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The Marauders 5

5. Schuljahr
von

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Runaway (Ein neues Zuhause)

In der letzten Nacht wüteten drei Bergtrolle durch Oldham und legten im Norden der Stadt Gebäude in Schutt und Asche. Ca. 34 Menschen kamen ums Leben, doch die Zahl steigt…

Lily legte den Tagenspropheten zur Seite. Zuerst Dementoren in Cambridge, dann Inferi in London, Werwölfe in Cardiff und jetzt Bergtrolle in Oldham. Was kam denn als nächstes? Eine Einhorn-Invasion? Gab es überhaupt noch irgendwelche magischen Wesenheiten, die sich gegen Voldemort stellten?

„Schlechte Nachrichten?“, fragte Chris während sie ebenfalls eine Seite vom Tagespropheten las und Nika mit einigen Seiten kämpfte, die sie völlig durcheinander gebracht hatte. Sie saßen, wie so oft, im Gemeinschaftsraum in einer Sitzecke, zusammen mit Alice, Noreen, Frank und Jamie, während James, Sirius und die andern den Kamin, samt Couch beschlagnahmt hatten. Jamie rannte allerdings ständig zwischen ihnen hin und her, tauschte Getränke, Essen oder wie jetzt, den Tagespropheten mit ihnen aus, was Noreen ziemlich auf den Geist ging, so wie es aussah. Ständig verdrehte sie die Augen oder seufzte genervt, sobald er aufstand. Lily musste bei diesem Anblick nur grinsen und antwortete.

„Wie immer eben. Bergtrolle in Oldham. Gegen die kommen selbst die Auroren schwer an.“

„Trolle sind aber hohl.“, warfen Nika und Frank gleichzeitig ein.

„Die sind nichts im Vergleich zu den Dementoren.“, redete Frank weiter.

„Null in der Birne.“, sagte Nika.

„Da macht man einfach: Wusch! Und weg sind sie.“

„Verpulverisiert.“

„Soll ich euch beide alleine lassen?“, fragte Jamie. „Dann könnt ihr euch einen Schlachtplan überlegen und wir schicken euch rüber nach Oldham.“

„Super Idee, Jamie!“, Nika deutet mit dem Finger auf ihn. „Und dich nehmen wir als Köder her. Oder Frank? Das machen wir doch so, oder?“

„Natürlich, ich bin immer dabei.“, sagte er gelassen, klatschte mit ihr ein und schlug eine Seite auf.

Jamie schüttelte den Kopf und ging wieder auf die andere Seite des Raums zu Remus.

Noreen, der nun endgültig der Faden riss, rief ihm nun hinterher.

„Kannst du dich nicht einmal für eine Seite entscheiden?!“

Er blieb in der Mitte stehen und zuckte nur mit den Schultern. „Was denn?“

„Ja, was denn! Da fragt der auch noch blöd! Alle fünf Minuten stehst du auf, um irgendetwas zu holen.“

„Ja, Nori, ein bisschen Sport treiben, damit ich fitt bleib für Quidditch.“, grinste er und tanzte den Rest nach drüben.

„Haben wir’s dann einmal?“, fragte Roxanne mit hochgezogenen Augebrauen als Jamie sich ein paar Süßigkeiten schnappte.

„Ist ja gut.“, jetzt seufzte er und gab nach. „Ich bleib ja schon weg.“

„Ja ich mein ja nur. Wir wollen vielleicht auch noch ein bisschen was zu Essen haben.“, sagte sie und nahm ihr Trinkglas.

„So abgemagert wie du aussiehst, glaub ich nicht, dass es dich groß stört.“, meinte er nur und ging wieder rüber.

Roxanne warf ihm ein Bonbon auf seinem Hinterkopf.

„Ganz ehrlich, was hat denn das Ministerium noch Du-weißt-schon-wem zu bieten?“, seufzte sie und lehnte sich zurück.

„Voldemort.“, sagte James lässig.

„Ich weiß wie er heißt!“

„Wieso sagst du dann Du-weißt-schon-wer?“

„Oh Mann, James du bist so hohl.“, regte sie sich auf.

„Was denn? Er hat sich immerhin nicht umsonst nen Namen gegeben. Ich würde mich an seiner Stelle beleidigt fühlen, wenn man mich du-weißt-schon-wer nennen würde.“, redete er einfach im lässigen Ton weiter.

„Du-weißt-schon-wer redet nur Müll.“, meinte Sirius.

„Wie kommst du jetzt darauf?“, fragte Remus.

„Na ja, James hat heut noch keinen einzigen hilfreichen Satz gesagt.“, sagte er, worauf James die Augen verdrehte.

