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Psychiatrie

Sind denn hier alle irre?
von

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Gedanken

Prolog: Gedanken
 

Ich halte es nicht länger aus, ich muss es nun tun. Es ist wie ein Zwang, welchen ich nicht abschütteln kann. Nur ein kleines bisschen... Mehr will ich nicht...

Dieses Rot... Es ist wunderschön. Den leichten Schmerz spüre ich dabei nicht mal mehr, so sehr fasziniert mich das Bild. Rot auf meiner Haut, meinem Handgelenk. Ich halte den Arm tiefer und sehe fasziniert wie das wundervolle Rot an der Haut hinabrinnt. Es hinterlässt wunderschöne Muster auf der Haut, bevor es zu meinen Fingerspitzen gleitet und dort einen Tropfen bildet. Dann perlt es hinab. Mit einem leisen Geräusch schlägt es auf dem Boden auf und spritzt umher. Nun sind überall winzige rote Punkte auf dem Boden. Ein wunderschönes Kunstgemälde in meinen Augen, welche dem fasziniert zusehen. Es ist schön, wunderschön... Schon folgt der nächste Tropfen und das Rot sticht auf den schneeweißen Kacheln hervor... Meine Augen beobachten das Schauspiel, bevor ich wieder zu meinem Arm sah. Noch immer rinnt das Rot hervor und hinab. Es scheint gar nicht mehr aufhören zu wollen.. Scheinbar habe ich zu tief zugeschnitten, aber stört es mich nicht. Ein befreiendes Gefühl befällt mich, wenn ich daran denke dass bald vielleicht alles vorbei ist. Am Anfang wollte ich nur mein Leid mit etwas Schmerz stillen, doch nun bietet sich die Chance zu entkommen. Dieses trostlose Leben, voller Leid, Kummer und Schmerz. Es wäre dann endlich vorbei. Ein leichtes Lächeln huscht über meine sonst so kalten Züge.

Kurz kommen mir die Andere in den Sinn. Sie nennen sich meine Freunde, doch für mich sind sie nichts und völlig bedeutungslos. Keiner von ihnen konnte mir helfen mein Seelenleid zu beenden. Niemals haben sie mir geholfen, ständig war ich alleine... Sie werden daher nicht um mich trauern, warum auch?! Sie sind bedeutungslos, wie wir alle auf Erden. Ich bin doch nur ein Staubkorn ein einer Wüste, welches untergeht... Wenn ich vergehe wird man mich nur kurz vermissen, aber bald vergessen. Fußspuren im Sand... auch sie verschwinden sehr bald... So wie ich... Trotzdem... Etwas zwingt mich dazu, zu einem Stift zu greifen und dem weißen Block, den ich immer bei mir trage. Wie von selbst huscht meine Hand mit dem Stift übers Blatt und ich schreibe meine letzen Gedanken auf. Sollen sie es doch lesen. Ich will mich damit nicht rechtschaffen, oder rausreden. Ich will nur dass sie zumindest etwas verstehen... Ich kann und will nicht mehr. Mein Leben ist für mich nicht mehr lebenswert. Daher schreibe ich diese Worte für die Hinterbliebenen. Ich habe keine Familie, und nicht wirklich Freunde. Aber trotzdem zwingt mich etwas dazu dies hier zu verfassen... Noch einmal huschen meine Augen über das Blatt und ich bin überrascht, dass ich das tatsächlich verfasst hatte. Es war nicht schlecht und spiegelte meine wahren Gefühle, den Sturm, der in mir herrschte.
 

Kann ich noch weiter leben?

Will ich es überhaupt?

Was sollte es mir auch bringen?

Was sollte am Leben so toll sein?

Ich weiß es nicht...

...und ich will es auch nicht wissen...

Warum sollte ich auch?

Es ist doch alles sinnlos.

Leben bedeutet Leid und Schmerz.

Ich kann nicht mehr...

Ich war ein Kämpfer,

Aber nun gebe ich mich geschlagen...

Das Blut läuft bereits mein Handgelenke hinab...

Es ist wunderschön...

Das Zeichen der Erlösung,

Welchem ich folgen werde...

Also lebt wohl!!!


 

Ich schließe kurz meine Augen und versuche mich zu entspannen. Langsam spüre ich es. Die Müdigkeit welche mich überfallt. Die Kälte, die sich in meinem Körper ausbreitet. Aber stört mich das nicht. Bisher war immer alles in mir kalt. Mein Herz war eingefroren und ich wollte schon lange nicht mehr leben. Aber nun endlich wird mir dieser Wunsch erfüllt. Willig heiße ich den Tod willkommen und umarme ihn wie einen langvermissten Bruder, welchen ich endlich gefunden hatte... Endlich, endlich habe ich mein Ziel erreicht. Die Dunkelheit hüllt mich ein, während die Geräusche um mich verklingen... Freiheit.. Erlösung... Das erwartet mich nun... Vorbei... Es ist vorbei... Endlich...
 

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Die Psychiatrie

Kapitel 1: Die Psychiatrie
 

Die Morgendämmerung war vorbei, und die Sonne sand ihre Strahlen über die Erde. Das Licht schimmerte zwischen dem Geäst der Bäume hindurch. Mitten durch den Wald hindurch zog sie eine Straße. Diese Strecke führte zwischen zwei Reihen flüsternder Bäume hindurch und man konnte fast zu dem Entschluss kommen, das die Straße nirgendwo hinführte. Eine dicke Blätterschicht bedeckte den Boden und war so ein weiter Hinweis darauf, dass diese Gegend scheinbar verlassen war. Das Gesamt Bild hatte eine fast abschreckende Wirkung auf den Betrachter.

Dann jedoch teilte sich der Wald und gab ein Blick auf einen Rasen frei. Der dichte Forst, der dunkle Wald hatte sich gelichtet. Eine gepflegte Rasenfläche kam zum Vorschein. Ebenso wurde er von einen Springbrunnen geschmückt, in welchem klares Wasser plätscherte, welches die erdrückende Stille des umgebenen Waldes zerstörte. Mitten auf dem Rasen jedoch stand eine gewaltige Konstruktion aus weißen Ziegelsteinen, viktorianischen Stil, mit Giebeln und Nebenflügen, welche vom Hauptgebäude abführten. Auf der einen Seite des Gebäudes stand sogar ein kleines Gewächshaus, wessen Scheiben im Sonnenlicht aufblitzen.

Über dem Haupteingang des Gebäudes stand in großer Schrift: “Arabella Furnace, State Hospital”. Eine berühmte Irrenanstalt etwas Außerhalb von Moskau.
 

In der schneeweißen Eingangshalle saß ein Jugendlicher auf einem der harten Plastikstühle, welcher sich in seinen Rücken bohrte. Aber ließ er sich nichts anmerken. Der starre Blick der blauen Augen war auf einem Punkt im nirgendwo gerichtet, während er mit verschränkten Armen und übereinander geschlagenen Beinen da saß. Mit einer hand strich er sich die rote Haarsträhne aus dem Gesicht und kurz sah man ein verband unter seinem linken Ärmel hervorblitzen. Äußerlich war der Junge ganz ruhig, doch innerlich brodelte es gewaltig. Heute morgen wurde er aus dem Krankenhaus entlassen, in welchem er seit seinem Selbstmordversuch war. Er wäre fast gestorben, doch dank seiner Freunde hatte er überlebt. Leicht ballte sich die Hand zur Faust bei dem Gedanken. Wären diese Idioten nicht gewesen, wäre er schon längst erlöst, aber nein.... Er wurde in letzter Sekunde entdeckt und ein Krankenwagen wurde gerufen... Weinige Minute später und er wäre doch in den Armen des Todes gelegen, aber hatten ihm seine Freunde diese Befreiung nicht gegönnt. Und kurzer Hand wurde er nach dem Selbstmordversuch von den Ärzten dazu gezwungen in eine geschlossene Anstalt zu gehen. Eine Psychiatrie, ein Irrenhaus... Die Sicherheitsvorkehrungen waren hoch, so würde er weder entkommen, noch könnte sich vom Leben erlösen. Schon jetzt wurde er im Auge behalten. Deutlich spürte der Rothaarige die Blicke des Wachmannes auf sich, der an der Eingangstür stand.

Dann plötzlich ertönte die Schritte eines Arztes, welcher ebenfalls ganz in weiß gekleidet war. Man bekäme schon Angst, er würde in dem weißen Raum untergehen. Zielsicher ging er auf den Jungen zu. „Herr Ivanov. Kommen sie und folgen sie mir bitte. Ich bringe sie zu ihrem Zimmer, welches sie sich mit einem weitern Patienten erst mal teilen müssen“, erklärte der Arzt.

Leise schnaubte Yuriy und erhob sich vom Stuhl. Schweigend schritt er dem Arzt nach und fragte sich zum x-ten Mal warum er hier in dieser Anstalt war. Er war immerhin gesund und nicht Krank. Er wollte doch nur endlich frei sein vom trüben Dasein. Ebenso war er nicht gerade erheitert, dass er sich seinen Raum noch mit wem Teilen müsste. Er wollte seine Ruhe haben und an den Gedanken der Befreiung nach hängen.
 

Schon wurde eine der Zimmertüren geöffnet und der Arzt deutete Yuriy einzutreten, bevor er ihm hinein folgte. „Hallo Kai! Du hast ab heute einen neuen Zimmerkameraden“, teilte er ihm mit, bevor er schon wieder aus dem Zimmer rauschte. Die Tür knallte zu, bevor man das umdrehen eines Schlüssels hörte. So wurde Yuriy alleine gelassen mit einem weitern Insassen.

Dieser saß schweigend auf seinem Bett und hatte der Tür den Rücken zu gedreht, dabei starrt er die schneeweiße Wand förmlich an. Er hatte die Worte des Arztes nicht mal gehört, während er scheinbar von der Wand fasziniert war. Seine roten Augen verschlangen sie förmlich, während die verstrubbelten blaugrauen Haare ihm ins Gesicht hingen. Federleicht strich eine der hellen Finger über die kühle Wand. Zaghaft und vorsichtig strichen sie über die Oberfläche, als könnte es zerbrechen.

Als Yuriy dies sah kam ihn nur ein Gedanke. //Hilfe! Ich will hier raus!// Seine Laune war mehr als mies. Normalerweise war sie immer schlecht, aber jetzt war sie im Keller. Schnaubend setzte sich der Rothaarige auf das freie Bett und musterte den Jungen auf dem gegenüber liegenden Bett. //Täusche ich mich, oder starrt der da echt schon seit den 15 Minuten wo ich hier bin nur diese scheiß Wand an? Ich muss wirklich in ne Anstalt gelandet sei. Ich hasse es... Wahrscheinlich ist der Kleine da der schlimmste vor allen bei meinem Glück. Echt super...//

Dann jedoch regte sich der Rotäugige, Kai, wie ihn der Arzt genannt hatte. Leise seufzte er auf, bevor er sich langsam auf dem Bett herum drehte. Erstarrt saß er da und blickte erstarrt den fremden an. Dann schrie er plötzlich ängstlich auf und presste sich rücklings gegen die Wand. Dieser fremde rothaarige Junge machte ihm Angst. Er hatte nicht gehört wie der Andere in den Raum kam, so kam ihm der Gedanke, dass der Blauäugige durch Wände gehen konnte. Voller Panik erzitterte Kai.
 

Diese Reaktion ließ Yuriy zusammen zucken, als der andere Junge anfing zu schreien, nur weil er ihn sah. Verwirrt runzelte Yuriy die Stirn. //Was hat der denn? So schlimm sehe ich auch wieder nicht aus... Oder doch?// Wie von selbst huschen die blauen Augen zu einem Spiegel der an der Wand hing. Es war ein spezielles Glas, an wessen Scherben man sich nicht schneiden konnte. So musterte Yuriy sein Spiegelbild. So erschreckend sah er doch nicht aus. Aber es spielte für ihn eh keine Rolle. //Mich mag sowieso keiner... Also wieso mache ich mir denn eigentlich Gedanken ob ihn mein Aussehen erschrickt? Es ist doch eh alles sinnlos.... Verdammt.. Hier muss es doch irgendwo ein Messer oder so geben. Ich rauche was zum ritzen!// Wie in einem inneren Zwang wanderte Yuriys Blick umher auf der Suche nach einem Gegenstand, mit welchem er sich selbst Schmerz zu fügen konnte. Aber er konnte nichts finden. Leicht knabberte er an seiner Unterlippe und ignorierte den Irren.
 

Kai jedoch beruhigte sich langsam. Von einer Sekunde zur Anderen wandelte sich seine Stimmung um 180 Grad. Das Ängstliche wurde zu einer unglaublichen Neugierde. Blitzschnell sprang er auf und landete neben dem Rothaarigen auf dessen Bett. Ganz nah beugte er sich zum Gesicht des Anderen. Er konnte so förmlich den Atem auf seiner Haut spüren, während die roten Augen in die blauen sah. Leicht legte Kai den Kopf schief, während er sanft lächelte. „Hey, du bist neu oder? Wie heißt du denn? Was machst du hier? Was hast du?“, sprudelte er nur so aus seinen Lippen hervor.

Yuriys Augenbraue wandere bei der Aktion ein Stück nach oben. Er war mehr als Überrascht. Dann jedoch rutschte er von dem Andere weg. Er konnte Nähe nicht ausstehen. So knurrte er wütend auf. „Sag mal, hast du sie noch alle?!“, fragte Yuriy Zähne fletschend. Er hasste Menschen, die ihm zu Nahe kamen und dieser Rotäugige stieß ihn ganz besonders ab.

Große traurige Augen sahen ihn bei diesem Ausbruch an, bevor Kai leise schniefte. Schon perlten die ersten Tränen über seine helle Haut. Die knurrende Worte des Fremden hatten ihn tief verletzt. Er spürte den stechenden Schmerz in seinem Inneren und wünschte sich in diesem Moment, dass es aufhören sollte. Leise wimmerte er auf, bevor er der sich vom Bett verzog und in eine Ecke des Zimmers verkroch. Weinen kauerte er sich dort zusammen. Er konnte nicht verstehen, dass der Andere so gemein zu ihm war. Lag es an ihm? Aber warum er war doch immer alleine! Haltsuchend schlang Kai die Arme um seinen zierlichen Körper, während er seine Fingernägel in die Oberarme bohrte. Der leichte Schmerz dämmte die Wunde in seinem Inneren.

Diese Aktion wurde von Yuriy beobachtet. Die blauen Augen starten den zierlichen Körper förmlich an. //Der Kleine ist ja vollkommen Irre. Das ist mehr als klar in meinen Augen. Ich will hier weg! Alles schreit in mir danach... Ich brauche dringend Schmerzen, am Besten wäre es sogar, wenn ich es schaffe mich umzubringen. Zu lange wartete ich auf die Erlösung.// Jedoch konnte Yuriy seine Gedanken nicht ausführen. Die Psychiatrie hatte vorgesorgt. Nirgends gab es etwas um sich selbst zu verletzen. So blieb dem Rothaarigen nur einen Weg. Depressiv schlug er seinen Kopf gegen die Wand. Der pochende Schmerzt als er auf die kalte Oberfläche traf hämmerte sich in seinen Schädel. Genüsslich seufzte er auf. Wie ein Junkie brauchte es dieses Gefühl der Schmerzen. Es war schön, wunderschön... Er konnte nie genug davon haben... Genüsslich schlossen sich die blauen Augen. Als er bemerkte, was er da tat hielt er inne. Trocken lächelte er als er realisierte, was er eben getan hatte. //Mein Leben ist echt beschissen, nein das ist schon lein Leben mehr...// Leise seufzte Yuriy auf und legte seinen schmerzende Stirn gegen das kühle der Wand. Deutlich vernahm er das Schluchzen seines Zimmergenossen. Leise knurrte Yuriy auf und wand den Blick zu Kai. „Weichei! Hör endlich auf zu flennen!“, zischte er kalt, während seine Augen vor Wut scheinbar glühten. Er konnte nicht verstehen, wie er so ein Weichei verdient hatte.

Doch dann kam es erneut zu einer Wankung in Kais Stimme. So plötzlich wie er Angefangen hatte zu weinen, desto abrupft versiegten auch wieder seine Tränen. Die roten Augen blitzen wütend auf, während sie sich auf Yuriy richteten. „Ach ja? Und was wenn nicht? Willst du mich dann verkloppen Rothäarchen? Dann komm doch her!“, forderte Kai ihn fauchend auf, während er förmlich aufsprang. Seine Muskeln waren angespannt, während er kampfbereit da stand.
 

Yuriy starte ihn derweil einfach an. Diese Stimmungswandlungen waren doch nicht normal, na ja kein wunder wenn er bedachte wo er war. Aber trotzdem... Er fragte sich was dieser Kai für einer war... Plötzlich ging ihm ein Licht auf und er fluchte innerlich auf. //Verdammt! Die haben mich doch tatsächlich mit einem Schizophrenen in einen Raum gesperrt! Ich will hier raus!// Der Rothaarige musste seine Augen schließen. Er hielt das alles jetzt schon nicht mehr aus, er brauchte ganz dringend Schmerz. So schlug er immer wieder den Kopf gegen die Wand. Der dumpfe Schmerz schoss dabei in seine Schläfe, aber war er viel zu leicht. Er brauchte mehr um diesen Zimmerkollegen zu überstehen...
 

Derweil wurde Yuriys Verhaltne aus roten Augen beobachtet. Erneut fauchte Kai ihn wütend an: „Hey! Hör sofort auf damit! Viel lieber würde ich dir Schmerzen zu fügen, also komm verdammt noch mal her!“

Das Gefauche ignorierend machte der Blauäugige immer weiter. Ihm ging das alles auf den Keks. Seine Nerven lagen blank, während er förmlich Wahnsinnig wurde. Na ja zum Glück wäre er dann in dieser Anstalt an der richtigen Adresse... Trotzdem. Bisher brachte ihm das alles hier gar nichts, bis auf die Tatsache, dass er fast mehr Schmerzen herbeisehnte wie vorher. Vor allem als plötzlich ein leises „Tut mir leid“, von Kai zu ihm herrüber drang. Scheinbar war dieser wieder normal, aber half es dem Rothaarigen überhaupt nicht. Er brauchte dringend ein Messer! Entweder um sich selbst schmerzen zu zufügen, oder um sein Zimmerkameraden zu töten. Plötzlich kam ihm eine Idee und er grinste kalt. Im bad war bestimmt ein Spiegel... Ohne Kai weiter zu beachten erhob er sich und schritt zum Bad.

Verwirrt wurde er dabei aus roten Augen gemustert. Zögerlich folgte Kai ihm und versuchte erneut es mit einer Entschuldigung. „Hör mal.. Es tut mir wirklich leid... Ich wollte nicht.. na ja du weißt schon...“

„Jaja“, knurrte der Selbstmordgefährdete als er im Bad stand. Seine blauen Augen hefteten sich an den Spiegel fest, bevor er diesen mit seiner Faust bekannt machte. Ein lautes klirren ertönte, als der Spiegel zerbrach und Yuriy sich dabei die Hand an den Scherben verletzte. Leichter brennender Schmerz schoss durch die Wunde, was ein erleichtertes Seufzen bei Yuriy auslöste. Aber noch immer hatte er nicht genug Schmerz und er ergriff eine der Scherben. Kurz drehte er sie hin und her, während er sie ansah. Dabei wurde er die ganze Zeit beobachtet.
 

Als Kai ahnte was der Andere vorhatte erstarrte er. „Nein“, hauchte er leise, bevor seine Hand blitzschnell hervor schoss und Yuriy die Scherbe aus der Hand schlug. Wütend sah er auf, bevor er einfach den Blauäugigen packte und zurück ins Zimmer, aus dem Bad raus zog. Bevor dieser protestieren konnte wurde er bereits auf das Bett verfrachtet. Fauchend baute sich Kai vor ihm auf. „Was sollte das denn eben?!“, herrschte er ihn wütend an.

Emotionslos sahen die blauen Augen auf, auch wenn Yuriy innerlich mehr als nur deprimiert war. //Verdammt! Was mischte sich dieser Kleine überhaupt ein? Ich brauche Schmerz! Dringend! Auch wenn der Gedanke leicht befriedigend war, das ich schon mal das Blut an meiner Hand sah. Aber die leichten Schnitte sind erst der Anfang...//

Leise seufzte Kai auf, da er keine Antwort bekam. Dann wand er sich einfach der verletzen Hand zu und nahm sie in seine. Skeptisch betrachtete er sie und vermutete, dass noch ein paar Splitter in der haut stecken müssten. Es wäre das Beste, wenn er sie sofort entfernen würde, bevor Yuriy ein erneuten Selbstmordversuch beginnen würde.

Knurrend zog der ältere Russe seine Hand aus Kais zurück, bevor er ihn von sich schupste. „Fass mich nicht noch einmal an!“

Fluchend landete der Rotäugige auf seinem Hintern und spürte den leichten Schmerz in seinem Hintern. Fauchend sah er auf. „Hey! Jetzt hör mir mal gut zu du eingebildetes etwas! Wir alle hier haben Probleme, also hör auf dich hier wie eine Prima Donna aufzuspielen!“ Innerlich kochte Kai über das Verhalten des Neuen. //Was denkt dieser Kerl eigentlich? Na warte...//

„Dann lass mich einfach in Ruhe! Im Gegensatz zu DIR habe ich kein Problem!“

„Ach nein? Dann sag mir doch bitte schön wohin ich gehen soll? Hier kommt keiner raus! Es ist abgeschlossen! Ach ja und noch was. Ich weiß, dass ich Probleme habe, doch kann ich mir diese Scheiße nicht aussuchen! Ich wäre auch viel lieber normal wie andere Jungen in meinem Alter!“, bricht es wütend aus Kai hervor, bevor er herumwirbelte und sich auf sein Bett verziehen wollte. Seit dem er von seiner Krankheit wusste quälte es ihn. Er hasste sein Leben und seine zahlreichen Persönlichkeiten, die immer wieder hervorbrachen...

„Du bist ein einziges Problem!“, ruft Yuriy ihm noch hinterher, bevor seine Gedanken erneut zu den Scherben wanderten. Sicherlich lagen diese noch immer auf dem Boden im Bad, mit seinem roten Blut verziert, dass auch den weißen Boden des Bades bedeckte. Der Anblick war sicherlich schön und es reizt Yuriy immer mehr ins Bad zugehen. Schon alleine der Blick auf Blut und Scherben, SEIN Blut und Scherben ließen sein Herz höher schlagen. Die Scherben~ Sie warteten nur darauf, dass er sie über seine Haut ziehen würde und so eine blutige Spur zeichnen würde...
 

Bei den vorgeworfenen Worten hielt Kai noch mal kurz inne. Dann wirbelte erneut herum und schlug dem Rothaarigen ins Gesicht. Dieser Keuchte Schmerzhaft auf, da der Schlag nicht gerade sanft war. Blut lief über die Lippe, was jedoch noch unbemerkt blieb. Man hatte den schmächtigen Jungen so ein Schlag niemals zu getraut. „Ach ja? Hast du dir auch mal überlegt, dass ich nichts... Ach weißt du was, vergiss es. Für dich gibt es ja nichts außer deiner eigenen Meinung!“, faucht Kai.

Derweil reichte es seinem Zimmerkollegen. Er hatte nicht mehr den Nerv sich das alles an den Kopf werfen zu lassen. „Na warte!“ Schon sprang er auf und schlug den Rotäugigen hart in den Magen. Dabei versuchte sich Kai nicht mal zu wehren. Schmerzhaft keuchte er auf und sackte auf die Knie. Seine Arme um schlangen seinen Magen, während er den Blick hob und funkelnd aufsah. Trotz der Schmerzen würde er sich nicht unterkriegen lassen.

Derweil wischte sich Yuriy das Blut von den Lippen und sah kalt hinab. Er war sich sicher, dass das alles hier noch eine echt tolle Zeit werden würde. Sarkasmus ließ grüßen...
 

