen. Gerade als er endlich von der Gruppe akzeptiert wurde, musste er sich natürlich ausgerechnet an die Freundin des Avatars heranmachen. Wobei das Wort Freundin nicht wirklich zutreffend war, zumal sie seine Gefühle anscheinend nicht erwiderte.
 

Doch es war nicht zu leugnen, dass Aang an der Wasserbändigerin hing und aus irgendeinem Grund bereitete dies Zuko ein immer schlechteres Gewissen. Auch die ständige Anwesenheit der Anderen, irgendjemand schien immer in der Nähe zu sein, verhinderte dass er sich mit Katara aussprechen konnte. Er wusste, dass das was zwischen ihnen geschehen war dringend einer Klärung bedurfte, doch insgeheim wollte er es auch wieder nicht.
 

Auch Kataras Kleiderwechsel lenke Zuko merklich vom Training ab. Die Kleidung der Feuernation die sie jetzt trug, war wesentlich unauffälliger als das Kleid von ihm, aber warum musste es unbedingt bauchfrei sein. Es erinnerte ihn ständig daran, wie er ihren Baunabel mit Küssen bedeckt und wie er ihre Hüften umfasst hatte. Am schlimmsten jedoch war für ihn, wenn sie von ihrem Training im Wasser zurückkehrte und nichts als das knappe weiße Untergewand trug. In solchen Momenten war er für seine eigene weit geschnittene Kleidung unendlich dankbar, die gewisse Gefühlsregungen gerade noch so verbergen konnte.
 

Die Ankunft des Kometen rückte derweil immer näher und die Gruppe war sich über ihre Pläne noch immer nicht ganz im Klaren. Ständig wurde darüber diskutiert, was als nächstes zu tun war, doch ein Ergebnis war noch nicht in Sicht. Eine solche allabendliche Streiterei wollte Zuko nutzen mit Katara zu sprechen, die ihm nach wie vor aus dem Weg ging. Wenn er nur auch schon gewusst hätte, was er eigentlich sagen wollte, wäre ihm um einiges wohler gewesen. Eine Weile nachdem Katara sich zurückgezogen hatte, machte Zuko ebenfalls Müdigkeit geltend und zog sich ins Haus zurück.
 

ZUKO + KATARA
 

Zu Zukos Überraschung war Katara jedoch nicht in ihrem Zimmer. Doch dann fiel ihm ein, was er damals zu ihr am Fluss gesagt hatte und machte sich auf den Weg zum nächsten Wasserlauf. Wie er erwartet hatte, fand er sie am Meer. Sie war wirklich immer in der Nähe von Wasser zu finden. Der Mond der fast nur noch eine spärliche Sichel war, spendete wenig Licht so dass eine Entdeckung durch die anderen nicht zu befürchten stand.
 

Katara saß auf dem Felsen einer Klippe und lauschte dem Meeresrauchen unter sich. Das gleichmäßige Schlagen der Wellen beruhigte sie und übertönte alle anderen Geräusche. So merkte sie auch nicht sofort, dass Zuko sich ihr näherte. Sie nahm ihn erst war, als er schon fast hinter ihr stand. Sie sah in seine goldenen Augen und wünschte die Zeit würde stehen bleiben. Nach einer Weile jedoch drehte sie den Kopf wieder Richtung Meer um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
 

Zukos setzte sich neben sie und folgte ihrem Blick auf die Wellen, die vom schwachen Mondlicht nur spärlich beleuchtet waren. Als er jedoch den Kopf wand um Katara anzusprechen, sah er sich zwei eisblauen Augen ausgesetzt die ihn verhalten zu mustern schienen. Ihr reservierter Blick erinnerte ihn daran warum er hier war und verhinderte, dass er sie - wie zuerst beabsichtigt - in seine Arme zog. Er wusste sie mussten vor dem anstehenden Kampf klare Verhältnisse schaffen und ihrem Blick entnahm er, dass sie genauso dachte.
 

Er wollte sie eigentlich fragen, was sie sich den weiteren Umgang zwischen ihnen vorstellte, doch stattdessen rutschte ihm eine andere Frage heraus, die eigentlich mehr einer Feststellung glich. „Der Avatar liebt dich?!“

Katara blickte wieder Richtung Meer: „Ja, das tut er wohl.“

„Und dieser Erdbändiger scheint auch ziemlich in dich vernarrt zu sein.“

Auch das war eine Feststellung keine Frage und Katara kicherte kurz ehe sie antwortete: „Bist du etwa eiferstüchtig?“
 

Ein beleidigtes „Nein“ war Zukos einzige Antwort und so gab Katara einen kurzen Schnaufer von sich ehe sie wieder zum Sprechen ansetzte. Doch so recht wollte ihr nichts einfallen und so hielt sie lieber den Mund.
 

Zuko der ebenso ratlos war wie sie, tat daher das einzige was ihm in den Sinn kam – er wechselte das Thema. „Der Komet wird bald hier sein.“

Katara versuchte einen weiteren Seufzer zu unterdrücken und eine genervt klingende Antwort zu vermeiden. „Zuko du bist mir doch nicht gefolgt um mit mir über den Kometen zu sprechen! Also warum bist du hier?“

Zuko hörte durchaus die Ungeduld in ihrer Stimme und zog kurzerhand ihren Kopf mit beiden Händen zu sich und gab ihr einen Kuss.
 

Mit dieser Antwort gab sich Katara jedoch nicht zufrieden und so schob sie ihn von sich und stand auf. Sie ärgerte sich über sich selbst, was hatte sie den auch erwartet? Das er ihr seine Liebe gestehen würde? Was für ein lächerlicher Gedanke. Wie konnte sie den auch erwarten, dass er ihre Gefühle erwiderte? Er war schließlich der Prinz der Feuernation, besser gesagt der zukünftige Feuerlord - wenn sie es denn schafften, den jetzigen Lord zu besiegen.
 

Wahrscheinlich lagen ihm zu Hause die Frauen nur so zu Füssen. Eine hatte er auf jeden Fall schon, wenn man nach seiner Erfahrung in machen Dingen gehen konnte. Unwillkürlich traten ihr wieder Tränen in die Augen, die sie wütend wegblinzelte. Seit wann war sie nur so weinerlich, dass ihr bei jeder Gelegenheit das Wasser in die Augen trat.
 

Katara holte tief Luft, ehe sie sich wieder Zuko zuwand. „Wir können nicht so weitermachen wie bisher. Ich will Aang nicht verletzten, nicht so knapp vor der entscheidenden Schlacht.“

Der Avatar war jetzt der Letzte über den Zuko reden wollte, ihre Zurückweisung hatte ihn mehr verletzt, als er sich eingestehen wollte. „Liebst du ihn denn?“

„Was spielt das für eine Rolle? Hast du denn nicht auch jemand der daheim auf dich wartet?“
 

Zuko wurde immer unbehaglicher. Es lief überhaupt nicht so wie es sollte. Über Mai reden, wollte er eigentlich auch nicht. Was würde Katara wohl von ihm halten, wenn sie erfuhr, dass er seine ehemalige Freundin mit einem Brief abserviert hatte. So brauchte es auch ziemlich lange, ehe er mit einem „Nein, nicht wirklich.“ antwortete.
 

Katara die sein Zögern bemerkte fühlte wie sich ihr Herz verkrampfte. Sie hatte zunächst nur ins Blaue geraten, aber anscheinend hatte sie mit ihrer Vermutung nicht ganz falsch gelegen. Sie drehte ihm erneut den Rücken zu, damit er nicht sah, dass es ihr kaum noch gelang die Tränen zurückzuhalten. Sie schlang haltsuchend die Arme um ihren Oberkörper.
 

Zukos schlechtes Gewissen wurde immer größer. Er hatte ihr nicht wehtun wollen, aber er war einfach nicht gut in so was. Wie sollte er ihr denn erklären, dass ihm Mai nichts bedeutete, nicht so wie sie. Das noch keine Frau zuvor ein solches Feuer eines solche Leidenschaft in ihm geweckt hatte. Am Liebsten hätte er sie in seine Arme gezogen um sie zu trösten um ihr wortlos klar zu machen, wie viel sie ihm bedeutete, doch er war unsicher ob sie ihn nicht einfach wieder von sich stoßen würde.
 

Ein kleines Rütteln der Klippe, das scheinbar von einem Erdbeben herrührte, brachte Katara – die nah an den Felsenrand getreten war – aus dem Gleichgewicht und sie drohte hinunter zu stürzen. Sofort sprang Zuko zu ihr um ihr zu helfen. Doch als er ihre Hand zu packen bekam, verlor er gleichfalls das Gleichgewicht und die beiden stürzten in das tiefer liegende Salzwasser.
 

Immer noch Kataras Hand haltend tauchte er wieder auf nur um festzustellen, dass Katara in auslachte. „Ein schöner Held bist du. Anstatt mich vor dem Absturz zu bewahren, fällst du auch noch auf mich.“
 

Zuko musste angesichts ihrer Neckerei ebenfalls Lachen und zog sie wortlos in seine Arme. Diesmal gab sie sich seinem Kuss widerstandslos hin und neue Leidenschaft entbrannte zwischen den beiden.
 

Beide waren so beschäftigt, dass sie nicht bemerkten, wie sich eine kleine Gestalt mit blinden Augen und einem breiten Grinsen im Gesicht von der Klippe zurückzog.
 

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Wenn Zuko jemand später gefragt hätte wie sie nach ihrem Sturz ins Wasser an den Strand gekommen waren, es wäre ihm nicht möglich gewesen zu antworten. Zwischen dem Küssen und dem intensiven Verlangen nacheinander, spürte Zuko einfach irgendwann wieder festen Boden unter den Füssen. Flink nahm er Katara auf den Arm und trug sie aus dem Wasser an den Strand ohne mit dem Küssen aufzuhören.
 

Katara nahm nur noch am Rande war, wie sie den eben erst wieder gewonnen Boden unter den Füssen verlor. Es spielte keine Rolle. Alles war egal, solange sie nur Zuko in ihren Armen halten konnte. Schicht um Schicht fielen alle Kleidungsstücke zu Boden, nachdem Zuko sie wieder auf die Beine gestellt hatte. Katara fühlte wie der Wind über ihre Haut strich und die Wärme von Zukos Körper.
 

Sie liebte es über seine Muskeln zu streichen, den Kontrast seiner hellen Haut zu ihrer dunklen und das geborgene Gefühl in seinen Armen. Seine Hände schienen überall zu sein, während sie die Beschaffenheit seines Körper ertastete. An jeder Stelle die er berührte, schien sich eine heiße Spur über ihre Haut zu ziehen und sie glaubte innerlich zu brennen. Ein unbeschreibliches Gefühl, dass ihre Erregung weiter steigerte.
 

Ehe Zuko sich versah, hatte Katara in mit sich zu Boden gezogen und er fühlte ihre Weichheit unter sich. Er bedeckte ihren Körper mit Küssen, währen seine Hände immer tiefer wanderten. Sachte nahm er die Knospe ihrer Brust zwischen sein Lippen und spürte wie Katara unter ihm erzitterte. Mit streichenden Bewegungen fuhr er zwischen ihre Schenkel und erkannte wie bereit sie bereits war. Zuko glaubte jeden Moment zu explodieren, doch er wollte es so lange wie möglich hinauszögern – diesen Augenblick so lange wie möglich auskosten.
 

Katara glaubte es keinen Moment länger aushalten zu können. Jeder Muskel ihres Körpers war angespannt, sie empfand jede Berührung Zukos als eine Erschütterung ihrer Selbstbeherrschung. Sie konnte kaum noch an sich halten und krallte ihre Hände in Zukos Rücken. Katara zog Zuko so eng an sich, dass sie jeden Zentimeter seines Körpers mit dem ihren berührte. Das pulsierende Gefühl zwischen ihren Beinen wurde immer intensiver und die Bewegung seiner Finger immer drängender. So kam es fast einer Erlösung gleich, als er schließlich in sie drang und seine Bewegungen in sich spürte.
 

