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Unable To Decide

Her Choice - Her Agony
von

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Hektischer Vorabend

Soooo, nun möchte ich euch mal das erste Kapitel präsentieren ^^

Ich wünsche euch viel Spaß und ich hoffe natürlich, dass es euch gefällt :)
 

„SASUKE!!!“

Die kräftige und unverwechselbare Stimme eines blonden, jungen Mannes trug sich bis zum anderen Ende des großen Fußballplatzes.

Der Angesprochene erblickte etwas weiter von sich entfernt seinen Teamkameraden und besten Freund Naruto Uzumaki, welcher seine beiden Arme wild in der Luft umherschwenkte und somit versuchte, die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen für sich zu gewinnen.

Leicht genervt verdrehte Sasuke die Augen und beförderte mit einem kräftigen und gezielten Schuss den schon ziemlich abgewetzten Ball genau vor die Füße des blonden Schreihalses.

Warum musste Naruto auch immer wieder vergessen, seinen eignen Fußball mit ins Training zu bringen?

Sie befanden sich schließlich ja nicht gerade selten auf dem grünen Rasen und als ein fester Feldspieler des FC Barcelona dürfte man eigentlich nicht einmal mehr daran denken, so etwas Essentielles zu Hause herumliegen zu lassen.

Der verzweifelte Versuch des Toptrainers Kakashi Hatake, dem 21 jährigen Blonden das Gedächtnis etwas aufzufrischen, indem er ihm im Training keinen Ersatzball zur Verfügung stellte und ihm unzählige Strafliegestützen aufbrummte, stellte sich als absoluter Reinfall dar; der junge Uzumaki schien nur noch vergesslicher zu werden.
 

Schmunzelnd sah Sasuke seinem Freund bei einem messerscharfen Torschuss zu.

Ja, beim FC Barcelona waren sie Beide genau richtig:

Der Wechsel vom AC Mailand nach Spanien hatte den nötigen Umbruch in die Karriere und in die Launen der beiden Weltfußballer gebracht.

Endlich hatten sie einen Verein gefunden, in welchem sie sich wieder wohl fühlten und im Training und den vielen wichtigen Spielen so richtig aufblühen konnten.

Das Ambiente im spanischen Verein war überhaupt nicht mit dem in Italien zu vergleichen, wobei Kakashi Hatake nicht gerade unbeteilgt war. Zwar trainierte die Mannschaft unter seiner Führung manchmal bis an ihre Grenzen, doch hatte der Trainer des Öfteren seltsame und verrückte Überraschungen auf Lager, welche die Spieler immer wieder verblüffen ließen.
 

„Warum müssen wir uns eigentlich gerade heute so abschuften? In nächster Zeit stehen doch überhaupt keine Spiele an, dem Alten ist wohl mal wieder langweilig…“

Ein schlechtgelaunter Shikamaru Nara hatte sich neben den schweigenden Uchiha ins frische Gras geschmissen und döste nun ein wenig mit einem Halm im Mundwinkel baumelnd und allen Vieren von sich gestreckt auf dem Boden herum.

Bevor Sasuke darauf antworten konnte, spürte er einen leichten Druck auf seiner Schulter, was ihn langsam den Kopf nach hinten drehen ließ.

Kakashis Hand ruhte auf der breiten und muskulösen Schulter des 22 Jährigen und die dunklen Augen des Grauhaarigen musterten mit einem belustigten Blick den jungen Fußballer, der es sich auf dem Boden bequem gemacht hatte.

„Ich mein, ich hätte heute eigentlich wirklich Besseres zu tun gehabt, als meine limitierte Zeit mal wieder und eigentlich grundlos im Training zu verbringen…“

Während Shikamaru sprach, hielt er die Augen geschlossen und den Grashalm mit der Zunge in seinem Mund hin und her bewegend, bekam er auch absolut nichts von dem immer breiter werdenden Grinsen seines Trainers und dem undeutbaren Blick des Schwarzhaarigen mit.
 

„Also, dann gehe ich mal stark davon aus, dass du morgen zu Hause bleiben und deine Zeit `endlich einmal sinnvoll` nutzen wirst. Dann muss ich dich also auch nicht in die VIP Liste der morgigen Modenschau mit Models in knapper Reizunterwäsche und der darauf folgenden Aftershowparty eintragen lassen…“

Sasuke gab augenblicklich einen für ihn Recht ungewöhnlichen Laut von sich, der stark einem amüsierten Lachanfall ähnelte, welcher schließlich auch Naruto und die restlichen Teamkameraden zu dem Trio lockte. Es sah aber auch zu komisch aus, wie der schwarzhaarige Nara mit tellerförmigen Augen und der heruntergefallenen Kinnlade schockiert seinen Trainer vom Boden aus anstarrte.

„Was ist denn los? Warum schaut Shika so komisch?“

Während der Blonde sein orange-weißes Adidas T-Shirt auf Grund für diese Tageszeit verboten hoher Temperaturen auszog, schlich sich ein leichtes Grinsen in sein Gesicht; der Schwarzhaarige hatte es sich sicherlich wieder einmal mit Kakashi verscherzt.

„Jungs, morgen werden wir einer Modenschau einen Besuch abstatten. Der Gute Shikamaru hier wollte euch allen nur mitteilen, dass er später auf der Aftershowparty jedem einzelnen einen Drink ausgeben wird.“

Die Menge grölte und man konnte in den Gesichtszügen des Naras aufs Genauste herauslesen, dass dieser Vorschlag sicherlich nicht auf seinem Mist gewachsen war. Geplättet und überrumpelt ließ er sich schließlich wieder ins Gras fallen; das konnte ja morgen etwas werden. Wie er seine Kollegen kannte, würden diese sich sicherlich nicht mit einem einfachen und billigen Bier zufriedengeben.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Abenddämmerung

In einem ganz anderen Teil der spanischen Großstadt lief eine rosahaarige, junge Frau wie ein aufgescheuchtes Huhn nur mit schwarzer Unterwäsche bekleidet durch die geräumige Wohnung. Mit einer Hand hielt sie das schnurlose Telefon an ihr Ohr gedrückt, den anderen freien Arm benutzte die 21-jährige so gut es ging als eine Art Kleiderbügel. Man konnte mindestens 4 verschiedenfarbige und unterschiedlich lange Kleider ausmachen.
 

„Hinata, ich weiß doch selbst gut genug, dass ich ja schließlich die Designerin bin und eigentlich bei so etwas nicht einmal an Hilfe denken dürfte! Doch ich bin wirklich aufgeschmissen. Morgen ist ein absolut wichtiger Tag. Da muss wirklich alles und jeder perfekt sein und aussehen.“

Am anderen Ende der Leitung war ein leises Kichern zu vernehmen. Die Dunkelhaarige kannte diese Nervenzusammenbrüche kurz vor wichtigen Ereignissen nur zu gut von ihrer Freundin. Diese würde sich wohl niemals ändern.

„Ja, du hast gut lachen! Du musst dir ja über die Kleiderauswahl mal überhaupt keine Gedanken machen. Dafür bin natürlich einmal wieder ich zuständig…“

Der extreme Stresszustand der Rosahaarigen ließ ihre Laune auf den Nullpunkt sinken.

„Aber Saku, das ist doch dein Job und du weißt genauso gut wie ich, dass dir dieser mehr als nur Spaß macht… außerdem kann bei Unterwäsche ja nicht wirklich viel schief gehen. Deine neue Kollektion ist einfach spitzenmäßig und ich werde sie ehrenvoll über den Laufsteg tragen.“

Sakura atmete einige Male tief durch und dabei schien sich ihr Puls auch wieder einigermaßen zu normalisieren; ihre Freundin schaffte es doch immer wieder, sie zu beruhigen und aufzupushen.
 

Da die Rosahaarige eine Art Schweigeminute eingelegt hatte, ergriff die Dunkelhaarige wieder das Wort.

„Also, hör zu! Ich weiß doch, dass das morgen dein erster offizieller und großer Auftritt als frischgebackene Designerin sein wird und du möglichst den besten Eindruck hinterlassen möchtest. Aber glaub mir Süße, deine Kollektion wird die Leute einfach nur umhauen, da kannst du dann im Nachhinein im Müllsack dastehen, den verdienten Applaus und Jubel wirst du trotzdem erhalten…“

Beide jungen Frauen benötigten erst einmal ein Weilchen, um sich von dem starken Lachanfall zu erholen.

„Ach Hina, du bist doch wirklich ein Schatz! Also, ich glaube ich werde mein Outfit einfach spontan entscheiden, hat doch bisher eigentlich immer recht gut geklappt.“

„Also gut, dann werde ich mich auch schon wieder von dir verabschieden. Ich bin todmüde und möchte schließlich morgen ja nicht auf dem Laufsteg meinen Schlaf nachholen.“

Nach einer intensiven Verabschiedung legte die 21-jährige schließlich auf.
 

Sakura sah schweigend ihren auf dem linken Arm befindlichen Kleiderberg an und stöhnte schließlich laut auf. Dann eben doch die spontane Variante.

Sie hatte zumindest ja schon einmal festgelegt, dass es morgen auf jeden Fall ein nicht allzu langes Kleid sein sollte; sie hasste diese übertrieben lange Abendgarderobe, die einen wie eine Möchtegern-Prinzessin auf dem Weg zu ihrem Fake-Prinzen erscheinen ließ.

Die Rosahaarige bevorzugte viel eher knappe und aufreizende Kleidung; vielleicht war das auch der Grund, warum sie sich für eine Unterwäschekollektion entschieden hatte. Umso mehr Haut zu sehen war, desto mehr konnte das Auge genießen. Die Haruno war sich jetzt schon im Klaren darüber, dass am morgigen Tage die Modehalle vom vorwiegend männlichen Geschlecht überflutet werden würde.
 

Auf dem Weg in ihr großes Zimmer, stieß Sakura ungeschickt gegen einen kleinen, im langen Flur befindlichen Holztisch, von welchem unglücklicherweise durch den großen Kleiderhaufen angeschoben, einer der vielen kleinen Bilderrahmen herunterfiel und auch sofort zu Bruch ging.

Grummelnd hob die Rosahaarige mit ihrer freien Hand die Überreste auf, bedacht darauf, ja nicht in eine der wenigen Scherben zu treten; ein Blutbad war das letzte, was die 21 Jährige momentan benötigte.

Als sie wieder aufrecht stand und neugierig den Rahmen umdrehte, um das Bild etwas genauer zu betrachten, hätte sie es vor Schock fast wieder fallen lassen.

Auf dem Foto war sie selbst in den Armen eines attraktiven, rothaarigen Mannes zu erkennen; beide lächelten glücklich in die Kamera.

Gedankenversunken und mit dem Rahmen weiterhin in der Hand, nahm Sakura die letzten Schritte, welche sie von ihrem Zimmer trennten auf sich und ließ sich samt Kleiderhaufen auf ihr Bett sinken; die Augen fixierten nach wie vor die Momentaufnahme von Gaara und ihr.
 

Drei Jahre lang waren sie ein Paar gewesen… drei Jahre!

Und wäre es nicht nach ihr gegangen, wären sie es wahrscheinlich immer noch.

Gaara Sabakuno war ein berühmter und vor allem von den jüngeren Mädchen geliebter Schauspieler, welcher seinen größten Erfolg momentan mit einer amerikanischen Teenie-Soap durchlebte. Das jüngere Publikum war einfach verrückt nach ihm. Wie sollte es denn auch anders sein, bei seinem unglaublichen Talent und dem verboten guten Aussehen?

Sie waren wirklich glücklich miteinander gewesen. So lange Sakura noch keine aufwendigen und anspruchsvollen Aufträge in ihrer Designerkarriere gehabt hatte, hatte es zwischen den beiden auch so gut wie nie Streit gegeben. Die Rosahaarige hatte wirklich unglaublich viel Zeit für ihren rothaarigen Freund opfern können und hatte ihn bis an die entferntesten Drehorte begleitet.
 

Ja, damals hatte sie noch all diese Zeit zur Verfügung gehabt.

Doch dann kam die Wende in ihrer persönlichen Karriere und mit einem Mal ging es in ihrem Job steil aufwärts. Plötzlich war sie es gewesen, die immer öfters für neue Kollektionen zu Rate gerufen wurde und verschiedenen, berühmten Designern bei sämtlichen Modenschauen zur Seite stehen sollte.

Zwischen dem rothaarigen Sabakuno und der 21-jährigen herrschte immer öfters auftretender Streit; Gaara konnte sich mit der Vernachlässigung ihrerseits kein Stück abfinden und forderte unmögliches von Sakura: mehr Zeit an seiner Seite.

Die Entscheidung, die die Rosahaarige schließlich treffen musste, um ihren heißgeliebten Job zu behalten, brach nicht nur ihrem rothaarigen Freund das Herz.

Sakura wusste, dass sie für Gaara immer noch starke Gefühle hegte, doch war es ihr einfach unmöglich, die Beziehung länger aufrecht zu erhalten.
 

So war es ihr auch nicht möglich gewesen, ihr Lieblingsbild aus ihrer Wohnung zu entfernen.

Immer noch tief in Gedanken versunken, musterte die Rosahaarige das Foto und fuhr unbewusst mit einem Finger die Züge ihres Exfreundes nach. Eine kleine Träne schlängelte sich geschickt ihren Weg über die Bruchstücke des Glases des Rahmens.

Das schrille Klingeln des Telefons ließ Sakuras Kopf mit einer schnellen Bewegung in die Höhe fahren. Zögernd drückte sie die Abnahmetaste; wer wollte sie denn noch so spät am Abend sprechen?

„Saku? Hör zu, ich möchte morgen auf keinen Fall lila auf meiner Haut tragen. Das passt doch überhaupt nicht zu meinen Haaren und auf meine Augenfarbe möchte ich ja gar nicht erst zu sprechen kommen und überhaupt…“

Ino Yamanaka, eine weiteres Model und ebenfalls eine der besten Freundinnen der Rosahaarigen, redete oder vielmehr beschwerte sich mal wieder ohne Punkt und Komma.

Sakura musste augenblicklich grinsen. Die eben vollzogenen Gedankengänge, die Gaara beinhaltet hatten, waren plötzlich wie gelöscht worden und die 21-jährige war wieder absolut im Geschehen und mit ihren Gedanken bei dem morgigen Ereignis.
 

„Hör zu Ino… STOP!!! Also, lass mich doch erst einmal erklären. Ich habe bewusst lila für dich gewählt, weil diese Farbe, auch wenn du das nicht glauben möchtest, dir unbeschreiblich gut steht und deine Augen und Haare trotzdem noch im besten Licht erscheinen lässt. Vertrau mir einfach! Du wirst schon sehen, wie das Publikum morgen bei deinem Anblick einfach nur ausflippen und sich nicht mehr auf den Plätzen halten wird.“

Sakura wusste genau, wie sie ihre blonde Freundin zum Schweigen bringen konnte; etwas Honig um den Mund schmieren half immer weiter.

„Na gut, du hast mich überredet… aber wenn auch nur einer schief guckt…“

„Keine Angst Süße, das wird schon nicht passieren!“
 

Nach einer, auf Grund der späten Uhrzeit recht schnellen Verabschiedung, legte die rosahaarige Haruno das schnurlose Telefon und den kaputten Rahmen auf ihrem Nachttisch ab. Nachdem sie dann auch die Kleider sorgfältig über den Stuhl gehängt hatte, beschloss sie mit einem kurzen Blick auf den digitalen Wecker, dass sie sich nun endlich ebenfalls etwas Schlaf verdient hatte.

Nachdem sie sich das Nachtoutfit, bestehend aus einem leichten Top und Boxershorts, in welchem sie sich am wohlsten fühlte übergestreift hatte, rollte sie sich gähnend wie eine Katze unter der hellrosa Decke zusammen und fand auch bald den traumlosen und festen Schlaf, den sie, um am morgigen Tage wirklich alles geben zu können, so dringend benötigte; in den letzten Tagen hatte sie auf Grund der aufwendigen Vorbereitungen, Hinzufügungen und kleinen Korrekturen der Kollektion so gut wie keinen Schlaf gefunden.
 

Gut, das wars dann erstmal! ^^

Über Kommis würde ich mich total freuen, Verbesserungsvorschläge werden jederzeit dankend angenommen und für Kritik bin ich offen :D

Grüne Augen

Sooooo... ich hab ja favomäßig gesehen einen gewaltigen Zulauf bekommen, worüber ich mich natürlich riiiiiesig gefreut habe, so sehr, dass ich mich gleich mal an ein neues Kapi gesetzt habe ^^

Natürlich wünsche ich mir wieder einmal, dass es euch anspricht und ihr weiterhin gefallen an meiner Stroy habt :)
 

Sakura Haruno kämpfte sich ihren Weg durch die Traube, welche aus halbnackten, lachenden und sich laut unterhaltenden Models bestand.

„Los Mädels, noch 15 Minuten bis zum Beginn! Kate, eine Kopfbedeckung wird heute nicht getragen… es ist eine UNTERWÄSCHE-Kollektion! Michelle, übertreib es nicht schon wieder mit dem Make-up! Sophie? Wo ist Sophie?!“

Gestresst konnte man den Zustand der Rosahaarigen noch lange nicht nennen; es war viel eher der normale Ablauf vor einer Modenschau.

Lächelnd kam Hinata auf die Designerin zu, um ihrer Freundin in irgendeiner Weise seelischen Beistand zu leisten.

„Ach Süße, es wird schon alles glatt laufen. Und wie ich sehe, hast du dich in deiner Kleiderauswahl mal wieder selbst übertroffen…“

Grinsend musterte die Dunkelhaarige die 21 Jährige und musste schmunzelnd feststellen, dass diese abermals nicht daran gespart hatte, ihre weiblichen Reize perfekt hervorzubringen.

Das kurze, weiße, hautenge und tief ausgeschnittene Kleid, erreichte bei der Rosahaarigen nicht einmal mehr die Knie und harmonierte perfekt mit den weißen Stilettos, welche mit kleinen, hellgrünen Steinchen bestückt waren. Eine silberne Kette mit einem kleinen grünen Smaragd bot ein wunderbares Ensemble mit den silbergrünen, langen Ohrringen. Dazu ließ die dezente Schminke Sakuras Gesicht und vor allem ihre wunderschönen, himmlisch grünen Augen im richtigen Licht stehen.

Trotz Hinatas beruhigender Worte, quoll in der Rosahaarigen so allmählich eine Welle bestehend aus Nervosität und leichter Angst empor, welche drohte, sie zu überrollen.

„Langsam wird’s ernst…“
 

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Die Halle hatte sich wahrlich gefüllt, so dass 5 Minuten vor Beginn schon die Türen geschlossen werden mussten; die Modenschau war komplett ausverkauft.

Viele Prominente hatten sich heute eingefunden, schließlich handelte es sich um eine Nachwuchsdesignerin der berühmten Tsunade; das konnte ja nur eine viel versprechende Vorstellung werden.
 

Die Spieler des FC Barcelona hatten sich in den vorderen Reihen nieder gelassen, da Kakashi bei der Reservierung etwas von einer starken Sehschwäche erzählt hatte, um somit seinen Spielern den perfekten Abend bieten zu können.

Breit grinsend ließ sich Naruto Uzumaki neben seinem schweigenden, schwarzhaarigen Freund in den gemütlichen Sitz fallen und ließ seinen Blick gespannt über den Catwalk gleiten.

„Oh man! Hier haben wir ja die perfekte Sicht! Ich hoffe wirklich, dass hier nicht nur flache Bretter entlanglaufen… ich möchte schließlich auch was sehen!“

„Unterwäschemodels haben es normalerweise so an sich, große Titten zu haben… sonst würden sie nicht in diesem Bereich modeln…“

Shikamaru hatte inzwischen rechts von Sasuke Platz genommen und fing über dessen Kopf hinweg mit dem Blonden eine hitzige Diskussion über Frauen in der Modebranche an, wobei der vulgäre Sprachgebrauch deutlich herausragte.
 

Der 22 jährige Uchiha ignorierte die beiden komplett und ließ dafür seinen Blick durch die Zuschauerreihen gleiten; es hatte sich wirklich eine große Prominenzansammlung eingefunden.

Er konnte unter anderem 3 seiner Exfreundinnen mit ihrem jeweils neuen Partner ausmachen; mit keiner von ihnen hatte er sich mehr als einen Monat lang aufgehalten. Sie waren eine reine Zeitverschwendung gewesen und außer gutem Aussehen und halbwegs unterhaltsamen Sex hatten sie absolut nichts zu bieten gehabt.

Der Blick des Schwarzhaarigen wanderte weiter und blieb schließlich am Vorhang und somit am Anfang des Laufstegs hängen. Er konnte interessante, weibliche Gesichtszüge, umrundet von ungewöhnlich rosafarbenen Haaren ausmachen. Die junge Frau hatte den Stoff des Vorhanges leicht zur Seite geschoben und musterte scheinbar neugierig mit ihren großen, durchdringend grünen Augen das Publikum.

So schnell wie sie aber auch erschienen war, befand sich der Vorhang aber auch schon wieder am richtigen Ort und die junge Frau war verschwunden.

Wer war sie?

Ein Model?

Dass diese rosahaarige Frau durchaus ein gewisses Interesse in dem Schwarzhaarigen geweckt hatte, konnte er nicht leugnen, auch wenn er nur einen kurzen Blick auf sie erhascht hatte.
 

Sofort wurde Sasuke aber wieder durch einen durchaus stärkeren Rippenstoß als geplant von seinem blonden Nebensitzer in die Realität zurückgeholt.

„Hey Alter, es fängt an!“

Tatsächlich hatte man das Deckenlicht gedämmt und der Laufsteg wurde hell beleuchtet.

Nachdem eine computerverzerrte Stimme mit den Worten „let the show begin“ durch den Raum gehallt war und damit die Modenschau eröffnete, erreichten die Klänge von Justin Timberlakes „Sexy Back“ die Ohren der Zuschauer.
 

Ino Yamanaka lief selbstbewusst den Laufsteg entlang und stellte sich an vereinzelten Stellen perfekt in Pose.

Sakura hatte nicht falsch gelegen: Der lilafarbene Spitzen BH und der passende, verboten schmale String Tanga passten sich perfekt an ihren Körper an und dem Publikum nach zu urteilen hätte die Farbauswahl besser nicht sein können.

Hinata Hyuga präsentierte sich in hellblauer Spitzenunterwäsche, wobei sie eine Art Pantie trug, welcher Haut an den unmöglichsten Stellen durchblitzen ließ. Auch hier waren die männlichen Zuschauer beinahe nicht auf ihren Plätzen zu halten.
 

„Oh man, schau dir die an!“

„Hast du die im roten schon gesehen?“

„Da ist ja eine geiler als die andere!“
 

Die Spieler des FC Barcelona kamen aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus; so etwas sollte ihr Trainer in Zukunft öfters organisieren.

Sasuke verfolgte immer noch schweigend den Auftritt, wobei seine Augen unbewusst auf der Suche nach rosafarbigen Haaren waren.

Anscheinend doch kein Model…
 

Nachdem die Musik schließlich geendet hatte, die gedämmten Lampen wieder etwas hochgefahren wurden und kein weiteres Model den Catwalk betrat, brach die gesamte Halle schließlich in berauschenden Applaus aus, wobei hier und da Standing Ovations gegeben wurden.

Naruto und ein paar weitere Teamkollegen waren ebenfalls aufgestanden, um dem Auftritt und vor allem den Models den verdienten Beifall zu leisten, doch wurden sie von den Personen, die hinter ihnen Platz genommen hatten, sofort wieder auf ihre Plätze gescheucht; beinahe jedes Augenpaar war gespannt auf den geschlossenen Vorhang gerichtet und Stille war wieder in den Raum eingekehrt.
 

Sasukes Blick schien für einen kurzen Moment leicht verwirrt und überrascht, vielleicht auch etwas geschockt, als die rosahaarige junge Frau, auf welche er schon vor Beginn der Show aufmerksam geworden war, in einem verführerisch kurzem und hautengen, weißen Kleid den Vorhang hinter sich ließ und an der breitesten Stelle des Laufstegs zum Halt kam.

War SIE etwa die Designerin?!

Aber… sie war so… jung?

Bei dem Begriff Designer hatte sich bis jetzt in den Gedanken des schwarzhaarigen Uchiha ein ganz anderes Bild eingenistete gehabt: Eher ältere Personen, meist männlich und schwul…

Aber SIE war wohl alles andere als männlich.

Ihre langen, verführerischen Beine und die nicht zu unterschätzende Oberweite kamen in ihrem Kleid besonders gut zur Geltung und auch ihre ungewöhnliche Haar- und Augenfarbe schien sich durch das Weiß stark hervorzuheben.

Der abermals tosende Beifall und Narutos laute Stimme holten den 22 Jährigen aber wieder einmal aus seinen Gedanken.

„Oh man ist die geil! Die hätte ich vorhin nur zu gerne in so einem knappen Ding hier entlang stolzieren gesehen…“
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Ein düsterer Blick, ausgehend von intensiv grünen Augen, fixierte die rosahaarige Sakura Haruno, welche strahlend in das Publikum blickte und das Mikrofon mit ihren zierlichen Händen fest umgriffen hielt.

Da stand sie also… und genoss den Ruhm.

Der Ruhm… welcher es schaffte, ihr ein zauberhaftes Lächeln in das perfekte Gesicht zu zaubern…

Der Ruhm… welchen sie schon immer angestrebt hatte…

Der Ruhm… welcher ihr scheinbar lieber und wichtiger war als alles andere…

Der Ruhm… welcher eine wunderbare Beziehung zerstört hatte…

Der Ruhm… welcher sie von ihm gerissen hatte…

Der verfluchte Ruhm…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Mensch Saku, das ist doch mal spitze gelaufen!“

Hinata umarmte freudig und lächelnd ihre Freundin, die eben wieder den Umkleide- und Schminkraum betreten hatte; eine informative Ansprache ihrerseits hatte ihr abermals nicht enden wollenden Applaus und Jubel eingebracht.

Es war wirklich alles perfekt und nach Plan verlaufen.

„Holen wir den Seeeekt!!!“

Auch Ino schien höchst zufrieden und fiel im Bademantel bekleidet ihrer strahlenden rosahaarigen Freundin um den Hals.

Die 21 jährige Haruno schien noch zu überwältigt, als dass sie vor ihren Freundinnen große Reden hätte schwingen können, doch als eine Flasche mit klarer, schäumenden Flüssigkeit vor ihrer Nase umherbaumelte, griff sie freudig zu und gönnte sich einige immense Schlücke; heute würde gründlich gefeiert werden.
 

Während sich die Models mit ihren dementsprechenden Outfits bekleideten und sich noch etwas nach oder neu schminkten, saß die 21 jährige Rosahaarige mit der wohl bekanntesten weiblichen Designerin ganz Spaniens an einem kleinen Tisch und plauderte vergnügt mit Tsunade über die eben vollbrachte Show.

„Also wirklich Sakura, du hast mich kein bisschen enttäuscht… was ich von dir natürlich auch nicht anders erwartet hätte. Hast du das Publikum gesehen und gehört? Die waren ja total aus dem Häuschen! Ich sag dir was, das ist der perfekte Anfang für eine erfolgreiche Karriere und du wirst schon sehen, was sie über dich schreiben werden, du wirst weltberühmt werden und…“

Die blonde Frau mittleren Alters hatte wohl mal wieder ETWAS zu tief ins Glas geschaut, denn sie redete ohne Punkt und Komma auf die Rosahaarige ein, welche sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte; Tsunade war einfach die beste Lehrerin und Chefin, die sie sich je hätte wünschen können.

Es war größtenteils ihr Verdienst, dass Sakura heute diese Modenschau hatte veranstalten können und dürfen.

Wie Beziehungen im Leben doch immer wieder weiterhalfen.
 

„Süße, bist du bereit für die Aftershowparty?“

Hinata hatte sich breit grinsend an den Tisch der beiden Designerinnen gesellt. Ihr knappes und aufreizendes Cocktailkleid, welches im Nacken zusammengebunden wurde und einen kräftigen Blauton besaß, harmonierte perfekt mit den schwarzblauen Riemchen-Sandaletten. Mit ihren langen, dunklen Haaren, welche sie offen trug, sah sie einfach wieder umwerfend aus.

Als sich dann auch noch Ino Yamanaka in hohen, schwarzen Pfennigabsatzstiefeln und mit einem knappen, schwarzen, trägerlosen Kleid, welches höchst figurbetont war und für manche Personen an den Beinen sicherlich viel zu früh endete, der Gruppe näherte, verschlug es Tsunade für einige Augenblicke die Sprache.

Doch schon nach kurzen Momenten hatte sie sich wieder gefangen und als dann auch Sakura aufgestanden war und die drei jungen Frauen verwirrt in das Gesicht der blonden Designerin blickten, setzte diese schlagartig ein unverwechselbares und wissendes Grinsen auf.

„Sagt bloß, ihr wollt heute Abend die Jungs vom FC Barcelona abschleppen…“

Als Tsunade aber immer noch in ratlose Gesichter Blickte, versuchte sie sich etwas deutlicher auszudrücken.

„Mensch, ich habe euch doch erzählt, dass heute bei der Show der katalanische Fußballverein anwesend war und auch gleich VIP Karten für die Aftershowparty reserviert hat!“
 

Ein lautes Gekreische von jeweils beiden Seiten Sakuras ließ sie beinahe durch ihre Pfennigabsätze begünstigt nach hinten umkippen.

„WAAAAS?! Sasuke Uchiha war heute da und wird nachher auch anwesend sein?“

Ino suchte noch während ihres lauten Ausrufs den Schminktisch auf, um ihren Kajal etwas nachzuziehen.

Hinata hingegen schien auf der Stelle herumzutanzen.

„Ich werde nachher Naruto Uzumaki persönlich begegnen! Oh mein Gott, ich kanns ja kaum glauben!“
 

Nachdem sie ihren Freundinnen einen verständnislosen Blick gewidmet hatte, fixierten Sakuras stark verwirrt dreinschauende, tiefgrüne Augen die braunen von Tsunade.

„Von wem reden die denn? Der einzigen Spieler, der mir vom Hören her bekannt ist, ist dieser Shikamaru Nara. Sollten mir die anderen auch bekannt sein? Die scheinen Hina und Ino ja in verrückte und aufgedrehte Teenies zu verwandeln…“

Die Blonde warf der Rosahaarigen einen skeptischen Blick zu.

„Du kennst noch nicht die beiden neuen Fußballer des FC Barcelona? Sag mal, schaust du denn kein Fernsehen?“

Keck warf die 21 Jährige ihr langes Haar zurück, streckte der Älteren die Zunge heraus und antwortete ihr mit einer künstlich abgehobenen Stimme.

„Es tut mir ja sehr Leid gnädige Frau, dass ich nicht auf dem neusten Stand des Klatsch und Tratsches bin, aber in letzter Zeit musste ich einen Haufen Arbeit von meiner übertrieben strengen und recht unfreundlichen Chefin erledigen…“

Tsunades Grinsen wurde um einiges breiter, als sie ihre Schülerin mit einem durchdringenden Blick fixierte.

„Neulich fandest du mich noch recht sympathisch…“
 

Das Lachen der Beiden schien auch wieder Hinata und Ino aus ihrer Traumwelt zurückgeholt zu haben und sie gesellten sich einigermaßen beruhigt und mit normalisiertem Puls und Blutdruck zu den Beiden.

„Können wir dann?“

Das blonde Model schien es kaum mehr auszuhalten, denn sie tänzelte etwas auf der Stelle umher und schielte immer wieder auf die große Wanduhr.

„Jaaaa, wir gehen ja schon“

Mit einer kurzen aber intensiven Umarmung verabschiedete sich die junge Haruno von Tsunade, welche noch das Versprechen ablegte, später sicherlich noch auf der Party vorbeizuschauen; den Spaß und die hübschen, jungen Männer wollte sie sich auf gar keinen Fall entgehen lassen.
 

Feddisch :D

Da mir mal wieder uuuuuunzählige Ideen im Kopf herumschwirren, mach ich mich auch gleich an das nächste Kapi *g*

Ich hoffe, ich kann mit ein paar Kommis rechnen, bin schon gaaaanz wuselig, was ihr so von dem Kapitel haltet ^^

Sinnlose Diskussionen & Verstohlene Blicke

Halli hallo ^^

Hier bin ich wieder mit nem neuen Kapi :)

Wollte ma einen großen Dank an alle meine Kommischreiber und Favonehmer aussprechen, finde ich echt super *g*

Wünsche euch viiiel Spaß ;)
 

Seufzend blickte Shikamaru Nara in die gähnende Leere seines schwarzen Ledergeldbeutels.

Genau wie er es erwartet hatte.

Seine Kollegen waren sich nicht zu schade für das Teuerste vom Teuersten gewesen. Das Beste war eben gerade gut genug für die verwöhnten jungen Männer des FC Barcelona.

Und wenn sie dabei auch noch gleich einem Teamkameraden eins auswischen und ihn in ein finanzielles Desaster stürzen konnten, war das wohl mit einem Sechser im Lotto zu vergleichen.

Der Dunkelhaarige, welcher auf einem Hocker an der immensen und luxuriösen Bar Platz genommen hatte, ließ seinen Blick durch die Menge der partylustigen Prominenz schweifen.

Alle waren sie da; er erkannte ihre Gesichter nur zu gut aus anderen VIP Veranstaltungen wieder.

Keiner von ihnen ließ je eine Gelegenheit aus, um zu zeigen, wie wichtig er war und was er doch nicht so alles besaß.

Shikamaru konnte zahlreiche weibliche Berühmtheiten aus der Film- und der Musikbranche ausmachen, die es mit ihrem Outfit und vor allem den Accessoires wieder einmal weitaus übertrieben hatten. Vor allem fiel dem 23 Jährigen eine junge spanische Schauspielerin auf, welche nebenbei eine der vielen Ex Freundinnen seines schwarzhaarigen Kollegen war. An gutem Aussehen mangelte es ihr zwar nicht, ganz im Gegenteil. Doch an protzenden Diamanten an Hals und Fingern anscheinend auch nicht.

Gott, wie er dieses Elitegetue doch manchmal hasste.

Er brauchte heute Abend dringend eine attraktive und willige Dame an seiner Seite, sonst würde er das Ganze höchstwahrscheinlich nicht überstehen.

Die dunklen Augen des Naras fingen an, die teils tanzende, teils sich unterhaltende Menge genauer zu untersuchen.

Heiße Brünette?

Sexy Schwarzhaarige?

Feuriger Rotschopf?

Nein, das wurde dem 23 Jährigen langsam zu langweilig; eine 0-8-15 Spanierin kannte er nur zu Genüge. Er brauchte Abwechslung…
 

Blonde, lange, unwiderstehliche Haare, in denen sich ab und an eine weibliche Hand vergrub, um sie an der richtigen Stelle zu platzieren.

Augen, die mehr Ausstrahlung in der tiefen Bläue nicht hätten besitzen können.

Eine immense Oberweite, die einen geradezu zu gewissen Dingen einlud.

Eine Taille, welche mit einer sehr aufregend geschwungenen Form an einer sagenhaften Hüfte endete.

Lange, verführerische, ideal geformte Beine, welche mit mitreißenden und fantasieanregenden schwarzen, hohen Stiefeln bestückt waren, passten perfekt zu dem schwarzen, verboten kurzen, hautengen und sehr gewagten Kleid, welches den perfekten Körper wie eine zweite Haut umhüllte.
 

Warum denn nicht gleich?

Ino Yamanaka, das berühmte Model, welches er bisher nur aus Modezeitschriften kannte, heute aber seine volle Aufmerksamkeit bei der Modenschau ergattert hatte, hatte genau an der gegenüberliegenden Seite der Bar mit einigen anderen attraktiven Frauen ein Plätzchen gefunden.

Das schelmische Alltagsgrinsen wich aus den Gesichtszügen des schwarzhaarigen Naras und machte Platz für das ultimative und charmante Nightlife Lächeln.

Showtime
 

Noch bevor der 23 Jährige aber seine volle Größe erreichen und den Weg zu seinem heutigen Zielobjekt einschlagen konnte, wurde er durch einen starken Druck, ausgehend von einer großen Hand auf seiner Schulter wieder auf den Barhocker gedrängt.

„Mensch Shika, wohin des Weges? Jetzt sind wir doch extra hier her gekommen, um dem einsamen Wolf etwas Gesellschaft zu leisten…“

Der Angesprochene brauchte nicht einmal mehr den Kopf zu drehen um zu wissen, wer sich zu ihm gesellt hatte; die Stimme war einfach unverwechselbar und auch das `wir` ließ keine Fragen mehr offen.

„Naruto…“

Seufzend stütze der Nara seinen Kopf auf seinem, auf der Theke angewinkelten Arm ab. Das konnte ja jetzt mal wieder etwas länger gehen; der Blonde war nicht so leicht ab zu wimmeln.

Trotzdem konnte der 23 Jährige nicht leugnen, dass man mit Naruto Uzumaki wahrhaftig Spaß haben konnte. Doch wenn die Auswahl zwischen Naruto-Spaß und damenbezogenen Spaß stand, fiel die Entscheidung doch recht schnell.

Deswegen war sich Shikamaru auch hundertprozentig sicher, dass Sasuke, sobald er seine nächtliche Beschäftigung gesichtet hatte, sich von seinem besten Freund für den restlichen Abend trennen würde.

So lief es immer ab, so dass sich der blonde 21 Jährige anschließend mit Leichtigkeit ebenfalls weibliche Gesellschaft aufsuchte.
 

„Komm, mach dich mal locker, ich gebe dir auch ein Gläschen Champagner aus!“

Ungläubig blickte Shikamaru in die strahlend blauen Augen seines Teamkollegen.

Wie kam er denn zu der großen Ehre, einen Drink von Naruto Uzumaki spendiert zu bekommen, von dem Champagner, den ER vor einiger Zeit für den Blondschopf selbst hatte bezahlen müssen?

Vor sich hin grummelnd, widmete der 23 Jährige dem Fußballer nur einen finsteren Blick, nahm dann aber doch das ihm angebotene Glas zur Hand und trank es in einem Zug leer.

Dieser Uzumaki hatte doch wirklich Nerven…

Sasuke hingegen schenkte seinen beiden Freunden nicht wirklich Aufmerksamkeit; die kleinen Streitereien zwischen den Beiden standen eigentlich schon fast auf der Tagesordnung. Anscheinend konnten seine Teamkollegen nicht ohne kleine Meinungsverschiedenheiten und sonstige Streitereien leben.

Seine beinahe schwarzen Augen durchsuchten mehr oder weniger interessiert die Menge, wobei sein Blick hin und wieder an bestimmten Personen hängen blieb.

Kathy Santino, Michelle Bachelerette, Milena Gonzales…

Gähnend wendete sich der Schwarzhaarige wieder der Bar zu; er konnte sie alle haben und teilweise hatten die jungen Schönheiten auch für einen kurzen Zeitraum an seiner Seite verweilen dürfen. Doch alle hatten ihn früher oder später in eine dimensionale Langweile versetzt, so dass er schnellstmöglich eine Beseitigung hatte durchführen müssen.

Es hatten schon viele Leute zu ihm gesagt, doch darüber war er sich schon lange im Klaren gewesen:

Er war nicht der Typ für lange Beziehungen. Der Uchiha suchte den Spaß und das Abenteuer, welches ihn ständig überraschen und neue Seiten offenbaren sollte.

„Ein Seven and Seven.“

Der 22 Jährige gönnte sich einen großen Schluck des alkoholhaltigen Getränks, welches der Barkeeper ihm vor die Nase gestellt hatte und entschloss sich, noch etwas Zeit mit seinen beiden Kumpels, welche wieder einmal in eine beinahe sinnlose Diskussion ausgebrochen waren, zu verbringen, bevor er sich dann auf die Suche seiner anderweitigen Beschäftigung machen würde.

Bevor der Schwarzhaarige sich in die Konversation einbringen konnte, streiften seine dunklen Augen aber etwas, was ihn kurzzeitig in seiner Bewegung inne halten ließ.

Rosafarbige, lange Haare…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Ok, wer will noch nen Wodkaaa?“

Die 21 jährige Haruno musste schmunzeln, als sie ihre blonde Freundin bei einem verzweifelten Versuch beobachtete, aufrecht stehen zu bleiben und einen einigermaßen kompletten und nuschelfreien Satz zu formulieren.

„Ino, meinst du nischt, dass wir alle schon genug hatten?“

Hinata Hyuga, welche auf einem Barhocker Platz genommen hatte, schien ebenfalls Probleme mit der verbalen Äußerung zu haben.

Das Grinsen, welches sich in Sakuras Gesicht geschlichen hatte, wurde bei dem Anblick ihrer beiden angetrunkenen Freundinnen nur noch breiter.

