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Blutmond

alternatives (Zutara?) Ende
von

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In der Festung

KATARA
 

Wie hatte sie nur so dumm sein können. Hätte sie ihm doch nur mehr Vertauen entgegengebracht - anstatt mit Aang zu diskutieren ob sie Zuko mitnehmen oder zurücklassen - dann wäre sie jetzt nicht in dieser schrecklichen Lage.
 

Eigentlich hatte sie ihm ja nicht wirklich misstraut, schon damals in der Höhle hatte sie die positive Veränderung seines Charakters deutlich wahrgenommen. Sonst wäre ihr ja niemals in den Sinn gekommen seine Narbe mit dem Wasser aus der heiligen Quelle zu heilen. Nein, ihre negative Haltung ihm gegenüber rührte nicht vor Misstrauen oder der Angst um ihre Freunde her sondern vielmehr ihren verletzten Gefühlen des Verratenwerdens und des Zurückgelassenwerdens. Sie hatte ihm in der Höhle vertrauen wollen, gehofft dass er sich ihnen anschließe, denn wenn schon der Prinz der Feuernation sich ihnen anschließen würde, wäre das ein großer Schritt nach vorne gewesen. Aber war es wirklich nur das? War sie wirklich nur verletzt weil sie auf eine weiteren Verbündeten – und damit vielleicht weitere Menschen der Feuernation – gehofft hatte oder war sie nicht vielmehr aus anderen Gründen über seine Entscheidung enttäuscht?
 

Vielleicht hatte sie es ja auch nur zu sehr an die Sache mit Jet erinnert. Auch ihm hatte sie dieses gewisse Gefühl entgegengebracht und war letztlich doch getäuscht worden. Eigentlich war sie ja selbst schuld an ihrer jetzigen Lage. Wäre sie nur nicht so stur gewesen und hätte wie Aang, Zuko verziehen und ihm diese zweite Chance eingeräumt, dann wäre sie jetzt nicht in der Hand dieses Monsters. Dieses Ungeheuers, dass sie nun schon seit Stunden quälte um Informationen über den Avatar aus ihr herauszubekommen. Es gab kaum noch eine Stelle ihres Körpers, die nicht fürchterlich schmerzte. Nein, eigentlich schmerzte doch wirklich jede Stelle. Allein der letzte Versuch mit dem Wasser ihrer eigenen Tränen ihren Peiniger – wie sie ihn nannte – abzuwehren, hatte dazu geführt, dass er ihr sämtliche Finger einzeln gebrochen hatte.
 

Jede Bewegung oder vielmehr der Versuch einer solchen jagte ihr immer neue Schmerzwellen in den Körper. Seit wie vielen Stunden sie nun an diesen Ketten hing konnte sie nicht sagen, doch die kalten Eisen auf der Haut, die ihr in die Handgelenke und den Hals schnitten, waren im Vergleich zu dem was der Peiniger mit ihr gemacht hatte, fast schon eine Erlösung. Wenn sie doch nur ihre Arme einmal absenken konnte. Die Ketten waren so kurz, dass sie die Arme die ganze Zeit über den Kopf halten musste und ihre Schultern hatten von einem ziehenden Schmerz in ein immer schlimmer werdendes Stechen gewechselt.
 

Katara hob den Kopf, als sie Stiefelschritte vor der Tür wahrnahm. Doch es kam niemand herein. Wie lange ihr Peiniger nun schon fort war konnte sie nicht sagen, nachdem sie während des Fingerbrechens in eine erlösende Ohnmacht gefallen war, war sie alleine im Raum aufgewacht. Ein tiefes Seufzen schlich so von Kataras Lippen, als niemand herein kam. Jede Minute die sie hier allein war, bedeutete dass ihre Folter nicht fortgesetzt wurde. Wenn sie nur gewusst hätte, wo der Peiniger hingegangen war. Vielleicht schlief er ja oder war anderweitig beschäftigt – allein der Gedanke was für eine Beschäftigung das sein könnte, bereitete ihr Bauschmerzen.
 