Immer wieder drang Zuko in sie ein und konnte kaum noch an sich halten. Er fühlte wie sich im entgegenstreckte und seinem Rhythmus folgte. Seine Sinnesreize waren auf äußerste gespannt und der Druck in seinem Innern wurde immer größer. Ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte ihn, als er sich letztendlich in sie ergoss und wollte das dieser Moment nie endete.
 

Erschöpft blieb Zuko auf Katara liegen, während sie ihn mit den Armen umfangen hielt. Sein Kopf war auf ihrer Brust gebetet und er hörte wie sich ihr Herzschlag allmählich verlangsamte. Auch sein eigener schwerer Atem wurde stetig ruhiger und er fühlte eine unendlich tiefe Zufriedenheit in sich aufsteigen.
 

Katara strich sanft über Zukos Rücken und Kopf und war sich nicht sicher ob sie glücklich oder unzufrieden war. Einerseits waren ihre Fragen noch immer nicht beantwortet und andererseits rückte alles andere als dieser Moment, das Gefühl von Zukos Gewicht auf ihrem Körper, in den Hintergrund. Bedauernd richtete sie sich leicht mit der Oberkörper auf, als Zuko sich zu regen begann.
 

Mit einigem Erschrecken sah Katara mehrere rote Striemen auf Zukos Rücken und fuhr ruckartig auf. „Zuko, dein Rücken!“

Zuko der bei ihrer plötzlichen Bewegung, eher unfreiwillig von ihr rollte, verstand den Grund ihrer Aufregung nicht wirklich.

Katara trat augenblicklich hinter ihn und kaute auf ihrer Unterlippe herum, während sie die Hand ausstreckte. „Ich habe dich gekratzt.“
 

Zuko langte nach ihrer Hand und zog sie zu sich, so dass Katara sich mit den Armen rechts und links von ihm abstützen musste, um nicht völlig auf ihn zu fallen. Er lächelte angesichts ihrer reuevollen Miene und legte seine Hand an ihre Wange. Er nahm ihr Gewicht auf seinem Bauch kaum wahr und entschied, dass es nicht unbedingt die beste Idee gewesen war, sie in diese Position zu manövrieren. Denn er spürte schon jetzt wie ihn ihr Anblick und die augenblickliche Position die sie gerade einnahm, erneut erregte.
 

Auch Katara kam nicht umhin, etwas unter sich deutlich wahrzunehmen. Sie schüttelte den Kopf und lächelte Zuko an. „Nochmal?“

Zuko zog sie vollends in seine Arme und hätte um nichts lieber auf der Welt „Ja“ gesagt, doch die anderen würden sie mit Sicherheit bald vermissen. Mit einigem Widerstand antwortete er daher, dass sie zurück mussten.
 

Katara gab einen enttäuschten Seufzer von sich. Er hatte natürlich recht, aber dass hieß nicht, dass es ihr auch gefallen musste. Schnell stand sie auf, bevor er es sich doch noch anders überlegte und sprang ins Wasser. Zuko der ein Bad für eine gute Idee hielt, auch um sich wieder abzukühlen, folgte ihr.
 

Als Katara jedoch plötzlich vor Zuko Auftauchte, bekam er einen kleinen Schreck. Sie gab ihm einen entschuldigenden Kuss und schwamm hinter ihn. Die Kratzer waren nicht sehr tief und so waren sie auch schnell geheilt. Zuko war ihr durchaus dankbar dafür. Am Strand hatte er die Striemen zuvor nicht wahrgenommen, doch im Salzwasser hatten sie sich sogleich brennend bemerkbar gemacht. Wie es schien hatte er sich wohl eine kleine Wildkatze eingefangen.
 

Nachdem sich die beiden wieder angezogen hatten, machten sie sich auf den Weg zurück zum Unterschlupf, wobei sie schweigend nebeneinander hergingen. Katara konnte nicht umhin sich zu fragen, wie es wohl weitergehen würde und wie es überhaupt dazu gekommen war.
 

Glücklicherweise sah sie niemand als sie zurückkehrten, denn ein einziger Blick von einem der Jungs hätte Katara gereicht um sie in verlegene Röte zu tauchen. Sachte schlich sie sich in das Zimmer, das sie sich mit Toph teilte, nachdem Zuko ihr noch einen letzten Abschiedskuss auf die Lippen gehaucht hatte. Verlegen schloss sie die Tür, nur um sich sogleich, einer überaus wachen und breit grinsenden Toph gegenüber zu sehen, die nur auf ihre Rückkehr gewartet hatte.

Mitternächtliche Gespräche

TOPH + KATARA
 

Katara fühlte sich sogleich gemustert und sondiert. Sie wusste das Toph ihre erschrockene Miene nicht sehen konnte, dennoch war die Erdbändigerin sehr gut im Erahnen von Gefühlen und Emotionen. Tophs breites Grinsen trug auch nicht wesentlich zu Kataras Wohlgefühl bei. Es machte fast den Eindruck, als habe Toph sich darauf gefreut mal den Spieß herumzudrehen und die ansonsten so vernünftige und überaus korrekte Katara auf einen schwerwiegenden Fehler hinzuweisen.
 

Katara begrüßte Toph daher mit dem erst Besten das ihr in den Sinn kam. „Entschuldige Toph, ich wollte dich nicht wecken.“

„Ach das hast du nicht. Ich habe darauf gewartet, dass du zurückkommst.“
 

Katara ging langsam Richtung Bett. „Wirklich? Warum denn?“

Tophs Lächeln wurde immer breiter, wenn das überhaupt noch möglich war. „Nur so. Wieso warst du den draußen?“
 

Katara fühlte sich sofort in die Zange genommen. Toph würde es sofort merken, wenn sie flunkerte. „Ich wollte eigentlich nur etwas frische Luft schnappen.“

Das war insoweit nicht gelogen, wäre Zuko ihr nicht gefolgt, hätte sich auch nichts anderes getan.
 

„Wirklich – und wie war dein mitternächtlicher Sparziergang?“, fragte Toph.

Katara überlegte ziemlich lange, ehe sie antwortete, was ja auch überhaupt nicht auffällig war. „Ganz nett eigentlich. Ich kann mich nicht beschweren. Warum willst du das wissen?“
 

Toph schwang sich aus ihrer halbliegenden Position auf und machte es sich im Schneidersitz bequem, ehe sie beiläufig erwiderte: „Ach nur so. Aang und Sokka haben dich vorher nur gesucht, da dachte ich, ich frag dich mal.“
 

Kataras Herz begann sofort um einiges schneller zu schlagen, als sie die Frage durch die Lippen presste, was Toph den beiden geantwortet hatte. Toph hingegen machte es sichtlich Spaß, sie so lange wie möglich zappeln zu lassen. Katara die versucht hatte, den Eindruck gleichgültiger Ruhe zu erwecken, fing an nervös mit dem Fuß zu wippen, so dass Toph sich schließlich einer Antwort erbarmte.
 

„Ich habe ihnen gesagt, dass du schon schläfst und sie dich in Ruhe lassen sollen.“

Katara blickte ruckartig auf. Toph hatte für sie gelogen? Warum? Sie wollte schon fragen, als Toph ihr damit zuvor kam.

„Nachdem ich dich und Zuko auf der Klippe bemerkt hatte, dachte ich ihr wollt vielleicht eure Ruhe haben.“
 

Augenblicklich krampfte sich Kataras Magen zusammen, Toph hatte sie und Zuko zusammen gesehen. Hatte sie auch das Gespräch zwischen den beiden gehört, ehe sie durch das Beben im Meer gelandet waren. Das Beben! Katara sprang ruckartig wieder vom Bett auf und fixierte die Erdbändigerin mit ihrem Blick ehe sie nach dem Beben fragte. Toph indes machte es sich wieder auf dem Bett gemütlich ehe sie mit gleichgültiger Stimme meinte, dass sie davon ausgegangen war, ein kleiner Schupps könnte den Streit der beiden beenden.
 

„Warum hast du das getan? Ich meine warum ..., warum hast du mich gedeckt?“

Toph die inzwischen nicht mehr lachte, sondern ein ernstes Gesicht aufgesetzt hatte, antwortete in etwas bedrücktem Ton: „Vielleicht wollte ich ja nicht, dass Aangs Gefühle verletzt werden. Du kannst es aber auch einfach als Dankeschön dafür ansehen, dass du meinen Eltern geschrieben hast.“
 

Katara fühlte sogleich das schlechte Gewissen in sich aufwallen. Der Gedanke Aang irgendwann zu sagen, dass sie seine Gefühle nicht erwiderte bereitete ihr schon jetzt erhebliches Kopfzerbrechen. Schließlich hatte sich fest vorgenommen, Aang nach dem Kampf mit dem Feuerlord reinen Wein einzuschenken. Zumindest soweit, dass sie ihm klarmachte, dass sie ihm gegenüber rein freundschaftliche Gefühle entgegenbrachte.
 

Katara ließ sich auf ihr Bett fallen und betrachtete die Zimmerdecke. „Ich will ihm ebenfalls nicht wehtun, aber ich kann seine Liebe nicht erwidern.“

„Weil du jemand anderen liebst?“ fragte Toph sachte.
 

„Vielleicht!“ Katara schloss die Augen und dachte an die Empfindungen die Zuko in ihr erweckte. Nicht nur das körperliche Verlangen, auch die Geborgenheit und das Wohlbehagen das sie in seinen Armen verspürte. „Ja, ich denke schon.“ Und nach einigem Zögern fügte sie noch hinzu. „Aber ich glaube, dass diese Liebe ebenfalls nicht erwidert wird. Es hätte ohnehin keine Zukunft“
 

„Hat er das gesagte?“ Toph konnte es sich nicht vorstellen. Nachdem was sie auf der Klippe gehört hatte, war der Feuerspucker nur einfach nicht in der Lage seine Gefühle richtig auszudrücken. Etwas das dem Zuckerpüppchen ebenfalls ziemlich schwer zu fallen schien. Deswegen hatte sich ja auch – einem inneren Impuls folgend – ein klein wenig nachgeholfen.
 

Toph wartete jedoch vergeblich auf eine Antwort. Sie musste feststellen, dass Katara einfach eingeschlafen war und wollte schon etwas nach ihr werfen um sie daran zu erinnern, dass sie mitten in einer Unterhaltung waren. Letztendlich überlegte Toph es sich jedoch anders. Die letzten Tage waren mit Sicherheit nicht einfach für Katara gewesen und auch wenn von Außen nichts zu sehen war, wusste sie das Katara mehr als nur eine Verletzung in ihrer Gefangenschaft erdulden musste. Wobei die schlimmsten wahrscheinlich nicht unbedingt körperlicher Natur gewesen waren.
 

Am nächsten Morgen, erwachte Toph alleine im Zimmer. Sie hatte nicht bemerkt wie Katara das Zimmer verlassen hatte und vermutete, dass sie bereits seit geraumer Zeit aufgestanden war. Ihre Vermutung stellte sich als Richtig heraus, als sie von Sokka auf ihre Nachfrage hin erfuhr, dass Katara bereits seit dem frühen Morgen mit Aang Wasserbändigen übte.
 

