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The Marauders 5

5. Schuljahr
von

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Die neueste Erfindung des Magischen Tunichtgut GmbH

Nika rannte so schnell sie konnte den Korridor zur Eingangshalle entlang. Lily hinterher. Sie hatten sich fest in Mäntel gehüllt und den Schal herumgewickelt, bevor sie sich nach draußen wagten. Unter der ganzen Menschenmenge hielt sie kurz Ausschau nach einem braunen Haarschopf und drängelte sich dann durch die Menge. Lily die schon wieder bemerkt hatte, worum es ihr wirklich ging, hielt für jemand anderen die Augen offen und ging dann langsamer auf sie zu.

Chris lächelte, als sie sie sah und umarmte sie fest.

„Frohe Weihnachten, Chris.“

„Frohe Weihnachten Lily.“

Sie zögerten nicht lange, um nicht weiter in der Kälte stehen zu müssen und Lily half ihr die Tasche hinein ins Schloss zu tragen.

Mit vollem Karacho eilte Nika auf Jamie zu, schubste Michael hart zur Seite und schlang die Arme um ihn. Er erwiderte den Druck und grinste.

„Hi Nika.“

Sie nahm den Kopf von seiner Schulter und drückte ihre Lippen auf seine.

„Wie geht’s dir?“, lächelte sie und nahm die Arme nicht weg.

„Wärmer.“, grinste er und sie lachte.

„Hey ihr Turteltauben, ich seh mal nach wo James und Sirius so lange bleiben, okay? Lasst euch bloß nicht stören.“, sagte Michael und ließ die beiden allein, wobei Jamie sie noch einmal küsste.
 

„Ein Einbruch im Ministerium?“, fragte Lily, die sich das nicht vorstellen konnte. „Woher weißt du das?“

Sie saß mit Chris zusammen im Gemeinschaftsraum am warmen Kamin und sie hatte ihr gerade erzählt, was sie in den Ferien erfahren hat.

„Hast du den Tagespropheten nicht gelesen?“, fragte sie.

Lily schüttelte den Kopf. „Ich lese immer nur den von dir. Und da du ja nicht da warst.“

„Egal. Zuminderst hoffe ich, dass nichts Wichtiges gestohlen wurde. Es wird heute bestimmt sowieso in der Zeitung stehen, ich warte schon auf die Eule.“

„Wie sind die an den Wachposten vorbeigekommen?“, fragte sie neugierig.

„Keine Ahnung. Einer der Angestellten wurde mit dem Imperius-Fluch belegt. Vermutlich hat der Todesser gewartet, bis er aus dem Gebäude herauskam, um ihn dann zu verfluchen. Ich muss zugeben die sind gar nicht so ungeschickt wie man annimmt.“

Lily lachte leicht verächtlich. „Wenn ich erst einmal alle Prüfungen bestanden habe und die Ausbildung hinter mir, wird sich das schnell ändern.“

Chris starrte sie ungläubig an. „Du willst doch nicht etwa damit sagen, dass du Auror werden willst?“

„Na ja, ganz sicher bin ich mir da noch nicht, aber auf jeden Fall belege ich die richtigen Kurse dafür. Falsch kann die Wahl nicht sein, man benötigt als Auror so ziemlich alle wichtigen Fächer, also kann ich nach den ZAGs immer noch etwas anderes werden. – Sobald ich nicht durchfalle natürlich.“

„Du hast nen Knall.“, sie setzte sich ebenfalls neben sie auf das Sofa.

„Nenn es wie du willst, aber ich habe keine Angst vor Voldemort.“

Chris zuckte zusammen und sah sie fassungslos an. „Du kannst ihn nicht beim Namen nennen.“

„Voldemort, Voldemort, Voldemort!“, sagte Nikas Stimme neben ihrem Ohr und sie kam um das Sofa herum zu ihnen. „So Chris, da hast du’s. V-O-L-D-E-M-O-R-T. Ich hab mit Lily schon darüber geredet, wir ziehen es beide durch.“

„Ihr zwei seit verrückt. Total übergeschnappt.“, sagte sie aufgebracht und achtete darauf, dass sie keiner hörte, doch der Raum war sowieso leer, bis auf zwei Siebtklässlern, die schwer in einer Ecke über die UTZe diskutierten. „Ihr seit nicht einmal in der Lage, euch selbst zu verteidigen.“

„Wir sind nicht in der Lage uns selbst zu verteidigen?“, wiederholte Nika zornig. „Sag mal merkst du noch was? Lily hatte sich oft genug mit Potter und Black angelegt, die, wie du weißt und ich gebe es ungern zu, die besten Zauberer ihres Jahrgangs sind. Kein Mensch bestreitet, dass sie nicht auch bei den Siebtklässlern mit ihrem Talent gefragt sind, also wieso sollte sie da nicht auch mit ein paar mickrigen Todessern fertig werden?“

„Mickrigen Todessern?“, Chris konnte es nicht fassen, wie Nika darüber redete. „Du kannst Potter und Black nicht mit Todessern vergleichen! Sie würden niemals gegen sie ankommen!“

„Ach nein?! Glaubst du nicht, es wäre für die zwei ein Leichtes sich ins Ministerium zu schleichen, ohne auch nur einen einzigen Fluch zu benutzen? Sie würden ohne weiteres das Büro ausrauben können, ohne auf sich aufmerksam zu machen. Ich weiß das, weil ich weiß, dass sie Talent haben.“

„Ganz ehrlich, Blake.“, sagte Sirius, der plötzlich neben ihr aufgetaucht war. „Ich fühl mich durch deine Worte richtig geschmeichelt.“

Nika lief peinlichrot an und erschrak, als sie ihn sah. Sie versuchte schnell die Kurve zu bekommen. „Ich habe zwar gesagt, dass ihr Talent habt, aber das heißt noch lange nicht, dass ihr Hirn habt, geschweige denn Anstand und Manieren.“

„Richtig.“, sagte er gelassen und ging um sie rum. „Habe ich vergessen. Mein Kopf ist so leer, wie eine hohle Kokosnuss. Aber wenigstens habe ich Charme und Aussehen und wie du freundlicherweise sagtest, Talent. Und für meine Lebensbedingungen ist das genug.“, er grinste sie noch einmal an und ging nach oben zu den Schlafsälen.

