... in dem ein paar ungebetene Besucher hereinschneien,
Autorenentschuldigung – Es hat dieses Mal wirklich lange gedauert. Dafür ist das Chap etwas länger.
7. Kapitel
… in dem ein paar ungebetene Besucher hereinschneien.
Es dauerte nicht lange, bis die Journalisten herausgefunden hatten, dass Lucius der Bäckerei, die die Torte geschickt hatte, Severus Adresse mitgeteilt hatte. Noch am selben Tag standen die ersten am Gartenzaun. Sie versuchten die Pforte zu öffnen. Sie hätten gerne geklingelt. Oder zumindest durch eines der Fenster hinein gespäht. Allerdings gab es ein Problem. Die magische Grenze versenkte ihnen die Schuhspitzen und die Fotoobjektive, weiter heran als bis zum Zaun kamen sie nicht.
Was sie allerdings nicht davon abhielt vor dem Haus auszuharren und ganz erstaunliche Theorien über das traute Eheleben der Snapes zu entwickeln. Ganz ohne jeden Zweifel verbrachte das junge Paar den ganzen Tag im Bett - Schließlich waren sie nie im Garten zu sehen! Severus Snape würde seinem Mann einen Fruchtbarkeitstrank brauen - Immerhin hatte man eine rosa Wolke in eindeutiger Häschenform über dem Labor entdeckt. Obwohl einige Augenzeugen sie eher für eine Tigerwolke hielten, was auf einen Luststeigernden Trank hinwies. Und natürlich würde Lucius Malfoy der Pate des noch ungeborenen Kindes werden. Angeblich erkundigte er sich täglich nach dem Stand der Dinge im Hause Snape. Der Name des Snapeschen Stammhalters würde Lucius-Fenrir lauten.
Nach exakt einer Woche wurde die Gartentür geöffnet, eine hagere, fledermausartige Gestalt trat auf die einzige Straße hinaus und hielt auf die Meute der Journalisten zu. Einige hielten bereits Kamera und magische Schreibfedern im Anschlag. Dann sah Severus Snape sie an.
Und die erwartungsfrohen Gesichter erstarrten merklich.
Er sprach nicht besonders laut. Oder besonders viel. Trotzdem fragte keiner nach.
Denn genau wie achtzehn Jahre lang seine Schüler, hielten es die Reporter nicht für sinnvoll oder gar risikolos Fragen zu stellen, wenn sie von diesen schwarzen Augen angesehen wurden. Und diese Stimme hörten. Ein bisschen wie tödliches Gift und weicher Samt.
„Verschwinden Sie! Augenblicklich!“
Severus warf einen letzten Blick in die Runde. Die Objektive wurde bereits verstaut und wirklich jeder, selbst Rita Kimmkorn, fand es im Grunde völlig überflüssig noch länger zu verweilen. Während Severus zur Gartenpforte zurückging, waren die ersten Plops zu hören. Als er die Haustür erreichte, lag der Auenstieg wieder verlassen da.
Danach wurde es wesentlich ruhiger. Oder mit anderen Worten, noch ruhiger, als es sowieso schon war. Severus verließ nach Möglichkeit niemals das Haus. Natürlich musste er manchmal zu bestimmten Zutatenlieferanten oder so genannten Fachleuten. Drei oder vier Mal im Jahr. Aber seit er einen Energiegeladen, jungen Zauberer im Haus hatte, kam Severus zum ersten Mal der Gedanke, dass diese Zurückgezogenheit wohlmöglich nicht optimal war. Zumindest nicht für Harry.
Der Junge konnte Stunden lang sinnlos durchs Haus tigern. Er verlangte von den Hauselfen, dass sie mit ihm Schach spielten, was zu eine sehr langweilige Angelegenheit war, weil die Elfen immer versuchten ihn um jeden Preis gewinnen zu lassen. Severus ertappte ihn immer wieder dabei, wie er regungslos im Labor hockte und dem Zaubertrankmeister bei monotoner Präzisionsarbeit zusah. Und selbst Severus fand das Zerschneiden von Schneckenlebern in quadratische Würfel nicht spannend genug, um einen ganzen Nachmittag lang dabei zu zusehen. Außerdem stank es. (Und vielleicht irritierten ihn die grünen Augen in seinem Labor auch ein wenig, denn immerhin hatten am Abend elf der Würfel eine eher dreieckige Form).