„Was ist, Lord Krone, sollten wir mal abchecken, wie’s in den Gebieten so aussieht? Inferi hier, Trolle da. Da wird doch irgendwo noch ein freier Staat in England existieren.“, Sirius legte eine Seite des Tagespropheten weg und wandte den Kopf zur Seite. „Schatz!“

„Ich hör nicht hin.“, murmelte Nika, den Rücken zu ihm gewandt und immer noch mit den Seiten beschäftigt.

„Ach, wieso fühlst du dich denn angesprochen?“, Frank grinste sie hämisch an.

„Weil er mich in den letzten Wochen dauernd so nennt.“, knurrte sie.

„Nika-Schätzchen.“, rief er mit kindlicher Stimme und grinste.

„Siri-Putzi.“, machte sie genervt nach. „Was gibt es denn so Dringendes, dass du mich beim Lesen stören musst und mir wieder auf den Senkel gehst?“

„Seite 34 bitte!“, rief er.

„Nula, die les ich gerade!“, antwortete sie locker.

„Faule Ausrede!“

„Halt die Klappe i pusti me na miru!“

„Jetz fängt sie schon wieder damit an! ich hasse es wenn sie damit anfängt.“, zischte Sirius beleidigt. „Krieg ich jetzt die Seite bitte?“

„Ne!“

„Wieso nicht?“

„Hab ich schon gesagt.“

„Du liest die doch überhaupt nich, ich sehs doch von hier!“

„Zatim dodi vamo und hol sie dir.“, meinte sie nur locker und blätterte um.

„Gott, die Frau macht mich wahnsinnig.“, Sirius stand seufzend auf und schlenderte zu ihr rüber.

James beobachtete ihn nur amüsiert, während Roxanne einen gehässsigen Blick aufgesetzt hatte.

„Seite 34.“, Sirius blieb neben Nika stehen und hielt ihr auffordernd die Hand entgegen.

„Hat Lily.“

Sirius war jetz mehr als genervt. „Womit hab ich das verdient?“

„Weißt du, es ist eher die Tatsache, dass du exsistierst, wenn du verstehst was ich meine?“, Nika grinste schelmisch zu ihm hoch und er erwiderte den Blick, gezwungen ein Lächeln aufzusetzten.

Lily hielt ihm die Zeitung entgegen und er nahm dankend an.

„Du wirst mir von Tag zu Tag sympathischer, weißt du das?“, sagte er zu Nika und ging mit dem Tagespropheten in der Hand zurück.

„Na vielen Dank auch.“, sie zog die Augenbrauen hoch. „Das heißt, dass ich ihn von Tag zu Tag schwerer losbekomme.“

Lily grinste nur, das Kinn auf der Faust abgestützt und las weiter.

___________________________

Nula = Null

I pusti me na miru = Und lass mich in Ruhe

Zatim dodi vamo = dann komm her

___________________________
 

Es klopfte an einem Fenster am anderen Ende des Gemeinschaftsraumes und jemand öffnete es um die klitschnasse Eule hereinzulassen. Sie schüttelte sich kurz, worauf die Schülerin sich schützend die Hände vors Gesicht hielt und flog dann quer über den Raum. Im Schnabel hatte sie einen Brief.

„Das ist Andromedas Eule.“, sagte Sirius und gleich darauf lies sich die Eule vor ihm auf den Tisch nieder, auf all ihre Sachen. Sofort ging Gemecker von allen los.

„Tu sie da runter, die macht alles nass!“, beschwerte sich Remus und veruschte die Eule wegzuschubsten, die sich laut krächzend beschwerte. Sirius nahm sie umständlich auf den Arm und versuchte ihr den Brief abzumachen, während die andern ihre Sachen zu retten versuchten.

„Igitt.“, sagte Roxanne verächtlich und wischte ihre Blätter ab.

„Was gibts Neues?“, fragte James gleich darauf, nachdem Sirius den Brief geöffnet hatte.

„>Lieber Sirius bla bla bla...<“, murmelte er und überflog die ersten Zeilen. Seine Miene wurde ernster je mehr er las. James beobachtete ihn. Er seufzte als er fertig war. „Das war klar.“

„Was?“

„Mein Onkel Alphard ist gestorben.“, sagte er und versuchte einigermaßen locker zu klingen. „Vor ein paar Tagen.“

„Oh...“, sagte James. „Das tut mir Leid.“

„Ach, so schlimm ist es auch wieder nicht...“, er faltete den Brief wieder zusammen und lehnte sich nach hinten, während die Eule sich auf einer Uhr über dem Kaminsims trockete. „War abzusehen. Aber...“, jetz schien plötzlich etwas Freude in ihm aufzukommen. „Er hat mir ne ganze Menge Gold vererbt.“

James bekam große Augen. „Wie viel?“

„800.000 Galleonen.“, grinste er.