Nika verfluchte sich leise, dafür, dass sie ihn nicht bemerkt hatte.

„Ist doch egal, Nika.“, tröstete sie Lily. „Du hast ihnen zwar ein Kompliment gemacht, aber wenn kümmert es. Tatsache ist, dass wir sie nicht leiden können.“
 

Wie konnte das denn passieren?, ging es James durch den Kopf, als er alleine gemütlich durch das Portraitloch stieg und die Wendeltreppe hinab stieg. Sirius hatte sich gleich am selben Tag, als sie zurückkamen zwei Stunden Nachsitzen eingebrockt. Wie das in den Ferien möglich war, war ihm ein Rätsel, doch Stricrude hatte ihnen gesagt, dass es nicht verboten sei, Schüler in den Ferien Nachsitzen zu lassen. Vermutlich dachte nur nicht jeder daran, meinte James, denn immerhin hatte sie in den letzten fünf Jahren nie in den Ferien nachsitzen müssen. Was musste dieser Idiot von Black auch gleich eine Minuten nach ihrer Rückkehr Snape vor Stricrudes Augen aufs Glatteis legen und ihm damit die Nase brechen?

Peter musste unerklärlicherweise etwas erledigen, wobei er ziemlich angespannt gewirkt hatte und Remus war im Vertrauensschülerzimmer um in Ruhe seine Arbeit zu machen. Der Typ konnte den Streber einfach nicht ablegen. Und was sollte er jetzt machen? So ganz allein, während es draußen stürmte. Selbst Kathy war beschäftigt und wollte mit Danielle irgendeiner Sache nachgehen und Leila war mit Bellatrix in Hogsmead. Ein echt langweiliger Tag.

James hielt inne und blieb auf halber Höhe stehen. Auf dem Boden vor ihm lag ein Blatt Pergament mit einer Zeichnung drauf. Er hob es auf und sah es sich genauer an. Es war eine Skizze von dem Westflügel Hogwarts’. Er sah sich um, ob jemand in der Nähe war, der es verloren hatte, doch keiner sah aus als ob er etwas suchte. Nur ein paar Drittklässlerinnen eine Treppe über ihn, kicherten, als sie ihn sahen und winkten ihm verlegen.

Er kümmerte sich nicht darum und warf noch mal einen Blick auf die Skizze. Sie war zwar nicht sehr ordentlich, doch es waren alle Korridore und Räume eingezeichnet. Er schob sie ein und ging weiter nach unten.

„Hey James!“, Sean kam auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. „Ähm, ich wollte dir ausrichten, dass wir jetzt genau den ersten Spieltermin von McGonagall haben. Der erste passte ja nicht so ganz. Also denke ich, dass wir spätestens im Februar mit dem Training anfangen, okay?“

„Klar, kein Problem. Sobald es aufhört zu schneien.“, meinte er. In so einem Schneesturm würde er sich nie in die Lüfte begeben.

„Ach.“, Sean grinste und schlug die Hand auf seine Schulter. „So ein bisschen Schnee wird uns doch nicht aufhalten.“

„Deine positive Energie macht mich immer wieder fertig.“, er schüttelte typisch den Kopf und er nahm die Hand weg.

„Pass doch auf, wo du hinrennst!“, hörte sie dann Snapes Stimme neben sich. James und Sean sahen zur Seite.

„Diese Kleinkinder sind doch echt das Letzte. Elendes Schlammblut.“, er ging gerade an einem kleinen Mädchen aus der ersten Klasse vorbei, die verzweifelt auf dem Boden umherrutschte und seine Skizzen wieder einsammelte. Ihr schienen Tränen zu kommen, als sie das Wort Schlammblut hörte. Ihre Freundin half ihr, während Snape nur grinste und mit einem anderen Slytherinjungen nicht weiter auf sie achtete. Die beiden waren anscheinend aus Ravenclaw.

James seufzte genervt und wollte sofort eingreifen, doch Lily war schneller. Sie hatte ihren Zauberstab von hinten auf ihn gerichtet und mit einem Mal rutschten Snapes Beine zusammen, als hätte ihn etwas gefesselt, und er knallte der Länge nach auf den Boden. Andere im Umkreis klatschten und pfiffen anerkennend und Gelächter brach aus.

„Das wollte ich schon immer mal machen.“, grinste sie und warf einen Blick Alice zu, die sich vor Lachen gar nicht mehr halten konnte.

„Wieso noch mal hasst sie dich?“, fragte Sean beeindruckt James, der nur mit offenem Mund dastand und sie anstarrte.

„Weil ich so arrogant bin und andere vor Publikum blamiere.“, antwortete er und fand das gerade leicht unfair, dass sie es ihm verboten hatte und sie es dann selbst nicht besser machte.

„Als Vertrauensschüler solltest du dir einen anderen Ton gegenüber kleinen Mädchen angewöhnen.“, sagte Lily streng zu Snape. „Und du kannst froh sein, dass kein anderer Vertrauensschüler dabei war, sonst würde Slytherin jetzt ein paar Punkte weniger haben.“

„Du mieses, kleines Sch-.“, zischte er, konnte das letzte Wort aber nicht mehr aussprechen und versuchte aufzustehen, während der andere seinen Zauberstab herausholte und den Zauber von ihm löste.

James lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme. Im Moment sah Lily nicht danach aus, als würde sie Hilfe brauchen.

„Ja, ich mieses, kleines Schlammblut, habe es gewagt, dem großen Vertrauensschüler Schniefelus ein Bein zu stellen.“, sagte sie mit verstellter Stimme und er richtete sich wieder auf. James und Sean waren mehr als nur beeindruckt.

„Zehn Punkte Abzug für Gryffindor.“, fauchte er und klopfte sich den Staub vom Umhang.