Es hatte doch etwas Süßes an sich, wenn beide einmal einen zu viel gekippt hatten; aus dem Lachen kam man dann so schnell nicht mehr heraus, auch wenn es des Öfteren keinen Grund gab.

Sie selbst war noch, auf Grund ihrer unglaublichen Trinkfestigkeit, ziemlich klar bei Sinnen und hatte keinerlei Probleme mit der Sprache.

„Mädels, wo sind denn jetzt eure Traumtypen aus der Fußballwelt? Ich dachte ihr wolltet sie mir vorstellen…“

Geschockt schaute Ino Yamanaka die Designerin mit geweiteten blauen Augen an. Auch Hinatas Blick wies leichte Spuren von Unsicherheit auf.

„Vooorstellen? Neein, sonst schnappst du sie uuns noch weg…“

Die Blonde konnte nach ihrer Antwort ein kleines Kichern nicht unterdrücken, bei welchem schließlich auch Hinata und Sakura mit einstiegen.
 

„Keine Angst, Fußballer sind eh nicht so mein Ding!“

Etwas rot um den Nasenbereich herum, schaute die Dunkelhaarige ihre 21 jährige Freundin aus immer noch großen Augen an.

„Weißt du, wenn du Naruto Uzumaki sehen würdest…“

Ino schnitt ihrer schüchternen Freundin abrupt ins Wort und ließ sich in einer etwas lauteren Tonlage als geplant über die Sportler aus.

„Papperlapapp Naruto Uzumaki! Du solltest erst einmal Bekannschaft mit Sasuke Uchiha machen… DANN wirst du schon sehen, was ein wahrer Mann ist!“

„Aber Naruto ist doch genauso attraktiv und…“

Kopfschüttelnd und leicht grinsend musterte die Rosahaarige ihre beiden Freundinnen, welche sich über wirklich belanglose Dinge ausließen.

Interpretierte sie das gerade falsch, oder versuchten die Beiden ihr tatsächlich die Neulinge des FC Barcelona schmackhaft zu machen?

Wie widersprüchlich man doch nach einem hohen Alkoholkonsum werden konnte…

Aber eigentlich war ihr dies auch ziemlich egal. Selbst wenn die beiden Konkurrenz für Mister Univers wären, auf der Suche nach einem Mann war sie trotzdem noch nicht. Dafür hatte sie einerseits überhaupt keine Zeit und andererseits würde sie dann in Gedanken immer nur bei ihm sein.

Seufzend nippte Sakura an ihrem Rotweinglas.

Schon wieder hatte sie an ihren Exfreund gedacht. Konnte er nicht endlich ihre Gedanken und ihr Herz für immer verlassen?

Ja, sie besaß noch immer Gefühle für den rothaarigen Schauspieler, doch war ihr eine Beziehung mit ihm einfach nicht möglich.

Wie oft hatte sie schon mit dem Gedanken gespielt, ihren Job einfach hinzuschmeißen und zu ihm zurück zu kehren?

Doch als sie an die heutige einwandfreie Show zurückdachte, schien ihr dieser Gedanke absurd und wie ein schlimmer, immer wiederkehrender Albtraum.

Nein, sie liebte einfach ihren Job.

Sie wollte Karriere machen.

Und wenn sie dafür gewisse Opfer bringen musste, dann sollte es eben so sein.

Sie hatte sich schon lange dafür entschieden, dass der Beruf an erster Stelle stand und alles weitere sich dementsprechend anzupassen hatte.

Glücklicherweise musste sie sich wegen Freundschaften nicht den Kopf zerbrechen; die besten Freundinnen, die sie sich je hätte wünschen können, begleiteten sie so zu sagen in ihrer Karriere auf Schritt und Tritt.

Was wollte man also mehr?

Außerdem gab es ja immer noch die Möglichkeit, seinen gewissen Spaß mit einer männlichen Begleitung auf den zahlreichen VIP Veranstaltungen zu haben.

Gegen One Night Stands hatte die Rosahaarige grundsätzlich nichts einzuwenden.
 

„Saku, kommsch du taanzn? Is grad soo ein geiler Song…“

Skeptisch musterte die 21 jährige Designerin ihre blonde Freundin, welche sie aus ihren Gedanken geholt hatte.

Ino sollte wirklich langsam auf Sprudel für den restlichen Abend umsteigen.

„Ich… geht ihr schon mal vor, ich trink hier noch schnell meinen Wein zu Ende.“

Wieder einmal grundlos kichernd, hakte sich die 22 Jährige bei ihrer dunkelhaarigen Kollegin ein und schleifte diese mit auf die volle Tanzfläche.

Sakura konnte gerade noch so einen Hilfe suchenden Blick von Hinata einfangen, bevor diese schon mit Ino in der Menge verschwunden war.

Na, sollten sich die Beiden doch erst einmal etwas vergnügen. Um in ihre Tanzlaune zu kommen, musste bei der Rosahaarigen zunächst einmal ein gewisser Promillewert überschritten werden.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Hey Sasuke! Träum nicht und gönn dir auch ein Gläschen von diesem wunderbaren Champagner!“

Der Schwarzhaarige hatte für eine bestimmte Zeitdauer nicht seinen Blick von der jungen Designerin am anderen Ende der Bar reißen können, so dass Naruto ihm nachhelfen musste.

„Dann lass ma rüberwachsen…“

Die beiden ignorierten grinsend die immer finsterer werdenden Gesichtszüge des Naras, welcher nur irgendwelche unverständlichen Wörter vor sich hin brummte.

„Shika, alles klar? Du wirkst so… geknickt…“

Breit grinsend musterte der Uchiha seinen Kollegen, der eine Hand zur Faust geballt hatte und den Blonden mit tödlichen Blicken überfiel.

„Geknickt? Erst kommt dieser Blondi hier her und verdirbt mir die Tour bei einer heißen Dame, die ich mittlerweile aus den Augen verloren habe und dann prahlt er mit dem Champagner herum, den ICH bezahlen musste… nein, ich bin absolut das Gegenteil von geknickt…“

Während der Schwarzhaarige weiterhin mit Anschuldigungen um sich warf, wurde das Grinsen von Sasuke immer breiter; es war doch immer wieder amüsant, den Nara so richtig auf Hochtouren zu erleben. Und wer konnte ihn besser auf die Palme bringen als Naruto?

Genau dieser unterbrach plötzlich die Beschuldigungen seines Kollegen und schaute seine Freunde mit einem breiten Grinsen an, welches, wenn er gewisse, verrückte Pläne hatte, so typisch für ihn war.

„Leute, ich werde mich dann mal verabschieden. Dort hinten sitzt eine Dame, die dringend ein Getränk von mir spendiert haben möchte.“

Shikamarus Kinnlade klappte augenblicklich nach unten und die rechte Augenbraue des Uchihas fand ihren Weg nach oben.

Doch bevor einer der Beiden sich dazu äußern konnte, hatte sich der Blonde auch schon von seinem Hocker erhoben und mit einem letzten Augenzwinkern ließ er die beiden paralysierten jungen Männer hinter sich.
 

„Ok… noch mal für mich und zum mitschreiben… Narzuto Uzumaki verlässt uns... für eine Frau!?“

Verwundert schaute Sasuke seinem blonden Freund nach.

Das war wirklich sehr untypisch für ihn.

Entweder er langweilte sich zum ersten Mal mit ihnen oder…

… oder die Frau, die ihm ins Auge gestochen war, war aufregender als alles andere, was der Fußballer bisher an weiblichen Personen kennen gelernt hatte.

Schweigend drifteten die dunklen Augen des Uchihas wieder zu den ungewöhnlich rosafarbigen Haaren der jungen Designerin ab.

Vielleicht sollte er auch langsam einmal in die Gänge kommen, schließlich befand sie sich momentan alleine an der Bar und bevor ihm ein Anderer zuvor kam…

Ohne den Blick von der jungen Frau zu wenden, richtete er sich an seinen schwarzhaarigen Nebensitzer.

„Hör zu Shika. Warum gehst du nicht deine verschwundene Schönheit aufsuchen und ich kann dann…“

Doch weiter kam der 22 Jährige auch überhaupt nicht, denn augenblicklich wurde ihm bewusst, wen sein blonder Freund für diesen Abend ins Auge gefasst hatte.

Das durfte doch nicht wahr sein…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Gedankenverloren kaute Sakura auf einer Olive ihres eben bestellten und schon geleerten Martinis herum.

Ihre Gedanken kreisten wieder einmal um ihren radikalen Lebenswechsel, welcher die neue Karriere und die gescheiterte Beziehung beinhaltete.

Doch lange konnte sie nicht in dieser Traumwelt verharren, denn eine kräftige Stimme holte sie schnell zurück in die Realität.

„So alleine? Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich etwas Gesellschaft leiste und Ihnen einen Drink ausgebe?“

Verwundert musterten die grünen, großen Augen der Angesprochenen den jungen Mann, welcher sich zu ihr gesellt hatte und ihr ein charmantes Lächeln schenkte.

Das auffälligste waren wohl seine, durch Gel begünstigte, zu allen Seiten abstehenden blonden Haare, die ihm einen süßen und doch attraktiven Touch verliehen.

Die strahlend blauen Augen, welche sie so eindringlich anschauten, wurden durch das leicht geöffnete weiße Hemde nur noch stärker hervorgehoben.

Die verwaschene Jeans saß recht tief und damit genau richtig, was dem jungen Mann einen höchst sportlichen Look verlieh.

„Klar!“

Die Rosahaarige erwiderte das Lächeln und bot ihm den Barhocker direkt neben dem ihrigen an; gegen etwas männliche und höchst attraktive Abwechselung hatte sie momentan absolut nichts einzuwenden.

„Dürfte ich den Namen von so einer Schönheit erfahren?“

Sakura musste einen leichten Rotschimmer unterdrücken. Eigentlich war diese Anmache doch mehr als plump, doch konnte sie nicht anderes, als es doch irgendwie süß zu finden.

„Sakura Haruno, aber lassen wir doch das Sie weg…“

Die Rosahaarige vermied wo es nur ging diese nervtötenden Förmlichkeiten. Warum kompliziert und distanziert, wenn es auch einfach ging?

„Naruto Uzumaki, freut mich!“

Grinsend hielt der Blonde der 22 Jährigen seine Hand entgegen, welche diese aber nur recht zögerlich annahm.

Hatte sie sich da gerade verhört?

Naruto Uzumaki?

War das nicht einer der neuen Spieler beim FC Barcelona?

Der, den Hinata so unglaublich anziehend fand?
 

„Zwei Martini!“

Während der Fußballer neue Getränke für sie beide bestellte, warf die Rosahaarige ihm immer wieder verstohlene Blicke zu.

An gutem Aussehen mangelte es dem Blonden wirklich nicht. Sie konnte auch, begünstigt durch das leicht offene Hemd, den Ansatz eines höchst muskulösen Oberkörpers ausmachen.

Und die blauen Augen verliehen ihm eine einmalige Ausstrahlung.

Hinata hatte völlig Recht gehabt, er war wirklich…

Moment!

Die Rosahaarige Haruno verschluckte sich beinahe an ihrem Martini, welchen Naruto ihr grinsend in die Hand gedrückt hatte.

Hinata

Ihre dunkelhaarige Freundin hatte so für diesen Mann geschwärmt und sie wollte sie keines Wegs verletzten, indem sie sich hier und jetzt mit dem blonden Fußballer einließ.

Reden war also ok, doch mehr würde hier heute Abend nicht laufen.
 

Nach einiger Zeit, in der die beiden viel geredet und gelacht hatten und Sakura immer wieder stille Stoßgebete in den Himmel geschickt hatte, dass Hinata nicht auftauchen möge, wendete der Blonde das Gespräch plötzlich in eine komplett andere Richtung.

„Was hast du nach der Party noch so vor? Wir könnten ja noch etwas zu mir gehen…“

Das breite Grinsen ihres Gegenübers ließ die Rosahaarige in leichte Panik ausbrechen.

Reden war ok

Hinata

Du kannst nicht

Du darfst nicht

„Hör zu, ich bin heute wirklich sehr müde und…“

Die 21 Jährige hatte einen radikalen Wandel der Gesichtszüge des Fußballers erwartet, doch stattdessen blickte sie in ein konstantes Grinsen.

„Gut, dann lass mir wenigstens deine Nummer da, damit ich dich mal bei wachem Zustand erwischen kann!“

Das Zwinkern des jungen Mannes paralysierte die Designerin für einige kurze Augenblicke, doch schon bald hatte sie sich schon wieder gefangen und setzte ebenfalls ein leichtes Lächeln auf.

„Ok…“

Während sie ihre Nummer in Narutos iPhone eingab, hatte sie mit sich selbst letztendlich einen Kompromiss eingehen können:

Vom nächsten Treffen würde Hinata hundertprozentig absolut nichts mitbekommen.

Mit einem Wangenkuss, welcher der Rosahaarigen schließlich doch einen leichten Rotschimmer entlockte, verabschiedete sich der 21 Jährige und äußerte noch seine Vorfreude über das sicherlich bald stattfindende „Date“.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Er hatte sie die ganze Zeit über beobachtet…

Jede ihrer Bewegungen aufs Genauste verfolgt…

Ihre Mimik und Gestik, welche sie dem Blonden gegenüber aufwies exakt studiert…

Genug war genug!

Nicht dass es schon gereicht hätte, dass sie überhaupt mit diesem Typen auf ein Gespräch eingegangen war.

Nein!

Sie hatte ihm auch noch ihre Nummer gegeben…

Und zwar ohne mit der Wimper zu zucken!

Jetzt konnte sie sich aber auf etwas gefasst machen…

Sie wollte also keine Beziehung mehr mit ihm, weil sie scheinbar keine Zeit mehr hatte?

Für ihn sah das aber nach etwas völlig anderem aus…

Eifersucht

Blinde Eifersucht benebelte seine Sinne und Gedankengänge.

Doch bevor er den Weg an die Bar und somit zu ihr einschlagen konnte, sah er die beiden Freundinnen der Rosahaarigen, welche sich taumelnd zu ihr gesellt hatten.

Nach einem kurzen Wortaustausch begaben sie sich schließlich zum Ausgang.

Die grünen Augen des Rothaarigen verengten sich zu schmalen Schlitzen.

Jetzt wo sie sich einen Namen gemacht hatte, würde er sie noch oft genug zu Gesicht bekomme.

Irgendwann sicherlich auch einmal unter vier Augen…
 

Soooo :)

Hoffe es hat euch in irgendeiner Weise angesprochen und ihr seid fit genug, um mir einen informativen Kommi zu hinterlassen :D

Das nächste Kapi versuche ich dann etwas schneller zu schaffen ^^

Guilty Conscience

Sooooo liebe Leute ^^

Das 4. Kapitel ist jetzt auch endlich on, wobei das 5. sich schon in Arbeit befindet :)

Was soll ich groß sagen?

Natürlich viel Spaß und...

Naja, lasst mich wieder einmal an eurer Meinung teilhaben ;)
 

Ein Date also…

Sie, Sakura Haruno, hatte also tatsächlich nach einer Ewigkeit wieder ein richtiges Date.

Seitdem sie sich von Gaara getrennt hatte, hatte es für sie nicht wirklich viel Abwechslung von der Arbeit gegeben. Hier und da schlich sich manchmal zwar ein One Night Stand unter, doch die Rosahaarige entwickelte so langsam die Erkenntnis, dass ihr das Wort `Date` völlig fremd wurde.

Ein Date

Abermals ließ die 21 Jährige das gestrige Telefonat zwischen dem blonden Fußballer und ihr Revue passieren.

„Wie wäre es, wenn ich dich morgen Abend, sagen wir so gegen halb 8 abholen würde, wir zunächst im `Da Vinci` essen und später dann noch auf Tapas und einen Drink im `Scobis` vorbeischauen würden?“

Sein Angebot hatte so unglaublich verlockend geklungen, wie hätte die rosahaarige Haruno da noch ablehnen können?
 

Nur mit einem hellrosafarbenen Bademantel bekleidet und mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen, tänzelte Sakura beinahe durch ihre Wohnung.

Heute hatte sie Tsunade glücklicherweise etwas früher entlassen, da die Analyse der Marksituation, welche tiefe Spuren der Unterwäschekollektion trug, sehr schnell und zur Zufriedenheit aller zu bestimmen war: streng monoton steigend, geprägt von einer enormen Nachfrage.

Auch hatte die 21 Jährige viele neue Ideen für eine mögliche, neue Kollektion einbringen können, so dass ihre blonde Chefin sie höchst zufrieden früher als sonst aus ihren Diensten befreit hatte.

So hatte Sakura also alle Zeit der Welt, um sich für den Abend entsprechend zu richten.
 

Das Da Vinci

Grübelnd stellte sich die Rosahaarige vor ihren überfüllten Kleiderschrank und fing an, Klamotten, die dem Ambiente des luxuriösen Restaurants entsprachen, aus der Menge hervorzuholen.

Da sie früher an der Seite des rothaarigen Schauspielers des Öfteren solchen überteuerten Eliteeinrichtungen zahlreiche Besuche abgestattet hatte, besaß sie Übermengen an eleganten Kleidern und Markenklamotten; genau eben, wie es sich als Freundin oder als ein Prominenter persönlich gehörte.

Nach einer guten halben Stunde stand Sakura vor ihrem riesigen, im Zimmer befindlichen Standspiegel und begutachtete sich von allen Seiten.

Ein zufriedenes Lächeln hatte sich in ihren Gesichtszügen verfestigt.

Das elegante, aber doch recht gewagte, schwarze Kleid ging der Rosahaarigen bis zu den Knien und war im Nacken zusammengebunden. Ein großer Teil ihres Rückens war komplett freigelegt und auch das Dekolleté offenbarte viel Haut.

Vielleicht etwas zu nuttig?

Prüfend ließ die 21 Jährige noch einmal ihren Blick über ihr perfekt sitzendes Outfit gleiten.

Sie liebte dieses Kleid einfach und sie war sich im Klaren darüber, dass sie damit auf jeden Fall schon einmal einen Pluspunkt bei Naruto machen würde; diesem schwarzen Kleidungsstück konnte kein Mann widerstehen.

Moment…

Pluspunk bei dem Blonden?

Ein schelmisches Grinsen schlich sich abermals auf die vollen Lippen der rosahaarigen Haruno.

Ja, warum sollte sie sich eigentlich nicht von ihrer besten Seite zeigen?
 

Mental setzte Sakura also ein Häkchen hinter die Kleiderfrage und widmete sich nun voll und ganz ihrem Gesicht.

Nachdem sie auch dieses nach einigen dezenten Make-up- und Schminkhinzufügungen erfolgreich und zufrieden im Spiegel betrachtete, entschied sie sich für die offene Variante ihrer auffälligen und langen Haare.

Mit ein paar Parfümspritzern von Victoria’s Secret, Very Sexy For Her vollendete die Rosahaarige ihren Stylingvorgang und schlüpfte zu den Klängen von Timbaland, welche aus den großen Boxen ihres Schlafzimmers an ihr Ohr drangen, in ihre schwarzen Riemchen Sandaletten mit einem nicht allzu hohen Pfennigabsatz.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Ein charmantes Lächeln hatte sich auf den Lippen des schwarzhaarigen Uchihas verfestigt.

Seine reizende, dunkelblonde Begleiterin gönnte sich immer wieder kleine Schlücke ihres bunten Cocktails und erwiderte nur zu gerne das Grinsen ihres Gegenübers, während sie ihm über ihr Leben und ihre Job bezogene Tätigkeit Auskunft gab.

Da es aus dem Leben einer Hotelerbin nicht viel bezüglich der Karrierewelt zu berichten gab und die junge Frau immer mehr in sinnlose Erzählungen ihrer ausschweifenden Partynächte abschweifte, verwandelte sich der Gesichtsausdruck des 22 jährigen Fußballers viel eher in eine schiefe und erzwungene Grimasse, welche dem vorherigen Lächeln nur im entferntesten Sinne glich; durch den steigenden Promillewert der Dunkelblonden, schien diese Tatsache aber nicht weiter aufzufallen.
 

Da hatte er sich also wieder einmal eine dieser verwöhnten Gören, welche nur durch Papis Geldbeutel eine Existenz wahren konnten, angelacht.

Typisch

Gekonnt ließ Sasuke unauffällig seinen Blick über die perfekten Konturen des makellosen Körpers seiner Begleiterin schweifen, welche neben ihm auf einem der Hocker der angesehenen Bar Platz genommen hatte.

Der gefährlich tiefe Ausschnitt und die übertriebene Kürze ihres hellblauen und hautengen Kleides bestätigten seinen mentalen Entschluss und vervollständigten das Bild der jungen Frau: Für eine Nacht würde sie schon hinhalten können. Auf mehr waren weder er noch scheinbar sie aus.

Für einen kurzen Moment schweifte der 22 Jährige ab. Ungewohnte Gedanken und Wünsche machten sich plötzlich vor seinem inneren Auge breit.

Die Gesellschaft einer gebildeten und attraktiven Dame wäre doch einmal eine positive Abwechslung.

Interessante und abwechslungsreiche Gespräche vor dem Sex…

Längere Bindungen mit intelligenten Frauen an seiner Seite, für welche jeder Einzelne ihm Bewunderung und Neid schenken würde

Kopfschüttelnd nahm der Schwarzhaarige sein halbvolles GinTonik Glas zur Hand und leerte es ohne zu zögern in einem Zug.

Unsinn

Seitdem ihm sein blonder Freund auf dieser verdammten Aftershow Party zuvorgekommen war, quälten ihn ab und zu diese seltsamen Gedankengänge.

Schwachsinn

So einen Scheiß hatte er, der berühmte und begehrte Fußballstar Sasuke Uchiha nicht nötig!

Er konnte jede haben…

Und das würde er sich bis in die Vollen zu Nutze machen…

Mit einem Lächeln legte der 22 Jährige einen Arm um die schlanke Taille seiner weiblichen Begleitungen.
 

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Herzhaft lachend führte die rosahaarige Haruno ihr beinahe leeres Weißwein Glas an die Lippen, nur um es bei den Worten ihres blonden Nebensitzers weiterhin lachend wieder sinken zu lassen.

Der Abend mit dem Fußballer hatte all ihre Erwartungen übertroffen.

Das Essen im Da Vinci war traumhaft gut gewesen und der 21 jährige Uzumaki hatte es ihr zusätzlich nicht nur schmackhaft sondern auch noch sehr amüsant gemacht.

Sakura hatte Fußballer stets als ungebildete, reiche und arrogante Schnösel eingestuft, die Frauen nur als Mittel zum Zweck gebrauchten.

Doch in dem Blonden konnte sie das genaue Gegenteil ausmachen:

Dem Sportler konnte man zwar durch die Auswahl des Restaurants und durch die gute Kleiderwahl den gut gefüllten Geldbeutel ansehen, doch war sein Charakter das Wahre, was ihn ausmachte. Sein Auftreten, sein Humor und sein Charme konnten einem Jeden einfach nur ein Lächeln entlocken.

Die Rosahaarige war wirklich positiv von Naruto überrascht worden und genoss seine Anwesenheit in vollen Zügen; mit ihm gab es wirklich etwas zu lachen und genau das hatte Sakura im Augenblick einfach nötig.
 

„Darf ich dir noch einen Drink ausgeben?“

Lächelnd gab ihm die 21 Jährige mit einem sanften Nicken zu verstehen, dass sie sein Angebot gerne und dankend annahm.

Sie waren nun sicherlich schon 2 Stunden im Scobis, doch die Zeit verging wie im Fluge. Wie schon so oft an diesem Abend blieben die blauen Augen des Blonden an den unglaublichen Zügen seiner rosahaarigen Begleiterin hängen.

Das wohl Atemberaubendste waren ihre großen, herrlich grünen Augen, welche ihrem kompletten Auftreten eine immense Ausstrahlung verliehen. Es erwies sich als eine besonders hartnäckige Aufgabe, seinen Blick von diesen zu wenden.

Doch hatte man das einmal vollbracht, wurde man beinahe von dem makellosen, weiblichen Körper umgehauen, der in einem verführerischen Kleid der perfekten Betonung unterzogen wurde.

Er hatte doch wirklich das Gewinner-Los gezogen, als er sich auf der Aftershow Party für eine Vorstellung seinerseits bei der Rosahaarigen entschieden hatte.

Nicht nur, dass sie einfach nur umwerfend aussah, nein, noch dazu konnte man mit ihr wirklich interessante und unterhaltsame Konversationen führen. Man bemerkte augenblicklich, dass die 21 Jährige Köpfchen besaß; bei dem guten Aussehen war diese Tatsache in den Prominenzkreisen schon fast zur Seltenheit geworden.

Er wollte diese Bindung auf gar keinen Fall bei nur einem Abend belassen, dies hier roch nach mehr.

Er war auf den Geschmack gekommen und würde sich sicherlich nicht diese einmalige Gelegenheit entgehen lassen. Wie viele Frauen liefen ihm den schon über den Weg, die Schönheit und Intelligenz so perfekt kombinierten?

Unauffällig lehnte sich der Blonde etwas zu seiner Begleitung hinüber, um sich als Vorwand einen Strohhalm aus dem Behälter, welcher sich auf der Theke genau vor Sakura befand, zu fischen.

Dabei atmete er abermals ihren wunderbaren Duft ein, welcher ihm beinahe den Atem raubte; als Modedesignerin besaß man scheinbar in jedem Bereich den richtigen Geschmack.
 

Sakuras Lächeln wurde breiter, als sich sein schlemisches Grinsen und die strahlend blauen Augen ihr etwas näherten.

Diese Augen

Sie schienen etwas Kindliches und doch so Erwachsenes gleichzeitig in sich zu vereinigen. In diesen könnte man doch glatt versinken…

Als Naruto aber nicht wieder seine Ausgangsposition einnahm, sondern genau mit seinem Gesicht vor dem Ihrigen verhaarte, wurde der Rosahaarigen im Magenbereich etwas mulmig. Ihre großen Augen trafen mit einem fragenden Ausdruck auf die Seinen.

Was war denn mit ihm los?

Warum spiegelten seine Augen pure Vorfreude wieder?

Er wollte doch nicht etwa…

Noch bevor die 21 Jährige ihren Ansatz zu Ende denken konnte, spürte sie schon seine fordernden Lippen auf den Ihrigen.

Anfangs geschockt, riss Sakura ihre grünen Augen weit auf.

Was sollte das?

Wer gab ihm das Recht?

Hatte er sich einmal Gedanken über ihre Gefühlslage gemacht?

Auf was wollte er überhaupt hinaus?

Hatte sie sich doch komplett in dem Fußballer geirrt?

Doch schon nach einigen kurzen Reflexionsmomenten, fielen die schwarz geschminkten Lider zögerlich nach unten und die Rosahaarige gewährte der bettelnden Zunge an ihren Lippen den geforderten Einlass.

Ihre Freundin Hinata, welche es sich in Zusammenarbeit mit ihren Sorgen und dem schlechten Gewissen in ihrem Kopf gemütlich gemacht hatte, war plötzlich wie gelöscht worden.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Gelangweilt und frustriert hatte er schon den ganzen Abend einen Drink nach dem anderen bestellt und lustlos geleert.

Es war wieder einmal nichts los.

Nichts regte sich in der Prominenzwelt.

Keine Neuigkeiten…

Keine Skandale…

Rein gar nichts…

Wie sollte er bis morgen nur eine erfolgreiche Story mit schockierenden Beweisfotos auf die Beine stellen?

Sein Chef würde ihm höchst persönlich den Hals umdrehen.

Kiba Inuzuka, Reporter der täglich erscheinenden und populären Zeitschrift Gente Hoy, war stets auf der Suche nach Prominenten, welche genau das versuchten geheim zu halten, was der 22 Jährige schamlos schaffte zu veröffentlichen.

Gerade als der Dunkelhaarige seinen Arm heben wollte, um einen Kellner mit der Rechnung an seinen Tisch zu bestellen, um sich erfolglos und geknickt auf den Nachhauseweg zu machen, hielt er plötzlich in seiner Bewegung inne.

Ein breites Grinsen bildete sich augenblicklich auf seinen Lippen, als er realisierte, wer da gerade das Scobis betreten hatte.

Naruto Uzumaki, der berühmte Fußballspieler des FC Barcelona, amüsierte sich also mit einer reizenden, rosahaarigen Dame. Wenn das nicht eine gute Story abgeben würde?

Kurz bevor der 22 Jährige seinen Hightech Fotoapparat aus seiner dunklen Umhängetasche zücken konnte, blieben seine Augen an der weiblichen Begleitung des Blonden hängen und nahmen diese etwas genauer in Augenschein.

Das durfte doch nicht wahr sein!

War das nicht

Diese Haar- und Augenfarben waren nicht gerade alltäglich…

Die junge Schönheit an der Seite des Uzumaki war keine andere als Sakura Haruno, die noch nicht allzu bekannte Aufstiegsdesignerin und Exfreundin des Soapstars Gaara Sabakuno.

Die dunklen Augen des Reporters nahmen einen freudigen Glanz an und seine Hand umschloss die Kamera mit einem festen Griff; DAS war doch einmal ein gefundenes Fresschen ganz nach seinem Geschmack.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Gähnend stieg die rosahaarige Haruno schwerfällig die wenigen Treppen, welche sie von ihrer Wohnung trennten hinauf.

Sie hatten noch Stunden in dieser luxuriösen aber doch recht gemütlichen Bar verbracht.

Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen der 21 Jährigen, bei welchen sie unbewusst mit dem rechten Zeigfinger die Konturen entlangfuhr.

Er war doch wirklich ein wundervoller Küsser.

Auch musste sie augenblicklich leise kichern, als sie an seinen hartnäckigen Gesichtsausdruck zurückdachte, welcher abermals nicht gewichen war, als sie ihm eine weitere Ablehnung seiner Einladung in seine Wohnung serviert hatte.

Sie wusste selbst nicht genau, warum sie noch keinen Sex mit ihm haben wollte.

Er war ja schließlich ein berühmter Fußballer und eine mehr als nur gute Partie.

Doch irgendetwas in ihrem Kopf bildete eine strenge Schranke, die wohl so leicht nicht zu überwinden sein würde.

Augenblicklich meldete sich ihr schlechtes Gewissen zurück, welches sie den ganzen Abend versucht hatte zu unterdrücken.

Sie hatte sogar eine ihrer besten Freundinnen angelogen, damit diese auch ja nichts von ihrem heimlichen Treffen mit dem blonden Uzumaki mitbekam.

Hinata

Warum konnte sie diesen unschuldigen Blick des Models nicht vergessen, der bei den Erzählungen über den 21 jährigen Fußballer so aufhellte?

Falsch

Es war einfach nur falsch, dass sie sich mit Naruto getroffen hatte und dann sich auch noch zu diesem Kuss hatte überreden lassen, der viel zu lange angedauert hatte.

Es war sogar mehr als falsch, dass er es geschafft hatte, ihr das Versprechen abzunehmen, so einen Abend ein weiteres Mal und in naher Zukunft zu wiederholen.

Der einzige Lichtblick am Horizont war Sakuras Wissen, dass ihre dunkelhaarige Freundin ja niemals dahinter kommen würde.
 

Laut seufzend und die Stirn in tiefe Falten gelegt, wühlte die Rosahaarige gegen halb 6 morgens in ihrer Gucci Handtasche nach den Wohnungsschlüsseln. Bei der scheinbar erfolglosen Suche zwecks Überfüllung, fiel der Blick der 21 Jährigen auf die graue Fußmatte direkt unter ihr.

Lächelnd bückte Sakura sich, um die abonnierte Zeitschrift aufzuheben; die Leute von Gente Hoy waren doch wirklich pünktlicher als jede genauste Uhr.

Zu ihrer Überraschung war der Rosahaarigen beim Aufheben der so verzweifelt gesuchte Schlüsselbund aus der Tasche und mit einem dumpfen Geräusch auf die Fußmatte gefallen, so dass sie ein weiteres Mal ihren Rücken und die Knie in Anspruch nehmen musste.

Müde schlürfte die junge Frau den langen und endlos erscheinenden Flur entlang, ließ die Zeitschrift auf ihrem Nachttisch fallen, schälte sich aus ihrer langsam beengenden Abendgarderobe, tauschte diese gegen ein luftiges Nachtoutfit ein und ließ sich einfach nur auf ihr gemütliches Doppelbett fallen, wo sie auch schon bald ihren dringend nötigen Schlaf fand.

Sie war so müde gewesen, dass sie es nicht einmal mehr geschafft hatte, zumindest einen Blick auf das Frontcover ihrer lieblings Klatsch und Tratsch Zeitschrift zu werfen. Ein Blick hätte nämlich mehr als ausgereicht, um sie sofort und auf eine radikale Weise aus dem Reich der Träume zu holen.
 

Gut, Schluss... Aus... Ende...

Aber wie versprochen nicht für lang ^_^

Irgendwann diese Woche dürfte dann mit dem 5. Kapitel zu rechnen sein...

Hoffe ich doch zumindest ^^°

Über euer Feedback würde ich mich wie gesagt total freuen *lol*

Die Macht Der Medien

Hui ^^

Da bin ich auch schon wieder *-*

Habe einfach eine eeeetwas längere Lernpause eingelegt und mich ans 5. Kapi gesetzt :)

Hoffe - wie immer ;) - dass es euch gefällt und ihr mir ein paar Sätzchen dalasst :D
 

Sakura konnte sich gerade einmal 2 Stunden erholsamen Schlaf gönnen, als sie auch schon ihr Radiowecker aus den Träumen holte.
 

Buenos días Barcelona! Es ist 8 Uhr morgens an einem wunderbaren Tag, der viel Sonne verspricht. Für alle, die noch einen harten Arbeitstag vor sich haben, haben wir hier bei `Catalunya Radio` genau das Richtige aus Pop und Rock für euch, um aufgeweck und topfit in den Tag zu starten…“
 

Gähnend richtete sich die 21 Jährige zu den Klängen von David Bisbal in ihrem Bett auf und machte sich schlürfend und den Schlaf aus den Augen reibend auf den Weg in das hellgekachelte, geräumige Badezimmer.

Unter der angenehm warmen Dusche wurde die Rosahaarige erst nach und nach so richtig wach.

Ein Date während der Arbeitswoche sollte sie wohl nicht allzu oft wiederholen, das würde sich sicherlich auf lange Zeit gesehen negativ auf ihre Gesundheit auswirken.

Lächelnd schweiften ihre Gedanken wieder zum gestrigen Abend zurück.

Ja, es war wirklich sehr schön gewesen, eine Wiederholung würde sie auf alle Fälle akzeptieren. Mal sehen, wo das Ganze hinführen würde…

Sakura dachte zwar nicht an eine feste Beziehung, aber ein weiters Treffen mit dem blonden Fußballspieler würde sie sicherlich nicht abschlagen; zu amüsant war es doch gestern gewesen.

Naruto hatte der Abend scheinbar auch sehr gut gefallen, er hatte ja sogar auf eine Wiederholung bestanden. Er war nicht einmal sauer oder beleidigt gewesen, als sie abermals seinen Wohnungsbesuch dankend abgelehnt hatte.

Dieser Uzumaki ließ aber auch nicht locker…

Immer noch mit einem Grinsen auf den Lippen verließ die Rosahaarige schließlich die Dusche und mit ihrem hellrosa Bademantel bekleidet erreichte sie wieder ihr Zimmer, wo sie sich fröhlich summend ankleidete.

Eine weiße, eng anliegende Bluse…

Ein schwarzer, knielanger Rock…

Schlichte, schwarze High Heels…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Die Pfennigabsätze kündeten schon den Besuch der rosahaarigen Designerin an, bevor sie überhaupt zu sehen war.

Gedankenverloren ging die junge Haruno, mit einigen Ordnern unter dem Arm gepackt, den noch leeren Gang zu ihrem Büro entlang, so dass sie anfangs überhaupt nicht die blonde Frau mittleren Alters wahrnahm, welche sie mit einigen simplen Worten sofort wieder in die Realität zurückholte.

„Na, langer Abend gestern gewesen, was?“

Grinsend schaute Tsunade in die verwirrt dreinschauenden, grünen Augen der Rosahaarigen.

„Du brauchst nichts zu sagen… ich war ja schließlich auch mal jung… ich weiß, wie das ist…“

Noch immer wurde die berühmte Designerin von ihrer Schülerin mit einem irritierten Blick gemustert, doch diese winkte nur ab und klärte die 21 Jährige über das heutige Programm auf.

„Also, auf deinem Arbeitstisch liegen die Stoffproben für die neue Kollektion. Schau sie dir an, kommentiere sie schriftlich und dann treffen wir uns in einer Stunde bei mir im Büro.“

Abwesend nickend, trugen Sakuras Beine sie beinahe selbständig die letzten Schritte in ihr Büro und sich durch das lange Haar fahrend, machte sie sich zunächst einmal an der Kaffeemaschine zu schaffen.

Das war zu viel Denkarbeit für sie in diesen frühen Morgenstunden.

Das Letzte, was die Rosahaarige momentan zu Stande bekommen würde, war über Tsunades rätselhafte Aussage sich den Kopf zu zerbrechen.

Gähnend machte es sich die 21 Jährige mit einer dampfenden Tasse in ihrem Stuhl gemütlich und ließ den Blick über die bunten Stoffproben schweifen.

Na dann an die Arbeit…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Hast du schon gehört…“

„Sie soll doch tatsächlich…“

„Das ist ja unglaublich…“
 

Den vorwiegend weiblichen Mitarbeiterinnen der Modefirma nur einen verächtlichen Blick zuwerfend, stolzierte ein blondes Model mit schnellen Schritten den langen Gang, welcher in zahlreiche Büros und andere Räume mündete, entlang.

Diese Tratschtanten hatten wohl auch nichts Besseres zu tun, als ihr tägliches Lästerründchen zu führen.

Mit einer Hand hielt die 22 Jährige mit einem festen Griff eine bunte Zeitschrift umschlossen, welche mehr Fotos als Texte beinhaltete.

Sie konnte es immer noch nicht glauben…

Hier stand es zwar, schwarz auf weiß…

Aber mit ihm?

Das war wirklich zu viel des Guten!

Das hätte sie ihrer Freundin auch überhaupt nicht zugetraut…

Nicht, nachdem sie Hinatas und ihre Meinung zu diesem Thema gehört hatte.

Dreist

Einfach nur dreist…

Und dann auch noch in der Öffentlichkeit!
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Nicht einmal das stürmische Klopfen an ihrer Bürotüre ließ die 21 Jährige aus ihrer Schreibarbeit aufschauen.

Ein müdes „Herein!“ war das Einzige, was sich den Weg über ihre Lippen erkämpfte.

Doch als plötzlich und ohne Vorwarnung eine zerknitterte Zeitschrift vor ihre Nase auf ihre gesamten Unterlagen nicht gerade sanft geknallt wurde, richtete sie doch einen stark verwunderten Blick auf die Person, die eben den Raum betreten hatte.

„Ino, was…“

Doch weiter kam die junge Haruno auch überhaupt nicht; die Blonde unterbrach sie augenblicklich mit einem gefährlichen Blick, welcher sie durchdringend musterte.

„Ja, WAS… das habe ich mich heute morgen auch gefragt! Auf, tu dir keinen Zwang an und riskier ruhig einen Blick in Gente Hoy und dann können wir ja…“

Doch der restlichen Ansprache ihrer Freundin konnte die Rosahaarige überhaupt nicht mehr folgen.
 

Geschockt fixierten ihre geweiteten, grünen Augen das Titelblatt der wohl bekanntesten Klatsch und Tratsch Zeitschrift Spaniens.

Eine Bildreihe, bestehend aus 4 haarscharfen Fotografien, prangte auf der ersten Seite, welche mit der Überschrift „Uzumaki & Haruno – Affaire oder Beziehung?“ gekennzeichnet war.
 

Naruto und sie beim Betreten des `Scobis`…

Naruto und sie beim herzhaften Lachen…

Naruto und sie beim einander zuprosten…

Naruto und sie bei einem intensiven Kuss…
 

Die Augen der Rosahaarigen überlasen rasch den zugehörigen Artikel, bei welchem sogar auch der Name ihres Exfreundes fiel.

Oh mein Gott…

Was hatte sie nur getan?

Wie hatte das nur geschehen können?

Jetzt würden alle Bescheid wissen…

Alle!

Neben Hinata, welche sicherlich schwer enttäuscht sein würde, auch Gaara…

Verdammt…

Was würde er nur von ihr denken?

Es war doch zum verzweifeln…

Diese verdammten Paparazzis!

Die scheiß Pressefutzis!
 

„Wo ist Hinata?“

Die Frage der 21 Jährigen ließ die Blonde augenblicklich in ihrem Redefluss, welcher viele Vorwürfe und Anschuldigungen beinhaltete, stoppen.

„Sie will dich erstmal nicht sehen und sprechen…“

Verwirrt schaute die Rosahaarige ihre Freundin an.