Bevor einer der beiden noch was tun konnte schwang Auf einmal die Tür auf und der Pfleger von vorhin erschien. Erstarrt sah er das Bild, dass sich ihm bot. Dann wand er sich wütend Kai zu. „Was geht denn hier vor sich? KAI! Du schon wieder? Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du dich beruhigen sollst! Scheinbar lernst du es nie!“

„Aber ich...“, beginnt der Angegriffene seine Verteidigung, doch wurde er nicht mal angehört. Und bevor er nich etwas tun konnte, wurde er hoch auf die Beine gezogen.

„Komm mit!“, befahl der Pfleger, bevor er sich Yuriy zu wand. „Tut mir leid. Wenn es schlimm ist, was Kai die angetan hat, dann sag bescheid. Du wirst dann auf die Krankenstation gebracht und behandelt.“ Bevor noch wer reagieren konnte wurde Kai aus dem Raum geschleift. Mit einem leichten Knall schlug die Tür zu, bevor sie erneut verriegelt wurde.
 

Sich windend wurde Kai durch den Gang gezerrt. Panik stand in seinen roten Augen. „Bitte, ich...“, begann er erneut, doch wusste er, dass es keinen Sinn hatte. Schon sah er die Spritze, die der Pfleger hervorholte. Sein Körper verspannte sich. Er wusste was nun kam und hatte Angst davor... Ein leichtes pieksen riss ihn in die Realität, als die Nadelspitze seine Haut durchbohrte und das drogenähnliche Medikament in seine Adern gepumpt wurde. Dieses Medikament hatte die Wirkung Patienten ruhig zu stellen, ebenso sollte es seine andere Persönlichkeiten unterdrücken... Die extrem hohe Dosis vernebelte Kais Geist. „Nein..“, wisperte er noch, bevor seine Gedanken förmlich abgestellt wurden durch das Mittel....
 

Derweil sah Yuriy verwirrt zur geschlossenen Tür. Er hatte noch Probleme zu Realisieren was eben passiert war. Er verstand das alles überhaupt nicht. Aber in einer Sache war er sich nun sicher... Er war endlich alleine. Er verschwand kurz im Bad und schritt anschließend mit einer Scherbe in der Hand zu seinem Bett zurück. Er lehnte sich gegen die Wand. "Endlich...“, wisperte er, bevor er die Scherbe über seine Haut zog. Erleichterung dran durch sein Körper, als er das rote Blut sah und den leichten Schmerz spürte. Ein befreiendes Gefühl stieg in ihm auf und tief atmete er ein... Der schwere metallische Duft von Blut lag in der Luft... Mit der Zeit versumpften immer mehr Yuriys Gedanken, während sein Blut unaufhörlich floss. Er spürte wie er immer schwächer wurde und lächelte leicht.. Bald.. Bald wäre es vorbei...

Zimmer 13

Ihr seht richitg. es geht endlich weiter^^. ich wünsche euch viel spaß
 

Kapitel 2: Zimmer 13
 

Mit verklärtem Blick schritt Kai mechanisch durch den Gang. Der Pfleger neben ihm hatte locker eine Hand auf seiner Schulter, während er ihn vorwärts trieb. Er kannte diesen Zustand von seinem Patienten zu gut, immerhin war er daran Schuld. Bei extremen Fällen musste man jedoch zu extremen Maßnahmen greifen und dies hieß im Falle eines stark Schizophrenenpatienten Beruhigungsmittel geben, das ihn fast willenlos machte. So bekam der Graublauhaarige nichts mit, während er durch die weißen Gänge schritt. Das grelle Licht der Neonröhren drang nicht bis in seinen vernebelten Geist ein. Er war nur eine Marionette, die von dem Puppenspieler neben ihm gelenkt wurde.
 

Leicht drückte der Pfleger die Schulter und sofort blieb Kai stehen, direkt vor der Tür mit der Nummer 13. Dass diese Ziffern eine Todeszahl repräsentierte war ihm egal, da sein Geist in jenem Moment so sehr betäubt war, dass er nicht einmal denken konnte.
 

Die Tür wurde aufgeschlossen und beide traten ein. Aber schon als sie über die Schwelle traten kam ihnen ein besonderer Duft entgegen. Ein Überbleibsel von langer Zeit, vor der Evolution zum Menschen meldete sich. Panik, Angst, Fluchtinstinkt. Denn in diesem Raum war der Tod nahe anzutreffen und dies war etwas, mit dem die Menschen meist nur schwer klar kamen. Auch der Pfleger war im ersten Moment schockiert, aber dann sah er sich suchend um. Hier in diesem Raum gab es noch einen weiteren Patienten und dieser durfte nicht... Oder war schon jede Hilfe zu spät?
 

Auf einem der Betten lag eine Gestalt. Eine blasse Hand hing leblos vom Bettrand hinab richtung Boden. Ein feiner Rinnsaal von Blut tropfte hinab. Es verursachtet ein leises Geräusch, dass die Stille durchdrang, als es auf die Blutpfütze traf. Eine Lache hatte sich unter der Hand ausgebreitet, unter der das Handgelenk aufgeschnitten war. In diesem roten See aus Blut lag etwas. Im Licht blitze es kurz auf. Eine Scherbe... Das Objekt, mit dem dass alles hier getan wurde.
 

Schnell drückte der Pfleger den Alarmknopf, bevor er Kai mit einer groben Bewegung auf das freie Bett stieß. Er nahm keine Rücksicht auf den Benommenen. Er war unwichtig in jenem Moment, während er auf den Verletzten zustürzte. Schnell wurde die dünne Bettdecke umfunktioniert. Fest wurde sie um das blutende Handgelenk gewickelt um so die Blutung zu stoppen. Aber schien es aussichtslos... Schnell bildete sich ein roter Fleck auf dem Stoff und durchtränkte ihn mit Blut. Wie konnte ein Mensch noch immer soviel Blut haben, wo der Boden doch schon bedeckt war? Verdammt... Die Zeit lief dem Rothaarigen davon. Wenn nicht bald etwas geschah würde er sterben!
 

Schneller werdende Schritte waren zu hören und dann stürzten weitere Leute in weißen Kitteln in den Raum, zusammen mit einer Trage. Schnell wurde ein provisorischer Druckverband angelegt, bevor alle zusammen mit dem Rothaarigen verschwanden. Die Tür schloss sich und der Schlüssel wurde herumgedreht.
 

So blieb eine Person allein in dem Raum zurück. Abwesend war Kais Blick auf den Boden gerichtet, der sich mit dem Blut des ehemaligen Zimmerkameraden rot verfärbt hatte... Die roten Augen waren leer, während sie auf die Flüssigkeit sahen. Dann schlangen sich die dünnen Arme um die Beine. Kurz blitze etwas in Kais Augen auf, bevor er den Kopf in den Nacken legte und einfach lachte. Er lachte, während um Yuriys Leben gekämpft wurde. Er kicherte, während es schien als würden die Ärzte verlieren. Kais Körper erzitterte von seinem Lachen, dass im Raum wiederhallte, während sein Blick noch immer auf das Rot gerichtet war. Blut... So viel Blut... Ja, dies war das Zimmer 13, die Zahl des Todes und erneut hatte es sich ein Opfer geholt. Das Lachen ließ den Raum erzittern und die Temperatur sank. Noch immer wirkte das Mittel und betäubte Kais Geist, aber hörte er nicht auf zu lachen. Alleine in dem Raum eingesperrt, zusammen mit dem Blut hörte er nicht auf zu lachen...
 

Im Behandlungszimmer wurde fieberhaft um das Leben eines Menschen gekämpft. Über eine Infusion wurde Blut in die Venen gepumpt. Erst ein Beutel, dann zwei... Immer mehr... So viel Blut, und noch immer schien das Leben Yuriys dahin zu schwinden. Seine Haut war nicht weiß, sondern grau, grau wie ein Leichentuch. Irgendwann wurde aufgegeben. Nun lag es an dem Willen des Jungen, ob er überleben würde, oder nicht.
 

Am Ende wurde der bewusstlose Yuriy zurück auf das Zimmer 13 gebracht. Schnell wurde das Zimmer gereinigt und das Bett neu bezogen. Nichts wies mehr auf das geschehen hin, bis auf den metallischen Geruch, der schwer in der Luft hing. Nur ein kurzer Blick wurde zu dem Rotäugigen geworfen, der schweigend auf seinem Bett saß und leicht hin und her wippte. Noch immer waren die Augen leer und trüb. Also wirkte das Mittel noch, wie die Pfleger zufriedne feststellen. Sie würden nun gehen und in Abständen nach dem Patienten sehen. Mehr konnten sie nicht tun.
 

Ein leises Ticken erklang im Raum von der Wanduhr. Stunde um Stunde verging und keiner der Beiden zeigte auf eine Veränderung des Zustandes hin. Aber langsam kehrte Farbe in das Gesicht des Rothaarigen zurück. Seine Hand zuckte, während er mühsam die Augen aufschlug. Der starre Blick fixierte die Decke, während ihm ein schweres Seufzen entwich. //Warum? Warum hatten sich mich bloß gerettet? Ich war so kurz davor endlich frei zu sein von der Bestrafung Leben. Was hatte ich falsch gemacht, dass ich noch immer lebte? Sie hatten mich gerettet... Schon wieder!//

Langsam stemmte er seinen Oberkörper hoch, bis er aufrecht im Bett saß. Er war also wieder in dem Zimmer, wo er nun wohnen sollte. Aber hatte er nicht einen Zimmerkameraden? Wo war er? Kurz sah er sich um, als er Kai fand. Noch immer hatte dieser einen abwesenden Blick. Was wohl mit ihm war?

Jedoch wurden schnell die Gedanken abgelenkt, da sich alles vor seinen Augen drehten. Mühsam schaffte er es sitzen zu bleiben, als er was in seinem Arm spürte. Yuriys Blick wanderte zu der Stelle, als er den Schlauch sah. Leise knurrte er auf. //Na super...//Ohne an die Folgen zu denken griff er nach dem Infusionsschlauch und zog ihn hervor. Die Schmerzen waren ihm nur willkommen, während er die Ärzte verfluchte. „Verdammte Ärzte!“, stieß Yuriy zischend hervor, während er den Schlauch zu Boden warf. Derweil fixierte er die nächsten störenden Objekte. Den Verband an seinem Handgelenk.
 

„Du solltest liegen bleiben und den Verband dran lassen“, murmelte plötzlich eine leise Stimme. Nur kurz zuckte Yuriy zusammen und sah zu seinem Zimmerkameraden, dessen Blick sich immer mehr klärte. Egal was mit ihm los war, es hörte auf zu wirken.

„Warum sollte ich auf dich hören?!“

„Weil es nicht gut ist, was du da tust und noch tun willst.“

„Das geht dich nichts an! Außerdem geht es mir fabelhaft“, knurrte der Rothaarige. Wie um es Kai zu beweisen schwang er die Beine aus dem Bett und stand auf. Das Schwindelgefühl wurde stärker, aber dachte er nicht daran sich hinzusetzen.
 

Leise seufzte Kai auf bei diesem Dickschädel. Er wollte doch nur helfen. „Bitte bleibe doch liegen. Du kannst dich später noch immer umbringen.“

Bei dieser Aussage ruckte Yuriys Kopf zu ihm herum. „Nein!“ Kurz fragte sich der Blauäugige jedoch, ob der Andere es tatsächlich mitbekommen hatte. „Scheinbar spinnst du heute nicht, hm?“

Tief sahen die roten Augen ihn an, während die Antwort erklang: „Das macht das Mittel...“

Ein überraschter Blick traf Kai. „Welches Mittel?“

„Das sollte dich nicht interessiere. Du kannst es eh nicht abbekommen. Also keine Angst. Dir werden sie das nicht verpassen. Es kommt nur bei extremen Fällen wie bei mir zum Einsatz. Wie drücktest du das vorhin noch mal so schön aus? Nur bei extremen Fällen, die viele Probleme haben.“

Leicht schüttelte Yuriy den Kopf. „Nein, ich sagte dass du ein einziges Problem BIST!“

„Dann eben so...“, kam die gemurmelte Reaktion. Aber sahen die roten Augen traurig zur Seite. //Warum kommt er mir so? Es ist ja nicht so, dass ich es mir ausgesucht habe. Wie oft habe ich mir vorgestellt normal zu sein, so wie alle anderen? Ich hasse meine Krankheit. Vor allem hasse ich, dass mich jeder verurteilt für das was ich bin, als wäre ich daran Schuld...//
 

„Du bist Schizophren, oder?“, wollte Yuriy plötzlich wissen. Zeitgleich fragte er sich selbst, was ihn das überhaupt interessierte. Eigentlich war ihm jeder egal, aber nun war da dieser Junge mit den traurigen roten Augen....

Knapp nickte Kai, während er schwer seufzte. „Ja, und leider gehöre ich zu den wenigen extremen Fällen.. Aber das gehört halt zu den Dingen, die ich nicht ändern kann...“ Unruhig ergriff er die Bettdrecke und verdrehte sie zwischen seinen Fingern, während er auf das weiße Laken sah.
 

Irgendwie spürte der Rothaarige etwas in seiner Brust, ein leichtes ziehen. Er ließ sich wieder auf das Bett sinken und zog die Beine eng an seine Oberkörper. „Wann ist das passiert?“

Hilflos zuckte Kai mit den Schulter. „Ich weiß nicht so genau... Seit dem ich ein Kind war. Es ist also schon lange her, denn heute bin ich 18 Jahre alt. Aber egal. Ich habe mich damit angefunden. Jedoch... Warum bist du hier? Du wirkst nicht gerade auf mich als seiest du verrückt.“

Blaue Augen sahen ihn an. „Das denken die Anderen aber...“

Bevor eine Erwiderung erfolgte hörte man plötzlich laut eine Stimme von einem anderen Patienten: „Mülltüten! Ich brauche Mülltüten!“

Augenrollend sah Kai zu seinem Zimmerkameraden. „So irre wie der Typ bist du auf keinen Fall. Na ja... Nur das mit dem Selbstmord müsstest du noch in den Griff bekommen“

Leise schnaubte Yuriy auf und wollte was erwidern, jedoch trieb ihm das noch immer andauernde Geschrei nach Mülltüten in den Wahnsinn. Mit der Faust donnerte Yuriy gegen die Wand zum Nachbarzimmer und brüllte: „RUHE!“ Fast sofort verstummte die Stimme wieder, was den Rothaarigen zufrieden nicken ließ. „Na also, geht doch.“
 

Ruhige rote Augen sahen dem zu, bevor Kai einfach aufstand und mit einem Satz bei Yuriy auf dem Bett war. Breit grinste er. „Na ja auch egal. Lass uns lieber irgendwas machen. Mir ist langweilig. Also mach was mit mir! Mir ist langweilig~“, quengelte er drauf los, während er auf dem Bett auf und ab hüpfte.

Gefährlich zuckte Yuriys Augenbraue, während er sich überlegte was er tun sollte. Dieses quengelnde Etwas vom Bett werfen, es töten, oder lieber sich selbst? Schon seltsam. Ein Tag in dieser Anstalt und er hatte fast mehr Symptome wie vorher~...
 

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Ein gestörter Vampir?!

So, es geht nach langer Wartezeit endlich weiter. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.Danke noch mal an mein Wölfchen, welche das Kapitel trotz Lachanfälle gebetata hat. Ich hoffe ihr habt viel Spaß^^
 

Kapitel 3: Ein gestörter Vampir?!
 

Immer und immer wieder sprang die Gestalt auf dem Bett. Hoch und runter, so dass man schon fast Seekrank wurde. Dabei strahlten die roten Augen auch noch wie Feuer, während sie auf dessen Zimmergenossen lagen. Dieser war nervlich am Ende auf grund des Energiebündels.

Die Augenbraue Yuriys zuckte schon, während er sich nichts sehnlichster wünschte als ein Messer oder anderen spitzen Gegenstand zu haben um sich von seinem Leid zu erlösen.

„Mach was mit mir. Mir ist doch sooo langweilig“, quengelte Kai immer weiter.

Yuriys Finger zuckten, während er das starke Verlangen unterdrückte seine Hände um dessen Kehle zu schlingen. Bisher wollte er immer sich selbst Schmerzen zufügen, doch nun war er kurz davor seine Prinzipien zu ändern und anderen was anzutun. Wütend knurrte er auf: „Sei Still. Ich bin ein depressiver Mensch und brauche meine Ruhe. Verschwinde zurück in deine Ecke. Ich kann dich eh nicht ausstehen!“

Ohne auf die Beleidigung einzugehen schmiss Kai sich auf einfach auf Yuriy. Er lag auf den Rothaarigen, während er sich eng an dessen Körper drückte. Rote Augen blickten Lieb zu dem Unterliegenden. „Komm. Spiel mit mir. Büdde, Büdde....“

Der Ältere war erst zu schockiert, als er auf einmal unter einem anderem Jungen lag. Dann verengten sich seine Augen. Das blau dieser verdunkelten sich, fast als würde ein Sturm über einem Meer aufziehen. „RUNTER!“, brüllte er seine Wut hinaus. Er konnte Kai nicht leiden. Er reagierte förmlich allergisch auf solche Nervenbündel. Sicherlich bekam er schon einen Ausschlag, nur weil der Andere ihn berührte. Gott, dass war ja ekelhaft~ Zumindest war dies in Yuriys Augen so. Er konnte niemanden ausstehen, der derart Fröhlich war. Für ihn glichen solche Leute einer Atommülldeponie, welche andere mit ihrer alleinigen Anwesenheit Schmerzen zu fügten.
 

Als Yuriy auf einmal losbrüllte zuckte der Graublauhaarige erschrocken zusammen. Langsam weiteten sich seine Augen, welche verräterisch glänzten. Es fühlte sich für Kai an, als würden diese Worte direkt sein Herz durchbohren. Ein tonloses Schluchzen kam seine Kehle hinaus. Schon sprang er auf und warf sich auf sein eigenes Bett. Eng rollte er sich ein, fast um sich selbst abzuschirmen, während das Schluchzen immer lauter wurde, bis es den Raum erfüllte. Man könnte fast Mitleid mit ihm bekommen. Könnte~.. In Yuriys Fall war eher das Gegenteil der Fall. Statt Mitleid zu spüren, sank seine Laune immer weiter. Er kam mit dem wechselhaften Verhalte seines Zimmergenossen nicht zu recht. Vor allem nicht bei diesem Weinerlichen Getue. Das war in Yuriys Augen nur erbärmlich.
 

Kai jedoch bekam nichts davon mit. Er rollte sich enger zusammen und schluchzte immer lauter. Er mochte es nicht, dass Yuriy so fies zu ihm war. Es tat so weh, vor allem da er selbst ihm nichts angetan hatte. Wie es aussah hatte niemand ihn lieb. Er kam sich so alleine vor... Haltsuchend schlang er die Arme um sich selbst, auch wenn dies vergebens war. Die eigene Wärme war nichts im vergleich zu der, die einem ein geliebter Mensch geben konnte.
 

Da noch immer das Schluchzen im Raum erklang erbarmte sich Yuriy und sah zu Kai. Musternd glitt sein Blick über den bebenden Körper. Nun wirkte der Rotäugige so schwach... Viel zu schwach! „Heul nicht, sondern kämpfe wie ein Mann!“, knurrte Yuriy nicht gerade taktvoll. Dies hatte nicht die gewünschte Wirkung, denn Kai zuckte nur zusammen, bevor das zittern nur noch stärker wurde. Genervt rollte Yuriy mit den Augen. „So ein Dreck!“

Auf einmal verstummte das Schluchzen. „Man flucht nicht“, kam es leise vom gegenüberliegenden Bett.

Leise schnaubte Yuriy als der andere ihn versuchte zu belehren. „Ich schon. Vor allem wenn ich Depressiv bin wie jetzt“, knurrte er wie ein wütender Wolf. Dann wanderte seine Augenbraue hoch, als er bemerkte, dass er aus einem Paar roter Augen direkt angestarrt wurde. Langsam wurde ihm der andere unheimlich, auch wenn er es ungern zu gab. „Was denn? Du musst mich nicht so anstarren!“ Leider bewirkten seine Worte gar nichts, denn noch immer wurde er angestarrt. Nun fühlte er sich wirklich unwohl. Es war fast, als würde seine Haut schrumpfen und ihn einengen. Unruhig rutschte er auf dem Bett, bevor Yuriy endgültig der Kragen platze. „WAS DENN?!“, herrschte er Kai genervt an, aber noch immer kam keine Reaktion. Abfällig schnaubte der Rothaarige und wand den Blick ab nach dem Motto, ich sehe dich nicht, also siehst du mich auch nicht. Leider spürte er noch immer wie die roten Augen auf ihm lagen...

Schließlich hielt Yuriy es nicht mehr aus, dass dieser fast anklagende Blick auf ihm lag. Er ergriff sein Kissen und warf es quer durch den Raum, bevor er zielsicher Kai ins Gesicht knallte. Doch hatte er nicht mit dessen Reaktion gerechnet. Bevor es sein Gesicht traf fing Kai es auf. Sofort warf er es zurück, bevor er sein eigenes ergriff und hinten dran warf.
 

Yuriy hatte mit dem ersten Kissen gerechnet und konnte ausweichen, doch dann traf ihn das zweite Kissen. Frustriert fluchte er auf, wobei seine Augen wütend Kai ansahen. Dieser fing einfach an zu lachen. Er krümmte sich förmlich auf dem Bett. Das ließ Yuriys Wut nur noch mehr entflammen. Er warf beide Kissen zurück, bevor er vom Bett sprang und hinter ran stürzte. Er wollte Kai weh tun...

Schon war er über Kai und pinnte ihn fest. Leise knurrte Yuriy auf. „Was sollte das denn eben?“, fragte er ihn.

„Was meinst du?“, kam die unschuldig gestellte Gegenfrage.

„Kissen!“

Ohne Reue sahen ein Paar rote Augen auf. „Du hast angefangen“, kam die simple Feststellung, während Kai sich nur mühsam ein Kichern verkneifen konnte. Yuriy war einfach zu amüsant, vor allem wenn die Ader an seiner Schläfe, die pochte.

„Aber du hast ZWEI geworfen!“

„Ich habe dir deins zurückgegeben und eins geworfen“

„Tz“, grummelte Yuriy nur. Dann ließ er ergebens los und erhob sich „Pfeife“
 

Lieb sah Kai auf. „Sei nicht so gemein zu mir. Ich habe auch Gefühle.“

„Zu viele sogar“, murmelte Yuriy. Er würde den Kleinen niemals etwas abgewinnen können, so wechselhaft wie der war. Vielleicht sollte er um ein anderes Zimmer bitten, denn lange würde er das nicht aushalten mit Kai. Er zerrte an seinen Nerven, welche bald zerreisen würden.

„Dafür hast du keine“, kam die leise Bemerkung vom Bett. Ja, Kai war sofort auf gefallen, dass der Andere eiskalt war. Ob sein Herz zu Eis erstarrt war? Oder wollte er sich einfach nichts anmerken lassen, da er in Wahrheit einen mehr als weichen Kern besaß?

Achselzuckend gab Yuriy zurück: „Na und? Ist doch gut so, wenn man nichts fühlt.“

Die graublauen Haare wurden verneinend geschüttelt. „Nö, dass ist doch langweilig. DU bist total langweilig. Ich mag das so nicht.“ Auf einmal sprang Kai vom Bett auf und klammerte sich an den Körper des Größeren fest.

Damit hatte Yuriy nun wirklich nicht gerechnet, dementsprechend überrascht schrie er auch auf. „AAAH! Was zum Teufel soll DAS denn werden?!“, fauchte er wütend, während er Druck auf den Körper ausübte. Er schüttelte sich, um das lästige Insekt loszuwerden. Aber nichts schien zu helfen.... Verdammt.

„Kuscheln“, kam es irgendwo aus dem tiefen seiner Kleidung, da Kai sein Kopf in Yuriys Oberteil gedrückt hatte. Der Rotäugige schmiegte sich sogar nun noch enger an ihn.

„Vergiss es!“, kam die wütende Reaktion. Angeekelt verzog Yuriy das Gesicht. Der andere hatte sie doch nicht mehr alle, wenn er wirklich dachte er würde freiwillig mit so was kuscheln. „Nun nimm deine Griffel weg, oder ich vergesse mich!“ Als letzter Ausweg wich Yuriy zurück, doch war das klammernde Gewicht zu schwer, so dass er das Gleichgewicht verlor. Fluchend landete er auf dem Bett, wobei Kai auf ihm lag.
 