Nach dem Frühstück gesellte sich Toph zu ihnen an den Strand und stellte fest, dass sie nicht die einzige Zuschauerin von Aang und Kataras Training war. Am Strand saßen neben Haru und Duke auch – welche Überraschung – Zuko. Toph versuchte sich ein Schmunzeln zu verkneifen und machte es sich neben Zuko auf einem Felsen bequem. Da sie das Training ohnehin nicht verfolgen konnte, durch das Wasser sah sie nichts, konzentrierte sie sich auf Zuko. Durch den Felsen war sie in der Lage Puls und andere Körperzeichen zu erkennen, die ihr nicht nur halfen eine Lüge zu erkennen, sondern ihr auch etwas über den Gemütszustand einer Person sagen konnte. Zurzeit schien er nicht wirklich bester Laune zu sein.
 

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AVATAR-GANG
 

Katara war früh aufgewacht und vorsichtig aus dem Zimmer geschlichen, um einem weiteren Frage-Antwort-Spiel zu entgehen. Leider schien ihr das Schicksal in letzter Zeit gerne Streiche zu spielen und so war Aang der einzige der sie am Frühstückstisch erwartete. Katara versuchte sein Lächeln zu erwidern, doch so recht wollte ihr das nicht gelingen. Besorgt fragte Aang ob denn alles in Ordnung sei. Katara flüchtete sich in die Ausrede, dass sie nicht besonders gut geschlafen haben, was Aang ihr nicht so ganz abnahm. Doch bevor dieser weitere Fragen stellen konnte, schlug Katara ihm eine kleine Trainingseinheit vor. Etwas das sie beide ablenken würde und das sie nun schon den ganzen Morgen beschäftigt hielt.
 

Katara hatte sich voller Eifer in das Training gestürzt, das es ihr ermöglichte, alles andere für kurze Zeit zu vergessen. Sie genoss es so sehr und war dermaßen konzentriert, dass sie auch die Zuschauer nicht bemerkte, die sich mit der Zeit angesammelt hatten. Ein lauter Protestschrei nach einer besonders großen Welle, ließ sie jedoch erkennen, dass sie längst nicht mehr alleine mit Aang war. Auf einer Eisscholle surfend kehrte sie, gefolgt von Aang, schnell zum Strand zurück, nur um sich sogleich einer überaus nassen und streitlustigen Toph gegenüber zu sehen.
 

Zuko, der sich mittlerweile schon daran gewöhnt hatte, ständig eine Dusche abzubekommen, sobald er sich in Kataras Nähe aufhielt, beobachtete gebannt wie sich die beiden Mädels schier an die Gurgel gingen.
 

An den Avatar gewandt, der sich neben ihm niedergelassen hatte fragte er: „Sollten wir nicht versuchen sie auseinander zu bringen?“
 

Aang schien beinahe entsetzt, als er übertrieben stark den Kopf schüttelte. Er würde sich da auf keinen Fall einmischen, wenn sich die beiden stritten. „Glaub mir Zuko, das ist keine gute Idee. Ich mache den gleichen Fehler nicht zweimal.“
 

Zuko schaute ihn verständnislos an, doch nachdem er sah wie es Haru erging, nachdem dieser versucht hatte sich einzumischen, entschied er, dass Aangs Rat nicht der schlechteste war. Zuko schüttelte den Kopf, da hätten sich die beiden vor ein paar Minuten beinahe noch gegenseitig umgebracht und im nächsten Moment, verschworen sie sich gemeinsam gegen den vermeintlichen Feind, der es wagte sich einzumischen. Wie sollte man auch aus diesen Weibsbildern schlau werden. Aus irgendeinem Grund freute es ihn aber ungemein zu sehen, wie der Erdbändiger, der wie ein nerviges Insekt ständig um Katara herumschwirrte, sich plötzlich ihrem Zorn gegenübersah.
 

Aang, der sich seiner Chance beraubt sah, an diesem Morgen noch mit Katara ein Gespräch unter vier Augen zu führen, machte sich mit Zuko auf den Weg zurück zum Haus um weiter an seinem Feuerbändigen zu arbeiten. Haru der ziemlich geknickt folgte, gesellte sich derweil zu Duke und Teo.
 

Katara blickte etwas nervös zu Toph nachdem sich die anderen aus dem Staub gemacht hatten. Sie wurde einfach nicht schlau aus ihr. Gestern Freund heute Feind – das Spiel schien ewig hin und her zu gehen. Bevor sie jedoch den Entschluss fassen konnte, ebenfalls zurück zu gehen, brach Toph in schallendes Gelächter aus.
 

„Ich dachte schon, wir werden die Jungs nie los.“

Katara war nicht so begeistert davon, wieder alleine mit Toph zu sein. „Warum wolltest du sie loswerden?“
 

„Na hör mal, wer von uns beiden ist denn heut Nacht einfach eingepennt. Hast du etwa geglaubt, dass du mir so einfach davon kommst?“

Katara gab einen gespielten Seufzer von sich. „Ich hatte es gehofft.“
 

Beide brachen nun in Gelächter aus und Katara erzählte Toph wie sie und Zuko sich näher gekommen war, wobei sie an einigen Punkten nicht direkt ins Detail ging. Auch von ihrer Gefangenschaft erzählte sie Toph, wobei ihr dieses Thema nur stockend von den Lippen kam. Trotz allem tat es Katara gut, sich einmal alles von der Seele zu reden und der Abend war bereits angebrochen, ehe sie zu den anderen zurückkehrten.
 

Die Stimmung beim Abendessen war jedoch nicht wirklich gut, denn heute würde die Entscheidung bezüglich des weiteren Vorgehens getroffen werden. Bis zur Ankunft des Kometen blieben nur noch drei Tage.

Schlachtpläne

Zuerst einmal ein ganz großes Sorry, dass es solang gedauert hat und dass das Kapitel jetzt doch etwas kleiner ausgefallen ist. Bin nach meinem Urlaub einfach nicht zum Schreiben gekommen. Es kommt aber auf jeden Fall noch ein zweiter Teil zu diesem Kapi.
 

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AVATAR-GANG
 

Katara versuchte ein wiederholtes Gähnen zu unterdrücken und gleichzeitig die Augen offen zu halten. Sie diskutierten nun schon seit Stunden und waren noch zu keinem wirklichen Ergebnis gekommen. Toph die neben ihr saß, hatte den Kopf längst über die Stuhllehne gelehnt und gab seit einiger Zeit ein konstantes Schnarchen von sich.
 

Zuko hatte ihnen vom Boiling Rock erzählt, dem Gefängnis in dem vermutlich die Kämpfer der Invasion inhaftiert waren und Sokka war fest entschlossen, ihre Leute zu befreien. Katara hätte auch nichts lieber getan, als ihren Vater wieder in die Arme zu schließen, doch konnte sie sich genau wie Zuko und Toph gewisser Bedenken nicht erwehren. Würde Azula nicht erwarten, dass sie versuchten ihre Freunde zu befreien, was wenn sie es vor der Ankunft des Kometen nicht rechtzeitig schafften?
 

Während ihr die Müdigkeit immer mehr zu schaffen machte, sah Katara wie Zuko immer zappeliger wurde. Zuerst konnte sie sich nicht erklären warum, doch dann sah sie wie Zuko mit den Augen förmlich an dem Pai-Sho-Stein hing mit dem Sokka nun schon seit geraumer Zeit herumspielte indem er ihn immer wieder in die Luft warf und wieder auffing.
 

Katara die das Gezappel Zukos ebenso nervte wie Sokkas ständiges Hin und Herr des Spielsteins fuhr entnervt auf:

„Verflucht noch mal! Jetzt steck doch endlich diesen dämlichen Stein wieder weg!“
 

Derart aufgeschreckt vergaß Sokka den Stein wieder aufzufangen und dieser rollte quer über den Tisch. Doch davon bekam kaum jemand etwas mit, weil Toph im selben Moment, da Katara ihren Bruder angefahren hatte, samt Stuhl nach hinten gefallen war. Ihr erschrockener Ausruf ließ alle am Tisch zusammenzucken und Katara und Aang machten sich daran die vor sich hin fluchende Toph wieder aufzurichten.
 

Bevor Toph jedoch auch nur einen Motzer in Kataras Richtung werfen konnte, wurde sie von Zuko unterbrochen, der sich mit erhobener Stimme an Sokka wand:

„Woher hast du das?“
 

Sokka blickte Zuko recht verständnislos an. Warum machten nur alle so ein Theater um dieses blöde kleine Ding, erst seine Schwester und dann auch noch der Feuerspucker. Etwas entnervt erzählte er Zuko von seinem Schwertmeister und wie er den Stein von dessen Diener empfangen hatte. Zuko sah nur noch den Stein in seiner Hand und nahm die fragenden Gesichter um sich herum nicht wahr. Es konnte einfach kein Zufall sein. Sokkas Meister musste etwas mit weißen Lotusorden zu tun haben, vielleicht wusste er ja sogar wo sein Onkel zu finden war. Ja vielleicht konnte ihnen der Lotusorden bei der bevorstehenden Schlacht sogar helfen.
 

Schon wesentlich zuversichtlicher als zuvor, erzählte Zuko den anderen von dem Lotusorden, dem sein Onkel angehörte und der Möglichkeit dort vielleicht Hilfe zu erlangen. Allein schon sein Onkel wäre bei der bevorstehenden Schlacht ein große Stütze. Doch auch hier waren die Freunde nicht wirklich einer Meinung. Nach einigem Hin und Her einigte man sich schließlich darauf, die Gruppe aufzuteilen. Zuko, Katara und Toph würden mit Appa zum Schwertmeister fliegen um von dort aus den Lotusorden zu kontaktieren, während Aang, Sokka und Haru sich mit dem Ballon der Feuernation auf den Weg zum Boiling Rock machten. Teo und Duke würden auf Ember Island warten, wo sich die Gruppen in einem Tag wieder treffen würden.
 

KATARA + ZUKO + TOPH
 

Nachdem sie am Morgen zeitig aufgebrochen waren, saß Katara ziemlich mürrisch vor Appas Sattel und versuchte ihr inneres Gefühlschaos in Ordnung zu bringen. Einerseits freute sie sich wieder mit Zuko unterwegs zu sein, andererseits hatte sie genau das eigentlich vermeiden wollen. Sicher Toph war eine einigermaßen brauchbare Anstandsdame, so dass es zu keinen weiteren Zwischenfällen kommen würde, doch andererseits verspürte Katara das unglaublich große Verlangen die Erdbändiger aus dem Sattel in das unter ihnen liegende Meer zu schleudern, wenn sie ihr auch nur noch ein einziges mal ein spöttisches Grinsen oder Kommentar entgegenwarf.
 

Sokka wäre mit Sicherheit geeigneter gewesen, mit seinem Meister über den Lotusorden zu sprechen, doch Katara verstand sein Bedürfnis nach ihrem Vater zu suchen. Fast wäre sie geneigt gewesen sich der Boiling Rock Gruppe anzuschließen, doch Toph hatte schließlich den Ausschlag für die Einteilung gegeben indem sie sich an Zukos Arm geworfen hatte und laut vernehmen ließ, dass sie auch endlich mal mit Zuko umher ziehen wolle und Katara dieses Privileg schließlich nicht für sich alleine beanspruchen könne, wobei sie Katara eben dieses süffisante Lächeln zuwarf, dass sie zur schieren Raserei brachte.
 

Toph wusste von Zukos und Kataras kleiner Liaison, wie Toph es Katara gegenüber genannt hatte, warum nur hatte sie dann auf diese Einteilung bestanden. Katara hatte fast den Eindruck, dass Toph sie mit Zuko verkuppeln wollte. Ein so absurder Gedanke der sie fast zum Lachen brachte und dessen Impuls sie nur mit Mühe unterdrücken konnte.
 