Auf diese Weise vergingen Wochen, in denen sie sich noch nicht einmal berührten und höchstens das aller Notwendigste miteinander besprachen, obwohl sie jede Nacht im selben Bett schliefen, Harry Severus halben Kleiderschrank an sich gerissen hatte (die Hälfte mit den sogar fast zeitgemäßen Muggelsachen) und keinen anderen Menschen sahen. Inzwischen war es Dezember und Severus beschloss, dass sich etwas grundlegend ändern musste. Er fand Harry in dem verwilderten Garten. Der Junge versuchte gerade das fest gefrorene Laub zusammenzukehren.
Auf Muggelart.
Er kämpfte auf verlorenem Posten.
„Glauben Sie nicht, dass Sie Ihre Zeit sinnvoller nutzen könnten?“ Severus hörte sich an, als würde er den Jungen wegen einem verbrauten Trank triezen.
„Mit Schachspielen? Oder vielleicht doch eher mit aus dem Fensterstarren?“ Harry drosch mit der Hacke auf die Raureifüberzogenen Blätter ein. Ein paar zerbrachen knackend. Severus kam nicht zum ersten Mal der Verdacht, dass der Held der magischen Welt nur bis zu ihrer Eheschließung und nicht darüber hinaus gedacht hatte. Es schien keinen Plan für das Danach zu geben, sondern nur für Harrys Überleben.
„Sie können sich nicht ewig verstecken. Irgendwann werden Sie das Grundstück verlassen müssen.“
Mehrere Blätter wurden zerhackt.
„Sie werden wieder unter Menschen gehen müssen, den aufdringlichen Reportern über den Weg laufen und ihren alten Freunden.“
Harry schob konzentriert Laubfetzen zu einem ordentlichen Haufen zusammen.
„Außerdem könnten Sie immer noch einen Beruf lernen, sich eine Zukunft aufbauen.“
Immer noch sah der Junge nicht auf. „Du könntest aufhören mich zu Siezen.“
Dieses Mal war es Severus, der störrisch auf die verwilderten Beete hinausstarrte.
Jede weitere Vertraulichkeit wurde ihm erspart, weil in diesem Augenblick eine Hauselfe mit einem Plop in der schlammverkrusteten Vogeltränke erschien. Sie sah Severus verschüchtert aus Tennisballgroßen Augen an und fiepte ein bittendes „Sir…?!“
„Schon wieder?“
Heftiges Nicken.
„Hat er nichts Besseres mit seiner Zeit zu tun?!“
„Wahrscheinlich nicht.“ Das kam von Harry. „Vielleicht solltest du mit ihm reden. Immerhin ist er unser Trauzeuge.“
„Und außerdem ein Verräter, Manipulant und Todesser.“
„Und das aus deinem Munde.“
Severus seufzte einmal mehr, fast sicher, dass es einfacher sein würde, mit Lucius Malfoy zu sprechen, als mit Harry Snape.
„Bitte Mr. Malfoy in mein Arbeitszimmer, Kieks.“
„Sehr wohl, Mr. Professor Snape, Sir.“
Irgendjemand, dachte Severus, sollte den Hauselfen eine korrekte Aussprache beibringen. Vielleicht die unerträglich besserwisserische Miss Granger.
Als er die Tür zu seinem Arbeitszimmer öffnete, saß Lucius Malfoy mit übereinander geschlagenen Beinen und perfekt sitzenden Bügelfalten in seinem Lieblingsledersessel. Er blätterte in Severus privaten Aufzeichnungen und hatte sich an seinem Vorrat von Hundertjährigem Elfenwein vergriffen. Im Kamin brannte ein neues Feuer, die Vorhänge vor den Fenstern waren zurückgezogen, so dass man Potter dabei zusehen konnte, wie er sich im Garten austobte.
„Junges Eheglück, fast beneide ich dich ein wenig!“ Lucius hatte nicht einmal von Severus Notizbuch aufgesehen.
Der andere Slytherin grollte leise.
„Warum nimmst du dir nicht auch ein Glas Wein?“ Lucius wedelte mit der Hand in Richtung Karaffe.
„Es ist MEIN Wein, den du mir gerade anbietest!“
„Ein Grund mehr ihn anzunehmen!“
Severus ließ sich in den anderen Sessel fallen und starrte Lucius, zwischen Wut und leiser Belustigung schwankend, an.