„Schön warm“, säuselte Kai, während er seine Wange an die warme Brust Yuriys schmiegte.

„Geh runter!“, kam das wütende Gekreische unter ihm hervor, während Yuriy zappelte. „RUNTER!“ Doch leider wurden seine Worte nicht erhört. Im Gegenteil, Kai schmiegte sich schnurrend an ihn. Dieser schien die Situation zu genießen, in Gegensatz zu Yuriy. Dieser bekam schon Migräne von seiner pochenden Ader an der Schläfe.

Nun reichte es Yuriy endgültig, und er stieß den Rotäugigen grob von sich. Schon knallte dieser auf den Boden, wobei er auf sein Hintern landete. „Arschloch!“, fauchte Kai.

„Schleimer“, kam die unbeeindruckte Rückmeldung, während Yuriy sich entspannt zurück lehnte. Ohne diesen Klammeraffen fühlte er sich doch gleich viel besser. Dagegen sank Kais Laune. Seine roten Augen glühten wütend wie das Höllenfeuer, während er Yuriy anfunkelte. „Du wagst es mich zu Boden zu Stoßen? Das bekommst du zurück!!“, zischte Kai. Schon stürzte er sich knurrend auf die Gestalt auf dem Bett.
 

Zwar war Yuriy überrumpelt, doch konnte er gerade noch ausweichen. In seinem Gesicht spiegelte sich Verwirrung wieder. Er wusste wirklich nicht, was jetzt schon wieder los war. Doch schien das verschmuste Kätzchen auf einmal zu Rambo zu werden, denn erneut stürzte dieser sich auf ihn. Aber diese Charakteranwandlung fand Yuriy schon mal besser, als das fröhliche. Doch konnte er nicht ewig ausweichen und dann erwischte Kai ihn. Er beförderte ihn zu Boden, bevor er erneut auf ihm war. Seine Nägel gruben sich in Yuriys Seite. Dann schoss Kais Kiefer hervor und er verbiss sich in Yuriys Hals. Erschrocken zog dieser zischend die Luft ein, als er den Schmerz wahrnahm. Er war gelähmt vor Überraschung und Schock. Dann nahm er wahr, wie etwas feuchtes über sein Hals lief.. Blut... Der Kerl biss ihn derart tief, dass er schon blutete.

Schmerzvoll stöhnte Yuriy auf. Dann sammelte er seine Kräfte, bevor er den Körper von sich stieß. Fahrig wischte seine Hand über den Hals. Als er sie zurückzog war sie rot, rot von seinem eigenen Blut.

Sein Blick huschte zu Kai, der bewusstlos an der Wand hinabrutschte, gegen die er geknallt war. Verwirrt musterten blaue Augen ihn. Er verstand nicht, was das eben war. Aber nun war er sicher, dass er kein Selbstmord mehr begehen musste.... Das würde Kai schon für ihn übernehmen. Dieser verdammte Vampir....
 

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Geister der Vergangenheit

ES geht weiter. Viel Spaß mit dem neuem Kapitel, welches ich meiner Betalserinn VampirWolfYuriy widme
 

Kapitel 4: Geister der Vergangenheit
 

Ein leises Stöhnen erklang in dem weißen Raum. Langsam regte sich eine Gestalt, welche zusammengesunken an der Wand lehnte. Verklärte rote Augen blinzelten benommen. Kai wusste nicht wirklich was geschehen war, aber spürte er den pochenden Schmerz im Hinterkopf. Es war fast, als würde ein Presslufthammer darin arbeiten und seinen Kopf zum platzen bringen. Dazu kam noch der seltsame Geschmack in seinem Mund. „Man brummt mir der Schädel“, beschwerte er sich, während er sich langsam erhob, dabei stützte er sich noch immer benommen an der Wand ab.

Das Szenario wurde unbeeindruckt von Bett aus beobachtet. Yuriy war es reichlich egal, dass der andere Schmerzen hatte. Immerhin hatte dieser selbst Schuld. Kai war über ihn hergefallen und hatte ihn gebissen. Noch immer spürte er die Schmerzen auf Grund des Bisses. Ob es schon aufgehört hatte zu Bluten? Bei seinem Glück wahrscheinlich schon~. Dann könnte er auch gleich all seine Wut an dem Rotäugigen auslassen. So knurrte er wütend. „Du hast selbst Schuld, dass du Kopfschmerzen hast. Du verdammter Vampir!“, zischte er, während er erneut über seinen Hals strich.

Erst jetzt nahm Kai wieder den Rothaarigen wahr. Seine Augen streiften den Hals, wo deutliche Bissspuren zu sehen war. Geschockt weiteten sich seine Pupillen, während er eine Hand vor seinem Mund schlug. Was hatte er nur getan? Er hatte seinen Zimmergenossen attackiert und gebissen. „Ich... Es tut mit leid. Das wollte ich wirklich nicht. Ich.. Oh mein Gott.. Entschuldige mich“, presste Kai hervor, bevor er aufsprang. Schnell stürzte er zum Bad, wo er sich in der Toilette erbrach. Nun erkannte er auch den metallischen Geschmack von Blut in seinem Mund. Er hatte tatsächlich jemanden gebissen, sodass dieser blutete. Haltsuchend umklammerte er den Keramikrand der Toilette, so dass seine Fingerknöchel schon weiß hervortraten. Schnell hob und senkte sich seine Brust, während er gehetzt atmete. Schweiß brach auf seiner Stirn aus, während er immer wieder die Worte in seinem Kopf vernahm. “Du bist Schuld.“ Er war Schuld, dass Yuriy nun verletzt war.
 

Als Kai ins Badezimmer gestürzt war, hatten blaue Augen verwundert ihm nachgesehen, doch dann vernahm er das würge Geräusch. Abfällig schnaubte Yuriy, als er die Laute zu ordnen konnte. Scheinbar kotze sich der Kleine die Seele aus dem Leib. Wirklich nett. Es schien, als würde sein Blut scheußlich schmecken. Also war nicht nur sein Charakter auf andere abstoßend und ekelhaft, sondern auch noch sein Blut. Als ob er das nicht früher schon hätte ahnen können. Niemals hätte es anders sein können. Oft genug hatte er sich anhören müssen von seinem Vater, was für ein Bastard er war. Jedes der Worte war schlimmer als der Schmerz vom Ritzen. Yuriy hatte sich so viel anhören müssen, was ihn seelisch immer mehr zerrissen hatte. Am Ende war der physische Schmerz so groß, dass nur ein körperlicher ihn übertrumpfen konnte, dann könnte er die Worte vergessen. Das Ritzen war sein Ausweg gewesen aus seiner privaten Hölle.
 

~ Flashback 4 Jahre zuvor~
 

Erneut hämmerte es Laut an der Tür, so dass Yuriy sich ein zusammenzucken nicht verkneifen konnte. Er saß auf dem Bett, mit angezogenen Knien, während er langsam das Buch in dem er vorher gelesen hatte, zur Seite legte. Bücher waren seine Leidenschaft, denn in diesen fremden Welten konnte er sich verlieren. Sie gehörten nur ihm und nicht einmal sein Vater konnte ihm diese wegnehmen. Doch dafür hatte er sonst nichts, da sein Vater ihm nichts gönnte. Eigentlich war es doch niemals anders gewesen. Seit seiner Geburt war er alleine und verstoßen, dass alles nur weil man ihm das Leben schenken musste. Er hätte auch gerne darauf verzichten können. Am Tag seiner Geburt kam seine Mutter ums Leben. Ärzte hatten sie gewarnt, dass eine Schwangerschaft für sie gefährlich sein könnte, aber wollte sie nicht hören. Am Ende starb sie an Blutverlust. Daraufhin machte Yuriys Vater ihn für den Tod verantwortlich, was er ihn jeden Tag spüren ließ.

Das einzigst halbwegs nette was sein Vater je zu ihm gesagt hatte, waren Worte zu seiner Geburt gewesen. Ein ernstes Gespräch hatten sie damals geführt und fast wären bei den Worten Tränen geflossen. „Als ich dich auf den Armen hielt schien es mir fast, als ob du es gewusst hättest. Du hast als Baby gewusst, dass du niemals deine Mutter wieder sehen würdest. Die einzigste Zeit eurer Gemeinsamkeit war ihre Schwangerschaft gewesen und du hast es damals gespürt. Du hast nicht geweint, sondern mich nur aus großen traurigen Augen angesehen, fast als hättest du dich von ihr verabschiedet.“

Außer diesen Worten flogen sonst nur Beleidigungen zwischen Vater und Sohn. Yuriy verkroch sich immer mehr in seinem Zimmer, welches er als sein Reich ansah, aber riss sein Vater immer wieder die Grenzen ein, so auch damals...
 

Ein großgewachsener Mann mit blonden Haar stürzte ins Zimmer und seine blauen Augen lagen kalt auf Yuriy. „Ich habe mit dir geredet also antworte gefälligst Bastard!“, herrschte er ihn an.

Seufzend schloss Yuriy nur die Augen in Erwartung was nun kommen würde. Er wartete darauf, und schon spürte er den brennenden Schmerz in seiner Wange. Langsam schlug er wieder die Augen auf, nur um dem wütenden Blick seines Vaters zu begegnen. Es war noch lange nicht vorbei.... Aber wünschte er sich, dass es heute nur bei körperlichen Schmerz bleiben würde. Es war nicht halb so schmerzvoll wie die Worte...

„Du sollst gefälligst Antworten! Scheinbar fühlst du dich zu toll um mit deinem Vater zu reden! Obwohl ich schon immer das Gefühl hatte, du wärest nicht mein Balg, mein Gott! Ich würde sogar wünschen das deine Mutter mich betrogen hat. Du bist nicht mein Sohn. Du bringst eh nichts als Unglück. Du Teufelskind! Du hast deine Mutter auf dem Gewissen und es ist dir egal! Du hast deine Mutter getötet und damals gelacht! Aber glaub mir, du wirst niemals glücklich werden, denn dies ist nur guten Menschen erlaubt und du bist ein Teufel! ... ...“

Schweigend saß Yuriy da und ließ immer mehr Wörter auf sich nieder prasseln. Er hörte schon längst nicht mehr zu. Noch immer hallten die Worte in seinem Kopf. Sein Vater hasste ihn, und er war Schuld am Tod seiner Mutter. Dabei... Er wollte das doch nie... Niemals.... So oft träumte er davon, dass seine Mutter noch lebte, dass sie eine glückliche Familie waren, aber würde dem niemals so sein. Sie war Tod und käme nicht zurück... Mutter... Gequält schloss er seine blauen Augen und versuchte den Schmerz zu verdrängen, welcher die Trauer in ihm weckte. Am Anfang war er noch wütend, aber dies war schon so lange her. Er fühlte sich nur noch ausgebrannt....
 

Er hatte nicht mal bemerkt, dass sein Vater längst das Zimmer verlassen hatte. Gefangen in Einsamkeit und Schmerz, dass sich wie ein Virus in seinen Körper fraß. Schmerz... Es tat so weh und er würde sich am liebsten das Herz herausreißen. Es sollte aufhören...Traurig öffnete er die blauen Augen, welche von Schmerz und Einsamkeit durchzogen waren.

Plötzlich sah er etwas blitzen im Licht der Sonne, fast als hätte Gott selbst es ihm Geschickt. Eine wunderschöne Rasierklinge. Vorsichtig nahm Yuriy das kühle Metall zwischen die Finger. Er zuckte zusammen, als er in einer unachtsamen Sekunde sich mit der Fingerkuppe an der Klinge schnitt. Oder war es doch Absicht? Er wusste es nicht, aber spürte er wie der leichte Schmerz den seelischen überdeckte. Er war zwar noch immer da, aber nicht halb so schlimm... Ob viel mehr Schmerz ihn endgültig vergessen lassen könnte? Denn genau das wollte er.. Vergessen...

Langsam zog er de Klinge über seinen Unterarm. Das erste mal seit Ewigkeiten lächelte er, als er das rote Blut sah.
 

~Flashback Ende~
 

„Es tut mir Leid“

Erschrocken zuckte Yuriy zusammen und schlug seine Augen auf. Wie oft hatte er sich gewünscht, dass sein Vater dies zu ihm sagen würde. Aber war dies nur ein Wunsch denken. Dieser wollte ihn nur loswerden und hatte ihn nun hier in die Anstalt gesteckt. Zusammen mit seinem Zimmergenossen Kai. Schnaubend wand er den Blick zur Seite, wo gerade der Graublauhaarige aus dem Badezimmer kam. Die reuevollen roten Augen waren wie Nadelstiche auf seinem Körper. Seine Nackenhaare stellten sich auf, während er nicht wusste wie er reagieren sollte. Es tut mir leid... Niemals hatte jemand so was zu ihm gesagt. So reagierte er auf die einzigste Art, die er kennen gelernt hatte. Mit Wut... „Nerv nicht“, knurrte er.

Leicht senkte Kai den Blick, als der andere ihn sofort anfuhr. Unruhig strich er sich über die Arme. „Ich wollte es einfach nur loswerden und fragen... na ja die Pfleger haben doch nichts mitbekommen ,oder?“

Yuriys Augenbraue wanderte bei der Frage der nach oben. Täuschte er sich, oder klang die Stimme des kleineren einen Moment voller Angst. „Nein ich denke nicht. Warum fragst du?“, knurrte er.

„Ich will nicht erneut mit Drogen vollgepumpt werden und... Könntest du das Knurren bitte lassen? Ich wollte dich wirklich nicht Beißen und es tut mir auch wahnsinnig Leid, was ich dir angetan habe", versicherte Kai ihm.

Drogen? Yuriy konnte kaum glauben was er gehört hatte und sah sein Zimmergenossen musternd an. Sollten die Pfleger ihn wirklich mit Drogen voll pumpen? Was für eine Art Therapie sollte das denn sein? „Drogen?“, hackte er daher nach.

Hilflos zuckte der Rotäugige mit den Schultern, während er zu seinem eigenen Bett schritt und sich dort niederließ. „Ja Drogen, oder zumindest so was in der Art. Ich weiß nicht genau was es ist, aber werde ich davon immer abwesend. Die Pfleger pumpen es einem in die Adern, damit man ruhig ist. In meinem Fall soll es dafür sorgen, dass meine Persönlichkeiten unterdrückt werden. Doch hilft es nicht. Ich werde zwar wie Abwesend, aber danach kommt es immer wieder zu Persönlichkeiten wechsel. Wahrscheinlich werde ich dann ne Stufe höher eingestuft, wie für Hoffnungslose Fälle und bekomme dann stärkere Mittel. Ich weiß es nicht.“
 

Schweigend lauschte der Rothaarige dieser Rede. Diese Leute hier waren doch alle irre. Wie konnte man nur mit Drogen versuchen zu heilen? Es müsste doch eigentlich eine richtige Therapie geben und nicht nur das einsperren, wie auch dafür sorgen das niemand Unsinn anstellte. Aber was solls. Das war nicht sein Problem.

„Yuriy, ich weiß du willst es nicht hören aber, es tut mir wirklich Leid. Auch wenn ich bisher schon schlimmeres getan habe, will ich die Gelegenheit ergreifen um mich bei dir zu entschuldigen“, begann Kai wieder.

Verwirrt sahen blaue Augen ihn an. Schlimmeres? Nun war wirklich Yuriys neugierige geweckt, auch wenn er das nicht verstand. Bisher hatte er nie so viel Interesse an jemand anderem gezeigt. Aber dieser Junge weckte etwas in ihm. So fragte er ihn: „Willst du drüber reden?“

Auf Kais weißer Haut bildete sich ein rötlicher Schimmer, als sich seine Wange erhitzten. „Naja, schlimmer war es vielleicht nicht wirklich, aber es war mir peinlicher. Ich war bei einem Therapiegespräch vor einiger Zeit und mein Zustand wurde mit einer rolligen Katze verglichen. Ich erinnere mich nicht mehr gut daran, was mir eigentlich nur recht ist. Allein das anzuhören war mir schon unangenehm“, kam die genuschelte Antwort, während Kai den Blick peinlich berührt zur Seite abwand.
 

Skeptisch wanderte Yuriys Augenbraue hoch. Der kleine sollte wie ne rollige Katze gewesen sein? Na ja, nach allem was er bisher hier lebt hatte war nichts mehr unmöglich. Der arme Therapeut, sicherlich brauchte er nun selbst einen Psychologen.

Erneut zuckte der Rotäugige mit den Schultern, während er sich fahrig über den Nacken strich. „Naja, zumindest kommt das mit der Katze nicht so oft vor, da ist die Vampirgeschichte schon mehrfach passiert. Auch wenn ich bisher noch nie einen gebissen habe. Bisher bin ich immer rechtzeitig aufgehalten worden."

Breit grinste Yuriy und nickte zufrieden bei dieser Tatsache. „Gut so. Ich mag diesen Kerl wirklich sehr gerne. Er ist mir ja schon fast sympathisch.“ Der Vampir könnte ihn vielleicht noch weiterhin Schmerzen zu fügen. Dann bräuchte er sich nicht mal ritzen. Außerdem war ihm der Vampir von allen Persönlichkeiten bisher eh am liebsten. Warum konnte der Kleine nicht immer so sein?

Dann bemerkte er einen geschockten Blick auf sich ruhen. Noch immer schnappte Kai bei dieser Aussage nach Luft. Er konnte es nicht glauben. „Du bist doch verrückt, wenn du das tatsächlich so empfindest! Du hast ja keine Ahnung wie grauenvoll das alles ist. Ich hasse es! Ich würde viel lieber normal sein“, murmelte Kai.

„Wieso? Ich liebe den Kerl!“

„Da bist du aber der einzigste, ich würde ihn lieber los werden. Außerdem wusste ich ja gar nicht, dass du schwul bist“, kam die unschuldige Feststellung.

Breit grinste Yuriy, während er den schmächtigen Körper des anderen an sich zog. „Was dagegen?“

Verneinend wurden die Graublauenhaare geschüttelt. „Nein, überhaupt nicht. Wieso denn auch? Vielleicht stehe ich ja auf dich.“

„Das glaube ich dir sofort, so oft wie du mich besprungen hast. Einmal gebissen, einmal geknuddelt und einmal sogar flachgelegt“, zählte Yuriy an den Fingern auf.

„Flachgelegt?!“, fragte Kai schockiert nach, während seine roten Augen geweitet waren. Dass er sein Zimmergenossen flachgelegt hatte, hatte er gar nicht mitbekommen. Mist... Warum verpasste er immer den ganzen Spaß?

„Nicht SO. Ich meinte zu Boden gedrückt, bevor du dich auf mir zusammen gerollt hast Kleiner.“

Erleichtert seufzte Kai auf. Und er dachte schon~. „Ach so, da bin ich aber froh. Ich dachte schon sonst was. Auch wenn es mich überrascht hätte. Du kamst mir viel zu Dominant vor, um dich von mir flachlegen zu lassen.“

„Japp, ich lege viel lieber flach. Dabei scheint es, als würdest du das auch noch wollen. Zumindest hört es sich so an.“ Grinsend strich Yuriy dem Anderen über die Wange. Diese wunderschönen roten Augen.... Und dessen Wangen nahmen gerade den selben Ton an, wie süß.

„Du hörst auch nur was du willst. Dabei dachte ich immer du willst nur eins. Dich umbringen.“
 

Auf einmal kam ihm die Stimmung gleich viel frostiger vor. Schweigend nickte Yuriy. Wie recht der andere doch hatte. Er wollte wirklich noch immer nur seinen eigenen Tod. Was hielt ihn denn schon hier? Sein Vater hasste ihn und ein leben lang in diesen weißen Zellen eingesperrt zu sein, würde er auch nicht durchhalten.

„Siehst du, ich habe doch recht. Aber das ist nun egal, das Licht geht gleich aus. Es ist Schlafenszeit. Es ist 8 Uhr abends“, um seine Worte zu unterstreichen deutetet Kai auf die Wanduhr, bevor er sich von Yuriys Bett erhob. Langsam schritt er hinüber zu seinem Bett, wo er sich niederließ. Kaum lag er wurde es mit einem Mal stockfinster im Bett.

Zwar liebte Yuriy die Dunkelheit, aber war er kein Kleinkind mehr, dass um 8 Uhr bereits ins Bett musste. Wütend knurrte er auf. Hier ärgerten ihn irgendwie alle. „Super, hier nervt alles“, knurrte er wütend auf.

„Ja, vor allem du“, kam es durch die Dunkelheit vom anderen Bett.

„Danke für das Kompliment.“

„Gute Nacht“, grummelte Kai nur ,bevor er sich auf die Seite drehte. Das Bett war so kalt, außerdem schien es als würde die Dunkelheit immer dichter werden. Hatte sich da etwas bewegt? Gott, er wünschte sich zurück in Yuriys Bett... Er hasste die Dunkelheit und die Einsamkeit, welche sich in der Nacht um sein Herz klammerte. Laut schlug es gegen seine Brust, während er die Augen zusammen kniff. Er musste ruhe bewahren.. Es waren nur 10 Stunden bis das Licht wieder anging... Er war stark.. Er würde das schaffen... Außerdem war Yuriy doch auch noch da. Er war nicht mehr alleine...
 

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Schlaf mit mir!

Es geht endlich hier weiter. Habe tatsächlich Zeit gefunden hier weiter zu schreiben. Als erstes ein riesiges Dank an VampirWolfYuriy, ohne sie würde Yuriy in der FF niemals so gute Sprüche drauf haben, denn er entstammt ganz ihres Wortschatzes. Viel Spaß mit dem Kapitel.
 

Kapitel 5: Schlaf mit mir!
 

In tiefer Dunkelheit lag das Zimmer, während nur durch einen winzigen Spalt unter der Tür ein Hauch von Licht zu sehen war. Menschen reagierten verschieden auf die Finsternis. Während einig sie herbeisehnten, fürchteten andere sie wiederum. Yuriy lag in seinem Bett und gehörte zu der ersteren Sorte Menschen. In seinen Augen war die Dunkelheit wunderbar. Zufrieden zog er die Decke über sich, in welche er sich hineinschmiegte. Mit offenen Augen starrte er in die Finsternis, wobei ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen schlich. Er hatte Licht noch nie leiden können, denn dann käme immer sein Vater herein um ihn zusammen zu brüllen. Jedes Worte hatte sich dann in seine Seele geschnitten, ihn langsam zerstört. Nachts hingegen war er ungestört, diese Zeit gehörte nur ihm selbst. Die Dunkelheit war eine schützende Festung für ihn geworden, nur sie hielt ihn noch zusammen.
 

Auf der anderen Seite des Zimmers lag Kai mit ganz anderen Gefühlen in seinem Bett. Fest schlang er seine Arme um seinen zierlichen Körper, während er sich unter seiner Decke einrollte. Leicht zitterte er, wobei seine Augen ruhelos umher glitten. Er suchte nach den Wesen, die sich verbargen. Wenn es dunkel war konnte man nie wissen, was in den Schatten lauerte. Schon immer hatte er ein Problem mit der Dunkelheit gehabt. Es war die schlimmste Zeit gewesen. Im Zimmer ertönte ein knarrendes Geräusch, als sein Zimmergenosse sich umdrehte. Bei dem Geräusch keimte kurz in Kai ein Hoffnungsschimmer auf. Er war nicht alleine und vielleicht könnte er Yuriy fragen, ob er zu ihm unter die Bettdecke dürfte. Es war Unwahrscheinlich, dass er zustimmte. Eher Hoffnungslos... Aber andererseits kamen die Schatten immer dichter. Sie streckten die Klauen nach ihm aus. Er musste hier weg! Unsicher zupfte er an seiner Decke. „Yuriy?“
 

Leise knurrte der Rothaarige auf, als die schöne Stille zerbrochen wurde. „Was ist denn nun schon wieder?“, zischte er zu dem anderen Bett hinüber. Dabei hatte er es gerade geschafft die nervige Gesellschaft auszublenden.