Leider mussten die drei an der Schule des Schwertmeisters feststellen, dass dieser nicht anwesend war. Zuko war darauf jedoch vorbereitet und schlug stattdessen vor nach June zu suchen, damit sie mit deren Hilfe Iroh direkt aufspüren konnten. Junes Spur zu finden war glücklicherweise auch nicht besonders schwer, sie war in den diversen Hafenkneipen bekannt wie ein bunter Hund. Als sie June jedoch endlich fanden, war es fast schon später Abend und sie mussten spätestens am nächsten Morgen wieder auf Ember Island sein.
 

June die gerade eine Schlägerei hinter sich gebracht hatte bedachte Zuko und Katara mit einem spöttischem Grinsen, dass dem von Toph in nichts nachstand und beglückwünschte Zuko dazu, dass er sein „Schätzchen“ anscheinend endlich gefunden hatte. Zuko und Katara die daraufhin lautstark protestierten, wurden jedoch von Toph übertönt, die sich vor Lachen förmlich auf dem Boden kugelte. Katara die inzwischen Feuerrot geworden war, bedachte sie mit einem giftigen Blick während Zuko sich verlegen die Nase kratzte und sich fragte, ob dass zwischen ihm und Katara inzwischen so offensichtlich war, dass es sogar schon die blinde Erdbändigerin bemerkte hatte. Denn anders war ihre Reaktion nicht zu erklären.
 

Nachdem Zuko June mit einem gehörigen Beutel Gold davon überzeugt hatte mithilfe ihres Shirshu Onkel Irohs Spur aufzunehmen, machten sie sich auf den Weg, wobei Zuko gleichzeitig den stinkenden Latschen Onkel Irohs - mit dem Shirshu auf dessen Spur gebracht wurde - wieder in ein Bündel aus unzähligen Lappen wickelte um dessen Geruch wieder einzudämmen. Man konnte schließlich nie wissen.
 

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Ich weiß, dass es hier einige Ähnlichkeiten zum Ende der Serie gibt, doch habe ich das eigentliche Finale etwas anders geplant. Lasst euch also überraschen.

Der Weiße Lotusorden

LAGER LOTUSORDEN
 

Katara blickte etwas skeptisch auf das Lager unten ihnen, dass sie von ihrem Posten auf der Klippe aus erspähen konnten. Irgendwie war das alles viel zu einfach gewesen. Wo waren die Wachen? Und was für ein Orden war das eigentlich? Für sie sah dieses Lager eher wie ein Kriegslager der Feuernation aus.
 

Fragend blickte sie zu Zuko.

„Was jetzt? Willst du einfach hineinspazieren und `Hallo´ sagen?“
 

Der Angesprochene ging darauf gar nicht ein, sondern versuchte noch immer konzentriert seinen Onkel dort unten zu erspähen - eigentlich dürfte er doch nicht zu übersehen sein. Was wenn er sich bezüglich des Orden geirrt hattef? Aber Junes Shirshu hatte sie hierher geführt. Iroh musste einfach hier sein, er musste!
 

Katara der es so überhaupt nicht gefiel, dass Zuko sie ignorierte gab ein genervtes Schnauben von sich und zog sich vorsichtig vom Rand zurück, wo sie neben Toph stehen blieb und darauf wartete, dass der Herr – wie sie Zuko ironischerweise nannte - endlich einen Entschluss fasste. Gleichzeitig kam sie nicht umhin festzustellen, dass Zuko wie er da so am Klippenrand lag, eine ausgesprochen gute Figur machte. Sie musste über ihre eigenen Gedankten den Kopf schütteln, was war nur los mit ihr. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Stimmung von einem Moment zum anderen hin und her schwankte, gerade hatte sie seine Unentschlossenheit noch geärgert und im nächsten Moment bewunderte sie wieder seinen Hintern, der in dieser Position ausgesprochen gut zur Geltung kam.
 

Tophs Warnung riss sie jedoch sogleich zurück in das hier und jetzt.

„Da kommt jemand! Zwei, vielleicht auch drei Personen, aus der Richtung des Flusses!“
 

Zuko robbte sofort von seinem Aussichtspunkt zurück und ging neben den beiden in Kampfstellung, doch nichts rührte sich. Fragend blickte er zu der jungen Erdbändigerin, die in gespannter Lauerstellung ebenfalls auf den ersten Angriff wartete. Doch nichts geschah.
 

„Wo sind sie jetzt?“ kam es leise flüsternd von Katara.

„Genau vor uns,“ antwortete Toph genauso leise.
 

Katara zeigte mit einer Kopfbewegung an Zuko gewandt an, dass sie sich von links an ihre Besucher anschleichen wollte. Zuko nickte zum Zeichen des Verstehens und zeigt mit dem Finger nach Rechts und flüsterte Toph zu, dass sie hier warten solle. Diese war jedoch alles andere als begeistert den Lockvogel zu spielen. Gespannt lauschte sie was als nächstes geschah und achtete darauf, dass sie Appa weiterhin im Rücken hatte um nach vorne ein freies Schussfeld zu gewährleisten. Hoffentlich achteten die zwei anderen darauf nicht genau in dieses hinein zu treten, sondern sich weiterhin auf der Seite zu halten.
 

Plötzlich ging alles sehr schnell, sie hörte einen überraschten Schrei von einem ihr unbekannten Mann, der dem lauten Klatschen nach scheinbar Bekanntschaft mit Kataras Wasserpeitsche gemacht hatte und hörte wie einige Feuerbälle verdampften als sie mit Wasser in Berührung kamen. Moment mal, Wasser? Das Geräusch kam eindeutig aus Zukos Richtung, woher kam dann das Wasser? Katara war doch auf der linken Seite. Sie wollte sich schon bereit machen, ein wenig mitzumischen als eine eindeutig autoritäre Stimme „Halt“ rief und befahl das Kämpfen einzustellen.
 

Katara hatte sich leise an den Mann angeschlichen, der jetzt genau vor ihr stand und sie nicht sehen konnte, da sie sorgsam drauf achtete hinter den Büschen in Deckung zu bleiben. Gerade als er auf Appa und Toph zustürmen wollte, versetzte sie ihm einen ordentlichen Hieb mit dem Wasser aus ihrem Beutel und zuckte bei seinem schmerzverzerrten Schrei merklich zusammen. Der arme Kerl tat ihr fast schon Leid. Geschickt nagelte sie ihn mit einem weiteren Wasserstrahl an einem Baum indem sie ihn dort festfror und nahm Kurs Richtung Zuko, aus dessen Richtung sie einiges Fluchen vernahm. Das nächste was sie sah, ließ sie jedoch innehalten, eine riesige Wasserwand rollte auf Zuko zu und hatte im nächsten Moment seine Feuerbälle ins Nichts aufgelöst. Instinktiv machte sie eine Satz nach vorne und hielt die Wand wenige Zentimeter vor Zuko an und schickte das Wasser augenblicklich zurück zu dessen Absender. Sie hörte auf der anderen Seite das Aufklatschen von Wasser und vernahm ein lautes Geschimpfe das ihr irgendwie bekannt vorkam.
 

Wenn sie das gehört hatte, wurde ihr sogleich klar, als eben diese Stimme einen lauten Befehl brüllte und festen Schrittes auf sie zustürmte. Sofort rannte sie auf die sich ihr nähernde Gestalt zu und warf sich in seine Arme.
 

„PAKKU!“

Kataras Umarmung wurde herzlich erwidert und sie glaubte so etwas wie Belustigung in seiner Stimme zu hören als er sie wieder los lies.

„Ich hätte es wissen müssen! Wer sonst wäre so unverschämt mir meine eigene Wasserwand zurückzuschicken.“
 

Katara konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und drehte sich zu dem etwas verduzt dreinblickenden Zuko um.

„Zuko darf ich vorstellen, das ist Meister Pakku, mein Lehrmeister wider Willen.“

Diese Aussage wurde sofort von eine Kopfnuss quittiert, doch Katara ignorierte dies und fuhr unbeirrt in ihrer Vorstellung fort.

„Meister Pakku, dass ist Prinz Zuko, Aangs neuer Feuerbändigermeister.“
 

Zuko bezeugte kurz seinen Respekt vor Kataras Meister, in dem er sich verbeugte und sodann die Frage stellte die ihm förmlich auf der Zunge brannte.

„Wir sind hier um nach meinem Onkel, Iroh, zu suchen, könnt ihr mir sagen ob er hier ist?“
 

Pakkus Gesichtszüge bekamen sofort einen wissenden Ausdruck. Tja damit hatten er und Jeong-Jeong die Wette wohl verloren und Iroh hatte wie immer recht behalten, der trotz Zukos letztem Verrat fest darauf beharrte, dass er schon noch rechtzeitig zur Vernunft kommen würde.
 

Pakuu nickte Zuko zu und deutete auf das Lager jenseits der Klippe.

„Ich werde dich zu ihm führen. Ich bin sicher er wird sich freuen dich zu sehen.“

*Und jemand ganz anderes ganz gewiss auch* - doch diesen Gedanken behielt er vorerst noch für sich.
 

Sobald sich die Männer wieder um Pakku versammelt hatten und auch Toph vorgestellt war, machten sie sich auf Richtung Lager. Während Katara Pakku über das Befinden von Gran Gran und den Südlichen Wasserstamm ausfragte, trottete Zuko gedankenverloren hinterher. Er versuchte sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen, doch hatte er starke Bedenken was Irohs Empfang ihm gegenüber betraf. Was wenn er ihm sein Verhalten nicht verzeihen konnte und ihn zurückwies?
 

Eine belustigte Stimme riss ihn jedoch augenblicklich aus seinen Gedanken.

„Sag mal Pakku, was schleppst du denn da an? Wir können unmöglich noch mehr Mäuler stopfen!“

„Wenn die Füllung deines Magens deine einzige Sorge ist Bumi kann ich dich beruhigen, es sind keine Flüchtlinge die Unterschlupf suchen.“ war Pakkus einzige Erwiderung hierauf.
 

Ein geschnauftes „Dann ist ja gut“ war von Bumi zu hören, ehe er sich wieder seiner Suppenschüssel zuwand und begierig weiteraß. Katara musste sich zusammenreißen, dass ihr die Gesichtszüge nicht entgleisten. Dieser Spinner hatte sich doch wirklich kein bisschen verändert. Er mochte ja vielleicht Aangs Freund sein und der König von Omashu, doch dass dieser Typ nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte, war ihr schon beim letzten Treffen klar geworden.
 

Noch während sie über Bumis Verhalten bzw. dessen Desinteresse den Kopf schüttelte fiel ihr Zukos Gezappel auf. Er schien eindeutig nervös zu sein, warum konnte sie sich allerdings nicht erklären und auch sein fast schon verzweifelter Gesichtsausdruck war ihr nicht wirklich verständlich. Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, doch Zuko schüttelte nur den Kopf und räusperte sich, um Pakkus Aufmerksamkeit wieder auf ihr eigentliches Ziel zu lenken. Dieser zog eine Augenbraue hoch, was sein ohnehin immer grimmig wirkendes Gesicht noch bedrohlicher aussehen ließ und deutete mit der Hand kommentarlos auf eines der gegenüberliegenden Zelte.
 

Zukos Herzschlag beschleunigte sich automatisch, bevor er sich der angegebenen Richtung zuwand und schnellen Schrittes in das große Zelt trat. Doch wer ihm da entgegenblickte, war nicht Iroh. Zumindest nahm er ihn in diesem Augenblick nicht war, denn die Frau die bis eben noch mit dem Rücken zum Eingang gestanden hatte, drehte sich zu ihm um und lächelte ihm voller Freude zu, bevor sie Zuko in ihre Arme zog.
 

„Mutter“ kam es fast schon hauchend von diesem.
 

