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The Marauders 5

5. Schuljahr
von

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Mieser Hinterhalt

"Chris, ich hab keine Lust mehr.“, jammerte Nika, als sie in der Großen Halle saßen und für den Test am nächsten Tag übten. Professor Slughorn hatte gesagt er wollte noch einmal testen wie viel vom letzten Jahr noch hängen geblieben war. Er hatte den Test zwar angekündigt, dafür würde er aber schwerer und mehr werden, als die anderen, hatte er versichert.

„Nika du ziehst das jetzt durch. Ich frag dich gleich ab.“, sagte sie streng und schrieb sich ihre Stichpunkte zusammen.

„Ich kann aber jetzt nichts auswendig lernen. Mein Kopf ist voll und schwer und, was weiß ich, noch alles?“, meckerte sie und schmiss das Blatt vor Chris’ Nase.

Lily beachtete die beiden nicht groß und murmelte die Formeln leise vor sich hin, während sie die Augen geschlossen hatte.

„Das einzige wovon dein Kopf voll ist, ist Jamie.“, maulte Chris und warf ihr das Blatt zurück.

„Was? Bist du etwa so verliebt?“, fragte Noreen feixend.

„Nein, bin ich nicht.“, entgegnete sie. „Mein Kopf ist überhaupt nicht voll von Jamie. Ich denk gar nicht an ihn. Es geht rein darum, dass ich müde bin und heute keinen Nerv fürs Lernen hab. Das kommt ja in den besten Zeiten mal vor.“

„Ja, aber bei dir fast täglich.“

„Könntet ihr mal die Klappe halten?“, fragte Lily genervt und machte die Augen wieder auf. „Ich versuche zu lernen.“

„Wenn Nika dabei ist gelingt dir das doch nie.“, sagte Chris.

„Wahnsinn, bist du ein Witzfisch.“, sagte Nika sarkastisch und zog ihr eine Grimasse.

Lily fasste sich nur an die Stirn und schüttelte den Kopf. Sie wandte sich wieder ihrem Blatt zu, als Nika sie anstupste.

„Was?“, fragte Lily mürrisch.

„Whitey guckt dich die ganze Zeit an.“, murmelte sie unmerklich und sah nicht hin.

„Wer?“

„Jason White. Der Vertrauensschüler aus Ravenclaw.”, sie deutete rüber zum Ravenclawtisch und tatsächlich hatte ihr ein dunkelhaariger Junge gerade einen Blick zugeworfen, bevor er sich wieder seinen Kumpels zuwandte.

„Ja und?”

„Nix ja und. Ich glaub der will was von dir.“, flüsterte sie stur.

„Sicher, dass er nicht Chris anschaut?“

„Lily.“, sagte sie typisch.

„Nika.“, machte sie übertrieben nach. „Er ist Vertrauensschüler. Vielleicht hat er’s auf Chris abgesehen, als sie beim Treffen waren.“, im Moment interessierte sie überhaupt nicht, wer sie ansah, oder nicht. Sie hang zurzeit ziemlich in Zaubertränke.

„Wenn du meinst.“, seufzte Nika und versuchte zu lernen. „Aber nur zu deine Information. Das nervt tierisch.“

„Pech.“, meinte sie trocken.

„Außerdem hab ich das Gefühl, dass ihr euch gut kennt.“

Lily seufzte und gab nach. „Ja okay. - Ich hab im Zug mit ihm geredet… und vielleicht ein bisschen mit ihm geflirtet. Na und?“

„Aha und mir erzählen, dass er nichts von dir will.“, sie zögerte kurz. „Willst du was von ihm?“

Sie zuckte die Schultern. „Na ja… schlecht aussehen tut er ja nicht. Ich meine, er ist auch ganz sympathisch.“

„Also willst du was von ihm.“

„Ach Mann, Nika.“

„Ist ja gut. Ich hab nichts dagegen. Nur mach das nicht wie die Zicken und lass deine Freunde hängen, wenn du mit ihm zusammenkommst.“, sagte sie schnell.

„Versprochen.“, lächelte Lily.

„Mann der sieht so süß aus.“, sagte Nika dann.

„Ich kann ihn auch dir überlassen, wenn du willst.“

„Ich mein doch nicht ihn. Ich mein Sean.“, entgegnete Nika scharf und Lily sah auf.

Sean Lewis war gerade wieder mit Michael, James und Sirius aufgetaucht. Gab es eigentlich irgendeinen Tag, an dem sie diese Idioten nicht sah? Wieso musste sie mit solchen Typen auf die selbe Schule gehen?

„Dieser Whitey kann mit denen nie im Leben mithalten. Ich würd ja gern sagen, dass Black und Potter auch super aussehen, aber das würde ich bei solchen Playboys nie sagen.“, fügte sie hinzu.

„Ich dachte du magst Sean auch nicht?“, sagte Lily.

„Nein, mag ich auch nicht. Aber ich kenn ihn ja eigentlich gar nicht. Bei Potter und Black, weiß ich es wenigstens. Und wenn er ein Freund von ihnen ist, kann er eigentlich nur ein Idiot sein.“, sie legte den Kopf zur Seite und kniff die Augen zusammen. „Obwohl… Jamie ist ja auch ein Freund von ihnen und Sean sieht echt verdammt gut aus. Blond, groß, schlank und coole blauen Augen.“

„Nika.“, seufzte Lily. „Hör auf. Das bringt’s eh nicht. Bei dem haben so Mädchen wie wir keine Chance. Die hängen nur mit ihrer Clique zusammen und gehen mit den dummen, aufgemotzten Zicken.“

„Na so was Lily.“, sagte Chris grinsend. „Ich könnte schwören, dass Potter was von dir will.”

Lily stöhnte genervt. „Ja Potter, na und? Der will mich doch auch nur verarschen. Glaubst du echt, der meint das ernst, dass er dauernd mit mir ausgehen will?“

„Aber das mit den, dummen, aufgemotzten Zicken, glaub ich dir aufs Wort.“, sagte Nika und deutete wieder zu den Jungs.

Kathy, Danielle und Gina waren gerade in die Halle gekommen und gingen zu ihnen, während James Kathy einen Kuss auf die Wange gab. Wenn sie nicht gewusst hätte, dass Kathy James’ beste Freundin war, hätte man meinen können, die zwei wären zusammen.

„Hör auf, Nika. Kathy, Gina und Danielle sind in Ordnung.“, verteidigte sie Lily.

„In Ordnung?“, fragte sie fassungslos. „Also bitte, wenn Kathy in Ordnung ist, dann bin ich Merlin.“

„Hey Merlin, wo ist dein Bart?“, lachte Chris.

„Ach halt die Klappe, Taylor.“, maulte Nika.

Lily lachte und warf noch einmal einen Blick zu den anderen.

Kathy, Gina und Danielle gehörten zu ihnen, da stimmte schon. Sie waren ebenfalls aufgemotzt und nur mit den Jungs zusammen. Aber sie waren nicht dumm, oder arrogant. Zumindest nicht ihr und Chris gegenüber. Doch wie Kathy dauernd die guten Noten schaffte, obwohl sie sie nie lernen sah, war ihr ein Rätsel. Auch Danielle war eine super Schülerin. Die einzige, bei der sie sich nicht sicher war, war Gina. Sie hatte sich öfter aufgeregt, weil sie wieder eine schlechte Note hatte. Doch als Lily mit Kathy öfter mal über berufliche Sachen geredet hatte, war Kathy total ernst und hatte sich in irgendeine Sache rein gebissen. Sie war nicht dumm und sie war auch nicht faul, wenn es um die Schule ging. Nur in letzter Zeit ließ sie nach. - Aber wer tat das in ihrem Alter nicht? Pubertät war schon eine schwierige Sache, wenn’s um Thema Schule ging.

Nika stöhnte neben ihr laut auf. „Der klotzt schon wieder.“

„Mann, Nika ignorier ihn doch einfach. Ist ja nicht so, dass er durch die Halle brüllt.“, sagte Lily.