„Darf... Darf ich...“, unsicher stotterte der Rotäugige. Er wusste nicht genau, wie er seine Bitte hervorbringen sollte ohne das ihm der Kopf abgerissen wurde. Zwar war Yuriy weit weg, aber hatte er bereits bemerkt, wie gut dieser mit einem Kissen zielen konnte. Unruhig rutschte er auf dem Bett herum. Kurz kaute er auf seiner Unterlippe herum, bevor die Worte nur so hervorschossen: „Darf ich zu dir ins Bett kommen?“

„WAS?!“ Entgeister riss Yuriy seine Augen auf. Mit vielem hatte er gerechnet, aber nicht mit so was. Er betete gerade das erste mal zu Gott, dass er sich verhört hatte. Es durfte doch nicht wahr sein, dass der Kleine tatsächlich zu ihm ins Bett wollte. Wie alt waren sie? Fünf? Außerdem hasste er Nähe und die Chance, dass er ja sagte lag daher unter Null Prozent. Ebenso fragte er sich, warum Kai ausgerechnet zu ihm wollte. Auch wenn sie in dem Zimmer nur zu zweit waren, hatte Yuriy dem anderen doch gezeigt, dass er ihn nicht leiden konnte. Aber scheinbar doch nicht genug... Daran würde er arbeiten müssen und ein gutes Opfer hatte er ja gefunden.

„Du hast mich schon verstanden. Also bitte Yuriy...“

„Wieso willst du zu wem ins Bett steigen? Und dann auch noch zu mir?“

Leicht färbten sich Kais Wangen rot. Die Dunkelheit war zumindest dazu gut, dass es niemand sehen konnte. Sonst hätte er wohl nur Spott geerntet. „Ich habe Angst im Dunkeln und außer dir ist doch keiner hier im Zimmer. Außerdem... Ich mag dich irgendwie.“ Allein dies zu gestehen war ihm peinlich, aber andererseits nahm die Dunkelheit immer mehr zu. Die kalten Klauen streckten sich nach ihm aus. Sie zogen leicht an der Bettdecke. Strichen über seine Haut...

Leise knurrte der Rothaarige. //Was zum Teufel soll der Scheiß. Ich habe echt kein Nerv, dass der Typ mir auf die Pelle rückt. Irgendwie hört er sich aber so verzweifelt an. Völlig hilflos. Er wäre der Erste, der mich wirklich brauchen würde. Bisher war ich für alle anderen wertlos. Vater hat es mir oft genug an den Kopf geworfen, dass ich ein Nichts wäre. Heute jedoch schien einmal wer mich zu benötigen. Auch wenn es nur Kai war...// Leise seufzte er auf. Er wusste, er würde es bereuen. So rutschte er im Bett an die Seite. „Wehe du grabscht“, zischte er noch zur Warnung.
 

Ein Quietschen entwich Kai leise vor Freude, als er das Angebot vernahm. Deutlicher würde er es eh nie hören, dass er zu Yuriy ins Bett durfte. Schnell warf er seine Decke zurück und huschte durch das dunkle Zimmer. Für einen Moment schien es ihm, als würden die Schatten sich lockern, so dass er den Weg fand. Yuriy war sein Licht in dieser Nacht. „Danke, danke, danke“, hauchte er überglücklich, während er sich zu Yuriy legte. Sofort spürte er die angenehme Wärme, die die Zweisamkeit mit sich brachte. Er war nicht mehr alleine, er hatte jemanden gefunden, der ihn duldete.

„Aber nur dieses eine mal!“, versicherte der Blauäugige, während er auf Abstand zu dem anderem Jungen ging.

Wild nickte Kai, auch wenn er es bezweifelte. Yuriy schien ihn immerhin zu mögen, sonst würde er nicht im Bett bleiben dürfen, also gab es die Hoffnung, dass er noch öfters zu ihm ins Bett durfte. Lächelnd schmiegte er sich daher an den warmen Körper des Rothaarigen. //So ist es doch gleich viel besser. Er ist so schön warm~.//
 

Yuriy hingegen fand das überhaupt nicht schön. Genervt knurrte er, während seine Augenbraue zuckte. Der fremde Körper drückte sich so eng an ihn, dass er bald Platzangst bekäme. Diese Klinik förderte wirklich Symptome. Bisher wollte er sich nur selbst Schaden zu fügen, und nun bekam er noch Platzangst. Was käme denn als nächstes? Am Ende wurde er noch genauso gestört wie Kai. „Was soll das denn? Rück mir von der Pelle.“

„Das ist so schön warm und angenehm“, schnurrte Kai und schmiegte sich nur noch dichter. „Außerdem hast du gesagt, dass ich nicht grabschen darf und das tue ich nicht. Alles andere war erlaubt.“ Zufrieden schloss er die Augen, während er die fremde Körperwärme aufsog. Seit langsam fühlte er sich in der Dunkelheit wirklich wohl, so schön geborgen.

„Ich kann dich noch immer rausschmeißen!“

Bei dieser Drohung wurden erschrocken die roten Augen weit aufgerissen. Haltsuchend krallten sich die langen Finger in Yuirys Oberteil fest. Er wollte ihn nicht verlassen. Er war wie eine Art Licht im Dunkeln. So sah Kai lieb auf, während er schnell versuchte den Rothaarigen zu beschwichtigen: „Bitte Yuriy.. Nein, ich... Ich tue auch alles was du willst. Bitte. Doch lasse mich bei dir schlafen. Bitte. Bei dir habe ich keine Angst im Dunkeln. Sag mir was du willst, und ich tue es für dich.“

Leise grummelte Yuriy ein: „Jaja..“ Er wurde langsam wirklich weich.

Bei diesen Worten nahm Kais Gesicht die Farbe seiner Augen an. „Also das tue ich nun nicht“, stotterte er.

Schnaubend drehte der Rothaarige sich auf die Seite und wand Kai dem Rücken zu. „Nerv nicht“, knurrte er. Kurz wog er es ab, den unerwünschten Besucher unsanft aus dem Bett zu befördern. Das wäre sicherlich spaßig...

„Schon gut, dann gehe ich besser wieder in mein Bett“, murmelte Kai traurig. So schlug er die Bettdecke zurück und setzte sich auf. //Wie konnte ich nur denken, dass er mich akzeptiert? Er wollte mich nicht. Niemand will mich... Es ist deutlich genug, so wie er mich wütend anfährt.//

„Bleib ruhig...“

„Nein schon Okay. Ich will dir nicht zu nahe kommen. Du willst mich nicht, also gehe ich. Ich weiß wann ich unerwünscht bin“, schniefte der Rotäugige. Mit Mühe unterdrückte er die Tränen, während er aufstand.
 

Genervt rollte Yuriy mit den Augen, bevor er sich herumdrehte. Blitzschnell schoss seine Hand hervor, welche eisern das Handgelenke des Graublauhaarigen umfasste. „Jetzt bist du schon hier, also bleibst du auch!“, zischte er, bevor er den Körper wieder neben sich ins Bett zog. Kai wehrte sich nicht einmal. Dicht lag er an der warmen Gestalt, während er ruhig blieb. Er wollte Yuriy nicht weiter nerven, so verstummte er. Schweigend sah er in die blauen Augen und bemerkte, dass dieser beobachtete ihn. „Besser so?“ erkundigte sich Yuriy.

Zaghaft nickte Kai. „Ja. Ich danke dir Yuriy“, murmelte er, bevor er sich leicht unsicher an den warmen Körper schmiegte. Kurz zuckte die rote Augenbraue bei der Aktion, doch zwang Yuriy sich ruhig zu bleiben. Er versuchte das erste mal seit langem optimistisch zu denken. Sicherlich würde es schon wieder werden...

„Stört dich das?“, wisperte Kai durch die Dunkelheit des Zimmers, während er die Augen schloss.

„Geht schon“, versicherte Yuriy, auch wenn es in seinem Kopf anders aussah. //Es geht nicht. Im Gegenteil ich hasse diese Nähe. Allein wie er sich an mich schmiegte...// Trotz allem konnte er den kleinren Körper nicht von sich stoßen.

„So schön warm“, nuschelte Kai, während er sich in die Kleidung des Rothaarigen krallte, bevor er fast sofort einschlief. Ruhig ging sein Atem, während die Dunkelheit für ihn in Vergessenheit geriet.
 

Schweigend beobachteten ein Paar blaue Augen seinen ruhigen Schlaf, während Yuriys Gedanken sich allmählich wandelten. //Irgendwie ist ja schon süß, aber nur irgendwie. Aber vor allem wenn er schläft, dann kann er mich nicht nerven und ich habe endlich meine ruhe~. Ich sollte ihn vielleicht tagsüber KO schlagen, damit es weiterhin so still bleibt. Verlockend~. Hey! Ich bin tatsächlich auf dem Weg zu Heilung, statt mir was anzutun richte ich meine Wut nun auf andere. Bald bin ich hier raus!//

Im Schlaf seufzte Kai genüsslich auf, während er sich nur noch enger an seine Wärmequelle schmiegte. Unruhig bewegten sich seine Lippen. Leicht zuckten dann seine Muskeln, bevor er sein Bein über Yuriys Becken legte. Dieser kam nicht umhin diese Aktion zu bemerken. Auch wenn er noch so kalt tat wurde er rot, als das Bein über seinem Schritt lag. //Runter...// Doch schaffte er es nicht dies auszusprechen. Kai sah so müde aus, dass er ihn nicht aus dem Schlaf reißen wollte. Er hatte etwas Ruhe verdient, nachdem Stress den er mit seinem Selbstmordversuch hatte. Doch langsam überstrapazierte der Schlafende seine Geduld, als Kai sein Oberschenkel enger an ihn drückte und zeitgleich seinen Kopf auf Yuriys Brust legte. Das gleichmäßige Klopfen des Herzens ließ Kai nur noch tiefer in den Schlaf gleiten.

Unruhig spannte Yuriy seine Muskeln an. Für ihn war das alles eindeutig zu Nahe, viel zu viel Nähe und diese hasste er über alles. Auf einmal hörte er wie Kai leise im Schlaf was nuschelte. „Yuriy...“ Erstarrt wurden die blauen Augen aufgerissen. Kai sagte seinen Namen. Seinen und niemand anderen! Leicht runzelte Yuriy die Stirn. //Ich verstehe das nicht. Wie kann er nur von mir träumen? Er sollte mich hassen. Und dann diese Nähe, wie er sich eng an mich kuschelte. Ich hasse es. Ich will hier weg. So weit weg wie es geht....//

Sein Flehen wurde nicht erhört, denn Kai drückte sich so eng an ihn, wie es ging. Es war kein Luftraum mehr zwischen ihnen möglich. Nun reichte es dem Rothaarigen endgültig. „Lass das!“, knurrte er wie ein wütender Wolf und seine Finger zuckten. Er wollte den Kleinen nur noch wegschieben. Weit weg.. Fast als hätte Kai sein Vorhaben vorhergesehen rollte er sich auf einmal auf Yuriy.

Leise knirschte Yuriy mit dem Zähnen. //Ich werde den Kleinen erwürgen. Oder mich... Es ist mir egal, zumindest ich habe meinen Frieden! Ich bin ein depressiver Mensch, holt mich hier RAUS!//

Derweil schnurrte der Rotäugige wohlig im Schlaf. „Yuriy“, seufzte er erneut glücklich auf.

„Was?!“, fauchte der Angesprochene, da er dachte Kai wäre endlich wach geworden, leider war dies nicht der fall. Noch immer schlief er friedlich und vergrub nun auch noch sein Kopf in Yuriys Halsbeuge. Angeekelt verzog Yuriy das Gesicht. „Geh weg. Kusch, kusch.“ Mühsam versuchte er gegen Kai zu kämpfen um ihn loszuwerden, aber klammerte dieser derart, dass es vergebens war. Leise murrte Yuriy und gab auf. Geschlagen von einem Schlafenden irren~. Das war ja wirklich ein Hieb für sein Ego. Aber vielleicht tat Kai ihm ja den Gefallen und erstickte ihn mit seinem Gewicht im Schlaf. Sofort hellte sich Yuriys Stimmung auf. Ein schöner Traum, zu sterben... So schloss auch er die Augen und schlief ein.
 

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Hoffe es hat euch gefallen.

Pussy Cat

Viel Spaß mit dem Kapitel. Hoffe es ist nicht zu verdreht geworden. Mein Dank geht an Wolfi, denn nur durch sie konnte Yuriy derart entstehen. Deshalb widme ich dir das Kapitel auch dir, Wolfi. Und euch allen viel Spaß.
 

Kapitel 6: Pussy Cat
 

Tief und ruhig ging Yuriys Atem, während er in seinem Bett schlief. Die Lampen hatten sich vor wenigen Minuten von selbst angeschaltete, doch nicht einmal das konnte seinen Schlaf stören. Die weißen Wände blendeten unter dem Licht, während eine andächtige Stille herrschte. Niemand mochte sie stören, so verharrte Kai schweigend in seiner Position. Noch immer lag er dicht an seine Wärmequelle gekuschelt. Ein Lächeln glitt über seine Lippen, als er daran dachte, dass Yuriy es ihm tatsächlich gestattet hatte in dessen Bett zu schlafen. Seit Ewigkeiten hatte er nicht mehr so gut geschlafen, fast als hätte der Rothaarige neben ihm, seine Alpträume hinfort gewischt und die Schatten ferngehalten. Kai war ihm unendlich dankbar dafür, jedoch befürchtet er auch, dass Yuriy ungern wach werden würde, nur zum festzustellen noch immer nicht alleine im Bett zusein. So setzte sich Kai vorsichtig auf. Leise raschelte die Decke, als er sich aus dem Bett erhob.

Yuriy stieß im Schlaf ein leises grummeln aus, als seine Wärmequelle es wagte aufzustehen. Seine Hände schossen vor, legten sich auf Kais Hüfte, und zogen ihn dann wieder neben sich ins Bett. Ein zufriedenes schmatzen entwich Yuriy, während er sich eng an den graublauhaarigen kuschelte, welcher gerade mehr damit beschäftigt war seine Gesichtsfarbe Yuriys Haaren anzupassen. Kai konnte deutlich die Hitze spüren, welche in seine Wangen aufstieg. Was tat Yuriy nur mit ihm? Immer fester wurde er an ihn gedrückt, dabei wirkte es bisher immer, als wäre Yuriy Kontaktscheu. Im Schlaf schien er jedoch ein kuschelbedürftiger Wolf zu sein, so richtig plüschig.

Auch wenn es irgendwie angenehm war spürte Kai wie seine Rippen vor Schmerzen protestierten. Unruhig bewegte er sich, wobei er versuchte den Griff zu entkommen. „Yuriy!“, grummelte er, während er unruhig mit den Füßen trat, so dass die weiße Decke raschelte. Nicht einmal das schien den tiefen Schlaf Yuriys zu stören, er nahm ja nicht einmal das grelle Licht der Neonröhren an der Decken wahr.
 

Nach einiger Zeit schlug Yuriy seine Augen auf, da der windende Körper neben sich, ihn doch aus seinem Schönheitsschlaf gerissen hatte. Seine blauen Augen wirkten noch immer verklärt, während er versuchte die Lage zu erfassen. „Was denn?“

„Du brichst mich die Knochen!“, wies Kai ihn darauf hin, während er sich noch immer im festen Griff wand.

Verwirt blinzelte Yuriy. „Wieso?“, fragte er verschlafen nach. Sein Blick wanderte hinab, als er den schmächtigen Körper in seinen Armen erkannte, welchen er gerade fast zerdrückte. Ein herber Fluch entwich ihm, während er sofort losließ. Angeekelt verzog er das Gesicht. Er hatte tatsächlich mit Kai gekuschelt. Ein Schaudern rann über seinen Körper. Dann stiegen die Erinnerungen von letzter nacht in ihm auf. Abfällig schnaubte er. „Als ob du letzte Nacht besser warst“, schnarrte er. Fahrig strich er sich mit der Hand durch sein zerzaustes rotes Haar.

„Zumindest breche ich niemand wehrloses die Knochen!“, fauchte Kai. Langsam setzte er sich auf und streckte sich. Sein ganzer Körper ziepte nach der Umklammerung.

„Nein, du brichst niemanden die Knochen. Stattdessen machst du lieber sexuelle Belästigungen,“

Weit wurden die roten Augen aufgerissen. „Was?!“, entwich es Kai, während er versuchte diesen Schock zu überwinden. Hatte er letzte Nacht etwa schon wieder einen Aussetzer gehabt, so dass er nichts mehr davon wusste, was er mit Yuriy getan hatte? Da sein Becken jedoch nicht schmerzte müsste Yuriy untengelegen haben. Kein Wunder, dass dieser so verstimmt war. Er hatte seinen Stolz verletzt. „Was genau habe ich getan?“ Auch wenn er sich nicht erinnerte, hatte er doch jedes recht dies zu erfahren. Sicherlich war es eine heiße Nacht gewesen und allein die Vorstellung, was er alles mit Yuriy getrieben haben könnte ließ seinen Körper erhitzen.

„Denk mal nach“, entgegnete Yuriy grinsend. Er liebte es den Kleinen zu ärgern.

Unruhig rutschte Kai auf dem Bett hin und her. Seine roten Augen zeugten von der Unsicherheit, die in ihm herrschte. „Ich weiß nicht...“

„Nun enttäuscht du mich aber. Dabei war es doch soooo schön.“

„Was?“, krächzte Kai nun ein paar Oktaven höher. Ein Bild entstand vor seinen Augen von ihm und Yuriy, wie sie heißen Sex hatten. Seine Wangen glühten förmlich vor Hitzen, während er sich die Hände vors Gesicht schlug. Hatten sie wirklich Sex gehabt?

„Du warst so toll gewesen“, schwärmte Yuriy. Er legte seine Hände auf Kais Hüften, um ihn enger an sich zu ziehen. Schließlich strich er ihm noch eine Strähne aus dem Gesicht, während er sein Gesicht zu dem des Rotäugigen beugte, welcher seine Finger vom Gesicht wegnahm. „Mir war richtig Heiß.“

„Aha.“ Nun war es für Kai so gut wie sicher. Sie hatten Eindeutig Sex gehabt und er hatte alles vergessen, mist.

Derweil setzte Yuriy einen gekränkten Gesichtsaufdruck auf. „Wie aha? Bedeute ich dir etwa so wenig?“ Die blauen Augen wirkten verletzt und unendlich traurig.

Hilflos stotterte Kai. „Ich.. Ich.. Natürlich nicht, aber.. Doch, ich weiß nichts mehr. Alles weg.“

„Was?“, fragte Yuriy schockiert. „Dabei warst du doch der Erste.“ Eine Art schniefen entwich ihm, während er den Blick senkte.

„Wie? .. Was?“ Langsam war der Rotäugige hilflos überfordert. Hektisch glitt sein Blick durch dem Raum auf der Suche nach etwas, dass ihn erretten könnte. Aber war der ganze weiße Raum leer, bis auf die Betten. Es gab kein Loch, in das er sich verkriechen könnte. Derweil vernahm er das Laute ticken der Wanduhr. Seine Zeit lief ab. Er wünschte jedoch, er könnte sie zurückdrehen um sich an alles zu erinnern. Das schuldete er Yuriy.

„Du warst mein erster!“ Mit dieser Verkündung rutschte Yuriy von Kai weg und drückte sich gegen die Wand, während er die Arme verschränkte. Deutlich spürte er die Kühle der rauen Wand in seinen Rücken drücken. Dieser ganze Ort ödete ihn an, doch dank Kai hatte er nun ein neues Hobby gefunden, dass sogar seiner sadistischen Ader gefiel. Es hieß: Ärgere den Kai! Und nach dem was er so bemerkte, schien er ein Meister in dem Spiel zu werden.

Nur langsam sickerte diese Nachricht in Kais Verstand. „Was? Tut, tut mir so leid“, stammelte er verzweifelt. Wie könnte er das nur jemals wieder gutmachen?

Yuriy grinste breit. „War nur ein Scherz. Mit dir würde ich doch nie Sex haben.“
 

Weit riss Kai seine Augen auf, bevor er sie wütend verengte. Mit einem fauchen auf den Lippen erhob er sich vom Bett. Der Steinfußboden war hart unter seinen nackten Füßen, während er durch den Raum huschte. Deutlich vernahm man seine Schritte, bevor er sich mit einem Plumpsen auf sein eigenes Bett fallen ließ, welches unter dem Gewicht leise knarrte. Seine Fingernägel kratzten über den Stoff des Bezuges, während er hinüber zum Rothaarigen sah. „Wie kannst du mir nur so was antun? Du hast doch keine Ahnung!“, meinte er aufgebracht. Am liebsten würde er sich verkriechen und nie mehr hinaus kommen.

Yuriy saß ihm gegenüber, während seine Augenbraue hoch wanderte. „Was denn?“ Er verstand nicht wirklich, warum der andere so einen Wind um die Situation machte.

Schweigen trat ein, während Kai sich auf die Seite fallen ließ und ihm den Rücken zu wand. Haltsuchend schlangen sich Kais eigene Arme um sich, während er die Augen schloss. Er wollte weder sehen noch hören, er sollte ihn einfach alleine lassen. Doch in dieser Anstalt war es wohl kaum möglich. Sie sperrten die Insassen zu zweit in ein Zimmer und ließen sie nur sehr selten hinaus. Das heiß, er müsste Yuriy Gegenwart noch länger ertragen, da half nur es ihn zu ignorieren. Seine roten Augen öffneten sich halb, während er die Wand vor sich ansah. Sie war weiß wie Schnee, und genauso kalt, er kam nicht Drumherum sofort an Yuriy zu denken. Dieser war genauso kalt, als wäre sein Herz aus Eis.
 

Frustriert raufte Yuriy sich die Haare. „Kai? Sei nicht mehr sauer“, bat er, doch bekam er keine Antwort. Mit einem Seufzen erhob er sich vom Bett und tapste hinüber zu dem schmollenden Zimmernachbarn. Leicht legte er den Kopf schief, als noch immer keine Reaktion kam. „Kai?“, erneut sprach er ihn an. Zögerlich streckte er seine Hand aus, bevor er Kai anstupste. Der Körper zuckte wie unter einem Schlag zusammen, bevor er von ihm weg, Richtung Wand rutschte. Yuriys Augen verdunkeln sich, als er das wahrnahm. Er schien Kai wirklich verletzt zu haben mit seinem tun. „Sorry“, murmelte Yuriy, bevor er sich abwand. Erneut legte er den Weg zurück zu seinem bett zurück, auf welches er sich sinken ließ. Von dort aus beobachtete er Kai, welcher noch immer erstart da lag ohne ein Wort zu verlieren. Es zerbrach Yuriy das Herz den Kleinen so zu erleben. „Kai...“

Als er Angesprochen wurde zuckte Kai erneut zusammen.

Deutlich nahm Yuriy diese Reaktion wahr, und seufzte. Er schien Kai erschreckt zu haben, am Besten ließ er ihn erst mal in Ruhe. So nahm er sich sein Buch, lehnte sich gegen die Wand und begann zu lesen. Seine Umwelt wurde mit jedem Wort, das er las uninteressanter, so sehr fesselte ihn das Buch.
 

Langsam regte sich Kai nach einiger Zeit. Unsicher hob er den Blick und sah zu Yuriy, welcher nichts mitbekam. „Yuriy?“ Doch reagierte dieser nicht. Leise seufzte Kai auf und beobachtete ihn einfach, als Yuriy irgendwann das Buch zur Seite legte und die Augen schloss. Alle Muskeln lockerten sich, bevor er die Augen öffnete und hinüber zu Kai sag, „Wieder normal?“, fragte er nur. Ein zaghaftes Nicken bekam er als Antwort, was den Rothaarigen die Augenbraue hochziehen ließ. „Keine Stimme mehr?“ Wieder nur ein Nicken. Augenrollend nahm Yuriy dies Wahr. „Oh mann, du wieder.“

Bei dieser Reaktion verengten sich Kais Augen, während er ein fauchen ausstieß.

Amüsierst schmunzelte Yuriy, während er sich mit dem Kopf auf seiner Hand abstützte. „Heute mal ein Kätzchen?“, neckte er den Kleinen, woraufhin er erneut nur ein Fauchen bekam. Die roten Augen verengte sich, während sie misstrauisch ihn beobachteten. So rollte sich Kai ein, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Auf einmal schoss er hoch und saß neben Yuriy auf dessen bett.