„Ach komm schon, wie soll ich ihr denn sonst das Ganze hier erklären?“

Eigentlich wollte Ino sogleich wieder mit den Vorwürfen beginne, dass es hierbei nichts zu erklären gab, dass das Ganze ja wohl mehr als eindeutig ausschaute.

Doch als sie in die großen, grünen Augen ihrer Gegenüber blickte, in welchen ein Hauch Verzweiflung zu vernehmen war, wurde sie etwas weich und auch ihre Stimme nahm wieder eine ruhige Tonlage an.

„Bei der Anprobe… komm, ich begleite dich…“

Dankend widmete die junge Haruno ihrer blonden Freundin ein kleines Lächeln, welches aber nur mit einem unidentifizierbaren Blick quittiert wurde.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Hör zu Hina… schau mich doch wenigstens an! Ich möchte dir das Ganze doch erklären!“

Verzweifelt versuchte die Rosahaarige nun schon zum fünften Mal die Aufmerksamkeit ihrer dunkelhaarigen Freundin zu ergattern, doch diese ignorierte sie komplett, während ein junger Mann schweigend einige Stoffe an ihrem Körper mit Nadeln zusammensteckte.

Geknickt ließ Sakura schließlich den Kopf hängen und wendete sich Hilfe suchend an Ino, welche etwas abseits an eine Wand gelehnt das ganze Schauspiel verfolgte. Doch diese fixierte sie nach wie vor mit diesem unidentifizierbaren Blick.

Seufzend wandte sich die 21 Jährige zum gehen, doch dann drehte sie sich doch noch einmal um und schaute ihre 20 jährige Freundin entschlossen an.

„Hör zu, komm bitte heute Abend um 9 Uhr ins Mojito. Ich warte dort auf dich…“

Mit diesen Worten verließ die junge Designerin schließlich den Raum.

Als Sakura außer Hör- und Reichweite war, suchten Hinatas helle Augen die blauen ihrer blonden Freundin.

Die 22 Jährige konnte sofort den Blick, welcher ihr nur allzu bekannt war, deuten.

Ino stieß sich etwas von der Wand ab und ging einige Schritte auf ihre dunkelhaarige Freundin zu.

„Du willst also heute Abend dort hin gehen…“

Traurig schaute Hinata auf den Boden und nuschelte leise ihre folgenden Worte nur hinaus.

„Ich kann ihr doch nicht lange böse sein… es ist doch Sakura…“

Schon fast gleichgültig klang die Stimme der berühmten Yamanaka, als sie sich wieder an die 20 Jährige wandte.

„Ich würde an deiner Stelle nicht hingehen… lass sie heute das schlechte Gewissen haben, welches sie verdient und ab morgen kannst du ja wieder einen auf gute Freundin machen… so als wäre nichts geschehen…“

Die Dunkelhaarige schaute ihre blonde Freundin durchdringend an und schien tief in Gedanken zu sein.

Vorsichtig meldete sich unerwarteterweise der Mann, welcher die Stoffe an dem Körper von Hinata befestigte, zu Wort.

„Also, wenn ich auch etwas sagen darf… gehen Sie auf jeden Fall dort hin. Ihrer Freundin tut es doch sichtlich Leid… was immer sie auch gemacht haben soll…“

Ino Yamanaka schaute den jungen Mann in höchster Verwirrung an und auch Hinata hatte ihren Blick auf ihn gerichtete.

„Nein, Sie dürfen nichts sagen!“
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Hey Naruto! Heiße Braut, die du dir da abgecheckt hast!“

„Alter, wo hast du die denn her?“

„Bei der hätte ich auch nicht nein gesagt…“

„Ist das nicht die Designerin von neulich?“
 

Breit grinsend hatte sich im Umkleideraum eine große Traube um den 21 jährigen Uzumaki gebildet und bombardierte ihn mit vielerlei Fragen.

Dieser konnte sich, während er sich seine Fußballschuhe zuband, ebenfalls ein Grinsen nicht verkneifen.

Sasuke stand etwas abseits gegen einen der vielen Spints gelehnt und beobachtete seinen blonden Freund nur schweigend.

„Jungs, auf geht’s!“

Die laute Stimme des Trainers hallte im Raum wider und nach und nach verließen die Spieler des FC Barcelona die Umkleide und fanden sich auf dem Rasen ein.
 

Alle bis auf…

„Du hast dich also wieder mit ihr getroffen?“

Naruto nahm einen Schluck seiner Wasserflasche und richtete dann seine blauen Augen auf den neben ihm einzigen, im Raum befindlichen jungen Mann, welcher ihn mit seinen dunklen Augen so intensiv musterte.

„Na klar, warum auch nicht?“

Sasuke wurde immer noch nicht von dem breiten Grinsen seines Freundes angesteckt. Seine Augen ruhten nach wie vor auf den Gesichtszügen des 21 Jährigen.

„Ist es dir nicht peinlich, auf dem Cover dieser niveaulosen Zeitschrift bei einer solchen Aktion abgedruckt zu sein?“

Das Grinsen des Uzumakis wurde bei den Worten seines Freundes nur um einiges breiter.

„Nö, keines Wegs. Dann kann wenigstens jeder sehen, was für eine geile Braut ich an meiner Seite habe.“

Mit diesen Worten packte er seinen Fußball, welchen er wunderlicherweise dieses Mal eingepackt hatte, unter den Arm und verließ nach einem weiteren Ruf von Kakashi fröhlich pfeifend den Raum.

Ein in Gedanken versunkener Uchiha tat es dem Blonden nach einer Weile gleich…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Eine junge Frau mit rosafarbenen, langen Haaren saß auf einem der vielen Hocker des Mojito und schaute sich ungeduldig in der großen Bar nach einer bestimmten Person um. Dabei fingerte sie immer wieder nervös an dem großzügigen Ausschnitt ihres kurzen, roten Cocktailkleids herum.

Wo blieb sie nur?

Sakura hatte fest mit Hinatas Kommen gerechnet, doch ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass die Dunkelhaarige heute wohl doch nicht auf ein Treffen mit ihr aus war.

Traurig senkte die 21 Jährige ihren Blick auf den vor ihr befindlichen Drink, welchen sie noch kaum angerührt hatte; das Martini Glas war noch fast ganz voll, nur die Olive fehlte mal wieder.

Seufzend nahm sie das Glas mit der hellen Flüssigkeit zur Hand und leerte es in nur einem Zug.

Sie hatte doch wirklich Mist gebaut.

Es war wirklich nicht korrekt gewesen, sich mit Naruto zu treffen…

Und das auch noch hinter Hinatas Rücken…

Dass sie es durch Gente Hoy erfahren musste, war wohl nicht gerade die beste Art gewesen, es ihrer Freundin beizubringen.

Aber rückgängig konnte sie das Ganze nun auch nicht mehr machen.

Was geschehen war, war eben geschehen.

Und die Rosahaarige musste auch geknickt zugeben, dass sie es in ihrem Innersten gar nicht so sehr bereute.

Sie hatte den Abend mit dem Blonden wirklich in vollen Zügen genossen, doch jetzt war sie sich auch im Klaren darüber, dass sie ein weiteres Treffen ausschließen musste…

… bis sie zumindest mit der 20 jährigen Dunkelhaarigen ein klärendes Gespräch geführt hatte.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Schweigend ließ der Dunkelhaarige seinen Blick über die geräumige Bar gleiten.

Die ganze Geschichte zwischen seinem besten Freund und der rosahaarigen Designerin beschäftigte ihn mehr, als ihm lieb war.

Wäre er damals als erster bei dieser After Show Party zu ihr hinüber gegangen, wäre es nie soweit gekommen.

Dann wäre er jetzt derjenige, dem alle auf die Schulter klopfen würden…

Ihn für seinen guten Fang beglückwünschen würden…

Kopfschüttelnd nahm der 22 Jährige sein Bacardi Glas zur Hand und gönnte sich einen kräftigen Schluck.

Er sollte einfach einmal Naruto auch etwas gönnen, er war ja schließlich sein Freund. Auch wenn es sich um Sasukes Spezialthema Frauen handelte…
 

Gerade als er das Glas wieder absetzten wollte, fiel ihm etwas ins Auge, was ihn wohl für längere Zeit an diesem Abend in Anspruch nehmen würde.

Lange, rosafarbige Haare…

Ein rotes, hautenges Kleid, welches sich wie eine zweite Haut um den makellosen Körper legte…

Sie war alleine?

Wo war ihre Begleitung?

Soviel er wusste, hatte Naruto heute nicht vorgehabt, den Abend irgendwo anderes als bei sich zu Hause zu verbringen.

Aber was machte sie dann hier?

Interessant…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Gähnend blickte die 21 Jährige ein letztes Mal auf die silberne Uhr, welche sich mit dem kalten Metall an ihr zierliches Handgelenk schmiegte.

Dann würde sie eben nach Hause gehen, Hinata würde heute sicherlich nicht mehr auftauchen. Es war ja schon fast halb 11.

Gerade als sie die Hand heben wollte, um dem Barkeeper zu verdeutlichen, dass sie ihre Getränke bezahlen wollte, nahm sie aus dem Augenwinkel wahr, wie eine Person neben ihr Platz nahm und 2 Drinks bestellte.

Verwunderte blickten große, grüne Augen in ein dunkles Paar, als der junge, schwarzhaarige Mann auf dem Nebenhocker ihr einen Ramazotti unter die Nase schob.

Ohne auf das Getränk zu achten, blieb ihr Blick beinahe an dem jungen Mann kleben.

Das erste, was ihr sofort ins Auge stach, war dieser unglaubliche Kontrast zwischen seiner blassen Haut und den rabenschwarzen Haaren und Augen.

Auch sein Kleidungsstil sprach ihr voll und ganz zu. Durch den sportlichen Look mit einer verwaschenen, tief getragenen Jeans und dem schwarzen, leicht offenen Hemd wurde sie für einen kurzen Augenblick an den blonden Uzumaki erinnert.

Aber eigentlich hätten die Beiden verschiedener nicht sein können…
 

„Magst du keinen Ramazotti?“

Augenblicklich realisierte die Rosahaarige, dass sie die ganze Zeit über ungeniert den Schwarzhaarigen gemustert hatte und eine leichte Röte wurde um ihren Nasenbereich herum sichtbar, was dem jungen Mann ein leichtes Lächeln entlockte.

„Doch… dankeschön…“

Schnell nahm die 21 Jährige einen großen Schluck zu sich, um damit einen Versuch zu starten, ihre Peinlichkeit in irgendeiner Weise zu ertränken.
 

„Sasuke Uchiha.“

Bevor die Rosahaarige die Hand, welche ihr entgegengestreckt wurde annahm, besann sie sich für einen kurzen Moment.

Sasuke Uchiha?

Irgendwie kam ihr der Name bekannt vor…

Irgendwo hatte sie diesen schon einmal aufgegriffen…

Doch wo nur?

Bald aber hatte sie den Gedanken auch schon wieder verworfen.

Lächelnd legte Sakura ihre zierliche Hand in die große des Schwarzhaarigen.

„Sakura Haruno…“

Beide prosteten sich mit den Getränken zu und nahmen jeweils einen großen Schluck.

Gut, gegen ein wenig männliche Gesellschaft hatte sie in dieser oder auch in einer anderen Weise nichts auszusetzen.

Sie plagte zwar eine immense Müdigkeit, doch gab es einen besseren Weg, um ihre Probleme für einige Zeit in die hinterste Schublade ihres Kopfes zu schieben?

Den blonden Uzumaki könnte sie höchstwahrscheinlich sowieso in nächster Zeit zumindest streichen und um den Stress und die Sorgen, welche um ihre dunkelhaarige Freundin kreisten, etwas zu vergessen, könnte sie sich doch eigentlich auch auf den attraktiven Mann an ihrer Seite einlassen.

Nur ein simples One Night Stand…

Eine Nacht mit ihm würde sicherlich keinen Skandal auf die Beine stellen…
 

Feddisch ^-^

Ich warte sehensüchtig auf eure Meinung *lol*

Nächstes Kapi kommt auch bald, versprochen ;)

Napkin - Messages

Sodele, hab mich da mal ans neue Kapi gemacht :)

Hierbei möchte ich mich fürs letzte Kapitel entschuldigen, wurde schon ein paar Mal darauf angesprochen, dass die Gefühlswelt irgendwo zwischen den Zeilen verloren gegangen ist *~*

Werde mich da mal in nächster Zeit nochmal dransetzen und es ein bisschen überarbeiten :)

Deswegen hab ich in diesem Kapitel mal ein bisschen mehr darauf geachtet...

Obs mir gelungen ist, müsst ihr dann entscheiden. Bin aber persönlich ganz zufrieden mit diesem Teil, könnte aber vielleicht auch daran liegen, dass ich bisher noch nie so etwas langes auf die Beine gestellt habe °-°

Jo, dann möcht ich euch mal nicht länger vom lesen abhalten ^^

Viel Spaß :D
 

Sehr gesprächig war er ja eigentlich nicht, man könnte ihn eher als den Zuhörer-Typ einstufen.

Sie wusste ja nicht einmal, was er beruflich machte; er hatte wirklich kaum ein Wort von sich gegeben, außer dem regulären Smalltalk mehr oder weniger aktiv beizutreten.

Eigentlich auch nicht schlecht zur Abwechslung…

Jemand, der einem nicht die ganze Zeit über irgendwelchen Schmarn erzählte und versuchte, auf eine beinahe verzweifelte Art ihr seinen Möchtegern-Humor zu vermitteln.

Aber sein durchdringender Blick…

Diese dunklen, beinahe schwarzen Augen, mit welchen ihr Gegenüber sie so intensiv fixierte, jagten der Rosahaarigen einen leichten Schauer über den Rücken; ob aus Angst oder einem anderen, ihr nicht deutbaren Gefühl, konnte sie nicht wirklich bestimmen.

Sakura versuchte die ganze Zeit, während sie eine lockere Konversation führten, diesen haarscharfen Blickkontakt aufrecht zu erhalten, doch irgendwie wollte ihr das nicht so recht gelingen; ihre smaragdgrünen Augen wichen immer wieder zur Seite aus und entwickelten plötzlich brennendes Interesse für belanglose Dinge wie den Aschenbecher oder die Farben der Theke.

Warum nur konnte sie seinem knallharten Blick nicht standhalten?

Eine Schwäche…

Eine Schwäche, die absolut neu für sie war.

Normalerweise war sie es immer gewesen, die mit dem Blick, dank der durchdringenden Augenfarbe, das Gespräch und somit das komplette Geschehen im Griff hatte.

Ihre Gesprächspartner schmolzen stets einfach nur dahin, lasen ihr jeden Wunsch von den Lippen ab.

Doch diesmal war es anders…

Er schien sie schon fast zu manipulieren, zwang sie regelrecht, mit ihm dieses Blickgefecht einzugehen.

Nein, diesen Kampf würde sie sicherlich nicht verlieren…
 

Plötzlich war der Gedanke an das geplante und schon fast routinierte One Night Stand wie verflogen.

Hier lag eine völlig andere Vorgehensweise vor.

Sakura schien augenblicklich nicht mehr Herr über sich selbst zu sein.

Smaragdgrüne Augen blickten standhaft in ein tiefschwarzes Augenpaar und eine prickelnde, vor Spannung strotzende Stille war zwischen die beiden getreten.

Schweigend nahm die Rosahaarige ihr inzwischen drittes Ramazotti Glas zur Hand und führte es, ohne den Blickkontakt zu trennen, an ihre vollen Lippen.

Wie lang würde er es wohl noch aushalten?

Wie lang würde SIE dem Ganzen noch standhaft bleiben können?
 

Augenblicklich bildete sich ein triumphierendes Grinsen, welches ihre Mundwinkel umspielte und sich den Gesichtszügen der 21 Jährigen untermischte:

Der schwarzhaarige Uchiha hatte ganz plötzlich und ohne Vorwarnung den Kopf gesenkt und somit den vor Spannung knisternden Blickkontakt abrupt unterbrochen.

Vor lauter stummen, mentalen und eigentlich recht sinnlosen Freudensprüngen realisierte die junge Haruno anfangs überhaupt nicht, dass ihr Nebensitzer unauffällig eine Serviette aus einem der nahe stehenden Behälter gefischt und einen kleinen Stift aus seiner Hosentasche hervorgeholt hatte.

Erst als der junge Mann wortlos und ohne sie noch eines weiteren Blickes zu würdigen, sich von seinem Sitzplatz erhob und mit den Händen in den Hosentaschen das Mojito und somit auch Sakura mit schnellen Schritten verließ, floss der eben noch gefeierte Siegeszug schnellstens den Bach hinunter.

WAS?!

Ungläubig drehte sich die junge Designerin auf ihrem Hocker, verfolgte eindringlich den Weg des Schwarzhaarigen und konnte nicht verhindern, dass ihre Kinnlade den Weg nach unten einschlug.

Moment…

Wurde sie gerade allen Ernstes, ohne erdenkliche Gründe und mit gänzlich fehlender Erklärung oder Entschuldigung einfach so sitzen gelassen?

Die Rosahaarige drehte sich kopfschüttelnd wieder auf ihrem Hocker um und fuhr sich, was bei starken Stresssituationen öfters der Fall war, durch das lange Haar.

So ein Schnösel, was bildete der sich eigentlich ein?

Erst kam er her und gab ihr einen Drink aus, führte mit ihr eine ganz nette Unterhaltung und dann…

Wie aus heiterem Himmel verpisste er sich dann einfach…

Sakura musste die Welle bestehend aus leichter Wut und Kränkung krampfhaft unterdrücken.

Davon ließ sie sich doch nicht klein kriegen.

Das ließ ihr Stolz, den eigentlich jede Frau ihrer Meinung nach besitzen sollte, einfach nicht zu. Die Rosahaarige konnte den Typ Frau in keinster Weise ausstehen, die jedem Affen hinterher heulte und dann in Komplexen versank, wenn irgendein Mann sie sitzen gelassen hatte.

Nein, sie steckte das locker weg.
 

Vielleicht war es auch ganz gut so…

So kam sie endlich zu dem benötigten Schlaf und konnte morgen topfit und ohne hässliche Augenringe bei der Arbeit erscheinen und das dringend notwendige, klärende Gespräch führen; sie hasste es mit ihrer dunkelhaarigen Freundin im Streit zu sein. Das kam eigentlich wirklich nicht oft vor, doch wenn die junge Hyuga einmal sauer war, dann wusste Sakura, dass sie sich wirklich nicht korrekt verhalten hatte.

Augenblicklich drifteten ihre Gedanken zu ihrem gestrigen, blonden Date ab, in welchem ja eigentlich all der Ärger seinen Ursprung hatte.

Der höchst amüsante Abend hatte sie im Nachhinein einen teuren Preis gekostet.

Kopfschüttelnd fixierte sie abwesend das vor ihr befindliche Glas mit der dunkelbraunen Flüssigkeit, welche beinahe schwarz erschien.

Schwarz…

Genauso wie ihre Situation in diesem Moment ausschaute…

Die junge Haruno musste sich eingestehen, dass es doch wirklich eine Schnapsidee gewesen war, diesen ganzen angestauten Stress mit einem billigen One Night Stand zu unterdrücken. Es gab sicherlich bessere und moralisch korrektere Wege, um sich erst einmal einen klaren Kopf zu verschaffen; Depri-Sex war keine Lösung und eine Schlampe war sie ja schließlich auch nicht.

Mit der Stirn in tiefe Falten gelegt und in die Gedankenwelt abgedriftet, griff sie zu ihrem halbvollen Ramazotti Glas und leerte es abermals in einem Zug; ein Glück, dass ihr der Alkohol erst nach immensen Mengen irgendwelche Schäden zurichten konnte. In der Jugend von trinkfesten und saufgeilen Freunden umgeben zu sein, zahlte sich doch irgendwie, auch wenn es in dieser Weise war, aus. Wenigstens könnte sie wirklich selten oder nie so betrunken sein, dass sie die Kontrolle über ihre Taten und Aktionen verlieren würde.
 

Gerade, als die rosahaarige Haruno ihr leeres Glas wieder absetzten wollte, stach ihr plötzlich eine auf der Theke befindliche Serviette ins Auge, welche nicht weit von ihr entfernt etwas zerknittert dalag.

Es war ja eigentlich nicht wirklich ihr Ding, fremde und gebrauchte Tücher näher in Augenschein zu nehmen, doch weckten einige hastig gezogene Schriftzüge sofort ihre Aufmerksamkeit.

Mit der rechten Hand das Stück Papier etwas zu sich hinüber schiebend, versuchten ihre grünen, leicht zusammengekniffenen Augen die Handschrift zu entziffern.
 

Triff mich in 10 Minuten am Ausgang des `Limes`…
 

Da die Serviette genau dort platziert war, wo der schwarzhaarige Uchiha noch einige Momente zuvor verweilt hatte, wusste die Rosahaarige auch augenblicklich, von wem und an wen diese kurze Nachricht stammte und adressiert war.

Wie hatte sie das nur nicht bemerken können?

Er hatte doch direkt neben ihr gesessen…

Kopfschüttelnd betrachtete die 21 Jährige den Fetzen etwas genauer.

Was sollte diese ganze Geheimtuerei?

Sollte dies ein schlechter Scherz sein?

Für einen kurzen Moment wurde Sakura an einen alten Krimi, welchen sie neulich im Fernsehen aufgegriffen hatte, erinnert, was ihr ein kleines Grinsen entlockte, welches aber nur einige kurze Momente anhielt.

Das hier war nicht ein Film…

Es war die knallharte Realität und bei der jungen Haruno verfestigte sich immer mehr der Glaube an eine trostlose Verarsche.

Erst ließ dieser Spaßvogel sie sitzen und erlaubte sich dann auch noch einen Scherz mit ihr.

Wahrscheinlich wartete er nur irgendwo beim Limes versteckt auf sie, um sich dann von seiner ach so tollen Anziehungskraft überzeugen zu können, dass ihm wirklich jede Frau nachlaufen würde.

Nein, nicht mir ihr…

Da hatte der gute Mann sich aber die falsche Person als Zielobjekt ausgesucht.
 

Gerade, als Sakura sich zu dem Barkeeper über die breite Theke lehnen wollte, um sich einen neuen Drink zu bestellen, hielt sie in ihrer Bewegung inne; völlig neue Gedanken hatten sich wie ein Geistesblitz den Weg in ihren Kopf gekämpft.

Was wäre, wenn er dort wirklich auf sie wartete?

Was wäre, wenn er einen ehrlichen Grund für sein plötzliches Verschwinden und seine verschlüsselte Nachricht hätte?

Augenblicklich schüttelte Sakura mit einer hastigen Bewegung den Kopf, so dass einige, in der Nähe befindlichen Leute, ihr nur einen verwirrten Blick zuwerfen konnten.

Was dachte sie denn eigentlich da die ganze Zeit?

Für ihre mysteriösen und höchst seltsamen Gedankengänge fiel der Rosahaarigen nur ein passendes Wort ein:

Bekloppt…
 

Seufzend ließ sie sich wieder auf den Barhocker niedersinken, rückte schnellstens ihr Dekolleté, welches beim Vorbeugen leicht verrutscht war zu Recht und richtete ihre leuchtend grünen Augen abermals auf die vor ihr befindliche, beschriebene Serviette.

Entschlossen knüllte sie schließlich den Fetzen Papier in ihrer Faust zusammen und ließ ihn in ihrer kleinen, schwarzen Handtasche verschwinden.

Es gab einen Weg, dem Ganzen auf die Spur zu gehen, ohne dabei eine Komplettblamage einkassieren zu müssen:

Das Limes lag, wenn man einen kleinen, aber recht unbedeutenden Umweg in Kauf nahm, eigentlich so gut wie auf ihrem nach Hause weg. Sie könnte ja unauffällig einen Blick auf die Bar werfen… das würde niemandem auffallen…

Mit einem kurzen Blick auf ihre Uhr, erhob sich die junge Designerin und verließ schnellen Schrittes das Mojito; glücklicherweise hatte der schwarzhaarige Uchiha wenigstens für die finanzielle Seite der Getränke gesorgt, welche er sofort bei Entgegennahme bezahlt hatte.

So in Gedanken versunken, nahm die Rosahaarige überhaupt nicht die zahlreichen Augenpaare wahr, die an der jungen, hübschen Frau in dem verführerischen, roten Kleid hängen blieben.

Besonders schwer schien es aber einer ganz bestimmten Person zu fallen, welche den Blick nicht von der 21 Jährigen reißen konnte.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Gelangweilt betrat ein gähnender, junger Mann die gut gefüllte Bar.

Eigentlich war es doch jeden Abend das gleiche Spiel:

Er stattete einer willkürlich ausgewählten, luxuriösen Location einen kleinen Besuch ab und wartete wie ein geduldiger Jäger auf seine Beute, welche wirklich immer in seine Falle lief.

Die Prominenz war auch wirklich zu einfach zu überlisten.

Eigentlich hatten sie sich die Skandale selbst zu verschulden, wenn sie es unbedingt für notwendig erachteten, ihre Privatsphäre in die Öffentlichkeit zu verschieben.

Der müde Blick des 23 Jährigen schweifte über die teilweise berühmte und bekannte Anwesenheit und suchte wie automatisiert nach Abweichungen und Abnormalitäten.

Einige Augenblicke später verfing sich sein Blick aber auch schon in den Umrissen eines schwarzhaarigen Mannes, welcher mit schnellen Schritten an ihm vorbei, Richtung Ausgang und damit aus dem Mojito schritt.

Sofort drehte sich der Braunhaarige nach dem Weltfußballer um, doch konnte er gerade noch so seine grobe Statur in der Dunkelheit ausmachen.

Die Augen des Inuzukas verengten sich zu Schlitzen und seine Strin legte sich in feine Falten.

Schade…

Sasuke Uchiha bekam er wirklich sehr selten vor die Linse, es schien fast, als wäre er immun gegen die Auflauerungsversuche des Reporters.

Dem 22 Jährigen jetzt zu folgen war kompletter Unsinn, er würde ihn sowieso nicht unter der auf den Straßen befindlichen Menschenmasse wieder finden; auf Grund der unauffälligen Bekleidung des Schwarzhaarigen, würde eine Suche nach ihm genauso erfolgreich sein, wie die nach einer Nadel im Heuhaufen.

Grummelnd wendete sich Kiba wieder dem lauten Geschehen im Innenraum zu.

Da war ihm doch gerade eine Topstory durch die Lappen gegangen; an der Seite des Uchiha war stets eine neue weibliche Begleitung zu erwarten. Die Leute liebten es einfach, näheres über das Liebesleben des Neuzugangs des FC Barcelona zu erfahren, genau wie es bei seinem blonden Kollegen der Fall war. In diesem Bereich hatten die Leser aber dank seines gerissenen Artikels, welcher wie eine Bombe eingeschlagen war, für sicherlich einige Zeit genügend Gesprächsstoff.

Ein weiteres Mal ließ der junge Reporter seinen geschulten Blick durch die nichts ahnenden Menschenreihen gleiten und mit einem Mal war sein Frust und seine Enttäuschung wie weggewischt:

Seine Augen fuhren genaustens die perfekten Konturen des makellosen Körpers einer rosahaarigen, jungen Frau entlang, welche in ihrem roten, engen Kleid wie immer einfach umwerfend aussah.

Da hatte sich aber jemand schick gemacht…

Das breite Grinsen auf den Lippen des Braunhaarigen kombinierte einwandfrei mit dem Leuchten in seinen dunklen Augen.

Der eben noch durchlebte, schmerzhafte Verlust des Uchiha-Skandals wurde augenblicklich durch die prickelnde Vorfreude auf einen erneuten Haruno-Skandal ausgetauscht.

Seitdem die junge Frau erfolgreich war, ließ sie wohl nichts unangetastet…

Die Leute würden sich wohl über die morgige Ausgabe von Gente Hoy den Kopf einschlagen, wenn abermals rosafarbene Haare auf der Titelseite erscheinen würden.

Genüsslich rieb sich Kiba die Handflächen aneinander.

Wer war wohl diesmal der Glückliche, welcher neben der Aufstiegsdesignerin das Cover teilen wollte?

Auf den blonden Uzumaki tippte der 23 Jährige nicht wirklich; der Ruf, der diesem nachging, war mehr als eindeutig:

Eine Frau wurde nach einem Abend/ einer Nacht zu langweilig.

Hier wieder etwas, worin der 21 Jährige seinem schwarzhaarigen Freund so unglaublich glich.
 

As der junge Inuzuka eine ganze Weile lang die scheinbar tief in Gedanken versunkene Rosahaarige gemustert hatte, traurigerweise aber feststellen musste, dass sich keinerlei Begleitung zu ihr an die Bar gesellte, ließ er geknickt seine bis zu diesem Zeitpunk in der Umhängetasche befindliche, fest umschlossene Kamera wieder in die tiefe Dunkelheit sinken.

Was war denn da los?

Warum war sie alleine?

Hatte ihr vielleicht sein Artikel doch so sehr zugesetzt, dass sie etwas vorsichtiger in der Öffentlichkeit agierte?

Mit einer Hand durch das ziemlich wild abstehende Haar fahrend, legte sich die Stirn des 23 Jährigen abermals in Falten.

Verdammt…

Wollte es denn heute niemand mit ihm gut meinen?

Augenblicklich erschien vor seinem inneren Auge ein sehr realitätsgetreues Bild seines Chefs, welcher ihm mit gefährlichen Blicken und Worten im Erdboden versinken ließ.

Doch schnell verflog diese Szene des Grauens, als Kiba wahrnahm, wie sich die junge Dame in rot plötzlich, ohne Vorwarnung und mit einem mehr als entschlossenen Gesichtsausdruck erhob und zielstrebig, vorbei an vielen, sich laut unterhaltenden Leuten, auf den Ausgang zusteuerte.

Bevor der Braunhaarige überhaupt das eben gesehene verarbeiten konnte, war Sakura aus dem Mojito und damit in der Dunkelheit verschwunden.

Nicht auch noch sie…

Was sollte er jetzt nur zu Papier bringen?

Vielleicht, dass die rosahaarige Designerin versetzt wurde?

Wäre eigentlich nicht einmal so ein schlechter Ansatz, obwohl er dem Ganzen ja selbst nicht einmal Glauben schenken konnte.

Er hatte ja auch nicht einmal ein Bild geschossen…

Da beschäftigte er sich doch lieber mit den 0-8-15 Skandalen der partylustigen Hotel- und Firmenerbinnen, welche wieder einmal zusammen am Tisch saßen und laut lachend sich von irgendwelchen, mehr oder weniger bekannten Typen abfüllen ließen.
 

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Eine beinahe geleerte Whisky Flasche ruhte auf einem gläsernen Wohnzimmertisch, daneben hatte sich ein recht voller Aschenbecher gesellt. Die überschlagenen Beine, welche in schwarzen Schuhen schwerfällig auf dem Tisch direkt neben der Flasche platziert waren, gehörten zu einem müde und gleichzeitig frustriert dreinschauenden Mann, welcher krampfhaft eine bunte und bildreiche Zeitschrift in den Händen hielt und mit den inzwischen glanzlosen, grünen Augen immer und immer wieder dieselbe Fotografie anstarrte.

Langsam löste sich der feste Griff von dem nun schon recht zerknitterten Papier und die Zeitschrift sank auf die Oberschenkel des Mannes, wo sie etwas unbeholfen zum Halt kam.

Seine Hand griff erneut, wie schon so oft an diesem Tag zur Zigarettenschachtel, um sich einen weiteren Nikotinschub zu gönnen.

Er hatte eigentlich seit einigen Monaten das Rauchen eingestellt gehabt.

Etwas entspannter lehnte er seinen Kopf zurück, ließ die müden Lider nach unten sinken und genoss einfach nur den Rauch, der gnadenlos durch seine Lungen wütete.

Ja, man könnte fast behaupten, dass der Tag von Gaara Sabakuno einer der anstrengensten seit langem gewesen war.

Nicht etwa, weil er wieder einmal stundenlang am Set hatte verhaaren müssen, um ein und dieselbe Szene dank seines vertrottelten Teamkollegen immer und immer wieder aufs Neue zu drehen.

Nein…

Es war doch wirklich unglaublich, was ein einzelner Artikel, besser gesagt, ein einziges Bild, doch für immense Schäden mit sich bringen konnte.

Alle sprachen zwar von der Macht der Medien, doch eigentlich glaubte keiner wirklich daran, er selbst bis vor kurzem ja ebenfalls nicht.

Nie hätte er gedacht, dass es eine Zeitschrift wie Gente Hoy jemals schaffen würde, ihn so dermaßen aus dem Konzept zu bringen…

Ihn so dermaßen in ein tiefes Loch stürzen zu lassen…

Ihn so dermaßen zu demütigen…
 

Mit der zigarettenfreien Hand fuhr er sich langsam durch das kurze, rote Haar.

Wie in Gottes Namen konnte sie ihm DAS nur antun?

Diese Frage geisterte nun schon stundenlang durch seine Gedanken, ließ ihn nicht zufrieden und immer und immer wieder zu Zigaretten und Alkohol greifen.

Eine Ausrede…

Eine billige Ausrede hatte sie ihm vor nicht allzu langer Zeit aufgetischt, als sie sich endgültig zum letzten Mal getroffen hatten.

`Keine Zeit` hatte sie damals gesagt…

Keine Zeit für Dinge wie Liebe und feste Beziehungen…

Keine Zeit?

Langsam hob er den Kopf und richtete seinen Blick abermals auf die auf seinem Oberschenkel befindliche Zeitschrift.

Keine Zeit also…
 

Während seine grünen Augen die Fotografie, welche eine intensive Kussszene zwischen seiner Exfreundin und diesem blonden Lausbuben von neulich zeigte, aufs Genauste musterten, schlich sich ein kleines, beinahe verrückt aussehendes Grinsen auf seine Lippen, welchem ein unkontrollierter Lachanfall folgte und schließlich in einem hasserfüllten Schrei endete.

Wutentbrannt griff er aggressiv nach dem bunten Stück Papier, zerriss es mit einem verwilderten Ausdruck in den Augen in kleine Fetzen und Griff nach der Whiskeyflasche, welche er kurzerhand mit einer immensen Kraft gegen die gegenüberliegende, schneeweiße Wand schleuderte, was ein unangenehmes Geräusch von zerbrechendem Glas verursachte.

Mit langsam sinkendem Puls beobachtete der Rothaarige, wie der hochprozentige Alkohol ausgehend von einem großen, hässlichen Fleck, in feinen und dünnen Striemen einen dunklen Weg abwärts an der Wand hinterließ.

Die Müdigkeit überrollte ihn ganz plötzlich und unerwartet, fast wie eine unterschätzte, mauerhohe Welle. Den letzten Gedanke, den er noch vor dem tiefen Schlaf fassen konnte, sprach er laut aus.

„Wir werden ja noch sehen…“
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Mit schnellen Schritten, dem Kopf etwas nach unten gesenkt und dem dunklen, knielangen Mantel fest um den zierlichen Körper gezogen, lief Sakura die mehr oder weniger gefüllte Straße entlang.

Er würde sowieso nicht dort sein…

Die dünnen Absätze ihrer schwarzen Stiefel hallten in ihren Ohren wieder.

Was tat sie hier eigentlich?

Sie nahm diesen dämlichen Umweg in Kauf, nur um zu überprüfen, ob sie nun auf den Arm genommen wurde oder nicht.

Kindisch…

Einfach nur kindisch…

Wäre sie jetzt nicht schon so weit in diese Richtung gelaufen, würde sie auf der Stelle wieder umdrehen, den normalen Weg zu ihrer Wohnung aufsuchen und einfach, ohne einen weiteren Gedanken an diesen schwarzhaarigen Mann zu verschwenden, sich in ihr gemütliches, warmes Bett legen und in einen tiefen, traumlosen und wohltuenden Schlaf fallen.

Wellen aus hartnäckiger Müdigkeit drohten sie nur bei dem bloßen Gedanken an ihr Bett zu überrollen.
 

Aber als das grell rot leuchtende Schild des Limes in ihr Blickfeld gelangte, richtete die Rosahaarige doch recht interessiert und neugierig ihre grünen Augen auf den Eingang der scheinbar sehr vollen Bar. Es hatten sich einige Leute in der frischen Abendluft vor dem Gebäude versammelt, welche eine Zigarette rauchten, oder sich einfach nur munter unterhielten.

So kam es auch, dass der 21 Jährigen erst, als sie direkt vor der gut besuchten Location angekommen war und sich etwas im leichten Schatten versuchte zu verstecken, ein Mann von hoher und gut gebauter Statur ins Auge fiel, welcher die Kapuze seiner dunkle Jacke tief ins Gesicht gezogen hatte, aber unverwandt in ihre Richtung blickte; die durchdringenden, schwarzen Augen schienen sogar durch die gut deckende Kopfbedeckung bis zu ihr hindurch.

Ihre Gesichtszüge entgleisten augenblicklich.

Da stand er…

Er hatte also tatsächlich…

Kein Scherz…

Purer Ernst…
 

Sakura hatte nicht einmal mehr Zeit ihre wirren Gedanken zu ordnen und sich ein klares Bild über die momentane Situation zu verschaffen, als sich auch schon der 22 Jährige mit einer mäßigen Geschwindigkeit und den Händen weit in die Hosentaschen gesteckt der rosahaarigen, jungen Frau näherte, welche ziemlich durch den Wind schien.

Obwohl der Designerin so vieles auf der Zunge lag, was sie ihm eigentlich sagen wollte, schaffte kein einziges Wort den Weg über ihre Lippen. Ihre großen, grünen Augen fixierten nur perplex den Schwarzhaarigen, welcher ihr auf einmal so gefährlich nahe war und auf wessen Mund sich ein kleines, schelmisches Grinsen gebildet hatte.

Sie riss ihre Augen nur um einiges weiter auf, als Sasuke mit einer äußerst langsamen Bewegung ihr eine im Gesicht hängende Haarsträhne hinter ihr Ohr schob und dabei unverwandt in das tiefe Grün starrte.

Seine kalten Finger, die dabei sanft ihre zarte Haut im Gesicht streiften, verursachten für einen kurzen Moment eine leichte Gänsehaut an ihrem gesamten Körper.

Was…

Was wollte er denn?

Diese Zärtlichkeitseinheiten sprachen schon fast eine Sprache für sich.

Eigentlich brannte sie doch darauf, endlich den Grund für die höchst mysteriöse Servietten-Nachricht zu erfahren.

Warum sollte sie ihn genau hier treffen?

War das Mojito als eine Bar nicht um einiges geeigneter für solche intensiven Berührungen als die Straße im stehen?

Moment…

Sakura blickte in einen plötzlich veränderten Ausdruck in den dunklen Augen, welcher nur so vor Sanftheit und Wärme strotzte.

Zärtlichkeiten?

Intensive Berührungen?

Nein…

Sie wollte doch nach Hause!

Der Plan!

Der Plan, endlich wieder auszuschlafen, topfit zu sein, das Ausgehen während der Arbeitswoche komplett vom Kalender zu streichen…

Der Schwarzhaarige fixierte immer noch ihre Augen und seine Hand, welche sich zuvor noch mit der Haarsträhne beschäftigt hatte, war nun in ihr offenes Haar gefahren und ruhte auf ihrem Hinterkopf.

Ein angenehmes Kribbeln erreichte sogar Sakuras leicht durchfrorenen Zehenspitzen, welche in schwarzem Leder ruhten.

Warum sagte er denn nichts?

Warum konnte SIE denn nichts, kein einziges Wort von sich geben?

Warum… warum strafte er sie nur mit diesem unwiderstehlichen Blick?
 

Wie reflexartig schloss die Rosahaarige ihre Augen, als sie einen angenehm warmen Atem nah an ihrem Gesicht spürte, sie seine rauen Lippen ganz plötzlich und ohne Vorwarnung auf den Ihrigen spürte und seiner Zunge, welcher ein bettelnder Ausdruck verliehen wurde, Einlass in ihre warme Mundhöhle gewährte.

Nein, sie hatte doch einen Entschluss gefasst!

Seine Zunge stupste immer wieder die Ihrige an, forderte sie zu einem wilden und leidenschaftlichen Spiel auf, während seine Hand ihren Hinterkopf verließ und in Kooperation mit der anderen Hand ihren Rücken entlangfuhr.

Das Ganze geriet außer Kontrolle…

Seine starken Arme zogen sie mit wenig Kraftaufwand nah an seinen wohlriechenden Körper heran, wo diese sie eng in einer scheinbar unentwindbaren Gefangenschaft festhielten.

Nicht einmal wehren konnte sie sich…

Der Blick hatte sie machtlos gemacht, sie vollkommen entwaffnet, ihr einfach alles genommen.

Somit auch den Verstand…
 

Noch immer hielt sie die Augen geschlossen, als der Schwarzhaarige sich nur wenige Millimeter von ihren Lippen trennte.

Unkontrollierbar fuhr ihr Zunge als eine Art Nachwirkung über ihre eben noch gut eingebetteten Lippen.