„Ja, aber der macht mich ganz wuschig.“

„Pech.“

„Du immer mit deinem Pech.“
 

Peter seufzte und schlug sein Buch zu, als er James ansah. „Bist du für den Test morgen vorbereitet?“

„Peter…“, sagte James, ohne den Blick von seinem Blatt abzuwenden, auf dem er sich Notizen der Hufflepuffspieler machte. „… ich bin immer für einen Test vorbereitet.“

Sie hatten sich jetzt ebenfalls ab den Tisch gesetzt, allerdings lernten Sirius und James nicht, im Gegensatz zu Peter und Remus.

Peter war immer völlig verzweifelt, wenn es um Tests ging und James fragte sich, ob er die ZAGs überleben würde.

„Hätten wir den Aufsatz von Taylor, würde es uns glaube ich besser ergehen.“, warf James ein, der neben Remus saß, der sich gerade aufrichtete und eine Formel an die Decke flüsterte.

Als er bemerkte, dass James ihn ansah, erwiderte er seinen Blick.

„Ja ich weiß!“, regte er sich auf, als er immer noch nicht wegsah, - als erwartete er etwas von ihm. „Mit Chris’ Aufsätzen geht alles besser, aber du hättest dir denken können, dass sie sich das irgendwann nicht mehr gefallen lässt.“

„Das lag nur daran, dass du dich mit ihr gezofft hast.“, zischte James und sah ihn mit verengten Augen an.

Remus ging ihm ebenfalls näher ans Gesicht und sah ihn wütend an. „Vielleicht aber auch daran, dass du Evans die ganze Zeit nerven musst und sie Chris verboten hat, mir ihre Aufsätze zu leihen.“

„Rede keinen Quatsch. Taylor war sauer auf dich, deshalb lässt sie uns nicht mehr abschreiben.“, konterte er, während Sirius gelangweilt zusah und James’ Notizen ergänzte.

„Euch hätte sie sowieso nie abschreiben lassen. Sie hat sie nur mir gegeben und ihr habt sie von mir. Ohne mich wärt ihr so was von aufgeschmissen.“

„Gib nicht so an.“

„Evans hat im Übrigen dafür gesorgt, dass Chris mir aus dem Weg geht und das hätte sie nicht gemacht, wenn du sie nicht dauernd fragen würdest, ob sie mit dir gehen will.“

„Ich hab sie nicht gefragt, ob sie mit mir gehen will, ich hab sie gefragt ob sie mit mir ausgehen will, da ist ein Unterschied, Lupin.“

„Wenn interessiert’s? Sie hasst dich und sie wird keins von beiden machen. Und solange du sie nervst, wird sie weiterhin Chris gegen mich aufhetzten.“

„Mann ehrlich, du bist doch total verknallt in Taylor.“, meinte James nur.

„Das bin ich ganz bestimmt nicht.“, fauchte er.

„Ähm…“, Sirius räusperte sich und meldete sich zu Wort. „Nur mal so ne kleine Frage am Rande. Wieso lasst ihr euch das eigentlich von den Mädels gefallen?“

Die zwei sahen ihn an.

„Ich lass mir überhaupt nichts gefallen.“, entgegnete Remus und zuckte mit den Schultern.

„Ja, ich auch nicht.“, stimmte James zu.

„Und wieso zofft ihr euch wegen so nem Scheiß, dass die zwei euch anmaulen? Ich mein, Remus, schnapp dir doch einfach den Aufsatz, wenn du ihn brauchst und lass es dir nicht anmerken. Das ist ja wohl ein Kinderspiel für uns. Und James, du kannst dir ja von Professor Slughorn zeigen lassen, wie man nen ordentlichen Liebestrank zusammenmischt und dir dann Evans schnappen.“

Die zwei sahen ihn ungläubig und völlig fassungslos an.

„Du hast finstere Gene, Sirius, weißt du das?“, sagte James langsam.

Sirius verdrehte nur die Augen und warf ihm seine Notizen wieder hin.

„Vermutlich doch ein paar Familienvererbungen.“, fügte Remus hinzu.

„Nur zu eurer Information, ich würde mir das nicht gefallen lassen. Das schadet unserem Image.“, meint Sirius nur nebenbei.

„Ich lass mir das nicht gefallen, okay?“, fauchte James.

„Na dann räch dich mal.“

„Wieso rächen?“

„Evans hat dich schon oft genug vor allen Schülern blöd dastehen lassen und vor kurzem wieder, schon vergessen?“

„Ja na und?“

„Ich wusste doch du bist ne Memme, wenn’s um Evans geht.“, sagte er und schnappte Peter sein Buch weg. „Den Scheiß musst du doch gar nicht lernen, Pete.“

Peter seufzte nur genervt, da Sirius immer alles besser wissen musste.

Er hatte ihn auch öfter schon reingelegt, damit er schlechte Noten bekam, erinnerte sich James. Ihn zu ärgern machte Sirius am meisten Spaß. Doch er dachte daran, was er eben gesagt hatte.

„Ich soll ne Memme sein?“

„Ja.“, sagte er nur uninteressiert.

„Und ausnahmsweise stimme ich Sirius zu.“, sagte Remus und schlug wieder sein Buch auf. „Gegenüber Evans bist du mehr als nur dämlich.“

James sah alle drei der Reihe nach an. Selbst Peter warf ihm einen Blick zu als würde er dem nur zustimmen.

„Okay.“, er warf seine Blätter auf den Tisch. „Remus.“

Er sah zu ihm auf.

„Taylor und Evans mussten noch nie Nachsitzen, oder?“

Er nickte zustimmend.

„Ich werde dafür sorgen, dass es ihr erstes Mal wird.“, sagte er nur und zog ein kleines Fläschchen aus dem Umhang.

„Was ist denn das?“, fragte Peter interessiert.

„Das…“, James achtete darauf, dass kein Lehrer in Hörweite war und warf einen Blick zu den Mädchen, die tief im Lernen vertieft waren. „… hab ich in Slughorns Unterricht mitgehen lassen. Es ist nur ein einfacher Schlaftrank, aber sehr wirksam. Du schläfst mindestens zwölf Stunden. Je nach Menge. Es ist jetzt…“, er sah auf seine Armbanduhr. „Kurz vor Neun. Das heißt, wenn ich jetzt unbemerkt ein paar Tropfen über ihren Kelch schütte, verpennen sie mindestens die ersten drei Stunden vom Unterricht morgen. – Ohne Entschuldigung. Und ich glaube wir wissen nur zu gut, was für Folgen das bei McGonagall hat.“

„Jaah.“, sagte Sirius und erinnerte sich nur ungern daran. „Die ganze Woche nachsitzen und das fünffache vom Unterricht nachholen.“

„Und da die drei als Rache von mir drei Stunde verpennen dürfen, können sie jeden Tag drei Stunden im Büro von McGonagall und Professor Flitwick verbringen. Fünf Tage lang.“

„Du hast finstere Gene, James.“, grinste Sirius. „Sag es Remus. Er hat auch einige Familienvererbungen der Reinblüter.“

Remus schüttelte nur den Kopf und Peter sah die zwei bewundernswert an.

„Aber…“, James steckte das Fläschchen wieder ein. „… ihr müsst mir helfen. Und wir brauchen noch ein wenig mehr von dem Zeug. Ich kann sie nicht alle drei gleichzeitig hereinlegen. Bei Evans schaffe ich es nur ihr was unterzujubeln, wenn die anderen zwei nicht dabei sind. Die bewachen sich gegenseitig wie Leibwächter, also müsste Remus -“

„Nein.“, ging er prompt dazwischen. „Vergiss es, ich juble Chris gar nichts unter.“

„Dann mach ich’s.“, warf Sirius ein.

„Das geht nicht. Von dir nimmt Taylor absolut nichts an.“, sagte James. „Die wird schon misstrauisch wenn du nur in ihrer Nähe bist.“

„Dann Peter.“

Peter machte ein erschrockenes Gesicht. Er war noch nie besonders gut bei Streichen. Er verriet sich immer jedes Mal und ließ sich erwischen, wenn er etwas aushecken musste. James hatte anscheinend genau an dasselbe gedacht.