„WAS?!“, rief Roxanne geschockt. „Das ist fast ne Millionen, du bist stinkreich!“

„Das war er doch schon vorher, Roxy.“, sagte Remus und schüttelte typisch den Kopf.

„War ich gar nicht. Meine Eltern waren es, die haben mir aber keinen Knut überlassen.“, klärte Sirius. „Mein eigenes Geld, James!“

„Yeah Kumpel, schlag ein!“, James stand auf, schlug mit ihm ein und sprang vor Freude auf ihn drauf.

„Heirate mich!“, sagte Roxanne empört.

„Vergiss es, wir haben Schluss gemacht!“, lachte Sirius unter James begraben.

„Das ist so unfair!“, beschwerte sie sich und verschränkte beleidigt die Arme.

„Aber deine Eltern erfahren nichts davon, oder?“, fragte James unsicher und kletterte unter dem Kissenhaufen wieder hervor.

„Das kannst du sowas von vergessen. Die erfahren null davon.“, grinste Sirius. „Weder die, noch Regulus, noch sonst irgendwer, der mich in den letzten Jahren wie Dreck behandelt hat.“

„Kannst du mir nicht wenigstens ne Handtasche kaufen?“, grinste Roxanne schleimerisch.

„Ich hau doch mein Geld nich für Weiberkram beim Fenster raus.“, antwortete er nur.

„Geizhals.“, sie schlug ihm ein Kissen entgegen, das er lachend auffing.
 

Roxanne stellte ihr Glas auf den Tisch, lehnte sich nach vorne und sah dann James an. „Kann ich mir deinen Tarnumhang ausleihen?“

James sah irritiert auf und murmelte: „Wofür das denn?“

„Ich muss etwas in der Bibliothek, in der verbotenen Abteilung suchen.“, antwortete sie.

„Kann man helfen?“, entgegnete er erwartungsvoll und schmunzelte.

„Mehr oder weniger. Eigentlich bin ich nur auf der Suche nach Etwas... oder Jemanden.“, flüsterte sie.

„Und das wäre?“

„Magische Wesen, die möglicherweise noch nicht unter der Herrschaft von Du-weißt-schon-wem leben.“

„Wer? Und woher willst du das wissen?“
 

Ein paar Stunden vorher...
 

„Glaubst du im Ernst es gibt noch welche?“, fragte Jane gespannt.

„Keine echten, Jane.“, erwiederte Roxanne.

„Woher willst du das wissen?“, fragte Kerima, lehnte lässig an der Wand und musterte sie eindringlich.

Sie legte eine arrogante Miene auf. „Jetzt fang du nich wieder mit deinen Hirngespinnsten an. M.K. die Fledermausvernatikerin. Kein Wunder, dass du die ganzen Geschichten glaubst, die über Vampire erzählt werden. Es – gibt – keine – echten – Vampire – mehr.“

Kerima grinste sie irgendwie unheimlich von der Seite her an. „Das glaubst du. Aber bedenke, dass James und Sirius erst vor wenigen Wochen einen getroffen haben.“

„Ja, aber einen Todesser. Einen Menschen. Keinen echten Vampir.“, entgegnete sie gereizt und mit fester Stimme. „Alle reinblütigen Vampire sind längst ausgerottet, es gibt nur noch sozusagen Vampir – 'Opfer', die andere beißen. Aber in den meisten Fällen kann man sie heilen, wenn sie noch am Leben sind.“

„Ich sag ja.“, Kerima grinste immer noch zuversichtlich. „Es gibt keine Beweise, dass sie gänzlich ausgerottet wurden.“

„Ja schon klar, du würdest dich unheimlich freuen, wenn es noch welche geben würde, die dich dann beißen und auf du-weißt-schon-wen's Seite ziehen würden.“, sagte sie als wäre, dass wieder mal vorauszusehen.

Kerima allerdings sah jetzt ernst drein. „Sie sind nich auf Du-weißt-schon-wem's Seite.“

„Ach und auf welcher dann? Auf Dumbledores?“, fragte Roxanne ungläubig. „Auf der des Ministeriums? Vampire sind blutrünstig und böse, die schlimmsten Kreaturen, die es je gegeben hat, ich glaube kaum, dass sie in Harmonie mit uns gelebt hätten, wenn man sie nich ausgerottet hätte. Und alle noch exsitierenden Opfer werden entweder geheilt oder wechseln vor Wahnsinn auf Du-weißt-schon-wen's Seite, weil der angeblich Mittel hat ihnen zu helfen oder ihnen das Leben zu erleichtern.“

„Wo hast'n du den Stuss aufgegabelt?“, fragte Leila, die dazugekommen war, um Jane abzuholen.

