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You belong to me

Violet♥Cooper [PrivatePractice]
von

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Nur ein kleiner Diebstahl

„Was? Was willst du denn damit sagen?“ Cooper schaute seine Freundin entgeistert an.

„Ich will nur sagen, dass du vorsichtig sein sollst. Ich bin nicht sicher, dass du es hier mit dem klassischen Stiefvater- schlägt- Stieftochter – Fall zu tun hast.“, antwortete Violet ruhig.

Cooper verschränkte die Arme. „Glaubst du ihr etwa nicht??? Sie wurde geschlagen, sie hat rote Stellen und Verletzungen an den typischen Orten!“

„Daran besteht wohl kein Zweifel, aber die kann sie sich auch selbst zugefügt haben.“, murmelte Violet etwas leiser, da sie merkte, dass Cooper ziemlich aufgebracht reagierte.

„WAS? Das glaubst du doch nicht im Ernst!“

„Coop… es spricht einiges dafür. Sie wollte mir ja nicht einmal die Telefonnummer ihres Stiefvaters geben.“

„Natürlich wollte sie das nicht, weil sie Angst hat, dass er sie dann noch mehr schlägt!!“

„Und sie hatte keinen Grund, weshalb er sie geschlagen hat.“

„Dafür gibt’s ja auch keinen Grund!“

„Das schon, aber die meisten Leute, die geschlagen werden, können mir dann zumindest sagen, was den Schläger in dem Augenblick so wütend gemacht hat. Verstehst du?“

„Nein, Violet, ich verstehe dich nicht!! Ein in Tränen aufgelöstes junges Mädchen kommt zu dir weil es ganz offensichtlich Hilfe braucht und du glaubst ihr einfach nicht?! Was ist denn los mit dir???“, schrie Cooper aufgebracht.

„Ich bin schon lange Psychiaterin… und es ist nicht nur das, was ein Mensch sagt, sondern auch seine Körpersprache. Und die Körpersprache des Mädchens hat mich einfach… stutzig gemacht… sie verhielt sich irgendwie komisch.“

Violet schaute Cooper an. Sie hoffte, wenigstens ein klein wenig Verständnis in seinen Augen zu sehen. Doch sie musste erkennen, dass nur pure Ablehnung in ihnen geschrieben stand.

„Violet, du bist ohne Frage eine gute Psychiaterin. Aber bilde dir nicht ein, du könntest Menschen durchschauen. Bilde dir nicht, dass du mehr wüsstest, als sie sagen. Du hast ja nicht einmal bemerkt, dass dein bester Freund jahrelang in dich verliebt war.“

Das hatte gesessen. Violet starrte ihn nur an, dass Cooper so stur sein würde, hatte sie nicht gedacht. Aber wenn er so dachte, gab es nichts mehr zu erwidern.

Alles war gesagt.

Cooper drehte sich um und ging in sein Büro zurück.

Dabei hatte der Tag doch so gut begonnen.
 

„Was machst du denn da, Violet?“

Die Psychiaterin erschrak etwas und drehte sich zu Addison um.

„Ich..gar nichts.“

„Ich dachte, du wärst schon nach Hause gegangen?“

Violet schüttelte den Kopf. „Es gab… einen kleinen Zwischenfall.“

„Ist alles in Ordnung?“

„Ja, ja.“

„Okay… und wieso schleichst du dann um Coopers Büro herum?“, wollte Addison wissen.

Irgendetwas war da doch im Busch.

Violet seufzte und schaute Addison an. „Hast du kurz Zeit?“

Addison nickte. „Hab keinen Patienten. Du weißt ja, Naomi will mich kaum mehr arbeiten lassen wegen der Schwangerschaft.“

„Gut, dann… lass uns kurz reden.“

Violet hatte das dringende Bedürfnis, sich jemandem mitzuteilen. Am besten jemandem, der ihre Meinung teilte und auch auf ihrer Seite stand. Denn im Moment fühlte sie sich einfach als gemeine, verständnislose Psychiaterin… und daran war nur Cooper schuld.
 