„Okay.“, sagte sie locker und drehte sich um. „Ich richte es den anderen aus.“

Sie wusste genau, dass entweder Remus, oder Chris ihm das sowieso heimzahlen würden.

Snape knurrte wütend und hatte den Zauberstab auf sie gerichtet, doch als er James und Sean entdeckte, überlegte er es sich doch anders und schob ihn wieder ein. Er schnaubte nur verächtlich und ging dann eilig wieder weiter.

„Weise Entscheidung.“, murmelte James und Sean grinste.

Lily warf Snape allerdings noch einen zögernden Blick hinterher und half dann zusammen mit Alice dem kleinen Mädchen, die Blätter wieder einzusammeln.

„Danke.“, murmelte die eine tonlos und Tränen liefen ihr übers Gesicht.

Lily lächelte sie tröstend an und gab ihr eine Stapel Blätter. „Hey. Wir Muggelgeborenen müssen zusammenhalten.“

Sie lächelte und stand wieder auf.

„Ganz ehrlich, ich fühle mich gerade ein wenig verarscht.“, sagte James und ging mit Sean zu ihr. Lily sah ihn überrascht an, da sie ihn überhaupt nicht bemerkt hatte. „Wieso denn?“

„Wehe, ich krümme Snape auch nur ein Haar, dann würde ich es mit dir zu tun bekommen, aber was macht unsere junge Lady? Verhext einfach mal kurz seine Beine vor anderen im Korridor und kommt sich total cool vor.“

„Hey, ich darf ja wohl noch ein kleines Mädchen verteidigen.“, fauchte sie. „Bei dir ist das was ganz anderes. Du tust es ja einfach nur, weil es dir Spaß macht.“

Doch James hatte ihr gar nicht richtig zugehört und zog das Blatt Pergament aus der Hosentasche, das er gefunden hatte, als das Mädchen zweifelnd ihre Blätter durchging.

„Suchst du das?“, fragte er und hielt ihr die Skizze vom Westflügel entgegen.

„Ja.“, sagte sie erleichtert und nahm es ihm dankbar ab, während sie sich die Tränen abwischte. „Ich verlaufe mich immer schrecklich im Schloss, wenn ich keinen Wegweiser habe.“

„Das ist mir auch immer passiert, als ich nach Hogwarts gekommen bin.“, sagte Alice. „Keine Panik mit der Zeit lernst man das Schloss schon kennen.“

Doch James interessierte etwas ganz anderes. „Kann ich mal sehen?“, fragte er sie und sofort gab ihm das Mädchen die Blätter, als ob sie glaubte er wäre irgendein Lehrer, der sie ertappt hatte.

„Was soll das werden?“, fragte Lily angriffslustig. „Wills du jetzt auch noch kleine Kinder bestehlen?“

„Mein Gott, sei doch nicht so negativ, Evans.“, sagte jedoch Sean. Sie warf ihm einen zornigen Blick zu, während James die Skizzen durchsah. Die ganzen Blätter zusammen ergaben einen exakten Grundriss von Hogwarts. Er bezweifelte leicht, das ein so kleines Mädchen so etwas gezeichnet hatte und in wenigen Monaten ganz Hogwarts erkundigt hatte.

„Ähm…“, sagte er, ohne den Blick von dem Blättern zu nehmen. „…kann ich mir das ausleihen? Nur für heute.“

Das Mädchen zögerte kurz, nickte aber dann zustimmend. „Um ehrlich zu sein, gehört es mir auch gar nicht, ich hab es mir nur geliehen.“

„Von wem?“, fragte er neugierig und sah sie an.

„Von dem Vertrauensschüler aus Gryffindor. Ich glaube er heißt Lupin.“, antwortete sie verlegen.

„Aah.“, machte er und zog die Augenbrauen hoch. „Na sieh einer an.“

„Er hat es mir gegeben, damit ich mich nicht mehr verlaufe und zu spät zum Unterricht komme.“, sagte sie etwas verzweifelt, da sie glaubte, er würde es ihr abnehmen und nicht mehr zurückgeben.

„Klar.“, sagte er normal, da er anscheinend wusste, was sie dachte. „Du kriegst sie auch wieder. Ich will sie mir nur für heute ausleihen. Keine Sorge.“

„Und ich überprüfe das.“, zischte Lily ihm noch leise ins Ohr, bevor sie mit Alice davon stolzierte. Ihr entging dabei nicht, dass Alice James noch einen ziemlich verlegendes Lächeln zuwarf und schubste sie empört am Arm.
 

„Na ja, nachdem ich ständig wieder irgendwelche komischen Räume entdeckt habe, dachte ich mir ich könnte mal nachsehen, wo die genau liegen.“, erklärte Remus gelassen, als ihm James die Sache erzählt hatte und ihn im Vertrauensschülerzimmer zur Rede stellte. „Ich hab die Informationen öfter gesammelt und mir die letzten zwei Jahre Skizzen gemacht. Du und Sirius kommt ständig wieder auf neue Gänge und wenn einer von denen Mal wichtig für uns ist, können wir uns wenigstens an den Dingern orientieren.“

„Wieso hast du uns das nicht erzählt, dann hätten wir dir geholfen? Weißt du auf wie viele Geheimgänge ich und Sirius gestoßen sind? Wir haben sie nur noch nicht betreten. Aber stell dir mal vor, wir würden mit dem Tarnumhang alles abklappern.“, sagte er ganz hibbelig.

„Mal ganz unter uns gesagt, ich hatte da sogar an so was Ähnliches gedacht. Ich meine wir könnten doch einmal alle Skizzen zu einer Karte zusammenschreiben. Einer Karte von Hogwarts auf der alle Gänge zu sehen sind und wenn ihr neue Geheimgänge findet zeichnen wir sie darin ein.“, schlug Remus vor, der das gar nicht mal so schlecht fand. „So können wir uns in Notfällen gut davonschleichen, falls Filch uns wieder erwischt, oder Peeves.“

„Verdammt gute Idee, Remus. Ich bin stolz auf dich.“, grinste James, dem diese Idee sehr gut gefiel. Und noch ein Gedanke kam ihm. Wieso sollte man nur wissen wie man fliehen konnte? Besser wäre es doch, wenn erst gar nicht die Gefahr bestehen würde und man wüsste, ob Filch überhaupt in der Nähe war. „Frage Remus.“

Er sah ihn interessiert an.