„In welchem Moment hast du es gewusst?!“, wollte Severus wissen. Er meinte Potters Hochzeitspläne.
„Als ich deine Initialen auf dem Klingelschild entziffert habe. Zwei geschwungene S´s, so hast du früher manchmal unterzeichnet. Außerdem – zu wem, hätte er sonst gehen können?“
„Du hättest bereits vorher nach mir suchen können.“
„Ich hatte nicht den Eindruck, dass du gefunden werden wolltest.“
„Als ob dich das je abgehalten hätte!“
Lucius schloss das Notizbuch und tippte mit dem ledernen Einband sachte gegen den Rand seines Weinglases. „Vielleicht war ich mir nicht sicher, von wem ich empfangen werde – von meinem ältesten Freund oder von Dumbledores besten Mann.“
Severus ließ die Weinflasche herüber schweben und schenkte ihnen beiden ein. Er bemerkte sehr wohl, dass Lucius in seinen ältesten, nicht aber seinen besten Freund genannt hatte. Oder das der blonde Todesser Harry gerade seinen Rang als Retter der magischen Welt abgesprochen hatte.
„Das eine schließt das andere nicht zwangsläufig aus!“, behauptete Severus nach langem Schweigen und sehr wohl wissend, dass er damit indirekt bekannte, immer auf Dumbledores Seite gestanden zu haben.
Lucius schien nicht überrascht, nur das kaum merkliche Lächeln um seine Mundwinkel deutete darauf hin, dass er sich über diesen seltenen Anfall von Wahrhaftigkeit freute. „Hast den Bengel deshalb vor drei Wochen gerettet?“
„Hättest du ihn zurück gestoßen?“
Lucius lachte. „Nein, aber aus anderen Gründen, als du.“ Er war noch nie ein Kostverächter gewesen und außerdem hätte er es meisterhaft verstanden, Harry zu seinem eigenen Vorteil zu benutzen. Aber Severus war anders. Nicht so sehr in seinen Methoden als viel mehr in seinen Beweggründen.
„Warum ausgerechnet Greyback?“, wollte Severus wissen.
Jetzt sah Lucius ihn endlich direkt an, lächelnd und fast liebevoll. „Wir haben dieselben Motive, wenn ich auch zugeben muss, dass es ihm deutlich an Stil mangelt.“
Severus schnaubte verächtlich. „Ihr wollte beide Kinder zerfleischen?“
„Wir wollen beide Stärke und Macht“, korrigierte Lucius gelassen. „Obwohl sich Fenrirs Vorstellungen von Stärke vermutlich auf seine Körperkraft begrenzen.“
„Während du ein wahres Muster an innerer Stärke bist!“ Severus dunkle Stimme troff vor Ironie. Er war einer der wenigen Menschen, die Lucius zu Recht kritisieren konnten, weil er ihn wirklich kannte.
„Zumindest an Willensstärke.“ Lucius war noch nie besonders bescheiden gewesen.
Severus schüttelte abwehren den Kopf, widersprach aber nicht länger.
Lucius Blick wanderte zum Fenster hinüber und in den Garten hinaus. Er blieb an Harrys schlanker Gestalt hängen. „Wann wirst du es ihm sagen?“
„Was?!“
„Oh bitte, Sev!“
„Er ist noch nicht so weit.“
„Er wird nicht wirklich eine Wahl haben, alle erwarten es – seit Wochen schon!“
Severus schnaubte leise.
Lucius zählte an den gespreizten Fingern auf. „Bellatrix, die übrigen Todesser, die Presse, das Ministerium, der Rest der magischen Welt…“
„Ich finde deine Reinfolge interessant. Gehst du nach Bedeutsamkeit oder nach Gefährlichkeit?“
Lucius verdrehte die Augen, schwieg aber. Manche Schlachten gewann man durch Rückzug.
Severus war seinem Blick gefolgt und starrte inzwischen ebenfalls seinen Ehemann an.
„Du kannst mich nicht zwingen!“ Severus war sich nicht ganz sicher, ob das der Wahrheit entsprach. Aber er hatte auch nicht vor, es herauszufinden. Er hatte genug Gold auf diversen Muggelbanken am Rande des indischen Ozeans deponiert, um bei Bedarf schnell aus England verschwinden zu können.