„Ah, da bist du ja. Gehen wir?“, fragte Jane und machte sich schon auf um nach Hogsmead zu gehen. „M.K., kommst du?“

„Klar. Hat eh keinen Zweck mit der über solche Themen zu diskutieren.“, sagte sie und warf Roxanne noch einen eindringlichen Blick zu.

„Hör auf damit, es gibt keine Vampire mehr.“, stritt Roxanne immer noch ab.

„Ich sag nur eins.“, Kerima ging ihr nah ans Ohr. „Verbotene Abteilung.“

Roxanne zog wütend die Luft ein, riss sich aber zusammen um nich loszuschreien. Es gab keine Vampire mehr!

Kerima grinste Leila noch zu, die die Geste nur erwiderte und dann verschwanden sie zusammen mit Jane den Korridor entlang.
 

„Und du glaubst, was dir M.K. erzählt?“, fragte James ungläubig, das Gesicht zu ihr gebäugt.

„Um ehrlich zu sein, nein.“, antwortete sie locker. „Aber, wenn es eventuell wahr sein könnte, dann wäre das die genialste Chance noch Verbündete gegen Du-weißt-schon-wem aufzutreiben.“

„Voldemort.“

„Hör endlich auf damit!“
 

„Totaler Schwachsinn.“, sagte Remus, als sie ihre Koffer Richtung Kutschen schleppten.

„Wieso?“, fragte James. „Werwölfe gibt es immerhin auch noch.“

„Glaub mir, Krone, zwischen Werwölfen und Vampiren liegen Welten.“, er buchsierte seinen Koffer in die Kutsche mit dem Gepäck und ging dann zu einer anderen Kutsche. James allerdings war wie angewurzelt stehen geblieben.

„James, kommst du?“, er sah ihn fragend an. Doch James musterte gerade etwas argwöhnisch.

„Was zum Henker ist das?“, fragte er leicht beeindruckt und machte einen großen Bogen um die Kutsche, als würde er etwas Unsichtbares betrachten. Es schien tatsächlich so der Fall zu sein.

„Was?“, fragte Remus leicht verwirrt. „Krone? Gehts dir gut?“

„Das Pferde-dingsda.“

„Welches Pferde-dingsda?“

„Sag mal bist du blind?“, fragte er fassungslos. „Skelettartiges, schwarzes Pferd.“, er kloppte in die Luft und zog darauf ganz schnell die Hand wieder weg, als hätte er Angst etwas würde zuschnappen.

Remus war sprachlos und verzog dann das Gesicht. „Hä?“

„Jetzt sag nicht, das du das hässliche Pferd nicht siehst!“

„James, bitte hör auf und steig in die Kutsche, du machst mir Angst.“, Remus drehte sich um und zeigte dann Sirius, der hinter ihm stand den Vogel, um ihm anzudeuten, dass James gerade vollkommen übergeschnappt war.

James betrachtete allerdings immer noch mit offenem Mund, von oben bis unten das schwarze, skelettartige Pferd, das an die Kutsche gebunden war und schnaubte.

„Was genau, bist du?“, murmelte er.

„Ein Thestral.“, kam plötzlich eine Stimme neben ihm. „Nich gerade die schicksten Viecher, aber ganz nett, wenn man sie nicht reizt. Du solltest Hagrid mal fragen. Der kenn sich mit denen aus.“

James sah Nika fassunglos an. „Hä?“

„Die ziehen schon immer die Kutschen. Du kannst sie nur seit kurzem sehen, weil du gesehen hast, wie sie Stricrude umgebracht haben.“, redete Nika weiter und wandte sich dann von ihm ab, weil Lily sie gerade gerufen hatte. „Ich hab mich irgendwie verpflichtet gefühlt, es dir zu sagen. Die andern können sie nich sehen. - Noch nicht. Wer weiß, was noch alles in den Sommerferien passiert. - Mann sieht sich im nächsten Jahr, bye.“

James sah ihr perplex hinterher und überhörte schon fast die Rufe der anderen.

„James Potter! Wenn du nicht sofort in die Kutsche steigst, sorgen wir dafür, dass du diese Grundmauern im nächsten Jahr nie wieder betreten wirst!“, rief Sirius wütend und über die Köpfe der andern Schüler hinweg.