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Zukos Gedanken überschlugen sich. Seine Mutter! Seine Mutter war hier, beim Weißen Lotusorden. War sie etwa schon die ganze Zeit hier gewesen? Hatte Iroh etwa die ganze Zeit gewusst wo seine Mutter war? Doch noch bevor er zornig über Irohs Verschwiegenheit werden konnte, fiel ihm sein eigener Verrat wieder ein und er befand Irohs Schweigen für gar nicht mal so falsch. Doch im Moment spielte das alles keine Rolle. Seine Mutter war hier und ihrer Umarmung nach zu schließen hatte sie ihn genauso vermisst, wie er sie. Freudentränen bildeten sich in seinen Augen die er verzweifelt versuchte wegzudrücken doch es gelang ihm nicht wirklich.
 

Iroh der dieses Bild des Wiedersehens mit lächelndem Gesicht betrachtete, schämte sich seiner Tränen nicht und ließ ihnen freien Lauf bevor er Zuko ebenfalls in seine Arme schloss nachdem Ursa ihn wieder freigegeben hatte. Zukos genuscheltes „Es tut mir Leid“ überging er einfach und drückte ihn noch fester an sich. Er hatte seinen Neffen wieder, alles andere spielte keine Rolle.
 

Nachdem er seinen Onkel nochmals ausgiebig gedrückt hatte, wand er sich wieder seiner Mutter zu und überschüttete sie förmlich mit Fragen wo sie die ganze Zeit gewesen war und was sie gemacht hatte - doch diese schüttelte nur mit einem traurigen Lächeln den Kopf. Zuko verstand nicht was los war und blickte seinen Onkel fragend an.
 

Dieser beantwortete Zukos stumme Frage:

„Eure Mutter kann euch nicht antworten Zuko.“ Er bedachte Ursa mit einem aufmunternden Lächeln. „Es war neben der Verbannung Teil ihrer Strafe die Stimmbänder zu verbrennen.“
 

Zuko starrte seinen Onkel fassungslos an. Er konnte es nicht glauben. Wie hatte sein Vater nur so etwas befehlen können und warum? Unglaublicher Zorn wallte in ihm auf. All die Jahre hatte er sich um die Anerkennung seines Vaters bemüht und nun musste er erfahren, dass er seiner Mutter noch Schlimmeres angetan hatte als ihm. Unbewusst berührte er seine Narbe mit den Fingern um die sich sogleich Ursas Hand schloss und die ihn mit einem aufmunternden Lächeln bedachte.
 

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Derweil berichteten Katara und Toph an dem Lagerfeuer vor dem Zelt Pakku und den anderen Anführern, zu denen neben Bumi auch Jeong-Jeong und Sokkas Schwertmeister gehörten, von ihren letzten Abenteuern. Während die Anführer des Lotusorden begannen untereinander das weitere Vorgehen zu diskutieren, ertappte sich Katara dabei wie ihr Blick immer wieder zu dem Zelt huschte, in das Zuko verschwunden war. Was machte er nur so lange da drin? Und warum zum Kuckuck musste sie schon wieder ständig an ihn denken? Mit einem etwas genervten Stöhnen über ihre Unkonzentriertheit wand sie sich wieder dem Gespräch zu, nur um sich einer grinsenden Toph gegenüber zu sehen. Katara versucht nicht zu erröten und verfluchte die Erdbändigerin innerlich für ihren schalkhaften Gesichtsausdruck. Wie machte sie dass nur? Toph war blind, trotzdem hatte Katara das Gefühl, dass sie einfach alles mitbekam. Es war einfach zum verrückt werden.
 

Als Zuko endlich wieder in Begleitung seines Onkels aus dem Zelt trat, war Katara als erste wieder auf den Beinen. Zukos entrückter Gesichtsausdruck verwirrte sie etwas, doch als noch eine Person aus der Öffnung trat und Zuko die Frau ehrfurchtsvoll anblickte verstand sie überhaupt nichts mehr. Zuko nahm die Hand der Unbekannten und zog sie mit sich zum Feuer, um sie Katara und Toph vorzustellen. Sofort verstand Katara den glücklichen Ausdruck der sich um seine Züge gelegt hatte. Sie freute sich ungemein für ihn, aber gleichzeitig fühlte sich auch den kleinen Stachel der Eifersucht tief in ihrem Inneren – ihre Mutter würde niemals zu ihr zurückkehren können.
 

Doch noch bevor Katara, Zuko ihren Glückwunsch dafür, dass er seine Mutter wieder gefunden hatte, aussprechen konnte, kam Iroh ihr zuvor.
 

„So so, mein lieber Neffe reist jetzt also mit zwei jungen hübschen Damen umher. Ich hoffe doch dir ist klar Zuko, dass du dich für eine der beiden entscheiden musst. Es gehört sich nicht mit zwei Mädchen gleichzeitig anzubandeln, auch wenn sie noch so hübsch sind.“
 

Zuko der bei diesen Worten feuerrot wurde, schrie Iroh förmlich ein entsetztes „Onkel“ entgegen, während seine Mutter neben ihm mit vorgehaltener Hand leise kicherte.
 

Toph hingegen war nicht so zurückhaltend und brach in schalendes Gelächter aus, bevor sie Iroh auf die Schulter klopfte und lachend meinte, dass er sich darum nun wirklich keine Sorgen mehr zu machen brauchte. Katara war kurz davor die Erdbändigerin zu erwürgen, einzig und allein der Blick den Zukos Mutter zwischen ihr und ihrem Sohn hin und her huschen ließ hielt sie davon ab. Wenn sie wenigstens nicht schon wieder so rot wäre, aber der unsichere fast schon verzweifelte Blick den Zuko ihr zuwarf, trug nicht unbedingt dazu bei ihre Gesichtsfarbe wieder zu normalisieren.
 

Auch Iroh schien nicht zu entgehen, dass hier anscheinend ein heikler Punkt berührt wurde, glücklicherweise enthielt er sich weiterer Kommentare, da Pakku in äußerst genervtem Ton hinzufügte, dass wenn sie die diverse Beziehungsfragen und Familienvereinigung endlich hinter sich gebracht hätten, man sich vielleicht wieder wichtigeren Themen zuwenden könne. Katara konnte ihrem Meister nur zustimmen, jedes andere Gesprächsthema wäre ihr jetzt höchst willkommen.

Kommunikation

Ok als erstes gibt es ein ganz großes Sorry, dass das neue Kapi so lange auf sich warten hat lassen. Hab es trotz Versprechen nicht mehr vorm neuen Jahr geschafft...

Aber durch den Jahreswechsel und die Tatsache, dass ein Kollegin von mir in Mutterschutz ist, ersticke ich förmlich in Arbeit, ich hoffe ihr seht es mir nach und wünsche euch viel Spaß beim lesen.
 

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ZUKO
 

Ein angespannte Atmosphäre hing über der Gruppe, die sich gerade auf den Weg zurück nach Ember Island machte. Zuko der auf Appas Kopf saß, warf einen vorsichtigen Blick über seine Schulter zu Katara die ganzen hinten im Sattel saß und die Augen geschlossen hatte. Doch im Gegensatz zu der schnarchenden Toph, konnte man anhand von Kataras angespannter Körperhaltung erkennen, dass diese nicht schlief. Zuko gab einen kurzen Seufzer von sich, ehe er den Kopf wieder nach vorne wand.
 

Im Moment war Zuko einfach nur glücklich, seine Mutter wieder gefunden zu haben und doch kam er nicht umhin festzustellen, dass Katara sich ihm gegenüber wieder seltsam zurückhalten verhielt. Sie hatte, bis auf den kurzen Moment, da sie ihn dazu beglückwünschte seine Mutter gefunden zu haben, nicht mehr mit ihm gesprochen und war auch bei der Lagerbesprechung seinem Blick ständig ausgewichen. Er konnte sich durchaus vorstellen, dass allein die Tatsache, dass sie ihre Mutter nicht wieder würde sehen können, sie mehr als nur betrübte – doch er wusste dass dies nicht allein der Grund für ihre gedrückte Stimmung war. Irohs Kommentar, hatte dem ganzen einfach noch die Krone aufgesetzt und Zuko unangenehm daran erinnert, dass sie sich noch immer nicht ausgesprochen hatten. Ein weiterer Seufzer verließ seine Lippen, ehe ihn Kataras Stimme aus seinen Gedanken riss.
 

„Dein Geseufze ist einfach unerträglich. Wenn du was zu sagen hast, dann sag es doch einfach!“

Zuko der stirnrunzelnd erneut den Kopf nach hinten wand, überging den gereizten Ton jetzt einfach mal und antwortete:

„Ich habe eher das Gefühl, dass dir etwas auf dem Herzen liegt über das du sprechen willst.“
 

Katara die bis jetzt noch immer die Augen geschlossen hatte, öffnete diese und bedachte ihn mit festem Blick.

„Ich denke wir sollten die Sache zwischen uns entgültig klären, bevor wir wieder zu den Anderen stoßen. Allein schon, damit nicht ständig jemand Witze über unsere angebliche Beziehung macht.“
 

BUM! Das hatte gesessen. Was sollte er hierauf auch antworten?

„Denkst du nicht, es gibt im Moment wichtigere Dinge, über die wir uns Gedanken machen sollten – die anstehende Schlacht zum Beispiel?“
 

Zuko wusste selbst, dass dies nur eine Ausrede war, um ihr keine Antwort geben zu müssen. Katara, der ebenfalls klar war, dass er ihr nur ausweichen wollte, setzte dem lediglich ein gebrummtes „Wenn du meinst hinzu“ ehe sie die Augen wieder schloss und seine Anwesenheit so gut es eben ging ignorierte.
 

Keiner der beiden hatte bemerkt, dass das laute Geschnarche der blinden Erdbendigerin gestoppt hatte und diese ein entnervtes Stöhnen von sich gab. Innerlich fragte sie sich gerade, wie man sich nur so dumm anstellen konnte. Das Theater der beiden war ja nicht zum aushalten.
 

AVATAR-GANG
 

Der weitere Flug verlief weiterhin schweigend und wurde lediglich durch einen kurzen Schreckmoment unterbrochen, als sie das riesige Luftschiff vor dem Ferienhaus des Feuerlords entdeckten. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass dieses lediglich als Fluchtmittel gedient hatte um nicht nur die Beteiligten der Invasion und die Kyoshi-Kriegerinnen zu befreien, sondern auch einigen angehörigen der Feuernation die Freiheit beschert hatte. Es waren mehr als nur fragwürdige Gestalten dabei, doch hatte Sokka es irgendwie geschafft sie dazu zu überreden, an dem geplanten Kampf gegen den Feuerlord teilzunehmen. Katara wollte lieber nicht so genau wissen, wie ihr Bruder das schon wieder geschafft hatte. Sie war einfach nur erleichtert ihren Vater wieder in die Arme schließen zu können und dass die Leute vom Stamm wieder befreit waren.
 

Sokka der über beide Ohren grinsend, seine über alles geliebte Suki an der Hand hielt, lauschte gespannt Zukos Erläuterungen über den Plan und die weitere Beteiligung des Weißen Lotusordens an der morgigen Schlacht. Durch die Befreiung ihrer Leute, hatten sie ihre Chancen schon um einiges erhöht, doch durfte nicht vergessen werden, dass durch Sozins Comet die Feuerbändiger um einiges stärker sein würden als normal. Die Teilnahme des Lotusordens war daher mehr als nur willkommen. Der Weiße Lotusorden würde morgen, pünktlich zur Ankunftszeit des Kometen zu ihnen stoßen, um dann gemeinsam mit ihnen die Hauptstadt und den Palast der Feuernation anzugreifen.
 