„Nein. Nichts für ungut Peter, aber du hast nicht das Talent dafür. Das muss Remus erledigen. Immerhin bist, oder warst du ihr bester Freund. – Sirius macht das bei Blake.“, fügte er noch schnell hinzu.

Sirius sah ungläubig auf. „Hast du ’n Knall? Wenn Taylor bei mir misstrauisch ist, ist es Blake erst Recht.“

„Gar nicht wahr. Okay sie mag vielleicht misstrauisch sein, aber ihr zwei redet wenigstens miteinander. Wenn ihr zwei erst einmal in einen Streit verwickelt seid, denkt sie überhaupt nicht mehr daran, dass du ihr zwischenrein, was in ihr Getränkt schütten könntest.“

„So blöd ist selbst die nicht.“, wehrte er immer noch ab. Sich mit Absicht in die Nähe von Nika zu begeben, kam ihm überhaupt nicht in Frage. Sie konterte meistens so gut, dass selbst er sich peinlich machen könnte, wenn er sich nicht immer noch in letzter Sekunde herausredete.

„Das mit dem Rächen war dein Vorschlag, oder etwa nicht? Das ist der Schock ihres Lebens, wenn Taylor nachsitzen muss.“, meinte er.

„Ja, aber ich könnte das bei Taylor genauso machen. Bei Remus ist Nika nicht so in Fahrt.“

„Nika?“, James grinste feixend.

„Blake.“, verbesserte er und wurde leicht rot. „Das ist doch egal. Ich geh nicht in die Nähe von dieser kindischen Kroatin.“

„Das ist ein Befehl von mir Sirius. Und an dich auch Remus. Mir egal ob sie deine beste Freundin ist. Die Sache ist echt harmlos. Uns haben die schon schlimmere Sachen eingebrockt. Was macht schon ein wenig Nachsitzen.“

„Es geht um die Sache, ob das Zeug Nebenwirkungen hat.“, sagte Remus.

„Hat es nicht. Es ist harmlos, hab ich doch gesagt. Sie schlafen einfach nur länger als sonst, das ist alles.“

Sirius, Remus und Peter schwiegen einen Moment, dann stimmten sie zu.

„Okay. Aber wir machen das morgen, klar?“, sagte Remus, wobei James enttäuscht stöhnte. „Heute müssen wir uns auf den Test konzentrieren. Ich hab zurzeit echt schlechte Karten, ohne Chris.“

„Na, das ist doch erst Recht ein Grund dich zu rächen. Sie brockt dir immerhin die schlechten Noten ein.“, meinte Sirius.

Sie ließen es also an diesem Abend bleiben und lernten für Zaubertränke. Doch James beobachtete Lily dafür umso genauer, ob sie überhaupt am Abend etwas trank, doch erfreulich musste er feststellen, dass sie fast ständig irgendetwas zu Trinken bei sich hatten. Etwas weniger erfreuliches war es, dass sie sich an dem Tag noch mit Jason White, dem Vertrauensschüler aus Ravenclaw getroffen hatte, mit dem sich mehr als nur gut verstand, so wie es aussah.

Er hatte auch Kathy Bescheid gesagt, der das so ziemlich egal war, da sie zurzeit mehr mit Quidditch beschäftigt war. Sean traf sich oft mit ihr, hatte er ihm erzählt, damit sie Pläne fürs Spiel machen konnten. James allerdings kam es vor, dass da was anderes im Spiel war, denn Gina verriet ihm, dass die zwei sich immer mehr verstanden und ihr Grinsen verriet viel.
 

„Aaaaaaah! Er ist so toll, toll, toll!“, rief Kathy hibbelig und sprang auf Ginas Bett, an dem Abend, als sie wieder bei ihr im Zimmer war. Sie waren allein, denn die anderen drei Mädchen waren noch unten im Gemeinschaftsraum.

„Jetzt krieg dich mal wieder ein, ja?“, lachte Gina und zog sie aufs Bett zurück. Kathy umarmte sie.

„Er weiß absolut alles über die englische und amerikanische Quidditchmannschaft.“

„Na ja, soviel ich weiß ist Sean auch Amerikaner.“, sagte Gina und machte ihren Zopf auf, sodass ihr ihre langen dunkelbraunen Haare auf die Schulter fielen.

„Ja, aber wie er das mit dem geheimen Angriffsmanöver von den Slytherins herausgefunden hat war irre. Mir ist überhaupt nicht aufgefallen, dass er so toll in Quidditch ist. Ich hab beim Zuschauen mehr James angefeuert, aber dass er dazu auch noch so schlau ist. Weißt du, dass er der beste von Professor Flitwicks Schülern in Zauberkunst ist. Sean ist echt ‘n Typ der alles hat. Er sieht gut aus, ist sympathisch, nett, klug, beliebt.“, sie ließ nach hinten fallen und starrte träumerisch an die Decke.

Gina grinste und legte sich neben sie. „So wie’s aussieht bist du verknallt.“

Kathy fuhr sich durch die Haare. „Oh Gott.“

„Nix oh Gott.“

„Doch oh Gott.“

Sean war echt perfekt. Er war genau ihr Typ und dann auch noch so nett. So jemanden wie ihn fand man nicht alle Tage. Und auch noch Amerikaner. Sie selbst war zur Hälfte auch Amerikanerin. Pausenlos musste sie an ihn denken und die Zeit die sie mit ihm verbrachte waren die schönsten ihres Lebens. Die Frage war nur, ob auch er an ihr interessiert war und sie hoffte, dass er es nicht nur auf normale Freundschaft abgesehen hatte. Natürlich war es noch zu früh. Im Prinzip kannte sie ihn ja erst seit kurzen so richtig, aber sie hatten sich von Anfang an verstanden.

„Sympathisch, nett, klug und beliebt.“, Gina warf ihr einen Blick zu und sah dann fassungslos an die Wand. „So wie du das sagst muss er ja echt perfekt sein. Ich hab ihn noch gar nicht so gesehen, kenn ihn immerhin seit drei Jahren.“

„Na ja, solange du meine Angaben bestätigst. Für mich ist er jedenfalls perfekt.“, sagte sie. „Echt, ich hab mich noch nie so bei einem Jungen wohl gefühlt. Vor allem weil er blond ist. Ich hab mir dauernd in den Kopf gesetzt, dass ich auf blonde Jungs steh, deshalb hab ich mich auch nie in James, oder Sirius verknallt. Ich weiß nicht, das hat irgendwas bei mir in Gang gesetzt.“

Gina lachte innerlich, als sie sich das vorstellte. Kathy interessierte das nicht. Ihre Gedanken waren nur bei Sean und dabei, dass er sich morgen noch einmal mit ihr treffen wollte.

„Aaaaaaah Ginaaaa, ich krepiere!“

„Ist ja gut. Mach mein Kissen nicht kaputt!“
 

Der morgendliche Tag lief wie gewöhnlich ab. Frühstück, Unterricht, Pause und der Test. Der Test war im Großen und Ganze eigentlich ganz in Ordnung, fand Lily. Sie hatten gut gelernt und auch Nika mit ihrer Prüfungsangst hatte ganz gut abgeschnitten. Chris hatte dafür gesorgt. Sie half Nika so gut wie sie konnte um ihre Prüfungsangst zu überwinden, aber es war einfach in ihr drin. Nur eine Psychologin könnte ihr das ausreden und das war sie nun mal nicht.

Den Rest des Tages verbrachten sie draußen. Es war ein sonniger Tag, obwohl der Herbst längst da war und das mussten sie ausnutzen, bevor sie in den Winter starteten.

Lily sehnte sich nach dem Wochenende, doch da es erst Donnerstag war musste sie den morgigen Tag wohl oder übel noch überstehen. Auch Nika war unruhig, bemerkte sie. Ständig fragte sie sie, ob sie wirklich mit Jamie ausgehen sollte und Lily musste sie ständig dazu überreden es zu tun.

