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Dialoge

Round Robin
von

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Snape und Flitwick

„Severus, in ihrem Fach steckt Post“, sagte der kleinste Professor Hogwarts’ und nippte an seinem Kaffee, während er in besagte Richtung deutete.

Das Fach des Zaubertränkelehrers sah schlimm aus. Überall sah man Brandstellen, die auf nicht rechtzeitig entdeckte Heuler hindeuteten und in den Ecken klebten Papier- und Pergamentreste. Flitwick wusste, dass sein Kollege nicht sonderlich viel von diesem Fach hielt. Wäre er so unbeliebt, würde er das Fach auch nicht mögen.

„Ich weiß“, gab Severus Snape nur murrend zurück und beschäftigte sich weiter damit, den Tagespropheten zu lesen. Nicht, dass ihn das Niedergeschriebene wirklich interessierte. „Hab ich schon gesehen“

„Der Umschlag kommt mir bekannt vor“, plauderte Flitwick munter weiter und Snape verdrehte genervt die Augen. Dass ihm die Leute immer Gespräche aufdrängen wollten, wenn er gerade keinen Nerv dafür hatte.

„Ach?“, erwiderte er deshalb unwirsch und raschelte demonstrativ mit der Zeitung. Zu seinem Ärger zerrissen die Papierseiten bei dieser Aktion.

„Ja, ich hab auch so einen Umschlag erhalten. Es war eine Einladung drin“, lächelte der kleine Professor und sah zu seinem schwarzhaarigen Kollegen hinüber, der beim Versuch, die Zeitung zu reparieren eben jene in Brand steckte. „Eine Einladung zu einer Hochzeit!“

„Ich weiß“, knurrte Snape und warf die Reste dessen weg, das einmal eine Zeitung gewesen war. Ein beißender Geruch verbrannten Papiers machte sich in dem großen Raum breit und Flitwick sah sich gezwungen, mit einem Schwung die Fenster weit aufzureißen. Der dadurch entstehende Zug veranstaltete das reinste Chaos im Lehrerzimmer, wirbelte mühsam alphabetisch sortierte Hausaufgaben diverser Lehrer durcheinander und blies die Kerzen aus, die den Raum ein wenig erhellt hatten.

Snape knurrte unwirsch: „Lassen Sie das, Filius“

Mit einem Schwenk seines Zauberstabes schloss er die Übeltäter wieder und betrachtete immer wütender werdend das entstandene Durcheinander. Hirn braucht der Mensch.

„Ich weißt, dass in diesem Umschlag die Einladung zu Lupins Hochzeit ist! Aber ich habe nicht vor, dieser anödenden Veranstaltung beizuwohnen!“

Flitwick kicherte: „Das wird aber bestimmt eine der außergewöhnlicheren Hochzeiten. Ich habe gehört, sie soll auf Tonks’ Wunsch mittelalterlich gestaltet sein und auf einer alten Burg stattfinden.“

Snapes Gesichtsausdruck verdüsterte sich noch weiter. Hochzeiten an sich waren ja schon schlimm, aber dann auch noch einen solchen Aufwand für etwas derart Kurzweiliges zu sehen, grenzte an Wahnsinn.

„Ich habe nicht vor, auf diese Hochzeit“ – er sprach es aus, wie etwas, das ungenießbar war – „zu gehen! Lupin und ich hegen eine gesunde, gegenseitige Ablehnung. Belassen Sie’s dabei.“

„Oh, sie werden gar keine Wahl haben, Severus. Albus wird Sie mehr oder minder zwingen“, schmunzelte Flitwick und trank den letzten Schluck seines langsam kalten Kaffees. Sofort trippelte er wieder zur Kanne, in dem das bräunliche Gebräu warm gehalten wurde.

„Außerdem wird das bestimmt ein Spaß“, quiekte er weiter. „Ich habe die tolle Aufgabe des Trompetenbläsers erhalten! Für Kurzweil ist gesorgt, Kollege“

„Bitte was?“, stöhnte Snape ungehalten und stand jetzt doch auf, die Einladung zu holen. Er riss sie auf und las die Einladung durch.

„Knappe?!!“, keuchte er ungläubig und sah wieder zu dem kleinen Professor auf. „Knappe? Ich werde nicht auf diese Hochzeit gehen!“

„Setzten Sie sich, Severus, holen Sie Ihren Blutdruck runter und lauschen Sie dem, was ich in Erfahrung bringen konnte! Diese Burg, das ist ein Gasthaus! Die Kritiken für die Küche sind herausragend. Nymphadora und Remus haben weder Kosten noch Mühen gescheut, eine schöne Feier vorzubereiten. Dieses Gasthaus wird übrigens von den Eltern von Madam Rosmerta betrieben.“, monologisierte Flitwick und bugsierte seinen Kollegen elegant in einen der Ohrensessel.

