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Geburt einer Legende

von

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Prolog

Er wollte schreien, um Hilfe schreien, doch nur ein leises Gurgeln verließ seine Kehle. Sein Blick war fassungslos auf die kalten grünen Augen seines Gegenübers gerichtet. Er konnte es nicht fassen, das Blut - sein Blut - tropfte an der Klinge, die aus seinem Rücken wieder herausgetreten war, hinunter. Er spürte den kalten Stahl in seiner Brust und seinem Hals, beide Klingen hatten die getroffenen Körperteile sauber durchstoßen. Wieder versuchte er zu schreien, doch diesmal war nicht einmal mehr ein Gurgeln zu hören, so schwach war er bereits. Plötzlich war ein kräftiger Ruck an dem Schwert spürbar und anschließend ein verächtliches Schnauben zu hören, als es sich nicht einen Zentimeter bewegte. Sein Gegner versuchte es hinauszuziehen, aber es hatte sich in Rippen und Wirbelsäule verkeilt. Ein weiteres Schnauben, und der Grünäugige drehte sich um und lief ganz ruhig aus dem Raum hinaus; beide Waffen ragten noch aus seinem Opfer hinaus. Ein Dolch, der beide Schlagadern durchstoßen hatte, und ein Schwert durch das Zwerchfell getrieben. Dann wurde es Schwarz und er fiel, fiel scheinbar endlos; den Aufschlag auf dem Boden, erlebte der Besiegte nicht mehr.

Die Wut kochte noch immer in seinen Adern, er konnte förmlich spüren, wie das Adrenalin einen Teil seiner Sinne betäubte, jene, die man in einem Kampf nicht brauchte. Dennoch schritt er seelenruhig durch die Flure der Akademie, nach außen hin wirkte er, als wäre nichts gewesen. Er kam an ein paar anderen Absolventen vorbei, grüßte sie allerdings nicht - sie waren seiner Aufmerksamkeit ohnehin nicht würdig. Seiner Meinung nach kam keiner von ihnen auch nur annähernd an seine Fähigkeiten heran. Während er durch die langen Gänge der Kriegerakademie schritt, dachte er über das nach, was gerade geschehen war. Er hatte seinen „Lehrer“ verspottet, es hatte ihm zum Hals raus gehangen, von jemandem unterrichtet zu werden, der ihm so oder so um Welten unterlegen war. Er hatte mit ihm gespielt, die Angriffe desinteressiert abgewehrt und sich nicht die geringste Mühe gemacht, zu verbergen, dass es ihn langweilte. Scheinbar war das zuviel gewesen, denn er war ausgerastet und wie wild auf ihn losgegangen. Keine fünf Sekunden später, lag der „Lehrer“ entwaffnet am Boden. Schnell hatte sich dieser wieder aufgerichtet und seine Waffe aufgehoben. Er hatte einen Fehler begangen, er hatte ihn beleidigt. ihn, Kai Ilenov und dessen Familie. Die darauf folgende, vernichtende Bewegung war so schnell gewesen, dass man sie nur verschwommen wahrnehmen konnte. Kais Ausbilder hob sein Schwert, um den Angriff abzuwehren, doch er hatte nicht mit einem Dolch gerechnet, der plötzlich in Kais anderer Hand lag und seinen Hals durchbohrte. Kraftlos fiel sein eigenes Schwert zu Boden und er wurde vom Schwert seines weit überlegenen Gegners durchbohrt. Das einzige, das Kai an diesem Vorfall ein wenig ärgerte, war die Tatsache, dass er seine Waffen zurückgelassen hatte. Den Dolch hätte er vielleicht mitnehmen können, aber jetzt war es so oder so zu spät. Mit einem Schulterzucken setzte er seinen Weg in Richtung Ausgang fort, niemand hielt ihn auf, und er schritt hinaus.