Jason hatte Lily ebenfalls gefragt ob sie mit ihm am Samstag ausging und deshalb freute sie sich ja so. Wenn daraus etwas werden würde, wäre das ihre sozusagen erste große Liebe. Jason war echt nett und gestern hatte sie sich noch mit ihm in der Bibliothek getroffen. Annäherungsversuche waren da, das wusste sie. Er hatte sie gefragt, ob sie einen Freund hatte, oder an jemanden Interesse hatte und sie hatte natürlich nein gesagt und in Gedanken geantwortet: nur an dir.

Und sobald sie miteinander ausgingen würde es hoffentlich zwischen ihnen funken.

Nika hatte sie davon schon erzählt und sie war einverstanden. Wenn es um Jungs ging musste Nika immer einverstanden sein, sonst würde etwas mit ihrer Freundschaft schief gehen. Während Lily sich ziemlich große Hoffnungen machte, sah Nika die Sache mit Jamie erheblich leichter. Sie schwärmte noch nicht für ihn. Sie wollte ihn erst einmal richtig kennen lernen und wissen wie er so ist. Am meisten stutzig machte sie die Sache, dass er in der Dritten war, aber das wussten viele nicht und man sah es ihm schließlich nicht an. Viele Mädchen waren mit jüngeren zusammen und wer weiß vielleicht wurden sie ja einfach nur sehr gute Freunde.

Chris war ein wenig eifersüchtig, kam es ihr vor. Auf sie hatte es kein Junge im Moment abgesehen, aber sie wollte auch keine Beziehung. Sie war an Jungs im Moment noch nicht interessiert. Ihr kam es nur blöd vor, weil Lily und Nika ein Date hatten und sie nicht. Der Samstag würde für sie ziemlich langweilig werden. Später am Abend wollte jeder seine Ruhe und die drei gingen zur Abwechslung getrennte Wege. Das machten sie öfter, wenn sie einen ganzen Tag zusammen verbracht hatten - und genau das nutzen James und die anderen aus.

Nika hatte sich in den Gemeinschaftsraum zusammen mit Tinka Kimberly, einer Klassenkameradin mit dunkeln, langen Haaren in eine Ecke gesetzt um ein wenig zu zeichnen. Sie zeichnete gerne, doch an Noreens Talent kamen sie nicht heran. Nika hatte die Beine angezogen und ein paar Pergamente gegen ihre Knie gelehnt. Als Unterlage hatten sie ihre Bücher. Als Tinka allerdings kurz aufstand um auf die Toilette zu gehen, kam zu ihrem Bedauern Sirius zu ihr rüber.

„Was willst du denn?“, fragte sie mürrisch, ohne den Blick von ihrem Blatt abzuwenden.

Sirius sah sich Tinkas Zeichnung die am Tisch lag an. „Schick. So kann man sich auch beschäftigen, wenn man Single ist.“

„Ja, das ist auf jeden Fall eine bessere Beschäftigung, als Snape in die Luft zu jagen, wie du es als Single tust.“, entgegnete sie und stand auf um von ihm wegzugehen, doch er hielt sie auf und ging ihr näher. Nika ging einen Schritt zurück, doch er ließ sich nicht abschütteln.

„Woher willst du wissen, dass ich Single bin?“, fragte er in einem ruhigen Ton und grinste sie an, wobei er ihr ziemlich nah war.

Nika bemühte sich nicht rot zu werde. So nah war er ihr noch nie. „Ich kann’s mir bei so nem Playboy wie dir eben vorstellen.“, fauchte sie.

„Weißt du…“, er fasste ihr mit der einen Hand an die Seite, während er mit der anderen bewusst hinter griff, da hinter ihrem Rücken ihr Glas stand. So konnte sie auf jeden Fall nicht sehen, was er eigentlich tat. „… auch wenn wir uns immer wieder streiten und du mich abgrundtief hasst, musst du doch zugeben, dass wir gar kein schlechtes Paar abgeben.“

Den Schlaftrank von James hatte er bereits untergemischt, doch es war kein anderer Mensch, außer ein paar Erstklässlern im Raum und da ergriff er die Chance. „Ich meine du siehst gut aus, bist intelligent -“

„Vor kurzem hieß es noch, dass ich hirnlos und hässlich bin.“, sie stieß seine Hände von sich weg. Das wäre ja das Allerhöchste sich auch noch von diesem Playboy betatschen zu lassen. „Im Übrigen, bin ich nicht interessiert.“, sie sah ihm eiskalt in die Augen und er erwiderte ihren Blick.

„Na ja ich weiß, mir sind da ’n paar Sachen rausgerutscht, aber…“, er kam ihr wieder zu Nahe. Sie wurde nervös. Das hasste sie. Was wollte er eigentlich von ihr? Konnte er nicht einfach verschwinden? Dass das Portrait aufging bemerkte sie gar nicht. Er fasste ihr wieder an die Seite…

„Gibst doch zu, du findest mich doch auch nicht -“

>KLATSCH<

Das war eindeutig zu nahe und Nika raste vor Wut.

Sirius fluchte leise und hielt sich die Hand an die Wange, wo sie ihm ordentlich eine geschmiert hatte. „Ah verdammt.“, er nahm die Hand weg.

„Ich sage es dir noch einmal, Black.“, fauchte sie und James und Michael sahen belustigt zu.

„Ich bin nicht interessiert an arroganten, selbst verliebten, großkotzigen Playboys wie dir.“

„Das war ’n Scherz, Mann.“, regte er sich auf.

„Auf deine blöden Scherze kann ich verzichten!“, schrie sie ihn an. „Komm mir ja nicht mehr zu nahe, klar?! Ich hasse dich und wenn du noch einmal so nen Scheiß machst, dann schwöre ich dir, wird es dir noch Leid tun.“, sie sah ihn tötend an und er erwiderte ihren Blick dann gleichgültig.

„Das wäre schon ’n Wunder, wenn dich ’n Typ nehmen würde. Ich frag mich was du Jamie untergemischt hast, damit er mit dir ausgeht.“

Am liebsten hätte Nika ihm einen Fluch aufgehetzt, doch sie hatte ihren Zauberstab dummerweise oben liegen lassen. Tinka kam auch wieder zurück, doch sie achtete nicht darauf. Sirius schnaubte nur verächtlich und ging zu James und Michael, die immer noch vor sich hin prusteten.

„Ich mach dich fertig.“, zischte sie noch, doch er beachtete sie gar nicht.

„Was war denn jetzt?“, fragte Tinka, doch sie antwortete nicht gleich.

„Gar nichts.“, antwortete sie und packte ihr Zeug. „Lass uns nach oben gehen.“

Tinka packte ebenfalls ihre Zeichnungen zusammen und sie tranken, zu Sirius Zufriedenheit, noch ihr Glas leer, bevor sie gingen.

*„Supak.“, während Nika ihm nur einen stechenden Blick zuwarf, grinste Sirius ihnen nur hinterher und ließ sich in einen Sessel fallen.

„Was war denn das gerade?“, lachte James immer noch. „Die hat dir ja ne satte Ohrfeige verpasst.“

„Ach, halt die Klappe. Wenigstens hat sie das Zeug runtergeschluckt.“

„Ich dachte, du machst das in nem Streit, aber ich wusste gleich, dass du auf sie stehst.“, feixte er und setzte sich ebenfalls mit Michael.

„Ich steh nicht auf sie, hast du nen Knall!“, rief er wütend. „Ich wollt sie nur ärgern! Woher soll ich denn wissen, dass sie mir gleich eine schmiert?!“

„Jaah, woher solltest du das wissen? Sie ist ja immerhin nur das Mädchen, dass dich am meisten verabscheut, aber sonst.“

„Halts Maul. Erzähl lieber mal was mit Evans ist.“, fauchte er und stützte den Kopf auf seine Hand.

