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Vampire, Dämonen und andere Katastrophen

von

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Montag [01]

10. Kapitel
 

„Sorry, Runael und Casayc, aber jetzt müsst ihr leider gehen.“

„Wieso denn?“, protestierten die Angesprochenen lautstark.

„Weil die Schule ruft und ich euch auf keinen Fall hier allein lasse.“ Genervt sah Yumion von einem zum anderen. Auf die Schule freute er sich natürlich nicht – wer tat das schon? – und außerdem musste er noch die Entscheidung fällen, ob er Runael nach Turai fragte oder nicht.

„Sag das doch gleich.“ Mit diesem Argument gaben sich der Dämon und der Vampir zufrieden.

Keine fünf Minuten später befand sich Yumion allein in seinem Zimmer und packte sein Schulzeug. Heute würde es sicherlich auch nicht besser werden als die Schultage zuvor, dafür sorgten schon gewisse Leute, an die er nun nicht denken wollte.

Schlecht gelaunt machte er sich auf zu Turais Haus. Dort erwartete ihn eine kleine bleiche Gestalt, die sich als sein Tischnachbar herausstellte, und Yumions Stimmung sank noch ein Stückchen.

Shura benahm sich heute ebenfalls verdächtig anders, allerdings galt das nicht für Vaica und ihren Fanklub.

„Na, wie viel Typen habt ihr am Wochenende abgeschleppt?“, fragte sie gehässig, kaum dass sie Yumion und Turai gesichtet hatte. „Mehr als zehn Stück?“

„Klappe, lass es einfach sein!“ Wie dumm durfte man morgens schon sein? Das Mädchen sollte sich lieber ein Hobby suchen als ihren Klassenkameraden irgendwelche Affären anzudichten. Obwohl, zählte Runael als kurzzeitige Affäre?

Diese Überlegung beschäftigte ihn nun wirklich, immerhin kannte er Runael erst seit zwei Tagen und Casayc heulte ihm auch ständig die Ohren voll, dass der Dämon eh nur mit ihm ins Bett wollte und so weiter.

Schluss jetzt! Ende mit diesem unlogischen Gedankensalat, Vaica sah ihn schon merkwürdig von der Seite an. Er würde sich ein anderes Mal darüber nachdenken, aber zuerst musste er diesen Schultag überleben.

Diesmal blieb es sogar einigermaßen erträglich, denn Vaica wurde es bald zu langweilig und sie suchte sich schnell ein paar neue Opfer zum Niedermachen. Die anderen aus der Klasse warfen ihm zwar immer noch einige schiefe Blicke zu, aber damit konnte Yumion noch umgehen, mehr Sorgen bereitete ihm Turais Zustand, der sich nach dem Wochenende noch zu verschlechtert haben schien. Vielleicht bildete er sich das auch nur ein, jedoch sollte er etwas unternehmen, wenn er wieder den alten Turai haben wollte. Auch wenn es bedeutete, ein Risiko einzugehen.

„Turai“, flüsterte er ihm zu und hoffte, dass sein Lehrer nicht merkte, dass ihm Mathe gerade ziemlich am Arsch vorbei ging, „wie sieht denn Runael aus?“

Die Wahrscheinlichkeit, dass sein und Turais Runael nicht dieselben waren und trotzdem gleich aussahen, würde nicht allzu hoch sein, vor allem wirkte die Frage nicht zu auffällig.

„Er hat längere schwarze Haare und braune Augen“, flüsterte Turai zurück und zerstörte damit Yumions Hoffnung, es könnte sich einfach nur um einen dummen Zufall handeln. Immerhin passte diese Beschreibung hundertprozentig auf „seinen“ Runael.

„Was ist denn?“, fragte Turai erschrocken, als er Yumions entsetzten Gesichtsausdruck bemerkte.

„Ach nichts“, winkte dieser ab und widmete sich schnell wieder seinen Matheaufgaben, um seinen Schock vor Turai zu verbergen.

Warum schockierte ihn das so? Es war klar gewesen, dass nicht alles glatt verlaufen konnte, schließlich waren sie hier nicht im Märchen oder etwas in der Art. Das er und Turai sich allerdings in denselben Typ verlieben mussten, war einfach total bescheuert.
 

Nach der Schule wartete Casayc auf Yumion vor dem Gebäude. Wie nicht anders zu erwarten fühlte sich Vaica dadurch in ihrer perfekten Theorie bestätigt und auch einige anderen tuschelten etwas, doch Yumion beachtete sich nicht, verabschiedete sich noch schnell von Turai und flitzte zu dem Vampir.