Wenn sie wenigstens gewusst hätte ob es Tag oder Nacht war oder wie lange sie schon hier war. Katara hatte einfach jegliches Zeitgefühl verloren und ihr Hals schmerzte ganz entsetzlich. Natürlich hatten sie ihr seit ihrer Gefangennahme kein Wasser gegeben und sie hatte – dummerweise musste man wohl sagen – die Feuchtigkeit in der Luft benutzt, einen Fluchtversuch zu starten, was ihr außer vielen Tritten in den Bauch auch noch einige Brandwunden eingetragen hatte. Und jetzt? Aus der ohnehin schon trocknen Luft, würde sich wahrscheinlich nicht sehr viel Wasser ziehen lassen. Ganz abgesehen davon, dass sie ohne ihre Finger zu benutzen, nicht wirklich bändigen konnte. Bei Gott sie hatte es versucht, die Finger trotzdem zu bewegen und beinahe wieder vor Schmerzen aufgeschrieen, was sie sich im letzten Moment verhoben hatte, aus Angst ihr Peiniger könne sie hören und zurückkommen.
 

Katara legte den Kopf wieder in den Nacken und schloss die Augen. Sie genoss die Kälte der Steine unter ihren Beinen. Anlehnen konnte sie sich nicht, dass sie mitten im Zimmer an die Decke gekettet war, so dass auch wirklich jeder Teil ihres Körpers von allen Seiten vom Peiniger erreichbar gewesen war. Sie atmete tief ein um sich weiter zu beruhigen - in Panik zu geraten würde ihr jetzt nicht weiterhelfen – doch sie bereute es sofort. Die Tritte mit den schweren Stiefeln, ließen ihren Bauch gewaltig schmerzen und der tiefe Atemzug hatte nicht unbedingt dazu beigetragen den Schmerz zu mildern.
 

Vielleicht sollte sie versuchen aufzustehen und von den Ketten loszukommen, was ihr im Moment jedoch ziemlich aussichtslos erschien, sie hatte es wahrlich oft genug versucht sie zu lösen. Aber zumindest konnte sie so ihre Arme senken und ihr so vielleicht zumindest den Schmerz aus den Schultern nehmen. Allein der Gedanke sich auch nur ein Stück zu bewegen war ihr zuwider, aber sie konnte die Arme einfach nicht länger in dieser Haltung über dem Kopf belassen. Das Ziehen und Stechen wurde einfach unerträglich.
 

Gerade als sie sich langsam und unter – wie sie sich eingestehen musste – viel Gestöhne auf die Beine gekommen war, öffnete sich die Tür. Sie hielt in ihrer Bewegung inne, ihre Schultern zu massieren und starrte entsetzt in Richtung Tür, allein schon das knarrende Geräusch, hatte fast dazu geführt, dass ihr ein Schrei entwichen wäre. Die lähmende Angst die sofort von ihr ergriffen hatte, ließ ihr Herz immer schneller und schmerzhaft gegen die Brust klopfen.
 

Die Türe wurde wieder geschlossen und da stand er – ihr Peiniger. Der Mann der ihr die letzten Stunden zur Qual gemacht hatte und sie nun mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen anschaute und sagte: „So dann wollen wir uns doch noch etwas amüsieren, nicht war meine kleine Taube?“
 


 

TY LEE
 

Grübelnd trat Ty Lee in Azulas Gemächer. Sie war gerade General Herko über den Weg gelaufen und sein dämonisches Grinsen, hatte ihr kalte Schauer über den Rücken gejagt. Das war einfach nicht richtig. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, was unten in Herkos Hallen wie er sie nannte, geschah. Noch immer konnte sie die Schreie, die aus den unteren Ebenen gedrungen waren in ihrem Kopf hören. Niemals wieder würde sie sie vergessen, dass wusste sie genau. Hätte einer der Soldaten ihr nicht mit traurigem Blick und kopfschüttelnd die schwere Tür in die Hallen vor der Nase zugeschlagen, sie wäre sofort nach unten gestürmt um dieses Scheusal ein paar ordentliche Tritte zu verpassen.
 

Sie verstand es nicht, wie konnte Azula das nur zulassen? Wie konnte ihr das was dort geschah nur einfach so zulassen? Am Anfang war die Jagd auf den Avatar und seine Freunde ja noch ganz lustig gewesen – obwohl sie ja nicht wirklich freiwillig mitgekommen war – aber das, das war alles andere als lustig. Es war grausam und schrecklich. Sie musste einfach versuchen Azula zum Eingreifen zu bewegen, sie konnte das doch unmöglich selbst wollen oder doch?
 