Lucius, der dasselbe schon vor Jahren bei einem halb Dutzend Banken auf der ganzen Welt gemacht hatte, baute sich vor ihm auf. „Entweder ich richte eine Hochzeitfeier aus, über die die magische Welt in Hundert Jahren noch reden wird und, glaub mir mein Freund, du wirst da sein…“
„Oder?!“, fragte der Zaubertrankmeister freundlich nach.
Obwohl Lucius Malfoy wirklich bedrohlich aussehen konnte, war Severus nicht beunruhigt. Viel mehr entspannte er sich in diesem Moment erst richtig. Denn wenn Lucius drohte, hatte man nichts mehr zu befürchten. Das war nur die übliche Show. Gefährlich wurde Lucius erst, wenn er keine Regung mehr zeigte. Denn der blonde Todesser schlug immer aus dem Verborgenen zu.
„Oder ihr beide kommt zu dem kleinen Empfang, den ich nächste Woche geben werde, lasst euch von allen begaffen, ertragt die Klatschbasen, die Todesser und die Journalisten, und bringt damit Bellatrix nachhaltig zum Verstummen.“ Lucius nahm wieder Platz und zog seine Umhangfalten zu Recht.
Severus zögerte einen Moment. Natürlich würde es ein Spießrutenlauf sein. Trotzdem war es ein erstaunlich gutes Angebot. Der Tagesprophet würde ein paar hübsche Titelfotos bekommen und die Journalisten ein paar Standartantworten. Die Todesser würden sich damit zufrieden geben, dass die Form gewahrt und Harry Potter offiziell Severus fügsamer, junger Gatte war. Und die magische Welt würde nach der erste Welle von Sensationslust, Entrüstung und Entzücken wieder zum Alltag übergehen.
Es gab nur einen Haken.
Severus wollte Lucius gerade darauf hinweisen, als sein Blick zum zweiten Mal in den Garten wanderte.„Verdammte Drachenscheiße.“
„Wie eloquent!“
„Ich will heute keine Toten in meinem Vorgarten, Lucius!“
„Wieso siehst du mich so an?“ Der blonde Todesser reckte ein wenig den Hals. „Sag mal, besitzt die kleine Göre eigentlich keinen Kamm?“
„Warum gehst du nicht hinaus, um ihr ein paar Haarpflegetipps zu geben?!“
„Also der war unter der Gürtellinie.“
Harry war längst nicht mehr allein im Garten. Neben ihm stand, braun gelockt und ungekämmt, Hermine Granger.
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Während seine Gatte im Haus verschwand, um seinen Jugendfreund, Mittodesser und ersten Trauzeugen zu empfangen, ließ Harry seinen Gefühlen im Garten freien Lauf. Was in diesem Fall hieß, dass er vollkommen vergeblich und einen Monat zu spät versuchte die Beete Winterfest zu rüsten. Es war weder besonders sinnvoll, noch auf irgendeine Weise erfüllend. Genau genommen erinnerte es ihn sogar ein wenig an seine Gartenarbeit bei den Dursleys. (Tante Petunia wollte ihre Beete spätestens im Oktober vor Frost geschützt wissen. Beim Anblick von Severus Garten hätte sie wäre sie vermutlich vor lauter Entrüstung und Naserümpfen wohlig erbebt. Manche Menschen sind erst dann wahrhaft glücklich, wenn sie sich von der Minderwertigkeit anderer Vorgärten mit eigenen Augen überzeugt haben).
Die traurige Tatsache war, dass Harry sich viel zu sehr darauf konzentriert hatte zu überleben, um zu wissen, was er jetzt mit diesem Leben anfangen sollte. Er war die letzten Jahre immer auf der Flucht gewesen. Er hatte Menschen verletzt zurück gelassen oder sterben sehen. Er war nicht darauf vorbereitet, jeden Morgen in einem Haus aufzuwachen, in dem die einzige Gefahr in Severus explosiven Tränken bestand – die er eh nicht berühren durfte.
Und er war nicht darauf vorbereitet gewesen, dass er sich von Severus ein bisschen mehr Aufmerksamkeit wünschte.
Das war eine ziemlich schockierende Entdeckung gewesen.
Irgendwann zwischen der zweiundsiebzigsten und dreiundsiebzigsten Schneckenleber.