James verzog den Mund und zeigte den Zeige- und Mittelfinger. „Peace.“, er warf einen letzten Blick auf das Pferd und stieg in die Kutsche.

Ein weiteres Jahr überstanden und damit auch die ZAGs, dessen Ergebnisse er in den Ferien erfahren wird.
 

Im Grimmauldplatz Nummer Zwölf
 

„Regulus, mach dich fertig und hör auf rumzunaschen! Es gibt dann sowieso etwas zu Essen!“, rief Mrs Black von der Küche, während der Hauself Kreacher schwer am Herd schuftete. „Oh mein Gott, in ca. zehn Minuten kommen sie schon. Sirius!“, zischte sie.

„Jap, was gibt’s?“, fragte er lässig, ohne den Blick vom Tagespropheten abzuwenden und blätterte um. Mit den Füßen auf dem Tisch, saß er locker im Stuhl und machte sich kaum die Mühe seine Mutter zu beachten.

Sie funkelte ihn zornig an. „Wirf endlich diesen dreckigen Fetzten weg und versuche dich einigermaßen zu disziplinieren. Deine Haare sehen schon wieder schrecklich aus. Schneid sie endlich einmal ab.“

„Ach, aber gegen Lucius Malfoys hässliche Haarmähne hast du nichts, oder was? Wenigstens lauf ich nicht wie er wie ’n blonder Schwuchtel durch die Gegend.“

„Jetzt werde bloß nicht unverschämt! Wenn das mit dir so weitergeht, bleibst du den ganzen Abend über oben in deinem Zimmer, ist das klar?“

„Als ob ich scharf darauf wäre, mit euch den Abend zu verbringen.“, er warf ihr einen ungläubigen Blick zu.

„Es ist nun mal so Anstand, dass die ganze Familie vorgestellt wird und leider Gottes bist du auch noch der Erstgeborene. Ich kann hier nicht nur Regulus vorzeigen, obwohl er eindeutig mehr Anstand besitz als du.“

Sirius war immer noch minder beeindruckt und meinte nur kühl: „Na super, ist dich toll. Jeder freut sich, dass Regulus ein viel besserer Vorzeigesohn ist, als ich und alle sind stolz, dass er nach Slytherin gekommen ist, während dein missratener Erstgeborener die Unverschämtheit besaß und absichtlich nach Gryffindor ging.“

„Ich frage mich manchmal wirklich was ich falsch gemacht habe.“, sie rümpfte die Nase und warf Kreacher einen Teller zu, mit dem er nicht gerechnet hatte und ließ ihn fallen. Sie warf ihm einen tötenden Blick zu und der Hauself verbeugte und entschuldigte sich tausendmal, während er mit einem Tuch die Scherben aufhob.

Sirius warf ihnen nur einen flüchtigen Blick zu.

„Treibst dich mit einen dieser Verräter herum. Als ob es nicht gereicht hätte, dass du nach Gryffindor gekommen bist.“

„James ist kein Verräter, verstanden?“, fauchte er nun und legte die Zeitung auf den Tisch. Er stand auf und wollte gehen, doch da kam sein Vater ebenfalls in die Küche.

„Natürlich sind diese Potters Verräter.“, sagte er und überprüfte sein Aussehen im Spiegel. Sirius beobachtete ihn nur mit gesenktem, mürrischem Blick. „Haben überhaupt keinen Stolz. Eine Schande, dass sich so etwas als reinblütig bezeichnen darf.“

„Habt ihr überhaupt eine Ahnung mit wem Regulus in Hogwarts abhängt? Unter seinen Freunden ist sogar ein Muggelgeborener.“, warf Sirius ein und verschränkte die Arme, während er sich an die Theke lehnte.

„Niemals, das muss ein Irrtum sein und wenn nicht, dann wird er die Flausen im Kopf ganz sicher von dir haben. Keine Sorgen die treiben wir ihm schon wieder aus, bevor er so endet wie du. Bei dir kommt alle Hoffung zu spät.“, sagte Mrs Black kalt.

„Wie gesagt, dann kannst du ja umso stolzer auf Regulus sein.“, murmelte Sirius. Er kochte innerlich vor Zorn und Enttäuschung. Einerseits hatte er in letzter Zeit schon einen tiefen Hass gegen seine Eltern entwickelt aber andererseits schmerzte es immer noch, so von seinen eigenen Eltern behandelt zu werden.

„Und wehe dir, du bringst ihn auf dumme Gedanken.“, drohte sein Vater.

Sirius antwortete nicht, sondern seufzte stattdessen und wollte gehen. „Das ist mir echt zu dumm.“

„Nicht in diesem Ton, verstanden?“, fauchte seine Mutter.