Sie nahm ein tiefen Atemzug als sie Azula entgegenblickte – die sich gerade von ein paar Dienerinnen in ihre Gewänder helfen ließ – und ihre Frage stellte: „Azula! Ich ... wie soll ich sagen, sollten wir wirklich General Herko das Verhör weiter überlassen? Ich meine ... ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er so etwas aus ihr herausbekommt.“
 

Azulas Augen funkelten und ihr Anblick war wie immer ehrfurchtgebietend als sie den Kopf zu Ty Lee drehte und seufzte bevor sie mit einem unergründlichen Lächeln antwortete: „Ach Ty Lee! Deswegen übernehme ich ja auch für uns beide das Denken. Früher oder später wird sie schon Reden, das tun sie doch immer!“
 

Ty Lee musste ihren ganzen Mut zusammen nehmen um Azula auf diese Antwort etwas entgegenzusetzen: „Ja aber, was kann sie den schon wissen? ich meine ihre Freunde haben ihr Lager sofort verlassen, nachdem wir sie angegriffen hatten. Sie kann doch unmöglich wissen wo sie sich jetzt befinden, wo sie doch die ganze Zeit bei uns war.“
 

Ty Lee hatte Azula schon während sie sprach eingehend beobachtet und sie ahnte schon fast was Azula sagen würde noch bevor diese den Mund öffnete um zu erwidern. „Zweifelst du etwa an meiner Intelligenz? Glaubst du denn, ich wüsste nicht was ich tue? Ich habe meine Entscheidung sehr genau bedacht und bin zu dem für mich einzig in Frage kommenden Ergebnis gekommen. Der Avatar und mein kleiner verräterischer Bruder müssen eingefangen werden, um jeden Preis! Würde ich dich nicht besser kennen, würde ich fast denken du willst dich gegen mich stellen und die Feuernation verraten und das wegen einer dummen kleinen Wasserbändigerin.“
 

Ty Lee holte hörbar nach Luft, das war keine einfache Frage gewesen. Azula hatte trotz ihrem Lächeln eine deutliche Drohung ausgesprochen. Ty Lee hatte sämtlichen zusammengekratzten Mut verloren als sie Azula mit gesenktem Kopf antwortete: „Nein, ich ... ich würde doch niemals an deiner Entscheidung zweifeln Azula! Ich dachte nur ... aber du hast Recht, ich sollte das Denken besser dir überlassen. Entschuldige, dass ich dich gestört habe“.
 

Azula drehte ihr mit weiterhin lächelndem Gesicht wieder den Rücken zu und betrachtete die Arbeit der Dienerinnen im Spiegel währen Ty Lee bedrückt aus den Gemächern trat. Sie war entsetzlich niedergeschlagen. Sie konnte es einfach nicht verstehen, wie auch, so eine Grausamkeit gegenüber einem Menschen, dass war einfach nicht richtig.
 

Aber im Inneren hatte sie doch gewusst welchen Ausgang dieses Gespräch nehmen würde, oder nicht? Sie hasste sich selbst dafür, dass sie so einfach aufgegeben hatte. Sie konnte sich Azula einfach nicht entgegensetzen, sie war einfach nicht stark genug. Mit einem dicken Kloß im Hals ging sie zu ihrem Zimmer zurück. Sie unterdrückte die drohend aufkommenden Tränen. Sie würde jetzt nicht weinen, sie würde jetzt nicht weinen!
 


 

ZUKO
 

Als Ty Lee in den Gang trat wäre Zuko aus Reflex fast hinter eine Statue gesprungen. Zum Glück besah er sich noch rechtzeitig eines Besseren, da gerade eine Gruppe Soldaten um die Ecke kam und es mit Sicherheit mehr als verdächtig gewesen wäre, wenn sie gesehen hätten wir einer ihrer Kollegen, wegen der Begleiterin der Prinzessin hinter einer Statue Deckung sucht.
 