„Wen interessiert das?“, schnaubte Snape, lauschte jedoch weiter.

„Geben sie mal den Brief her“, erwiderte der kleine Lehrer statt einer Antwort und entriss dem Angesprochenen das Blatt Papier. „Remus hat wirklich Humor. Ich denke, das war seine Idee!“

Flitwick lachte laut los.

„Sie dürfen als Knappe gekleidet dem Brautpaar zujauchzen! Wenn das nicht eine große Ehre ist!“, spöttelte er weiter.

„Wenn Lupin mir vor den Zauberstab kommt...“

Snape ließ die Drohung unausgesprochen. Zu groß war der Schock über diesen Wahnsinn. Wenn ihn Dumbledore wirklich zwingen wollte, dort zu erscheinen, musste er sich ernsthaft überlegen, was man tun musste, um länger in St. Mungos zu bleiben.

„Sie dürfen sogar Reis werfen!“

„Ob wohl Muggelmorde eine größere Rachebefriedigung sind?“, sinnierte Snape und starrte hasserfüllt ins Feuer. Dass Tonks noch nie die Hellste war, wusste er ja, aber dass Remus seiner Zukünftigen auch noch nacheifern musste!

„Da!“, sagte Flitwick und deutete auf das Stück Pergament, dass er immer noch in Händen hielt. „Sie dürfen dem Brautpaar am Nachmittag vor dem Tee sogar ein Ständchen bringen“

„Ich will nichts mehr hören! Ich frage mich, ob ich jemals von einer deprimierenderen Veranstaltung gehört habe“, brummelte Snape und starrte immer noch ins Feuer. Langsam wurde er Flitwick unheimlich, aber noch wollte er sein Spiel nicht beenden.

„Der Abend rundet das ganze noch ab. Sie dürfen den Gästen das Essen servieren“, prustete der kleine Zauberkunstlehrer und hielt sich den Bauch vor Lachen. Zumindest tat er dies, bis sein geschätzter Herr Kollege seinen Zauberstab in den Griffeln hielt.

„Das finde ich nicht witzig“, sagte er tonlos und sehr frostig. Flitwicks Gesichtsausdruck versteinerte sich.

Einige Sekunden herrschte Stille, dann plauderte der kleine Professor mit gekünstelt guter Laune: „Haben Sie schon die neuen Sitzbäder in Hogwarts ausprobiert, Severus? Besser als Duschen“

„Wie bitte?!!“, brüllte Snape und verlor endgültig die Fassung.

Neben ihm sprang jemand aus dem Schrank und rief lautstark: „April, April“

Das war so klar.
 

Die nächsten Wörter (Dudenprinzip):

1. Gleichschritt

2. paffen

3. Zeche

4. Eichen

5. Annonce



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-08-30T18:42:23+00:00 30.08.2008 20:42
Genial, genial! Aber wirklich schade, dass es nur ein Aprilscherz war... obwohl... vllt. bekomm ich ja die Ehre das nächste Kap zu schreiben, da hätt ich sogar ne Idee.

Als der/die aus dem Schrank springt und April-April ruft, das klingt etwas aprupt... egal. xD
Von:  -Moonshine-
2008-03-11T21:26:21+00:00 11.03.2008 22:26
*loool*!!
Schade, dass es nur ein Aprilscherz war! Aber herrlich. Ich hab mich totgelacht. ^^
Konnte mir das richtug gut bildlich vorstellen, du hast die zwei wirklich gut getroffen, Kompliment.
Hm, an einer Stelle hast du nen kleinen Zeichenfehler (der Punkt, unmittelbar vor "monologisierte er..."), aber da du das sonst immer richtig gemacht hast, war es sicher nur ein Ausrutscher.

Na, wie auch immer. Schöner Dialog!
Von:  ComtessePapillon
2008-03-11T18:14:37+00:00 11.03.2008 19:14
*nochmal durchles und wieder totlach*
Du weißt ja ich find deinen Stil toll, genau wie deinen Humor. Ein hoch auf mein Lexikon! XD
Nein im ernst ich find das hier klasse. Und für alle die es wissen wollen kommt hier nochmal meine Lieblingstelle:

„Ob wohl Muggelmorde eine größere Rachebefriedigung sind?“, sinnierte Snape und starrte hasserfüllt ins Feuer. Dass Tonks noch nie die Hellste war, wusste er ja, aber dass Remus seiner Zukünftigen auch noch nacheifern musste!
„Da!“, sagte Flittwick und deutete auf das Stück Pergament, dass er immer noch in Händen hielt. „Sie dürfen dem Brautpaar am Nachmittag vor dem Tee sogar ein Ständchen bringen“

Der Absatz war echt genial! *kugel*
Ich mach mich dann mal ans weiterschreiben. Das heißt sobald ich einen Einfall hab.
*auf Muse wart*
*geküsst werden will*


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