„Hat sie eben geschluckt.“, sagte er prompt und ziemlich zufrieden mit sich. „Sie war in der Großen Halle. Ich musste mich nur hinter sie stellen, sie zu fragen ob sie mit mir ausgeht und das Mittel reinschütten, sonst nichts. Das war ne Sache von zehn Sekunden.“

„Und du bist sicher, dass sie’s getrunken hat?“, fragte Sirius nach.

„Sicher bin ich sicher. Ich hab’s gesehen.“

„Wovon redet ihr eigentlich?“, fragte Michael.

James und Sirius erzählten es ihm. Sie konnten ihm vertrauen, dass er sie nicht verriet, also war das kein Problem. Auf jeden Fall hatten sie ihre Aufgabe erledigt.

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*supak = Trottel
 

Was Remus anging, hatte er noch gezögert. Die einzige Chance mit Chris zu reden war, sich mit ihr ernst zu unterhalten und sie davon zu überzeigen, ihm wieder zu vertrauen. Doch das tat sie so schnell nicht und Remus hatte auch wirklich nicht vor sich mit ihr wieder zu vertragen. Es wäre also gelogen, ihr weiszumachen, er wolle sich wieder vertragen. Aber er hatte in dem Test heute echt mies abgeschnitten und sie machte ihn vor den anderen lächerlich. Sie hatte es nicht anders verdient. Und sie war zu gutmütig um ihm nicht zu glauben. Ein Grund, warum sie ihm auf die Nerven ging. Die Tatsache, dass sie sich wie seine Mutter aufführte hatte sich rum gesprochen und die Slytherins, ganz speziell Malfoy, zogen ihn damit auf. Sirius hatte Recht. Das musste er sich nicht länger gefallen lassen.

Wie üblich traf er sie in der Bibliothek und er wunderte sich, dass James Recht hatte und die Mädchen echt immer was zu Trinken haben mussten, auch wenn es nur Wasser war. Das war eine Angewohnheit von ihnen, aber zwischen den staubigen Büchern war es ja eigentlich üblich, dass man durstig wurde. Er ging auf sie zu und lehnte sich zwischen den Regalen ihr gegenüber an den Tisch, während sie die Bücher durchsah und sich ihm dann zuwandte und seufzte.

„Was willst du?“

„Mit dir reden.“, antwortete er im überzeugtem Ton.

„Worüber?“, fragte sie immer noch normal.

„Chris ich weiß, dass zurzeit alles ziemlich blöd gelaufen ist.“, seufzte er und hatte die Hände in den Hosentaschen. „Aber ich wollte dir nie wehtun.… Um ehrlich zu sein, tut es mir Leid und ich will mich dafür entschuldigen, dass… ich dich in letzter Zeit so angeschnauzt hab.“

Chris atmete tief ein und sah mit verschränkten Armen auf den Boden.

„Es tut mir wirklich Leid Chris. Ich hab mich blöd aufgeführt. Ich hab mir echt nichts dabei gedacht, als ich das zu dir gesagt hab. Und um ehrlich zu sein hatte ich auch nicht daran gedacht, dass das unsere Freundschaft zerstören würde.“

„Tja. Das ist dir ja ziemlich früh aufgefallen.“, sagte sie nur in einem kühlen Ton.

„Chris.“, seufzte er. „Ich weiß du bist sauer, aber du weiß doch wie das ist? Ich war genervt, wegen – du weißt schon was … und deshalb hab ich mich eben so blöd aufgeführt.“, er sah kurz auf den Boden und dann wieder zu ihr auf. „Ich dachte du verstehst das?“

Chris sah ihn an. Es klang überzeugend und so wie er vor ihr stand, meinte er seine Entschuldigung wohl wirklich ernst. „Ich dachte, ich wäre dir mittlerweile egal.“, murmelte sie.

Remus seufzte abermals. „Du bist mir nicht egal, Chris. – Du bist meine beste Freundin.“

Sie sah ihn nicht an. Sie hatte das nicht erwartet.

Genauso wenig erwartet wie die Sache mit dem Schlaftrank, war Remus Gedanke.

„Verzeihst du mir?“, fragte er nochmals.

Sie sah zu ihm auf. „Ich weiß nicht. … Ich weiß nicht ob ich dir wieder vertrauen kann.“

Tja, das ist die Frage, nicht wahr?, ging es ihm durch den Kopf.

„Du konntest mir doch immer vertrauen Chris?“, sagte er bestimmt.

Sie nickte fast unmerklich.

„Es tut mir Leid.“, sagte er nochmals und sah ihr tief in die Augen.

„Ja mir auch.“, sagte sie dann.

Er lächelte sie an. „Wieder Freunde?“

„Wieder Freunde.“, stimmte sie zu und erwiderte sein Lächeln.

„Und nimm nicht alles so ernst, was ich zu dir sage, wenn die Jungs dabei sind.“, sagte er noch. „Das mein ich alles nicht so.“

„Na ja, ich versuch’s.“, sagte sie noch leise.

Er grinste noch breiter und lehnte sich vom Tisch weg. „Komm her.“

Er umarmte sie fest und ergriff die Chance. Warum sollte sie so irgendetwas merken?
 

„Pennst du heute wieder bei Gina?“, fragte Nika genervt, als sie oben auf Kathy traf, die gerade ein paar Sachen aus dem Zimmer geholt hatte.

„Na ja, wenn du mich so vermisst, kann ich ja wieder zurückkommen.“, meinte sie ironisch.

„Ja natürlich. Ich vermisse dich so sehr. Komm doch wieder zurück, Kathy.“, sagte sie sarkastisch und ging Richtung Zimmer.

„Sag bloß du gehst schon ins Bett?“, fragte sie und schob sich einen Kaugummi in den Mund.

„Ja, na und? Es ist schon zehn vorbei. Ich hab gestern zu wenig geschlafen. Prüfungsangst du weißt ja. Ist ja kein Geheimnis.“

„Aber sabbere nicht wieder auf dein Kissen.“, sagte sie noch.

Nika machte nur die Tür auf, warf ihr einen typischen Blick zu und schloss wie wieder.

Kathy marschierte gemütlich zu Ginas Zimmer.
 

Am nächsten Tag hatten sie die ersten zwei Stunden Kräuterkunde bei Professor Sprout und die Dritte Verwandlung bei Professor McGonagall. Lily, Nika und Chris erschienen zu keiner der drei Stunden und James grinste schon den ganzen Morgen vor sich hin. Er lachte mehr darüber, dass Chris die Superstreberin nachsitzen musste, als darüber, dass Lily zu spät kam. Auch wenn sie ihn angeschnauzt hatte, er wollte sie immerhin rumkriegen und keinen Krieg mit ihr anfangen. Aber Nika hatte Sirius eine Ohrfeige verpasst und Chris hatte Remus schlechte Noten eingebrockt und dafür mussten sie bezahlen. Sirius interessierte das im Moment gar nicht. Er kümmerte sich mehr darum Zettel an Leila Spall zu schreiben und James hatte das ungute Gefühl, dass es um ihn ging.

Dauernd warf sie ihm einen Blick zu und Sirius prustete los, wenn er die Zettel von ihr las.

James beobachtete die zwei misstrauisch. Wenn sie über ihn ablästerten, gab’s spätestens nach der Stunde Ärger. Da erzählte Sean ihm, dass Leila auf ihn stand und jetzt machte sie sich mit Sirius über ihn lustig. Doch nach kurzer Zeit hatte Sirius auch ihm einen Zettel zugeworfen auf dem stand:
 

Es geht nicht um dich, keine Sorge. Ich hab ihr gerade das mit Evans, Blake und Taylor erzählt. Sie kann sie genauso wenig leiden.
 