„Was?“, murrte dieser nur und sah zu dem Jungen neben sich. Er war echt schnell gewesen, trotzdem hatte er kein Bock schon wieder zu kuscheln. Davon hatte er für den Rest seines Lebens eindeutig genug. Es schien jedoch, als hätte Kai tatsächlich keine Stimme mehr. Ohne zu Antworten schmiegte er schnurrend seinen Kopf an Yuriy. Dessen Augenbraue zuckte gefährlich. „Was soll das?!“

Zufrieden schnurrte Kai auf, während er sein Kopf an der starken Brust des Anderen rieb. Langsam hob er den Blick, bevor er auf einmal über Yuriys Wange leckte.

Entgeister riss dieser die Augen auf, bevor er los brüllte: „AAAAAAAAAAAHHHH! WAS SOLL DAS DENN?!“

Kai drückte die Wirbelsäule durch, fast als würde er einen Buckel machen, während er ein fauchen ausstieß. Der Ausbruch schien ihn mehr als erschrocken zu haben, da er etwas zurück wich

„Zicke“, grummelte Yuriy.

„Idiot“, kam auf einmal die Retourkutsche.

„Pfeife!“

„Arschloch!“

„Keks!“

„Durak!“, knurrte Kai, bevor er inne hielte. Mehrmals blinzelte er, bevor er seinen Kopf schief legte. „Warum streiten wir eigentlich noch mal?“

„Weil DU MICH abgeleckt hast!“, erinnerte Yuriy aufgerbacht, während er die Arme in die Luft warf. Er wurde hier noch völlig Wahnsinnig, welch Ironie, dass dies eine Psychiatrie war.

„Wer ich?“, fragte Kai verblüfft.

„Ja DU! Du hast mich abgeleckt, du... Katze.“

„Ich bin sicherlich keine Katze!“ Empört plusterte Kai die Wangen auf.

„Oh doch, du hast dich zusammen gerollt, geschnurrt, einen Buckel gemacht und nicht zu vergessen mich abgeleckt!“, zählte Yuriy alles auf, während er in Erwägung zog Kai an die Gurgel zu gehen. Hey! Er war geheilt. Er wollte sich selbst nicht mehr verletzt, also könnte man ihn doch entlassen. Er sollte dringend einen Pfleger kontaktieren, damit man ihn hier rausließ.

„Ich hab dich nicht abgeleckt! Warum sollte ich dir das auch glauben? Du hast mich schon mal angelogen. Also, warum sollte ich dir glauben? Beweis mir doch, dass ich dich abgeleckt habe.“ Entschlossen straffte Kai seine Schultern. Er war sich sicher, so was niemals getan zu haben, also könnte ihm Yuriy gar nichts anhaben.

Diese Diskussion nervte Yuriy jedoch. Seine Augen blitzen wütend auf. „Halt einfach die Klappe!“, knurrte er, während er sich vom Graublauhaarigen abwand. Sein Blick huschte zur Tür. Bisher kam noch immer kein Pfleger. Scheinbar kümmerte man sich hier nicht um die Patienten, wenn man nicht mal was zu essen bekam. Ausgesprochen reizend...

„Bist du etwa beleidigt?“, fragend legte Kai den Kopf schief.

„JA!“

Amüsiert lachte Kai auf. Mit seinem neuen Zimmergenossen war es ausgesprochen lustig. Sicherlich würden noch eine Menge Spaßige Sachen auf sie zu kommen. Doch dann schüttelte er den Kopf. „Ich fürchte, du machst mich noch irre.“

„Du bist es schon“, half Yuriy ihm höflicherweise, während er sich vom Bett erhob. Er streckte sich, während er die Arme der Decke empor reckte. Leise knackten seine Knochen. Er brauchte dringend mehr Bewegung als dieser Raum ihm geben konnte. Er könnte ja einfach mal nach einem Pfleger brüllen, oder aber Duschen gehen. Dann käme er endlich mal von Kai weg, der ihm auf die Pelle rückte.

„Idiot“

„Jaja“, meinte der Rothaarige nur Augenrollend, während sein Blick zur Uhr huschte. Es war schon nach 9 Uhr und sein Magen zog sich bereits vor Hunger zusammen. Er könnte natürlich ja auch Kai aufessen. Vermissen würde ihn wohl keiner, immerhin hatte er nichts davon gehört, dass dieser Besuch bekäme.

Empört plusterte Kai die Wangen auf, während er seine Finger knetete. „Das werde ich sicherlich nicht tun!“

„Was meinst du?“, fragend legte Yuriy den Kopf schief.

„Jaja?“, wiederholte Kai.

Breit grinste Yuriy. „Soll ich? Immerhin hast du dich gerade selbst angeboten. Oder hast du etwa Angst?

Panisch schüttelte Kai den Kopf. „Nein!“. Allein die Vorstellung Yuriys raue Zunge an seinem Hintern zu spüren, wie sie eine feuchte Spur über die Haut zog ließ ihn heiß werden. Er brauchte eine Abkühlung, oder zumindest etwas Bewegung um sich abzulenken. Fast schon fluchtartig sprang er vom Bett auf und zog seine Runden durch den kleinen Raum, immer Yuriys blaue Augen auf sich spüren.

Weitere Schritte erklangen, als der Rothaarige die Distanz überwand. Er legte seine Arme um Kais schmale Hüfte um ihn eng an sich zu drücken. Etwas in ihm schrie nach diesem Körper auf, auch wenn er es hinter einer Maske verbarg. Er wollte sich an Kai austoben, und ihn lecken bis er käme oder nach mehr bettle. Gott, was tat man nur mit ihm? Bisher hatte er noch niemals solche Gedanken gehabt. Scheinbar wurde er ebenfalls Irre. Doch dann zwang er sich daran zu erinnern, dass er ja eigentlich keine Nähe ausstehen konnte, so ließ er sofort die Gestalt wieder los.
 

Verwirrt über das tun des Rothaarigen runzelte Kai die Stirn. Er legte seinen Kopf in den Nacken um in die blauen Augen aufzusehen. Was war nur mit ihm los? Er benahm sich mehr als komisch. Doch bemerkte er, dass Yuriy wohl eindeutig nicht mehr darüber sprechen wollte. Leise seufzte er auf. Am Besten ließen sie dieses Thema einfahl ruhen. „Mir ist aufgefallen, dass ich scheinbar einen sehr guten Einfluss auf dich habe. Du wurdest doch eingeliefert wegen Suizid, doch bisher hast du nur einmal versucht dich umzubringen und danach niemals wieder. Ist doch schon mal ein Fortschritt“, bemerkte er.

Leise schnaubte Yuriy auf, während er die Arme vor der Brust verschränkte. Bei diesem Thema spannte sich seine Muskeln unter seinem engen Oberteil an. „Ich konnte dies auch kaum, immerhin streunerst du hier ja rum. Da kann man nicht in ruhe sterben.“

Die roten Augen wurden traurig, während Kai langsam seine Hand hob und über Yuriys Wange strich. Die Haut war so weich. „Ich will nicht, dass du stirbst“, wisperte er. Deutlich spürte er wie sich sein Herz allein bei dem Gedanken zusammen zog eines Tages Yuriy in dessen eigenen Blut Tod aufzufinden. Der Verlust wäre zu stark, und er wollte Yuriy nicht verlieren. Er klammerte an diesen sturen, dickköpfigen Idioten. Dieser erstarrt gerade unter der Berührung. Er spürte die warme Hand auf seiner Wange. Auch wenn alles in ihm schrie zurückzuweichen konnte er nur da stehen und es zulassen. Die Hand verschwand dann jedoch auf einmal.

„Warum?“, wisperte Yuriy und mankonnte nicht genau sagen was er meinte. Entweder, warum die Hand zurück wich, oder warum Kai so sehr an das Leben eines Fremden klammerte.

Kai wand den Blick zu Boden, während er nur mit den Schulter zuckte. Er hatte sich diese Frage seit dem Yuriy hier war schon so oft gestellt, aber keine Antwort gefunden. So zog er es vor das Thema elegant zu wechseln. „Mir ist langweilig“, wich er aus, während er sich auf Yuriys Bett sinken ließ.

Dieser schnaubte nur und nahm neben ihm Platz. Da er wohl eh keine Antwort bekommen würde, zog er es vor sich zu beschäftigen, ohne Kai. Erneut zog er sein Buch hervor und wollte lesen, als ein Graublauerhaarschopf seine Sicht versperrte. Große roten Augen sahen ihn bettelnd an. „Liest du mir was aus deinem Buch vor? Ich würde mich wirklich sehr darüber freuen“, erklärte sich Kai.

Leise schnaubte Yuriy, während er einfach den kleinen zur Seite schob um ins Buch sehen zu können. „Du kannst damit nichts anfangen“, meinte er entschieden und wollte endlich etwas lesen.

„Und wieso nicht? Weil das ein Bilderbuch ist und man deshalb ohne Text nicht vorlesen kann? Es ist ja nicht so, als wäre das Schlimm. LRS ist immerhin weit verbreitet.“ Nickend lächelte Kai.

„Und ich bin ein ganz schlimmer Fall“, meinte Yuriy spöttisch.

„Das hab ich mir schon gedacht, bevor ich das mit deiner LRS vermutet habe“

Ein Knurren entwich der Tiefe von Yuriys Kehle. Langsam wurde er wirklich ungemütlich. Es wäre wirklich verlockend Kai einen kopf kürzer zu machen, auch wenn es bei dessen Körpergröße wohl kaum möglich wäre ihn noch kleiner zu machen. Schnaubend wand er den Blick ab. Er sollte ihn einfach gleich umbringen, dann hätte er danach auch endlich ruhe und keinen Nervensäge mehr in seinem Bett. Apropos, was hatte der Typ schon wieder in seinem bett zu suchen?

„Yuriy, was ist denn? ... Was?... WAS?!“

„RUHE!“, brüllte Yuriy um endlich für Stille zu sorgen. Seine Augen verdunkelten sich, und wirkten wie ein Meer mitten in einem Sturm. Jedes Schiff würge kentern bei den hohen Wellen, welche durch seine zustande gekommen waren. „Du Nervst!“ Nach diesem Geständnis kam wirklich ruhe auf, so dass sich Yuriy zufrieden gegen die Wand lehnte. Ein aufseufzen entwich ihm. So schön still..

„Yu-chan?“

... War es eben noch gewesen, bis Kai mal wieder diese unterbrechen musste und dann noch mit einem derartigen Kosenamen.

Yuriys Augenbraue zuckte, während seine Finger sich fest um das Buch schlossen. „LASS DIESEN VERDAMMTEN SPITZNAMEN! Ich hasse ihn!“

Unter diesem Ausbruch zuckte Kai erschrocken zusammen. Er machte förmlich einen Satz auf dem Bett, welches bedrohlich knarrte. „Warum? Magst du mich denn nicht? Immerhin kommt der Spitznamen von Herzen.“

„NEIN!“, brüllte Yuriy, während er sein Buch quer durch den Raum warf, dass es mit einen Donnern gegen die Wand aufschlug, bevor es zu Boden sackte.

„Gar nicht?“

„NEIN!“

„Ein Bisschen vielleicht?“

„NICHT MAL EIN BISSCHEN!“

Bei diesem Ausbruch verklärten sich Kais rote Augen, als müsste er krampfhaft die Tränen unterdrücken, doch konnte er sich ein verräterisches schniefen nicht verkneifen. „Du bist fies“, wimmerte er, bevor er aufsprang. Schnelles Getrappel war zu hören, als er ins Bad stürmte. Laut knallte die Tür zu, dass es schien als würde ein Beben durch den Raum gehen. Zurück blieb ein äußerst verwirrter Yuriy, der die Verbindungstür zum Badezimmer nur anstarren konnte.
 

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Seelenschmerz

Kapitel 7: Seelenschmerz
 

Laut knallte die Tür zum Badezimmer zu. Unzählige Tränen liefen auf der weißen Haut hinab. Hilflos zitterten die Hände, bevor sie sich haltsuchend in die Oberarme krallten, als würde er sich selbst umarmen.

Kraftlos sackte er gegen das Holz der Tür. Er spürte, wie der harte Untergrund sich unsanft in seine Wirbelsäule drückte. Doch war das nichts im Vergleich zu dem Schmerzen in seinem Inneren. //Ich mag dich nicht.... Ich mag dich gar nicht... Ich mag dich nicht mal ein bisschen// Immer wieder hallten diese Worte Yuriys in seinem Kopf nach. Deutlich hörte er den kalten Ton des Rothaarigen, spürte die eisigen Augen, welche sich voller Verachtung in seinen Körper bohrten.

Ein hilflos Schluchzen entwich seiner Kehle, während sein Kinn auf die Brust sank. Graublaues Haar fiel ihm ins Gesicht und versperrte ihm die Sicht. Die roten Augen wirkten verschleiert, als wäre ein Vorhang über diese gefallen. Erneut löste sich eine Träne aus dem Augenwinkel, lief an der Wange hinab und perlte schließlich auf sein Oberteil. Yuriy konnte ihn nicht leiden. Das hatte er ihm eben mehr als deutlich gesagt. Wäre er noch deutlicher geworden, hätte er ihm wohl ein Messer in die Brust gerammt. Sein Leben war für Yuriy doch auch wertlos, wenn er ihn nicht mal leiden konnte.

Fester krallten sich die Nägel in die Oberarme bei diesen Gedanken.

//Warum?... Warum ist für einige Leute ein Leben bedeutungslos? Warum ist MEIN Leben bedeutungslos? Oft habe ich mich gefragt, was ich tun muss, damit man mich um meinetwillen mag, doch noch immer weiß ich keine Antwort. Ich lebe und versuche mir so viel Wissen anzueignen, wie ich kann. Ich will mich verändern, aber nichts dergleichen scheint zu helfen. Meine Familie hat mich im Stich gelassen. Statt sich mit mir zu befassen steckten sie mich lieber hier in diese Anstalt. Freunde habe ich auch keine und Yuriy kann mich auch nicht ausstehen. Warum?

Man sagt doch, dass jeder Mensch in seinem Leben immer wieder Zeiten, oder Phasen hat, in denen er alleine ist. Es soll zum Leben dazu gehören und doch hasse ich es. Bisher war ich mein ganzes Leben alleine, es ist keine Phase, sondern scheinbar mein Schicksal, ein ständiger Begleiter. Ich bin alleine und es scheint, als würde das ein fester Bestandteil meines Lebens sein. Der erste Schritt, seine Einsamkeit zu überwinden soll doch sein, sich selbst zu mögen und sich selbst ein ausgefülltes Leben zu geben. Nur wer mit sich selbst zufrieden ist und alleine mit sich etwas anfangen kann, kann auch mit anderen etwas anfangen. Ich will nicht einsam sein und genau deshalb bin ich doch auf Yuriy zugegangen. Es stimmt, ich bin nicht zufrieden mit mir und meinem Leben, aber ich bemühe mich doch. Reicht das nicht, um mich um meinetwillen zu mögen? Niemand kann sich von heute auf morgen ändern, aber ich kämpfe doch selbst nach Jahren gegen meine Krankheit. Aber das alles scheint nicht zu helfen. Ich bin alleine.... Alleine... Und mir ist so schrecklich kalt... Warum kommt keiner um mich zu Wärmen?//

Fest biss Kai die Zähne zusammen, als sein Körper erzitterte. Die Kälte kroch in seine Knochen, während sich eine Gänsehaut ausbreitete. Die Nägel bohren sich tiefer in die Haut am Oberarm. Das Gefühl von Schmerz breitet sich langsam aus. Physischer Schmerz war bei weitem besser als psychischer. Langsam dämmte es die Kälte in Kais Seele ein. Er konzentrierte sich auf seine Atmung.

Ein...

Und aus...

Ein...

Und aus...

Langsam beruhigte sich sein Herzschlag. Mühsam hob er den Kopf an und ließ ihn mit einem dumpfen laut zurück gegen die Tür sinken. Er war schon froh, dass er sich gerade nicht in einer anderen Persönlichkeit fallen gelassen hatte. Er war krank, dass wusste er und vielleicht war genau deshalb einsam.

„Wenn man anders ist, als die anderen Menschen, muss man einsam bleiben“, murmelte er mit heiser Stimme und zitierte damit ein Buch, dass er vor längerer Zeit gelesen hatte. Deutlich erinnerte er sich noch an den Titel „Schöne neue Welt“. Fahrig schüttelte er den Kopf. Er wollte nicht Denken. Denken sorgte dafür, dass man nicht vergas und so würde der Schmerz bleiben. //Vergessen, ja einfach vergessen was Yuriy gesagt hat, was alle über mich sagen, dass wäre wunderschön.//

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schloss er die Augen.
 

Derweil saß Yuriy noch immer überrumpelt auf der anderen Seite der Tür. Verwirrt legte er den Kopf schief, während seine blauen Augen gerade aus auf die Tür gerichtet waren. Kais Abgang war komisch gewesen. Eher hätte er damit gerechnet, dass er ihn anfaucht, aber ein derartiger Rückzug? //Habe ich Kai wirklich nur mit solch unbedeutenden Worten verletzt? Er sollte sich nicht so anstellen. Es ist doch egal, was andere über einen Denken. Man benötigt eh niemanden außer sich selbst. Ich weiß, dass mich eh niemand so akzeptiert, wie ich bin, warum also andere an mich ranlassen? Kai jedoch scheint anders zu sein. Wir kennen uns kaum und schon hängt er wie eine Klette an mir. Eine Klette, mit sehr vielen Persönlichkeiten, welche einen in den Wahnsinntreiben können. Ich verstehe nicht, wie er so schnell vertrauen fassen kann? Aber erschüttender ist wohl die Tatsache, dass er mich wirklich... Mag... Er mag ich und genau deshalb lief er eben weinend davon. Ich weiß nicht was es war, aber mein innerstes zog sich zusammen, als ich ihn derart sah. Vielleicht sollte ich nach ihm sehen, nur damit er keine Dummheiten macht....//

Unruhig schnappten Yuriys Zähne nach seiner Unterlippe und malträtierten sie. Kurz saugte er sie ein, bevor er sie wieder frei ließ. Ein Seufzen verließ seine Kehle, als er eine Entscheidung fällte. Ergebens erhob er sich vom Bett und schritt hinüber zur Tür.

„Kai?“, rief er nach seinem Zimmergenossen. Etwas in ihm ließ ihn zögern einfach so einzutreten. Vielleicht rechnete er damit, irgendetwas gegen den Kopf geworfen zu bekommen, oder aber er hatte Angst wie er Kai vorfinden würde. Als sich nach einer längeren Zeit nichts tat rief er erneut nach dem Kleineren. Leise schnaubte er auf. //Sicherlich zickt er nur. Ich sollte aufhören meine Gedanken an ihn zu verschwenden...//
 

Auf einmal wurde die Badezimmertür geöffnet und Kai trat ins Zimmer. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als er Yuriy sah. „Sag mal, ist das Essen schon gekommen?“, erkundigte er sich, als wäre nichts gewesen.

Mehrmals blinzelte der Rothaarige. Er hätte mit vielem gerechnet, aber niemals damit. So brachte er nur ein überraschtes: „Nein“, über die Lippen.

„Schade, ich kriege langsam wirklich Hunger. Aber was soll´s, kann man ja kaum ändern.“ Schon fast gleichgültig zuckte er mit den Schultern. Die roten Augen trafen auf Blau. „Sag mal, was habe ich eigentlich im Bad gemacht?“

Entgeistert klappte Yuriys Kiefer hinab. „Das weißt du nicht mehr?“

Als Antwort schüttelte der Kleinere mit seinem Kopf. „Ne, was war denn los? Habe ich irgendwas angestellt?“
 

Noch immer überrumpelt sah Yuriy ihn erst mal nur an. Kai schien sich wirklich an nichts mehr zu erinnern, aber das konnte wohl kaum mit einer weiteren Persönlichkeit liegen. Eher ähnelte das mehr an eine Verdrängung.

Kurz fiel ihm ein Bericht ein, den er mal gelesen hatte, wo man genau dieses Thema behandelt hatte, wo man fragte, was überhaupt verdrängung sei. Und die Antwort war:
 

„Stellen Sie sich eine Fabrik für Stressverarbeitung vor, die einen gewissen Vorrat an Energie gebunkert hat. Normalerweise funktioniert alles reibungslos, der Stress wird weggearbeitet. Mal fällt viel an, Mal wenig; je nachdem wird mehr Energie verbraucht oder weniger. Gefährlich wird es, wenn die Energie erschöpft ist. Dann ist die Verarbeitung von Ängsten und Kränkungen nicht mehr möglich. Sie überfallen das Ich mit Panikattacken, Depressionen, Zwangssymptomen. Nichts funktioniert mehr. Wenn jemand in seiner Verdrängungsfähigkeit sehr geschwächt, wenn er sehr traumatisiert ist, kann er auch geringen Stress nicht mehr verarbeiten. Manche Kriegstraumatisierten empfinden schon das Ticken einer Uhr als unzumutbar und bekommen einen Wutanfall.“
 

Da Kai keine derartigen Wutanfälle hatte schien seine Verdrängung einwandfrei zu funktionieren. Es wäre ungerecht, dass nun gegen ihn zu verwenden, oder?

„Du hast was mehr als peinliches gemacht“, sagte Yuriy dann jedoch. Er konnte auch nichts dagegen machen. Er liebte es den Kleinen zu necken.

Bei dieser Antwort wanderte Kais Augenbraue hinauf. „Oh. Schlimm?“

„Ja, sehr schlimm. Ich habe dich beim Masturbieren erwischt.“

Nun war es an Kai entgeistert zu gucken. Weit wurden die roten Augen aufgerissen. „WAS?!“, entwich es ihm nur.

„Du hast schon verstanden“, versicherte Yuriy grinsend.

„Das... Das ist nicht wahr. Du verarscht mich doch!“ Trotzdem kam Kai nicht herum das vielleicht doch in betracht zu ziehen. Hatte er wirklich masturbiert, vor Yuriy? Allein der Gedanke ließ ihn erröten, als das Blut in seine Wangen schoss.

Leise murrte der Rothaarige. „Ich würde doch niemals wagen dich zu verarschen. Außerdem wäre der Anblick sicherlich gut gewesen.“

„Du hast dich gerade selbst verraten. Du sagtest: wäre. Also habe ich es nicht gemacht. Wie konntest du mir so einen schrecken einjagen, du...!“, wütend fauchte Kai ihn an, doch dann wurde ihre Zimmertür geöffnet. Abrupft endete der Streit, als sie sich der eintretenden Person zu wanden.
 

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Hoffe es hat euch gefallen. Ist Leider etwas kurz geworden, aber nur weil es ein Überleitungskpaitel ist. Bis zum nächsten Mal.
 

phinix

Alltäglicher Wahnsinn

So, ein knappes Vorwort:

Diese FF wird bald beendet sein. es Folgen nach 2 weitere Kapitel, aber mit Kapitel 10 ist Schluss. Hoffe ihr begleitet mich noch den Rest es Weges.
 

Kapitel 8: Alltäglicher Wahnsinn
 

Langsam öffnete sich die Tür und ein blonder Mann trat ein, dessen Körper in weiße Kleidung gehüllt war. Die grünen Augen glitten durch das Zimmer, bevor sich ein Lächeln auf seine Lippen legte. „Ich hoffe ihr beide habt euch gut vertragen. Ich bin Raphael, euer Pfleger und nun bringe ich happa happa für euch“, teilte er ihnen mit.

Sofort wanderte Yuriys Augenbraue hinauf. Er kam sich gerade vor, als würde der Pfleger ihn wie ein kleines Kind behandeln. „Happa happa? Sagen sie mal, für wie alt halten sie uns eigentlich?“, knurrte er. //Was erlaubt dieser Kerl sich eigentlich?//

„Naja, wenn ich dich so sehe für recht jung“, entgegnete Raphael, wobei er grinste. Seine Schritte erklangen, als er durch das Zimmer trat. Er stellte ein Tablett neben Yuriy aufs Bett. „Schön aufessen, sonst regnet es morgen und das wollt ihr ja nicht, vor allem da ihr morgen raus dürft.“ Schon wand er sich ab und ging einmal durchs Zimmer, wo er Kai das zweite Tablett gab. Auf dem weißen Tablett stand etwas Suppe und einen Joghurt zusammen mit Plastikbesteck. „Ich rate dir auch auf zu essen“, knurrte der Pfleger drohend, wobei er die Stimme senkte damit der Rothaarige nichts mit bekam. Als Antwort nickte Kai nur, während sich seine Finger fest in den Plastikrahmen des Tabletts bohrte.