Es war doch ein wirklich fantastisches Gefühl, wie stellte er das nur an?

Es sollte nicht aufhören…

Sakura musste sich augenblicklich eingestehen, dass nicht nur seine Augen, sonder seine Lippen gleich hinterher eines seiner Instrumente der Macht, Überlegenheit und Manipulation darstellten, welche er mit einer unglaublichen Perfektion zur Geltung kommen ließ.

Langsam und zögerlich öffnete sie die leuchtend grünen Augen und traf erneut, wie schon so oft an diesem Abend, auf das nachtschwarze Paar; er musterte sie schon wieder mit diesem unbeschreiblichen Blick. Seine Haarspitzen schauten wirr unter der Kapuze hervor, hingen ihm verspielt ins Gesicht und verliehen ihm einen ganz ungewöhnlich süßen und kindlichen Ausdruck.

Sie waren sich so nah… so nah, dass sich ihre Nasenspitzen berührten, doch er machte weder Anstalten sich von ihr zu entfernen, noch sie erneut in dieses leidenschaftliche Zungenspiel zu verwickeln.

Er war so…

… undurchschaubar…

Einfach nur aufregend…

Ganz anders als das, was sie von Männern normalerweise gewöhnt war.
 

Genau das war auch der Grund, warum die junge Haruno nun vollends ihre Pläne und ihren verbliebenen Verstand über Bord warf und sich augenblicklich ein leichtes Grinsen auf ihren Lippen bildete, als der 22 Jährige endlich einige leise geraunten Worte über seine Lippen brachte.

„Wo wohnst du?“
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Es war schon spät, sehr spät an diesem kühlen Abend, doch eine dunkelhaarige Frau wirkte etwas verloren und merkwürdig verspannt, wie sie da auf ihrem hellen Sofa saß und stur gerade aus blickte. An Bettruhe war bei ihr noch lange nicht zu denken, zu sehr plagten sie doch immer wieder dieselben Gedanken und das schlechte Gewissen.

Mit einer Hand fuhr sie sich durch das lange Haar und atmete einige Male tief durch, während sich langsam die Lider über ihre ungewöhnlich hellen Augen schlossen.

Warum hatte sie sich das nur von Ino einreden lassen?

Sie hätte einfach heute dort erscheinen sollen…

Es war ihre Pflicht, welche sie bei einer so intensiven und lang anhaltenden Freundschaft zu erfüllen hatte.

Sakura hatte sicherlich ewig auf ihr Kommen gewartet und war nach dem sinnlosen Zeitvertreib geknickt nach Hause gegangen, wobei ihr schlechtes Gewissen wahrscheinlich ins Unermessliche angestiegen war.
 

Kopfschüttelnd öffnete die junge Hyuga wieder ihre Augen und richtete ihren traurigen Blick auf ihren miauenden Mitbewohner, welcher es sich mit einem geschickten und lautlosen Sprung auf ihrem Schoß bequem gemacht hatte und sich nun schnurrend dort zusammenrollte und ein schweigendes Gähnen von sich gab.

Abwesend mit einer Hand durch das weiche, etwas längere, orangefarbige Fell ihres Katers streichend, schweiften ihre Gedanken augenblicklich wieder zu ihrer rosahaarigen Freundin ab. Über eines war sich Hinata inzwischen im Klaren:

Es war einfach nur egoistisch von ihr gewesen…

Ja, egoistisch war das richtige Wort…

Egoistisch, auf ihre beste Freundin sauer zu sein, nur weil diese mit jemanden ausging, welchen man selbst auf die Favoritenliste gesetzt hatte.

Sauer wegen eigentlich einer wirklich sinnlosen Sache…

Dann hatte die Rosahaarige eben Glück gehabt, dass sich gerade Naruto Uzumaki in sie verguckt hatte und nicht in sie. Die Dunkelhaarige gönnte ihrer Freundin stets die Männer, niemals hatte sie Eifersucht oder ähnlich negative Gefühle ihr gegenüber gehegt.

Nein, wegen Männern hatte es zwischen den beiden nie Streit gegeben.
 

Und doch hatte sie dieses Mal einen kleinen Stich im Herzen gespürt, als sie Sakura da auf der Titelseite mit dem blonden Fußballspieler Zärtlichkeiten hatte austauschen sehen.

Doch ihr wurde immer mehr bewusst, dass der seelische Schmerz seinen Ursprung nicht in der Tatsache hatte, dass die Rosahaarige gerade ihn auserwählt hatte.

Nein, viel schlimmer hatte sie in diesem Moment den Weg empfunden, über welchen sie von der ganzen Sache erfahren musste. Eine unpersönlichere Weise existierte wohl nicht, als es über eine Klatschzeitschrift zu erfahren.

Langsam ließ das 20 Jährige Model ihren Kopf nach hinten auf das weiche Sofa sinken und seufzte laut auf, so dass das schnurrende Fellknäuel die bernsteinfarbenen Augen erschreckt öffnete und seine Besitzerin aufs Genauste fixierte.

Eine Frage ließ die Dunkelhaarige schon den ganzen Tag nicht mehr los:

Hätte es ihr Sakura auch so erzählt, wenn nicht gerade das Unglück eingetreten wäre, dass ausgerechnet die Presse vor Ort gewesen war?

Ja…

Sie kannte die Rosahaarige inzwischen so gut, dass sie aufs Genauste wusste, wie ihre Freundin tickte. Früher oder später rückte die 21 Jährige stets mit allem heraus, auch wenn es auf Grund des plagenden, schlechten Gewissens aus ihr herausrutschte.
 

Entschlossen richtete sich die 20 Jährige auf und griff mit der freien Hand auf den hölzernen Wohnzimmertisch, um an ihr Handy zu gelangen.

Sie musste mit Sakura reden… und zwar sofort!

Sich entschuldigen, dass sie nicht am Treffpunkt aufgetaucht war…

Sich endlich wieder versöhnen und diese ganze banale Geschichte einfach hinter sich lassen…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Gähnend und nur mit blau karierten Boxershorts bekleidet, schlürfte der 21 Jährige Blondschopf durch seine geräumige Wohnung und steuerte geradewegs auf das große, hell gestrichene Schlafzimmer zu, wo er sich vor Müdigkeit kaum mehr auf den Beinen haltend auf das große Doppelbett schmiss und sich unter der gemütlichen Decke verkroch.

Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, sich abermals diesen Jackie Chan Film anzuschauen, den er eigentlich schon so gut wie auswendig kannte.

Er hatte schon beim Training Schwächeanfälle zwecks Müdigkeit aufgewiesen, die er eigentlich vorgehabt hatte, mit viel Schlaf wieder ins Lot zu bringen. Doch gerade heute musste natürlich das Fernsehprogramm so dermaßen genial sein, dass er es einfach nicht über das Herz gebracht hatte, sich früher als sonst aufs Ohr zu hauen.

Das gestrige Date hatte ihn schon recht ausgepowert, im positiven Sinne gesehen. Auch wenn er keinen Sex bekommen hatte, so musste er doch zugeben, dass er es in vollen Zügen genossen hatte.

Sie hatten gelacht…

Viel gelacht…

Den ganzen Abend lang…

Endlich einmal eine Frau, die seinen Humor verstand und zu schätzen wusste.

Grinsend verschränkte der blonde Uzumaki beide Arme hinter seinem Kopf und starrte mit halb geschlossenen Augen an die hohe Decke.

Ja…

Sie war wirklich anders…

Augenblicklich flogen vor seinem inneren Auge verschiedene Bilder des gestrigen Abends vorbei.
 

Ihre langen, rosafarbenen Haare, durch welche ab und zu ihre Hand fuhr…

Ihre smaragdgrünen Augen, welche ein gewisses lebensfreudiges Leuchten widerspiegelten…

Ihr unwiderstehliches Lächeln, welches ihre vollen Lippen umspielte…

Ihr makelloser Körper mit den verführerischen Konturen, welche Männerherzen um einiges höher schlagen ließen…
 

Abrupt riss der berühmte Fußballspieler seine blauen Augen weit auf und richtete sich tief durchatmend in seinem Bett etwas auf.

Moment…

Was um Himmels Willen ging hier vor sich?

Was war mit seinem Kopf kaputt?

Führte er gerade allen Ernstes lang anhaltende Gedanken über ein vergangenes Date?

Über ein Date, welches am Ende nicht einmal Sex hatte herausspringen lassen?

War er krank?!

Schnell führte der 21 Jährige seine Hand an die Stirn, welche sich herausstellte die gewöhnliche Temperatur zu haben.

Was hatte diese Frau mit der ungewöhnlichen Haarfarbe nur mit ihm angestellt?

Wie hatte sie das nur hinbekommen, dass er jetzt tatsächlich noch an sie dachte?

Was würde er nur jetzt dafür geben, sie am liebsten genau hier und jetzt in seinen Armen halten zu können, ein weiteres Mal ihre weichen Lippen auf den Seinigen zu spüren...

Schnell schüttelte der Uzumaki seinen blonden Schopf und seine Augen verformten sich zu engen Schlitzen.

WAS war hier wirklich los?

Da spielte ihm sein Gehirn doch einen hinterlistigen Streich…

Das war nicht er, der gerade diese völlig fremden und absurden Gedankengänge vollführte.

Nein… das war der andere Naruto, der sentimentale Blondi, der tatsächlich so etwas wie Gefühle besaß.

Der Naruto, welcher stets im Schatten seines knallharten Doppelgängers gestanden hatte und nur schweigend seine kalte Seite beobachtete hatte…

Weiterhin kopfschüttelnd richtete der Sportler seinen Blick auf den Nachttisch und griff kurzerhand nach seinem iPhone.

Aber eben der Naruto… der genau in diesem Moment einfach über seine Gedanken und Handlungen herrschte…

Seufzend entschied er sich auf Grund der späten Uhrzeit für eine SMS.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Langsam ertasteten seine rauen Hände die warme und äußerst weiche Haut ihres Bauches und fuhren geradewegs an ihrer schlanken Taille entlang immer weiter aufwärts.

Ihr rubinrotes Kleid hatte für diesen Abend seinen endgültigen Standort zugeteilt bekommen:

Auf dem Fußboden vor ihrem großen Bett, wo es sich zu einem schwarzen Hemd gesellte, schien es sich in einer recht zerknüllten Lage sichtlich wohler als auf der Haut der jungen Frau zu fühlen. Diese Meinung vertrat zumindest ein schwarzhaariger Mann, welcher es kurzerhand dort platziert hatte.

Wieder legte Sasuke seine Lippen auf die Ihrigen, wo sie aber nicht sehr lange verweilten, sondern eine kleine Kuss- und Beißspur hinterlassend, sich ihren Weg an ihrem Hals entlang bis zu dem Spitzenansatz ihres hochwertigen, roten BHs suchten.

Sakura konnte ein Stöhnen nicht länger unterdrücken, als der 22 Jährige mit sanften Berührungen den störenden Stoff etwas weiter nach unten streifte und somit ihre nackte, pralle Oberweite zum Vorschein brachte, bei welcher sich unter seinen sinnlichen Küssen sofort die Brustwarzen verhärteten.
 

Da sich der Verstand der jungen Designerin ja bereits auf der Straße vor dem Limes verabschiedet hatte, genoss sie jede einzelne Aktion des Schwarzhaarigen und ließ alles geschehen, gab sich ihm somit voll und ganz hin.

Ein weiterer, viel lauterer und intensivere Seufzer entglitt ihrer Kehle und ihre Hände vergruben sich instinktiv in rabenschwarzem Haar, als Sasuke mit einer schnellen Bewegung den roten Stringtanga ebenfalls von ihrer inzwischen heißen und scheinbar brennenden Haut entfernte. Während seine Zunge sich intensiv um die harten, rosafarbigen Knospen kümmerten, nährte sich eine seiner Hände zunächst zögerlich aber doch bestimmt der heißen, feuchten Höhle zwischen ihren Beinen.

Gott, was für wunderbare Gefühle er in ihrem Inneren auslösen konnte.

Es war doch zum verrückt werden…

Wie er Zärtlichkeit und Leidenschaft so perfekt kombinierte.

Dieser Mann war einfach…

Doch schon verließen die Gedanken den Kopf der Rosahaarigen mit einem Mal wieder und wie in Ekstase riss sie die grünen Augen und den Mund weit auf, als sie plötzlich spürte, wie ein Finger zunächst spielerisch über ihren Kitzler strich und kurz darauf in der pochenden Enge verschwand.

Die Luft wurde von unregelmäßigen, keuchenden Lauten erfüllt.
 

Sasuke, dem die Reaktion seiner Partnerin in keinster Weise entging, ließ für einen kurzen Moment von der perfekt geformten Brust ab und blickte mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen in vor Erregung geprägte und geweitete, leuchtend grüne Augen.

Ja…

Genau da wollte er sie haben.

Sie sollte sich unter ihm winden…

… ihn regelrecht anflehen, endlich in sie einzudringen.

Doch noch würde er ihr nicht die Erlösung geben, welche ihr ihm entgegen gestrecktes Becken so dringend forderte.

Nein, er wollte sie bis zum zerreißen gespannt beobachten können.

Er wollte ihr zeigen, wie weit er Frauen bringen konnte.

Er wollte seinem Ruf wieder einmal gerecht werden.

Er wollte diese Nacht für sie einmalig und unvergesslich machen…
 

In genau diesem Moment war sein bester Freund und Kollege wie vergessen.

Vergessen war die Tatsache, dass er sich an der Frau vergriff, welche vor kurzem noch an der Seite des Blonden verweilt hatte.

An der Frau, mit welcher der Uzumaki stolz geprahlt hatte…

Vielleicht war auch gerade diese Verbindung zwischen den Beiden der Grund, warum er so dermaßen darauf bestanden hatte und scharf darauf gewesen war, sich der Rosahaarigen zu näheren.

Unbewusst genoss es der Schwarzhaarige regelrecht, einer eigentlich ihm verbotenen Tätigkeit nachzugehen.

Dieser Reiz…

Ja, das Verbot verlieh dem jungen Uchiha einen unglaublich starken Adrenalinstoß.

Gedanken an die wahrscheinlichen und verheerenden Folgen fanden genau in diesem Moment, in diesem Zimmer, bei dieser Frau einfach keinen Platz im Kopf des 22 Jährigen.

Hier und jetzt hieß es nur, den Moment in vollen Zügen auszukosten.
 

Ein leichtes Grinsen schlich sich abermals auf Sasukes Lippen und mit einem weiteren, höchst zufriedenen Ausdruck in den dunklen Augen, blickte er auf den ihm sehr zusprechenden, entblößten Körper der sich unter ihm vor Erregung windenden Rosahaarigen.

Wie sie stöhnte, es kaum mehr auszuhalten schien…

Während er nur für einen kurzen Moment seinen Finger aus ihrer feuchten Höhle entfernte, nur um diesem einen zweiten folgen zu lassen, wanderte sein Kopf, abermals eine heiße Spur aus Küssen hinterlassend immer tiefer, um am Ende und als gesetztes Ziel seiner Hand Gesellschaft zu leisten.

Ein lauter, beinahe erlösender Schrei entglitt der Kehle der 21 Jährigen, als die Zunge des Schwarzhaarigen seine bisher gut arbeitenden Finger, welche ihr solche Freuden bereiteten, ablöste und sie beinahe in eine höhere, fiktive Ebene abdriften ließ.

Ja, die Nacht würde wohl noch lange andauern…
 

Eine Nacht, welche erfüllt von vielen lauten Geräuschen sein sollte...

Geräusche, welche nicht nur aus den Kehlen der im Zimmer befindlichen Personen stammen sollten...

Nein, Geräusche, welche dank der fortgeschrittenen Technik von kleinen, elektrischen Geräten erzeugt wurden und unbeachtet in lautem Stöhnen untergehen sollten...
 

Jo, was soll ich noch groß sagen?

Ihr seid dran, haut in die Tasten ^-^

Ich hoffe, ich habe jetzt mal ein bisschen längeren Lesestoff bieten können, nächstes Kapitel wird nämlich nicht ganz so schnell erscheinen wie die vorherigen...

Ich sag nur: Abi *grummel*

Am 11. April hab ichs zum Glück (vorläufig) erstmal hinter mir...

Provisorische Deckenkleider

Jop, da bin ich endlich auch mal wieder!

Hat zwar jetzt etwas länger als sonst gedauert, dafür ist es jetzt wieder (hoffe ich ^^) etwas länger geworden :)

Ich hoffe wie immer, dass es euch gefällt und wünsche euch viiiel Spaß *-*
 

Die beruhigende Stille, welche sich mit den hellen Sonnenstrahlen vermischte, verlieh dem geräumigen Zimmer einen geradezu paradiesischen Glanz, welcher sich um die Körper zweier friedlich schlafenden Gestalten legte. Nichts und niemand schien dieses himmlische Bild zerstören zu können…
 

„Buenos días Barcelona! Es ist 8 Uhr morgens an einem traurigerweise regnerischen Tag, der wohl nicht sehr viel Sonne versprechen kann. Damit aber alle trotzdem topfit in den harten Arbeitstag einsteigen können, wollen wir doch gleich mal mit etwas Hardrock von `Metallica` nachhelfen…“
 

Ein lautes, gequältes Stöhnen und leises Fluchen gingen durch den Raum und beendeten von einem Moment auf den anderen die zuvor herrschende und überaus beruhigende Stille.

Sakuras Arm schnellte mit der größten Geschwindigkeit, welche sie in so frühen Morgenstunden in der Lage war aufzubringen, vor und mit sich allmählich wieder schließenden Lidern betätigte sie schnellstmöglich den befreienden Aus-Knopf ihres inzwischen dröhnenden Radioweckers.

Vor Müdigkeit schlossen sich ihre Augen beinahe wieder selbstständig.

Die Leute vom Sender hatten wohl einen an der Klatsche, so früh schon einen auf Heavy Metal zu machen…

Das wäre doch wirklich einen Anruf wert, um den Verrückten einmal gründlich die Meinung zu sagen.

Wie sollte man denn so `topfit` - ein Wort, welches sie langsam nicht mehr hören konnte – in den Tag starten?

Idioten…

Sie sollte dringend in naher Zukunft den Radiosender wechseln.
 

Ein sich ständig vergrößernder Druck, welcher sich um ihre Taille gelegt hatte und sie von dem Wecker immer weiter entfernte, holte sie schnell aus den Gedanken.

Die Lider der Rosahaarigen verließen ihre ruhende Ausgangsposition, schossen augenblicklich in die Höhe und brachten leuchtend grüne Augen zum Vorschein, welche nur geschockt die Umrisse eines Armes, welcher sich unter dem hellgelben Laken um ihre Taille geschlungen hatte, fixierten.

Ein Arm?

Die hartnäckige Müdigkeit benebelte vollkommen die sonst so scharfen Sinne der 21 Jährigen, wobei die erschreckende Weckaktion ihres Radios nicht gerade zur großen Hilfe beigetragen hatte und ihre Lider beinahe wieder nach unten zwangen.

Doch überraschend neue Gedanken und Erinnerungen rüttelten die müden Glieder augenblicklich kräftig durch und zwangen ihre Augen in eine riesige Lage, wobei sich sehr deutlich Entsetzen in diesen widerspiegelte.

Verdammt…

Wie ein vorgespulter Film rasten die Bilder des letzten Abends mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit vor ihrem inneren Auge vorbei.

Auf was um Gottes Willen hatte sie sich da denn bitte eingelassen?

Wie hatte sie gestern nur so dermaßen die Beherrschung verlieren können?

Wie hatte sie nur so schwächlich und bemitleidenswert in die einfachste Falle der Männer treten können?
 

Die plötzliche Wärme, ausgehend von dem Kontakt ihres Rückens mit dem muskulösen Brustkorb eines neben ihr liegenden Körpers und rauen Lippen, welche zärtliche Küsse auf ihrer Schulter verteilten, entlockten der Rosahaarigen einen leisen Seufzer und mit geschlossenen Augen lehnte sie sich entspannt gegen die angenehme Heizquelle.

Ach…

Was sollte sie denn auch machen?

Jetzt war es sowieso schon zu spät und die Macht, ihre Taten rückgängig zu machen… nein, diese besaß sie nun wirklich nicht.

Sie war doch nur eine einfach, junge Frau, welche eben ab und zu ihr Leben genießen wollte und sich diese Freiheit auch kommentarlos und unaufgefordert nahm.

Sie konnte jede einzelne Faser der Frontseite des schwarzhaarigen Mannes, welcher sie eng an sich gedrückt hatte, aufs Genauste an ihrem Rücken spüren.

Unbeschreibliche Wärme und aufkeimende Erregung durchflossen die 21 Jährige, als sie die Hand, die zuvor noch auf ihrem Bauch geruht hatte, auf ihrer Brust spürte. Scharf zog sie die Luft ein, als seine Finger eine ihrer inzwischen harten Brustwarzen in Anspruch nahmen.

Heiße und sinnliche Küsse wurden weiterhin auf Hals und Schultern verteilt.
 

Genüsslich glitt ein erneutes, leises Keuchen über ihre Lippen und direkt an die empfänglichen Ohren des schwarzhaarigen Uchihas, was ihm schnell ein selbstgefälliges und höchst zufriedenes Grinsen entlockte.

Augenblicklich hielt er in seinem Kuss inne und ließ seine Lippen auf ihrer Schulter ruhen, während seine dunklen, halb geöffneten Augen sich in ihrem leicht zerzausten, langen Haaren verfingen.

Er wollte mehr hören…

Mehr sehen…

Mehr spüren…

In der letzten Nacht war er auf den Geschmack gekommen und er verspürte augenblicklich und genau in diesem Moment ein wahnsinniges Verlangen nach mehr.

Der Körper, welchen er dort fest umschlossen hielt, regte seine Fantasie stark an und augenblicklich kamen ihm Dinge in den Sinn, die er unbedingt noch ausprobieren wollte.

Langsam glitt seine große Hand von ihrer prallen Oberweite und legte sich besitzergreifend auf ihre wundervoll geschwungene Hüfte.

Ja, ganz nach seinem Geschmack…

Mit dem immer noch vorhandenen Grinsen übte er einen minimalen Druck auf diese Stelle aus, um die junge Frau auf den Rücken zu drehen, um somit seinen angestauten Fantasien freien Lauf zu lassen.

Noch einmal ihr lautes Stöhnen…

Noch einmal ihr vor Erregung getrübter Blick in diesen smaragdgrünen Augen…

Noch einmal ihre Hände, die sich beinahe in seinen Rücken krallten und dort sicherlich sichtbare Spuren hinterlassen hatten…

Noch einmal ihre Schenkel, welche sich so weit und nur für ihn gespreizt hatten…

Noch einmal…
 

Der Körper der Rosahaarigen wurde augenblicklich mit einer Gänsehaut überzogen, als die Finger, ähnlich wie in der vorherigen Nacht, bestimmte und höchst empfindliche Stellen erforschten und schließlich auf ihrer Hüfte zur Rast kamen.

So ließ es sich doch wirklich leben und `topfit´ in einen bevorstehenden Arbeitstag starten.

Moment!

Die Gänsehaut wurde durch einen unangenehm kalten Schauer, der ihren Rücken hinunterlief, ersetzt und abermals spiegelte sich in ihren Augen pures Entsetzen wider.

Arbeitstag!

Sie hatte heute einen wirklich harten Tag vor sich, welcher ein dringendes und überaus wichtiges Meeting mit Leuten höheren Grades beinhalten sollte und außerdem hatte sie ja auch noch das Gespräch mit Hinata auf ihrer heutigen Liste stehen.

Verdammt…

Und sie ließ sich hier von einem beinahe fremden Mann verwöhnen, welcher sie sogar ihren kompletten und wichtigen Terminplan vergessen ließ.

Sie hatte absolut keine Zeit für solche Spielchen am Morgen.

Nein!

Sie hatte einen Job, der absolute Priorität in ihrem Leben genießen sollte.

Es war schon im Voraus ein Fehler gewesen, diesen unverschämt gut aussehenden, schwarzhaarigen Mann in ihre Wohnung zu schleppen oder sollte sie eher sagen `von ihm schleppen zu lassen`?

Sehr zurechnungsfähig hatte man sie gestern sicher nicht mehr bezeichnen können…
 

Kopfschüttelnd riss sie sich mit leichter Gewalt von den Liebkosungen und der angenehmen Wärme los und mit der hellgelben Decke um ihren Körper schlingend, richtete sich die Rosahaarige auf und setzte sich gähnend an die Bettkante.

Die Folgen ihrer Entscheidung waren klar genug, so dass sie ohne Probleme an ihre Ohren gelangten.

„Tse…“

Verwundert drehte Sakura leicht den Kopf in Richtung des jungen Mannes, welcher ihr nun den Rücken zugewendet hatte und ruhig atmend auf ihrem Bett liegen blieb.

Was war denn bei dem los?

War er etwa beleidigt?

Aber…

Da sie ihm nicht nur ihren Körper sondern auch die warme Decke entrissen hatte, hatte die 21 Jährige einen freien Blick auf seinen äußerst muskulösen Rücken und die schwarze Boxershorts, die er sich scheinbar irgendwann in der Nacht noch übergezogen hatte.

Dieses ihr gebotene Bild ließ sie für einen Moment alles andere um sich herum vergessen.

Fast in Zeitlupe fuhren ihre Augen jede einzelne Muskelfaser entlang und blieben schließlich an seinem wohlgeformten Allerwertesten hängen.

Der scheinbar verschollene Verstand meldete sich augenblicklich wieder zurück und mit einem erneuten Kopfschütteln wendete sie nach einigen Augenblicken schweren Herzens den Blick von der unbeweglichen Statur des jungen Mannes ab und mit einer langsamen Bewegung stand sie schließlich auf, wobei sie die Decke vollkommen missbrauchte und sie wie ein Handtuch um ihren zierlichen Körper band.
 

Ihr Blick fiel augenblicklich auf ihr Handy und nach einer genaueren Musterung konnte sie einiges Verpasstes ausmachen:

2 neue Nachrichten

5 verpasste Anrufe

Sich mit einer Hand durch das leicht verknotete Haar fahrend und den Versuch schließlich aufgebend, dieses glatt zu streichen, ließ sie ein leises Seufzen ertönen.

Wie hatte sie denn das nicht mitbekommen können?

Normalerweise wachte sie doch bei jedem kleinsten Geräusch ihres Handys auf und schaffte es somit jedes Mal pünktlich auf die Minute SMS zu lesen oder Anrufe entgegenzunehmen.

Dass die ganzen verpassten Anrufe von ihrer dunkelhaarigen Freundin stammten, ließ die 21 Jährige in tiefe Verwirrung stürzen.

Was?

Hianta?

Und sie hatte es so oft versucht?

Augenblicklich übermannte sie wieder das angestaute schlechte Gewissen und abermals verfluchte sie die Entscheidung, einen Mann mit zu sich genommen zu haben.

Sie hätte sonst sicherlich ihr Handy gehört und vielleicht hatte Hinata ja über ihren Streit reden wollen.

Nein, sicherlich nicht nur vielleicht…

So ein hartnäckiger Versuch sie zu erreichen, konnte eigentlich nur damit zusammenhängen.

Vielleicht hätte sich ja schon gestern alles aufgeklärt und es wäre wieder alles beim Alten gewesen.

Vielleicht…

Gedankenverloren machte sich Sakura an die empfangenen Nachrichten und erblickte zunächst die von einem blonden, jungen und äußerst attraktiven Mann.
 

**Hallo schöne Frau! Ich musste gerade an dich denken und bin zum Entschluss gekommen, dass ich dich unbedingt wieder sehen muss! Über ein Lebenszeichen von dir würde ich mich unglaublich freuen… Besos Naruto**
 

Die Rosahaarige konnte dem Drang nicht widerstehen und ließ somit ein kleines Lächeln, welches ihre Lippen umspielte, zu.

Ein weiteres Treffen…

Ja, darauf hatte sie auch unglaublich Lust…

Aber nein!

DAS kam - in nächster Zeit zumindest - absolut nicht in Frage.

Zu viel Ärger hatte das letzte Date schon mit sich gebracht.

Riskant…

Ein weiteres Treffen wäre einfach zu riskant, es würde zu viel auf dem Spiel stehen.

Niemals würde sie es zu lassen, das ein Mann die intensive Freundschaft mit dem jungen Model gefährden sollte.

Also müsste der junge Herr sich etwas gedulden und abwarten, wie das Gespräch mit der Dunkelhaarigen verlaufen würde.

Die Entscheidung würde voll und ganz bei Hinata liegen.

Sakura wollte endlich den Streit hinter sich lassen.
 

Nachdenklich wandte sich die 21 Jährige der zweiten Nachricht zu, welche aber augenblicklich ihre Gesichtszüge entgleisen ließ.
 

**Sakura! Es tut mir so leid, dass ich nicht erschienen bin. Wir müssen unbedingt reden, ich halte es einfach nicht mehr aus! Ich hohle dich morgen vor der Arbeit gegen halb 9 ab. Hinata**
 

Panisch riskierte Sakura einen kurzen Blick auf ihren digitalen Radiowecker und augenblicklich entglitt ihr ein leiser und halbwegs unterdrückter Schrei.

Es war viertel nach 8 und sie stand hier in ihrem provisorischen Deckenkleid, während sich in ihrem Bett ein halbnackter Mann befand.

Kurz nach der verbalen Äußerung der jungen Designerin trafen sich die Blicke der zwei im Raum befindlichen Leute.

Sasuke hatte sich durch das schrille Geräusch, welches unangenehm an seine Ohren gedrungen war, zu der Quelle gedreht und mit einem abermals undefinierbaren Ausdruck in dem tiefen Schwarz blickte er unverwandt in die Entsetzen widerspiegelnden Augen der jungen Frau. Augenblicklich wanderte eine seiner Augenbrauen in die Höhe und verschwand beinahe hinter seinem im Gesicht hängenden, rabenschwarzen Haar.

Raus…

ER musste hier raus!

Und zwar bevor Hinata ihn erblicken konnte.

Nicht auszudenken, was ihre Freundin wohl von ihrem kleinen Besuch halten würde.

Ihrer SMS nach zu urteilen, glaubte das junge Model, dass die Rosahaarige die Nacht mit heftigen Gewissensbissen verbracht hatte.

Ja, eigentlich hatte sie das genau auch vorgehabt…

Für die kleine Planänderung war einzig und allein dieser Mann in ihrem Bett zuständig, der sie wieder einmal mit diesem Blick musterte.

Stopp!

Er sollte damit aufhören…

Einfach nur aufhören und verschwinden!
 

Ein leises Räuspern ihrerseits ließ den Schwarzhaarigen sich gähnend in dem gemütlichen Bett aufrichten, doch keineswegs diesen speziellen Blick verlieren.

„Hör zu, ich werde jetzt duschen gehen und wenn ich wiederkomme, wirst du nicht mehr hier sein…“

Sasuke konnte nur den Versuch der Rosahaarigen, etwas Autorität zu beweisen, belächeln und nach einem weitern intensiven Blick, welchen sie mit stets wachsender Unsicherheit aufnahm, streckte der 22 Jährige sich erstmal ausgiebig.

Leichte Panik stieg in Sakura auf.

Nahm er sie etwa nicht für voll?

„Ich meine es wirklich ernst…“

Mit diesen Worten und dem Blick nicht mehr standhalten könnend, wandte sich die 21 Jährige von dem grinsenden Gesicht mit den attraktiven und männlichen Zügen ab und machte sich, die dünne Decke fest um ihren Körper schlingend, mit schnellen Schritten auf den Weg ins Badezimmer.

Sie konnte aufs Genauste seine Blicke im Rücken spüren, was sie ihren Gang nur noch erschnellen ließ.

Für sein eigenes Wohl hoffte die Rosahaarige, dass er wirklich in 5 Minuten aus ihrer Wohnung verschwunden war; sie konnte nämlich auch sehr unangenehm werden…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Ihre blanken Füße trugen sie so schnell es ging den Gang entlang bis zu ihrem Schlafzimmer, während sie das provisorische Kleid gegen ein weiches, hellrosafarbenes Handtuch ausgetauscht hatte. Es bedeckte gerade einmal das Allernötigste und hatte Männerherzen sicherlich höher schlagen lassen. Ihre langen, nassen Haare befeuchteten die nackten Schultern und hinterließen hier und da einzelne Wassertropfen auf dem zurückgelegten Weg.

Erst auf der Türschwelle kamen ihre Beine schließlich zur Rast, während ihre Augen nun dafür rastlos den Raum durchsuchten.

Weg…

Er und seine gesamten Kleidungsstücke waren weg…

Ein kleines Lächeln umspielte ihre vollen Lippen und ihre grünen Augen nahmen einen schönen Glanz an.

Ja, sie konnte also wirklich Autorität vor männlichen Wesen beweisen.

Sie war keine schwächliche Frau, welche von Männern, wenn es um Entscheidungen und Meinungsäußerungen ging, übersehen und nicht beachtet wurde.

Nein, SIE konnte sich sehr wohl durchsetzen.

Das Lächeln wurde durch ein triumphierendes Grinsen ausgetauscht und leise summend begab sie sich zu ihrem großen Kleiderschrank, um sich dort passend für das bevorstehende Meeting anzukleiden.

Sie hatte noch genau 8 Minuten, bevor ihre dunkelhaarige Freundin vor der Tür stehen würde.
 

Während die Rosahaarige sich eine schwarze, enge Bluse zuknöpfte und mit dem Fuß gerade in ihren zweiten, schwarzen Stiletto steigen wollte, wäre sie beinahe bei diesem Versuch zur Seite weggekippt, als um Punkt halb neun jemand an ihrer Haustüre Sturm klingelte.

Ein erneuter Blick auf ihren Wecker ließ sie nur ungläubig und schmunzelnd den Kopf schüttelnd.

Typisch…

Ja, das war ihre Hinata…

So war sie eben schon immer gewesen. Wenn sie etwas sagte, dann hielt sie es auch auf das Genauste ein. Doch eine Perfektionistin genannt zu werden… nein, das hörte das junge Model ganz und gar nicht gerne.

Mit schnellen Schritten hastete die 21 Jährige zu der Wohnungstüre, um eine weitere Klingelattacke noch rechtzeitig zu vermeiden.

Mit einer wahnsinnig schnellen Bewegung riss sie das weiß gestrichene Stück Holz auf und blickte geradewegs in zwei große, ungewöhnlich helle Augen.

Die Augen ihrer besten Freundin…
 

Einige Momente verstrichen, in denen keine von beiden ein Wort verlor und sich einfach nur stumm anstarrten.

Sakuras Hand umschloss fest den metallischen Türgriff und brachte diesen beinahe zum schmelzen, während Hinata sich krampfhaft in ihre blaue Umhängetasche krallte.

Unangenehme Stille…

Ohne Vorwarnung machten auf einmal beide gleichzeitig einen Schritt auf einander zu, was zur Folge eine viel nähere und intensivere Konfrontation der beiden jungen Frauen mit sich brachte; eine heftige Umarmung war bei dieser Nähe eigentlich unausweichlich.

Während sich bei beiden die Lider über den Augen schlossen und der jeweils andere einen regelmäßigen Atem des Gegenübers ganz nah am Ohr ausmachen konnte, hatte die Synchronisierung scheinbar noch kein Ende gefunden.

„Es tut mir Leid…“

Beide Frauen nuschelten diese gleichen Worte in die intensive Umarmung hinein, was kurz darauf ein kleines Kichern von beiden Seiten entlockte.

Noch einige weitere Momente verstrichen in einer diesmal viel angenehmeren Stille.

Beide wussten ganz genau, dass es eigentlich keine weiteren Worte mehr nötig hatte. Ihre Freundschaft war so perfekt, dass die alleinige Anwesenheit des jeweils anderen schon ausreichte, um Anteilnahme oder Entschuldigung auszudrücken.

Ja, die Freundschaft war wirklich makellos…
 

Nachdem sich die beiden wieder von einander gelöst hatten, trat Hinata durch eine stumme Aufforderung der Rosahaarigen in die geräumige Wohnung ein und steuerte an ihrer Seite auf die Theke der hellen Küche zu, welche mit dem Wohnzimmer in Verbindung stand.

Nach einigen kurzen Momenten standen zwei dampfende Kaffeetassen vor ihren Nasen und der Raum wurde mit leckerem Toastgeruch erfüllt.

„Hör zu Hianata…“

Doch weiter kam die mühsam im Kopf zurecht gelegte Entschuldigung der Rosahaarigen auch überhaupt nicht, denn die Angesprochene hob sofort die Hand und mit einem undefinierbaren Blick in den hellen Augen bat sie ihre Freundin tonlos sofort innezuhalten.

Verwirrt versuchte Sakura etwas in dem Blick ihrer Gegenüber zu finden, was sie zumindest ansatzweise aufklären würde, doch die Augen der Dunkelhaarigen sprachen für sie nur in Rätseln.

„Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Die einzige, die unüberlegt gehandelt hat, bin ja wohl ich. Ich hätte niemals so negativ auf so eine banale Angelegenheit reagieren dürfen. Das hat mir einfach nicht zugestanden. Ich…“

Sakuras grüne Augen wurden immer größer und mit halb geöffnetem Mund verfolgte sie schweigsam die verzweifelt klingende Rede ihrer Freundin.

„… und deswegen solltest du wissen, dass ich wirklich keinen Streit wegen Männern mit dir führen möchte. Ich komme vollkommen damit zurecht, wenn du ihn weiterhin sehen möchtest. Um ehrlich zu sein… wahrscheinlich wird dir gar nichts anderes übrig bleiben…“

Ein großes Fragezeichen bildete sich auf der Stirn der Rosahaarigen, während sie immer noch die Dunkelhaarige mit einem fragenden Blick musterte.

„Wie… was meinst du?“

Ein kleines Kichern war von Seiten der Angesprochenen zu hören, während sie ihre Hand auf die von Sakura legte in sie dabei durchdringend mit den hellen Augen fixierte.

„Geheimnis… Tsunade wird es dir schon noch früh genug mitteilen. Apropos Tsunade, hattest du nicht heute dieses dringende Meeting mit diesen ach so wichtigen Leuten, das ungefähr… hmmm… in 20 Minuten beginnen soll?“

Um sich über die mysteriösen Anspielungen zwecks Tsunade intensivere Gedanken zu machen, dafür blieb der 21 Jährigen augenblicklich bei den letzten Worten ihrer Freundin absolut keine Zeit mehr. Panisch schaute sie auf die Wanduhr, um sich nur selbst noch einmal die späte Uhrzeit vor Augen zu halten.

Verdammt…
 

Bevor sich die junge Designerin von dem gemütlichen Hocker der Theke erheben konnte, um wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung zu flitzen und sich komplett zu richten, hielt sie die Hand ihrer Freundin mit sanfter Gewalt zurück, welche sich um ihr Handgelenk geschlossen hatte.

Verwirrt dreinschauende, leuchtend grüne Augen trafen auf ein helles Paar.

„Damit du weißt, wie ernst ich es mit meiner Entschuldigung wirklich meine und als eine kleine Entschädigung für den gestrigen, versauten Abend, möchte ich dir das hier geben…“

Wie gebannt verfolgte Sakura jede einzelne Bewegung des Models. Sie verfolgte aufs Genauste ihre Hand, welche schnell in der blauen Umhängetasche verschwand und nach einigen Momenten der anstrengenden Suche 2 Tickets hervorzauberte, wobei sie eines davon der Rosahaarigen unter die Nase hielt.

Das Lächeln der Dunkelhaarigen wurde beim Anblick der Starre ihrer Freundin um einiges breiter.

„Aber Hina… das… sind doch Karten für Akatsuki…“

„Jap, ich weiß doch wie sehr du auf diese Band stehst. Es war zwar nicht einfach an diese Karten zu kommen, da das Konzert eigentlich total ausverkauft ist… aber, manchmal lohnt es sich wirklich einen Namen oder zumindest Freunde mit einem zu haben…“

Ohne dass eine Antwort der 21 Jährigen an die Ohren der jungen Hyuga gelangte, wurde sie ganz plötzlich durch eine stürmische Umarmung ihrer Freundin überrascht, welche sie beinahe vom Hocker zu Boden stürzen ließ.

„Du bist einfach die Beste…“

Die leise genuschelten Worte entlockten der 20 Jährigen ein kleines Grinsen und mit einer Hand fuhr sie der jungen Haruno durch das immer noch feuchte Haar.

„Süße, jetzt solltest du dich aber wirklich beeilen! Deine Dankbarkeit kannst du mir ja immer noch heute Abend bei dem Konzert beweisen. Du weißt doch, wie sehr ich Souvenirs liebe.“

Ein Augenzwinkern zauberte der Designerin ein Lächeln ins Gesicht und mit einem Wangenkuss flitzte sie in ihr Zimmer, um die letzten Handgriffe an Kleidung und Haaren zu unternehmen.