Addison schwieg einen Moment lang, als Violet ihr die ganze Geschichte fertig erzählt hatte. Nachdenklich nahm Violet einen Schluck von ihrem Tee und schaute ihre Freundin fragend an. Sie musste unbedingt wissen, was diese davon hielt.

„Ich bin weder ausgebildete Kinderärztin noch Psychiaterin…“, fing Addison an, „ … aber wenn du wissen willst, was ich dazu meine… Ich finde, dass du vorsichtig sein solltest. Solange du nicht sicher weißt, was Sache ist, solltest du mit deinen Verdächtigungen auf jeden Fall sparsam sein. Denn wenn sie wirklich geschlagen wird und du glaubst ihr nicht, macht das die ganze Sache noch schlimmer. „

Violet seufzte und nickte leicht.

„Was wolltest du vorhin vor Coopers Büro?“

„Ich.. ich wollte seine Akte über Marissa Cohen klauen..“, gab Violet kleinlaut zu.

„Der Fall scheint dich ja schwer zu beschäftigen…“

„Ja…“, Violet fuhr sich durch ihre gelockten Haare, „ ich will nicht dass Cooper in irgendwelche Schwierigkeiten kommt.“

Addison nickte verständnisvoll. „Ich finde du solltest die Akte klauen und versuchen, mehr über Marissa herauszufinden.“

Violet schaute überrascht auf. „Wirklich??“

„Ja, unbedingt.“, Addison grinste, „ wenn du willst, lenke ich Cooper ab.“
 

„Was meinst du denn dazu?“ Cooper hatte soeben Pete getroffen und ihm die Sache, die auch ihn sehr beschäftigte, erklärt.

„Ich meine, wenn Violet dich warnt, hat das auch seinen Grund. Sie würde es nicht tun, wenn sie überzeugt wäre, dass Marissa geschlagen wird.“, entgegnete der Alternativmediziner.

„Ja, aber du kennst Violet doch. Sie sieht manchmal einfach… Sachen, die da gar nicht sind, überschätzt ihre Fähigkeiten und spinnt etwas herum. „

Pete nickte. „Trotzdem… geh die Sache vorsichtig an.“

Cooper seufzte. Er hatte keine Ahnung, was er nun tun sollte oder wem er Glauben schenken sollte. Er wollte auf keinen Fall zwischen einem weinenden Mädchen, das geschlagen wurde und der Frau, die er seit Jahren abgöttisch liebte, wählen. Keine sehr angenehme Situation.
 

„Er ist gerade wieder in sein Büro gegangen.“

Addison und Violet schlichen am Gang herum.

„So ein Mist.“

„Lass mich nur machen. Ich lenk ihn ab. Du musst dich aber beeilen.“

„Mach ich. Danke Addi.“

Addison nickt, dann betrat sie Coopers Büro. Violet versteckte sich hinter der Ecke und wartete ab.

Es dauerte nicht lange, bis Cooper zusammen mit Addison aus dem Büro kam. Die Gynäkologin redete ununterbrochen auf ihn ein und der Kinderarzt hörte zu und folgte ihr.

Als sie weit genug entfernt waren, sprang Violet um die Ecke und rannte ins Büro ihres Freundes.

Hektisch durchsuchte sie die Akten seiner letzten Patienten. Marissa Cohen, Marissa Cohen…

„Ha“ Ein Laut des Triumphes entwich ihr, als sie die Akte endlich gefunden hatte. Siegessicher nahm sie das gute Stück an sich und verließ dann so schnell wie möglich das Büro, denn sie konnte hören, dass Addison und Cooper bereits wieder zurück kamen.

Die Akte an sich gepresst und Addison in Gedanken noch tausendmal für ihre Hilfe dankend ging sie zum Fahrstuhl und trat jetzt endlich- zwei Stunden später als eigentlich geplant- den Heimweg an.



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