Yuriy hatte von all dem nichts mit bekommen. Seine blauen Augen funkelten vor Wut über die Dreistigkeit des Pflegers. „Nicht noch einmal solche Sätze, oder aber ich vergesse mich!“, drohte er dem Personal.

Raphael wand sich langsam um, so dass sein Blick auf Yuriys traf. „Wie du meinst Kleiner. Aber heute Abend wir das Licht bei euch im Zimmer noch früher gelöscht, da ihr unartig ward. Und noch was… keine weiteren Selbstmordversuche mehr Herr Ivanov.“ Drohend bohrten sich die grünen Augen in Yuriys. Kurz hielten beide Blickkontakt, bevor Raphael erneut lächelte als wäre nichts gewesen. Schon wand er sich ab und verließe das Zimmer. Deutlich vernahm man, wie die Tür verriegelt wurde, sie waren erneut eingesperrt…
 

Allein mit seinen Augen versuchte Yuriy die Tür zu erdolchen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, während er wütend knurrte. „Ich könnte diesen Mistkerl umbringen! Wenn das eine Anstalt sein soll, dann ist es wahrlich keine gute. Jetzt will ich nicht nur mich umbringen, sondern auch noch die halbe Anstalt!“, tobte er vor sich hin.

Derweil setzte Kai ein unechtes Lächeln auf. Kurz bückte er sich und stellte das Tablett auf den Boden. Hunger hatte er eh nicht, aber war es für ihn nichts ungewöhnliches. Er ass eh nie viel. Mit einem Plumps ließ er sich aufs Bett fallen. Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. „Was solls, es gibt sicherlich schlechtere Anstalten. Was willst du mehr?“

„Ich soll von meinem Selbstmord kuriert werden, doch wenn ich hier raus komme kann ich dann locker als Attentäter anfangen!“, knurrte der Rothaarige.

Amüsiert lächelte Kai auf. „Wenn du raus kommst Yuriy, wenn…“, erinnerte er ihn. //Es mag egoistisch von mir sein, aber will ich nicht, dass Yuriy als geheilt entlassen wird. Auch wenn er mich nicht mag, ich habe ihn gerne. Er soll bei mir bleiben und das geht nur hier an diesem Ort… werde bitte nicht gesund Yuriy, auch wenn du von mir weg willst ich brauche dich.//
 

Grummelnd beäugte Yuriy den Teller. Er wollte keine Gedanken daran verschwenden ob er hier raus käme. Allein der Gedanke für immer hier eingesperrt zu sein ließ ihn wahnsinnig werden, was im Ende dazu führen würde, dass er für immer hier fest säße. So lenkte er sich ab und besah sich lieber das Essen. „Suppe und Joghurt?“

Leicht nickte Kai. „Ja. Es gibt nur jeden zweiten Tag etwas vernünftiges. Die Anstalt halt leider nicht all zuviel Geld und spart an allen Enden, auch an unserem Essen.“

Leise murrte Yuriy auf und schob das Tablett weit von sich weg. Er dachte nicht in Traum daran so etwas zu essen. „Die sollen uns was vernünftiges geben“, meckerte er. „Das ist doch Essen für alte zahnlose, krankes und schwache Menschen, die nicht kauen können. So was ist doch entwürdigend. Das hier ist kein Altersheim! Sollen sie es dennen doch geben, ich will was vernünftiges wie Fleisch. Ich bin entschlossener Karnivore, sprich Fleischfresser und weigere mich etwas anderes zu Essen. “

Dieses Geständnis ließ Kai nur die Augen rollen. Nachdem sie dies besprochen hatten breitete sich schweigen in dem Zimmer aus. Nachdenklich starrte Yuriy die weiße Wand an, während seine Gedanken abschweiften. Es gab wirklich sehr viele Mordmethoden für einen Pfleger.

Unruhig rutschte Kai derweil auf seinem Bett hin und her. Die Stille machte ihn verrückt, außerdem hatte er ein großes Problem. „Laaaaangweilig“, krähte er.

Als die wundervolle Stille derart rüppig unterbrochen wurde hob Yuriy kurz den Blick. Er versuchte mit seinen eisblauen Augen Kai zu erfrieren, damit er ruhe gab, aber…

„Langweilig!“, wurde schon von Kai dessen Aussage wiederholt.

Ungehalten zuckte Yuriys rote Augenbraue. //Irgendwann raubt mir der Kleine noch sämtliche nerven. Vielleicht wird er ja sogar mein erstes Mordopfer. Obwohl.....wenn er so weiter macht auf alle Fälle. Was denkt er eigentlich, wer ich bin? Ein Alleinunterhalter? Ich bin nicht für sein privates Vergnügen hier, nur damit er sich nicht langweilt.// Abfällig schnaubte Yuriy. „Und was habe ich mit deiner Langeweile zu tun?“, schnarrte er.

„Mach was dagegen!“

„Wieso schon wieder ich?“

„Wer sonst? Siehst du hier noch jemand anderen außer dir, der mich beschäftigen könnte?“

„Ja!“

Überrascht blinzelte Kai bei dieser Antwort. Dann beugte er sich nach vorne, wobei seine Augen vor Neugierde blitzen. „Und wen? Hast du etwa einen unsichtbaren Freund?“, hackte er deshalb nach.

„Nein, aber du deine ganzen Persönlichkeiten, wo eine nerviger als die andere ist“, stichelte Yuriy.

Der Graublauhaarige blinzelte verwirrt, da er die Pointe mal wieder nicht mit bekommen hatte. „Und wie sollen die gegen meine Langeweile helfen?“

Allmählich würde Yuriy wirklich genervt. „Weiß ich doch nicht! Rede mit ihnen!“, fuhr er Kai wütend an.

Unbeeindruckt vom angriffslustigen Tonfall schnaubte der Kleinere. „Das geht so aber doch nicht Yuriy“, tadelte er ihn. „Ich kann nicht mit denen reden. Aber da wäre noch was Yuriy. Duuuhuuuu? Darf ich heute Nacht wieder bei dir schlafen?“ Ein flehender Ausdruck lag bei dieser Frage in den roten Augen. „Büdde Yuriy.“

„Wieso?“, fragte Yuriy bemüht gleichgültig. //Was muss er mich auch so ansehen? Er wirkt wir ein vernachlässigtest Katzenbaby mit den großen roten Augen. Man möchte ihn nur noch zu sich hohlen. Wie soll ich da nur nein sagen? Das war mehr als fies…//

„Weil ich nicht gerne alleine im Dunkeln schlafe.“

„Na und? Hast du doch auch, als ich noch nicht da war.“

Verlegen senkte Kai sein Gesicht. Graublaue Strähnen fielen ihm ins Gesicht und verdeckten so die leichte röte. Schüchtern schüttelte er seinen Kopf. „Nein, habe ich nicht wirklich alleine geschlafen. Der Pfleger von vorhin war so nett und hat bei mir geschlafen“, gestand er nuschelnd.

Erstarrt weiteten sich Yuriys Augen. „Was..?" Er spürte wie sich sein Herz verkrampfte. Es schien ihm, als würde glühend heiße Lava durch seine Adern gepumpt werden. //Was ist das nur für ein Gefühl? Als er mir gestand, dass jemand anderes außer mir neben ihn gelegen hat, kam dieses Gefühl in mir hoch. Am liebsten würde ich Kai eng an mich pressen, zeitgleich jedoch diesen Pfleger mehr denn je töten. Was ist nur los mit mir?//

„Ist halt so gewesen. Nun geht das jedoch nicht mehr, da er seine Schicht ändern musste. Er kann Abends nun nicht mehr, deshalb sollte ich ja auch einen Zimmerpartner bekommen, da gehofft wurde, dass deine bloße Anwesenheit mir helfen würde“, erkläre Kai ruhig.

„Wird endlich erwachsen“, zischte der Rothaarige. Wütend ballten sich seine Hände zu Fäusten. Im Moment betete er das erste Mal zu Gott, dass der Pfleger Raphael hier noch einmal auftauchen würde, damit er in umbringen konnte.

„Dann hör du auf dich umbringen zu wollen!“

„Das sind zwei völlig verschiedene Sachen. Du kannst das damit nicht vergleichen. Außerdem warum solltest du wollen, dass ich mich nicht umbringe?“, fragte Yuriy aufbrausend.

„Ganz einfach: Ich will nicht, dass du abkratzt du dämlicher Idiot! Krieg endlich in dein Dickkopf rein, das dein Leben was bedeutet, vor allem MIR bedeutet es etwas. Aber egal, darf ich nun bei dir schlafen, oder nicht? Ich habe noch immer keine Antwort“, wechselte Kai auf einmal das Thema.

Leicht überfordert über den abrupten Themenwechsel blinzelte Yuriy mehrfach. Er wollte nun nicht über die Nacht reden, sondern viel lieber das andere Thema vertiefen. So fragte er verwirrt nach: „Wieso willst du nicht, dass ich abkratze?“

„Zu erst beantwortest du meine frage, dann ich deine.“

Yuriy war überrascht, von der Gerissenheit des Kleineren. So hatte er ihn bisher niemals erlebt, seit dem sie hier waren. Er wirkte so.. vernünftig und klar im Kopf. Seufzend nickte er. „Also gut, wenn es unbedingt sein muss, aber wehe du erdrückst mich wieder, dann schläfst du auf dem Boden!“

Ein Ruck ging durch den Köper des Rotäugigen. Fest krallte er sich ins Bettlacken fast um sich selbst daran zu hindern aufzuspringen und sich Yuriy um den Hals zu werfen. Ein vergnügtes aufquietschen, konnte er dennoch nicht unterdrücken. Wie Feuer strahlten seine Augen und ein lächeln legte sich auf seine Lippen. „Danke Yuriy, du bist klasse. Ich würde dich am liebsten Knuddeln.“

„Lass es lieber und nun Antworte mir endlich.“

„Was? Ach so ja, ich will nicht, dass du stirbst, da ich ja sonst wieder alleine wäre. Ich mag deine Gegenwart, denn mit dir ist es hier drin gleich viel lustiger“, versicherte Kai und schenkte Yuriy ein umwerfendes Lächeln. „Außerdem mag ich dich, es wäre schade, wenn du stirbst. Du bist doch sooooooo nett. Dann kommt noch hinzu, dass jedes Leben wertvoll ist und man es nicht einfach so beenden soll.“

„Ich bin NICHT nett!“, zischte der Rotschopf.

Leicht nickte Kai. „Natürlich bist du es, auch wenn du ab und zu etwas gemein bist, aber im großen und ganzen bist du nett, sonst hättest du mich ja nie bei dir schlafen lassen“, erinnerte er ihn.

„Das ist nun gestrichen!“, zischte Yuriy. Er dachte nicht im Traum daran sein Wort zu halten, wenn der andere ihn mit einem derart abartigen Wort wie nett in Verbindung brachte. Zum Glück hatte er noch nichts gegessen, sonst wäre es ihm spätestens jetzt wieder hoch gekommen. Er und nett? Niemals…

Wie ein eh vor dem Gewehrkolben saß Kai da. Die roten Augen waren weit aufgerissen, während sich in ihnen der Schock wieder spiegelte. „Was?“, krächzte er heiser. „Bitte lieber Yuriy“, versuchte es er und sah Yuriy flehend an.

Unbeeindruckt zog dieser nur eine Augenbraue hoch.

„Komm schon Yuriy, bitte sei wieder lieb.“

Die andere Augenbraue wanderte ebenfalls hinauf, zusammen mit einem gezischten: „Keine Lust.“

„Yuriy! Du kannst doch nicht einfach so dein Wort brechen“, quengelte Kai.

„Ich habe nichts dergleichen versprochen“, kam die kühle Erwiderung.

Murrend ließ sich der Rotäugige seitlich aufs Bett fallen und drehte Yuriy den rücken zu. Schmollend rollte er sich ein.

„Zicke“, war Yuriys Kommentar.

Ein Schnauben war das einzigste was darauf hin von der anderen Seite des Raumes erklang.

„ZICKE!“

Doch statt eines bissen Kommentars zog Kai es vor seinen Zimmer genossen komplet zu ignorieren.

„Kai-chen?“

Ergebens schloss dieser die Augen und reagierte noch immer nicht.

„Kai?“ Langsam erhob sich Yuriy, bevor er durch das Zimmer schritt und auf Kai zuging, welcher sich jedoch noch immer nicht rührte. Leicht legte er Rothaarige den Kopf schief, wobei er sich über den anderen Körper beugte. Mit einem Seufzen auf den Lippen schlang er vorsichtig die Arme um Kai. Sofort spürte er, wie der Kleinere zusammen zuckte. Zeitgleich hob sich der Kopf und ihre Blicke trafen aufeinander. Siegessicher grinste Yuriy. Er bekam halt immer seinen Willen.

„Lass los?“, fauchte Kai.

„Ich denke nicht daran“, entgegnete Yuriy ruhig, während er breit grinste.

Eine ganze Zeit lang saßen sie sich einfach nur an, dann schlangen sich auf einmal Kais Arme um die Hüften des Blauäugigen. Fest presste er den größeren an sich, bevor er seine Zähne in dessen Hals schlug. Die Finger gruben sich tief in Yuriys Schulterblättern, welcher schmerzhaft aufkeuchte. Er spürte etwas feuchtes an seinem Hals, sein Blut… //Scheiße, wie fest kann ein Mensch denn eigentlich zu beißen?// fragte er sich selbst. Schließlich überwand er die Schrecksekunde und versuchte sich zu befreien. Knurrend wand er sich in dem Griff, aber war Kai erschreckend stark. „Kai!“, zischte Yuriy. Er spürte wie ihm langsam schwindelig wurde, da er immer mehr Blut verlor. Auf einmal am ihm eine Idee. Eine wundervolle Gleichung erschien in seinem Kopf. Blutverlust = Tod. Sofort erlahmten sämtliche Versuche sich zu wehren. Er ließ es einfach geschehen, erwartet freudig den Tod. Endlich wurde alles für ihn Schwarz.
 

Das erste was Kai spürte, als er wieder klar wurde, war das Blut. Erstarrt schob er Yuriy neben sich, während sich seine Augen weiteten. „Oh gott“; wisperte er. Noch immer schmeckte er den metallischen Geschmack auf seiner Zunge. Er sah Yuriy, der bewusstlos da lag ohne sich zuregen. Um ihn noch zu retten presste Kai eine Hand auf die Halswunde und rief zeitgleich nach einem Pfleger. Jemand musste Yuriy helfen…

Dann ging alles viel zu schnell. Die Tür wurde aufgerissen und man nahm ihm Yuriy weg. Bevor Kai noch reagieren konnte spürte er einen Stich im Hals von einer Nadel, danach wurde die Welt verschleiert. Mühsam konnte er seine Gedanken fassen. //Schon wieder bekomme ich dieses Mittel. Wie oft schon in letzter Zeit? Es kommt mir vor, als würde mein Zustand immer schlimmer statt besser... Dabei wollte ich Yuriy doch nie weh tun.. Yuriy.. Hoffentlich kommt er durch..// Ein Schleier legt sich über seinen Geist, bis er völlig abwesend war. Derweil kämpfte man um Yuriys Leben.
 

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Hoffe es hat euch gefallen.

Kratzbürstig

Bald habt ihrs geschafft und diese FF ist vorbei. Aber was danach?

Ihr habt nun die Wahl.

1. Keine weiteren FFs, erst die bestehenden alle fertig machen nach dem Motto: “Bist du wahnsinnig schon wieder ne neue FF anzufangen?”

2. Vorgeschichte zu “Bloodlines” mit Yuriy in der Hauptrolle. Wie wurde er zum Vampir und was geschah danach?

3. Eine ganz neue Vampir FF

4. Eine AU (ohne Vampire) welche in der Zukunft der Erde spielt, nachdem ein Unglück geschehen war und die Welt sich gewandelt hatte.

5. Eine Rein-Lycaner FF (ohne Vampire)

6. Was ganz anderes, am Besten mit Vorschlägen was ihr gerne lesen würdet.

7. (andere Serie)Black Dagger FF
 


 

Kapitel 9: Kratzbürstig
 

Nachdem Yuriy fast gestorben wäre, kämpfte man erneut um sein Leben. Als er über den Berg war brachte man ihn wieder auf sein Zimmer, wo er in sein Bett gelegt wurde. Seine Haut war unnatürlich blass und bildete einen scharfen Kontrast zu seinem roten Haar. Nur langsam hob sich seine Brust, als wäre jeder Atemzug eine Qual für ihn. Irgendwann zuckten seine Augelieder, bevor sich seine Augen mühsam öffnete. Das erste was er sah war die weiße Zimmerdecke. Das Dröhnen in seinem Kopf verriet ihm, dass er nicht Tod war. //Ich lebe noch… Warum nur?//

Mühsam drehte er den Kopf zu Seite. Überrascht stockte ihm der Atem, als er die zusammen gekauerte Gestalt neben seinem Bett sah. Vor dem Bett kniend, und den Kopf auf die Matratze gelegt war dort Kai. Das graublaue Haar fiel ihm wirr ins Gesicht, und die dunklen Ringe unter den Augen zeugten davon, dass er schon lange bei Yuriy wache hielt. Das Herz des Älteren verkrampfte sich. //Scheinbar hat der Kleine sich sorgen um mich gemacht… verdammt, was wäre überhaupt passiert, wenn ich wirklich gestorben wäre? Kai wäre dann gewissermaßen mein Mörder gewesen und würde dementsprechend bestraft werden. Doch egal was andere ihm antun, ich glaube der Selbsthass wäre für ihn am schlimmsten geworfen. Er machte sich jetzt ja schon genug Vorwürfe, mein Tod hätte ihn endgültig aus er Bahn geworfen. Auch wenn ich bisher immer sterben wollte, ich glaube ich will es nun nicht mehr, nicht so, dass Kai die Schuld hätte. Ich werde einen anderen Weg finden.//

Ein verschlafenes Murren riss ihn aus seinen Gedanken. Kai regte sich, bevor er die Augen aufschlug. Als sein Blick Yuriys traf nahmen die roten Augen einen ängstlichen Ausdruck an, und schon wichen sie dem Blickkontakt erneut aus.

„Tut mir Leid“, wisperte Yuriy. Er hatte nicht vor jemals wieder diese Worte zu wiederholen, also hoffte er, dass der andere ihn verstanden hätte.

Überrascht zuckte Kai zusammen. Schließlich schüttelte er seinen Kopf. „Nein, es muss dir nicht Leid tun. Es ist eh nur meine Schuld. Ich habe dich verletzt und fast verbluten lassen… Ich weiß, dass du mir niemals vergeben wirst, trotzdem tut es mir leid“, gestand er. Die roten Augen schimmerten von ungeweinten Tränen und drohten jeden Moment überzulaufen.

Energisch schüttelte Yuriy bei diesen Selbstvorwürfen den Kopf. „Du hast keine Schuld Kleiner. Zu einen wolltest du es nicht, und zum anderen habe ich es selbst zu gelassen. Ich wollte es so, sterben und diese Welt hinter mich lassen.“

„Es ist meine Schuld gewesen! Nur meine!“

Langsam reichten dem Rothaarigen diese Selbstvorwürfe. Er hatte es geschafft über seinen Stolz zu springen und nun machte die Heulsuse alles kaputt. Wütend knurrte er auf, bevor er Kai energisch eine Kopfnuss verpasste. Durch die rückvolle Bewegung wurde Yuriy jedoch unsanft an seine Halswunde erinnert. Sie zog unter dem Verband als würde sie jede Sekunde erneut aufreißen.

Unter dem Schlag zuckte der Jüngere zusammen, doch nahm er es ohne wieder Worte hin. //Ich habe diese Schläge verdient und noch viel mehr davon. Es ist meine gerechte Strafe wegen dem Biss. Warum musste ich ausgerechnet Yuriy beissen? Das wollte ich nie… nie…//

„Es ist MEINE Schuld, krieg das in deinen Dickkopf rein. Hätte ich mich gewährt, wäre es niemals so weit gekommen. Ich hätte mich locker befreien können!“, zischte Yuriy.

Erneut schüttelte Kai nur mit dem Kopf, aber verschwand die Geste in der Dunkelheit, da das Licht ausging. Die Pfleger schienen ihr Versprechen wahr zu machen, dass sie früher bei ihnen dunkel machen würden. Deutlich spürte Kai die Panik welche sich in sein Körper kämpfte. Kälte kroch durch seine Knochen. „Gute Nacht“, wisperte er. Schließlich sprang er auf und stürzte durch die Dunkelheit in sein Bett. Er verkroch sich förmlich unter der Decke, hoffte, dass sie ihm in der Finsternis Schutz gewährte, da er seiner Ansicht nach kein recht hatte bei Yuriy zu schlafen.

Überrascht weiteten sich dessen Augen. Er starrte in die Dunkelheit und versuchte zu erahnen, warum Kai in sein eigenes Bett gekrochen war, immer… „Ich dachte du wolltest bei mir schlafen?“, fragte er verwirrt in die Finsternis mit der Gewissheit, dass der andere ihn hören würde.

Ein einfaches, leises „Nein“, erklang. Auch wenn es so einfach dacher gesagt wurde sah es in Kais innerem nicht so aus. Unruhig glitten seine Augen umher. //Überall ist es dunkel. Bilde ich es mir nur ein, oder greift es nach mir? Ich spüre bereit die eiskalten Finger auf meiner Haut… Sie sollen mich nicht anfassen.. Genug!// Ruhelos glitten Kais eigene Finger über seiner Haut und kratzten über jene. Nur durch diesen Schmerz konnte er die Einbildung verdrängen, dass etwas fremdes ihn berührte. Immer stärker kratzte er sich. Er wollte sich nur ablenken, auch wenn es schmerzte, es war ihm einfach egal. //Ob Yuriy sich immer so fühlt? Vielleicht will er deshalb sterben um diesem Gefühl zu entkommen. Ich könnte es langsam verstehen, denn ich halte es jetzt schon kaum aus. Ich will das es aufhört, egal zu welchem Preis…//
 

„KAI!“

Unter der lauten Stimme zuckte der Angesprochene zusammen. In Gedanken hatte er gar nicht wahrgenommen, wie Yuriy schon länger nach ihm rief. „Yuriy?“, hauchte er heiser und zugleich ängstlich.

„Ja?“, erklang es fragend.

„Ich habe Angst..“

Eine lange Zeit folgte nichts, aber schließlich meldete sich Yuriy erneut zu Wort: „Komm her.“

Zögerlich stand Kai auf. Er zwang sich ein Schritt nach dem anderen zu tun, bevor er schließlich vor Yuriys Bett stand. Der Kopf des Graublauhaarigen war gesenkt, und die Finger fest mit einander verflochten. Trotz der Dunkelheit nahm er aber dann wahr, wie die Bettdecke einladen hochgehalten wurde. Es schien ihm wie ein Hoffnungsschimmer zu sein. Noch immer leicht zögerlich kroch er neben den warmen Körper, als er schon eng an diesen gezogen wurde.

„Was hast du?“, wisperte Yuriy, da er auf einmal spürte wie der Kleinere sich zitternd an ihn drückte. Doch statt einer Antwort zu geben schüttelte Kai nur den Kopf, bevor er sich schutzsuchend an den Älteren drängte. Endlich schien Yuriy zu verstehen und festigte seinen Griff. Er war bereit die Dunkelheit zu bekämpfen.

„Danke…“, murmelte Kai leise, bevor beide in einem tiefen Schlaf versanken ohne von Alpträumen heimgesucht zu werden.
 