Die Haare band sie zu einem Dutt zusammen, welcher ihr etwas Seriöses beihauchte und ihr gleichzeitig das lästige Frisieren ersparte.

Nur wenige Minuten später und in eine leichte und angenehm riechende Parfümwolke getaucht, stand Sakura wieder vor ihrer Freundin, welche wieder einmal das Talent der Rosahaarigen bewundern musste, in so kurzer Zeit sich perfekt aufzubrezeln.

Sich zu der jungen Designerin in eine aufrechte Position gesellend und sich im Arm einhakend, musste Hinata dieser abermals ein bezauberndes Lächeln schenken.

„Lass uns endlich zur Arbeit gehen. Die hat jetzt schon lange genug auf uns gewartet.“
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Ach komm schon Gaara…“

Kankuro versuchte nun schon seit einer geschlagenen halben Stunde seinen kleinen Bruder zu einer positiven Antwort zu überreden.

Dieser blätterte nur genervt in einer Zeitschrift.

Warum hatte er ihm überhaupt die Türe geöffnet?

Jetzt musste er sich auch noch live von seinem großen Bruder belabern lassen. Als würde es per Telefon nicht zu genüge ausreichen.

„Kankuro, ich habe nein gesagt! Kein Interesse! Auch wenn Gott persönlich heute Abend auf der Bühne stehen würde… ich bin einfach nicht in Stimmung für ein Konzert, selbst wenn es von Akatsuki ist.“

Die Augen des Dunkelhaarigen musterten aufs Genauste die Mimik des Jüngeren.

„Man, du musst endlich mal über sie hinwegkommen! Zu Hause sitzen und sich die Augen auszuheulen bringt dich auch nicht weiter. Du musst dringend mal wieder unter die Leute kommen und damit meine ich nicht deine beschränkten Kollegen vom Set.“

Der Rothaarige richtete plötzlich seinen Blick auf seinen Bruder und fixierte diesen mit einem schwer identifizierbaren Blick, wobei sich seine Augen langsam aber sicher zu engen Schlitzen formten.

„Augen ausheulen?“

Seine gezischten Worte unterstrich er mit einer ziemlich klaren Geste, indem sein Arm hervorschnellte und seine Hand sich in dem T-Shirt von Kankuro vergriff.

Dieser Schlug nur desinteressiert die Hand weg und erhob sich von dem brauen Sofa, auf welchem er kurze Momente zuvor noch gemeinsam mit seinem Bruder gesessen hatte.

„Ich bin wohl der Letzte, dem du gegenüber aggressiv werden musst. Schau doch, was aus dir geworden ist! Ich erkenne dich ja kaum wieder. Es kann doch nicht sein, dass du wegen irgendeiner Frau so dermaßen am Boden zerstört bist… reiß dich endlich zusammen!“

Mit diesen lauten Worten machte der Dunkelhaarige auf dem Absatz kehrt und verließ mit schnellen Schritten die luxuriöse Wohnung des Rothaarigen, wobei er die Türe mit einem lauten Knall ins Schloss fallen ließ.

Der junge Sabakuno blieb regungslos auf der Couch sitzen und starrte unentwegt und wortlos einen hässlichen Fleck an der gegenüberliegenden, schneeweißen Wand an.

Gestresst fuhr er sich schließlich durch das kurze, rote Haar und atmete geräuschvoll ein und aus.

Sakura Haruno war zwar vieles, aber gewiss nicht `irgendeine Frau`...
 

Möp ^-°

Ich habe fertig xD

Da schriftliche Abiprüfungen jetzt bei mir ja vorrübergehend vorbei sind, werde ich wieder mehr Zeit haben und euch somit auch bald schon das neue Kapitel liefern können °-°

Die Ideen habe ich alle schon in meinem Kopf *gg*

Ich freue mich schon wahnsinnig auf euer Feedback :D

Live In Concert

Haaaaai ^^

Boah...

Lang ists her *rot werd*

Ich weiß... ein großes Sorry hierbei meinerseits!

Ich bin momentan einfach sowas von oberfaul...

Hab alles im Kopf, kann mich aber nicht dazu aufraffen, das dann auch an den Computer zu bringen *~*

Naja, jetzt erstmal Kapitel #8, hoffe es gefällt euch und noch etwas im Voraus:

Ich möchte mich nur schnell dafür entschuldigen, dass ich Temari zu der jüngsten Sabakuno gemacht habe, hätte aber sonst wegen den Freundschaften nicht so ganz hingehauen...

Gut, dat wars ;)
 

Ihre Lider waren schwer…

Beinahe so schwer wie Blei.

So schien es ihr zumindest, als die junge Frau zwanghaft versuchte, diese oben zu behalten.

Gott, sie musste sich dringend zusammenreißen!

Einen Patzer durfte sie sich keineswegs leisten.

Dies hier war wirklich eine ernste Angelegenheit, welche eigentlich ihre gesamte Aufmerksamkeit erforderte.

Warum hatte sie sich nur am gestrigen Abend zu so einem Unsinn hinleiten lassen?

Warum hatte sie nicht über den hohen Preis nachgedacht, welcher ihr nun schwer in den Lidern hing?

Geschwächt und stark angeschlagen strich sie sich eine verloren gegangene Strähne aus dem Gesicht, welche unangenehm ihre Wange kitzelte.

Konzentration…

Diese war jetzt dringend notwendig.
 

„Dann sind wir uns ja einig, Tsunade. Ich hoffe auf eine erfolgreiche Kollektion von Miss Haruno mit Ihrer Unterstützung.“

Erst das Rücken der Stühle weckte etwas im Inneren der Rosahaarigen, was sie allmählichen realisieren ließ, dass die Sitzung nun wohl ein Ende gefunden hatte.

Was war noch einmal das zentrale Thema gewesen?

Langsam richtete sich Sakura ebenfalls in ihrem Stuhl auf und nahm verwirrt die ihr entgegen gestreckte Hand der wichtigen Persönlichkeit an.

Wer war das jetzt genau noch einmal?

Als der Sitzungsraum sich schließlich geleert hatte, konnte die 21 Jährige eine Konfrontation mit ihrer Chefin wohl oder übel nicht mehr vermeiden.

Schwer versuchte sie einen äußerst großen, in ihrem Hals befindlichen Kloß hinunter zu schlucken; erfolglos.

Die Rosahaarige war sich mehr als bewusst, dass die blonde Frau mittleren Alters sich sehr wohl im Klaren über ihre Unachtsamkeit während des Meetings war.

Vor ihrem wachen Auge gab es wirklich nichts, dass man auf irgendeine Weise unterdrücken oder gar verstecken konnte.

Etwas gequält blickte smaragdfarbenes Grün in helles Braun.

Der Kloß verweilte nach wie vor in ihrem Hals und schnürte ihr stark die Atemwege zu, was zu einem unregelmäßigen Lufteinzug führte.
 

„So meine liebe Dame… hat sich da jemand wieder einmal bis in die frühen Morgenstunden herumgetrieben? Komisch, ich habe heute Morgen überhaupt kein Foto entdecken können…“

Auch wenn in den Worten der erfahrenen Designerin eine gewisse Belustigung mitschwang, konnte die 21 Jährige den leichter Rotschimmer, welcher augenblicklich auf ihren Wangen erschien und ihre Gesichtsfarbe in ein leichtes Rosa tauchte, nicht mehr vermeiden.

„Tsunade, es tut mir wirklich…“

Doch abrupt stoppt Sakura in ihrer angefangenen Rede, als ihre Chefin die rechte Hand für das sofortige Schweigen ihrerseits anhob.

„Keine Zeit für Entschuldigungen. Eigentlich kannst du ja auch tun und lassen was du willst, solange du hier dein Bestes gibst. Du hast nämlich wirklich viel Talent und das solltest du keineswegs an irgendwelche nächtliche Beschäftigungen verlieren. Aber genug der Ermahnung, ich muss dringend mit dir über die neue Kollektion reden.“

Kollektion…

Ja, davon hatte dieser Mann von vorhin etwas erwähnt gehabt.

Was genau hatte er denn dazu gesagt?
 

Ohne dass sie es verhindern konnte, legte sich auf die Lippen der Blonden ein kleines Lächeln, als sie die leichten Denkfältchen auf der Stirn und den konzentrierten Ausdruck in den leuchtenden Augen ihres Schützlings entdeckte.

„Gut… also, wie ich sehe, waren du und Mister Johnson nicht ganz auf einer Wellenlänge. Um es kurz zu fassen: Er möchte, dass wir eine neue Kollektion bei der Eröffnung seines Hotels präsentieren. Da ihn die Unterwäschekollektion fasziniert hat, wünscht er sich eine ähnliche Aktion bei seiner Veranstaltung.“

Während sich Sakura abermals eine Strähne aus dem Gesicht entfernte, wanderten nach und nach ihre Mundwinkel gen Boden.

„Noch eine Unterwäschekollektion? Aber… mir gehen langsam die Ideen aus…“

Tsunade ging nach diesen eher vor sich hin gemurmelten Worten der 21 Jährigen mit schnellen Schritten und wehenden Haaren auf den großen, hellen Konferenztisch zu und nahm einige Unterlagen, die dort sauber platzier waren, zur Hand.

„Das habe ich mir auch sofort gedacht. Die letzte Modenschau war zwar ein voller Erfolg, doch in so einem kurzen Abschnitt wieder das gleiche Thema anzuschneiden... also habe ich ihm schon neulich einen anderen Vorschlag gemacht, der ihn ebenfalls sehr erfreut und welchen er ohne Umschweife sofort angenommen hat. Der Plan sieht folgendermaßen aus: Wir bringen einfach eine Unterwäschekollektion für Männer auf den Markt.“
 

Perplex schaute die Angesprochene mit großen Augen ihre Chefin an, auf wessen Lippen sich nun ein breites Grinsen gelegt hatte.

„Für Männer? Aber… ganz abgesehen davon, dass ich so etwas noch nie entworfen, geschweige denn angedacht habe, stehen uns ja auch überhaupt keine männlichen Models zur Verfügung.“

Eine wirklich schwachsinnige Idee…

Das war doch überhaupt nicht ihr Gebiet!

Tsunade hatte sich da sicherlich wieder in etwas Unmögliches hineingesteigert.

Eine Kollektion für Männer?

Aus für Sakura unerklärlichen Gründen wurde das Grinsen auf den Lippen der erfahrenen Designerin – wenn überhaupt möglich – sogar noch um einiges breiter.

Ihre Mundwinkel hatten nun letztendlich eine gefährlich schiefe und recht unnatürliche Position erreicht.

Was hatte das zu bedeuten?

Was hatte Tsunade wirklich vor?

Warum schien ihr die ganze Situation höchst suspekt?

Und warum hatte sie das ungute Gefühl, dass sie wohl diejenige sein sollte, welche die größten Opfer zu bringen hatte?
 

Die folgenden Worte der blonden Designerin verstärkten ihren Verdacht nur noch um einiges mehr.

„Ja… und genau deswegen wollte ich mit dir reden…“
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Hinata, wusstest du davon?!“

Verwundert blickte die Dunkelhaarige von ihrer Modezeitschrift auf und ließ langsam die angehobene Kaffeetasse sinken.

Auch Ino stoppte augenblicklich in ihrer Lektüre und fixierte mit einem verwirrten Ausdruck in den blauen Augen die Rosahaarige, welche in einer recht schnellen Gangart auf den Tisch, an welchem die beiden Models verweilten, zugeeilt kam.

Das war es dann wohl mit der friedlichen Mittagspause…

„Von was soll ich gewusst haben?“

Nicht gerade sanft platzierte Sakura einige Unterlagen, welche sie bis vor kurzem noch unter ihren Arm geklemmt hatte, genau vor die Nase der 20 Jährigen auf dem hellen Tisch.

Modeverträge…

Leicht weiteten sich die ungewöhnlich hellen Augen der Hyuga, als sie die Schriftzüge langsam und Buchstabe für Buchstabe nachfuhr.

Natürlich hatte sie davon gewusst.

Sie war es ja auch gewesen, die ihrer Freundin schon einen kleinen Tipp im morgendlichen Gespräch gegeben hatte.

Tsunade hatte ihr etwas Dringendes sagen wollen, was in irgendeiner Weise auch eine männliche Person beinhalten sollte.

Doch jetzt realisierte sie erst selbst, was hier eigentlich auf die 21 Jährige zukam.

Sicherlich kein Zuckerschlecken…

Das Ganze war ja schon formell ausgearbeitete worden.

Kein bodenloser Plan, welchen sie selbst zunächst bei Tsunades Rede angedacht hatte, so wie es schon des Öfteren der Fall gewesen war.

Nein…

Dies hier war ja schon fast eine abgeschlossene Sache.

Es fehlten nur noch…
 

„Ich darf jetzt zum FC Barcelona marschieren und ne schöne Unterschriftenaktion starten… und nebenbei auch noch gleich eine engere Bindung mit Naruto Uzumaki anzetteln, um das Ganze auch ja ins Rollen zu bringen und auf irgendeine absurde Weise meinen Ruf noch etwas zu retten.“

Hinata hatte nicht einmal mehr Zeit, die übertriebene Formulierung ihrer Freundin zu verarbeiten, als das bisher im Hintergrund gebliebene blonde Model ganz plötzlich von ihrem Platz aufsprang und einige schnelle, beinahe gehopste Schritte auf die Rosahaarige zuhastete.

Das Leuchten in ihren großen Augen verriet, dass sie vor Neugierde und Vorfreude beinahe platzte.

„Was?! Unterschriftenaktion? Was für eine Unterschriftenaktion? Ach was solls… du stattest dem FC Barcelona einen Besuch ab? Da bin ich natürlich dabei!“

Kopfschüttelnd erhob sich Hinata nun auch von dem gut gepolsterten Stuhl und verkürzte ebenfalls den Abstand zwischen ihrer 21 jährigen Freundin und ihr selbst.

Der Ausdruck in diesem smaragdfarbenen, leuchtenden Grün verriet der Dunkelhaarigen augenblicklich, dass die junge Haruno mit der kompletten Situation schwer überfordert war und somit alles und jeden in den kommenden Momenten negativ empfangen würde.

Während die 22 jährige Yamanaka an ein kleines Mädchen erinnerte, welches eine starke Vorfreude auf etwas hegte, war Hinata die Ruhe selbst, während sie ihre volle Aufmerksamkeit der unregelmäßig atmenden Rosahaarigen widmete.

„Sakura, hör mir zu… ich habe selbst mit Tsunade darüber geredet und wir waren beide der Meinung, dass dieser ominöse Artikel deiner Karriere nicht sonderlich gut getan hat. Es ist wohl das Beste, wenn du versuchst, etwas Ernsteres mit Naruto Uzumaki einzugehen, damit die Gerüchte von einem One Night Stand zur Seite gewischt werden. Nebenbei können wir dann gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, indem wir mit Narutos Hilfe die Fußballer für eine Modenschau animieren…“
 

Schweigend hatte Sakura den Worten ihrer Freundin gelauscht, obwohl dies teilweise sehr schwer gefallen war, da Ino hin und wieder eine verbale Äußerung einwerfen musste, die vom Sinn her nicht wirklich in den Zusammenhang passte.

Aber nun hallten einzelne Satzfetzen ihrer dunkelhaarigen Freundin in ihrem Kopf wider:
 

… Karriere nicht sonderlich gut getan…

… Ernsteres mit Naruto Uzumaki…

… Gerüchte von einem One Night Stand…

… Fußballer für eine Modenschau animieren…
 

Eigentlich hatte sie sich nie wirklich viele Gedanken über die fatale Wirkung dieses verdammten Artikels gemacht.

Die Presse hatte sie eben auf frische Tat ertappt gehabt.

Aber natürlich…

Die Folgen…

Um Gottes Willen…

Leicht verzweifelt entfernte sie abermals die nervtötende Strähne aus ihrem Gesicht und ließ dabei einen leisen Fluch von sich hören.

Verwirrt musterten die beiden Models ihre Freundin, welche aber noch nicht wieder so ganz in der Realität und damit bei ihnen zurück zu sein schien.

Natürlich hatte dieser Artikel ihren hart erarbeiteten Namen in ein komplett anderes Licht gestellt.

War sie jetzt etwa in allen Mündern die frischgebackene Modedesignerin, die sich hier und da ihren Spaß gönnte und sich einfach nur gehen ließ?

Eine engere Bindung mit dem blonden Fußballer…

Das klang so einfach!

Zum einen hegte sie starke Zweifel, ob es denn wirklich den gewünschten Effekt auf die restliche, sensationsgeile Welt haben würde, wie es Tsunade und auch Hinata voraussagten.

Zum anderen wusste sie ja nicht einmal, ob der 21 Jährige überhaupt auf eine Beziehung mit ihr aus war.

Wollte er das wirklich?

Seine Komplimente waren zwar alle recht nett und vielleicht würden sie Außenstehende auch als ziemlich eindeutig einstufen, doch waren dies nicht nur einfache Worte, welche bei näherem Zuhören in der Luft wie Seifenblasen zerplatzten?

Und wer dachte eigentlich über ihre persönliche Gefühlssituation nach?

Eine erneute Beziehung?

War sie überhaupt dafür bereit?

Auch wenn sie sich hauptsächlich aus geschäftlichen Gründen zusammenformen sollte, wie sollte das Ganze im Endeffekt und in Wirklichkeit aussehen?
 

Augenblicklich realisierte die Rosahaarige die paradoxe Aussage des Artikels, in welchem Gerüchte eines One Night Stands in die Welt gesetzt worden waren.

Nein…

Soweit war es zwischen ihr und Naruto nicht gekommen, auch wenn es durch seine Begleitung zu ihr nach Hause sicherlich danach ausgesehen haben musste.

Aber nein…

Hier hatte der Artikel ein ganz klares Gerücht in die Welt gesetzt, welches sich brav mit den anderen zahlreichen Lügen in der Gerüchteküche tummelte.

Und ihr tatsächliches One Night Stand vom gestrigen Abend?

Davon hatte niemand etwas mitbekommen…

Wie hatte ein unspektakulärer Kuss soviel Aufsehen erregen und ein waschechtes One Night Stand nicht einmal bemerkt werden können?
 

Es war, als wäre ein kleines Lämpchen in ihrem Kopf entzündet worden, genauso wie es in Zeichentrickfilmen öfters der Fall war.

Die Erkenntnis durchzuckte sie wie ein Blitz und ließ ihre Gesichtszüge augenblicklich und nur für einen kurzen Moment entgleisen, bis schließlich ein zufriedenes Lächeln alle anderen Dinge aus ihrem Gesicht und von ihren Lippen entfernte.

Nun glaubte sie endlich zu wissen, für was die mysteriöse Nachricht auf der zerknitterten Serviette am gestrigen Abend letztendlich gut gewesen war.

Endlich einmal ein Mann, der mitdachte…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Triffst du dich eigentlich wieder mit dieser Frau oder hat sich das inzwischen erledigt und ist auf Eis gelegt?“

Verwundert blickte der Blonde von seinen Fußballschuhen, bei welchen er gerade den Knoten lockerte, auf und musterte mit einer fragenden Miene seinen besten Freund.

Dieser schaute in eine komplett andere Richtung und schien sich mehr für das weit entfernt stehende Tor zu interessieren, als für die Person, welcher ganz eindeutig die gestellte Frage galt.

Entnervt fuhr sich der Uzumaki durch das Haar und wie automatisch verengten sich seine Augen zu leichten Schlitzen.

Dieser gelangweilte Ton in Sasukes Stimme, welcher bei jedem einzelnen Wort mitschwang, das seinen Mund verließ…

So langsam ging dieser ihm mächtig auf die Nerven.

Warum fragte er ihn überhaupt etwas, wenn es ihn doch scheinbar überhaupt nicht zu interessieren schien?

Kopfschüttelnd löste er schließlich ganz den Knoten seiner Bändel und schlüpfte erleichtert aus seinen Adidas Fußballschuhen.

Für das Training heute hatte er abermals einiges an Kraftaufwand aufbringen müssen.

„Hatte ich schon vor… warum?“

Doch eigentlich wusste der 21 Jährige schon bevor er die Frage gestellt hatte, dass er darauf sicherlich keine Antwort erhalten würde.

Er wusste nicht warum…

Aber es war einfach so ein Gefühl.

Wie vorhergesagt richtete sich der Schwarzhaarige langsam auf und entfernte sich mit einem leisen Gemurmel von seinem blonden Freund.

„Ich geh duschen…“
 

Eine Weile schaute der junge Uzumaki dem 22 Jährigen Uchiha noch nach, wie dieser mit den Händen in den Hosentaschen und gesenktem Kopf den Weg zu den Umkleidekabinen einschlug und nach einiger Zeit auch darin verschwand.

Tief durchatmend ließ er sich auf dem angenehm kühlen Rasen nach hinten sinken, streckte auch schon bald alle Viere von sich und genoss einfach das erfrischende Abendlüftchen, welches seinen erhitzten Körper für die getane Arbeit auf seine ganz eigene Weise verwöhnte.

Der Uchiha war schon eine Sache für sich.

Um seinen Gedankengängen folgen zu können, musste man etwas wie beispielsweise einen sechsten Sinn besitzen.

Anders war dies wohl nicht möglich.

Selbst nach so einer langen und intensiven Freundschaft, wie es bei ihnen beiden der Fall war, fiel es Naruto nach wie vor sehr schwer, seinen schwarzhaarigen Freund und Kollegen korrekt einzuschätzen.

Manchmal stellte der 22 Jährige einfach Fragen, die überhaupt nicht zu seinem Gesamtbild passten.

Genau wie gerade eben…

Was war denn das plötzlich für ein aufkeimendes Interesse, welches er dort in der Hinsicht auf die Beziehung zwischen ihm selbst und Sakura zeigte?

Kopfschüttelnd richtete sich der Blonde wieder auf und mit den Schuhen in der Hand schlug er schließlich selbst den Weg zu den Umkleidekabinen ein.

Ein neuer Gedanke hatte sich den Weg in seinen Kopf gekämpft.

Ein Gedanke, der ihn inzwischen schwer beschäftigte.

Vielleicht hatte sie sich ja endlich gemeldet…

Mit einem Grinsen betrat er die geräumigen und leicht verdampften Innenräume.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Uhhh… Hinaaaa… was soll ich nur anziehen?“

Wie ein aufgescheuchtes Huhn rannte die Rosahaarige zwischen ihrem immensen Kleiderschrank und dem gemütlichen Bett, auf welchem sich ihre dunkelhaarige Freundin platziert hatte, hin und her.

Vergessen waren plötzlich Tsunades Zukunftspläne und Sakuras unangenehmer Beitrag dazu.

Ja…

Für heute zumindest sollten ihre diese Dinge nicht mehr in den Kopf kommen.

Heute hatte nämlich nur eine Sache dort Platz und das war das heiß ersehnte Konzert der Band Akatsuki.

Sie hatte schon immer bei einem Auftritt dieser Giganten dabei sein wollen, doch hatte bisher entweder ihre Zeitknappheit oder schlicht und einfach ihre Verpeiltheit im Weg gestanden, sodass sie beim letztendlichen Kartenkauf vor geschlossenen Türen stehen musste, da das Konzert stets komplett ausverkauft war.

Und heute hatte sie dank ihrer Freundin sogar eine VIP Karte in die Hand gedrückt bekommen.

Unglaublich…

Sie konnte es fast immer noch nicht glauben.

Ernsthafte Gedanken darüber, ob sie diese Karte überhaupt verdient hatte, wenn Hinata nur die Wahrheit über die vergangene Nacht wüsste…

Nein, diese machte sie sich – heute zumindest – nicht.

Morgen war ja schließlich auch noch ein Tag…
 

„Ach Saku, du kannst doch sowieso alles anziehen. Aber passende Kleidung wäre heut nicht schlecht. Jeans und T-Shirt, wie ich? Was hältst du davon?“

Ohne zu antworten hastete die 21 Jährige wieder zu ihrem Kleiderschrank und zog nach kurzer Überlegung eine dunkle Röhrenjeans und ein schwarzes Ed Hardy T-Shirt mit der typisch bunten Aufschrift heraus.

Grinsend wendete sie sich schließlich an die Hyuga, welche zwinkernd den Daumen hochnahm.

Genau das richtige Outfit für ein Konzert von Akatsuki, wenn man das ganze noch mit Chucks kombinierte.

Wie als hätte Sakura die Gedanken ihrer Freundin gelesen, kramte sie nur einige Momente später ihre schwarzen, leicht abgenutzten Chucks aus dem Schuhfach.

Jetzt konnte der Abend wirklich beginnen…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Das Konzert war im vollen Gange.

Die große Halle war mit den verschiedensten Plakaten übersät und durch das leicht gedämmte Licht kam somit das richtige Feeling auf.

Sakura und Hinata waren von kreischenden, grölenden, schwitzenden und sich teilweise stark hin und her schupsenden Körpern umgeben, doch nicht einmal das konnte ihre ausgesprochen gute Laune senken.

Nein…

Es war einfach perfekt.

Die Stimmung war bei allen auf dem Höhepunkt angelangt.
 

Sakura beobachtete in Kooperation mit ihrer dunkelhaarigen Freundin grinsend, wie der Frontsänger am Ende des letzten Liedes diese Abends mit einem Haufen Blumen, Kuscheltieren und sogar Unterwäsche beworfen und vergöttert wurde.

Ja, er und eigentlich die gesamte Band schien eine gewisse Anziehungskraft auf die Fans auszuwirken, was ihnen stets ausverkaufte Konzerte und den ersten Platz in den Charts sicherte.

Die Rosahaarige selbst war der Meinung, dass das unglaublich gute Aussehen hierbei sicherlich eine große Rolle spielte.

Mit einem letzten Dank an die kreischenden Fans verschwand schließlich die Band im hinteren Bereich und nach und nach löste sich die angesammelte Menschenmenge – wenn auch recht widerwillig – auf.

Das Konzert hatte offiziell sein Ende gefunden.

Immer noch grinsend stupste Hinata ihre Hilfe suchende Freundin an und griff schnell nach ihrer ausgestreckten Hand, da diese beinahe im Begriff war, mit der riesigen Menschenmasse aus der geräumigen Halle gespült zu werden.

„Lass uns nun unsere VIP Vorzüge voll und ganz auskosten…“
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Gelangweilt schlürfte die Blonde an ihrem halbvollen Cocktail und verfolgte nur mit halben Ohr die angeregte Unterhaltung ihrer Freundinnen.
 

„Hast du schon gehört?“

„Nein, ist nicht wahr…“

„Das ist ja wirklich was Großes!“

„Wer hat denn noch nicht mit ihm geschlafen…“
 

Eigentlich war sie es immer, die genau solche Gerüchte in die Welt setzte und dann grinsend beobachtete, wie ihre Freundinnen das Ganze ins Rollen brachten und sich darüber dumm und dämlich diskutierten.

Doch heute war es anders…

Eigentlich hatte sie überhaupt nicht so große Lust gehabt, sich in irgendeine Bar zu setzten und genau das zu tun, was sie eigentlich immer mit Freuden tat.

Tratschen, lästern und trinken.

Aber da Sakura und Hinata ja auf diesem Konzert waren... wobei sie sich nebenbei immer noch über den verkorksten Musikgeschmack der beiden wunderte.

War das denn überhaupt Musik?

Wo sollte man diese Band überhaupt einordnen?

Rock?

Alternative?

Ach, das war doch auch völlig egal, ihr Musikstil war es jedenfalls auf keinen Fall.

Sie bevorzugte langsamere, entspannendere Musik…
 

„Ino? Willst du tanzen kommen?“

Nein…

Sicherlich nicht…

DAS war wohl das Letzte, wozu sie genau jetzt Lust verspürte.

Dazu war sie sicherlich noch viel zu nüchtern.

Ab einem bestimmten Promillewert ergab sich das mit der rhythmischen Bewegung nämlich wie von Zauberhand.

Mit einem erzwungenen Lächeln winkte sie die Frage mit einer einfachen Handbewegung hinfort.

„Nein, lasst mal. Geht ihr tanzen und ich trinke lieber noch etwas…“

Schulterzuckend ließen die jungen Frauen schließlich die blonde Yamanaka alleine in der gemütlichen Sofaecke zurück.

Die würde schon zu Recht kommen, davon waren sie alle mehr als überzeugt.
 

Seufzend lehnte sich die 22 Jährige nach hinten und ließ sich mit langsam schließenden Lidern in die roten Kissen sinken.

Sie mochte diese Bar…

Das Touchdown war einerseits eigentlich ein perfekter Ort zum Entspannen, andererseits bietete es auch eine große Tanzfläche im unteren Stockwerk, die stets gut besucht war.

Gedankenverloren öffnete sie wieder ihre blauen Augen ein Stück weit, entfernte mit einer lässigen Handbewegung den Strohhalm aus dem Cocktailglas und trank den Long Island Ice Tea in einem Zug leer.

Der bittere Nachgeschmack überrollte sie wie ein unerwartetes Gewitter und als Folge verzogen sich leicht ihre Mundwinkel.
 

„Da haben wir aber heute noch viel vor…“

Verwundert blickte die Angesprochene von ihrem nun leere Glas auf, welches nur noch einige durchtränke Zitronenstücke und viel Eis enthielt, und geradewegs in die dunklen Augen einer ihr nur allzu bekannte Person.

Shikamaru Nara…

Einer der Topspieler des FC Barcelona

Er trug eine dunkle, tiefsitzende Hose, welche im Kontrast mit seinem weißen, kurzärmligen Hemd stand.

Seine Haare trug er wie immer zu einem Zopf zusammengebunden und sein Lächeln schien geradewegs wie ein Netz zu wirken, welches ihren Blick geschickterweise auffing und ihn von dort nicht mehr hinfort ließ.

Perplex beobachtete die blonde Yamanaka, wie der Dunkelhaarige die wenigen Schritte, welche ihn von der Sitzecke trennten, mit einer lässigen Gangart und den Händen in den Hosentaschen hinter sich brachte und schließlich kommentarlos auf dem dunkelroten Sofa direkt neben ihr Platz nahm.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Und wie heißt der mit den roten Haaren, dahinten an der Bar?“

Hinata schüttelte leicht den Kopf, während sich auf ihren Lippen nach und nach ein recht breites Grinsen bildete.

Die Rosahaarige liebte zwar die Musik von Akatsuki, doch hatte sie nicht den leisten Schimmer, wie die einzelnen Bandmitglieder hießen.

Nun gut…

Sie selbst kannte auch nur die Vornamen, dann war sie ebenfalls mit ihrem Latein am Ende.

Aber wenigstens wusste sie in dieser Hinsicht Bescheid und soweit sie wusste, waren die Nachnamen unter der Fangemeinde auch nicht sehr verbreitet.

„Sasori, er ist der Schlagzeuger…“

Leicht empört richtete sich die 21 Jährige etwas auf und stemmte die Arme in die Hüften.

„Also Hina, ich habe auch Augen im Kopf… das habe ich doch vorhin selbst gesehen! Klär mich lieber auf, wie der äußerst attraktive Frontsänger heißt.“

Ja…

Der Frontsänger war ihr heute besonders aufgefallen.

Irgendwie hatte die Rosahaarige das Gefühl, dass ihr dieser Mann unglaublich bekannt vorkam. Nicht nur, dass sie ihn natürlich von der Band her kannte…

Nein…

Irgendwie…

Da war irgendwas in ihrem Inneren, das verborgenenerweise unsichtbare Linien zwischen ihm und einer anderen Person zog.

Was war das bloß?

Auch die Dunkelhaarige hatte längst gemerkt, dass sich zu dem Schlagzeuger das wohl bekannteste Gesicht von Akatsuki an die Bar gesellt hatte und dort scheinbar etwas zu trinken bestellte.

„Das ist Itachi… sag mal, kennst du nicht einmal den?“
 

Gerade als Sakura ihrer Freundin gespielt verärgert in die Seite knuffen wollte, holte sie eine nur allzu bekannte Stimme wieder auf den Boden der Tatsachen und sofort zogen sich ihre Mundwinkel in eine tiefer gelegene Position.

Warum…

Aber eigentlich hatte sie es sich ja auch fast denken können…

SIE verpasste doch keines dieser Events.

„Hinata, schön dich zu sehen! Na Sakura? Wie läuft dein Leben so? Ich habe ja viel über dich gelesen… du scheinst dich ja prächtig zu amüsieren…“

Genervt drehte sich die Angesprochene zu der Stimme um und auch Hinata blickte verwundert in die gleiche Richtung.

„Temari… was willst du? Streit?“

Die Blonde stand direkt hinter den beiden Freundinnen und hatte ein falsches Lächeln aufgesetzt.

Ihre Haare hatte sie wie immer zu vier Zöpfen zusammengefügt, was ziemlich gut mit ihrer Kleidung übereinstimmte.

Der Look der 22 Jährigen war schon etwas ganz besonderes.

Er schien genauso alternativ wie die Musik zu sein, welche sie hörte.

Komischerweise ähnelten sich genau an diesem Abend die Outfits von Sakura und Temari sehr stark.

Ob das ein schlechtes Zeichen war?

Die 20 jährige Hyuga blickte ängstlich zwischen den beiden jungen Frauen hin und her.

Man konnte förmlich die Spannung in der Luft spüren und knistern hören.

Es endete nie gut, wenn die beiden ehemaligen Freundinnen aufeinander trafen.

Warum hatte sie das nur nicht kommen sehen?

Sie wusste doch genau, dass Temari Sabakuno nie, wirklich nie auf Konzerten von Akatsuki fehlte.

Genauso wenig wie ihre Brüder…
 

Entsetzt riss die Dunkelhaarige ihre hellen Augen weit auf und blickte sich hastig um.

Bitte nicht…

Der Abend war doch für Sakura dank des Auftrittes der 22 Jährigen schon genug verdorben.

Da durfte doch nicht auch noch…

„Hinata, du kannst aufhören dich so verschreckt umzuschauen… Gaara ist nicht hier!“

Verwundert hielt die Angesprochene in ihrer Bewegung inne und drehte sich langsam wieder der Blonden zu.

Ja…

Das war eindeutig Temari.

Sie war schon immer so gewesen und immer hatte sich die 20 Jährige gefragte, wie sie das nur anstellte.

Als könnte sie Gedanken lesen…

Oder war einfach ihre Aktion soeben zu eindeutig gewesen?
 

Diesmal war es Sakuras Stimme, die sie unsanft aus den Gedanken holte, da in ihrer Sprechweise nicht gerade die nettesten Grüße mitschwangen.

Ganz eindeutig!

Dass Verhältnis zwischen den beiden Frauen hatte sich nach wie vor nicht verändert…

„Ist Kankuro auch da?“

Die Augen der 22 Jährigen formten sich zu Schlitzen und ihr fieses Grinsen glich einer schiefen Grimasse.

Doch bevor sie sich zu der Frage äußern konnte, legte sich eine große Hand auf ihre Schulter, welche Temari verschreckt den Kopf drehen ließ.

„Ich bin hier, ja…“

Leicht schob Kankuro seine perplexe Schwester zur Seite und schritt geradewegs auf eine inzwischen wieder grinsende Sakura zu.

Als der 25 Jährige die Rosahaarige in eine enge und recht intensive Umarmung nahm und ihr dabei auch noch etwas ins Ohr flüsterte, was bei dieser ein leises Kichern auslöste, konnte Hinata aufs Genauste beobachten, wie nach und nach die nicht zuordnungsbaren Gesichtszüge der Blonden eine immer deutlich werdende Wut widerspiegelten.

DAS sah überhaupt nicht gut aus…

Man konnte deutlich sehen, dass diese enge Bindung zwischen Sakura und Kankuro bei der 22 Jährigen nicht gerade Freudensprünge auslöste.

Ihre Brüder mit der Rosahaarigen teilen zu müssen…

Das hatte Temari wohl noch nie gepasst.
 

Ein lautes Räuspern der Blonden ließ drei Köpfe in ihre Richtung wenden.

„Hast du schon von der anstehenden Hochzeit von Tenten und Hinatas Cousin gehört?“

Langsam entfernte sich Sakura aus der Umarmung mit dem Braunhaarigen und schaute die 22 Jährige nur verwirrt an, bis sie schließlich mit den durchdringend grünen Augen bei Hinata landete.

„Was? Warum hast du…“

Die Worte der Rosahaarigen waren zwar nur ein heiseres Flüstern, doch reichte es völlig aus, um Temari ein leises aber doch sehr höhnisches Lachen zu entlocken.

„Tja, natürlich hast du davon nicht gehört! Wenn man sich eben lieber mit tausend verschiedenen Männern herumtreibt, als seine guten Freundschaften zu pflegen…“
 

Der Vulkan in ihrem Inneren brodelte und war kurz vor einem gewaltigen Ausbruch, doch versuchte sich die 21 Jährige so gut es ging zusammenzureißen.

Temari konnte sie nicht klein kriegen…

Nein, das durfte diese Frau einfach nicht!

Ignorieren…

Ihre Aussagen waren einfach zum ignorieren da.

Sie dienten eigentlich keinem besonderen Zweck, als vielleicht allerhöchstens einen störenden Faktor im Leben der jungen Haruno darzustellen.

Aber sonst…

Vollkommen sinnlos!

Etwas wackelig auf den Beinen griff sie nach der Hand von Hinata und zerrte diese mit sich von den beiden Sabakuno Geschwistern hinfort.

Kankuro warf sie noch einen kurzen Gruß über die Schulter, bevor die beiden Freundinnen irgendwo in der Menge verschwanden.
 

„Temari… musste das denn wirklich sein?“

Mit einem wütenden Blick in den dunklen Augen verschränkte die Blonde die Arme vor der Brust.

Ihr Bruder musste wohl verrückt sein…

Etwas anderes hatte diese Schlange wohl nicht verdient.

„Kankuro, bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Hast du etwa schon vergessen, was sie unserem Bruder angetan hat? Und die Aktionen, die sie jetzt an den Tag legt, verbessern auch nicht gerade ihr Erscheinungsbild in meinen Augen. Was die doch für eine Schlampe geworden ist…“

Zu diesen Worten äußerte sich der Braunhaarige schon überhaupt nicht mehr.

Bei der Ansage seiner Schwester war etwas in seinen Augen aufgelodert, was diese nur zu gut kannte.

Ja…

Das hatte sie schon einmal bei einer ähnlichen Diskussion beobachten können.

Der 25 Jährige macht kommentarlos auf dem Absatz kehrt und schlug den Weg Richtung Bar ein.

Für heute hatte er definitiv genug von Temari gehört…
 

Diese blieb nur schmunzelnd zurück.

Diese Haruno musste wirklich eine Hexe sein, dass sie es tatsächlich schaffte, jeden in ihren Bann zu ziehen.

Naja…

Fast jeden…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Eine Einladung also…

Mit der Zigarette im Mundwinkel ging er den Brief noch einmal durch.

Er hatte es sich, wie schon sooft in letzter Zeit, auf seiner Couch bequem gemacht und ging zur Abwechslung einmal aufmerksam seine Post durch.

Der Brief hatte durch den Absender angetrieben seine Neugier und Aufmerksamkeit geweckt.

Er bekam nicht oft Post von alten Freunden, da ihm schlicht und einfach durch seine Schauspielkarriere die Zeit fehlte, um diese Freundschaften aufrecht zu erhalten und diese dann nach und nach verblassten, bis sie schließlich ganz im Ungewissen untergingen.
 

Etwas regte sich in ihm…

Ja…

Es war zur Abwechslung einmal ein recht schönes Gefühl, was ihn da allmählich zu überrollen drohte.

Sicherlich würde er der Veranstaltung beitreten.

Wenn diese beiden sich schon die Mühe gemacht hatten ihn einzuladen, würde er doch wohl etwas unternehmen, um einen Versuch an den Tag zu legen, die verlorenen Jahre auf irgendeine Weise wieder gut zu machen.

Das Mindeste war doch wohl hierbei, auf ihrer Hochzeit zu erscheinen…
 

Sooooop, feddisch ^^

Jooo, werde auf jeden Fall mein Bestes geben, um euch nicht allzulange mit dem nächsten Kapi hinzuhalten...

Für alle Itachi-Fans:

Keine Angst...

DAS wird nicht sein einziger Auftritt bleiben ;)

Über Feedback würde ich mich natürlich wie immer riesig freuen ^^

Von Schnarchenden McDonalds-Fetischisten Und Mister Absolut

Ok:

blablabla <- meine sinnlose und recht niveaulose Entschuldigung, für die unverzeihliche Verspätung ^^

So, ich machs kurz:

Hab mich also endlich wieder zu nem neuen Kapitel aufraffen können und hoffe, ich kann euch irgendwo, vielleicht im hintersten Eck eurer Lesefreude, zufrieden stellen :D

Gut, also... viel Spaß ;)
 

Schweigend blickte Sakura der jungen Hyuga hinterher, welche inzwischen die Stufen, die zu ihrer Wohnung führten, erreicht hatte. Die gewohnt ruhige Hand war tief in der blauen Handtasche – sicherlich auf der Suche nach den Schlüsseln – verschwunden. Doch ob die Dunkelhaarige letztendlich erfolgreich war, das bekam die 21-jährige nicht mehr mit, da das Taxi eine scharfe Linkskurve einschlug und mit mäßiger Geschwindigkeit eine ruhige und eher milder beleuchtete Straße entlangfuhr.
 