AANG / KATARA
 

Etwas verzweifelt blickte Katara auf den Rücken des Avatars, dem sie gerade hinterherlief und der etwas Abstand zu der Gruppe der anderen suchte. Er hatte um ein Gespräch unter Zwei-Augen gebeten, das sie nur schlecht ablehnen konnte, trotzdem spürte sie wie sich ihr Magen mehr und mehr zusammenzog, konnte sie sich doch denken, was Aang mit ihr würde besprechen wollen.
 

Als Aang mit einem Mal stehen blieb, wäre sie beinahe noch in ihn hineingerannt, gerade noch so konnte sie dies verhindern. Wollte sie doch um jeden Preis jeglichen Körperkontakt vermeiden, der Aang auf dumme Gedanken bringen konnte.
 

Langsam drehte sich der Avatar zu ihr um und schenkte ihr einen fragenden und zugleich besorgten Blick.

„Katara, was ist los mit dir? Du wirkst schon die ganze Zeit so betrübt und ich verstehe nicht warum. Wir haben deinen Vater befreien können und bei der morgigen Schlacht stehen uns mehr Verbündete zur Seite als jemals zuvor. Das ist doch ein Grund zur Freude.“
 

Verlegen hörte Katara damit auf, ihre Unterlippe mit den Zähnen zu malträtieren und versuchte Aang eine einigermaßen schlüssige Antwort zu geben.

„Ich freue mich ja auch das ihr Vater und die anderen befreien konntet, es ist nur ...“ sie holte einmal tief Luft „Morgen ist der alles entscheidende Tag, es gibt keinen zweiten Versuch! Ich schätze ich bin einfach etwas nervös.“
 

Das war schon mal nicht ganz gelogen, Katara war wirklich etwas nervös. Ihre Hauptsorge jedoch lief auf zwei Beinen umher und saß gerade bei den anderen am Lagerfeuer. Obwohl sie sich ziemlich sicher war, seinen Blick auf sich gespürt zu haben, als sie sich mit Aang zurückgezogen hatte, wusste sie immer noch nicht wie es um sie beide stand. Vielleicht sollte sie sich endlich eingestehen, dass es für sie beide einfach keine Zukunft gab. Es war ein Abenteuer gewesen, eine Spielerei, nichts weiter.
 

Aang spürte zwar, dass dies nicht ganz der Wahrheit entsprach, doch fragte er nicht weiter nach. Katara war ihm unglaublich dankbar dafür.
 

Doch als er einen weiteren Schritt auf sie zumachte und versuchte sie zu küssen, wich sie ihm abrupt aus und schaute verlegen auf die Seite.

„Aang ich glaube nicht, dass das jetzt der richtige Zeitpunkt ist.“
 

„Aber wann ist der richtige Zeitpunkt?“

Katara konnte deutlich die Enttäuschung in seiner Stimme heraushören.

„Ich weiß es nicht, jedenfalls nicht jetzt! Es ist Krieg und morgen ist die alles entscheidende Schlacht. Es gibt im Moment einfach wichtigeres über das wir uns Gedanken machen sollten.“
 

Katara schlang die Arme um ihren Oberkörper und blinzelte verzweifelt die aufkommenden Tränen weg. >Es gab wichtigeres...< Genau das hatte Zuko auch zu ihr gesagt. Sie konnte Aangs Gefühle nicht erwidern, doch jetzt so kurz vor der Schlacht brachte sie es auch nicht über sich ihm das Herz zu brechen, indem sie ihn gänzlich zurückwies. War es bei Zuko genauso gewesen? Wollte er eigentlich einen Schlussstrich ziehen, nur nicht unbedingt jetzt?
 

Die Gedanken der Wasserbendigerin wurden unterbrochen, als Aang trotz ihrer Worte erneut einen Schritt auf sie zumachte und sie einfach küsste. Bestürzt wich sie erneut zurück und gab ein kurzes „Ich habe nein gesagt“ von sich, ehe sie an dem verdutzten Luftbendiger vorbeirauschte und auf direktem Weg in ihr Zimmer stürmte.
 

Eine schlaflose Nacht später war es dann soweit. Der Tag der Entscheidung war gekommen. Der Ausgang dieser Schlacht würde über den endgültigen Verlauf der weiteren Ereignisse entscheiden. Über die Zerschlagung der Invasoren oder die dauerhafte Festigung der Vormachtsstellung der Feuernation.
 

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Irgendwie bin ich mit dem Kapitel nicht so ganz zufrieden. Zukos Weigerung sich mit Katara auszusprechen beruht auf seiner Unsicherheit. Er weiß nicht wie er mit der ganzen Situation umgehen soll bzw. was er eigentlich gegenüber Katara empfindet. – Ich glaube das ist nicht so richtig rübergekommen.
 

Über konstruktive Kritik oder Lob würde ich mich natürlich wie immer freuen.
 

VLG

Schlacht (Teil 1)

Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht beobachtete Suki, wie Sokka sich den Helm in Wolfsform aufsetzte und anschließend sein Schwert gurtete. Sie würden heute ein weiteres Mal gemeinsam in die Schlacht ziehen, wobei es diesmal auf ein alles entscheidendes Ende hinaus laufen würde. Bereits heute Nachmittag würde Sozins Kommet den Himmel erhellen und den Feuerbändigern zu einem überwältigenden Vorteil verhelfen. Doch war die Lage nicht aussichtlos, denn auch auf ihre Seite würden Feuerbändiger den Kampf gegen die Regierung der Feuernation aufnehmen.
 

Die befreiten Feuerbändiger aus dem Gefängnis in die eigenen Reihen aufzunehmen, war mit gemischten Gefühlen aufgenommen worden. Denn so wie manche der Gestalten aussahen und sich verhielten, waren mit Sicherheit nicht alle ohne Grund auf Bowling Rock gelandet. Suki selbst hatte während ihrer Zeit dort, ein paar der Gefangenen kennen gelernt und wusste auf wenn sie achten mussten. Dementsprechend hatte sie auch die einzelnen Anführer der Gruppen auf etwaige Gefahren durch bestimmte Personen hingewiesen.
 

Denn das Letzte was sie gebrauchen konnten, wäre ein Angriff aus den eigenen Reihen, wenn sich ein paar der ehemaligen Gefängnisinsassen plötzlich dazu entschlossen, ihren Befreiern in den Rücken zu fallen. Es war ein Risiko sie überhaupt an den Kämpfen teilnehmen zu lassen, doch sie brauchten jede helfende Hand die sie bekommen konnten. Und der Großteil der ehemaligen Insassen, war genau wie sie ein Kriegsgefangener und somit auch auf ihrer Seite.
 

Nach einem intensiven und langen Kuss, in dem fast schon eine gewisse Endgültigkeit lag, traten Suki und Sokka zu ihrer Gruppe, die die Hauptstadt von Norden angreifen würde. Nach langen Diskussionen, die bis spät in die Nacht gedauert hatten, war man übereingekommen, jeder Gruppe Bändiger aus allen verfügbaren Elementen zuzuordnen.
 

Das bedeutete, dass in allen Angriffsabteilungen ein bunt zusammengewürfelter Haufen Kämpfer, den militärisch organisierten Soldaten der Feuernation gegenüberstehen würden. Sumpfbändiger, Kämpfer des nördlichen Wasserstamms, Häftlinge aus dem Feuergefängnis, Erdbändiger aus Hakus Dorf und Mitglieder des Weißen Lotusorden arbeiteten Hand in Hand zusammen, um die Vormachtsstellung der Feuernation ein für allemal zu beenden.
 

Die Aufgabe von Sokkas und Sukis Gruppe war es, nach Möglichkeit die angedockten riesigen Luftschiffe auszuschalten. Das Team um Toph und Bumi würde die Hauptstadt von Süden angreifen und versuchen, die Stadtmauer soweit einzureisen, dass die Kämpfer des Wasserstamms vorrücken konnten. Teos Leute würden mit ihren Gleitern einen Angriff von oben einleiten, während Jeong-Jeong, die um sich versammelten Männern zu den Kasernen vor dem Palast führen würde. Aangs Gruppe, die lediglich aus Zuko und Katara bestand würden sich direkt dem Feuerlord gegenüberstellen.
 

Meister Pakku und einige andere Mitglieder des Lotusorden würden zwischen den einzelnen Gruppen arbeiten und helfen, wenn Not am Mann war. Jeder von ihnen war bereit und alles perfekt durchgeplant und doch konnte alles schiefgehen oder glücken. Diese Schlacht war die letzte Entscheidung und jedem der Kämpfer, die sich mit eiserner und entschlossener Miene vorbereiteten, war dies klar.
 

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Zum Abschied – und wie sie hoffte, nicht zum letztem Mal – umarmte Katara ihren Vater und Bruder und wünschte ihnen viel Glück. Auch ihren versammelten Freunden schenkte sie ein melancholisches Lächeln, ehe sie zu Zuko und Aang auf Appa kletterte. Ihre und Zukos Aufgabe würde es sein, Azula zu beschäftigen, während der Avatar gegen den Feuerlord kämpfte.
 

Die Wasserbändigerin ging dem ganzen mit gemischten Gefühlen entgegen. Sie wusste, dass Aang es hasste zu töten. Es widersprach so sehr seinem Wesen, seiner Kultur der Luftbändiger, dass sie sich ernsthaft fragte ober er dazu in der Lage sein würde und wenn doch, ob er daran nicht zerbrach. Sie hatte seit seinem Kuss, den sie sofort abgebrochen hatte, nicht mehr mit ihm gesprochen und dass sie jetzt ausgerechnet mit ihm und Zuko in den Kampf zog, grenzte an pure Ironie.
 

Nur am Rande bekam Katara mit, wie Aang vom Kopf des Bisons noch einmal das Wort an alle Kämpfer richtete und ihnen Mut zusprach. Ein unangenehmes Ziehen in der Bauchgegend und ein Gefühl der Übelkeit überfiel sie. Schon den ganzen Morgen, war ihr von dem Geruch des Essens schlecht geworden und ein unangenehmer und angsteinflößender Gedanke machte sich in ihrem Kopf breit, denn sie immer wieder zur Seite schob. Die alles entscheidende Schlacht stand bevor und nur allein auf diesen Punkt, lenkte sie ihre volle Aufmerksamkeit.
 

Der laute Jubelruf der Menschen, die sich um Appa versammelten hatten, rissen sie aus ihrer Starre und sie verfolgte mit, wie sich die einzelnen Gruppen auf den Weg machten. Die Schlacht hatte begonnen und sie selbst flog mit erdrückender Endgültigkeit ihrem eigenen Kampf entgegen.
 

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Mit einiger Erleichterung, hatte Katara von Appas Rücken aus die gut gefüllten Wasserkanäle im Palasthof entdeckt. Glücklicherweise hatte Zuko in diesem Punkt Recht behalten und die Wasserbändigerin war froh nicht nur auf das Wasser ihrer Beutel oder die Luftfeuchtigkeit angewiesen zu sein. Da der komplette Vorplatz nur aus Steinpflastern bestand und keinerlei Vegetation aufwies, aus der sie Wasser hätte ziehen können, waren die Wasserkanäle von großem Vorteil.
 

Noch bevor Appa vollständig gelandet war, hatte Azula sie mit einer Feuerbändigereinheit und ihren Erdkämpfern aus BaSingSe bereits erwartet. Zuko der nicht lange gefackelt hatte war direkt zum Angriff auf seine Schwester übergegangen und hatte es Katara mehr oder weniger überlassen sich um den Rest zu kümmern. Aang, der Katara bereits zur Hilfe hatte eilen wollen, bemerkte mit einem flauen Gefühl im Magen, die Standarte des Feuerlords auf einem der abhebenden Luftschiffe. Katara die seinem Blick gefolgt war, nickte im zu und rief:
 

„Geh! Wir kommen zurecht.“
 

Widerstrebend folgte Aang ihren Worten und schwang sich mit Appa in die Luft. Er musste den Feuerlord erwischen, bevor er sich mit seiner restlichen Armee an den Stadtmauern zusammenschließen konnte und es dem Avatar so noch schwerer machen würde, ihn zu erreichen. Er durfte nicht schon wieder versagen. Zu viele Menschen verließen sich auf ihn, er durfte sie einfach nicht enttäuschen, auch wenn dies bedeutete, dass er allen seinen Ansichten zum Trotz einen Menschenlebens auslöschen musste um den Krieg endgültig zu beenden.
 