Er warf ihm noch mal einen Blick zu und ließ es bleiben. Soll er doch mit ihr schreiben was er will. Ihm war das egal. Leila hatte zwar grüne Augen und rote, lange Haare, wie Lily, aber sie sahen sich kein Stück ähnlich. Leilas Haare waren von Natur dunkel, sie waren nur weinrot gefärbt und ihre Augen waren beinahe giftgrün, passend zu Slytherin, wie er fand. Sie war knochiger, größer, hatte ein schmaleres Gesicht und wirkte weniger unschuldig als Lily. Doch er konnte niemals abstreiten, dass sie verdammt gut aussah.

„Mr Black.“, sagte McGonagall dann. „Es würde mich freuen, wenn sie ihre kleinen Geheimnise nach der Stunde besprächen könnten. Wir sind hier nicht in einer Eulerei.“

„Na ja, wenn man aber bedängt, dass hier vor uns lauter Eulen sitzen, könnte man es aber meinen.“, entgegnete er, da sie gerade versuchten eine Eule in eine Kuckucksuhr zu verwandeln.

„Ihre unangebrachten Bemerkungen können Sie für sich behalten, Mr Black. Im Übrigen würde ich gerne wissen, wo…“, sie sah auf der Liste nach. „… Mrs Taylor, Mrs Evans und Mrs Blake sind. Sie sind nicht auf der Krakenliste registriert.“

Sirius zuckte unschuldig die Schultern.

„Die waren heute schon den ganzen Tag nicht hier.“, sagte Noreen unruhig.

„Tatsächlich? Nun gut, das besprächen wir später. Machen wir erst einmal weiter.“
 

Lily machte langsam die Augen auf und reckte sich. Sie richtete sich auf den Ellbogen auf und sah auf ihren Wecker. Und als sie sich den Schlafsand noch mal aus den Augen gerieben hatte, um Genaueres zu erkennen, war sie geschockt. Es war bereits halb elf.

„Chris!“, sie schlug die Bettdecke zurück. „Nika! Wacht auf!“

Chris wachte langsam auf, während Nika noch fest schlief.

„Was is?“, murmelte sie.

„Kommt schon! Aufstehen, wir haben verschlafen!“, rief sie hektisch und zog sich ihren Umhang an.

„Verschlafen?“, sie sah müde auf ihre Uhr. „Oh verdammter Mist!“

Jetzt war auch Chris so schnell wie möglich auf den Beinen und zog sich an. Lily schmiss zum dritten Mal Nika ein Kissen gegen den Kopf, doch die murmelte nur unverständliche Sätze vor sich hin und drehte sich auf die andere Seite.

„NIKA verdammt! Wenn du nicht sofort aufstehst schmeiß ich deine ganze Schokofroschkartensammlung in den Müll!“

Sie stöhnte laut und richtete sich verschlafen auf. „Können wir nicht heute ausnahmsweise mal die erste Stunde schwänzen?“, murmelte sie.

„Das haben wir bereits, du Siebenschläfer! Und die zweite und dritte Stunde dazu! Verdammt das ist uns doch noch nie passiert!“, schrie sie aufgebracht und schmiss ihre Bücher in ihre Tasche. Sie setzte sich aufs Bett und seufzte schwer. „Jetzt brauchen wir uns eigentlich auch nicht mehr zu beeilen, die Stunde ist gleich zu Ende.“

Chris blieb ebenfalls stehen und strich sich ihre kurzen, blonden Haare aus dem Gesicht. „Glaubst du Kathy hat uns nen Streich gespielt und die Wecker vorgestellt?“

„Nein. Das hat sie garantiert nicht.“, antwortete Lily. „Das würde sie nicht machen und die Uhren stimmen. Du kannst ruhig aus dem Fenster sehen.“

Nika lag immer noch im Bett und sah sie völlig verwirrt und mit verschlafenen Augen an. „Wovon redet ihr eigentlich?“

„Nika.“, sagte Lily völlig von der Rolle. „Könntest du nur ein einiges Mal so tun, als würdest du mir zuhören. Wir haben verschlafen. Ganze zweieinhalb Stunden.“

„Ja und?“, fragte sie uninteressiert und stand langsam auf. „Ist ja nicht das erste Mal, dass ich verpenn.“

„Ja, für dich vielleicht!“, rief Chris aufgebracht. „Für mich aber nicht! Weißt du überhaupt was das für einen Ärger von Professor McGonagall und Professor Sprout gibt?“

„Ja. Klar.“, antwortete sie locker, dann grinste sie. „Wie schon gesagt, ist ja nicht das erste Mal.“

„Ich kapier echt nicht wie du das so locker sehen kannst.“, sagte Lily, während Chris schnell ins Bad ging um sich frisch zu machen. „Das bedeutet Nachsitzen. Ich hab noch nie nachgesessen. Und noch dazu so lange.“

„Na ja okay. Drei Stunden nachsitzen wollte ich jetzt auch nicht.“, sagte Nika wahrheitsgemäß und zog sich an.

„Das ist nicht wahr. Das ist alles nicht wahr.“, murmelte Lily zu sich selbst und dachte nach. „Drei Stunden.“, sie sah ungläubig drein und stützte die Stirn mit ihrer Hand ab.

Nika knallte plötzlich die Schranktür zu. „Black.“

„Was?“

Sie drehte sich zu Lily um und sah sie ernst an. „Potter hat dich nicht zufällig gestern noch angesprochen?“

„Nein.“, antwortete sie verständlich.

„Bist du sicher?“

„Na ja zwei Sekunden vielleicht. Er hat mich noch mal blöd wegen nem Date angequatscht, als ich mit Alice in der großen Halle war.“

Nika sah kurz zur Seite und dann wieder zu Lily. „Tja. Zufälligerweise Black mich auch, also… ich denke… ich sollte mal ein Wörtchen mit den zwei reden.“

Lily sah sie verständnislos an.

Chris kam wieder aus dem Bad. „Okay, gehen wir. Sonst wird der Ärger nur noch größer.“, sie packten ihre Tasche und folgten ihr.

Als sie die Treppen herunter rannten und durch den Korridor liefen, fragten sie ein paar Mädchen wo sie gewesen sein, doch bevor sie antworten konnten, kam ihnen McGonagall schon entgegen.

„Sie drei.“, sie blieb vor ihnen stehen und zu ihrem Unglück bemerkte Lily, dass die Jungs sie gesehen hatten und sich hinter McGonagall auf die Mauer setzten.

Lily warf ihnen einen vernichtenden Blick zu, als James schadenfroh grinste.

„Tut uns wirklich Leid, Professor, aber wir haben ne Erklärung dafür.“, sagte Chris schnell.

„Ach, was sie nicht sagen?“, sagte Professor McGonagall scharf. „Ich schätze es ist eine gute Erklärung, wenn sie dafür unentschuldigt die ersten drei Stunden zu spät kommen.“

Nika, der überhaupt keine Erklärung, außer, wir haben verschlafen, einfallen würde, band sich währenddessen die Haare nach hinten und war gespannt auf Chris’ Ausrede.

„Na ja, Als wir zum Unterricht wollten ist uns Professor Bins entgegengekommen.“, sagte Lily stattdessen. Professor Bins ihr Lehrer in Zaubereigeschichte schien ihr die beste Ausrede zu sein, da er ein Geist mit leichter Altshaimär war und mindestens schon über zweihundert. „Er wollte, dass wir ihm ein Buch aus einem Klassenzimmer besorgen. Und… na ja Sie wissen, dass er nicht mehr ganz… klar denken kann und uns das falsche Klassenzimmer gesagt hat. Und da wir uns irgendwo im Nirgendwo befanden wussten wir nicht wo wir suchen sollten. Tja wir irrten also zwei Stunden im vierzehnten Stock herum und mussten erst einmal zurückfinden. Dann haben wir Nika, so dumm wie sie manchmal sein kann…“ (Nika warf ihr einen fiesen Blick zu) „…verloren und mussten sie erst wieder finden. Außerdem hat sie Schiss vor Kräuterkunde und hat sich deswegen furchtbar aufgeregt.“

„Ehrlich Professor wir haben alles gegeben um pünktlich hier zu sein.“, fügte Chris hinzu. „Aber was können wir dafür, wenn uns Professor Bins den falschen Weg sagt und Peeves uns noch dazu verarscht und uns ganz woanders hinschickt. Sie wissen ich bin Vertrauensschülerin und ich würde so etwas wie zu spät zum Unterricht kommen nie unterstützen. Es tut uns wirklich Leid.“

„Mrs Blake.“

Nika erschrak und sah auf.