„Glaubst du man könnte es hinbekommen, auf der Karte, die Personen in Hogwarts einzuzeichnen um zu sehen wo sie gerade sind?“

Remus runzelte die Stirn und zog die Luft durch die Zähne. „Schwierige Sache. Müsste man eigentlich hinbekommen. Ich könnte Professor Flitwick fragen, ob er eine Zauber dafür kennt, oder ob er Buch über solche Zauber besitzt, er muss ja nicht unbedingt erfahren, dass wir das brauchen.“

„Remus Lupin, du bist genial. Du siehst zu, dass du die passenden Zauber hierfür findest und Sirius, Peter und ich kümmern uns um die Geheimgänge.“

„Perfekter Plan.“, meinte Remus beeindruckt von sich selbst.

„Perfekter Plan.“, stimmte James zu. „Das sind nun mal die genialen Einfälle von so Tunichtguten wie uns.“
 

„Ne Karte?“, fragte Sirius zwei Stunden später, als er mit James und Peter in der Großen Halle beim Abendessens saß.

„Ja, ne Karte.“, wiederholte James. „Ne Karte von Hogwarts und ihren Geheimgängen.“

„Das ist gut.“, sagte Peter zustimmend. „Dann wissen wir mehr über Hogwarts als andere Schüler.“

„Viel mehr.“, grinste James. „Keiner ist so taff wie wir. Und im Übrigen sucht Remus noch nach Zaubern, mit denen wir die Karte belegen können. Wir hatten noch darüber nachgedacht sie so zu verhexen, dass man jeden einzelnen Schüler und Lehrer darauf sehen kann und wo sie gerade ihre Runden machen.“

„Heey, das gefällt mir. Wie seid ihr darauf gekommen?“, fragte Sirius interessiert.

„Remus hat über die Ferien ein bisschen drüber nachgedacht, kurz nachdem wir den Geheimgang im zweiten Stock gefunden haben und die Skizzen von Hogwarts zusammen geschmissen. Heute Abend entwerfen wir die Karte und ich soll euch den Befehl von Remus geben, in der Bibliothek oder wo anders herumzuforschen und nach Büchern Ausschau zu halten, die uns Tipps geben können. Das wird ein Meisterwerk.“

„Alles klar.“, Sirius und Peter schlugen mit ihm ein und nach dem Essen trennten sie sich.
 

Chris war mal wieder total aus der Rolle, als sie das mit Lily hörte und sah sie eingebildet an.

Nika und Alice kümmerte das nicht und als Alice ihr das erzählt hatte, brach Nika in Gelächter aus, als sie sich das vorstellte.

„Im Prinzip benehmt ihr euch nicht anders als die Jungs.“, sagte Chris hochnäsig. „Du hast ihn einfach vor anderen Leuten bloßgestellt, genau wie Potter und du findest das auch noch witzig, Nika. Ihr solltet euch schämen.“

„Oh komm, krieg dich ein Chrisi.“, sagte Nika typisch. „Snape ist nun mal öde.“

Und Lily musste ihr da Recht geben. Natürlich war sie momentan im Grunde nicht besser gewesen als James, aber ein kleines Mädchen einfach Schlammblut zu nennen in dem Wissen er war Schuld gewesen, war einfach nur widerlich und sie musste eingreifen. Und die Tatsache, dass sie sich bei dem Applaus der anderen Schüler ums sie herum cool vorgekommen war, bereute sie jetzt, wo sie daran dachte, dass genau deswegen James und Sirius andere verhexten. Um bei den anderen Schüler beliebt zu sein.

Doch seit kurzem, kam es ihr vor, als würde sie beliebter werden. Seit James auf einmal behauptete er hätte Interesse an ihr, mochten sie die anderen Jungs plötzlich auch und die Mädchen bewunderten sie ständig dafür, dass sie James einen Korb gab. Keiner von ihnen konnte sich vorstellen, dass es ein Mädchen gab, dass James Potter nicht toll fand und es ablehnte mit ihm auszugehen und das kam, so wie es aussah, gut bei den Jungs und Mädchen an.

Beinahe schämte sie sich dafür, dass es ihr auch noch gefiel, aber das musste Chris ja nicht wissen.

Sie hatte mit Nika darüber geredet und die war mittlerweile sowieso schon beliebter als je zuvor, als sich die Sache mit Sirius herum sprach, sie habe ihm eine Ohrfeige verpasst.

Jamie bekam Konkurrenz, doch Nika kümmerte das nicht. Sie blieb ihm treu und dafür bewunderte sie Lily.

Langsam aber sicher wurde Chris misstrauisch und legte sich immer wieder mit ihr und Nika an. Sie wollte nicht zulassen, dass sich die beiden auf die andere Seite schlugen und wenn nicht sogar wie Kathy, oder Gina wurden. Lily hatte ihr tausendmal versichert das es nie dazu kommen wird und sie immer zweitrangig blieb, doch für Chris war der Kessel ziemlich am brodeln.

„Und ich sage dir noch einmal Chris. Ich bleibe, wer ich bin. Und Nika ist sowieso nicht mehr zu retten, die hat die Grenze längst schon übersprungen.“, sagte Lily cool.

Nika sah sie empört an. „Halloho, seh ich etwa so aus als würde ich mit jedem dahergelaufenen Typen rummachen und andere Schüler auf dem Korridor verhexen?“

Lily lachte und Alice stimmte dem zu, um Nika zu ärgern. Chris seufzte nur genervt und las weiter in ihrem Buch.
 