„“Was machst du denn hier? Ist was passiert?“

„Nein, eigentlich nicht.“ Leicht nervös schaute sich Casaycs um. „Aber... ich wollte mal mit dir allein sein, verstehst du doch.“

„Wenn du Glück hast, ist das bald ein Dauerzustand“, murmelte Yumion leise vor sich hin.

„Was hast du gesagt?“

„Ach, nix Wichtiges.“ Yumion nahm Casayc an der Hand und zog ihn von den neugierigen Blicken der Stalkerkinder weg. Wenn der Vampir mit ihm allein sein wollte, störten andere Menschen wirklich nur.

Zusammen liefen sie durch die Stadt, doch Yumion konnte sich einfach nicht darauf konzentrieren, zu aufwühlend tanzte noch die neuste Erkenntnis durch seine Gedanken. Nun musste er sich entgültig für oder gegen sein Gewissen entscheiden, mit wahrscheinlich weitreichenden Folgen auf sein Privatleben.

„Yu, du hörst mir gar nicht zu“, stellte Casayc beleidigt fest.

„Echt? Oh...“ Wunderbar, falls Casayc noch auf ihn wütend wurde, war der Tag eindeutig gelaufen. „Tut mir Leid.“

„Irgendwas bedrückt dich doch“, redete der Vampir auf ihn ein. „Willst du mit mir drüber reden?“

„Du klingst schon wie diese Kummerkastentanten im Fernsehen“, meinte der Jüngere und bemerkte zu spät, dass diese Antwort Casaycs Laune auch nicht verbessern würde, eher das Gegenteil war der Fall.

„Dann eben nicht.“ Die Schärfe in der Stimme seines Gegenübers tat Yumion fast körperlich weh. „Runael würdest du es bestimmt sage, aber mir....“

„Das stimmt gar nicht!“

„Glaubst du. Seitdem dieser Kerl aufgetaucht ist, hängst du an ihm wie eine Klette. Der muss dich irgendwie verhext haben, eine andere Erklärung gibt’s gar nicht für dein Verhalten. Bei mir bist du dir nicht sicher, aber bei Herrn „Ich machs mit allem und jedem“ ist es natürlich Liebe auf den ersten Blick. Yu, verarschen kann ich mich auch selbst. Ihr macht fast dauernd etwas zusammen und ich sitze daneben und ärger mich, dass dieses Typ sich dich direkt vor meiner Nase gekrallt hat und nicht mehr hergibt, obwohl ich früher da war.“

„Red nicht über mich, als wäre ich ein Gegenstand, den man sich ins Zimmer stellen kann!“

„Aber das genau bist du doch für ihn! Das er überhaupt noch da ist, wundert mich extrem. Wahrscheinlich will er mich erst komplett loswerden, dich in Sicherheit wiegen und dann zuschlagen. Was danach kommt, ist ihm egal.“

„Und wieso bist du dir da so sicher? Hat er es bei dir auch mal so gemacht oder wie?“

„Nicht er, aber ein anderer netter Dämon hat es versucht – zum Glück ohne Erfolg.“

„Aber nicht jeder ist so wie dieser eine Dämon!“ Langsam erkannte Yumion den Grund für Casaycs Abneigung Runael gegenüber.

„Vielleicht, vielleicht auch nicht, so sicher kann man sich nie sein.“

„Sagt genau der Richtige, bei unserem ersten „Treffen“ bist du über mich hergefallen!“

„Yu, du weißt, dass das mir Leid tut und das es nie wieder vorkommt. Außerdem war das eine Ausnahme, Runael ist bekannt für seine Freizeitbeschäftigung.“

„Ist ja auch egal“, brach Yumion das Thema ab, dieser kleine unerwartete Streit hatte ihn noch ein Stück aus der Bahn geworfen, denn es zeigte ihm noch deutlicher die Wichtigkeit seiner Entscheidung.

„Yu, versprich mir, dass du dir genau überlegst, mit wem oder ob du überhaupt mit Runael oder mir zusammen sein willst. Ich sag das alles nicht, damit du dich unbedingt für mich entscheidest, sondern um dir eine Möglichkeit zu zeigen, wie es enden könnte.“

„Ich weiß, aber es ist verdammt schwer“, seufzte Yumion und lehnte seinen Kopf an Casaycs Schulter, der daraufhin leicht zu lächeln begann.

„Du schaffst das, nimm dir so viel Zeit wie du willst.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Laniechan
2009-03-18T18:47:32+00:00 18.03.2009 19:47
keine kommis? komisch...dabei war das doch ein gutes kapi. turai darf nicht vernachlässigt werden, der kleine ist doch meine lieblingsfigur! und sayc tut mir auch leid, voll das dritte rad am wagen...


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