Er stand vor ihr und sah sie an. „Du redest in diesem Ton mit mir, also kann ich auch in diesem Ton mit dir reden. Ist ja nicht so, dass ich einer hochrangigen Anhängerin der Todesser gegenüber stehe. Obwohl ich das eigentlich gar nicht bezweifle. Für Voldemort schmeißt ihr ja sogar eure eigenen Nichten aus der Familie.“

Sein Vater stand auf, doch sie war schneller und hatte ihm eine saftige Ohrfeige mit dem Küchentuch gegeben in dem sich dummerweise noch kleine Scherben befanden. Sirius sah sie fassungslos an und tastete mit der Hand nach seinem Gesicht. Das Blut lief ihm an der Seite herunter an der er jetzt zwei tiefe Schnitte hatte.

„Auf dein Zimmer.“, sagte sie mit schneidender Stimme. „Sofort!“

Sirius ließ seine Hand wieder fallen und sah sie wutentbrannt an, als er zischte: „Was denn? Keinen Stolz mehr, als Treue Dienerin Lord Voldemorts bezeichnet zu werden?“

„Wenn du nicht augenblicklich aus diesem Raum verschwindest, garantiere ich für nichts mehr.“, drohte sie mit gefährlicher Stimme.

Sirius zögerte nich länger und wandte sich dann um. Noch eine Sekunde länger in einem Raum mit diesen Spinnern und er würde verrückt werden.

Als er in seinem Zimmer ankam, kam kurz danach sofort sein Vater nach.

„Noch einmal so eine Szene und du kannst was erleben! Den Rest der Ferien bleibst du hier im Haus und wenn ich auch nur ein einziges Mal diesen Potter in der Nähe dieses Hauses sehe oder auch nur einen Brief von ihm, wird es dir noch Leid tun!“, er knallte die Tür zu und er hörte wie er es abschloss. Keine Frage, er würde es auch mit einem Fluch belegen, damit Sirius es nicht aufbekam, aber das war ihm egal. Abgeschlossen war es ihm lieber, als wenn sie in seiner Nähe waren. Er wischte sich mit der Faust noch einmal grob übers Gesicht und leckte das Blut ab. Es war eine schlimme Wunde und sie hörte nicht auf zu bluten. Das war der absolute Höhepunkt gewesen. Wie konnte sie es nur wagen, ihm so etwas anzutun? Er kochte vor Wut und er wollte hier auf keinen Fall noch länger bleiben. Kein einziges Jahr mehr, bis er volljährig war.

Draußen hörte er noch die Haustür klingeln und ein paar Stimmen. Natürlich der Besuch von dem sie gesprochen hatten. Doch schlagartig kam ihm ein zweiter Gedanke, über den er nicht lange grübeln wollte, sondern ihn sofort in die Tat umsetzte. Für die nächsten paar Minuten waren sie auf jeden Fall schwer beschäftigt und sofort packte er seine Habseligkeiten in seine Schultasche. In einer kleinen Kiste, die er abgeschlossen hatte, hatte er noch sein ganzes Geld, das er versteckt hatte und die Daten von seinem Verlies in Gringotts, dass ihm sein Onkel Alphard heimlich vererbt hatte. Das war auf jeden Fall genug um sich einige Sachen neu zu kaufen, denn er wollte nicht viel mitschleppen. Nur seine wichtigsten Sachen, die ihm gehörten, genau wie das Taschenmesser von seinem Onkel, dass wirklich jedes Türschloss aufbekam. Weder Umhänge noch Schulbücher waren wichtig. Er packte hauptsächlich die Sachen, die er von seinen Freunden hatte ein, zusätzlich mit den ganzen Briefen, die er ebenfalls in der Kiste hatte.

Er zog seine Jacke an, hang sich seine Tasche um die Schulter und schloss mit dem Messer das Fenster auf, das durch den Zauber ebenfalls verschlossen war. Als er es aufstieß, donnerte es wie wild. Draußen schüttete es wie aus Eimern doch das war ihm egal, er musste hier raus. Er stieg auf das äußere Fensterbrett und blickte nach unten. Es war ziemlich hoch, doch an der Seite hatte er das Glück, dass sich dort der Schornstein befand und die Eisenstangen die die Treppe nach unten bildeten. Er hang sich nach drüben, stieg hinunter und landete mit einem dumpfen Platsch auf dem nassen Boden, da er die letzten Stufen gesprungen war. Er sah noch einmal nach oben zu den beleuchteten Fenstern an denen sich dunkle Schatten bewegten und ging dann.
 