„Stimmen Sie dem zu?“, fragte McGonagall.

„Ja natürlich.“, antwortete sie schnell. „Ich hab mir sogar noch den Ellbogen angeschlagen, als wir die doofen Stufen hinunter gerannt sind.“, sie zeigte ihren aufgeschlagenen Ellbogen, an dem sie sich am Bett angeschlagen hatte.

„Nun gut. Sie wissen, es ist schwer bei Professor Bins nachzuweisen und bei Peeves unglücklicherweise auch, aber ich denke…“, sie sah zu Chris. „Professor Dumbledore hat sie nicht umsonst zur Vertrauensschülerin gemacht. Doch ich erwarte von ihnen, dass sie die Stunden nachholen werden.“

Die drei atmeten erleichtert auf.

James, Sirius, Remus und Peter beobachteten sie ungläubig. James und Remus warfen sich einen kurzen Blick zu.

„Moment!“, sagte plötzlich Remus, als Professor McGonagall gehen wollte. „Professor, das ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie die Wahrheit sagen.“

Chris sah ihn fassungslos an, als er auf sie zukam.

„Ach, meinen Sie, Mr Lupin?“

„Ja.“, stimmte James zu. „Im Übrigen, Remus ist auch Vertrauensschüler und ich meine – Professor – Nachsitzen, wegen illegalen Zaubers auf Snape, Strafarbeiten, wegen Fremdbeschäftigung im Unterricht. Sind das Aufgaben eines Vertrauensschülers?“, er deutete auf Remus.

„Hey Moment!“, mischte sich Nika ein. „Das heißt noch lange nicht, dass Chris genauso unverantwortlich wie Lupin ist. Sie ist definitiv viel vernünftiger als ihr alle zusammen und sie ist noch nie unentschuldigt zu spät zum Unterricht gekommen, geschweige denn hat sich im Unterricht fremd beschäftigt. Sie ist die beste Schülerin ihres Jahrgangs und hat noch nie gegen die Regeln verstoßen. – Oder etwa nicht, Professor?“

„Da muss ich Mrs Blake zustimmen, Mr Potter. Ich kenne sie vier nur zu gut. Und ich bezweifle eben so wie Sie, dass es eine perfekte Idee war Mr Lupin zum Vertrauensschüler zu machen – nichts für ungut, Remus. Aber ich denke Sie stimmen mir zu, wenn ich sage, dass man Mrs Taylor und Evans mehr Vertrauen schenken kann, als ihnen. Einen schönen Tag noch.“, sie wollte wieder gehen, doch Remus wollte das nicht auf sich sitzen lassen. Jetzt hatten sie auch noch dafür gesorgt, ihn als nicht vertrauenswürdig hinzustellen.

„Ich hab sie aber gesehen.“, sagte er. „Alle drei. Als wir aus den Gewächshäusern gingen.“

„Wie bitte?“, fragte Lily völlig aufgebracht, genau wie Chris.

„Sie waren draußen auf dem Gelände und es sah nicht danach aus, als wollten sie irgendein Buch suchen. Hat eher danach ausgesehen, als hättet ihr ziemlichen Spaß gehabt und habt euch nicht einmal die Mühe gemacht euch zu beeilen.“

„Sagen Sie da auch die Wahrheit, Mr Lupin?“, McGonagall sah ihn ernst an.

„Ich kann’s bezeugen.“, sagte Sirius.

„Ich wollte sie ja nicht verpetzten.“, sagte Remus und klang, als würde ihn das quälen es zuzugeben, doch es kam mehr arrogant rüber. „Chris ist ja immerhin eine gute Freundin von mir. Aber ich denke, Sie werden mir da zustimmen, wenn ich sage, dass es eine ungerechte Sache wäre, wenn wir wegen jeder Kleinigkeit Strafarbeiten und Nachsitzen aufbekommen und die Mädchen, nur weil sie Ihnen vertrauenswürdiger vorkommen, ohne irgendwelche Beweise laufen gelassen werden.“

Er warf den Mädchen einen Blick zu, den Chris weder, wütend noch fassungslos erwiderte. In ihrem Gesicht lag Enttäuschung, kam es Lily vor. Tiefe Enttäuschung.

„Haben Sie dazu etwas zu sagen?“, wandte sich McGonagall an die Mädchen.

„Das ist nicht wahr.“, entgegnete Lily wütend. Sie saßen in der Klemme. Weder sie, noch die Jungs hatten die Wahrheit gesagt. Jeder hielt an seiner Erklärung fest. Wenn die Jungs ihre Lüge zugeben würden, - was sie stark bezweifelte - müssten sie nachsitze, wenn sie es zugeben würden sie. Doch wenn sie McGonagall nicht überzeigen konnten, dass die Jungs logen, würden sie ebenfalls nachsitzen müssen. Wegen einer Lüge und wegen zu Spätkommens.

„Ich weiß nicht, was es hier für eine Rivalität zwischen Ihnen allen gibt, aber im Moment fällt mir schwer, wem ich Glauben schenken soll. Und da es wirklich keine Beweise dafür gibt, dass sie auf Befehlt von Professor Bins, was ich natürlich trotzdem überprüfen werde, hier im Schloss umhergeirrt sind, werden sie die Stunden trotzdem nachholen.“

„Es ist die pure Wahrheit, Professor.“, sagte Sirius. „Remus und ich haben sie gesehen. Und Peter auch, nicht wahr Pete?“

Peter zuckte zusammen, da er nach seiner Meinung gefragt wurde, doch er nickte. Sirius würde ihn sonst umbringen.

„Ich kann das zwar nicht bezeugen, aber Remus lügt eigentlich so gut wie nie.“, sagte James locker, was realistischer klang.

„Das ist doch Schwachsinn!“, schrie Nika sie an. „Wer versichert uns nicht, dass ihr lügt?!“

„Na ja immerhin waren wir nicht diejenigen die verschlafen haben.“, sagte Sirius.

„Na sieh einer an, woher wollt ihr denn wissen, dass wir verschlafen haben? Ich wusste doch, dass ihr da eure Finger im Spiel hattet! Ihr habt dafür gesorgt, dass wir verschlafen!“

„Nicht das ich wüsste.“, grinste Sirius.

Nika sah geschockt drein und verstummte.

Lily und Chris sahen sie erschrocken an. Es war raus.

„Ich denke…“, sagte McGonagall in einem gefährlich ruhigen Ton. „Dass zwei Seiten genügen, um ihre Lüge zu bestrafen, meine Herren.“, sagte sie zu den Jungs. „Doch was ihre angeht, meine Damen, werden sie eine Woche nachsitzen und zwar die ganzen drei Stunden, die Sie nachzuholen haben. Es wird ihnen kaum schaden. Folgen Sie mir bitte in mein Büro.“

Lily drehte sich sofort wütend und fluchend um und folgte McGonagall, genau wie Nika, die leicht beschämt war, doch Chris zögerte kurz. Sie sah Remus mit einem langen und ausdruckslosen Blick an und drehte sich dann langsam um.

James klatschte mit Sirius ein, doch Remus machte sich Gedanken, über Chris’ Gesichtsausdruck. Doch nicht lange, denn James gab ihm ebenfalls einen anerkennenden Schubs und es läutete zur vierten Stunde.