Seufzend lehnte sich die Rosahaarige zurück und blies sich gedankenverloren eine verlorene Haarsträhne aus dem müde erscheinenden Gesicht.

Lange hatten sie nicht mehr in den Konzerthallen verweilt, denn ab dem Zeitpunkt an, wo ihnen die blonde Sabakuno über den Weg gelaufen war, hatte sich bei Sakura die Laune schlagartig geändert. Selbst als Hinata schmunzelnd feststellte, dass der Frontsänger von Akatsuki hin und wieder einen interessierten Blick zu ihnen hinüber geworfen hatte, war die Rosahaarige nicht darauf eingegangen oder hatte gar Interesse gezeigt, der Sache auf den Grund zu gehen.

Unglaublich…

Eigentlich war es doch beinahe eine absurde Angelegenheit, dass sie sich einen schön eingeplanten Abend von einer einzigen Person so zerstören ließ.

Wo waren ihr Selbstbewusstsein und ihr ganzer Stolz geblieben?

Eigentlich reagierte sie doch sonst auch nicht in so extremen Ausmaßen auf Temari.

Kopfschüttelnd musste sich die 21-jährige eingestehen, dass die ganze Geschichte mit der Hochzeit von Tenten und Neji sie scheinbar doch mehr mitnahm, als sie zuerst geglaubt hatte.
 

Eine weitere scharfe Linkskurve ließ ihren Blick wieder gen Scheibe richten, wo sie eine scheinbar unendliche Folge von weiß gestrichenen Reihenhäusern ausmachen konnte.

Ob sie wirklich nicht zur Hochzeit eingeladen wurde?

Dass sie in irgendeiner Weise die Freundschaft zu der Ama und Hinatas Cousin vernachlässigt und den Kontakt nicht ganz so aufrecht erhalten hatte, wie es eigentlich bei einer guten Beziehung üblich war, in diesem Punkt gab sie Temari sogar Recht und stritt dies keineswegs ab. Doch die Tatsache, dass die beiden wegen der beruflichen Karriere des Hyugas in Italien hausten, machte das alles nur noch komplizierter.

Sakura wusste selbst gut genug, dass sie in Sachen `Kontakte aufrecht erhalten` eine totale Niete war. Anfangs waren die Telefonate mit dem Paar eine wöchentliche Angelegenheit gewesen, welche sich mit der steigenden Karriere der Rosahaarigen in etwas Monatliches und schon bald in etwas Rares verwandelt hatte.

Doch nach der jahrelangen und höchst intensiven Freundschaft hatte Sakura wenigstens von Tenten erwartet, dass sie sie nicht komplett aus ihrem Leben strich.
 

Als Nachbarskinder waren sie früher alle in der amerikanischen Heimat unzertrennlich gewesen. Die Familie Sabakuno hatte eine jahrelange Freundschaft mit den Hyugas aufzuweisen, während sich Ino, Sakura und Tenten blendend mit den Kindern verstanden.

In den zarteren Jahren waren amüsante Versteckspiele bis hin zu endlosen Filmnächten an der Tagesordnung der Freunde gestanden.

Natürlich hatten die Verabredungen mit der Zeit und der aufkeimenden und überstandenen Pubertät völlig andere Dimensionen angenommen. Heimliche Schwärmereien und der ein oder andere Flirt waren in der bunt zusammen gewürfelten Gruppe schon bald keine Seltenheit mehr.

Dass im Endeffekt einmal Tenten und Neji zusammen alt werden sollten, war schon früh in den Gedanken und Mündern der restlichen Freunde und Nebenstehenden gekreist.
 

Bei Gaara und Sakura aber war die Beziehung für alle eher etwas unerwartet gekommen. Nicht dass die beiden sich nicht gut verstanden hätten, ganz im Gegegnteil:

Das freundschaftliche Verhältnis hatte stets einwandfrei erschienen.

Doch war es immer Kankuro gewesen, der scheinbar den Weg in das Herz der Rosahaarigen gefunden hatte – so hatte es zumindest nach Außen hin erschienen. Dass nämlich der Braunhaarige ein starkes Interesse für die Haruno hegte, das war jedem im Freundeskreis klar gewesen. Und auch Sakura hatte zeitweise den Eindruck erweckt, dass sie nicht gerade abgeneigt von dem ältesten Sabakuno gewesen war.

Einfach unerwartet…

Ja, diese Beziehung war einfach unerwartet gekommen und hatte bei den restlichen Freunden unterschiedliche Emotionen und Reaktionen hervorgebracht.

Kankuro hatte nicht sehr viel Aufwand in die Unterdrückung seiner Enttäuschung gesteckt, sodass es dem geschulten Auge seiner Schwester keineswegs hatte entgehen können.
 

[time skip]

Einige Jahre zuvor
 

„Kankuro, es wird langsam Zeit sie zu vergessen. Ich mag es ganz und gar nicht, dich in diesem Zustand erleben zu müssen… Außerdem, kannst du nicht wenigstens so tun, als würdest du es Gaara gönnen? Ich mein… er ist schließlich dein kleiner Bruder…“

Gequält blickte der Angesprochene auf und schenkte seiner Schwester einen verbitterten Blick.

Temari hatte sich zu dem Braunhaarigen auf das gemütliche, weite Sofa gesellt und strich ihm mit ihrer verhältnismäßig kleinen Hand behutsam über den breiten Rücken.

„Das sagst du so leicht… ich dachte wirklich sie würde mich mögen…“

Die für den ältesten Sabakuno ungewöhnlich leise Stimme jagte der Angesprochenen einen unangenehmen Schauer über den Rücken, sodass ihr auf die Schnelle nur eine nicht wirklich helfende Antwort in den Sinn kam.

„Das dachten wir alle…“

„Glaubst du sie schlafen miteinander?“

Unerwartet…

Diese absurde Frage kam so unerwartet, dass für einen kurzen Moment die Gesichtszüge der Blonden entgleisten.

Was…

Wie kam ihr Bruder überhaupt auf solch eine – ihrer Meinung nach unangebrachte – Frage?

Temari hatte plötzlich das Gefühl, als wäre ihr das Sprechen durch einen überdimensionalen Kloß im Hals untersagt.

„Ähm… Kankuro… ich glaube, ich fühle mich einfach nicht… stark genug, um über das Sexleben unseres Bruders zu plaudern…“

Langsam senkte sich wieder der Blick des Braunhaarigen auf den kleinen Couchtisch und bei seiner nächsten Aussage musste sich die Sabakuno abermals fragen, wie diese wirren Gedankensprünge im Kopf ihres Bruders eigentlich entstanden.

„Das wird sowieso nicht lang halten… Sie meint das doch überhaupt nicht ernst…“
 

Nicht lange halten…

Nicht ernst meinen…
 

Augenblicklich hielt die Blonde in ihrer Bewegung inne.
 

Nicht lange halten?

Nicht ernst meinen?
 

Sollte es Sakura Haruno tatsächlich wagen?

Es wagen, ihren zweiten Bruder auch noch zu enttäuschen und abgrundtief zu verletzen?

Sollte sie das?

Nein… sie kannte die Rosahaarige…

So ein Mensch war sie nicht…

Oder?

Kannte sie sie denn wirklich gut genug?

Sollte sie es also wirklich wagen?

Für das Wohl ihrer Freundin hoffte das Temari zumindest einmal nicht.

Ein miserabler und vollkommen am Boden zerstörter Familienangehöriger reichte ihr voll und ganz aus.

Denn auch wenn man es nicht immer bemerkte:

Ihr Brüder waren der Sabakuno sehr wichtig und es brach ihr das Herz, sie in einem solchen Zustand sehen zu müssen.

Sakura hatte Kankuro ganz klare Hoffnungen gemacht.

So viel hatte sogar sie mitbekommen.

Was war das dann als jetzt mit Gaara?

Ein immenser und für sie nicht wirklich nachvollziehbarer Spaß?

Spaß?

War es das, auf was die Haruno hinauswollte?

Spielte sie etwa nur mit ihm?

In solchen Angelegenheiten war mit der blonden Sabakuno nicht mehr zu scherzen.

Wollte man also einfach hoffen, dass das Ganze auf etwas Ernsteres und Glückliches hinauslief.
 

[end of time skip]
 

„19,40 €, Señora.“

Augenblicklich nahmen die Bilder vor den Augen der jungen Designerin wieder klare Umrisse an und hastig griff sie in ihre Handtasche.

Genauso schnell wie sie ihn aus der Geldbörse gefischt hatte, ließ sie den 20 € Schein in der ausgestreckten Hand des Taxifahrers verschwinden, lehnte kopfschüttelnd das Wechselgeld ab und stieg eilig aus dem Auto.
 

Gedankenverloren legte die Rosahaarige den gepflegten Weg bis zum eher schlicht gehaltenen Eingangsbereich zurück, welcher mit einzelnen, nicht symmetrisch geordneten und für die junge Haruno nicht nachvollziehbaren Säulen geschmückt war.

Während Sakura mit zügigen, in dem Raum widerhallenden Schritten auf die unzähligen Briefkästen zusteuerte, merkte sie ganz deutlich, dass sich unerträgliche Kopfschmerzen langsam aber sicher den Weg zu ihr hindurch bahnten.

Verdammte Hochzeit…

Warum um Himmels Willen beschäftigte sie das nur so?

Mit einem leisen Klick öffnete sie die kleine, rechteckige Türe des metallenen Kastens und durchsuchte mehr oder weniger aufmerksam das beinahe überquellende Postfach.

Noch etwas worum sie sich also kümmern musste.

Endlich einen kleinen aber strikten Aufkleber an dem Kasten anzubringen.

Bitte keine Reklame…
 

Augenblicklich weiteten sich die smaragdgrünen Augen der 21-jährigen und ungewollt und ohne es überhaupt zu realisieren ließ sie den sämtlichen Inhalt ihres Briefkastens, welchen sie zuvor noch in ihren Händen gehalten hatte, mehr oder weniger geräuschvoll auf den kalten, grauen Boden fallen.

Alles…
 

Alles bis auf einem cremefarbenen Umschlag…

… Einem cremefarbenen Umschlag, welcher mit feinen, schwarzen Verschnörkelungen verziert war...

… Verschnörkelungen, die ihren eigenen Namen einschlossen…

… Ihren eigenen Namen und eine Briefmarke aus Italien.
 

Hastig, mit einer flachen, unregelmäßigen Atmung und ohne größere Vorsichtsmaßnahmen öffnete sie den Brief und während ihre zittrigen Hände versuchten umständlich das dicke Stück Papier aus dem Umschlag zu befreien, huschten ihre weit aufgerissenen Augen schon die ersten geschriebenen Linien, welche nach und nach sichtbar wurden, entlang.
 

„Die Erfahrung lehrt uns, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.“

Antoine de Saint-Exupéry
 

Ein Eingangsgedicht…

Das war sie…

Die Einladung…

Umständlich entfernte die Rosahaarige den Umschlag komplett und überflog schnell die wenigen folgenden Zeilen.

Die Hochzeit sollte also in zwei Monaten stattfinden – in Mailand; der Hang zur Romantik war der Ama also nach wie vor nicht verloren gegangen.

Mit einem zarten Lächeln auf den Lippen hob Sakura die restliche Post abwesend wieder vom Boden auf und mit leichten Schritten schlug sie den Weg zum Aufzug ein.

Temari hatte also doch falsch gelegen…

Während die 21-jährige einige Stöcke höher fuhr, ergötzte sie sich schon beinahe an dem primitiven und doch wohltuenden Gefühl, das plötzlich durch ihren gesamten Körper strömte.

Temari hatte falsch gelegen!

Das Lächeln auf den vollen Lippen verwandelte sich langsam aber sicher in ein breites, makelloses Grinsen.

Und sie…

Sie war zur Hochzeit eingeladen worden…

… zur Hochzeit von zwei ihrer besten Freunde aus der Kindheit.
 

Mit einem verschleierten Blick stieg sie aus dem Aufzug und stolzierte den matt erleuchteten Flur entlang, die Post hierbei fest umschlungen an ihren Oberkörper gedrückt.

Doch lange konnten weder die glücklichen Gesichtszüge noch die Briefe an ihrer Brust verweilen.

Mit einem leisen Aufschrei blieb die Haruno abrupt stehen und die Mundwinkel ebenso wie ein Haufen Papierkram schlugen ungewollt abermals den Weg gen Boden ein.

Dort…

Genau dort…

An ihre Türe gelehnt…

Dort saß ein Mann mit dem Blick nach unten gerichtet und das Gesicht bedeckt durch einen dunklen Kapuzenpulli.

Mit einem geschockten Ausdruck in den Augen musterte sie die zusammengeknüllte McDonalds Tüte, welche ebenso regungslos wie ihr Besitzer selbst erschien.

Was in drei Teufels Namen…

Welcher Penner war auf die beschissene Idee gekommen, es sich vor ihrer Wohnungstüre häuslich einzurichten?

Wer war das überhaupt?

Die Kapuze und der gesenkte Blick erschwerten es der Roshaarigen um ein Vielfaches, die Identität des Mannes ausfindig zu machen.

Ein leises Schnarchen von Seiten der vermummten Gestalt ließ Sakura für einen kurzen Augenblick schmunzeln.

Dieser Herr musste aber einen recht festen Schlaf besitzen; er war ja nicht einmal bei ihrem spitzen Aufschrei aufgewacht.

Kopfschütteln setzte die 21-jährige wieder eine ernste Miene auf und mit zögerlichen Schritten ging sie auf den nächtlichen Störenfried zu.

Was sollte sie mit ihm jetzt nur anstellen?

Ihre feinen und sehr empfindlichen Nackenhärchen stellten sich augenblicklich auf und ein kalter Schauer jagte ihren Rücken hinab.

Tatenlos konnte sie schließlich auch nicht bleiben.

Langsam streckte sie den rechten Arm nach seiner gut verbergenden Kapuze aus.

Erst einmal herausfinden, wer sich überhaupt hinter dem schnarchenden McDonalds-Fetischisten verbarg…
 

Gerade als die zierlichen Finger der Haruno das dunkle Stück Stoff zu fassen bekommen hatten, ließ sie eine hastige Bewegung seinerseits abermals panisch aufschreien und einige Schritte zurücktorkeln.

Erschrocken beobachtet sie, wie der Mann mit immer noch gesenktem Blick einige Male den Kopf schüttelte, sich dann anschließend herzhaft gähnend die Augen rieb und schließlich mit einem eher überraschten Blick in die entgleisten Gesichtszüge der jungen Designerin blickte.

Strahlend blaue Augen…

Durch die verrutschte Kapuze war auch ein strohblonder Haaransatz sichtbar geworden, welcher sich schließlich als letztes Puzzelteil in ihrem Kopf zusammenfügte und das große Mysterium letztendlich löste.

Nach einem kurzen, schweigsamen und bewegungslosen Moment nahmen Sakuras Gesichtszüge wieder klare Formen an und mit einem leicht grimmigen Ausdruck griff sie nach dem ersten Gegenstand, den sie in der Schnelle finden konnte und platzierte dadurch mit einem gezielten Wurf die druckfrische Ausgabe von Gente Hoy im schelmisch grinsenden Gesicht des immer noch sitzenden Uzumakis.

„Naruto du Vollidiot! Du hast mir einen riesigen Schrecken eingejagt! Was fällt dir eigentlich ein dein Nachtlager direkt vor meiner Türe aufzuschlagen und überhaupt…“

Immer noch grinsend erhob sich der blonde Fußballer zu seiner vollen Statur und schlenderte gelassen auf die protestierende junge Frau zu, nur um ihr zwei Finger auf die wundervoll geschwungenen Lippen zu legen.

Diese Aktion erzielte den gewünschten Effekt, denn augenblicklich kehrte wieder eine ausgedehnte Stille in den langen Korridor ein.

Nur der verärgerte Ausdruck in den grünen Augen der Haruno ließ darauf schließen, dass diese wohl nicht sonderlich zufrieden mit der Gesamtsituation war.

Das Grinsen des Blonden wurde um noch einen Tick breiter.

„Weißt du, wenn man jemanden vermisst und diese Person nicht einmal per Handy erreichbar ist, kommt man auf ziemlich verrückte Ideen…“

Langsam entfernte der Uzumaki wieder die Finger vom Mund seiner Gegenüber und blickte ihr weiterhin standhaft in die geweiteten Augen.

Eigentlich hätte Sakura noch einige Beschwerden auf Lager gehabt, doch fand nicht eine von ihnen den Weg über ihre leicht geöffneten Lippen.

Die raue Stimme des Fußballspielers hatte es doch tatsächlich geschafft, sie kurzzeitig zu paralysieren.

Ihr Handy…

Natürlich… das hatte sie daheim liegen gelassen…
 

„Naruto…“

Sein gehauchter Name wirkte auf den Angesprochenen wie ein sehr wirksamer Auslöser und setzte seinen mit einem Mal elektrisierten Körper in Bewegung.

Diese Lippen sahen aber auch zu verführerisch aus…

Ohne zu zögern minimierte der 21-jährige den Abstand zwischen ihm und der sprachlosen Frau und lehnte sich etwas hinunter, um ein weiteres Mal diesen köstlichen und so vermissten Geschmack auch auf seinem Mund zu spüren.

Durch die leicht geöffneten Lippen begünstigt mutierte der zunächst zögerlich gemeinte Kuss zu einem leidenschaftlichen und recht stürmischen Zungenspiel.

Dieser Mund…

Mit einem festen Griff umschlangen seine starken Arme den zierlichen Körper und zogen die Rosahaarige somit noch ein gutes Stück an ihn heran.

Diese Frau…

Doch auch die Haruno blieb keineswegs untätig. Auch ihre Arme suchten die nähere Berührung und mit einem leisen Seufzen vergriff sie sich im Pullover des Sportlers.

Während der intensive Kuss fortgesetzt wurde, ergriff der Uzumaki die Initiative und schon bald spürte sich Sakura an die gegenüberliegende, weiß gestrichene Wand gepresst.

Dieses beengende Gefühl… war einfach fantastisch!
 

Genüsslich schloss die junge Frau die Augen und abermals entrann ihrer Kehle ein leiser Seufzer, während die hungrigen Lippen des Blonden zunächst an ihrer Unterlippe verweilten und daraufhin die zarte Haut ihres Halses erkundeten.

Wirklich… einfach fantastisch…
 

Eine Hand suchte und fand den nicht allzu schweren Weg ihre Seite hinab und geradewegs zu ihrer linken Gesäßhälfte.

Wie als würde die Rosahaarige plötzlich aus einem wunderbaren Traum erwachen, schlug sie ihre Augen wieder auf.

Moment…

Nicht…

Nicht hier…

Augenblicklich unterbrach sie den heißen Kuss und mit etwas Kraftaufwand schaffte sie auch wieder etwas Abstand zwischen die beiden glühenden Körper.

Der blonde Uzumaki, wessen Hände immer noch auf Kundschaft auf einem ihm bisher noch fremden Gelände waren, blickte verwirrt in die grünen Augen seiner Gegenüber, wobei ihm der Gesichtsausdruck schwer zu deuten war.

„Was ist?“
 

Ein kleines Grinsen…

Eine Hand, welche zärtlich über seine Wange strich…

Ein Augenzwinkern…
 

Und schon hatte sich die junge Designerin aus der beengenden Position befreit und mit der Post wieder in einem Arm und mit der anderen Hand in der Handtasche verschwunden ging sie zügig auf die dunkle Holztüre zu.

„Ich bin nicht so der Fan von Quickies in öffentlichen Korridoren…“

Der Groschen war gefallen…

Noch während Sakura die Türe aufschloss, befreite sich der blonde Fußballer aus seiner Starre, sein verwirrter Gesichtsausdruck machte Platz für sein inzwischen allzu bekanntes Grinsen und mit einer schnellen Bewegung war er hinter die Rosahaarige getreten.

Seine Hände fanden wieder ihren Körper und genau zu dem Zeitpunkt, als sie die Türe geöffnet hatte, hatte er sie auch schon zu sich umgedreht und sie abermals in ein wildes Zungenspiel verwickelt. Dieses wurde nur noch um einiges aufregender, als die junge Haruno ihre Arme um den Nacken des Blonden schlang, er sich bei dieser in der Taille vergriff und sie etwas anhob, damit diese ihre Beine um seine Hüfte schwingen konnte.

Auf diese Weise ineinander verknotet und sich wild küssend trat Naruto mit der Rosahaarigen auf den Armen durch die Türschwelle und mit einem gekonnten Kick ließ er das massive Stück Holz ins Schloss fallen.
 

Seine Füße fanden ihren eigenen Weg, da seine sonstigen Köperteile viel zu sehr durch die Frau in seinen Armen abgelenkt wurden.

Doch er brauchte keine Augen, um den richtigen Weg zu finden.

Er hatte zwar noch nie diese Wohnung betreten, doch verließ der blonde Uzumaki sich voll und ganz auf seine Beinarbeit, die momentan ganze Arbeit leistete.

Noch war er zumindest nicht gegen Wände oder sonstige Gegenstände gestoßen.

Innerlich klopfte sich der 21-jährige stolz auf die Schulter.

„Das ist die Küche…“

Die leise in seinen Mund hinein gemurmelten Worte ließen Naruto verwundert die Augen öffnen und sich etwas orientierungslos umblicken.

Für einen kurzen Augenblick nur war dieses typische Grinsen aus seinen Gesichtszügen verschwunden, doch schon bald prangte es schon wieder auf seinen Lippen und dieses Mal schien es breiter denn je.

„Na das könnte doch interessant werden.“

Diesen Satz unterstrich er mit einer ganz klaren Geste, indem er seine Hände auf dem wohlgeformten Hintern der Rosahaarigen platzierte, leicht zukniff und die junge Frau dann auf der frei geräumten Arbeitsplatte absetzte.

Während der 21-jährige sich abermals ihrer Lippen bemächtigte und sich dann langsam den Hals hinab bis zum Brustansatz arbeitete, konnte Sakura dem Fußballer nur herzlich zustimmen.

Ja…

DAS könnte tatsächlich interessant werden…
 

Reden…

… über die wichtigen Angelegenheiten, die sie noch zu klären hatte…

Das konnte sie dann auch noch morgen erledigen…

Immerhin war sie ihrem eigentlich Ziel schon ein gutes Stück näher gekommen.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Das schrille Geräusch der Türklingel ließ die Blonde augenblicklich die Lider aufschlagen und erschrocken aus dem gemütlichen Sessel hochfahren.

Etwas verwirrt und teilweise orientierungslos schaute sich die Frau mittleren Alters im Raum um und blieb schließlich mit einem unidentifizierbaren Blick an der halbleeren Wodkaflasche hängen.

Kopfschüttelnd hievte sie sich mühsam auf die Beine, strich sich einige Male hastig durch das lang gewachsene Haar und rückte mit einigen ungeschickten Handgriffen so gut es eben ging ihren grünen Morgenmantel zurecht.

Der immer noch leicht verwirrte Blick wanderte zur Wanduhr und augenblicklich verdunkelte sich ihre Miene.

1.30 Uhr…

Mitten in der Nacht…

Wer verdammt noch mal kam um diese Uhrzeit auf die glorreiche Idee, ihr noch einen nächtlichen Besuch abzustatten?

Sollte der jenige lieber einen guten Grund haben…
 

Mit einem verärgerten Ausdruck in den gut erhaltenen Gesichtszügen stampfte die Blonde auf die weiß gestrichene Wohnungstüre zu und schwang diese nicht gerade sanft auf.

„Jiraiya?“

Für einen kurzen Augenblick war das grimmige Etwas aus ihren Augen gewichen, doch schon bald kehrte es wieder in doppelter Ausstattung zurück, als sie realisierte, wer da denn mit einem breiten und unübersehbaren Grinsen in der Türschwelle stand.

„Was willst du? Ich habe dir doch schon mal gesagt, dass die Models nicht in Unterwäsche in meiner Wohnung herumtollen…“

Schon wollte Tsunade die Türe wieder verschließen, als der groß gewachsene Mann sich geschickt durch den noch offenen Spalt an der Designerin vorbeiquetschte und mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt den dunklen Flur entlang direkt ins Wohnzimmer schlenderte.

Ungläubig blieb die Blonde mit dem Türknauf in der Hand unbeweglich stehen und verfolgte stumm den zurückgelegten Weg des Weißhaarigen.

Nur mühsam konnte sie das Verlangen unterdrücken, die Kinnlade nach unten wandern zu lassen und mit den Armen hoch in die Luft gestreckt schreiend durch ihre Wohnung zu rennen.

Denn genau dazu verspürte sie bei vielen Aktionen ihres alten Freundes immer wieder Lust und Laune.
 

Während Tsunade nach wie vor regungslos im Flur verweilte, nahm der Mann mittleren Alters das schwach beleuchtete Wohnzimmer etwas genauer in Augenschein.

„Schade, das mit den Models solltest du unbedingt einführen. Hey… was haben wir denn da? Eine Flasche vom guten, alten Absolut Wodka? Und da ist ja verhältnismäßig auch noch recht viel drin! Bei deiner Fahne hätte ich auf die komplette Flasche getippt…“

Die letzten Worte wirkten auf die Frau wie ein Auslöser, sodass sie sich mit einem hastigen Kopfschütteln aus der eingegangen Starre löste und mit schnellen Schritten und einem verärgerten Ausdruck in den hellbraunen Augen direkt vor der Couch, wo es sich Jiraiya bequem gemacht hatte, zum Halt kam.

„Du… Was fällt dir ein? Was willst du eigentlich hier? Immer wieder tauchst du vor meiner Wohnung auf und beschwerst dich über Dinge, die dich wohl am wenigsten etwas angehen und…“

Nach wie vor grinsend drehte sich der Weißhaarige auf der Sitzgelegenheit um, um die sich beschwerende und mit den Armen wild in der Luft umherfuchtelnde Frau im Blickfeld zu haben.

„Dein Trinkproblem? Ja, ich weiß auch nicht warum sich überhaupt jemand darum scheren sollte… ist ja das Normalste auf der Welt! Was wäre denn ein warmes Bötchen am Morgen ohne das ein oder andere Gläschen Wein? Oder die Tüte Chips am Abend ohne unseren guten, alten Freund Absolut? Tsunade… hör mir zu… du hast ein Problem. Und zwar ein ziemlich ernstes! Schau dich doch einmal an! Es ist Samstagabend und anstatt dich mit mir in einer schön gemütlichen Bar zu vergnügen, vertreibst du dir lieber die Zeit im Morgenmantel mit Mister Absolut? Wie oft habe ich dich eigentlich schon zum ausgehen gefragt und du ziehst lieber den Alkohol vor? Was macht denn mehr Spaß beim Erwachen? Ein immenser Kater oder der Traummann schlechthin neben dir in deinem Bett?“

Genervt verdrehte die blonde Frau die Augen, stöhnte einmal laut auf und strich sich mit einer Hand schnell durch das lange Haar.

Dieser Mann trieb sie noch irgendwann in den Wahnsinn wenn er es nicht schon längst geschafft hatte.
 

„Hör auf! Hör endlich auf solche Dinge zu sagen! Ja, vielleicht ist es wahr, dass ich alkoholhaltige Getränke nun einmal vorziehe, aber das zwischen uns…“

Langsam schloss Tsunade die Augen und stütze sich mit beiden Armen auf der Couch ab.

„Jiraiya… das damals war eine einmalige Sache und ich habe dir damals schon gesagt, dass es ein Fehler war und dieser sich nie wieder wiederholen wird. Wir waren beide betrunken und dumm…“

Das Grinsen auf den Lippen des Angesprochenen wurde um noch ein gutes Stück breiter, während er aufmerksam das hübsche Gesicht der blonden Frau musterte.

„Du kannst wohl keineswegs leugnen, dass dieses eine Mal wohl nicht überaus fantastisch war, dass du es einfach nicht vergessen kannst und dass du mehr willst… hier und jetzt! Gibs zu, du kannst mir nicht widerstehen!“

Der verärgerte Ausdruck in den hellbraunen Augen war beim abrupten Öffnen der Lider nach wie vor nicht verschwunden und die dunklen Pupillen fixierten das jungenhafte Grinsen im Gesicht des Weißhaarigen.

Keine Sekunde später hatte auch schon die Handfläche der Blonden die Wange ihres Gegenübers gefunden und eine mehr oder weniger hart gemeinte Ohrfeige hallte im Raum wider.
 

Während Jiraiya sein Grinsen nach wie vor nicht verloren hatte, schlurfte Tsunade gähnend und sich streckend an ihm vorbei und schlug den Weg zu ihrem Schlafzimmer ein.

„Ich gehe jetzt schlafen, was für diese Uhrzeit ja nicht gerade abwegig ist. Und du solltest lieber schleunigst verschwinden, bevor ich es mir anders überlege und dir meine wahre Meinung zu deiner verblödeten Rede eben sage und demonstriere.

Das Grinsen hatte nun einem zufriedenen Lächeln Platz gemacht, während sich der Weißhaarige gähnend von der hellen Sitzgelegenheit erhob.

Der leicht belustigte und nicht wirklich ernst gemeinte Unterton in der Aussage der Blonden war ihm keineswegs entgangen.

Also doch…

Sie wollte ihn doch…

Sie wollte es sich nur nicht eingestehen…

Mit den Händen in den Hosentaschen und leise pfeifend machte Jiraiya sich auf den Weg zur Wohnungstüre.

Keine Sorge…

Er würde ihr schon gut genug helfen, diese simple Tatsache noch früh genug zu realisieren.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Grübelnd hatte der Schwarzhaarige auf der langen Couch Platz genommen und hielt etwas unentschlossen einen geöffneten Brief in der Hand.

Den Inhalt hatte er zweimal durchlesen müssen, um sich davon zu überzeugen, dass er die ganze Situation tatsächlich richtig verstanden hatte.

Er war zu seiner Hochzeit eingeladen worden?

Sichtlich verwirrt kratzte er sich einige Male am Hinterkopf.

Neji Hyuga hatte also wahrhaftig eine Einladung an ihn gesendet.

DER Neji Hyuga…

Derselbe wie vor nicht allzu langer Zeit…

Wie war es denn dazu gekommen?
 

Vom ersten Augenblick an, als die beiden beim AC Mailand aufeinander gestoßen waren, konnten sie sich nicht ausstehen.

Die Rivalität hatte nicht nur auf dem Spielfeld bestanden, wo die beiden Stürmer sich immer wieder den Weg in die Startelf hatten kämpfen müssen, bis der Trainer letztendlich die Streitereien und das negative Ambiente, welches die beiden ins Team brachten, satt hatte und die komplette Formation änderte, indem er anstatt auf einen Mann direkt auf zwei im Sturm zurückgriff; alles nur eine kurzzeitige Lösung der Probleme.

Denn auch privat hätten sich Katz und Maus besser verstanden, als der Hyuga und er selbst miteinander auskamen.

Also… warum denn dann diese lächerliche Einladung?

Vielleicht war das ganze auch das Werk der Verlobten des Dunkelhaarigen.

Diese hatte stets versucht, eine angenehmere Stimmung zwischen den beiden aufzubauen; natürlich erfolglos.

Diese Frau hatte versucht, das Unmögliche möglich zu machen.

Warum sie diesen ganzen Aufwand von Anfang an betrieben hatte, hatte er schon damals nicht verstanden und konnte es bis heute nicht nachvollziehen.

Das musste wohl so ein Frauending sein…

Ach, was machte er sich überhaupt Gedanken?

Er würde sowieso nicht auf dieser Hochzeit erscheinen.

Keine zehn Pferde würden ihn dazu bringen, noch einen weitern Tag in Gesellschaft des Hyugas zu verbringen.
 

„Sasuke?“

Eine zierliche und verschlafene Frauenstimme wehte aus dem Schlafzimmer geradewegs an die Ohren des jungen Uchihas.

Soso…

Dornröschen war also auch wieder wach…

Kopfschüttelnd und den Brief auf dem kleinen Couchtisch platzierend erhob sich der Fußballer und wuschelte sich einmal durch das pechschwarze Haar.

Warum Frauen auch immer nach dem Sex sofort einschlafen mussten würde er wohl nie nachvollziehen können.

Schweigend machte er sich nur mit den dunklen Boxershorts bekleidet wieder auf den Weg ins Schlafzimmer.

Mal schauen, wie es so nach diesem belanglosen Nickerchen mit ihrem Durchhaltevermögen ausschaute…

Mit einer ausdruckslosen Miene betrat er den geräumigen Raum.

Wäre dieser etwas mehr erleuchtet gewesen, wäre das Blitzen in den tiefschwarzen Augen nicht zu übersehen gewesen.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Man, ich brauch das Zeug… besorg es mir endlich!“

Mit einem beinahe verzweifelten Gesichtsausdruck raufte sich der junge Mann einige Male das kurze, rote Haar.

Die dunkle Straßenecke bot seinem Gegenüber genug Schatten, sodass sein Gesicht beinahe nicht zu erkennen war.

Die immer wieder, in kurzen Abständen erscheinenden Rauchschwaden waren das einzige Indiz, das darauf hinwies, dass sich wohl dort sein Gesicht befinden musste.

„Ich habs dir schon mal gesagt. Wenn dein Bruder nicht endlich bezahlt, gibt’s für dich auch nichts Festes…“

Die dunkle, rauchige Stimme schien wie aus dem nichts zu erscheinen.

Gaaras Augen verformten sich zu engen Schlitzen, als er den in Schatten verhüllten Mann verärgert musterte.

„Und ich habe dir auch schon einmal gesagt, dass ich keineswegs nachvollziehen kann, was denn bitte die Angelegenheiten meines Bruders mit meiner Situation zu tun haben. Wenn du Probleme mit ihm hast, dann musst du das schon selbst klären. Ich bin ein zahlender Kunde in diesem scheiß Geschäft. Da haben familiäre Bindungen wohl gar nichts zu sagen…“

Ein leises, höhnisches Lachen war zu vernehmen, als die Gestalt aus der Dunkelheit trat und einige langsame Schritte im matten Licht der Straßenlampe auf den Sabakuno zuschritt.

Seine kurzen, rötlich-braunen Haare standen wild von der Kopfhaut ab und verpassten ihm in Zusammenarbeit mit den vielen Piercings an Nase, Mund und Ohren ein verrücktes aber auch gefährliches Auftreten. Seine blassen Gesichtszüge waren zu einer überheblich dreinschauenden Grimasse verformt, während sein langer, schwarzer Mantel bei jedem Schritt leise raschelnd mitwehte.

„Hör mal zu Kumpel… die Situation ist ganz simpel: Du besorgst mir das Geld von deinem miserablen Bruder und ich besorg dir den Stoff… haben wir uns soweit verstanden oder habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?“

Mit einem undefinierbaren Ausdruck in den grünen Augen musterte Gaara den jungen Mann, welcher im schwachen Licht der Straßenlaterne einen recht Furcht einflößenden Anblick bot.

Noch einmal blickte er in dieses ungewöhnliche Augenpaar, bevor er sich von dem hoch gewachsenen Mann abwendete und mit den Händen tief in den Hosentaschen vergraben und den Blick stur auf den Boden gesenkt die verlassene Straße entlanglief, um den nicht allzu langen Weg zu seiner Wohnung einzuschlagen.

Pein… du verdammter Mistkerl!

Diese Großkotzigkeit würde ihm irgendwann noch Leid tun…

Dafür würde er persönlich schon sorgen.
 

Na... dat wars mal wieder...

Ich würde euch ja liebend gerne versprechen, dass das nächste Kapi nicht allzu lange auf sich warten lässt, aber da ich eh weiß, dass ich schlecht im Halten dieser Versprechen bin (habe das ja schon reichlich bewiesen ^^), lassen wir das einfach ungesagt auf uns zukommen xD

An eurer Meinung bin ich wie immer brennend interessiert, also:

Haut in die Tasten :D

Disaster On Demand

Irgendwie bin ich ein bisschen stolz auf mich :D

Jetzt hab ich ein neues Kapi verfasst und das hat gar nicht mal so lange gebraucht - nun jaaaa... für meine momentanen Verhältnisse ^^

Hoffe auf jeden Fall, dass ihr Gefallen daran finden könnt °-°

Viiiiiel Spaaaß - wie immer ;)
 

Zwei Wochen später
 

Einzelne Sonnenstrahlen fielen durch die großen, gardinenbestückten Fenster, was nach und nach immer mehr vereinzelte und zögerliche Bewegungen in dem großen Bett auslöste.

Ein ausgedehntes Gähnen erfüllte den Raum und durchbrach mit einem Mal die zuvor noch so intensive Stille des Morgens.

Entspannt lag die Rosahaarige auf dem Bauch und sträubte sich strikt gegen die viel zu anstrengende Öffnung der Augenlider.

Zu schön erschien ihr doch der momentane Schwellenzustand zwischen Schlaf und Erwachen.

Das helle Laken, welches locker über ihren schlanken, nackten Körper fiel, hatte sich während der Nacht teilweise verflüchtigt und gab somit einen enormen Teil der seidigen Haut ihres schmalen Rückens frei.

Ganz plötzlich und ohne es verhindern zu können entrann ein leises Schnurren ihrer Kehle, als sie eine raue Handfläche zu spüren bekam, welche langsam ihre Wirbelsäule mit einer unglaublichen Sanftheit entlangfuhr.

Die angenehme Berührung veranlasste die 21-jährige dazu, sich allmählich zu räkeln und immer noch leicht verschlafen wendete sie ihren Kopf zu ihrer Linken.

Ein kleines Lächeln stahl sich auf die vollen Lippen der Haruno, als sie den jungen Mann entdeckte, der wieder einmal eine weitere Nacht mit ihr das Bett geteilt hatte.

Er lag auf der Seite und stütze mit einem Arm seinen Kopf, mit dem anderen ging er nach wie vor der gefühlvollen und so unglaublich angenehmen Bewegung nach.

Wie ein magischer Anziehungspunkt blieb der Blick der jungen Designerin schließlich an den durchdringenden Augen des Mannes hängen, welche sie schon scheinbar eine ganze Weile lang intensiv gemustert hatten.

Die Sinnlichkeit, die diesem klaren Blau entsprang, stand im vollkommenen Kontrast zu dem schelmischen Grinsen, welches nach und nach immer breiter zu werden schien.

Faszinierend…

Ja, ein anderer Eindruck kam Sakura bei diesem Anblick einfach nicht in den Sinn.
 

Ein weiteres Mal herzhaft gähnend beendete der Blonde abrupt die Liebkosungen der jungen Frau und richtete sich vollends im Bett auf.

Während die Rosahaarige sich etwas betrübt dreinschauend auf den Rücken drehte und das warme Laken um ihren wohlgeformten Körper schlang, wuschelte sich der junge Uzumaki durch den blonden Schopf und quittierte den leicht unzufriedenen Ausdruck im leuchtenden Grün der wunderschönen Augen der Haruno mit einem Schmunzeln und einem schon fast unschuldigen Blick.

„Ja, ich weiß… du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie viel lieber ich den Tag mit dir im Bett verbringen würde, aber die Pflicht ruft. Willkommen im Leben eines Leistungssportlers.“

Langsam beugte Naruto sich zu der Rosahaarigen hinunter und versiegelte mit einem intensiven Kuss ihre unwiderstehlichen Lippen.

In den Kuss hineingrinsend schlang die junge Frau die Arme um den Hals des Topverdieners und zog ihn somit ohne viel Kraftaufwand weiter zu sich hinunter.

Der Blonde schaffte es gerade noch so, einige knappe Worte zwischen die immer leidenschaftlicher werdenden Küsse zu nuscheln.

„Ich könnte heute… natürlich auch… das Training schwänzen… aber dann… würdest du… das so dringende Gespräch… mit meinem Trainer verpassen…“

Das…

Genau das war es gewesen, was Sakura gefehlt hatte, um vollends in die Realität katapultiert zu werden und unsanft ihre Traumwelt zu verlassen.

Denn genauso wie der Fußballer war sich auch die Haruno bewusst, dass dies keineswegs geschehen durfte und auch nicht würde.

Ganz plötzlich hielt sie in ihrer Bewegung inne und musste dieses mal um einiges mehr an Kraft aufbringen, um ihre Vorderseite, die vollends mit dem Uzumaki bedeckt war, frei zu machen.

Lachend ließ sich Naruto in die Kissen neben die inzwischen sitzende Nachwuchsdesignerin fallen und wieder einmal gähnend schälte auch er sich mühsam aus dem Bett.