„Guten Morgen!“, krähte eine Stimme, kaum das die Zimmertür aufgerissen wurde. Mehr als gut gelaunt stürmte der Pfleger Raphael ins Zimmer. Er störte sich nicht mal von dem Anblick der beiden Patienten in einem Bett. Eng lag Kai an Yuriy und hatte sein Gesicht in dessen Brust vergraben, wobei er noch immer tief und fest schlief. Der Rothaarige hingegen öffnete knurrend die Augen. Sofort wurde Yuriy bewusst, dass sein Tag mies anfing. So wollte sicherlich keiner geweckt werden.

Kichernd kam Raphael dichter. „Nein, wie süß. Ihr seid ja ein richtig süßes Päärchen, ihr zwei. So was hab ich ja noch nie gesehen“, trällerte er.

Yuriys Laune war mies und das ließ er auch ohne zu zögern an dem Weckpersonal aus. „Sag mal, bist du ein Mädchen ,oder was?“, fauchte er. Jedoch schienen seine Worte ihre Wirkung zu verlieren, da sich Kai in dem Moment schnurrend an Yuriy kuschelte.

„Nein ich bin kein Mädchen, aber du dafür Schwul, mein Kleiner“, kam die unbekümmerte Antwort.

„WIE WAR DAS?!“

„Du bist Schwul und stehst auf Kai, dass merkt doch jeder. Und nun mein kleines Sonnenscheinchen weck doch bitte Kai“, bat Raphael.

Wütend knurrte Yuriy. „Diese Anstalt bildet Massenmörder aus, oder? Und du stehst als erster auf meiner Liste“, schwor er, während er sanft Kai anstupste.

Leise murrend zuckte dieser zusammen, als sich ein Finger zwischen seine Rippen bohrte. Verschlafen öffnete er die Augen, aber kaum erblickte er Raphael stieß er ein drohendes fauchen aus, wobei sich sein Körper zusammen rollte.

Überrascht sah Yuriy zu seinem Mitbewohner, bevor er breit grinste. Dessen Reaktion verstand er völlig bei dieser blonden Nervensäge.

Frustriert seufzte Raphael auf, als er Kai derart sah. „Schon wieder? Dieser Katzenanteil kommt in letzter Zeit aber immer öfters zum Vorscheinen. Aber gut, Yuriy du musst dann wohl alleine rausgehen. Heute ist für euch Freigang im Hof, doch so kann Kai nicht mit kommen.“

Die ganze Zeit über wurde er aus Kais roten Augen beobachtet, wobei er immer wieder leise fauchte. Sein Rücken war leicht durchgedrückt, als würde er ein Katzenbuckel machen.

Derweil setzte Yuriy sich auf und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand. „Ich gehe nicht ohne ihn raus“, bemerkte er nur ruhig.

„So darf er aber nicht raus, also gehst du nun alleine Yuriy, ende der Diskussion! Du gehst und derweile gebe ich Kai sein Medikament, nicht dass er sich am Ende noch selbst verletzt.“ Ein scheinheiliges Lächeln schlich sich auf die Lippen es Blonden.

Der Graublauhaarige drückte sich derweil an Yuiys Seite. Er hob seine Hand an und leckte über seinen Handrücken, was er mit einem zufriedenen Schnurren bekundete. Er schien mehr als zufrieden mit seiner Reinigung zu sein. Entspannt rollte er sich schließlich wieder ein und legte dabei sein Kopf auf Yuriys Schoss.

Dessen Augenbraue wanderte elegant hoch bei den Aussagen des Pflegers. „Wie soll Kai es bitte schaffen sich selbst zu verletzen? Er hat keine Kallen und seinem Schwanz kann er auch schlecht hinter her jagen“, stellte er fest. Er platzierte eine Hand auf Kais Kopf und streichelte ihn, was dieser schnurrend zur Kenntnis nahm.

„Du kennst ihn nicht und nun raus!“, herrschte Raphael ihn an. Aus einer Tasche von seinem Kittel zog er eine Spritze hervor, in der sich eine Flüssigkeit befand. Wie auf Kommando gab Kai seine entspannte Haltung auf. Er richtete sich auf und fauchte wütend, als der Pfleger dichter kam. Fast hätte die Injektionsnadel seine Haut durchbohrt, als Kai handelte. Er hob seine Hand und zerkratzte dann Raphaels Hand. Deutlich erkannte man die blutigen Spuren auf der Haut. Fluchend zog Raph seine Hand zurück, wobei seine grünen Augen sich wütend in die Möchtegern Katze bohrten.

Breit grinste Yuriy über die Verletzung, in seinen Augen hatte dieser Mann es nicht anders verdient. Langsam war ihm Kais Katzenseite richtig sympathisch. //Schadenfreude ist doch noch immer die beste Freude.// Ruhig lagen seine Augen auf der Spitze. „Wofür ist das Mittel eigentlich gut?“, erkundigte er sich.

„Um ihn ruhig zu stellen. Außerdem soll es verhindern, dass seine Persönlichkeit derart spaltet“, kam die zögerliche Antwort, doch ließ Raphael dabei niemals Kai aus den Augen, welcher Fauchend an die Wand zurück wich.

Derweil wanderte eine rote Augenbraue hinauf. „Sicher? Nach Kais Verhalten nach zu urteilen, habe ich das Gefühl, dass es eher anders herum wirkt.“

„Wir wissen sehr genau was wir tun. Ich bezweifle das du einen Doktortitel hast, also mich dich nicht ein! Nun geh hinaus in dem hof!“, kam der barsche Befehl vom Pfleger.

„NEIN!“

Erschrocken fauchte Kai auf, als Yuriy so brüllte. Fest presste er seinen zitternden Leib gegen die Wand, während er seine Augen weit aufriss.

„Und warum nicht Yuriy Ivanov?“

„Weil ich nicht will!“, knurrte er. Zeitgleich mit seinen Worten erhob er sich vom Bett du stellte sich schützend vor Kai. „Ebenso werden sie ihm weder was verabreichen, noch sonst etwas antun! Oder aber sie werden mich kennenlernen und ich werde früher zum Mörder als sie es sich erträumt haben. Kai beruhigte sich auch so wieder, ohne dieses Mittel, also lassen sie ihn in ruhe! Ich kenne ihn mittlerweise und kann so was einschätzen.“
 

Die ganze Diskussion wurde aus ein Paar verängstigten roten Augen verfolgt. Kai verstand nicht, was hier vor sich ging. Sein Blick glitt kurz zu dem Rothaarigen, welcher für ihn Sicherheit bedeutete, aber konnte es nicht seine Angst lindern. Drohend fauchte er, während er sich eng an die Wand drängte. Hilflos kratzten seine Nägel über die glatte Oberfläche der Wand, als ob er sich ein Fluchtweg graben wollte. Die Haut von Kai kratzte sich langsam durch den Engen Kontakt ab.
 

Derweil resignierte der Pfleger. „Also gut, machen wir es zu erst auf deine Weise. Nun mach, oder aber ich helfe ihm auf meine Art.“ Zur Verdeutlichung hob er die Spritze in die Höhe.

Ein Schnauben entwich Yuriy. Schließlich drehte er sich um und ging auf sein verängstigtes Kätzchen zu. Behutsam bewegte er sich, darauf achtend keine hektische Bewegung zu machen. Langsam ließ er sich in die Hocke sinken und hielt Kai seine Hand hin. „Na komm zu mir Kleiner“, bat er ihn und legte zeitgleich ein liebenswertes Lächeln auf. „Ganz ruhig, keine Angst. Ich würde dir niemals was tun, versprochen. Sei nu brav. Niemand hier wird dir was tun, solange ich da bin.“

Unter den sanften Worten entspannte Kai sich langsam und sein fauchen erstarb. Noch immer lag misstrauen in seinem Blick, doch dann kamen langsam dichter. Er schmiegte sein Kopf an die ausgesteckte Hand, bevor er anfingen zu schnurren.

Lächelnd streichelte Yuriy durch das weiche Haar. Schließlich wand er sein Kopf Raphael zu, während sich Stolz in den blauen Augen spiegelte. „Siehst du? Ich habe eine sehr gute Wirkung auf ihn. Er ist ganz brav. Und meistens ist er in meiner Nähe immer der normale Kai“, erklärte er.
 

Ein Schatten glitt über Raphaels Gesicht. //Verdammt, das wird dem Anstaltsleiter überhaupt nicht gefallen.// Schnell hatte er sich wieder in Griff und lächelte gespielt. „Das freut mich, da ich nun jedoch nicht mehr gebraucht werde gehe ich“, mit diesen Worten rauchte er aus dem Zimmer und verschloss hinter sich die Tür.
 

Von all dem bekam Kai nichts mit. Er schmiegte sich schnurrend an Yuriy und leckte dann über Yuriys Wange, welcher auf diese feuchte Weise aus seinen Gedanken gerissen wurde. Leise murrte Yuriy. //Der hat mich doch nicht etwa abgeleckt, oder?//

Seine Frage beantwortete sich selbst, da Kai ihn unter einen lieben Blick erneut über die Wange leckte und so seine Gefühle kundgab. Grummelnd nahm Yuriy dies hin. Wer konnte so einem Kätzchen schon böse sein? Er nicht, er war kein Menschenfreund, aber dafür Tierlieb. So kraulte er Kai sanft, welcher sich schnurrend wieder einrollte und langsam eindöste. Sanft lächelnd streichelte Yuriy ihn immer weiter.

Auf einmal schreckte Kai auf, da ihm bewusst geworden war, was er da gerade tat. Sein Gesicht nahm eine feuerrote Farbe an. „Ich …Sorry“, nuschelte er, wobei er sich langsam aufsetzte..

Verwirrt sah Yuriy ihn an, aber dann kam ihm die Erleuchtung, „Wieder normal?“, erkundigte er sich.

Schüchtern nickte der Gefragte, während er von Yuriy wegrutschte. Er wusste, dass dieser keine Nähe mochte und ging deshalb auf abstand. „Ähm ja, ich bin wieder ich. Was war eigentlich los? Ich erinnere mich an nichts mehr. Das letzte was ich weiß ist, dass ich an deiner Seite eingeschlafen bin.“

„Du hast Katze gespielt und den Pfleger gekratzt“, erklärte Yuriy schaden froh.

Erstarrt saß Kai da. „Was.. Aber wieso denn?“

„Zum einen wolltest du nicht geweckt werden und zum anderen wolltest du wohl nicht raus.“

„Nur wegen so was hab ich ihn gekratzt? Na super“, murmelte er und seufzte. „Aber warum bist du eigentlich auch noch hier? Du hättest doch raus gehen können.“

Fahrig kratzte sich Yuriy am Kopf. Er wusste nicht, wie er die Frage beantworten sollte. Eigentlich war er ein Naturfreak ohne Ende, aber Kai musste ja nicht wissen, dass er nur wegen ihm geblieben war. So zuckte er mit den Schultern. „Ich hatte halt einfach keine Lust.“

Skeptisch sah Kai ihn an, aber dann gab er sich mit der Antwort zu frieden. Irgendwie hoffte er heute auf etwas Zweisamkeit mit Yuriy, ohne nervende Pfleger
 

*****************************************************************
 

Hoffe es hat euch gefallen

Getrennt, oder doch Zusammen?

Endlich geht es weiter, mit dem letzen Kapitel. Danke an alle Kommischreiber. *verbeug* bin euch dankbar, dass ihr bis hierhin durchgehalten habt.
 

Kapitel 10: Getrennt, oder doch Zusammen?
 

Schweigend saßen beide Patienten in Zimmer 13 einfach nur da und sahen sich an. Eine Angenehme Stille herrschte im Zimmer, doch schon wurde die Tür aufgerissen und jemand trat ein. Kurz glitt Raphaels Blick durchs Zimmer, bevor er zufrieden nickte. „Scheinbar sind alle wieder normal sehr schön. Du Yuriy kommst nun mit mir mit, du kriegst nun nämlich das Privileg eines extra Zimmer, natürlich nur zu deiner eigenen Sicherheit. So kann Kai dir nichts mehr tun, so dass wir uns vollsten mit deiner Therapie befassen können.“

Blitzschnell sprang Yuriy vom Bett und knurrte auf. Seine blauen Augen wirkten wie Eis, während er seiner Wut Luft machte. „Ich denke nicht daran das Zimmer zu wechseln! Warum auch? Ich habe einen sehr guten Einfluss auf Kai!“ //Und er irgendwie auch auf mich//, ergänzte er in Gedanken. Kurz glit sein Blick zu Kai, der mit weit aufgerissenen Augen da saß. //Was nun wohl in seinem Kopf vor sich geht? Sicherlich denkt er an die Nächte, die alleine hier verbringen müsste, wenn ich wirklich gehen sollte. Aber dazu wird es nie kommen. Ich lasse ihn nicht alleine. Egal was es mich kostet ich werde auf ihn aufpassen, denn uns beiden tut die Zweisamkeit gut.//

Drohend blitzen die grünen Augen des Pflegers auf. Mit wenigen Schritten überwand er die Distanz und ergriff Yuriy grob am Oberarm. Tief bohrten sich die Nägel in die Haut. „KOMM!“ herrschte er ihn an und zerrte ihn Richtung Tür.

Ein wölfisches Knurren erklang, bevor der Rothaarige es sich schaffte los zu reißen. „WAGEN SIE ES NICHT NOCH EINMAL MICH ANZUFASSEN!“

„Ich werde es noch oft tun, wenn du nicht freiwillig dieses Zimmer verletzt und nun komm!“, zischte Raphael wütend.

„Wut steht ihnen“, gab Yuriy unbeeindruckt zurück.

„Schön und dir würde dafür sehr gut gehorsam stehen. Und nun komm.“ erneut ergriff er de Oberarm des Patienten und zerrte ihn weiter. Noch immer wand dieser sich im Griff, aber schaffte er es nicht frei zu kommen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließen sie das Zimmer und ließen Kai alleine zurück. Laut knallte die Tür zu, bevor der Raum wieder abgeschlossen wurde. Zurück blieb ein verlassener Rotäugiger, über dessen Wange eine einzelne Träne glitt.
 

Auf dem Flur war es nicht so ruhig, noch immer wütete Yuriy, wie ein Wolf. Er versuchte frei zu kommen, und knurrte immer wieder den Pfleger an. „Was soll das? Wollen sie denn nicht, dass ihre Patienten entlassen werden? Ich könnte Kai helfen!“, zischte er.

„Komm weiter“, war Raphaels einzigste Reaktion.

„Wieso ignorieren sie meine Worte? Habe ich etwa Recht? Sie wollen hier niemanden entlassen! Aber was geben sie dann Kai immer für ein Mittel, das ihm angeblich helfen soll?“, bohrte der Blauäugige weiter. Er hatte eine Fährte aufgenommen und verfolgte diese nun bis zum bitteren Ende.

„Etwas was dich nichts angeht. Ich rate dir über dieses Thema die Klappe zu halten, sonst wirst du hier auch niemals wieder rauskommen Kleiner.“

„Es ist mir egal was sie sagen. Es gibt Mittel und Wege Nachrichten zu verbreiten.“

„Aber der Tod stoppt alles“, war die schneidende Bemerkung des Pflegers.

Überrascht sah Yuriy auf, bevor er grinste. „Positiv! Jetzt darf ich als endlich sterben? Echt cool. Doch tue ich ihnen den gefallen erst, wenn ich jemanden über diese Zustände hier bescheid gegeben habe“, versicherte er. In ihm manifestierte sich immer mehr der Wunsch Kai zu helfen, danach könnte er gutes Gewissens diese Welt verlassen. Er hatte nicht umsonst gute Freunde. Sicherlich würden sie ihn bald Besuchen kommen und dann könnte er ihnen alles erzählen. Sie würde ihm helfen.

„Schön, aber es gibt von nun an nur Briefe für dich, welche kontrolliert werden. Besuche sind bei solch extremen Fälle leider nicht gestattet“, erklärte Raphael mit einem kalten grinsen. Schließlich stoppten sie vor einer Tür und er stieß Yuriy unsanft hinein. „Dein neues Zimmer, viel Spaß alleine. Ich habe nun erstmal was bei Kai zu erledigen.“

Stolpernd trat Yuriy ins Zimmer, doch als Kais Name fiel wirbelte er herum. „Was wollen sie von ihm?“, fragte er lauernd.

Ein fieses Grinsen legte sich auf die Lippen des Blonden. „Er braucht doch seine Medikamente. Es ist wirklich sehr nützlich, da es seine gespaltene Persönlichkeiten verstärkt. Recht praktisch“, schnarrte er.

Als Yuriy dies vernahm sah er buchstäblich rot. Wütend schrie er auf und stürzte sich auf den Pfleger, welchem er eine Faust in den Magen vergrub. Er wollte sein versprechen zum Mörder zu werden wahr werden lassen. Ein schmerzhaftes Keuchen war zu hören und Hände griffen nach Yuriy, doch tauchte dieser unter ihnen Hinweg und rannte den Gang hinab. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, während er lautes Fluchen hinter sich vernahm.

//Diese Anstalt ist wirklich voller Idioten. Allein dieser Pfleger! Doch werde ich da nicht länger mit machen. Selbst wenn er mich nun wieder erwischen würde, müsste er mich schon brechen damit ich niemanden hier rüber etwas sagen würde. Mir wurde schon oft gesagt ich hätte eine vorlaute Klappe und nun würde ich genau diese einsetzen um Kai zu helfen.//
 

Schon tauchte vor ihm eine Tür auf, wo die magischen Worte “Zimmer 13“ drüber standen. Dort war Kai, er hatte es wirklich geschafft. Abrupt bleib Yuriy stehen und rüttelte an der Türklinke, doch blieb sie verschlossse. //Verdammt, sicherlich hat dieser dämmlicher Pfleger den Schlüssel// Wütend schlug er gegen die Tür. Er war seinem Ziel doch so nah gewesen… Kai…

„Yuriy?“, kam eine schüchterne Stimme durch die Tür.

„KAI!“

„Was.. Was machst du denn hier?“ Deutlich vernahm man in diesen Worten, dass der Kleine verwirrt war.

Verzweifelt presste Yuriy seine Stirn gegen die Tür. Seine Nägel kratzten über die Oberfläche. „Kai, stell keine Fragen sondern hör mir nun genau zu. Dieses Mittel soll dich nicht beruhigen, sondern deine Persönlichkeiten…“

Der Rest des Satzes wurde in einer Hand erstickt, welche sich fest auf seinen Mund presste. Schon wurde er weg gezerrt von der Tür. Aus dem Augenwinkel sah er blondes Haar. Der Pfleger!

„YURIY!“, fast verzweifelt hallte Kais Stimme durch die Tür.

Sofort kämpfte Yuriy. Er wand sich und biss in die Hand, welche fluchend zurück gezogen wurde. Doch halt es nicht, so dass er immer weiter weg gezerrt wurde.

„Halt den Mund, oder wir müssen Kai noch viel mehr unter Medikamente setzen“, raunte eine Stimme in das Ohre des Rothaarigen.

Fast sofort erstarben Yuriys Versuche sich zu wehren. Er wollte nicht, dass Kai noch mehr litt.

„Brav“, lobte ihn Raphael. „Und nun ab in dein Zimmer.“

Fieberhaft arbeitete es in Yuriys Kopf. Schließlich wirbelte er herum und schlug erneut nach dem Pfleger mit dem Plan ihn KO zu schlagen und dann die Schlüssel entwenden. Gemeinsam mit Kai würde er dann fliehen.

Bevor die Faust ihr Ziel treffen konnte fing Raphael sie mit einem arroganten Lächeln ab. „Tut mir leid Kleiner, aber du bist zu schwach und viel zu langsam. Außerdem wäre jeder weitere Fluchtversuch für Kai nicht gut. Sollte er entkommen wird er eingehen. Diese Medikamente kommen schon fast einer Droge gleich, sein Körper braucht sie oder er macht einen ziemlich schmerzhaften Entzug durch. Das willst du sicherlich nicht.“ Ein amüsiertes Lachen entwich den Lippen des Blonden, als ihn ein wütender Blich traf.

„Ihr..!“, knurrte Yuriy.

„Sprich dich ruhig aus Kleiner.“

„Warum..? Warum tun sie das?“

„Kais Großvater ist ein sehr hohes Tier und dementsprechend reich. Bei einem komplizierten Fall wie Kais sind die Behandlungskonten sehr hoch. Wir kommen so an unglaublich viel Geld ran. Tja und genau deshalb ist Kai noch immer hier. Wir sorgen dafür, dass seine Krankheit nicht weggeht und bekommen dafür noch Kohle. Meine Rente ist damit gesichert... Aber nun genug geredet. Ab in dein Zimmer“

„Sicher nicht!“, zischte Yuriy. Skeptisch lag sein Blick auf dem Grünäugigen. //Ich vertraue ihm nicht. Und dann seine Berührung. Ich spüre deutlich seiner Haut auf meiner, dass ist ja richtig ekelhaft. Ich will Abstand zwischen ihn und mir, wer weiß auf was für Gedanken jemand wie der sonst noch kommt..//

Es schien fast als könnte Raphael seine Gedanken lesen und wollte ihn nun mehr leiden lassen. Noch enger wurde er an den Pfleger gezogen. „Und weißt du, was noch gut ist? Wenn Kai die Drogen verabreicht bekommen hat, kann man alles mit ihm machen, was man will. Er bekommt nichts mit und wert sich nicht“, raunte Raphael, bevor er sich begierig über die Lippen leckte.

Weit riss Yuriy bei diesen Worten die Augen auf. „WAS? Heißt das, ihr habt…?“ Übelkeit breitete sich in Yuriy aus bei dem was er hörte. Sie hatten Kai entweiht. Er wusste nicht ob er froh darüber sein sollte, dass dieser wegen dem mittel nichts mit bekommen hatte.

„Genau das haben wir. Soll ich dir mal zeigen wie es sich anfühlt? Oder willst du selbst lieber Kai? Immerhin scheinst du ja nichts gegen dessen Berührung zu haben. Wir könnte ein Deal machen. Du schweigst zu diesem Thema und dafür bekommst du Kai für eine Nacht. Du dürftest dann mit ihm machen, was du willst.“

„Sicherlich nicht, ich bin nicht so abartig wie ihr!“, zischte Yuriy.

„Oh doch, genau das bist du. Oder willst du lieber zu sehen, wie ich Kai nehme. Das wäre sicherlich auch durchaus unterhaltsam.“ Noch enger presste Raphael ihn an sich, bevor er Pfleger sich hinab beugte und über Yuriys Hals küsste. Sofort erzitterte dessen Körper. Panik schoss durch seine Venen. Das war schlimmer als jede Berührung für ihn.

„Hör auf, dann gehe ich auch brav in mein Zimmer“, bot Yuriy an. Er wollte doch nur, das es aufhörte, und vergaß dabei seinen Stolz. Er konnte nur wahrnehmen, wie sein Körper noch immer erzitterte. Zufrieden grinste Raphael und ließ ihn los. Erleichtert seufzte der Rothaarige auf und schritt in die Sicherheit seines eigenen Zimmers. Es war für ihn wie Musik in seinen Ohren, als sich die Zimmertür schloss und er alleine war. Er spürte wie seine Beine zitterten und ließ sich dann aufs Bett fallen. //Scheiße..//
 

Die Einsamkeit war nicht von Dauer. Erneut wurde die Tür geöffnet und Raphael trat ein. Knurrend sprang Yuriy auf seine Beine und verspannte sich. All seine Sinne waren auf Flucht gerichtet. Dann jedoch weiteten sich seine Augen, als er sah wie eine Person hinein gezogen wurde ins Zimmer. Die Bewegungen wirkten wie die einer Puppe. Der Gesichtsausdruck war leer und die roten Augen abwesend.

„KAI!“, entwich es Yuriy.

Breit grinsend zog der Pfleger den geistig abwesenden Jungen an sich. „Ganz genau, aber ist er momentan nicht ganz klar. Ich habe ihm das Medikament gegeben, wenn auch höher Dosiert als sonst. Es ist deine Schuld Yuriy, weil du dich so dickköpfig angestellt hast. Jedes Mal wenn du von nun an Mist baust, wird Kai darunter leiden. Er ist deine Schwachstelle, nicht wahr Kai?“, schnurrte Raphael und nahm das Kinn des Graublauhaarigen in die Hand. Fast schön zärtlich drehte er dessen Gesicht zu sich, welcher sich nicht wehrte. Provokant presste der Grünäugige seine Lippen auf seine. Fest schlang er die Arme um den zierlichen Körper, während eine Hand auf Kais Hinter ruhte.