Der Kommet zog mittlerweile deutlich seine Bahn über den Himmel und Katara hatte alle Hände voll zu tun, die kleine Leibwache um Azula in Schach zu halten, während der Geschwisterkampf immer stärkere Dimensionen annahm. Azula und Zuko schenkten sich nicht das geringste und der Kampf wurde immer heftiger. Nur aus dem Augenwinkel heraus bemerkte Katara eine schnelle Bewegung auf sich zukommen und war schon dabei, zum Schlag auszuholen. Gerade noch rechtzeitig stoppte sie ihren Angriff auf niemand anderen als Ty Lee, die gerade die BaSingSe-Kämpfer Schachmatt setzte.
 

Erleichtert atmete die Wasserbändigerin auf. Sicher sie war eine gute Kämpferin, trotzdem war es ein mehr als schwieriges Unterfangen gegen so viele Gegner gleichzeitig zu bestehen und gleichzeitig darauf zu achten nicht in die Schusslinie von Zuko und Azula zu geraten. Die beiden schenkten sich noch immer nicht das geringste und es war immer wieder ratsam den Beiden aus dem Weg zu gehen, wenn sie die Richtung wechselten.
 

Mai die am Rande stehen geblieben war und es weites gehend vermieden hatte, sich an den Kämpfen zu beteiligen – es sei den einer der Soldaten war dumm genug ihr nahe zu kommen – beobachte besorgt den Feuerkampf. Katara die ihren Blick bemerkte, der genau auf Zuko gerichtet war, hatte das Gefühl ihr Herz würde von einer Faust zusammengedrückt. Da hatte sie ihre Antwort auf ihre Frage ob in der Feuernation jemand auf Zuko wartete und wünschte gleichzeitig sie hätte es nicht erfahren. Azulas Beschimpfungen auf Ty Lee als Verräterin und Mai als dreckige Hure Zukos tat ihr Übriges Katara in ihrem Vermutungen zu bestätigen.
 

Ein Angriff von links riss sie aus ihren Überlegungen, dessen Verursacher sie mit einer gezielten Wasserwelle gegen die nächste Wand beförderte, wo dieser bewusstlos in sich zusammensank. Sie sollte wirklich besser aufpassen und nicht ihren trübsinnigen Gedanken nachhängen. Wenn sie das hier alles überleben sollten, konnte sie sich immer noch ihrem Schmerz hingeben und sich selbst für ihre Dummheit bemitleiden, einem Kronprinzen hinterherzurennen.
 

Ein Schrei hinter ihr ließ Katara jedoch abermals herumfahren und mit Entsetzen sah sie, wie einer von Azulas Blitzen genau auf sie zuschoss. Die Arme hochreißend bändigte sie eine gewaltige Wasserwand vor sich auf um dem Angriff zu entgehen. Das Aufeinandertreffend der Elemente bündelte in einer gewaltigen Explosion und riss Katara durch den Rückstoß von ihren Füssen. Überraschenderweise landete sie nicht auf dem harten Boden, sondern wurde von zwei starken Armen aufgefangen, die sie noch immer fest umschlossen hielten.
 

Zuko, der mit Entsetzen Azulas Ziel erkannt hatte, war augenblicklich zu der Wasserbändigerin gerannt um sie zu schützen. Doch war dies nicht nötig gewesen. Katara hatte mit dem Wasser, den Blitz abgeleitet und war so der tödlichen Attacke entgangen. Zuko spürte noch jetzt wie sein Herz wild gegen den Brustkorb klopfte. Er hatte einen Moment wirklich Angst gehabt sie zu verlieren und diese Angst schnürte ihm noch immer den Hals zu.
 

Nur wiederwillig gab Zuko Katara wieder frei und wand sich erneut seiner Schwester zu. Katara hingegen sah ihm überrascht hinterher. Wüsste sie es nicht besser, hätte sie schwören können, dass Zuko sie nicht loslassen wollte. Kopfschüttelnd wand sie sich erneut den Soldaten zu nur um festzustellen, dass Ty Lee den Rest bereits gelähmt hatte und keine weiteren Gegner mehr übrig waren. Auch Mai schien nunmehr einen Anteil getragen zu haben, denn ein paar der Männer waren in sehr unbequemen Posten mit diversen Wurfmessern an die Wand gepinnt worden. Genau wie Mai und Ty Lee wand sie sich wieder den beiden Geschwistern zu, deren Kampf anscheinend überhaupt kein Ende mehr finden wollte.
 

Ein weiteres Mal brachte Azula ihre Blitze zum Einsatz, doch zielte sie diesmal auf Mai und Ty Lee, die im Gegensatz zu Katara über keine Bändigungskräfte verfügten, um diese abzuwehren. Mit einem schnellen Schlenker, dass Wasser aus einem der Kanäle holend, zog Katara um sich selbst und die beiden Frauen eine gewaltigen Wasserring, während sie gleichzeitig durch eine Wasserspirale nach oben schoss um sich jetzt doch dem Kampf gegen Azula anzuschließen.
 

Zuko hatte sie gebeten sich herauszuhalten, doch es wurde Zeit den Kampf zu beenden. Vielleicht brauchte Aang ihre Hilfe und je schneller sie das hier beendete, desto eher konnten sie zu ihm um zu helfen. Gemeinsam mit Zuko griff sie Azula mit mehreren gezielten Wasserattacken an, während dieser seine Schwester von der Seite mit seinem Feuer angriff.
 

Azula, der es ohnehin schon schwergefallen war, gegen ihren Bruder zu bestehen, kam immer mehr in Bedrängnis. Verzweifelt hielt sie Ausschau nach einem Ausweg. Es musste doch einen Weg geben, sie abzulenken. Ein gehässiges Grinsen legte sich auf ihre Züge, als sie Zukos Verhalten genauer betrachtet und sie wusste, wie sie diesen Kampf doch noch zu ihren Gunsten entscheiden konnte.
 


 

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Ich kann vorab schon mal sagen, dass ich auf die Kämpfe der anderen nicht sehr ausführlich eingehen werde, da es mir hier hauptsächlich um Zuko und Katara geht.
 

Dennoch werde ich die verschiedenen Kämpfe zwischendurch anschneiden, wobei ich es ziemlich schwierig finde eine ganze Schlacht mit mehreren Parteien zu beschreiben. Das ist so ganz anders, als ein Kampf zwischen einer handvoll Personen.
 

Sollten euch also irgendwelche Unstimmigkeiten oder Fehler auffallen, gebt mir Bescheid. Ich bin für Kritik immer offen und werde versuchen, es zu verbessern!
 

VLG

Schlacht (Teil 2)

Es tut mir so Leid… - vorsichtig um die Ecke schiel -
 

Ich weiß es hat schon wieder eine halbe Ewigkeit gedauert und ich kann mich nur immer wieder dafür entschuldigen! Hab im Moment einfach soviel Stress im Geschäft und auch privat und dann noch eine fiese Schreibblockade… - ich wollt euch wirklich nicht so lange warten lassen.
 

Aber genug mit meinem Gejammer… zunächst einmal würd ich euch bitten das letzte Kapi (also 19) ab dem Kampf mit Azula, Zuko und Co. nochmal zu lesen (!!!), da ich einige Änderungen vorgenommen habe. - Ich hatte das Kapi damals wirklich auf die Schnelle geschrieben und war damit einfach nicht so richtig zufrieden.
 

Wünsch euch auf alle viel Spaß beim Lesen!
 

VLG
 

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SUKI + SOKKA
 

Alptraum! Das war das einzige Wort das Sokka in diesem Augenblick einfiel und doch die ganze Situation perfekt beschrieb. Suki die neben ihm stand hatte seine Hand ergriffen und drückte sie kurz, bevor sie ihren Kyoshi-Kriegerinnen ein kurzes Zeichen gab sich nach links zu wenden. Ein letzter – Mut zusprechender - Händedruck und Suki schloss sich ihrer Gruppe an, deren Aufgabe es war die Wachen an den Frachteingängen auszuschalten. Sokka und das von ihm angeführte Team würde versuchen, sich genau in eben diese Frachteingänge einzuschleichen um die Schiffe von innen zu sabotieren, genauso wie sie es damals mit dem Bohrer vor BaSingSe getan hatten.
 

Der ganze Alptraum und Horror hierbei, war nicht etwa die Aufgabe, sondern vielmehr die Fracht der Schiffe. Es waren Waffen – Invasionswaffen um genau zu sein. Die Feuernation rüstete abermals zum Angriff und Sokka wusste genau, welches Ziel diese Luftschiffe hatten. Nachdem auch die letzte Bastion des Erdkönigreichs gefallen war und auch die Luftnation schon lange ausgelöscht war, gab es nur noch ein einziges Königreich, dass sich der Feuernation wiedersetzte. Der Wasserstamm!
 

Ihre Aufgabe war es die Luftschiffe auszuschalten und dabei ging es letztlich nicht mehr nur um den Kampf zur Eroberung der Hauptstadt, sondern ums nackte Überleben der Wassernation. Denn würden diese Luftschiffe starten, würde es den beiden Wasserstämmen ganz sich nicht anders ergehen als der Luftnation. – Die komplette Auslöschung ihrer Kultur!
 

Mit einem lautlosen Handzeichen gab Sokka dem bunt gemischten Haufen hinter sich - der sowohl aus Mitgliedern der Wassernation, Erdkämpfern und Feuerkriegern bestand - das Zeichen sich erneut aufzuteilen und so in drei der Luftschiffe gleichzeitig einzudringen. Sie konnten unmöglich alle Schiffe gleichzeitig zerstören, aber vielleicht war es möglich durch gezielte Sabotage genug Schaden anzurichten, der sich auch auf die übrigen Luftschiffe ausweiten würde. Eine starke Explosion wäre womöglich in der Lage, auch die nahegelegenen Fahrzeuge des betreffenden Luftschiffs zu beschädigen.
 

Leise schlichen sich die einzelnen Teams in die Bäuche der fliegenden Metallschiffe, während die Kyoschi-Kriegerinnen ihr möglichstes taten, um die Wachen lautlos auszuschalten oder gegebenenfalls abzulenken. Lautlos beschädigten die Teams so viel Mechanik wie sie konnten, bevor in dem Hanger die Alarmsirenen anfingen zu heulen.
 

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LOTUSORDEN + TOPH + TEO
 

Mit einem süffisanten Grinsen wand Topf sich der mit Eisen bedeckten Mauer zu und zog das Metall wie einen Vorhand an der Wand entlang. Bumi der nun ebenfalls in lautes Lachen ausbrach, brachte die nunmehr freigelegte Mauer zum Einsturz und machte sich über die darauf befindlichen Soldaten lustig, die irrigerweise geglaubt hatten, durch die Metallbeschläge der Steinmauer vor einem Erdbändigungsangriff geschützt zu sein.
 

Topf und Bumi wiederholten diesen Vorgang nicht nur wie geplant an der südlichen Mauer, sondern gingen systematisch die gesamte Stadtmauer ab, um den hinter ihnen stehenden Truppen den Einmarsch in den Hauptsitz der Feuernation zu ermöglichen. Sobald sie genug Löcher für ihre eigenen Leute geschaffen hatten, wanden sich die beiden nun ebenfalls den überall in der Stadt ausbrechenden Kämpfen zu.
 