Für James war die Sache klar. Er wollte Lily mit aller Gewalt nach oben bringen. Es war amüsierend, wie sie sich mit ihm und Sirius anlegte. Und viele hatten beschlossen die zwei zusammenzubringen, während andere versuchten die beiden so weit wie möglich voneinander fernzuhalten, um die Konkurrenz aus dem Weg zu räumen. Die Tatsache, dass Lily nicht mehr das kleine, unschuldige Muggelkind von damals war, gefiel ihm. Sie war nun selbstsicher, talentiert, klug, hübsch und schlagfertig. Wer sich mit ihr anlegte, bekam eine saftige Abreibung. Sie ließ sich von nichts und niemanden unterkriegen und eine solche Verbündete zu haben wäre das Beste, was ihm passieren konnte.
 

Lily stand vor dem Spiegel und begutachtete sich. Was fand James Potter an ihr? Es gab Mädchen die waren viel cooler als sie. Beispiel: Kathy und Gina. Oder wie sie wusste, seine neueste Flamme Leila Spall, die um einiges dürrer war, als sie, lange, weinrot gefärbte Haare hatte und schwarz geschminkte, giftgrüne Augen. Allerdings würde Lily jetzt nicht einmal behaupten, dass Leila hübscher wäre als sie. Wenn sie genauer darüber nachdachte, konnte sie selbst genauso mit den anderen mithalten. Der einzige Unterschied war nur, dass sich die Mädchen mit denen James und die anderen Jungs abhingen ihr Aussehen einfach mehr zeigten und hervorbrachten, indem sie sich schminkten und ihre Haare lässiger stylten. Aber umso mehr sie mit James redete und mit den Jungs abhing, desto beliebter und selbstsicherer wurde sie. Lily zog mehrere Grimassen und musste dabei ab und zu lachen. Wieso tat sie es nicht einfach mal? Nika brezelte sich immerhin auch ein wenig auf. Sie konnte ja gut und gerne mal, schönere Sachen anziehen und mehr Schmuck anlegen. Schminken war nicht so ihr Ding, aber das hatte sie überhaupt nicht nötig, wenn ihre Haare besser aussehen würde und die Augenbrauen gezupft. Ständig hatte sie diese langweiligen, langen, roten Haare, die einfach nur links und rechts wie ein Vorhang da hingen.

„Mein Gott, du musst ja ein ernstes Pickelproblem haben, wenn du zwanzig Minuten vor dem Spiegel stehst.“, sagte Nika plötzlich und kam ins Bad. Sie stellte sich hinter Lily, schlang die Arme um ihre Taille und legte den Kopf auf ihre Schulter.

„Frage Nika. Seh ich okay aus?“, fragte Lily Stirn runzelnd und hielt sich die Haare mit den Händen hinten zusammen.

„Total okay. Du hast doch überhaupt keine Pickel.“, grinste sie.

„Ich mein doch nicht nur mein Gesicht, sondern mein Outfit. Mein Style. Ich bin so langweilig, das sogar Schnecken bei meinem Anblick einschlafen würden.“

„Oh, das meinst du.“, sagte Nika und ließ sie los.

„Ja, oh. Ich wusste doch, dass du genauso denkst. Ich meine, du bist cool. Du hast Stil. Deine Locken sehen einfach perfekt aus, wenn du sie stylst und du dir die Augenbrauen gezupft hast. Deine Klamotten sind einfach der Hammer, wenn wir nicht unbedingt unseren Schulumhang tragen müssen und ich… sieh mich mal an.“

„Also echt mal, Lil’.“, sagte sie. „Du bist wunderschön, wenn du nicht gerade eine Schnute machst wie jetzt.“

Lily drehte sich zu ihr um und lehnte sich ans Waschbecken. „Trotzdem muss ich meinen Stil ändern. Also. Hilfst du mir ein bisschen?“

Nika grinste. „Klar. Wenn es denn unbedingt sein. Ich meine, aus dir kann man echt was machen.“

„Chris wird nur wieder rumzicken.“

„Ach, pfeif auf Chris.“, sagte sie und winkte sofort ab. „Ich finde Chris motzt sich auch ganz schön auf, warum solltest du es dann nicht auch machen dürfen. Die bekommt jede Woche neue Ohrringe, oder Ketten, so reich sind der ihre Eltern. Und die Diva in Person ist sie sowieso. Da brauchst du dich doch nicht als Langweilerin hinzustellen.“

„Ich will aber nicht wie Chris, wie eine reiche Diva aussehen.“, sagte sie mürrisch. „Und ehrlich gesagt auch nicht wie du, mehr den Glamourlook. Ich will einfach meinen eigenen Stil.“

„Den Glamourlook verwechselst du mit Kathy. Ich hab da mehr das gemischte Tänzer-Outfit.“, lachte sie. „Immerhin bin ich Tänzerin.“

„Ja, ja.“, sagte sie abschätzend.

„Doch ist wahr.“, sagte sie. „Aber egal. Gehen wir einfach morgen nach Hogsmead und kaufen ein. Und überhaupt könntest du deine Haare nur ein bisschen stufiger schneiden.“

„Solange ich dich als Beraterin an meiner Seite habe, ist mir alles Recht und wenn es noch so viel kostet.“, sie lachte und umarmte sie dann erleichtert. Sie musste ihr Leben einfach ein wenig interessanter gestalten und das machte sie am besten mit ihrer besten Freundin.
 

„Ostflügel.“, sagte Remus und Sirius gab ihm die Skizze vom Ostflügel.

Er tippte mit dem Zauberstab darauf, murmelte etwas unverständliches, tippte dann wieder auf ein leeres Pergamentstück, das sie sich besorgt hatten und der Ostflügel erschien in einer sauberen und genauen Zeichnung in einer Ecke. Peter beobachtete die ganze Sache völlig hin und weg, Sirius setzte Remus Skizzen der Reihe nach zusammen und James saß in einem Papierhaufen von Notizen und Karten Hogsmeads. Sie saßen im Vertrauensschülerzimmer der Gryffindors und hatten den gesamten Abend für sich allein.

„Was soll das heißen, man muss sich bekreuzigen und das Vater Unser aufsagen, bevor man den Geheimtunnel betreten kann?“, fragte Sirius verwirrt, als er sich ein Blatt von James’ Notizen durchlas.