Wütend knurrte Yuriy auf. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, dass die Nägel sich in seine Handflächen bohrten. „Lasss ihn! Nimm lieber mich!“

Amüsiert hob Raphael seinen Kopf an und sah zu Yuriy hinüber. „Ach ja? Liegt dir so viel an den Kleinen? Sehr schön, dann haben wir ja das perfekte Druckmittel gegen dich in der Hand. Also halt dich zurück ,oder Kai wird dafür bluten. Wenn du brav bist darfst du ihn hin und wieder auch mal sehen“, schnarrte der Pfleger.

Wütend fauchte Yuriy auf. //Was erlaubt sich dieser Mistkerl eigentlich?//

Leise lachte Raphael auf. „Scheinbar entwickelst du auch ein Katzenverhalten wir Kai, wie putzig. Aber muss ich dich enttäuschen. An dir habe ich keinerlei Interesse. Ich habe ein Spielzeug, dass reich mir. Kai gehört mir, schon seitdem er hier eingeliefert wurde. Mehrere Jahre spiele ich schon mit ihm, ohne das er langweilig wird.“

„Lass ihn in ruhe!“, presste Yuriy zischend hervor.

„Nein und du kannst mir nichts geben, was ich will. Ich bezweifle nämlich, dass du ein paar Millionen hast. Also kannst du mich nicht überzeugen. Der Kleine hier ist einiges Wert und wenn du mir das nicht bieten kannst ist es dein Pech. Da wir nun die Formalitäten geklärt haben werden Kai und ich wieder gehen,“, meinte Raphael. So nahm er Kai und schritt zur Tür, wobei er Yuriy den Rücken zu wand. Dieser dachte nicht nach, sondern handelte einfach. Kraftvoll stieß er sich am Boden ab und überwand die Distanz. Mit seinem ganzen Gewicht warf er sich auf den Blonden und riss ihn zu Boden. Mit aller Kraft nagelte er ihn am Boden fest, bevor er ausholte und hart in dessen Nacken schlug. Bewusstlos sackte der Körper des Pflegers zusammen. Es war vorbei…
 

Schnell sprang Yuriy wieder auf und ergriff Kais Hand. Er zog den fast leblosen Jungen mit sich durch die Gänge. Er hatte einen Entschluss gefasst. Egal welche Folgen es haben würden, sie würden nicht länger hier bleiben. Mit jedem Meter, den sie zurück legten klärten sich langsam unbemerkt die roten Augen. Irgendwann blinzelte Kai verwirrt. „Yuriy? Was geht hier vor?“

„Wir fliehen“, antwortete dieser knapp. „Den Rest erkläre ich dir, wenn wir hier raus sind.“

„Aber Yuriy. Wieso raus? Wir können nicht gehen. Wir sind doch noch nicht geheilt“, erinnerte Kai mit naiver Stimme.

Leise knurrte der Rothaarige. „Wir MÜSSEN aber fliehen!“, herrschte er ihn an, als er endlich den Ausgang sah. Fast hätten sie es geschafft….

„Yuriy?“

„WAS?!“

„Warum bist du denn jetzt so sauer? Ich habe doch nichts getan“, schniefte Kai weinerlich.

Leise seufzte Yuriy auf. „Lass uns erstmal ein Versteck suchen.“

„Aber,…“

„Vertraust du mir?“

Fast sofort nickte Kai bei dieser Frage. Natürlich vertraute er ihm.

Sanft lächelte Yuriy ihn an. „Dann komm“, forderte er ihn auf und zog ihn hinaus aus der Anstalt. Es war Zeit für ein neues Leben und egal was kommen mag, sie würden zusammen halten. Nichts würde sie trennen…
 

ENDE
 

********************************

Ich weiß ein ziemlich offenes Ende, aber hoffentlich gefiel es euch trotzdem.



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Kommentare zu dieser Fanfic (62)
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Von:  Opheliac
2011-08-01T20:56:49+00:00 01.08.2011 22:56
kai als shizo-vampir genial aber schwul auf die idee wär ich nich gekommen jedenfals ich mag dich und deine stories
Von:  Jeschi
2009-11-25T16:29:00+00:00 25.11.2009 17:29
^-^

Juhu, ein neues Kapi! *freu*

Och, ich finde es sooo toll, wie Yuriy sich weigert, dass Zimmer zu verlassen.
Aber er hat ja Recht. Sie haben einen guten Einfluss aufeinander! XD
-___- dieser Pfleger ist sooo scheiße! >,<

???
Aha, also sind die Mitarbeiter in der Psychiatrie selbst psycho und gewaltätig und kriminell! >,<
So was!
Aber wie Yuriy mit dem Pfleger streitet, ist der Hammer! XD

Jetzt wirds ja richtig Actionreich! XD
OMG!!! Der arme Kai!!! *sniff*
Endlich greift Yuriy wieder ein!!!
Aber sicher, dass die da so einfach rauskommen? Auch, wenn der blöde Pfleger bewusstlos ist und so?

Der schluss ist wirklich ziemlich offen. Aber ich mag solche Enden! ^-^
Und es ist ja trotzdem ein Happy End, nicht?
Hauptsache, sie sind zusammen!

Also, dein Schreibstil war wieder klasse.
Nur schade, dass es schon vorbei ist! Q,Q

lg
^-^
Von: abgemeldet
2009-11-24T20:50:33+00:00 24.11.2009 21:50
aloha! :)
das ende ist ii-wie... gewöhnungsbedürftigt xD
ich bin so ein offenes ende nciht gewohnt .__."
nyu... egal xD

ich mag deinen schreibstil wie schon so oft gesagt... =D
manchmal schlecihen sich paar tippfehler ein aber nicht weiter schlimm.
hmm... das psychos so klar denken können hätte ich nicht gedacht xD
und... armer kai q.q wurde immer wieder vergewaltigt *snüüf*
egal... jetzt hat er wenigstens yuriy *____*

schade dass die fic hier schon endet q__q
egal... du hast ja ncoh viele andere fanfics xD

Von:  VampirWolfYuriy
2009-11-24T17:23:53+00:00 24.11.2009 18:23
ERSTEEEEEEEEEEEEEE!!!!
*rumhüpft*
HA! ICH BIN DIE BESTE UND ERSTE!
//Und wie immer die mit dem längsten *fg*//
Endlich geht es weiter... *strahl*
*hüstel*
Ich weiß ich bin schuld und dafür entschuldige ich mich auch!
*verbeug*
Aber nun gibt es endlich Kapitel und das Kommi dazu
*kiss*

Getrennt oder doch zusammen?
O.O
Heißt wir kommen endlich mal zu einem Yaoi-Kapitel?
.....
nein~ TT°TT
Das wird nicht geschehen, immerhin ist es nicht Adult! WIESO NICHT?????? WARUM TUST DU MIR DAS AN! TT°TT
WAAAAAAAAAARUUUUUUUUUUUUM???????????????????????
*schnüff*
aber ok~
Dann geht es um was anderes....kriegt Yuriy ein eigenes Zimmer?
Hm~ Wenn ich mich nur besser an das Rpg erinnern könnte~
Aber es wäre etwas dumm, wenn es sich nur um die Zimmer dreht XDDDD
da hilft wohl nur einfach mal anfangen zu lesen~
*drop*

O.O
XDDDDDDDDDDDD
Yuriy kriegt echt ein eigenes Zimmer!
Ich bin gut *jubel*
Aber es ist soooo süße wie er gleich aufspringt und Raph anfunkelt, da er das Zimmer nicht wechseln will. *kicher* Aber ich kann ihn verstehen. Kai war im letzten Kapitel zu süß als Katze~ *prust* und Yuriy hat sich ja soooooo wohl bei ihm gefühlt^^
Ich hoffe wirklich die beiden bleiben zusammen. Wenn die in getrennten Zimmern sind, wird das doch langweilig~ TT°TT
Ich bin ja mal gespannt, was noch so geschieht~ *wart*
Wow~ Yuriy kann richtig brüllen XDDDDDDDDDDD
war das im rpg auch? wusste ich gar nicht mehr. aber die beiden haben sich richtig lieb. Also Yuriy und Raph *fg*
Sicherlich gehen die sich bald an die kehle...
KILL IHN YURIY! KILL IHN YURIY! KILL IHN YURIY! KILL IHN YURIY! KILL IHN! LOOOOOOOOOOOOOOOHOOOOOOOOOOOOOOOOS!
SOFORT!

Ich wusste doch, dass Yuriy weiter nervt
XDDDDDDD
der ist das so stur wie ich *lach* Aber wie du das schreibst mit Färhte aufnehmen, erinnert er mich mehr denn je an einen Wolf *kicher*
*yuriy krauel* mein süßer wolf...
Aber ich bin auch neugierig, was das für ein mittel ist
*es ja eigentlich schon kennt*
Raph sagt ihm ja nichts *schmoll*
Man....warum reden die? naja..yuriy redet ja und lässt raph eigentlich gar keine Zeit~
//erinnert mich nun irgendwie an dich...//
*hüstel*
HA! sie reden doch und raph sagt es endlich...
TT°TT der arme Kai~ das mittel ist ein richt böse....wie kann man ihm so was nur antun? Nur weil sein bekloppter Großvater reich ist! ARGH!
Yuriy! LOOOHOOOS! Rette deinen schatz!
......
....
O.O
er schlägt raph? HALLO?
WER HAT WAS VON EINMAL SCHLAGEN GESAGT? ICH SAGTE VERMÖBELN!
ERSCHLAGEN! UMBRINGEN! NICHT EINMAL SCHLAGEN!
*yuriy schüttel*
....
Moment~ DU bist schuld~
*zischel*
DU bist der Autor~
*knurr*
Änder das sofort! LOS!
*messer wetz*

Yuriy ist bei Kai und sagt es ihm!
*fähnchen schwenk*
....
war ja klar, dass Raph sich einmischt
TT°TT
*schnüff*
Wer weiß, was der Kerl nun Yuriy antut, nachdem er ihn geschlagen hat...
//Ich sagte doch kill raph....// *schnaub*
Immer auf die gut aussehenden Russen~
Yuriy will ihn ko schlagen? JAAAAHAAAA!
TT^TT wie toll~ nun hält ihn Raphael fest und labebrt ihn zu...
Ich weiß nicht...sind solche Szenen nicht mmer schrecklich unrealistisch?
Das frag ich mich in den FIlmen jedenfalls immer~ XDDDD
Manchmal passt es ja so wie jetzt. Immerhin erfährt man mal endlich Hintergrund Infos....aber es naja~
*seufz*

*erstarr*
Die haben kai?
*erschauder*
*kai umknuddl*
armer kleiner....ich kann yuriy verstehen. Soll man sich nun darüber freuen oder nicht, dass er nciht klar war...
*patpat*
Aber hey..solange du nur deine charas leiden lässt, ist es mir egal
*Fg*
O.O
........
.....
Yuriy hat Angst vor Berührungen?
Sah bei Kai aber nicht so aus. Naja..er mag eben den kleinen, was nicht verwunderlich ist!
*schnurr*
Er sieht ja auch gut aus *kicher*
Aber DUUUUU! *zischel* Mach endlich mal Yaoi...diese ff ist absolut Jugendfrei. DAS kannst du doch nicht machen! *grummel*
Das ist gegen jedes Gesetz der Liebe!!!!!!!!!!!!!!
LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOS!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Bäh~
*kotz*
Raph küsst Yuriys Hals...ich kann echt verstehen, dass Yuriy da alles vergisst und freiwillig ins Zimmer geht~
wäre ich auch...aber nun ist er noch weiter weg von Kai. Einfach super der Volldepp~
*schnaub*

......
........
*nur lesen kann*
JAAAAAAAAAAAAHAAAAAAAA!
STÜRZ DICH AUF RAPH!!!!
KIll ihn dafür, was er deinem kleinen Kai angetan hat! Schneid ihm am besten noch was ab~ *knurr*
DAS hat er sich mehr als sonst was verdient! LOOOOOOOOOS!
*anfeuer*
Na toll..nur kO schlagen? Kai ist eh nciht bei bewusstsein also mach einfach. Etwas blut schadet keinem...
*schnurr* Bluuuuhuuuut~ Ich will Rapsh Blut sehen! MACH! LOOOHOOOOS!

Kai ist wieder klar und sie fliehen...
TT°TT
*murr*
Ich will wissen wohin es geht! Ich will nicht, dass diese FF endet!
NIEMALS! *schnüff*
Dafür mag ich diese FF zu sehr! Bitte~
weiter machen...ich will wissen wie es den beiden geht....
Du kannst sie ja nicht einfach so raus lassen...Beide sind psychos~
*schnüff*

Dein Stil war wie immer klasse und ich konnte nicht aufhören zu lesen...aber hey~ welcher von deinen Fans will schon, dass es endet? ICH JEDENFALLS NICHT! *kiss*

Dein Wölfchen

PS: SCHREIB EINFACH EINE FORTSETZUNG ODER ICH WERDE BÖSE!
*knurr*
Von: abgemeldet
2009-11-07T11:39:48+00:00 07.11.2009 12:39
Ohje, ich weiß ich bin spät dran mit einem Kommi, aber naja^^
Ich finde Deine FF super, deine Ideen dazu sind echt gut, genauso wie Dein Schreibstil.
Ich hoffe Du schreibst bald weiter,
Bye
Von: abgemeldet
2009-09-05T19:38:08+00:00 05.09.2009 21:38
Genau! Sich selbst kann der kleine Kai nicht verletzen, aber andere schon mit seinem nicht-so-echten-kralen XD

Liebe das Kapitel!
Der Pfleger hat die Wunde echt verdient!
Hab Kai wie wild angefeuert! (*)^0^(*) Go Kai!

Aber der Pfleger hat recht am eine Stelle.
Die beiden sind so süss!!
Und wenn Katze-Kai sich am Yuriys Hand streichelt! IKKK!!! SÜSS!!!!

Moaboa
Von:  Phoenix-of-Darkness
2009-09-05T14:56:40+00:00 05.09.2009 16:56
Klaro hat es mir gefallen!
*smile*
Also eins vorn weg...mir ist es egal, was deine neue Story wird...hauptsache YuKa!!!!!!!!!!!!!
Das Kommi wird ziemlich kurz...muss noch für Prüfung lernen.

Zum Kapitel:
Ich find Yuriys Entwicklung sehr interessant.
Zum einen versucht er Kai die Schuld zu nehmen, dann lässt er ihn
bei sich schlafen und verteidigt ihn, sowie schützt ihn.
Ich find das einfach toll~
Die zwei sind sowas von süß.
Einfach das perfekte Paar...was ja aber klaro ist!

MfG Kai Teruki Hikari
Von:  Jeschi
2009-09-05T10:47:30+00:00 05.09.2009 12:47
<3

Q,Q Der arme Yuriy!!!
Na, zum Glück hat ers überlebt! XD

Ist das süß, dass Kai sogar neben seinem Bett Wache gehalten hat! *schnurr*
Ach Gott, und wie er sich jetzt selbst bemitleidet! Das ist wirklich rührend. *schnief*

Oh weh, jetzt streiten sie darüber, wer schuld hat! -,- Dann sollen sie halt sagen, jeder hat ein bisschen SChuld daran! XD

XDDD Ich mag diesen Raphael nicht, aber ich liebe es, wenn er mit Yuriy streitet!

Ach, dass ist sooo süß!
Und ich finde die Sitautionen wieder toll beschrieben!
Schade, dass die FF bald zu Ende ist! Q,Q

glg
Von: abgemeldet
2009-09-05T00:20:38+00:00 05.09.2009 02:20
*auf das wölfchen viech unten deut* warum bist du imma so schnell beim kommi schreiben und dann auch noch so extrem lange texte? xDDD moi beneidet deine langen kommis xDDD

so jetzt zum fic und kapi xDDDD
ich hab ja wirklich SEHR geduldig auf das kapi gewartet °.°
hab jeden tag in meinen favos geschaut ob da ein neues kapi ist xDD
und heute ist es soweit *W* endlich ein kapii xDDD
schade das die geschichte warscheinlich schon mit 10 kapis aufhört *sniff*

dein schreibstile gefällt mir wirklich sehr sehr gut *__* leider paar tippfehler gefunden aber stören nicht wirklich beim lesen da man trozdem noch weiß was es eigentlich heißen soll *drop*

find ich echt voll süß das tala kai ja doch verteidigt... und ii-wie... ich hasse den pfleger >_< der macht imma so einen schlechten eindruck... und ich habe ii-wie das dumme gefühl dass er früher ii-was mit kai angestellt hat .__."
kai hat aba voll das katzen gen xDD find ich echt süß *_* und tala findet das katzen gen ja auch ganz toll xDD
hat tala ein hunde gen? *lach* die beiden passen so gut zusammen >__< ob die nun psychogestört sind oder nicht ;D

freue mich schon sehr auf das nächste kapi *__* ich hoffe es passiert nix schlimmes und es gibt ein happy end...
*cookies hinstell*
Von:  VampirWolfYuriy
2009-09-04T18:04:32+00:00 04.09.2009 20:04
ERSTEEEEEEEEEE!
MUAHAHHAHAHAHHA! I´M THE BEST! *tänzel*
wie immer bin ich die erste mit dem längsten post
*kiss*

So..nun zum....Titel...
Kratzbürstigt? *kicher* *dich anstarr*
Das erinnert mich so an dich~ XDDD Du bist auch mmer Kratzbürstig...
*fg* Aber da wird mir wohl jeder zu stimmen, zumindest swoeit man dich näher kennt XDDD und Kai ist genauso..
wird ja auch von dir geschrieben und geplayt *gg*

das kapitel ist schön lang und ich schon gespannt worum es geht
*rumhibbel*
HA! MUAHAHHAHAHAHAHA!
Yuriy lebt noch~ *rumhibbel*
mein kleiner süßer rotschopf..ich wusste, dass du ihn nicht sterben lassen würdest. ist ja mein süßer~
Ich finde es süß, dass Kai so an Yuriys Seite wacht...das kann ich verstehen. Er hat sich sicherlich sorgen gemacht. *patapt*
*knuddl* armer kleiner...dabei hat er keine Schuld~
*dich schlag*
DU HAST SCHULD! //oder ich...TT°TT naja..ich hab yu ja KO gehen lassen...//


YURIY ENTSCHULDIGT SICH! *dich würg*
Wie kannst du ihm das denn nur antun? *schüttel*
Du bist soooooo gemein~ *schnüff*
wie kannst du das yuriy nur antun?
wie kannst du ihn nur so weich machen?
Wieso lässt du zu, dass er sich entschuldigt? `
WIESO????
naja..egal..ich reg mich glaube ich zu sehr auf
*nuschel*
und die beiden streiten sich schon..naja..war ja klar. gut, kann ja nie etwas ablaufen~ *Seufz* Immer das selbe..TT°TT
naja.....*denk* die beiden sind eben wie wir *fg*
wir brauchen es eben hart...
ähm...*hüstel* ich denke...naja...themawechsel~
*schnell weiter les*

Es wird früh dunkel?
wow....ok~ es ist etwas nervig, dass es schon dunkel ist, aber hey, da drinnen kann man eh ncihts machen *murr* yu hat kein buch..also muss er nur schlafen. und dunkel ist schön~
sicherlich hat kai angst....BINGO! mal sehen wie lange er braucht bis er zu yu ins bett krabbelt...TT°TT wieso kuscheln die nur?
*schnüff*
was anderes wäre besser...das ist ein schock! Das wird eine Jugendfreie FF!
*dich schüttel* Das 8 weltwunder....
ich bin gut...ich wusste es, dass die beiden doch im bett landeten. *murr*
und schlafen..schade.....ich sollte dich echt nerven, dass da noch etwas anderes passiert. *gg* da stimmen mri sicherlich die fans zu....aber irgendwie ist es ja auh süß,. wenn die beiden so kuscheln..wie zwei kleine babies...
MEINS! FINGER WEG! DIE GEHÖREN MIR!!!!!!!!!!!!!!!!!


O:O
Guten morgen? wann ist ein morgen je gut? die sonne geht immer wieder auf und es wird hell~ *grummel*
naja...egal...geht um die ff. ich frag mich wer da nervt....
,,,,,
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,,,
Raph~ den hast du gemacht...und ich konnte ihn damals schon nicht leiden...der war so nervig und mies TT°TT der trieb mich in den wahnsinn~
*kopf gegen die wand haut*
und das tut er nun in der ff auch...
XDDDD aber er ist so geil~ "Ihr seid so ein süßes Päarchen" XDDD
ich kann mir das richtig gut vorstellen, wie er so schwul mit der handrum wedelt und die hüften schwingt...TT°TT ich drifte ab~
und wie er yuriy auf die Palme treibt~
*kicher*
ich liebe es~ auch wenn er mir da auf den keks ging..und es immer nocht tut...yu legt sich eben immer mit dem kerl an, was ich verstehen kann....

Kai bewegt sich und....
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.,,,,,
,,,,
faucht? O.O
mutiert der nun zur katze? *fg*
hoffentlich wird er nicht rollig...dank raph haben wir ja erfahren, dass yuriy schwul ist XDDD
aber ich kann mir das bildlich vorstellen~
*hach* sicherlich ein süßes bild....kannst du das mal malen? wäre sicherlich süß~ *dich flehendlich anschiel*
Katzenbuckel? wie geil~
*sich vor lachen rumroll* DAS musst du malen und raph, der davor steht und kai eifangen will *fg*
Das mit dem schwanz hinter jagen von yuriy war auch so geil~
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
kai kann ja einem schwanz hinterher jagen..auch wenn es eine kurze jagd wäre >///> *hüstel* ich verSTEIF mich auf die falschen sätze...oder?

KAI KRATZT RAPH! JAAAAAAAAHAAAAAAA!
*freuend quer durchs haus hüpft+
Juuuuuhuuuuuu!! '*kreisch* mach ihn fertig, schlag ihn, kratz ihn, beiß ihn, vög....katz ihn durch~
*hüstel*
ich kann kai aber vestehen...di spritze ist böse~ und kai ist so viiiel süßer. ich bin froh, dass du das mit in die ff nimmst. das erinnert mich mehr denn je an dich *fg*
und yu hälst zu ihm..das finde ich so lieb *knuddl*
bbrrr~ Kai kratzt sich die Finger blutig...*murr*
Das ist böse...aber blutig...hm~ schön..kommt gleich der vampir raus?
*schnurr*
*hin und her hüpft*

Yuriy kann Kai streicheln und er schnurrt?
*kícher*
das ist soooooo süß~
*quietsch* *rumhüpft* und raph gefällt das nicht? schon merkwürdig~
*denk*
aber naja..mehr werden wir ja noch erfahren....auch wenn ich das ja schon weiß *gg*
MUJAHHHAHHAHAHAHHA! ICH BIN GUUUUHHUUUUT!
Kai leckt yu ab? XDDDDDDDDDDDD
das würde ich auch machen. yu schmeckt sicherlich süß~
>///> ich wüsste auch wo kai noch lecken könnte...
T////T erschieß mich.......
ich trifte wieder allmählich ab~

TT°TT das kapitel ist zu ende~
*schnüff*
Aber wenigstens ist Kai wieder normal...
*seufz*
ich weiß nicht, ob ich mich drüber freuen soll oder nicht. Ich mag Kai als katze und er war niedlich....aber auf der anderen seite nervt er etwas....kann mal wieder der vamp kommen?
*denk*
aber es war auch so cool, dass yu geblieben ist und nicht raus ist. kai scheint ihm ja doch seeehrrr viel zubedeuten, auch wenn er es nicht zu geben will *kicher*
aber das kommts icherlich...vielleicht sagt er es ja mal direkt...
ok~ ich hör lieber auf...das kommentar wird eh OOC!


Der schreibstil war wie immer super und ich konnte nicht aufhören zu lesen. Ich liebe diese ff...eigentlich jede~
*sabber*
ich hoffe es geht bald weiter und ich habe mehr zu lesen von dir
*knuddl* *kiss*

DEIN Wölfchen



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