Harry wollte nicht einfach schweigend geduldet werden, wie ein unvermeidliches Übel. Er wollte irgendwo – und sei es in diesem düsteren, halbverwaisten Gemäuer! – zu Hause sein. Selbst, wenn das ein Aufwachen in Severus Snapes Armen beinhaltete. Oder traute Abende, nur zu zweit in dem verdammten Arbeitzimmer mit den unheimlichen Gläsern.
Besonders dann.
Mitten in diesen erbauliche Gedanken wurde Harry plötzlich gestört. Er spürte, dass jemand sich an der magischen Barriere des Hauses zu schaffen machte. Vermutlich hätte er es schon viel früher gemerkt, wenn er nicht so abgelenkt gewesen wäre. In exakt diesem Augenblick wurde der Riss, den die Todesser verursacht hatten aufgespürt, wieder geöffnet und benutzt, um einzudringen.
Er hörte raschelndes Laub.
Spürte eine mittelstarke, magische Aura.
Und sah auf eine Frisur hinab, die verdächtig an einen buschigen Eichhörnchenschwanz erinnerte.
„Du verdammter Idiot, warum hast du uns nichts gesagt!“
Aha, dachte Harry wortgewandt, während er sich in die Umarmung der zierlichen, wesentlich kleineren Hexe lehnte, er war also doch nicht ganz allein.
Es folgten mehrere Minuten in denen beide wirr durcheinander redeten, Sätze unvollendet ließen und Fragen stellten, ohne die Antwort abzuwarten. Das gehörte zu den Dingen, die sich kaum je änderten.
Dann fragte Hermine, den einen, entscheidenden Satz. „Bist du glücklich?“
„Hmhm.“
„Sehr ausschlussreich.“
„Ich versuche gerade, es herauszufinden.“
„Bist du unglücklich?“ Die junge Hexe konnte erstaunlich durchdringend gucken.
„Nicht wirklich.“ Harry war selbst überrascht, dass das der Wahrheit entsprach.
„Wenn ich gewusst hätte, dass Sie bereits bei elementaren Fragen angekommen sind, Miss Granger, dann hätte ich nie gewagt Sie zu stören.“ Severus konnte immer noch vollkommen lautlos aus dem Nichts auftauchen. Hinter ihm steckte sich Lucius Malfoy ein Zigarillo ein und lächelte die beiden Gryffindors durch den Rauch hindurch maliziös an. „Oder müsste es inzwischen Mrs. Weasley heißen?“
„Mrs. McGonagall“, korrigierte Hermine strahlend und war sich einen Moment lang der ungeteilten Aufmerksamkeit sicher.
„Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich bei Ihrem Gatte Gareth MacGonagall handelt?“, fragte Lucius in das schockierte Schweigen hinein. Er hatte als einziger keine Miene verzogen.
Im Hintergrund war synchron ein Aufseufzen zu hören.
„Selbstverständlich“, antwortete Hermine gelassen. „An wen hatten Sie denn gedacht?“
„Ich hülle mich in Schweigen“, spottete Lucius Malfoy, fast galant. „Außerdem wollte ich sowieso gerade gehen.“
Severus war klug genug, um eine Gelegenheit zu ergreifen, wenn sie sich bot und brachte seinen Trauzeugen bis zur Gartenpforte. An der Grenze des Grundstücks blieben sie noch einmal stehen und sahen wie auf ein geheimes Zeichen hin zu den beiden Gryffindors zurück. Mrs. McGonagall gestikulierte wild in der Luft herum und der junge Mr. Snape versuchte vergeblich ihrem schnellen Redestorm zu folgen.
„Es beginnt wieder von vorne“, stellte Severus fest und sah Lucius anklagend an.
Der Reinblüter schüttelte abwehrend den Kopf. „Es hat schon mit Voldemorts Tod angefangen, ich plane nur als Sieger daraus hervor zu gehen.“
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Gareth McGonagall ist als kleine Verbeugung vor der genialen FF „Kerkermond Evolution“ von Lady of the dungeons entstanden.
Ich bin ab dem 5. Mai im Urlaub (Haaaach, Sonne, klares Meer und Berge voll wilder Kräuter) und versuche vorher noch ein Kapitel hochzuladen. Reißt mir nicht den Kopf ab, falls es nicht klappt.