„Das heißt, …“, sagte James geduldig. „… dass der bekloppte Mönch in dem Portrait von dir verlangt, dich zu bekreuzigen und das Vater Unser aufzusagen, bevor du den Geheimgang betreten kannst.“

„Ach ne?“

„Am anderen Ende, kommst du bei der kleinen Kapelle von Hogsmead heraus, deshalb legt der Idiot Wert auf Religion.“, fügte er zufrieden stellend hinzu.

„Ein Glück, dass wir Christen sind.“, meinte Sirius belustigt.

Remus kopierte gerade die Große Halle auf das Blatt, deren Linien sich exakt genau mit denen der Wendeltreppe daneben verbanden.

Auf dem Stück Pergament, war nun das Erdgeschoss mit Gelände, Verbotenem Wald und See zu sehen. Die Karte hatte mehrere Schichten und war öfter zusammengelegt und wenn man sie einmal nach unten aufklappte, sah man die Kerker im Keller. Er klappte die Karte über dem Erdgeschoss noch einmal in einer Ecke zusammen, sodass sich eine neue Schicht bildete und begann mit dem ersten Stock.

„Das du da nicht den Überblick verlierst.“, staunte Peter.

„Ssscht, ich muss mich konzentrieren.“, er suchte nach den ersten Teil des ersten Stocks und kopierte ihn wieder mit sauberer Schreibschrift und dünnen Tintenlinien, die sich von ganz allein bildeten, sobald er mit dem Zauberstab darauf tippte.

„Was ist das für einer?“, fragte Sirius James und zeigte ihm die Notiz mit der kleinen Zeichnung.

„Der liegt im zweiten Stock. Aber den kannst du vergessen.“

„Wieso? Der führt genau zu Zonkos Scherzartikelladen.“, sagte er hoffnungsvoll.

„Nicht mehr. Die Treppen, die nach unten führen sind eingestürzt. Da kommst du nicht mehr runter.“, antwortete er und Sirius war enttäuscht. Das wäre die Gelegenheit gewesen, wenn ein Geheimtunnel sie genau zu ihrem Lieblingsladen bringen würde.

„Dafür führt einer zum Honigtopf.“, sagte James etwas aufbauend und tippte auf eine seiner Zeichnungen.

„Wann hast du das alles herausgefunden?“, fragte Peter beeindruckt.

„Ähm…“, James dachte nach. „Immer nach dem Nachsitzen. Oder wenn ich in Hogsmead auf Streife war. Ich hab euch immer gesagt, das Nachsitzen dauert länger, doch in Wahrheit bin ich danach noch mit dem Tarnumhang unterwegs gewesen. – Wenn ich dich mitgenommen hätte, wäre es nicht so einfach gewesen.“, fügte er noch hinzu, als ihn Sirius empört ansah.

Es war klar, dass er da am liebsten dabei gewesen wäre.

„Und überhaupt sind das noch lange nicht alle. Hogwarts ist riesig.“

„Ja, aber du hast bereits im Keller drei gefunden, im Erdgeschoss sieben, im ersten Stock zwei und im zweiten einen.“, sagte Sirius und hob die Blätter hoch. „Und das alles ohne mich.“

Wenn es darum ging, das Schloss unsicher zu machen, benahm sich Sirius manchmal wie ein kleines Kind, wenn er ungerecht behandelt wurde.

„Ich bin fertig.“, sagte Remus dann eine halbe Stunde später. „Pass auf, die ist noch feucht!“

James riss sie ihm sofort weg und sah sie sich an. Komplett zusammengeklappt, war die Forderseite leer, doch kaum klappte er sie in der Mitte nach rechts und links auf, erschien der oberste Stock mit dem Astronomieturm. Als er sie einige Male noch auseinanderfaltete, in verschiedene Richtungen und Weisen, konnte man deutlich jeden einzelnen langen Korridor, jede einzelne Treppe und jeden einzelnen Raum mit Ein- und Ausgängen sehen.

„Die beste Arbeit, die du jemals bewerkstelligt hast, Remus. Wenn ich Lehrer sein würde, würde ich dir dafür ein >Ohnegleichen< mit Sternchen geben.“, lobte ihn James und begutachtete Hogwarts, zusammen mit Sirius und Peter.

„Ja, aber wir sind noch lange nicht fertig.“, sagte er. „Du wolltest sie so verhexen, dass wir jede einzelne Person darauf sehen können und das ist die schwierigere Arbeit. Und überhaupt hab ich jetzt den Grundriss gezeichnet, deine und Sirius Aufgabe ist es jetzt noch die Geheimgänge einzuzeichnen. Pass auf, ich zeig’s dir.“

Die nächsten paar Minuten verbrachten sie damit in den einzelnen Lücken, an denen eigentlich die Wände waren, ihre Geheimwege und –tunnel einzuzeichnen. Es war dieselbe Schrift und dieselben Linien, obwohl James nun derjenige war der sie einzeichnete. Wieder ein genialer Zauber von Sean, der eine echte Begabung für Zauberkunst hatte. Remus hatte ihn davor noch ordentlich ausgequetscht, allerdings nichts von ihrem Plan erwähnt.

Nachdem James sicher war so ziemlich jeden Tunnel genau eingezeichnet zu haben, wandte sich Remus an die Zauberkunstbücher in denen er einige Sachen eingemerkt hatte. Er schlug die passenden Seiten auf und die vier setzten sich um die zusammengefaltete Karte herum.

„Also.“, er las sich den Zauber im Buch noch einmal genau durch. Dann atmete er durch, entspannte sich und tippte den Zauberstab auf die Karte. „Delati….“, mit einem kurzen Schwung mit dem Zauberstab kamen blaue Lichtadern heraus „Momentum.“, und verschwanden im Pergament.

„Und jetzt?“, fragte James und starrte auf das leere Blatt.

Remus klappte es auf und plötzlich waren zwischen den Gängen und Räumen jeweils Kästchen mit den Namen einzelner Personen zu sehen. Die ganze Karte war überseht mit Namen und Kästchen, die große Haufen in den einzelnen Häuser bildeten, doch sie rührten sich nicht.