Natürlich…

Etwas geschockt musste sich Sakura eingestehen, dass sie es wirklich schon wieder beinahe vergessen hatte.

Heute war ja glücklicherweise das heißersehnte Gespräch mit Kakashi Hatake eingeplant worden.
 

Sich einmal kurz durch das lange Haar fahrend griff Sakura auf den weichen Teppichboden und fischte ein weißes, recht zerknittertes und viel zu großes Hemd von dort auf, welches sie sich auch sogleich überzog und entschlossen aufstand.

Nachdem sie sich die letzten Tage eher etwas zurückgehalten hatte und sich viel stärker auf die langsam aber sicher aufkeimende Beziehung zwischen ihr und dem Fußballer konzentriert hatte, stand heute endlich wieder etwas Geschäftliches an.

Viel zu oft hatte sich ein Scheingespräch mit dem Toptrainer in ihrem Kopf abgespielt und so langsam glaubte sie sogar ernsthaft daran, diesen mit ihren Argumenten wirklich überzeugen zu können.

Es musste einfach klappen…

Er musste einfach zusagen…

Er WÜRDE auch zusagen…

Man hätte fast sagen können, dass von seiner Entscheidung der Verlauf ihrer zukünftigen Karriere abhing.

Würde er seine Spieler nicht für diese Modenschau zur Verfügung stellen, dann würde alles den Bach hinuntergehen.

Verdammte scheiße…
 

„Man… ich muss wirklich sagen, dass dir mein Hemd einfach vorzüglich steht. Das solltest du öfters tragen… Das… und nur das… genau wie jetzt…“

Grinsend wendete sich die Angesprochene dem Blonden zu und konnte sich auch bei seinem Anblick ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Es schien, als würde jede Muskelfaser einzeln von dem spärlichen Sonnenlicht beschienen und perfekt hervorgehoben werden.

Auch sein Blick sprach eine eindeutige Sprache; hätten sie nicht in Kürze beide etwas Wichtiges zu erledigen, würden die folgenden Stunden komplett anders aussehen.

Leise seufzte die junge Haruno auf und schenkte ihrem Gegenüber ein bezauberndes Lächeln, welches dieser mit einem teils zuckersüßen teils schelmischen Grinsen erwiderte, während er sich mit einer recht langsamen Bewegung seine karierten Boxershorts überzog.

Einfach nur zum anbeißen…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Scheiße…

SCHEIßE…

„Verdammte Scheiße!!!“

Mit der Hand zur Faust geballt schlug der Braunhaarige mit einer immensen Kraft auf die dunkle Platte seines Arbeitstisches ein.

Die Folgen waren mittelmäßige Schmerzen im Handbereich und ein zerbrochenes Glas, dessen Inhalt sich schnell auf der gesamten Oberfläche ausbreitete und auch die dort liegenden Unterlagen überschwemmte.

Gestresst und stark angeschlagen fuhr sich der 25-jährige durch das dichte Haar und vergrub dann das Gesicht in seinen Händen.

Warum…

Warum nur…

Durch die untypischen Geräusche ihres Bruders angelockt, ließ Temari hinter der Theke vom Polieren der Gläser ab und machte sich verwundert auf den Weg in das geräumige Büro des momentan noch geschlossenen Clubs.

Als sie ohne zu Klopfen die schwere Türe öffnete und den rot gestrichenen Raum betrat, entgleisten ihr für einen kurzen Moment die Gesichtszüge.

Dort saß er…

Ihr sonst so optimistischer und lebensfroher Bruder…

… und schien völlig am Ende seiner Kräfte angekommen zu sein.

Was war nur geschehen?

Schon nach wenigen Sekunden hatte sich die Blonde wieder gefasst und mit schnellen Schritten war sie auch schon beim Tisch angekommen.

Verwirrt wanderte ihr Blick von ihrem Bruder zu den durchnässten Unterlagen und blieb schließlich an dem umgekippten Glas mit der nebenstehenden, beinahe komplett leeren Whiskyflasche hängen.

„Kan… Kankuro? Was…“

Mit einem undefinierbaren Blick und gut sichtbaren Augenringen schaute der Angesprochene auf, machte aber keinerlei Anstalten sich in irgendeiner Weise verbal zu seinem momentanen Zustand zu äußern.

Er starrte seine Schwester einfach nur an; beinahe schon ausdruckslos.

Betrunken…

Ihr Bruder war raketenvoll…

Nach und nach bildeten sich immer mehr Fragefältchen auf der Stirn der jüngsten Sabakuno und etwas perplex wendete sie sich den klitschnassen Blättern zu, die wild verteilt auf der Arbeitsplatte klebten.

Leicht angewidert kratzte sie einige von ihnen von der hölzernen Oberfläche und hielt sie gegen das schwache Licht der Wandleuchte.

Eine unangenehme Stille breitete sich abermals in dem dunklen Raum aus, in welcher Temari angestrengt versuchte, die Worte und Zahlen auf den tropfenden Papieren zu identifizieren und korrekt zuzuordnen und Kankuro abermals den Kopf gen Boden gerichtet hatte.

Doch dann verstand die Blonde allmählich.

„Kankuro… bist du… verschuldet?“

Ohne eine Antwort von dem Braunhaarigen zu erhalten wusste die 22-jährige, dass sie die knallharte Realität in genau diesem Augenblick mit zwei Fingern gegen ein schwaches Licht hielt.

Der einst so angesehene Club hatte in den letzten Monaten absolut keine Gewinne gemacht und konnte somit in keinerlei Weise die aufkommenden Kosten abdecken.

Ein immenses Desaster auf einem einzigen Wisch zusammengefasst.
 

Zögerlich ließ sie die Unterlagen wieder auf den Tisch gleiten und wendete sich mit einer recht gefassten Stimme wieder ihrem immer noch schweigenden Bruder zu.

„Warum hast du mit das die ganze Zeit verschwiegen?“

Natürlich hatte auch die Sabakuno bemerkt, dass in letzter Zeit die abendliche Kundschaft eher spärlicher ausgefallen war, doch hatte sie das als normal eingestuft, da die spanische Großstadt regelrecht von nächtlichen Clubs und Bars überflutet wurde und wöchentlich etwas Neues hinzukam.

Doch das es so kritisch ausschaute…

Das hatte sie niemals erwartet.

Warum?

Warum hatte ihr Bruder also nichts gesagt?

Da die erhoffte Antwort nach wie vor ausblieb, näherte sich die junge Frau der gekrümmten Statur des sonst so attraktiven und redegewandten Mannes und stützte sich jeweils zu beiden Seiten an den Lehnen der schwarzen Ledersitzgelegenheit ab.

„Was ist aus deinen massigen Ersparnissen geworden?“

Nichts…

Der älteste Sabakuno hielt es nicht einmal für notwendig, seiner Gegenüber in irgendeiner Weise eine visuelle Beteiligung zu widmen.

Stur hielt er den Blick auf seinen Schoß gesenkt.

Langsam wurde die sonst so gefasste Frau ungeduldig.

Das durfte doch nicht wahr sein!

Warum stellte er sich gerade jetzt auf stur?

Der 25-jährige steckte bis zum Hals in todernsten Problemen und konnte nicht einmal seine eigene Schwester darüber aufklären?

Etwas grober als geplant packte die Blonde den scheinbar Stummen an den Schultern und rüttelte diesen einige Male.

„Wo verdammt noch mal ist dein ganzes Geld abgeblieben?“

Nutzlos…

So erreichte sie sicherlich nicht einmal annähernd irgendeine Art von Reaktion von Kankuro.
 

Innerlich wieder etwas ruhiger richtete sich die junge Frau auf, streifte ihren kurzen Rock glatt und verfestigte mit einigen Handgriffen ihre Zöpfe.

Beinahe schon gelassen schlenderte die 22-jährige zu dem schwarzen Ledersofa, ließ sich auf diesem geradezu gelangweilt nieder und schlug keck ihre langen Beine übereinander.

Von dem ältesten Sabakuno war nach wie vor keine Aktion in Sichtweite…

Fast schon etwas tragisch seufzte die Blonde laut auf und legte dann eine kurze Pause ein.

„Wenn das so ist… sollte ich vielleicht mit Gaara reden…“

Das…

Genau das…

Genau das war es, was das Fass zum überlaufen brachte.

Sie hatte genau ins Schwarze getroffen.

Die von Temari gewünschte Reaktion ließ auch nicht lange auf sich warten.

Wie von der Tarantel gestochen sprang Kankuro von seinem Sessel auf und blickte schwer atmend und mit geweiteten Augen in das triumphierende Lächeln seiner Schwester.

„Nein! Ich… ich bekomme das schon hin! Ich…nein… lass Gaara da bloß raus!“

Mit wieder normalisierten Gesichtszügen erhob sich die 22-jährige von der Couch und trat nah an den immer noch unregelmäßig atmenden Mann heran.

Sie wusste nur zu gut, dass der Braunhaarige keineswegs in irgendeiner Weise finanziell von seinem jüngeren Bruder abhängig sein wollte.

Das war eindeutig gegen seine Prinzipien.

Er hatte nie der arme Mann sein wollen, der bei seinem reichen und erfolgreichen Bruder betteln ging.

Nein…

So einer war er nicht und würde es auch nie sein.
 

„Kankuro… lass mich helfen! Welche Banken stehen dir noch zur Verfügung? Wo hast du dein Geld aufbewahrt?“

Etwas geradezu Tierisches mischte sich in das Dunkle der Pupillen des Sabakunos, als er einige Schritte rückwärts stolperte und blockierend die Arme anhob.

„Nein! Ich bekomme das hin! Vertrau mir! Bald wird der Laden hier wieder seine goldene Zeit durchlaufen… Ich brauche nur etwas Zeit!“

Verwirrt musterte die Blonde ihren Bruder und versuchte in ihrem Inneren eine plausible Erklärung für das von der Normalität abweichende Verhalten zu finden.

Erfolglos…

Ihre unsichere Stimmlage verriet, dass sie sich die momentane Situation keineswegs erklären konnte.

„Ich… Kankuro, ich wollte dir nur helfen. Du bist schließlich mein Bruder… aber es ist dein Nachtclub…“

Sie wusste nicht warum, doch genau in diesem Augenblick wollte die junge Frau nur weg von hier und so machte sie in einer erstaunlichen Geschwindigkeit auf dem Absatz kehrt und ließ zunächst das rauchige Zimmer und schließlich auch den leeren Club hinter sich.

Weg von diesem dunklen Raum…

Weg von diesem Club…

Weg von ihrem Bruder…

Einfach nur weg…
 

Erleichtert ausatmend schritt sie auf die belebte Straße und mischte sich unter die beschäftigt dreinschauenden Menschen, die alle größtenteils in diesen Morgenstunden auf dem Weg zu ihrem jeweiligen Arbeitsplatz waren.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Während sie den steinigen Weg zum Fußballplatz nach und nach hinter sich brachte, starrte die Rosahaarige etwas gedankenverloren auf die Unterlagen in ihren Händen.

Sie war von Narutos Wohnung aus noch einmal schnell zu ihrem eigenen Heim gefahren, um sich eine ausgiebige Dusche zu gönnen und die nötigen Formulare einzupacken.

Der Blonde hatte gemeint, dass sie einfach irgendwann während des Trainings vorbeischauen sollte; Kakashi Hatake würde sich dann sicherlich etwas Zeit für sie nehmen.

Es war ja schließlich ein ausgemachter Termin.

Einfacher gesagt als getan.

Das sah zumindest die junge Haruno so.

Auf irgendeine absurde Weise war es ihr geradezu unangenehm, dort beim sensationellen Training des FC Barcelona aufzutauchen.

Kamen denn des Öfteren einfach so Personen vorbei?

War es denn überhaupt erlaubt bei der Trainingseinheit zuzuschauen?

Oder war dies nur eine Angelegenheit für die höhere, sportliche Prominenz?

Etwas verwirrt schüttelte die 21-jährige den Kopf und strich sich leicht nervös eine verlorene Haarsträhne aus dem sichtlich angespannten Gesicht.

Sie sollte es einfach auf sich zukommen lassen.
 

Die junge Haruno konzentrierte sich erst wieder auf ihre Umgebung, als sie schon am Rande des grünen Rasens genau vor einem hohen Zaun angekommen war.

So war das also…

Während sie sich im Gitter vergriff, ließ sie langsam ihren Blick über das weite Grün schweifen und konnte in nicht allzu weiter Ferne eine mittelgroße Gruppe Sportler ausmachen, die ihrer Meinung nach etwas ziellos hin und her wuselten.

Doch vom Trainer selbst war keine Spur zu sehen, zumindest nicht dass sie es erkennen konnte.

Seufzend ließ die 21-jährige von dem Zaun ab, fuhr sich einmal durch das lange Haar, rückte ihre große Sonnenbrille zurecht und senkte den Blick gen Boden.

Dann würde sie eben noch etwas hier warten.
 

Gerade als die Rosahaarige diesen Gedanken zu Ende geführt hatte, ließ sie eine nur allzu bekannte Stimme leicht verschreckt und höchst verwirrt zugleich wieder aufschauen.

„Süße, was machst du denn hier?“

Mit einem Mal war ihr Blickfeld auf den grünen Rasen durch Ino Yamanaka bedeckt, die mit einer Wasserflasche in der Hand hinter dem Zaun stand und ihr lächelnd entgegen blickte.

Ino?

Die angebrachtere Frage war ja wohl, was SIE hier machte.

Die Blonde hatte ähnlich wie Sakura eine kurze Jeanshotpants und feine Striemchensandaletten mit einem luftigen Oberteil kombiniert und sich eine moderne Sonnenbrille in das lange Haar geklemmt.

Sie sah wieder einmal perfekt aus, doch hatte sie sich etwa nur dank dieses Aussehens Zugang zum Gelände verschafft?

Zögerlich antwortete die Haruno auf die ihr zuvor gestellte Frage.

„Ich… habe doch diesen Termin mit dem Trainer…“

Augenblicklich schien das blonde Topmodel sich wieder zu erinnern und auf ihren schön geschwungenen Lippen bildete sich ein zartes Lächeln.

„Ach stimmt ja! Dann komm doch rein oder willst du hier etwa darauf warten, dass er raus kommt? Kakashi Hatake ist ein sehr beschäftigter Mann, der wirklich…“

Noch um einiges verwirrter folgte Sakura ihrer Freundin von der Außenseite aus, bis sie endlich an eine Art Gittertür gelangte, welche die Blonde ihr von der Innenseite öffnete.

Mit jedem Schritt den sie hinter sich ließ, baute sich in ihr der immer größer werdende Wunsch auf, endlich zu erfahren, WAS genau Ino denn hier machte.
 

Endlich auf der richtigen Seite des Feldes angekommen, tat die Rosahaarige es der vor sich hin schwatzenden Yamanaka gleich und ließ sich auf einer nahestehenden, beschatteten Bank nieder.

Eine kurze Berührung am Oberarm reichte vollkommen aus, um die 22-jährige in ihrem Redeschwall augenblicklich zu unterbrechen.

„Würdest du jetzt bitte endlich die Güte haben mich aufzuklären, was genau du hier machst?“

Ein verschmitztes Grinsen huschte für einen kurzen Augenblick über die Lippen der Blondine und die Beine übereinanderschlagend richtete sie ihren Blick auf die vor ihr liegende und stark beschäftigte Männergruppe.

„Mein Freund ist einer der Stammspieler… ach… und wenn ich den neusten Klatsch und Tratsch und natürlich Tsunade korrekt interpretiere ist es deiner auch!“

Zögerlich schob die Angesprochene ihre Sonnenbrille nun auch ins Haar, wodurch ihr verdutzter Ausdruck nur noch besser zur Geltung kam.

„Wie…“

Doch mehr Worte meisterten nicht den komplizierten Weg von ihren Gedanken über ihre Lippen und stattdessen ging sie der stillen Aufforderung durch ein Kopfnicken des Models nach und musterte nun ebenfalls die nicht allzu weit entfernten Fußballspieler.

Durch die stechende Haarfarbe begünstigt konnte sie auch sofort Naruto unter der Traube ausmachen, welcher sich scheinbar höchst amüsiert mit Shikamaru Nara - dem einzig ihr bekannten Spieler des FC Barcelona – unterhielt.

Kurz drifteten ihre Gedanken ab, doch Ino sorgte dafür, dass sie augenblicklich knallhart zurück auf den Boden der Tatsachen geholt wurde.

„Schau, sie scheinen sich sogar beide gut zu verstehen…“

Hätte Sakura nicht auf einer Sitzgelegenheit Platz genommen, war sie sich sicher, dass sie zu hundert Prozent umgekippt wäre.

WAS hatte ihre Freundin da gerade von sich gegeben?

Ungläubig fixierten die smaragdgrünen Augen der 21-jährigen abermals die Yamanka.

„Du bist mit Shikamaru Nara zusammen?“

Die Ausmaße des Grinsens schienen mit einem Mal gigantisch, als sich auch die Blonde wieder der Nachwuchsdesignerin zuwendete.

„Naja, vielleicht. Ich würde es eher ein erotisches und sexuelles Techtelmechtel nennen…“

Das darauffolgende Zwinkern quittierte die Rosahaarige mit einem leicht angewiderten Ausdruck in den hübschen Gesichtszügen.

Ok…

So genau wollte sie das jetzt auch nicht wissen…

Die 22-jährige ignorierte diese Geste gekonnt und setzte ihre Sonnenbrille wieder auf.

„Wenn du mich kurz entschuldigst… ich muss schon seit Ewigkeiten aufs Klo…“

Ohne auf eine Antwort zu warten hatte sich Ino auch schon von der Bank erhoben und stolzierte mit einigen gekonnten Hüftschwüngen in Richtung der Umkleidekabinen.

Schmunzelnd konnte Sakura feststellen, dass der Blonden viele hungrige Blicke folgten und der Nara ganz plötzlich ein breites Grinsen aufgesetzt hatte.

Kopfschüttelnd ließ sie von der Männertraube ab, setzte ebenfalls ihre Sonnenbrille wieder auf und konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.

Eigentlich sollten Models beim Training verboten werden…

Sie lenkten doch nur unnötigerweise die Aufmerksamkeit der Topspieler ab.

Augenblicklich schweiften die Gedanken der Rosahaarigen wieder zum Trainer der Mannschaft ab.

Dieser musste wohl recht liberal sein, wenn er Besucher jeder Art in seinem Training duldete.

Dies konnte also nur etwas Gutes für die Haruno selbst heißen.
 

Mit einem Mal nahmen die Bilder vor Sakuras Augen wieder klare Umrisse an und verwundert konnte sie mitverfolgen, wie ein abgewetzter Fußball langsam auf sie zugerollt kam und schließlich genau vor ihren Füßen zum Halt kam.

Zögerlich löste sie den Blick von dem runden Stück Stoff und alarmiert weiteten sich ihre Augen unter dem dunklen Sonnenschutz, als sie realisierte, wer denn da gerade locker auf ihren Aufenthaltsort zugejoggt kam.

Das…

Das durfte doch nicht wahr sein!

Schnell richtete sie ihren Blick wieder gen Boden doch wusste sie nur allzu gut, dass diese Aktion vollkommen zwecklos war; ihre Haarfarbe hatte sie schon längst verraten.

Was um Himmels Willen machte ER denn hier?

War er etwa ebenfalls ein Fußballspieler?

Und spielte er etwa unglücklicherweise auch noch für den FC Barcelona?

Hatte er das etwa bei ihrem Aufeinandertreffen erwähnt gehabt?

Plötzlich erschienen zwei große Hände in ihrem Blickfeld, die langsam den Ball umfassten und diesen dann aufhoben.

Zögerlich richtete die Haruno auch ihren Blick wieder vom Boden auf; alles andere hätte wohl noch peinlicher und unangenehmer gewirkt.

Und zum ersten Mal…

Zum allerersten Mal seit ihrem Kauf war sie so richtig froh, dieses dunkle Paar Sonnenbrillengläser zu besitzen.

Ja…

Es schien ihr geradewegs wie ein Geschenk Gottes.

Somit bekam ihr Gegenüber nämlich keineswegs mit, wie sie diesen geradezu anstarrte und ihr Blick mit einem Mal sicherlich an die tausend Emotionen widerspiegelte.

Er hingegen…

Sein Blick blieb vollkommen ausdruckslos.

Mit dem Ball unter einen Arm geklemmt schaute er die 21-jährige einfach nur an.

Sollte sie ihn anlächeln?

Ihr war viel eher zum weinen zumute…

Eigentlich…

Eigentlich hatte sie nicht die geringste Ahnung, was genau da in ihrem Innern vor sich ging.

Nur eines stand fest:

Es herrschte das reinste Chaos!

Die Zeit verging und es kam ihr wie Stunden vor, dabei waren es sicherlich nur wenige Minuten gewesen, wenn nicht sogar Sekunden.

Doch keiner hatte bisher etwas gesagt.

Die Tatsache, dass sie sich gegenseitig wiedererkannt hatten, war eine eindeutige Tatsache.

Unruhig rutschte sie auf ihrem Sitzplatz nur minimal und ihrer Meinung nach unbemerkt hin und her.

Sie schwamm immer noch in ihrem Wechselbad der Gefühle und er?

Er schaute sie nach wie vor nur ausdruckslos an.

Was wollte er denn?

Erwartete er etwa von ihr die ersten Worte?

Aber warum?

Warum sollte er?
 

„Hey, Sakura! Du hast es ja tatsächlich geschafft!“

Leicht erschrocken ließ die junge Designerin von der beinahe unbeweglichen Statur des Schwarzhaarigen ab und blickte geradewegs in die strahlend blauen Augen des Uzumakis, der ebenfalls in einem leichten Lauf inzwischen bei ihnen angekommen war und ohne zu zögern bis zu der Rosahaarigen aufschloss, sich zu dieser etwas hinunter beugte und ihr einen recht intensiven Kuss gab, welchen diese nur halbherzig erwiderte.

Zu perplex war sie doch noch von der ihr vorliegenden Situation.

Der andere junge Mann stand nach wie vor einfach nur mit seinem Fußball da und veränderte keine Miene.

„Habt ihr euch schon kennengelernt? Dieses Prachtexemplar hier ist Sasuke Uchiha, mein bester Freund und Teamkollege.“

Fassungslos verfolgte die Haruno die gutgelaunte Ansprache des Blonden und beobachtete, wie dieser dem nach wie vor schweigenden Schwarzhaarigen freundschaftlich einen Arm um die Schulter legte und diesem kurz durch den dichten Schopf rubbelte.

Die 21-jährige hatte schwer damit zu kämpfen, dass nicht - wie zuvor ihr Blick auch – ihre Kinnlade den Weg gen Boden einschlug.

DAS durfte keineswegs der Realität entsprechen…

Jemand - auch wenn es nicht gerade Gott persönlich war - musste sie sicherlich abgrundtief hassen.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Also ist alles glatt gelaufen?“

Breit grinsend quittierte die Rosahaarige die Frage ihrer dunkelhaarigen Freundin mit einem leichten Nicken, während sich die 22-jährige Yamanaka einen weiteren großen Schluck ihres fruchtigen Cocktails gönnte.

Das Minusa bot wieder einmal eine perfekte Abwechslung vom Alltag der drei Freundinnen, denn mit dem gemütlichen als auch schicken Ambiente leitete diese Cocktailbar im Herzen Barcelonas die exakt richtige Stimmung ein.

„Ich habe mir im Endeffekt viel zu viele Gedanken um die ganze Sache gemacht… Kakashi Hatake ist einfach vollkommen anders, als man sich normalerweise einen Toptrainer vorstellen würde…“

Gedankenverloren hatte Ino sich während der Erklärung der Nachwuchsdesignerin mit einer ihrer langen Haarsträhnen beschäftigt, als sie bei der Nennung des Namens des 38-jährigen mit einem Mal wieder vollkommen im Gespräch zu sein schien.

„Natürlich ist er anders! Diesen Mann muss man doch nur anschauen, dann kann man schon förmlich sein Talent und alles was dazugehört sehen und spüren.“

Leicht schief blickte Sakura ihrer wissend grinsenden Freundin entgegen, während sich auch auf Hinatas Gesichtszügen ein immer deutlicher hervortretendes Fragezeichen bildete.

„Sag mal, hast du mit dem etwa auch ein `erotisches und sexuelles Techtelmechtel` am laufen oder was?“

Sichtlich empört plusterte die Angesprochene die mit dezentem Rouge geschminkten Wangen auf und leerte vor ihrer Antwort in einem Zug das vor ihr stehende, lange Glas.

„Sakura! Natürlich nicht… für wen hältst du mich? Glaubst du ein Mann ist mir etwa zu wenig?“

Dem vielsagenden Blick der Rosahaarigen stimmte dann auch die 20-jährige Hyuga mit ein und laut seufzend musste sich die blonde Yamanka schließlich geschlagen geben.

Ihre Freundinnen kannten sie eben doch am besten…
 

Sich laut räuspernd versuchte Sakura das Thema wieder in ihre Richtung einzulenken.

„Wie dem auch sei… Tsunade war mehr als zufrieden mit meiner Überzeugungskraft und lässt mich jetzt sogar einen Teil der Kollektion selbst entwerfen.“

Begeistert klatschte Ino in die Hände und augenblicklich hatte sich ein beinahe schon verruchtes Lächeln auf ihre Lippen gezaubert.

„Lass einige von ihnen auf alle Fälle String-Tangas tragen…“

Augenblicklich vollführte Hinata eine rekordverdächtigte 90 Grad Drehung und starrte aus großen Augen geschockt ihre blonde Sitznachbarin an.

„Pfui Ino… wer will denn bitte SOWAS sehen?!“

Belustigt lächelnd verfolgte die junge Haruno die langsam immer lebendig werdende Diskussion zwischen ihren beiden Freundinnen über angesagte Männerunterwäsche und Inos absurden Geschmack und gönnte sich entspannt zurücklehnend einige große Schlücke ihres Sex on the Beach.

Der Mädelsabend war also wirklich kein schlechter Vorschlag ihrerseits gewesen.

Diese Abwechslung hatte sie nach dem heutigen Tag einfach gebraucht.

Zwar hatte sie einen gewaltigen Erfolg durch das positive Gespräch mit Kakashi Hatake erleben dürfen und hatte auch brav das Lob ihrer Chefin eingesammelt, doch hatte das alles auf irgendeine absurde Weise einfach nicht ausgereicht, die Geschehnisse in den späten Morgenstunden auf dem Fußballplatz in Vergessenheit geraten zu lassen.

Nach dieser einen Nacht hatte sie eigentlich nicht mehr allzu lange über den Schwarzhaarigen gegrübelt.

Doch jetzt…

Nach dieser höchst suspekten Begegnung…

Gott…

Was war das auch für ein unglaublich beschissener Zufall?

Nein…

Er war nicht nur Fußballer…

… und spielte zufälligerweise ebenfalls für den FC Barcelona

Nein…

Er war auch noch der beste Freund ihres Freundes.

Da hätte die Rosahaarige eine von nun an anhaltende Keuschheit ihrer blonden Freundin für wahrscheinlicher gehalten, als in diesem haarsträubenden Desaster gefangen zu sein.

Leicht seufzend fixierte Sakura das vor ihr stehende und beinahe komplett geleerte Glas, während die Stimmen ihrer Freundinnen wie dünne Rauchschwaden an ihr vorbeizogen.

Sollte sie Naruto von der Nacht erzählen?

Ihm sagen, dass es sich um einen betrunkenen Ausrutscher gehandelt hatte, absolut nichts zu bedeuten hatte und in keiner Weise ihre Beziehung zueinander beeinflusste?

Bevor sie diese Komplikationen durchlaufen müsste und sich mit sicherlich verheerenden Folgen konfrontiert sah, stürzte sie sich doch schon viel eher von der nächstbesten Brücke.

Warum sollte sie es denn auch überhaupt dem Blonden mitteilen?

Sie waren schließlich bei diesem Vorfall noch nicht einmal zusammen gewesen, wenn man überhaupt davon ausgehen konnte, dass die momentane Situation zwischen dem Uzumaki und ihr selbst mit einer Beziehung in den Startlöchern gleichzusetzen war.

War es denn dann das schlechte Gewissen?

Aber…

Nein…

Sie hatte einen endgültigen Entschluss gefasst.

Dieses kleine Geheimnis…

Dieses behielt sie ganz für sich alleine.

Wollte man doch nur mal schwer hoffen, dass es der 22-jährige Uchiha ebenso sah.

Schnell spülte sie den restlichen Inhalt ihres Glases in einem Zug hinunter, in der Hoffnung, die an ihr nagenden Ereignisse ein für alle Mal zu ertränken.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Schweigend lag er auf der langen Couch und blickte emotionslos geradewegs an die helle Decke.

Die Spritze, die er noch kurz zuvor gedankenverloren in den Händen balanciert hatte, lag nun entleert neben einer Flasche Wodka und einem gefüllten Aschenbecher auf dem gläsernen Sofatisch.

Das hartnäckige Telefonklingen schien er nicht einmal mehr wahrzunehmen.

Gekonnt ignorierte er die schrillen Töne und starrte nach wie vor einfach nur gen Decke.

Das Telefon klingelte einfach unbeachtet weiter.

Wie ein monoton bellender Hund in einer kalten Winternacht…

Nach nicht allzu langer Zeit schaltete sich automatisch der Anrufbeantworter ein und seine eigene, so unglaublich fröhlich klingende Stimme hallte etwas verloren im geräumigen Wohnzimmer wider.

Falsch…

Sie klang einfach nur falsch…

Geradezu irreal…

Die kräftige Stimme hang schwer in der Luft und passte rein gar nicht zum herrschenden Ambiente innerhalb der vier Wände.
 

„Ich bin wohl gerade nicht zu Hause, hinterlasst mir einfach eine Nachricht nach dem Piiieep!“
 

Die ernste Stimme seines Bruders, die sich nach seiner eigenen Mitteilung in dem Raum verteilte, bewegte nach wie vor keine Miene im Ausdruck des Liegenden.

Monoton ließ er die Luft durch seine Lungenflügel ein und ausgleiten.
 

„Kankuro! Nimm endlich ab! Ich weiß doch, dass du zu Hause bist. Wir müssen reden… Pein hat da was erwähnt…“
 

Langsam und beinahe unbemerkt ausatmend ließ der Braunhaarige die müden Lider über seine ausdruckslosen Augen sinken und verschränkte seine Arme hinter dem schweren und brummenden Kopf.

Nicht heute…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Genervte knallte der Rothaarige geradezu den Hörer auf die Gabel und fuhr sich gestresst durch den dichten Schopf.

Typisch…

Was hatte er denn auch von seinem großen Bruder erwartet?

Kankuro…

Genau wie er ihn kannte…

Ein in nicht allzu ferner Zukunft liegender und recht ernster Besuch würde wohl zu etwas Unumgänglichen werden.

Mit einigen schnellen Handgriffen hatte der junge Sabakuno eine Zigarette aus der auf dem Couchtisch befindlichen Schachtel gefischt und sich dank eines Streichholzes diese auch schon nach wenigen Augenblicken entzündet.

Genüsslich ließ er den dichten Rauch durch sein Inneres wüten, während er mit einer sehr langsamen Bewegung das immer noch brennende Hölzchen in einem vor ihm befindlichen Metalleimer fallen ließ.

Während er mit der Zigarette im Mund nach einer kleinen, blauen Tablette griff, die ebenfalls auf der hölzernen Oberfläche ausgelegt war, blieb sein Blick für mehrere Sekunden an den nebenan liegenden, schön zurechtgeschnittenen Bildern aus diversen Zeitschriften hängen, die er alle schön säuberlich aufeinander gestapelt hatte.

Man hätte es schon fast `peinlich genau` nennen können…

Jedes einzelne von ihnen zeigte ein und dieselbe Person.

Jedes einzelne…

Auf jedem dieser bunten Bilder war eine junge Frau zu erkennen.

Nur sie…

Sie allein…

Sakura Haruno…
 

Mal lachend…

Mal in einem Gespräch verwickelt…

Mal unwissend…
 

Mit einem zufriedenen Lächeln spülte er die auffallende Tablette dank eines bereitstehenden Wasserglases hinunter.

Er hatte zur Notreserve greifen müssen, doch das war es ihm definitiv wert.

Entspannt lehnte sich Gaara auf der gemütlichen Couch zurück und beobachtete genüsslich, wie die züngelnden Flammen im Inneren des Eimers miteinander verschmolzen und ein wahres Naturschauspiel preisgaben.

Fast schon wunderschön…

Anfangs noch recht langsam doch schon bald außerordentlich flott fraßen sie sich durch das zerknüllte Papier, welches beinahe den gesamten Bottich ausfüllte.

Es waren die Reste…

Die Reste von bekannten und oft gelesenen Zeitschriften…

Alles, wo einmal die rosahaarige Haruno geprangt hatte.

Alles…

Somit wurden auch nach und nach die Kontakt– und Verbindungspersonen an der Seite der 21-jährigen vernichtet.
 

Ein hämisches Grinsen schlich sich auf die Lippen des Schauspielers, als dieser mit ansehen konnte, wie die Flammen das Gesicht eines strohblonden Fußballers geradezu zerfraßen.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Die Pfennigabsätze ihrer schwarzen, hohen Stiefel hallten auf dem steinigen Weg wider, der zu dem Gebäude führte, wo ihr Apartment situiert war.

Leicht fröstelnd zog sie den dunkelgrünen Mantel etwas fester um ihren zierlichen Körper.

Schon komisch…

Tagsüber waren die Temperaturen beinahe unerträglich und nachts?

Wo waren denn die angenehmen Sommernächte geblieben?

Leise seufzend betrat die Rosahaarige die Eingangshalle und ließ ihren Blick durch die leere Räumlichkeit gleiten, bis ihr Blick schließlich bei der großen Wanduhr über dem desertierten Eingangschalter hängen blieb.

Viertel nach zwei…

Mitten in der Nacht…

Ob sie noch bei Naruto vorbeischauen sollte?

Müde war sie nämlich noch überhaupt nicht.

Der recht hohe Alkoholgehalt in ihrem Blut hielt sie immer noch auch nach dem Treffen mit ihren beiden Freundinnen bei einer ausgesprochen unternehmungslustigen Laune.

Sie hatten neben vielen weitern Cocktails alle miteinander noch unglaublich viel geredet und gelacht – über alles Mögliche.

Also jetzt noch den Fußballer mit einem Telefonat kontaktieren?

Natürlich würde sie das nun noch reizen…

Aber nein…

Dieser hatte sich auch etwas Schlaf verdient, schließlich war seinen Worten nach das Training heute am Morgen wieder einmal äußerst anstrengend gewesen.

Da verdiente er sich einfach etwas Schlaf und eigentlich gab es ihr auch ein wenig mehr Zeit, kreative und außergewöhnliche Ideen für die kommende Kollektion zu sammeln.
 

Zielstrebig steuerte die 21-jährige auf die langen Briefkastenreihen zu, obwohl sie erst vor dem Treffen mit den beiden bekannten Models ihr Postfach durchsucht hatte.

Eigentlich war ihr durchaus bewusst, dass sie dort nichts Neues vorfinden würde.

Doch sie konnte es sich nicht wirklich erklären…

Es kam einfach automatisch, diesen Weg beim ein- und ausgehen einzuschlagen.

Eine kleine Macke, die sie selbst nicht wirklich störte.

Mit wehendem Mantel schritt sie an den endlos erscheinend und so ungleichmäßigen, breiten Säulen vorbei, die wild in der Halle positioniert waren.

Die Frage, was sich der Architekt dabei nur gedacht hatte, hatte sie schon längst verworfen.

Dieses asymmetrische Design nahm die junge Frau schon überhaupt nicht mehr wahr und akzeptierte es als etwas Zugehöriges.

Während sie den Briefkästen immer näher kam, senkte sich ihr Blick in Zusammenarbeit mit ihrer Hand in die kleine Tasche, welche die ganze Zeit an ihrem Arm gebaumelt hatte.

Wo war nur dieser verdammte Postschlüssel abgeblieben?
 

So realisierte sie auch erst bei einem festen Griff um ihren linken Oberarm, dass sie nicht alleine in dieser großen Halle war.

Verschreckt und mit weit aufgerissenen Augen starrte die Nachwuchsdesignerin zu ihrer Linken und konnte mitverfolgen, wie ein junger, selbstgefällig grinsender Mann aus dem Schatten einer der hohen Säulen trat und keine Anstalten machte, die Haruno gehen zu lassen.

Gerade als ein spitzer Schrei den Hals der Rosahaarigen verlassen wollte und diese in ihrer rasend ansteigenden Panik plante, sich mit aller Kraft zu entreißen, beobachteten ihre smaragdfarbenen Augen, wie der hochgewachsene Mann ganz langsam in das matte Licht der Deckenleuchte getaucht wurde.

Augenblicklich erlosch allerlei Emotion aus den Gesichtszügen der 21-jährigen, während sie perplex zu keiner Aktion mehr fähig war.

Schon zum zweiten Mal an diesem Tag.

Was…

Das…

Das konnte doch unmöglich wahr sein…

Mit einem Mal war ihr gesamter Körper versteift und einige Sekunden setzte auch ihre Atmung aus.

Paralysiert starrte sie in nachtschwarze Augen.

Sasuke…
 

Huuu...

Ich glaube sogar, dass das Kapitel recht lang geworden ist :D

Nun ja, hoffe es hat euch natürlich gefallen und ihr wartet gespannt auf das neue Kapi - das hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen wird ^^

Und sonst?

*-*

To be continued... xD

Die Andere Frau

Eigentlich möchte ich diesmal gar nicht so viel sagen...

Lest einfach selbst :)

Viiiiiiel Spaaaaß ^^
 

Mit geweiteten Augen lag sie da.

Einfach nur da…
 

Bewegungslos…

Stumm…

Ausdruckslos…
 

Was hatte sie nur getan?

Was war nur in sie gefahren?

Wie konnte sie nur?

Wie konnte sie IHM das nur antun?
 

Das schwache Mondlicht, welches durch die gardinenbestückten Fenster schien, tauchte das Zimmer in einen silbrigen Glanz und ließ die helle Bettdecke geradezu leuchten.

Obwohl die junge Frau versuchte, so leise und entspannt wie möglich zu atmen, fand die Luft nur stoßweise den Weg aus ihren Lungen hinaus.

Wieder, wie so oft in den vergangenen Minuten, spitzte sie angestrengt die Ohren.

Man hätte dem Geräuschpegel zufolge fast meinen können, dass sie sich in trauter Einsamkeit auf ihrem Bett eingefunden hatte.

Nur geschultes Gehör nahm noch eine weitere, sehr leise Atmung wahr, die recht regelmäßig schien.

Noch immer hatte Sakura sich nicht bewegt und das schon seit einer geschlagenen Stunde.

Langsam aber sicher begann sie sich in ihrer Liegeposition leicht unwohl zu fühlen.

Ob er schlief, darüber war sie sich nicht im Klaren.

Aber die Rosahaarige ordnete den kaum hörbaren, regelmäßigen und angenehm warmen Atem in ihrem Nacken in die Schlafkategorie ein.

Aber eigentlich…

Eigentlich sollte doch gerade er wach liegen…

Wach liegen und an den schrecklichen Gewissenbissen schon fast zu Tode kommen.

Kurz zog sich ihr Herz unangenehm zusammen, sodass die 21-jährige für einige Sekunden die Augen schließen musste.

Es war schließlich sein bester Freund.

Also sollte er sich doch für das alles verantwortlich fühlen.

Außerdem war es sowieso alles seine Schuld gewesen.
 

Er hatte ihr doch aufgelauert.

Er hatte sie doch diesen Blick spüren lassen.

Er hatte sie doch in einen nicht enden wollenden Kuss verwickelt.

Er hatte sie doch zu ihrem Apartment hinaufgedrängt.
 

Langsam schloss die 21-jährige wieder die Augen und ein beinahe gequälter Ausdruck schlich sich in ihre sonst so feinen Gesichtszüge.

Nein…

Es war ganz allein ihre Schuld gewesen und das wusste sie auch.

Die ganze Angelegenheit von ihr hinweg zu drücken und sie jemand anderem in die Schuhe zu schieben, würde es auch nicht viel angenehmer erscheinen lassen und sie obendrein auch noch als Heuchlerin darstellen.

Sie war es schließlich gewesen…
 

… die sich in seinen unergründlichen Augen verloren hatte…

… die seinen Kuss mit einer unbeschreiblichen Leidenschaft erwidert hatte…

… der ein wohliger Schauer über den Rücken gelaufen war, als er sie in den Aufzug bugsiert hatte…

… die sich ohne Beschwerden in ihr Zimmer hatte manövrieren lassen…
 

Ganz plötzlich zuckte die junge Frau erschrocken zusammen, als sie vollends unerwartet aus ihren Gedanken wieder zurück in die Realität gerissen wurde.

Ohne Vorwarnung hatte sich eine raue, große Hand auf ihrer nackten Hüfte platziert und blieb dort regungslos liegen.