„Mann, ich wollte morgen an den See.“, maulte James, als er mit der Stirn am Fenster lehnte und der Regen gegen die Scheiben prasselte.

„Tja, dann musst du das eben verschieben.“, sagte seine Mutter Noelle nur und feilte sich die Nägel, als sie im Wohnzimmer saß. James ging in die Küche und machte den Kühlschrank auf. Er stöhnte genervt, als er nicht passendes für seinen Hunger fand.

„Wann warst denn du das letzte Mal einkaufen?“

„Beschwer dich nicht und geh selber einkaufen. Ich hab genug zu tun, wenn dein Vater den ganzen Tag in der Arbeit ist. Außerdem ist es bald halb zwölf, du brauchst nichts mehr zu Essen.“, sagte sie gleichgültig. „Wenn du so Hunger hast, nimm dir lieber nen Apfel.“

Er wandte den Kopf zur Seite und bemerkte den Obstkorb, als es draußen klingelte. „Ich mach schon auf.“, sagte er und biss in einen Apfel.

Doch seine Mutter stand beunruhigt auf und sah aus dem Fenster. „Wer ist denn das so spät noch? Warte mal, James-“

Doch der war schon an der Tür. „Wir kaufen nichts und wir handeln auch nicht mit feindlichen Ausländern.“, sagte James gelangweilt und sah durch das Guckloch. Erschrocken machte er die Tür auf. Ihm klappte der Mund auf, als er seinen besten Freund tropfnass und mit zwei tief blutenden Schnitten im Gesicht sah. „Sirius?… Wa…?“, er war völlig sprachlos.

„Tut mir echt Leid, dass ich so spät noch antanze, aber ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte.“, sagte er völlig außer Atem. „Kann ich reinkommen?“,

„Natürlich, sowieso.“, sagte James ernst und wies ihn herein. „Was ist passiert?“

„James! Bist du komplett übergeschnappt?! Was wenn das Todesser - ach, du meine Güte, Sirius!“, rief Noelle erschrocken als sie zu ihnen stieß und ihn sah. „Was ist denn mit dir passiert? Alles in Ordnung?“

James nahm ihm sofort die Tasche ab und knallte mit dem Fuß die Tür zu, da er in der anderen Hand immer noch den Apfel hatte.

„Na los komm schon.“, Noelle zerrte ihn sofort ins Wohnzimmer und wies ihn auf die Couch, während sie aus dem Bad ein Handtuch holte und James die Tasche ins Wohnzimmer warf und eigentlich noch ziemlich entspannt seinen Apfel aß, obwohl er innerlich vor Wut kochte. Es war offensichtlich gewesen, dass das irgendwann passierte.

„Die haben dich rausgeschmissen, oder?“, fragte er mürrisch.

„Ich hab mich selbst rausgeschmissen.“, antwortete Sirius kurz, während James’ Mutter zu ihnen kam und ihm ein Handtuch gab und sich sofort die Wunde ansah.

„Das muss auf jeden Fall gesäubert werden.“, sagte sie und nahm ihren Zauberstab „Keine Sorge das haben wir gleich.“, sie lächelte und mit ein paar kleinen Schlenkern hatte sich die Wunde geschlossen und war verheilt.

„Danke Noelle.“, sagte Sirius und lächelte schwach.

„Überhaupt nicht der Rede wert.“, sie stand auf und ging in die Küche. „Erzähl mir bloß nicht, dass das deine Eltern waren.“

„Leider ja.“, sagte er griesgrämig. „Zuminderst meine Mum, danach wurde ich von meinem Dad ins Zimmer gesperrt.“

„Weil du genießt hast?“, fragte James, der immerhin schon ziemlich viel von seinen Eltern gehört hatte und biss in seinen Apfel.

„Ich hab Anschuldigungen gemacht, dass sie Anhänger von Voldemort sind.“, sagte er und James Mutter wunderte es überhaupt nicht, dass er ihn beim Namen nannte.

„Was ist so falsch daran?“, fragte James als wäre das normal und ließ sich in den Sessel ihm gegenüber fallen.

Sirius lächelte seinen Freund dankbar an. Auf ihn konnte er sich immer verlassen, egal was auch immer passierte. Er war immer auf seiner Seite.