Er hatte sich mal wieder eine der Uniformen ausgeliehen, wie bei dem Angriff auf den Nordpool als er sich auf Zhaos Boot schmuggelte. Es hatte damals schon funktioniert und würde wieder klappen, wenn er sich nicht allzu dämlich anstellte und durch sein Verhalten auffiel. So machte er Ty Lee lediglich höflich Platz als sie an ihm vorbeiging, wobei selbst ihm auffiel wie geknickt sie nach dem Gespräch mit Azula wirkte. Was wohl auch kein Wunder war, nachdem was er gehört hatte.
 

Er war vor Azulas Gemächer umhergeschlichen mit der Absicht in Erfahrung zu bringen wo Katara gefangen gehalten wurde. Bisher hatte ihn das jedoch nicht wirklich weiter gebracht. Er musste sie unbedingt vor Sonnenuntergang gefunden haben, noch bevor der Avatar und die Anderen mit ihrem Ablenkungsmanöver außerhalb der Festung begannen. Er kannte sich in General Herkos Festung nicht aus, da er sie noch nie zuvor betreten hatte, war aber davon ausgegangen, das sie wie jede andere Festung auch konzipiert war. Doch sein Besuch in den vermeintlichen Kerkern hatte ihn lediglich in die Vorratskammern geführt.
 

Das Beste war wohl sich zunächst an die Gruppe der vorbeigegangen Soldaten zu hängen, um vielleicht aus ihren Gesprächen herauszuhören wo er suchen musste. Als er sich ihnen angeschlossen hatten und sie einige Gänge gegangen waren, ergab sich zu seinem Glück, was er sich erhofft hatte, doch was er hörte machte die ganze Sache nicht wirklich besser.
 

„Ist der General noch unten?“, fragte der Kommandant die an der schweren Eisentür stehende Wache, an der sie kurz gehalten hatten.

Die Wache salutierte vor dem Kommandanten und antwortete: „Ja Sir! Er ist vor ein paar Minuten in die Hallen gegangen.“

Der Kommandant seufzte schwer und sagte, während er sich zu den Soldaten hinter ihm umdrehte: „Armes Ding! Jemand sollte wohl hinunter gehen und aufpassen, dass er sie nicht aus Versehen umbringt. Die Prinzessin wünscht, dass sie noch eine Weile am Leben bleibt.“
 

Bei diesen Worten krampfte sich Zukos Magen schmerzhaft zusammen. Sie konnten ihr doch unmöglich etwas antun. Sicher er hatte mit einem Verhör gerechnet, aber die Worte des Kommandanten legten nahe, dass es sich dabei nicht um ein einfaches Frage-Antwort-Spiel handelte. Er war so entsetzt über das Gehörte, dass er beinahe die Frage des Kommandanten überhört hätte, wer freiwillig hinuntergehen und vor der Tür der Halle aufpassen würde. Jedoch noch rechtzeitig bevor sein Nebenmann vortreten konnte, machte Zuko einen Schritt nach vorne.
 

Der Kommandant nickte beiläufig und wand sich mit einem Seufzer von der Tür ab und den Gang hinunter, währen die anderen Soldaten folgten. Als die Wache vor Zuko ihm die Tür aufmachte, damit er hinunter gehen konnte, musste sich Zuko zusammenreißen, dass er nicht sofort losrannte. Er musste sie so schnell wie möglich finden. So durfte es nicht enden, ihr durfte einfach nichts geschehen, nicht seinetwegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Flippi
2008-07-16T11:03:16+00:00 16.07.2008 13:03
Hi, supper tolles Kapi!
Ich finde es richtig spitze!
Ist zwar wirklich schade was sie mit der armen Katara angestellt haben,
doch ich hoffe mal sie können sie befreien!
Hi, werde die rechstlichen Kapis auch noch lesen,
brauche einfach noch ein wenig Zeit!
Lg

Flippi
Von:  Sandi-chan
2008-04-24T20:28:03+00:00 24.04.2008 22:28
WoooW!
Dein schreibstil ist ech total gut!
Mir gefällts !!!
Schlimm was sie mit Katara machen!
Hoffe wird richtiges Zutara xD!!!

Sandi-chan <3
Von:  Jaquie-chan
2008-03-27T20:12:07+00:00 27.03.2008 21:12
Wow das ist schon mal ein klasse anfang.
Ich hoffe du schreibst schnell weiter damit ich deine FF
weiter kommentieren kann.^^
lg. zutara_fan92


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