Die Eroberung der Stadt war in vollem Gange und auch die verstärkte Feuerkrafft der Feuerkrieger schaffte es kaum dem Ansturm der Angreifer stand zu halten, zumal einige der Angreifer selbst Feuerbändiger waren – sei es nun die Leute vom Orden oder ein paar der befreiten Gefangenen aus dem Gefängnis. Teos Leute die mit ihren Gleitern über der Stadt flogen, ließen über den überraschten Soldaten Klebe- und Stinkbomben fallen, die die Feuerkrieger lange genug aus Gefecht setzten um von den Truppen des Avatars festgesetzt zu werden.
 

Jeong-Jeongs Gruppe hatte die Soldaten der Palastkaserne kurzerhand in dieser festgesetzt, indem sie die Metalltore zum Schmelzen brachten und die Kämpfer somit kurzerhand in ihren Unterkünften einschlossen. Meister Pakku der mit seinen Bändigern zwischen den einzelnen Truppen arbeitete, war hauptsächlich damit beschäftigt zu verhindern, dass die ganze Stadt abbrannte, als dass er kämpfen musste. Viele der Feuerkrieger ergaben sich kurzerhand, da sie von der Übermacht der Angreifer und der gemischten Bändigungsangriffe einfach förmlich überrannt wurden. Sie konnten sich einfach auf keinen Gegenangriff einigen bzw. einstellen, da die verschiedenen Kampftechniken der einzelnen Nationen perfekt ergänzten und jegliche Schwächen ausbügelten.
 

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AANG + FEUERLORD
 

Erhobenen Hauptes stand der Avatar vor dem Feuerlord und blickte ihm ernsten Gesichtes entgegen. Dies war der entscheidende Tag, die endgültige Schlacht! Genau hier und heute würde sich das weitere Schicksal der Welt entscheiden und Aang wusste, er durfte nicht versagen. Mit einigem Bedauern und doch erleichtert, dass sie außer Gefahr waren, hatte er Appa und Momo vom Ort des Geschehens weggeschickt.
 

Er durfte nicht noch mehr Leben gefährden, bereits zu viele hatten sich für ihn geopfert und er wusste genau in diesem Moment, starben ebenfalls Menschen. Sei es nun weil sie die Hauptstadt angriffen oder sie verteidigten. Jeder von ihnen glaubte sich im Recht. Jeder von ihnen hatte seine Überzeugungen und seine Gründe auf der jeweiligen Seite zu kämpfen und doch wünschte Aang sich nichts mehr, als dass das Blutvergießen endlich enden könnte. Er war des Kämpfens und der Last, die auf seinen Schultern ruhte, müde.
 

Selbstsicher blickte der Feuerlord dem Avatar entgegen und zweifelte keinen Augenblick daran, wie dieser Kampf ausgehen würde. Durch den Kometen war er auf dem Höhepunkt seiner Macht und nichts und niemand würde ihn jetzt noch besiegen. Schon gar kein kleiner Junge, der seine Kämpfe mit mehr Glück als Verstand bestritt und der bereits bei der Sonnenfinsternis gescheitert war.
 

Die vorangegangenen Avatara hatten Jahre des Trainings benötigt um alle Elemente zu meistern und sofern er Zuko nicht abgewiesen hatte, war der Luftbändiger erst vor ein paar Tagen zu einem Feuerbändigungsmeister gekommen. Sofern sein eigener Sohn überhaupt als Meister des Feuerbändigens bezeichnet werden konnte. Der Feuerlord war noch immer der Ansicht, dass sein Sohn am Tag der Sonnenfinsternis den Angriff mit reinem Glück abgewehrt hatte und nichts weiter.
 

Einen kurzen Moment Atem schöpfend, stieß der Feuerbändiger eine gewaltige Stichflamme durch seinen Mund aus und begann damit den finalen Kampf.
 

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ZUKO + KATARA

(Tee Lee + Mai)
 

Mit der Wasserspierale langsam wieder nach unten gleitend, positionierte sich Katara direkte hinter Azula, die immer weitere Feuerangriffe auf ihren Bruder abschoss und gleichzeitig versuchte die Wasserangriffe abzuwehren. Ihr Vater hatte sie gewarnt, ihre Blitztechnik bei Zuko nicht anzuwenden, da er diese abwehren konnte, doch bei den anderen Beteiligten spielte dies keine Rolle. Wenn nur die lästige Wasserbändigerin nicht wäre, die ständig dazwischen pfuschte.
 

Nach genauer Beobachtung hatte sie Zukos äußerst schnell entdeckt, die nicht wie erwartete Mai war, sondern das kleine Miststück hinter ihr, dass ihr schon mehr als einmal durch die Lappen gegangen war. Jetzt musste sie nur noch einen Weg finden, dieses Wissen zu ihren Gunsten zu nutzen. Ein direkter Angriff kam nicht in Frage, blieb also bloß noch etwas Tücke. Geschickt und ohne sich etwas anmerken zu lassen, versuchte sie ihre beiden Kontrahenten durch die Kampfhandlungen nebeneinander zu locken, so dass Azula nicht länger zwischen ihnen stand.
 

Nach einigem Hin und Her war es Azula gelungen ihren dämlichen Bruder genau neben die kleiner Wassergöre zu lenken, so dass ihr die beiden nun genau gegenüber standen. Zwar in einiger Entfernung und nicht ganz so nah wie sie es gerne hätte, doch trotzdem perfekt für ihren nächsten Angriff. Mit einem fiesen Lächeln aktivierte sie einen Blitz und zielte scheinbar genau auf Zuko, doch im nächsten Moment schwenkte sie um und richtete ihren Angriff auf die überraschte Wasserbändigerin.
 

Genau wie erwartet, warf sich ihr dummer Bruder genau in die Schussbahn, obwohl die Frau hinter ihm noch immer über genug Wasser verfügte um den Angriff selbst abzuwehren. Aber genau dies war Zukos Schwäche. Er dachte in der ersten Schocksekunde nicht daran, dass die Wassergöre durchaus selbst in der Lage war sich zu verteidigen, sondern nur dass sie verletzt werden konnte und demnach den großen Helden spielen musste. Mit größter Genugtuung sah sie, wie der Blitz frontal in Zukos Brust brach und er nicht in der Lage war, ihn abzuwehren, da er nicht genügend Zeit hatte, um den Gegenangriff einzuleiten.
 

Mit schreckgeweiteten Augen stürzte Katara nach vorne und fing Zukos Sturz ab, bevor sie mit einem Schlenker, den weiteren Angriff Azulas abwehrte. Sie konnte unmöglich einen Heilungsversuch starten und gleichzeitig die Feuerbändigerin abwehren, die mit ungeminderter Härte weiter angriff. Nach einem kurzen Moment des Zweifelns, ließ sie Zuko kurzerhand durch eine kleine Wasserwelle direkt vor Mais Füße spülen, während sie gleichzeitig zum Gegenangriff auf Azula überging.
 

Katara wusste, dass Azulas Kräfte durch den Kometen stärker denn je wahren, doch sie hatte sie schon einmal beinahe bezwungen, damals in BaSingSe, bevor Zuko sich in den Kampf eingemischt hatte. Sie durfte jetzt einfach nicht verlieren. Katara zog sie viel Wasser wie möglich aus den Kanälen und schloss sich und Azula in eine Wand aus Wasser und Eis ein, damit sie nicht auf die Idee kommen konnte, Zuko und die anderen Beiden anzugreifen. Sie konnte jetzt keine Ablenkung gebrauchen und die würde mit Sicherheit entstehen, sobald Azula erneut versuchte, die anderen anzugreifen.
 

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Ja ich weiß, das Kapitel ist schon wieder nicht sonderlich lang geworden, doch ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
 

Es wird jetzt nur noch ein Kapitel (Schlacht Teil 3) und ein Epilog kommen. – Aber keine Sorge, die Fortsetzung kommt auf jeden Fall, da die Story mit einem ganz gemeinen Cliff endet (nur schon mal zur Vorwarnung).
 

Bis zum nächsten Mal!
 

VLG



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Kommentare zu dieser Fanfic (91)
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Von:  Mimie-miu
2014-02-07T12:29:59+00:00 07.02.2014 13:29
Super ff
hoffe du schreibst bald weiter!

Von:  Sashas_Universe
2010-07-08T18:16:52+00:00 08.07.2010 20:16
ist lange her, dass ich mich gemeldet habe :(
tut mir leid wegen der langen zeit...

das kapitel find ich sehr gut, die spannung bleibt und ich freue mich schon auf den dritten teil.
über deinen unteren kommentar bin ich ein wenig beunruhigt xD
ich hoffe sehr dass katara uns zuko ein glückliches ende finden *hoff*
dennoch währe ein anderes ende genau so spannend^^
wie yuna möchte auch ich sagen, dass durch die veränderung einiges klarer geworden ist :3

hoffe du hast trotz all dem stress zeit bald weiter zu schreiben und es währe toll auch das ergebnis des avatar und dem Feuerlord zu erfahren *-*

liebe grüße und weiterhin viel spaß beim schreiben
Von:  Yuna_Medium
2010-02-18T10:38:14+00:00 18.02.2010 11:38
ein ganz tolles kapi wieder einmal ^^
leider ein wenig zu kürzm, aber das hast du ja schon erwähnt gehabt XD
auch die verbesserungen die du bei den anderen Kapi vorgenommen hast fand ich klasse und macht doch einige darstellung viel klarer ;)
freu mich schon ganz doll auf das nächste kapitel und vorallen auf die fortsetzung *freu*
hoffe das du aber für das nächste kapi nicht mehr alt so lange brauchen wirst, das warten darauf ist nämlich nicht wirklich schön bei so einer guten ff :(
lg
Yuna
Von:  Vroni
2009-12-14T20:09:05+00:00 14.12.2009 21:09
Die Fanfiction gefällt mir ausnehmend gut ^^

Vorallem das Verhalten der beiden. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Glg
Vroni
Von:  Lady_Luna
2009-12-13T21:30:42+00:00 13.12.2009 22:30
super geiler fanfic hab ihn heute durchgelesen und bin begeistert
ich hoffe es erscheint in nächster das nächste kappi
bin schon total gespannt wie es weiter geht !

lg Lady_Luna

Von:  _Sasuke-chan_
2009-06-15T16:04:31+00:00 15.06.2009 18:04
hallöö!
ich finde deine ganze geschichte echt klasse!
wann kommt denn das nächste kapitel?
Von:  hellebelle
2009-05-30T10:04:35+00:00 30.05.2009 12:04
Ty Lee ist so toll ^^

Weißt du, dass du einen echt guten Geschmack hast? Avatar ist eine voll tolle Sendung, genauso wie Naruto. Und du schreibst genau zu den beiden FFs^^

lg
Von: abgemeldet
2009-05-16T11:31:28+00:00 16.05.2009 13:31
echt geile fanfic bin echt begeistert. bitte schreibe mir eine nachricht wenn es weiter geht. bin echt gespannt!! sakura
Von: abgemeldet
2009-04-22T16:57:54+00:00 22.04.2009 18:57
Wow,sehr schönes Kapitel! Bin sehr gespannt, was sich Azula schönes ausgedacht hat um Katara zu verletzen!
Hoffentlich schreibst du schnell weiter. :)
Von: abgemeldet
2009-04-09T21:09:39+00:00 09.04.2009 23:09
Wann gibt's das nächste kappi schalalalala......
Wir wollen ne Fortsetzung schalalalalala..........

We love you !!!!!
Schick mir ne nachricht wann ds nächste kappi kommt ....
BÜDDDEEE.......SCHMOLLMUND........
Your biggest Fan Dilan!!!!


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