Aufbruch mit Schwierigkeiten

Er sog tief die frische Luft der Stadt ein und wunderte sich wieder einmal, wieso es in dieser elenden Akademie immer so stickig gewesen war. Aber das war nun egal, die Zeit in der Akademie war vorzeitig zuende gegangen. ‚Zum Glück’, dachte Kai. Doch nun musste er seine nächsten Schritte überdenken. Sollte er die Stadt sofort verlassen? Vielleicht wäre es das Beste, das zu tun. Aber ohne Waffen war er ein leichtes Opfer für jeden Gardisten und Kopfgeldjäger, also beschloss er, zuerst ein paar Waffen aufzutreiben, denn Geld hatte er ja. ‚Auf dem Markt vielleicht.’, dachte er, aber dort waren zu viele Gardisten und seine Tat würde nicht lange unentdeckt bleiben. Dann blieb nur eins: Die „dunkleren“ Viertel der Stadt. Er machte sich auf den Weg durch die Seitengassen, um nicht von allzu vielen Leuten gesehen zu werden. Man merkte regelrecht die stetig näher kommenden Elendsviertel, immer mehr Bettler waren anzutreffen und die Wege waren auch nicht mehr die Saubersten. Er war bestimmt eine Stunde unterwegs, bis er etwas fand, das man wenigstens zum Teil als Waffenhändler bezeichnen konnte, doch als er den Laden betrat, musste er sich stark zusammenreißen, um nicht laut loszufluchen. Hinter dem Tresen stand ein alter Mann - bestimmt schon 60 Jahre alt – geisterhaftes, weißes Haar bis zu den Schultern und einen schmutzigen, ungepflegten Bart. Auf einem Auge war er scheinbar erblindet und das andere sah auch danach aus, als würde es nicht mehr viel von der Welt wahrnehmen.

„Den Zwölfen zum Gruße!“

„Phex zum Gruße, werter Kunde. Wie kann ich Euch behilflich sein?“

„Ich suche Rondra gefälliges Werkzeug, könnt Ihr mir etwas Gutes anbieten?“

„Wie meinen? Rondra gefälliges Werkzeug? Sucht Ihr einen Spaten? Oder Vielleicht einen Schubkarren?“

Kai verdrehte unwillkürlich die Augen.

„Waffen! Ich suche Waffen, guter Mann!“

„Waffen? Nun, lasst mich kurz überlegen.“

Ein leises Knacken war zu hören, als sich Kais Hände zu Fäusten ballten.

„Oh, ja, ich habe einen sehr guten Dolch, wartet einen Moment!“

Der Alte verschwand im Hinterzimmer, und man konnte es rumpeln und scheppern hören. Kai nutzte die Zeit, um sich etwas umzusehen. Alles, was hier stand, war alt, heruntergekommen und rostig; wenn er hier keine annehmbare Waffe bekam, dann blieben nur noch die Waffenhändler auf dem Markt übrig, aber das wollte er nicht riskieren. Die Tür zum Hinterzimmer schlug auf und riss ihn aus seinen Gedanken.

„Hier habe ich das gute Stück: mit diesem Dolch hat der Vater meines Vaters Vater einmal einen Eber erlegt!“

Kai musste in Gedanken zustimmen, dieser Dolch sah wirklich aus, als wäre er schon gute hundert Jahre alt. Die Klinge war rostig, an mancher Stelle stumpf und rissig.

„Das ist das Beste, das Ihr mir anbieten könnt?“

„Aber ja, eine bessere Waffe werdet Ihr im ganzen Viertel nicht finden!“

Wieder musste Kai im Gedanken zustimmen. Aber was sollte er machen? Das war besser als gar nichts.

„Also gut, was soll das „gute“ Stück denn kosten?“

„Mir fällt es schwer, mich davon zu trennen, sagen wir einen Silberling?“

Einen Silberling? In neuem und einwandfreiem Zustand wäre der Dolch bestimmt zwanzig Silberlinge wert gewesen, aber so war nicht einmal das Material noch einen Silberling wert.

„Ich gebe Ihnen fünf Heller dafür.“

„Fünf Heller? Aber ...“

„Und im Preis ist noch Euer Leben mit drin!“

Erst wollte der Alte lächeln, doch als er den eiskalten Tonfall bemerkte, wich das Lächeln einer ängstlichen Miene.

„Oh ... Fünf Heller hören sich hervorragend an.“

Kai legte das Geld auf den Tresen, nahm die Waffe und verschwand so schnell wie möglich aus dem Laden. Er hätte den Mann töten und die „Waffe“ umsonst kriegen können, aber er brauchte im Moment nicht noch einen Mord, der noch mehr Aufregung in der Stadt ausgelöst hätte.

Schnellen Schrittes und etwas lauter und auffälliger als es ihm Lieb war eilte er in Richtung des südlichen Stadttores. Dort würde um diese Uhrzeit viel los sein und er konnte vielleicht hinausschlüpfen ohne groß beachtet zu werden. Doch dann als er gerade eine größere Straße überquerte verfinsterte sich seine Miene als er einen schwer bewaffneten Trupp Gardisten erblickte, ZU schwer Bewaffnet für normale Gardisten und eine Wache der Akademie war auch dabei, die Leiche war wohl gefunden worden. Eilig huschte er in die nächste Seitengasse um den Blicken der Patrouille gerade noch zu entgehen. Er beschleunigte seine Schritte um so schnell wie möglich das Tor zu erreichen, zum Glück war die nächste größere Straße erst jene die durch das Tor führte. Am Ausgang der Gasse blieb Kai im Schatten verborgen stehen um erst ein mal die Lage zu Überblicken.