„Die brauchen sich gar nicht so aufzuregen, ist sowieso nur eine Woche.“, sagte Sirius. „Da haben wir schon schlimmere Strafen einkassiert.“
 

„Das ist echt nicht zu fassen.“, fauchte Lily, als der Unterricht vorbei war und sie im Gemeinschaftsraum saßen. Lily jedoch ging mir verschränkten Armen durch den Raum. Ihre langen Haare hingen ihr aufgebracht nach vorne ins Gesicht, doch das interessierte sie nicht. „Diese blöden Arschlöcher haben uns reingelegt und McGonagall glaubt uns kein Wort. Es wäre wirklich nicht tragisch gewesen einen Tag nachzusitzen, aber eine ganze Woche, täglich drei Stunden am Abend! Noch dazu haben sie das Vertrauen zwischen uns und McGonagall genommen! Ich weiß nicht – ich – oh Mann, ich krieg echt die Krise!“

„Ganz ruhig, Lily, das werden wir schon überstehen.“, versuchte es Nika. „Aber das mit den Jungs ist noch nicht gegessen. Uns so hochkantig zu verarschen. Das wird ihnen noch Leid tun.“

„Weißt du.“, Lily blieb stehen und drehte sich zu ihr um. „Es ist eine Sache zu lügen, um aus uns die Wahrheit herauszuquetschen, aber eine andere ist es, wenn sie und irgendeinen Schlaftrank ins Getränk mischen. Denn so ein Schlaftank - und ich glaube, das kann ich am besten sagen – kann ziemlich heftige Nebenwirkungen haben, wenn man ihn falsch zubereitet. Professor Slughorn hat das mehr als einmal erwähnt.“

„Evans, Evans, Evans.“, James kam plötzlich mit Sirius und Remus im Schlepptau auf sie zu. Peter hatte sich abgewandt und ging die Treppen nach oben. Er setzte sich neben sie auf die Lehne des Sessels. „Glaubst du wirklich, dass wir unser Handwerk nicht im Griff haben?“

„Nur zu deiner Information, Potter. Ich bin die beste Schülerin von Professor Slughorn in Zaubertränke und glaub mir, ich kenn mich damit aus, wenn es darum geht wie viel winzigkleine Fehler man machen kann, um einen umzubringen!“, schrie sie ihn an.

„Ja, aber diese winzigkleinen Fehler haben wir nicht begangen und um dich zu beruhigen, der Schlaftrank wurde persönlich von Slughorn angefertigt. Ich hab ihn nur, na ja sagen wir mitgehen lassen.“

„Für Diebstahl und illegaler Anwendung von Schlaftrank habt ihr mehr als nur zwei Seiten verdient.“, zischte sie, immer noch mit der Drohung in der Stimme.

„Und wie willst du das beweisen?“, fragte Remus. „Es kann immerhin keiner bezeugen, dass wir es getan haben. Genauso wenig wie ihr. Woher willst du wissen, dass wir es waren? Wer weiß, ob es nicht Kathy war, oder Michael, vielleicht auch Schniefelus, oder Malfoy?“

Lily schubste ihn hart nach hinten. „Was fällt dir eigentlich ein, Remus?! Ich dachte echt du wärst intelligenter als die anderen Idioten, aber du bist keinen deut besser! Ich bereue alles, was ich je für dich getan habe! Du bist genauso ein Arsch wie Potter und Black!“

„Wahnsinns Feststellung, echt Lil’.“, sagte er nur lässig und hatte die Hände in den Hosentaschen. „Wie dir vielleicht bekannt ist, bin ich seit fünf Jahren mit ihnen befreundet. Und ich glaube, wenn ich mich jemals zwischen einem Mädchen, das vergeblich versucht Mami zu spielen, einer die jeden anmotzt, wenn er auch nur im Unterricht niest, einer kindischen Ausländerin und meinen Kumpels entscheiden müsste, würde ich eher meine Kumpels wählen.“

Lily schnaubte verächtlich und drehte sich von ihm weg. Nika sah ihn ebenfalls mit verengten Augen an, doch Chris hatte die Knie eingezogen und starrte ins Feuer.

„Jedenfalls, wisst ihr jetzt wie es ist, verpetzt zu werden.“, sagte James. „Wenn ihr an Rache denkt, braucht ihr nicht zu glauben, dass das dafür sorgt, dass wir quitt sind. Denn die ganze Aktion war eine Rache von uns, weil ihr uns ständig verpetzt.“

„Ihr seid doch selber Schuld!“, sagte Nika stocksauer. „Pech, wenn man die ganze Zeit auf andere Schüler losgehen muss und Unterricht schwänzt! Das ist noch lange kein Grund uns so etwas anzuhängen!“

Sirius seufzte genervt. „Komm schon James, ich hab was Besseres zu tun, als mir das Gequatsche von den Weibern anzuhören.“

„Jep, hast Recht.“, er stand auf und ging zu ihm. „Unsere Aufgabe ist erledigt.“

„Ihr verfluchten Idioten, die Sache ist noch nicht erledigt!“, schrie Nika und stand auf, doch die zwei lachten nur und gingen schnell nach oben.

„Komm schon Lil’.“, Nika packte sie an der Hand und zerrte sie Richtung Portraitloch. „Wir finden schon irgendwelche Beweise um sie zu verraten.“

Remus sah ihnen nur lächelnd nach und setzte sich auf Chris Lehne. „Tja, ich hoffe ihr überlegt euch jetzt zweimal, ob ihr uns weiter an die Lehrer verpetzten wollt.“

Chris sagte kein Wort und starrte weiter ins Feuer.

Er sah sie an. „Was ist? Hast du deine Zunge verschluckt?“

Mit einem Mal stand sie auf und blieb stehen. „Weißt du was Remus?“, sie sah ihn an und ihre Stimme klang schwer. „Ganze zehn Jahre lang hab ich dir geholfen mit deinem Schicksal klar zu kommen. Jeden Monat hab ich dafür gesorgt, dass es dir wieder gut geht und die anderen Schüler dich nicht blöd angaffen…“, sie merkte gar nicht, dass sie plötzlich lauter wurde. „… und du tust mir so etwas an?!“

Remus sah sie verständnislos an. „Es ist nur Nachsitzen Chris.“

„Wenn es wirklich jemals so etwas wie Freundschaft zwischen uns gegeben hat,… dann solltest du wissen, dass es nicht ums Nachsitzen geht!“, sie ließ ihn sitzen und verschwand nach oben ins Zimmer. Er blieb reglos sitzen und starrte zu den Treppen. Er war sich sicher, dass sie jetzt weinte, doch er hatte keine Ahnung, was sie gemeint hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-07-07T10:40:05+00:00 07.07.2009 12:40
So,

endlich auch das nächste Kapitel durch.
Ja, mein Chef ist momentan in Urlaub und ich habe freie Bahn auf seinen Computer. Also so, wie es aussieht, werde ich diese Woche noch dazu kommen, ein paar Kapitel zu lesen! -^______^-

Mir gefiel die Aktion mit dem Schlaftrunk, auch wenn ich Remus´ Masche mit Chris echt fies fand. Remus ist insgesamt anders, als die anderen (oder auch ich selbst) ihn beschreiben. Bei dir ist er weniger nett und unschuldig und hält viel mehr zu seinen Kumpels, als im Buch beschrieben wird.

Ich muss ganz erlich sagen, ich finde, die Mädels haben´s doch ´n bisschen verdient, wenn sie die Rumtreiber immer verpetzen. Vor allem sollte Lily wissen, dass sie bei James nicht immer toben kann, wie sie will. Ich würde James na ihrerer Stelle mit Vorsicht genießen. Er ist verliebt in sie, keine Frage, aber irgendwann geht´s doch auch zu weit, oder?

Nika darf sich nicht in Jamie velieben! Sie soll lieber weiter von Sirius träumen, auf ihr Kissen sabbern und im Schlaf von ihm reden! xD
Aber ich glaub, wenn Lily mit "Whitey" ausgehen würde, würde es James ein wenig anspornen...

Ist dein Remus wirklich so fies? Ich hoffe, er versteht das i-wann mit Chris. Ich mein - wie kann man nicht verstehen, was sie mit ihrem letzten Satz gemeint hat?!
*seufz* Männer...! ... xD

LiebeGrüße,
deine LynniE.


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