„Na ja, eine Mutter, die ihrem Sohn so eine Wunde zufügt und ihn ohne Behandlung ins Zimmer sperrt, wäre wohl eine Vorzeigetodesserin.“, sagte Noelle wütend und fand das unfassbar. „Hast du Sachen dabei, oder brauchst du was Trockenes von James?“

„Nein, ich hab Sachen dabei. Allerdings nur drei.“, er stand auf und wühlte in seiner Tasche. „Tut mir echt Leid, dass ich euch hier Umstände mache -“

„Vergiss es, Sirius. Keine Umstände.“, sagte sie sofort. „Ich wundere mich, warum du nicht schon früher zu uns gekommen bist. Ich hätte dich als zweiten Sohn adoptiert.“

James grinste sie an, während Sirius sein nasses Hemd auszog und sich sein Sweatshirt anzog.

„Ich nehme an, du hast deine Umhänge im Haus gelassen, also bekommst du neue von mir. Ich hab noch Haufenweise hier. James bekommt fast alle zwei Monaten einen neuen, weil er sie ständig kaputt macht.“

„Gar nicht wahr.“, beschwerte er sich.

Sie deutete warnend mit den Finger auf Sirius. „Geschenkt klar. Ich will von dir kein Geld sehen.“

„Noelle.“, sagte Sirius empört. „Das kann ich nicht annehmen.“

„Natürlich kannst du und wenn du’s nicht tust, zwing ich dich dazu. Ich bin Designerin und reich, ich kann dir hunderte von Sachen umsonst nähen.“

„Wie kann ich mich jemals revanchieren?“, fragte er fassungslos und sie gab ihm eine heiße Tasse Tee.

„Indem du, deinen Eltern in Zukunft aus dem Weg gehst und hier bleibst.“, antwortete sie ruhig. „Du hast sie nicht verdient.“

Noch nie im seinem Leben war er ihr so dankbar gewesen wie jetzt und noch nie hatte er sich so wohl gefühlt. Die Mutter seines besten Freundes behandelte ihn mehr wie einen Sohn als seine eigene, was war das nur für eine Welt in der sie hier lebten?
 

~ENDE~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2010-08-28T01:38:31+00:00 28.08.2010 03:38
eigentlich gut aber da fehlte was... DIE LIEBES-SZENE ZWISCHEN JAMES UND LILY!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :'-( aber trozdem: sehr gelungen
Von:  _7_
2010-01-06T00:53:19+00:00 06.01.2010 01:53
Bevor ich auf deine ff eingehe erstmal Hallo x3
Ich bin sehr verwundert, dass es so wenig Kommentare dazu gibt... du musst mehr Werbung machen ;)

Also:

Endlich bin ich durch! Puh, ich frag mich wie du es schafst so viel zu schreiben xD ich bin immer so faul (-.-).
Ich find deine FF verdammt gut.
Dein Schreibstil ist super und deine Idee ist einfach klasse!
Wenn ich das richtig verstanden habe schreibst du mit einer Freundin zusammen an der FF? Wenn ja dann gilt das LOb an euch beide ;)
Ich finde du (oder ihr, je nach dem xD) hast die neuen Charaktere recht gut rübergebracht und durch deine Fanarts konnte man sie sich gleich viel besser vorstellen =)( Die Fanarts sind übrigens ebenfalls klasse ;))
Ich versteh jedoch nicht ganz, wieso Roxy mit Sirius schluss gemacht hat... Nur weil er meinte sie wird zickig?
Die Szene in Hogsmead, als sie von Todessern angegriffen wurden hast du super beschrieben, ehrlich, man konnte richtig mitfiebern!
Meine Persöhnliche Lieblingsszene war wohl die, wo James Lily geküsst hat (*schwärm*) x3 auch wenn aus einem ziemlich fiesen Grund...
Was miche in klein wenig gestört hat, waren die kleinen Rechtschreib fehler. Da wo du wahrscheinlich einfach bei der Tastatur ausgerutscht bist und es nicht bemerkt hattest ( andere hab ich eigentlich kaum bis garnicht gesehn ). Ich würde nicht sagen, dass du eine Beta-Leserin brauchst, könntest aber einfach mal noch mal drüber lesen, dann findest du die bestimmt ^^

So, bevor ich dir hier einen Ellenlangen Vortrag halte (schreibe) mach ich dann mal Schluss ^^

Wir sehen uns bei der Fortsetzung und deinen Fanarts wieder

LG YFN
Von: abgemeldet
2008-11-08T16:56:19+00:00 08.11.2008 17:56
Ich bin fertig ^.^
Wow die ff ist so toll! Schreib bitte schnell weiter bei "The Marauders 6" ! Besonders mag ich mika und sirius xD
Lg angel
Von: abgemeldet
2008-10-06T11:10:46+00:00 06.10.2008 13:10
ich bin durch *uff* gefällt mir vor allem das mit sirius am ende!!!
ich finds richtig gut gelungen!!!! freu michs chon auf den nächsten teil!!


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