Er atmete erleichtert aus. „Puh, das hat schon mal funktioniert.“

„Ich bin beeindruckt, aber ganz ehrlich, Remus, das hilft uns im Moment nicht weiter. Wahrscheinlich sind die meisten schon längst wieder einen Meter weiter als hier abgebil -“, sagte James, doch Remus hob den Finger um ihn zum Schweigen zu bringen.

„Wart’s doch mal ab.“, wieder las er sich konzentriert einen Zauber durch und wandte sich an die Karte. „Persona mobila!“

Mit einem Mal machten die Namenskästchen einen kleinen Sprung an einen etwas weiter entfernten Ort und bewegten sich weiter die Korridore und Wege entlang. Und James konnte dutzende von kleinen Fußabdrücken sehen, die sich manchmal flink, aber auch manchmal langsam, oder gar nicht bewegten. Ein Paar Fußabdrücke mit dem Namenskästchen >Minerva McGonagall< machte gerade im ersten Stock ihre Runde. Man konnte genau erkennen, dass sie auf dem Weg zum Gryffindorturm war. Viele bewegten sich gar nicht und die Namen hingen nur über den einzelnen Räumen der Schlafsäle und er wusste, dass die jeweiligen Schüler schon schliefen. Am größten wurden seine Augen, als er Katzenpfoten auf dem Korridor entdeckte mit der Aufschrift >Mrs Norris<.

„Der Hammer, Remus!“, rief Sirius aus, der prompt dieselben Abdrücke gesichtet hatte. „Aber die Kästchen sind etwas geschmacklos.“

„Das kann ich.“, sagte James sofort, holte seinen Zauberstab hervor und tippte auf die Karte. Und jeder einzelne Kasten veränderte sich zu einem verzierten kleinen Fähnchen mit sauberer Schreibschrift, die sich der gesamten Karte anpasste. „Besser?“

„Genial.“, kam es von Sirius, Remus und Peter wie aus einem Mund.

Sie betrachteten die Karte und suchten jeweils ein paar Schüler für die sie sich interessierten. Vier Fußspuren verrieten ihnen, dass Lily, Nika, Chris und Kathy noch wach waren. Chris war im Gemeinschaftsraum und rührte sich nicht. James vermutete, dass sie noch ein Buch las. Kathys Fußspuren waren auf dem Weg die Treppen nach oben zu Danielles Schlafsaal und Lily und Nika befanden sich im Zimmer.

„Woher wusstest du, wie die Schlafräume der Mädchen liegen?“, fragte Sirius erstaunt.

„Peter.“, antwortete Remus nur und Peter lief rot an.

„Was?“, fragte er immer noch irritiert.

„Na ja.“, sagte er grinsend. „Peter hat für mich die Schlafsäle ausgekundschaftet. Genau wie die Gemeinschaftsräume der Hufflepuffs.“

„Wie bitte?“, sagte James fassungslos.

„Ravenclaw und Slytherin fehlen noch, siehst du?“, er deutete auf die leeren Ecken der Karte, wo sich jedoch ebenfalls Fußabdrücke befanden. „Aber die erledigt er ein andermal.“

„Das nutzt du jetzt aus, oder?“, sagte Peter mürrisch. „Weißt du, was ich als Ratte alles einstecken musste. Die Mädchen haben mir fast das Trommelfeld platzen lassen und gemeingefährliche Gegenstände nach mir geworfen. Mundungus Fletcher ist mir sogar auf den Schwanz getreten.“

James Augen blitzen und er grinste. „Wurmschwanz, endlich erweist du dich mal als nützlich.“

„Nenn mich nicht Wurmschwanz!“

„Wieso nicht?“, fragte Sirius grinsend. „Ist ja nicht so gemeint, wie du denkst.“

„Ach halt die Klappe, du blöder Köter.“, murmelte er zornig.

„Hey, wie redest du mit mir?“, Sirius ging auf ihn los und Peter fing zu schreien an und wollte wegrennen, doch er lief ihm hinterher, erwischte ihn und die beiden flogen mit einem dumpfen Aufschlag auf dem Boden.

„Wir müssen irgendwas finden, damit sie keiner klauen kann.“, sagte Remus zu James und beachtete die anderen beiden gar nicht, die sich jetzt einen heftigen Kampf ablieferten, bei dem Sirius glasklar überlegen war.

„Können wir sie nicht einfach so verzaubern, sodass sie keiner lesen kann?“

„Geh von mir runter!“, rief Peter schweren Atems, als sich Sirius lässig auf ihn draufgesetzt hatte.

„Ich hatte gehofft, dass du das sagst, pass auf.“, Remus lächelte und setzte sich in eine aufrechte Position. „Es gibt da einen Zauber, der die ganze Karte auf einen bestimmten Satz löscht und wieder hervorholt.“

„Und wie lautet dieser Satz?“, fragte er interessiert unter dem schweren Keuchen von Peter, der versuchte Sirius von seinem Rücken runter zu schmeißen.

„Das ist es ja gerade. Den Spruch können wir uns ausdenken. Einer der sie hervorzaubert und einer der sie löscht. So glaubt jeder, der sie sieht, es sei nur ein einfaches Stück Pergament, sobald man sie löscht. Der Zauber ist im Prinzip ganz einfach. Sean hat ihn immer bei Spickzetteln angewandt. Notizblatt hervorgeholt, Notizblatt gelöscht. Ist ganz einfach.“

„Irre.“

„Ich würd mir meine Energie sparen, Wurmschwanz, du kommst hier nicht raus.“, sagte Sirius lässig und Peter streckte die Arme keuchend aus.

„Geh runter!“

„Aber nur weil du es bist.“, er stand auf und setzte sich auf die Couch neben dem Kamin.