Am Tor standen nur vier Wachen, wie immer, also war die Nachricht noch nicht bis hier vorgedrungen. Schnell verlies er sein Versteck und eilte zum Tor, er rannte nicht um keine Aufmerksamkeit zu erregen und doch schritt er schneller als die meisten anderen auf das Tor zu. Die vier Wachen blicken alle nach draußen, denn hinaus durfte jeder nur hinein nicht. Kai wurde zuversichtlicher das er hier hinaus kommen könnte ohne auf größere Schwierigkeiten zu stoßen, doch kaum einen Wimpernschlag später verflog seine ganze Zuversicht als hinter ihm gerufen wurde es solle jemand stehen bleiben. Natürlich war er selbst gemeint aber er ging einfach weiter und tat so als hätte er es nicht gehört, der Lautstärke nach war die Patrouille noch weit genug entfernt das er nicht rennen musste und die Torwachen hatten scheinbar auch noch nichts mitbekommen also lief er schnell weiter.

„Bleibt sofort stehen Kai Ilenov!!!“ und kurz darauf vernahm er schneller werdende, schwere Schritte hinter sich. Nun war es an der Zeit zu rennen, Kai spurtete zum Tor hinaus, wenn er draußen war stiegen seine Chancen gewaltig denn nicht weit entfernt waren die Bäume eines kleinen Wäldchens zu sehen.

Kurz bevor er das Tor erreichte wurden die Torwachen doch aufmerksam und drehten sich herum, die beiden die direkt im Tor standen kreuzten ihre Piken um ihn aufzuhalten und die anderen beiden zogen bereits ihre Schwerter und eilten von ihren Posten aus nach links und nach rechts um ihm den Weg hoch auf die Stadtmauer zu versperren. ‚Wie absurd’, dachte Kai, was sollte er denn auch der Stadtmauer wollen? Er spurtete zielstrebig auf den Rechten der beiden Pikenträger zu und es sah fast so aus als wolle er ihn rammen, doch kurz bevor es zu einem Zusammenstoß kam schob Kai sein linkes Bein durch die Beine des Wächters hindurch und machte mit dem anderen Bein einen Ausfallschritt nach rechts und Riss die Wache somit um das sie ihn nicht festhalten konnte. Doch schon bald musste er den Fehler seines Manövers erkennen als sich die Beine der Wache und seine eigenen zu verheddern drohten. Instinktiv machte er einen Hechtsprung nach vorne, rollte sich ab und kam wieder Hoch. So war es eigentlich geplant wäre da nicht dieser lockere Stein gewesen an genau jener stelle an der er sich zur Rolle abstützen wollte, der Stein gab nach und es kam zwar zur Rolle aber wirklich elegant sah jene nicht aus und direkt auf die Beine kam er auch nicht. Er verlor wertvolle Zeit und rappelte sich so schnell wie möglich wieder hoch und rannte weiter, doch zu seiner allergrößten Überraschung folgte man ihm gar nicht. Er sah fassungslos zurück zur Stadt als nicht ein Mann in Waffen ihm aus dem Tor hinaus folgte, doch er wollte sein Glück auch nicht herausfordern und rannte weiter von der Stadt weg, die Straße entlang. Die Straße entlang Richtung eines nahegelegenen Dorfes.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  MaxSchreck
2009-03-14T08:43:54+00:00 14.03.2009 09:43
Also wie gesagt mir gefällts ,kann nur noch besser werden!
Von:  MaxSchreck
2009-01-27T18:26:59+00:00 27.01.2009 19:26
Gefällt mir gut kommt erst mal auf Favos .
Von:  Liirah
2008-03-24T17:18:16+00:00 24.03.2008 18:18
Toll, was soll ich denn noch groß zu sagen, hab's ja immerhin gebetat. u_ú

Also inhaltlich is ja noch nich soviel los, was man kommentieren, loben, kritisieren könnte.
Demnach sag ich einfach ok und wart, was als Nächstes kommt.

Stillistisch, hab ich beim Betan ja schon einiges von mir gegeben. xD
Aber was ich noch nich erwähnt hatte, was man auch auf Mexx wohl erst selbst so richtig sieht: Ich persönlich, finde deine Absätze etwas "zu lang".
Kannst ruhig mehr machen, im Dienste der Übersicht. ;D

Angel~♪


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