„Also.“, sagte Remus jetzt entschlossen, während Peter sich aufraffte. „Ich schlage vor, wir nehmen einen komplizierten Satz zum hervorzaubern und einen kurzen, einfachen zum löschen. Damit kommt keiner so schnell auf die Lösung. Vielleicht sollten wir der Karte einen Namen geben. Hogwartskarte, oder so.“

„Der Magische Tunichtgut GmbH präsentiert die neueste Erfindung, seit es Schokofrösche gibt.“, sagte Sirius präsentvoll.

„Tunichtgut GmbH?“, Remus sah ihn schräg an.

„Ach, so haben Sirius und ich unsern Betrieb genannt. Tunichtgut Gesellschaft mit beschränkter Haftung“, sagte James gelassen. „Unsere ganzen Erfindungen, du weißt schon Feuerspiralen, Blaumorphe…, was halt Rumtreiber so alles einkassieren.“

„Ja.“, er nickte typisch, bis ihm ein Licht aufging. „Rumtreiber. Das ist gar nicht mal so schlecht. Wir sind doch Rumtreiber. Zuminderst was Vollmond angeht. Du und Sirius seit immer welche, aber was soll’s.“

„Die Rumtreiberkarte.“, sagte James.

„Drück es ein bisschen gewählter aus.“

Er machte eine königliche Miene. „Das graziöse Meisterwerk, die Karte der Umhertreiber.“

„Einzahl.“, grinste Remus. „Die Karte des Rumtreibers.“

„Der Magische Tunichtgut GmbH präsentiert stolz die Karte des Rumtreibers.“, sagte James wieder.

„Das ist gut!“

„Hey, lass es für andere schon verständlicher machen, wer sie erfunden hat.“, mischte sich Sirius ein.

„Du kannst uns doch nicht verraten, wenn sie jemand ließt.“, sagte James.

„Müssen wir ja nicht. Wir können ja versteckte Spitznamen nehmen.“, meinte Remus.

„Wurmschwanz.“, Sirius deutete auf Peter. „Der Name ist genial, den kann er behalten.“

Peter warf ihm einen stechenden Blick zu, doch Remus redete dagegen. „Nein, Peter, das ist gar nicht mal so schlecht. Wir könnten uns locker Spitznamen ausdenken, die vielleicht, wenn es schon Wurmschwanz heißt, unsere Tierform beschreiben.“

„Ich heiß aber nicht Flohfutter.“, sagte Sirius sofort.

Sie lachten.

„Okay, jeder denkt sich mal einen aus.“, sagte Remus und James deutete mit dem Finger auf ihn

„Hast du einen?“

„Ja für dich, wär mir einer eingefallen.“

„Schieß los.“

„Moony.“, sagte James geheimnisvoll, um es noch besser rüberkommen zu lassen.

„Hey, der gefällt mir.“, stimmte Sirius zu und Remus gab zu, das ihm keine besserer eingefallen wäre.

„Moony, für den wunderbaren Mond, der dir dein Leben so schwer macht.“

„Okay Chef, denk dir einen für dich aus.“, sagte er.

„Ich bin der King.“, sagte er sofort. „Ich hab die Krone auf.“

„Die Zahnstocher, die du Geweih nennst?“, fragte Sirius und James schmiss ihm hart ein Kissen gegen den Kopf.

„Vergiss den King, Krone passt gut.“, sagte Remus und schrieb ein paar Stichpunkte auf.

„Krone?“, wiederholte James zögernd. „Das klingt so materiell.“

„Ich find ihn cool.“, sagte Peter.

„Okay und Sirius.“

„Wuschel.“, sagte James sofort.

„Puschel.“, sagte Peter.

„Kuschel.“

„Hund.“, James, Remus und Peter lachten laut, während Sirius sie typisch ansah.

„Wuffi.“

„Schnuffel.“

„Tatzi Schatzi“

„Schnauze ihr zwei!“, sagte er mürrisch, während Remus sich fast kranklachte.

„Okay, ich mach’s ernster.“, sagte James. „Wackeldackel.“

Nun ging Sirius auf James los und legte sich mit ihm an, der eindeutig bessere Chancen als Peter hatte.

Und durch den Kampf, tauchte plötzlich ein kleiner Lichtstrahl auf, der Sirius verfehlte und Peter im Gesicht traf. Er zuckte kurz zusammen und als er die Hände wegnahm, wuchs ihm ein weißer Schnurbart, der nicht aufhörte zu wachsen.

„Hoppla.“, sagte James nur und als Remus das sah, kamen ihm schon Lachtränen.

Sirius sah James jedoch ernst und leicht verwirrt an. „Sag mal, wolltest du mir gerade mit dem Zauberstab drohen?“

„Wer? Ich?“, James setzte ein Unschuldmiene wie ein kleines Kind auf.

„Heey!“, Peter fuchtelte panisch umher und musste mit Qualen zusehen, wie sein Bart wuchs. „Was soll das?! Mach ihn weg!“

„Kann ich nicht.“, sagte er locker und prustete dann los, genau wie Sirius.

„Wieso nicht?!“

„Ich weiß nicht mehr wie’s geht.“

„Mein Gott, James.“, Remus bekam gar keine Luft mehr und wischte sich die Lachtränen aus den Augen.

„Okay. Weißt du was Peter. Ich bring dich zu Pomfrey.“, sagte Sirius gnädig und begab sich zur Tür, doch Peter rührte sich nicht „Oder willst du ihn lieber die ganze Nacht wachsen lassen? James ihr erledigt das mit der Karte.“

„Alles klar.“

Als er die Tür öffnete, entschied sich Peter doch mitzugehen und verließ die beiden.

„Okay. Wieder ernst, Remus.“, sagte James, doch der lag immer noch mit dem Rücken auf den Boden und lachte sich kaputt.
 

„Ich schöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.“

Auf dem leeren Blatt Pergament erschien eine saubere Schreibschrift mit den Worten:
 

DIE HOCHWOHLGEBORENEN HERREN MOONY,

WURMSCHWANZ, TATZE UND KRONE

HILFSMITTEL FÜR DEN MAGISCHEN TUNICHTGUT GMBH

PRÄSENTIEREN STOLZ

DIE KARTE DES RUMTREIBERS



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