War er wach?

Konnte er etwa ihre quälenden Gedankengänge geradezu aufspüren?

Der Rosahaarigen stockte für einige Sekunden der Atem, als sie erneut versuchte, angestrengt in die Stille hinein zu lauschen.

Nichts…

… außer nach wie vor die minimalen Atemzüge, die ihre empfindlichen Nackenhärchen aufstellen ließen.

War er tatsächlich wach?

Noch einige weitere, stille Momente verstrichen, bis die Haruno sich schließlich einen Ruck gab und einen kurzen Blick über ihre Schulter riskierte.

Nur ein kurzer Blick…

Nur zur Vergewisserung…

So hatte zumindest der Plan gelautet.

Als sie nämlich in ein pechschwarzes, unergründliches Augenpaar blickte, wich jeder Bewegungsdrang aus ihrem Körper und wie paralysiert blieb ihr Blick an dem durchaus wachen Uchiha hängen.

Ja…

Eindeutig war dieser junge Mann schon seit einiger Zeit hellwach…

… und er hatte sie scheinbar schon eine ganze Weile lang beobachtet.
 

Augenblicklich und ohne, dass sie etwas dagegen hätte unternehmen können, sammelte sich eine wohlbekannte Hitze im Bereich ihrer Innenschenkel.

Na wundervoll…

Innerlich stöhnte die Rosahaarige genervt auf.

DAS durfte doch keineswegs wahr sein…

Wie konnte sie denn bitteschön von einem Blick alleine in solch eine verzwickte Lage gebracht werden?

Ein Blick!

Es war doch nur ein Blick…

Weder raunte er ihr schmutzige Dinge ins Ohr, noch fasste er sie in irgendeiner Weise unangebracht an.

Nein…

Seine Hand ruhte einfach nach wie vor auf ihrer nackten Hüfte.

Wie also…

Wie schaffte dieser Mensch es nur, sie allein durch intensiven und dazu noch unergründlichen Blickkontakt auf Hochtouren zu bringen?

Schon beinahe verzweifelt realisierte die Rosahaarige, wie es zwischen ihren Schenkeln immer heißer zu werden schien, während sie versuchte, diesem Blick stand zu halten.

Und wo, WO um Gottes Willen war eigentlich ihr zuvor noch so stark verspürter Ärger über diesen Mann hin verschwunden?

Wo blieben die anklagenden Fragen, die sie ihm so dringend stellen wollte und vor allen Dingen sollte?

Denn eigentlich…

Ja…
 

Eigentlich hätte sie seine ruhige Hand von ihrem Körper schlagen sollen…

… ihn demonstrativ aus dem Bett werfen sollen…

… ihm - um ihre Aussage noch zu verstärken – eine schallende und höchst dramatische Ohrfeige verpassen sollen…

… ihm einen geschmacklosen Satz wie `Wie konntest du nur?!` oder `Bedeutet dir Freundschaft denn überhaupt nichts?` in dieses perfekte Gesicht schmettern sollen…

… und ihn schließlich hochkant – am besten noch nackt und hilflos - rausschmeißen sollen.
 

Ja…

Eine vernünftige Frau hätte all diese Schritte sicherlich souverän ausgeführt, mit einer wahnsinnigen Perfektion gemeistert und hätte sich dabei höchstwahrscheinlich nicht einmal mehr blamiert.

Eine vernünftige Frau…

Die sie eben einmal nicht war.

Sakura war sich genau in diesem Moment ziemlich sicher, dass sie wohl noch nie so weit weg von diesem bewundernswerten Frauenbild entfernt gewesen war.

Nein…

Sie ließ diese große Hand einfach auf ihrer Hüfte liegen und gewährte ihr obendrein noch jede nur erdenkliche Bewegungsfreiheit.

Während seine dunklen Augen sie immer noch gefangen hielten, übte diese Hand nur wenig Druck auf ihre Hüfte aus.

Denn mehr wäre auch überhaupt nicht nötig gewesen, um den von ihm gewünschten Effekt auszulösen.

Mit einem leisen Rascheln der Bettlaken lag sie nur wenige Augenblicke später auf dem Rücken und starrte mit einem schon fast überraschten Ausdruck im leuchtenden Grün in ein tiefschwarzes Augenpaar.
 

Sasuke schien keineswegs vorzuhaben, diesen intensiven und nun schon lang anhaltenden Blickkontakt auf irgendeine Weise zu unterbrechen oder gar vollends abzubrechen.

Er senkte nicht einmal mehr den Blick, als seine bisher noch inaktive Hand sich in definitiv tieferen Regionen ihres Körpers auf Wanderschaft machte.

Ohne in der Lage zu sein, sich auf irgendeine Weise zu bewegen, konzentrierte sich die Haruno mit angehaltenem Atem voll und ganz auf die anregenden Berührungen des Schwarzhaarigen.

„Ich sollte wohl diese Spannung, die schon seit einer geschlagenen Stunde in dir vorgeht, ein für alle Mal aus der Welt schaffen…“

Der raue Klang seiner tiefen Stimme legte sich wie eine Gänsehaut über ihre gesamte Vorderseite und augenblicklich verhärteten sich ihre Brustwarzen.

Wieder einmal musste sich Sakura mit einer ihr höchst unangenehmen Tatsache konfrontieren:

Dieser Mann musste recht wenig Aufwand betreiben, um die von ihm angestrebten Reaktionen ihres Körpers zu erzielen.

Und er hatte also tatsächlich die gesamte Zeit wach gelegen.

So undurchschaubar…
 

„Aber ich ziehe Verspanntheit einer übertriebenen Müdigkeit vor…“

Und noch bevor die Rosahaarige die Worte wirklich in sich aufnehmen und realisieren konnte, drangen zwei lange Finger hart und mit einer schon beinahe beängstigenden Präzision in ihre warme und äußerst feuchte Höhle ein.

Ein erschrockener Laut entwich ihrem Mund, der sich schließlich mit einem unterdrückten Stöhnen vermischte.

So schnell hatte sie dies keineswegs erwartet…

Seine Hand hatte also auf direktem Weg sein eigentliches Ziel erreicht.

Mit halb geöffneten Lidern nahm die junge Frau nur nebenbei das dominierende und höchst zufriedene Grinsen auf den Lippen des Uchihas wahr.

Sein Blick hatte nach wie vor nicht ihre Gesichtszüge verlassen.

Langsam bewegte er seine Finger in dem engen Tunnel und streifte mit einer unglaublichen Gelassenheit mit dem Daumen über die vor Erregung geschwollene Erhöhung ihres weiblichen Dreiecks.

Stöhnend schmiss die Haruno ihren Kopf in den Nacken und krallte sich krampfhaft in das helle Bettlaken.

Zu viel…

Jede seiner Bewegungen schien sich keineswegs zufällig zu ereignen, sondern ähnelte schon viel eher einem perfekt einstudierten Vorgang.

Er wusste scheinbar genau was er wollte und verschwendete keinerlei Zeit, seine Aktionen auszuführen.

Da hatte es aber jemand eilig…

Wie automatisch bog sich ihre Wirbelsäule durch und spreizten sich ihre Beine, wobei ihr rechter Oberschenkel seine Männlichkeit streifte und sie sich selbst davon überzeugen konnte, WIE eilig es der Schwarzhaarige tatsächlich hatte.

Wie als wäre diese Berührung ein unsichtbarer Auslöser gewesen, zog sich seine Hand mit einer rasanten Geschwindigkeit aus ihrer triefenden Wärme zurück und platzierte sich stattdessen in Zusammenarbeit mit der anderen Hand auf der Innenseite ihrer weichen Schenkel, um diese noch um ein gutes Stück weiter auseinander zu drücken.

Noch bevor die 21-jährige die schnellen Vorgänge überhaupt realisieren konnte, hatte sich der Uchiha auch schon zwischen ihre Schenkel gedrängt und war mit einem harten Stoß in sie eingedrungen.

Ein diesmal viel intensiveres Stöhnen entrann der Kehle der Rosahaarigen, als sie seine ganze Länge viel früher als erwartet in sich aufgenommen hatte und voll und ganz spüren konnte.

Nach aber nur wenigen Momenten hatte sie sich auf diese neue Situation eingestellt und sich keuchend seiner recht schnellen Bewegung angepasst.

Nun gut…

Dann eben auf die schnelle und harte Tour…

Viel mehr Vorspiel wäre auch höchstwahrscheinlich überhaupt nicht mehr nötig gewesen.
 

Mit einem schweren, langen Stöhnen suchte Sakura rastlos auf dem breiten Rücken des Fußballers Halt, wobei sie sich sicher war, dass dieser am morgigen Tage mit schwachen aber trotzdem gut sichtbaren Spuren ihrer Fingernägel erwachen würde.

Doch das schien den 22-jährigen in keinerlei Hinsicht zu interessieren, da sein zufriedenes Lächeln schon beinahe eine Art Triumph widerspiegelte und er sein Tempo noch um ein gutes Stück erhöhte.

Abermals hallten die intensiven Laute der Haruno in dem Zimmer wider, die der Schwarzhaarige gierig durch einen stürmischen Kuss in sich aufnahm.

Und ihre Gedanken und Schuldgefühle?

Ihre Sorgen und Fragen?

Ihr Gewissen?

Mit jedem weitern Stoß verblassten die Bedenken der jungen Designerin, bis diese schließlich überhaupt keinen Platz mehr in ihrem Kopf hatten…

… zumindest für den weiteren Verlauf der Nacht.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Das Geräusch einer schweren Türe, die ins Schloss fiel, holte Sakura mit einem Mal aus der Traumwelt.

Irritiert zuckten die schweren Augenlider, während sich die Rosahaarigen mit einer nicht ganz so flüssigen Bewegung in ihrem warmen Bett auf den Rücken drehte und sich instinktiv in dem hellen Laken vergriff.

Wie spät war es?

Langsam öffnete die 21-jährige die noch so verschlafenen Augen und blickte etwas orientierungslos in ihrem Licht durchfluteten Zimmer umher, bis ihr Blick schließlich an der Bettseite direkt zu ihrer Rechten hängen blieb.

Sie war leer…

Mit einer unglaublich langsamen Bewegung ließ die junge Designerin von dem Laken ab und seufzte leise auf.

Er war weg…

Aber was hatte sie denn auch anderes erwartet?

Es kam immer anderes, als man es eben gerne gehabt hätte.

All die schön zu Recht gelegten Pläne, den Uchiha bei Morgengrauen zu konfrontieren…

Sie hätte mit ihren Fragen und eventuellen Anschuldigungen keineswegs so lange warten dürfen.

Mit einem gequälten Ausdruck in den auffallenden Augen drehte sich die junge Frau auf die Seite und fixierte mit einem schon fast verlorenen Blick die leere Bettseite.

Mit der linken Hand fuhr sie mit einer langsamen und beinahe hypnotischen Bewegung über die noch warmen Laken.

Falsch…

Das alles war einfach ein enormer Fehler…

Einfach?

Nein… kompliziert passte hier schon viel eher.

Das Ganze hatte eine komplett verkehrte Richtung eingeschlagen.

Ja… absolut!

Was war das hier denn bitteschön?

Warum hatte der Schwarzhaarige sie in ihrer Eingangshalle abgefangen?

Was hatte er dort überhaupt zu suchen gehabt?

Doch die Antwort auf genau diese Frage war ihr inzwischen so klar, dass sie kurz in ihrer abwesenden Bewegung inne hielt und unbewusst einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand fixierte.

Ja…

Die bittere Wahrheit sprang ihr schon beinahe ins Gesicht.

Er war wegen Sex gekommen…

… und Sex hatte er auch bekommen.
 

Ein ärgerlicher Laut verließ die Kehle der 21-jährigen, als sie sich mit einer kräftigen Drehung aus dem Bett rollte und unsanft auf ihren Füßen aufkam.

Wie konnte sie nur so dumm sein?

Wütend knüllte sie das mitgenommene Laken mit mehr Kraft als nötig zusammen und schleuderte es mit einem weiteren, verstimmten Brummen auf das nun große und verlassene Bett.

Wieso hatte sie es nur soweit kommen lassen?

Was hatte sie sich dabei nur gedacht?

Natürlich…

Die Nacht war, ähnlich wie die erste, einfach unbeschreiblich gewesen…

Doch diese Tatsache war sehr weit entfernt von einem plausiblen Grund, warum sie den blonden Fußballspieler betrügen durfte.

Nein…

Es gab absolut keinen erdenklichen Grund, um soweit hätte gehen zu dürfen.

Nein…

Naruto hatte so etwas in keinerlei Hinsicht verdient!

Und was tat sie?

Sie ließ sich gehen und schlief mit seinem besten Freund…

Mit einer abrupten Bewegung schlug Sakura den Weg Richtung Türe und aus dem Schlafzimmer hinaus ein…

… um das aufgewühlte Bett...

… seinen Geruch…

… die Gedanken an ihn…

… und – für den Moment – ihre Sorgen und den Ärger hinter sich zu lassen.

Eine kalte Dusche wäre wohl das Beste, um wieder einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen und die nächsten Schritte klar und klug anzudenken.

Es war nämlich von äußerster Wichtigkeit, nichts zu überstürzen, wenn sie niemanden verletzen wollte.

Ein falscher Schritt…

… und sie würde nicht nur ihre frische und so sorgfältig gehegte Beziehung sonder auch ihre Karriere den Bach hinuntergehen sehen.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Warum warst du gestern nicht bei der Arbeit?“

Mit verschränkten Armen saß die blonde Sabakuno auf der Couch und fixierte mit einem undefinierbaren Blick die gegenüberliegende Wand.

Stille…

Kankuro, der sich mit einem ungeduldigen Ausdruck in den dunklen Augen hinter der Sitzgelegenheit platziert hatte, ergriff nach einer weiteren, höchst deprimierenden Schweigeminute abermals das Wort.

„Temari… es ist wirklich nicht einfach, wenn mein sowieso schon knappes Personal sich mal spontan für eine Auszeit entscheidet. Du bist zwar meine Schwester, aber das heißt noch lange nicht, dass…“

„Ich war in deiner Wohnung.“

Augenblicklich weiteten sich die Augen des Braunhaarigen, als er die ungewöhnlich ruhigen und in dieser Situation höchst unpassenden Worte seiner Schwester realisierte.

Sie war WAS?

Hatte er sich etwa gerade verhört?

Wie kam sie überhaupt auf die verrückte Idee, in seiner Abwesenheit und ohne seine Erlaubnis dort aufzutauchen?

Was hatte sie dort nur zu suchen gehabt?

Sie hatte doch nicht etwa…

Mit einem Mal hatte die Blonde ihren Kopf zu dem 25-jährigen gedreht und fixierte diesen mit einem schon beinahe leeren Blick.

„Wer ist dieser Pein?“

Kankuros Gesichtszüge entgleisten.

Sie hatte also wirklich…

Das durfte doch nicht wahr sein…

Was hatte sie nur gefunden?
 

Mit einem leichten Kopfschütteln kehrten wieder einige Emotionen in das in diesen Tagen so blasse Gesicht des ältesten Sabakunos zurück und nur wenige Momente später hatten sich seine Augen zu schmalen Schlitzen geformt.

„Was hast du gefunden…“

Weder die scharfen Blicke noch die gehissten Worte schienen die junge Frau auf irgendeine Weise zu beeindrucken.

Ihr Gesicht schien immer noch emotionslos, beinahe schon gleichgültig.

„Auf deinem Anrufbeantworter… Gaara hatte da diesen Namen erwähnt… wer ist dieser Pein?“

Abermals verschwanden die Emotionen aus den Gesichtszügen des Braunhaarigen, als er realisierte, was er soeben getan hatte.

Sie hatte nichts gefunden…

Sie hatte nur diese Nachricht abgehört…

Eine Nachricht, die nicht viel ausgesagt hatte…

Aber ansonsten schien sie nichts gefunden zu haben…

Ein weiteres Mal studierte der Ältere ihre Gesichtszüge und konnte bei genauerer Beobachtung neben dieser Gleichgültigkeit etwas anderes in ihren Augen erkennen.

War es Angst?

War es Trauer?

Oder Enttäuschung?

Verdammte Scheiße…

Er hatte sich selbst verraten…
 

Noch bevor Kankuro auf die Frage seiner Schwester antworten konnte, durchbrach ein energisches Klopfen an der Wohnungstüre die unangenehme Stille.

Beide Sabakunos blickten stumm gen Flur, doch schien keiner der beiden irgendwelche Anstalten zu machen, sich zu erheben, geschweige denn sich dorthin zu bewegen.

„Temari! Bist du da? Mach auf!“

Gaara…

Alarmglocken läuteten mit einem Mal im Kopf des 25-jährigen auf und er wurde noch einen Tick blasser, als der junge Mann realisierte, wer denn da vor der Türe seiner Schwester stand.

Und er war sich zu hundert Prozent sicher, dass er den Grund für den Besuch des Rothaarigen nur zu gut kannte.

Er war auf der Suche…

… und zwar nach ihm persönlich.

Noch bevor sich die Blonde überhaupt von der Couch erheben konnte, hatte der Braunhaarige das Zimmer schon mit wenigen, großen Schritten durchquert und war im dunkleren Flur verschwunden.

Nein…

Temari würde nichts mehr davon mitbekommen.

Sie wusste auch jetzt schon viel zu viel…

Dies hier war eine Angelegenheit zwischen Gaara und ihm alleine, da sollte die 22-jährige nicht noch mehr mit hinein gezogen werden.

Es war für alle das Beste, wenn sie von der ganzen Geschichte so wenig wie möglich wusste.
 

Mit schnellen Schritten durchquerte der Braunhaarige den Flur und kam der dumpfen Stimme seines kleinen Bruders somit immer näher.

Doch jetzt?

Was sollte er jetzt nur machen?

Warum hatte Pein seinen Bruder überhaupt in die Geschichte mit hineingezogen?

Um ihn als Druckmittel gegen ihn selbst zu benutzen?

Glaubte der Mann etwa, dass er dann schneller an sein Geld kommen würde?

Dass Kankuro dann plötzlich in Geld schwimmen würde?

Das alles war ganz und gar nicht gut…

So hätte das Ganze niemals laufen sollen.

Schweigend legte der Braunhaarige eine inzwischen schweißnasse Hand auf das kühle Metall der Türklinke und hielt für einen kurzen Moment inne.

Die konstanten Klopfgeräusche zogen wie eine Nebelschwade an ihm vorbei.

Ja…

Er saß wirklich tief in der Scheiße…
 

Langsam drückte der 25-jährige die Klinke hinunter und öffnete die helle Türe nur einen Spalt breit.

Das Klopfgeräusch erlosch augenblicklich und irritiert blickte Gaara der Person im Türrahmen entgegen, die er wohl am allerwenigsten hier erwartet und doch so dringend gesucht hatte.

Doch schon bald wurden die Züge des Rothaarigen wieder ernst und mit einem beinahe schon ärgerlichen Ausdruck in den grünen Augen machte er einen Schritt auf seinen Bruder zu.

Viel zu gefährlich…

Davon war Kankuro zumindest überzeugt, so dass er den Spalt um ein gutes Stück verringerte und beinahe nur noch sein schon fast ängstlich aufgerissenes Augen zu sehen war.

„Kankuro! Was soll der Scheiß? Was machst du hier bei Temari? Und warum hast du gestern einfach meinen Anruf ignoriert?“

Der Rothaarige hatte während seiner Worte eine Hand auf der Türe platziert und übte mittelmäßigen Druck auf diese aus, sodass der Angesprochene nun auch mit mehr Kraftaufwand dagegen halten musste.

Das lief überhaupt nicht gut…

„Ich war bei der Arbeit…“

Teilweise stimmte das sogar…

Er war ungefähr eine halbe Stunde nach dem Anruf seines Bruders in seinem beinahe leeren Nachtclub erschienen und hatte sich auf direktem Weg in sein Büro verkrochen.

Nicht aber ohne Notiz von der Abwesenheit seiner Schwester zu nehmen.

Nach den wenigen Worten des Braunhaarigen ließ der Druck auf das helle Stück Holz mit einem Mal nach und mit einer langsamen Bewegung senkte Gaara seinen Blick gen Boden.

„Wir müssen reden…“
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Schon viel erfrischter als wenige Minuten zuvor betrat die Rosahaarige wieder ihr Zimmer und ließ ihren Blick durch den hell erleuchteten Raum schweifen.

Seufzend fanden ihre smaragdfarbenen Augen ihre weiße Unterwäsche, die zerknüllt und schon fast achtlos auf dem Boden neben ihrem Bett lag.

Heute war ihr freier Tag, mit dem sie bisher noch nicht so recht wusste, was sie anfangen sollte.

Vielleicht erst einmal aufräumen?

Eigentlich war sie nicht unbedingt der Hausfrauentyp…

Kopfschütteln schritt die Rosahaarige mit zögerlichen Schritten in ihr geräumiges Zimmer und blieb gedankenverloren vor dem großen und immer noch aufgewühlten Bett stehen.

Langsam fuhren ihre Augen die Konturen des hellen Lakens nach, das - ebenso wie ihre Unterwäsche auf dem Boden - wirr auf der Matratze platziert war.

Während der kalten Dusche war ihr nach wie vor kein Geistesblitz gekommen, wie nun die nächsten Schritte auszusehen hatten.

Das einzige, was ihr mit dem eisig kalten Wasser klar geworden war, ließ ihre Laune um noch ein weiteres Stück gen Tiefpunkt sinken.

Die Erkenntnis durchrammte sie geradezu wie ein scharfes Schwert.

Sie hatte die ganze Sache überhaupt nicht mehr unter Kontrolle.

Nein…

Sie war nicht länger diejenige, die diesmal am längeren Hebel saß.

Nein…

Es war ganz alleine der schwarzhaarige Uchiha.
 

Er wusste wo sie lebte…

Er konnte sich ganz nach seinem Belieben aussuchen, wann er mal wieder vorbeischauen würde…

Er wusste ganz genau, dass sie ihm – zumindest in den ersten Momenten – nicht widerstehen könnte…
 

Das hatte ihm die junge Designerin nun leider Gottes oft genug bewiesen.

Wie schwach sie doch war…

Das einzige, worauf der 22-jährige also achten musste, war, dass er nicht allzu lange an ihrer Seite verweilte, bevor sie sich aus seinem verdammten Bann befreien konnte und die Vernunft in ihrem Inneren wieder die Führung übernahm.

Ja…

Es war eine verfluchte Tatsache…

Sie hatte ihm am gestrigen Abend einfach nicht widerstehen können.

Und sie glaubte…

Nein…

Eigentlich war sie sich sogar sicher, dass sie bei der nächsten Begegnung nicht unbedingt anderes reagieren würde.

Wenn es überhaupt zu einer nächsten Begegnung kommen sollte…

Sie wusste selbst nicht mehr wirklich, was sie eigentlich denken sollte.

Warum war er überhaupt gestern gekommen?

Hatte er gefallen an dem Sex mit ihr gefunden?

Denn Sex an sich konnte er sicherlich jederzeit bekommen…

Dabei war sie sich sicher.

Also warum sie?

War er denn noch auf eine weitere Begegnung aus?

Aber wenn…

Dann würde sich ihre Reaktion nicht wirklich verändert haben.

Ihr Körper reagierte einfach automatisch auf jedes kleinste Detail von ihm aus.

Und dafür…

Dafür hasste sie sich.

Ja…

Dafür konnte man sich doch einfach nur hassen!

Wirklich…

Was war sie für ein Mensch?

Wie konnte es überhaupt soweit kommen, dass sie ihren Körper nicht einmal mehr unter Kontrolle hatte?

Es war doch nur ein weitergeführtes One-Night-Stand mit einem überdurchschnittlich gutaussehenden Mann.

Ein Mann, den sie überhaupt nicht kannte.

Seit wann war sie so oberflächlich geworden?

Nein…

So durfte dies keineswegs weitergehen!

Sie hatte den Uzumaki für sich gewinnen können und darüber sollte sie glücklich sein…

… denn der Blonde war nicht nur ein höchst attraktiver, sehr gut verdienender Mann…

… nein…

… er trug auch noch dazu bei, dass ihre Karriere auf dem richtigen Weg blieb.

Also durfte sie sich keineswegs von diesem perfekten Weg abbringen lassen.

Nein…

Das würde sie nicht zu lassen…

Mit zeitlupenähnlichen Bewegungen und einem leeren Blick fixierte die junge Haruno ihren leicht lockeren Bademantel und kroch schließlich auf das gemütliche Bett.

Begleitet von raschelnden Laken ließ sich die 21-jährige auf der weichen Matratze nieder und vergrub ihr Gesicht in der Bettwäsche.

Augenblicklich drang der männliche Geruch des schwarzhaarigen Fußballspielers in ihre Nase und vernebelte für einige Momente vollkommen ihre Sinne.
 

Sie wollte aufstehen…

… den wundervoll duftenden Bezug von ihrem Bett reißen…

… ihn aus dem Fenster schmeißen…

… und ein für alle Mal diesen Duft aus ihrem Geruchssinn verbannen.
 

Auf das alles bestand die vernünftige Frau in ihrem Inneren.

Doch stattdessen sog sie weiterhin den unglaublich männlichen Duft in sich hinein und genoss das primitive Gefühl, das sich in ihrer Magengegend breit machte.

Und abermals…

Wie schon im Laufe der gesamten Nacht, konnte sich genau diese Frau einfach nicht durchsetzen.

Zu schwach war sie doch in letzter Zeit geworden.

Seit der ersten Begegnung mit dem Uchiha hatte jemand anderes in ihrem Kopf das Sagen, der ihre gesamten Aktionen größtenteils kontrollierte.

Die andere Frau…

Da hatte sie keinerlei Chancen gegen diese Frau, die schon immer in ihrem Inneren existiert, aber stets unter Ausgangssperre gestanden hatte.

Die Frau, die einfach nicht widerstehen konnte…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Mit einer ungewohnten Verspanntheit in den Armen polierte die 22-jährige Sabakuno schon seit zwei Minuten ein und dasselbe Glas.

Es hatte schon nach 30 Sekunden einen makellosen Glanz erhalten.

Aber schien die Blondine zu sehr abgelenkt, als dass sie von solch belanglosen Dingen überhaupt Notiz nehmen könnte.

Denn mit ihren Gedanken war sie immer noch beim späten Morgen in ihrer Wohnung.

Ja…

Das ließ sie einfach nicht los…

Schon den ganzen Tag nicht…

Kankuro hatte viel ernstere Probleme, als sie es erst hatte wahrhaben wollen.

Es ging viel weiter, als ein schon an sich recht kompliziertes Geldproblem.

Da war noch etwas…

Und Gaara war ebenfalls darüber informiert.

Warum?

Und was…

Was war es nur, das ihren Bruder auf solch eine radikale Weise zerstört hatte?

Kurz hielt Temari in ihrer Bewegung inne und erinnerte sich an die Nachricht auf dem Anrufbeantworter des 25-jährigen.
 

`… Pein hat da was erwähnt…`
 

Wer verdammt noch mal war bloß dieser Pein?

Und was hatte er mit ihren Geschwistern zu tun?

Langsam schweifte der besorgte Blick der 22-jährigen durch die verdunkelte Halle und verweilte schließlich an der Türe direkt neben der Theke.

Kankuros Büro…

In letzter Zeit – wenn er überhaupt da war - verließ er diesen stickigen Raum so gut wie nie.

Manchmal sperrte er sich sogar komplett darin ein.

Wieder kamen der jungen Frau die verzerrten Gesichtszüge ihres Bruders in den Sinn, als sie erwähnt hatte, dass sie in seiner Wohnung gewesen war.

Er hatte panische Angst gehabt.

Das hatte sie deutlich in seinen dunklen Augen sehen können.

Angst…

… dass sie etwas finden könnte.

Was hatte er dort in seiner Wohnung zu verstecken?
 

„Wird man hier auch noch bedient?“

Leicht irritiert schreckte Temari aus ihren Gedanken hoch und blickte geradewegs in ein leichtes Grinsen.

Sie hatte vollkommen die Besucher des Nachtclubs vergessen, genauso wie sie für eine ziemlich lange Zeit die lauten Musikgeräusche erfolgreich aus ihrem Gehör verbannen konnte.

Doch nun war alles wieder präsent.

Und es kam ihr lauter und intensiver vor denn je.

Sie brauchte dringend einen neuen Job…

Mit einem leicht genervten Ausdruck in den Augen stellte sie das blitzende Glas endlich ein für alle Mal ab und wendete sich dem immer noch grinsend Kunden zu.

Was es wirklich zu grinsen gab, konnte sie keineswegs nachvollziehen.

„Was darfs sein?“

Die Blondine steckte nicht viele Anstrengungen in die Unterdrückung ihrer gereizten Tonlage, doch schien das den jungen Mann keineswegs zu entmutigen.

„Hmm…“

Irritiert stellte die Sabakuno fest, dass der Kunde sie von oben bis unten mit einem intensiven Blick musterte – soweit es eben die Theke erlaubte.

Sie kannte diesen Blick nur zu gut…

Augenblicklich verdunkelte sich ihre Miene.

Was zur Hölle dachte sich dieser Typ eigentlich?

Gerade als Temari den Mund öffnen wollte, um diesem unverschämten Mann ihre Meinung ins attraktive Gesicht zu schleudern, realisierte sie mit einem Mal, wen sie hier eigentlich an der Bar sitzen hatte.

Das durfte doch nicht wahr sein…

Was für ein Zufall…

Augenblicklich entspannten sich ihre Gesichtszüge.

Es kam in letzter Zeit nicht wirklich oft vor, dass so eine Person in diesem Nachtclub auftauchte.

Kurz ließ die Blondine ihren Blick durch die geräumigen Hallen schweifen und konnte zufrieden feststellen, dass es mehr Besucher waren als gewöhnlich.

Das war ihr zuvor überhaupt nicht aufgefallen und es schienen tatsächlich immer mehr zu werden.

Ein Großteil von ihnen linste sogar immer wieder neugierig und mehr oder weniger auffällig an die Bar, um ebenfalls einen guten Blick auf die bekannte Persönlichkeit zu erhaschen.
 

„Du… bist doch Shikamaru Nara…“

Das Grinsen des Braunhaarigen wurde augenblicklich um einen Tick breiter.

Ganz klar genoss er diesen Wiedererkennungsfaktor und nutze ihn voll und ganz aus.

Doch bevor der Fußballer sich etwas darauf einbilden konnte, holte ihn die Blonde mit einem ganz simplen Anhängsel ihres unvollendeten Satzes wieder auf den Boden der Tatsachen.

„… und hast was mit meiner Freundin am laufen…“

Diese Aussage in einer beinahe schon gelangweilten Tonlage unterstütze die 22-jährige, indem sie sich wieder dem Regal mit den vielen Gläsern in allen nur erdenklichen Größen zuwendete.

Das hätte er wohl niemals gedacht…

Dass so eine Unbekannte wie sie es war, tatsächlich mit einem Topmodel befreundet sein konnte.

Typisch…

Und dann nahm er sich auch noch die Freiheit heraus, sich mehr zu gönnen, als ihm eigentlich zustand.

Solche Männer konnte sie am allerwenigsten leiden…

Solche, die eine Frau nicht zu schätzen wussten…

„Werde ich dann deswegen nicht bedient?“

Mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck wendete sie sich wieder dem braunhaarigen Profifußballer zu.

Komischerweise zierte dieses Grinsen nach wie vor seine Lippen.

Was war denn mit dem los?

„Ich warte immer noch auf deine Bestellung…“

Shikamaru konnte nicht anders, als seine höchst positiven Gesichtszüge um noch eine Spur zu intensivieren.

Diese gleichgültige aber doch so schnippische Art…

Das hatte etwas...

Diese Frau gefiel ihm…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Das schrille und durchdringende Klingeln ihrer Wohnungstüre holte die Rosahaarige abrupt aus einem traumlosen Schlafmodus.

Was?

Völlig orientierungslos richtete sich die junge Frau langsam in dem Bett auf und ließ ihren Blick durch das Zimmer schweifen.

Wie?

Ein kurzer Blick aus dem Fenster reichte vollkommen aus, um sie realisieren zu lassen, dass sich schon längst die Dunkelheit über die Stadt gelegt hatte.

Sie musste eingeschlafen sein…

Und zwar für eine ziemlich lange Zeit…

Mit einigen halbherzigen Handgriffen richtete die 21-jährige gähnend den Bademantel, mit welchem sie es sich etliche Stunden zuvor auf diesem Bett gemütlich gemacht hatte.

Abermals drang das nervtötende Klingelgeräusch an ihre Ohren und mit einem verstimmten Ausdruck in den Augen schälte die junge Haruno sich aus dem aufgewärmten Bett.

Wer wollte jetzt noch etwas von ihr?

Es war doch schon…

Mit einem kurzen Blick auf die Uhr verdunkelten sich ihre Gesichtszüge und grummelnd schlug sie den Weg gen Wohnungstüre ein.

... zehn Uhr abends…

Unter normalen Umständen hätte Sakura diese Uhrzeit für angemessen gehalten…

Doch da sie unsanft von ihrem wohltuenden Schlaf abgehalten wurde, galten dieses eine Mal ganz andere Regeln.

Sollte derjenige bloß einen guten Grund haben…

Sonst könnte es hier recht unangenehm werden.
 

Ein weiteres Mal herzhaft gähnend machte die Rosahaarige vor der großen Türe Halt und schwang diese mit mehr Kraft als notwendig auf.

Mit einem Mal waren ihre vorigen, negativen Gesichtszüge wie erloschen und mit einem beinahe leeren Blick fixierte die junge Designerin den hochgewachsenen Mann, der breit grinsend in ihrem Türrahmen stand.

Naruto…

Erwartet hatte sie den Blonden keineswegs…

Man hätte eigentlich sagen können, dass sie diesen auf irgendeine Art und Weise vergessen hatte…

Man hätte sogar beinahe behaupten können, dass sie schon viel eher jemand anderes erwartet hätte…

Doch nur, wenn man in die Extremen ging…

Sie konnte auf das Genauste mitverfolgen, wie sein ihr inzwischen so bekanntes Grinsen langsam aber sicher eine überdimensionale Form annahm, als seine strahlend blauen Augen sie intensiv von oben bis unten musterten.

Was…

Leicht verwundert schaute die 21-jährigen dem Fußballer entgegen.

Was hatte er denn?

„Probst du für deine nächste Kollektion? Dein neuer Look könnte wirklich durchstarten.“

Wie bitte?

Inzwischen höchst verwirrt nahm die Rosahaarige die belustigten Worte des Uzumaki in sich auf und riskierte dann selbst einen Blick an ihrem Körper hinunter.

Na toll…

Verärgert musste sie feststellen, dass ihr Bademantel überhaupt nicht mehr dort saß, wo er eigentlich ursprünglich hingehörte.

Er hatte einen viel zu großen Teil ihrer linken Brust freigelegt...

Leise vor sich hingrummelnd richtete sie unter den höchst interessierten Blicken des 21-jährigen mit hastigen Handgriffen wieder ihr Kleidungsstück.

Na wundervoll…

Doch bevor Sakura noch weiter Gedanken ausführen konnte, spürte sie schon raue und äußerst gierige Lippen auf den ihrigen und eine große Hand, die sich in ihrem Nacken platziert hatte.

Ehe sich die Rosahaarige aber vollends mit diesem intensiven Kuss fallen lassen konnte, unterbrach Naruto den Kontakt wieder und widmete seiner Gegenüber einen fragenden Blick.

„Warum hast du nicht auf meine Anrufe und Nachrichten geantwortet?“

Anrufe und Nachrichten?

Gott…

Sie musste wirklich äußerst tief geschlafen haben.

Mit einem kleinen Lächeln auf den vollen Lippen nahm die Angesprochene den jungen Mann an die Hand und zog ihn ohne viel Kraftaufwand in ihre Wohnung.

„Muss ich wohl überhört haben…“
 

Als die helle Holztüre schließlich ins Schloss gefallen war, konnte die 21-jährige augenblicklich wieder ein breites Grinsen auf den Lippen des Topverdieners ausmachen, als er ihr mit wenigen Schritten plötzlich sehr nah gekommen war.

Abermals fand sein hungriger Mund den ihrigen und auch seine Hände blieben wieder einmal nicht tatenlos.

Mit einer fließenden Bewegung verschwanden beide im Inneren ihres Bademantels, wobei der schlampige Knoten sich gefährlich lockerte.

Als sich seine Finger über ihre Oberweite tasteten und ihre Brustwarzen streiften, entrann der Kehle der jungen Designerin ein leiser und wohliger Laut.

Das war…

Ja…

Das kam jetzt genau richtig…

Mit einem Mal realisierte Sakura, dass der Blonde sie langsam aber sicher in Richtung Schlafzimmer bugsierte.

Warum hatte es jeder immer so unglaublich eilig?

Moment…

Ganz plötzlich versteifte sich der Körper der Rosahaarigen und ließ augenblicklich auch den Uzumaki innehalten und vom intensiven Zungenspiel aufblicken.

Nein…

Nicht das Schlafzimmer…

„Was ist?“

Der fragende und so unschuldige Ausdruck im klaren Blau des jungen Mannes verpasste dem Herzen der Haruno einen schmerzvollen Stich.

Was los war?

Vieles…

Um genauer zu sein:

Viel zu viel!

Nicht nur hatte seine Ungeduld sie mit einer unangenehmen Präzision sofort wieder an die vorherige Nacht zurück erinnert…

Nein…

Auch wurde ihr mit einem Mal bewusst, dass ihr Bett wohl genau in diesem Moment der letzte Ort war, wo der blonde Fußballer sich aufhalten sollte.

Denn da war ja immer noch der Geruch…

Der Geruch, der noch immer in den Laken gefangen war…

Dieser würde sicherlich nicht unbemerkt an Naruto vorbeiziehen.

Und sie war sich mehr als sicher, dass er sehr wohl seinen eigenen Duft von dem eines anderen Mannes unterscheiden könnte.

Bei ihrem Glück war er höchstwahrscheinlich sogar sehr wohl mit dem Parfum seines besten Freundes bekannt.

Nein…

Nicht das Schlafzimmer…

Innerlich hoffte die Nachwuchsdesignerin, dass sie selbst von dem Geruch verschont geblieben war.

Sie hatte schließlich mehrer Stunden wie unter Drogen ihren Körper an die Laken gepresst.

Doch scheinbar schien der Blonde noch nichts bemerkt zu haben.
 

„Weißt du, ich wollte mir gerade etwas zu essen machen…“

Sie wusste nicht, ob es ihre leise und schüchterne Tonlage oder einfach nur die Tatsache war, dass er eine ungewöhnliche Schwäche für Essen hatte…

Sie wusste es wirklich nicht…

Aber plötzlich hatte sich wieder einmal ein breites Grinsen auf seine Lippen gelegt und überraschend gutgelaunt führte der 21-jährige sie in die ihm inzwischen gut bekannte Küche.

Na dann…

Lächelnd beobachtete die Rosahaarige, wie der Uzumaki sich gleich höchst motiviert dazu aufmachte, ihre Schränke und den Kühlschrank zu durchwühlen, während sie sich einfach mit verschränkten Armen an den Küchentisch lehnte.

Gedankenverloren verfing sich ihr Blick in dem blonden, scheinbar nicht zu bändigenden Haarschopf.

Vielleicht sollte sie einfach vorschlagen, heute wieder bei ihm zu schlafen.

Auch wenn das ganze etwas seltsam erscheinen sollte.

Sie waren ja schließlich schon hier bei ihr.

Aber das Wichtigste war für den Moment zumindest einmal, dass sie so viel Platz wie möglich zwischen den Fußballer und ihr Schlafzimmer brachte.

Dann könnte sie mit klarem Kopf den nächsten Schritt planen.

Wo das alles hinführte?

Darüber war sie sich selbst noch nicht so wirklich im Klaren.
 

„Was machst du in exakt neun Wochen?“

Ein überraschter Ausdruck erschien bei diesen Worten in den grünen Augen der 21-jährigen, während ihr Blick immer noch auf dem strohblonden Haar ruhte.

Naruto durchsuchte nach wie vor sämtliche Schränke und sortierte hier und da mal etwas aus.

In neun Wochen?

Sakura war nie ein sehr organisierter Mensch gewesen.

Sie bevorzugte eher die spontane Variante und entschied meistens erst in letzter Sekunde.

Wie sollte sie also jetzt schon wissen, was sie in neun Wochen vorhatte?

Für sie schien dieses Datum noch in einer nicht greifbaren, nebligen Zukunft zu sein.

„Ähm… nichts?“

Breit grinsend und mit einer Nudelpackung unter dem Arm drehte sich der Uzumaki zu der immer noch verwirrt dreinschauenden Designerin um und lehnte sich lässig gegen die helle Arbeitsplatte.

„Dann gehst du mit mir auf eine Hochzeit…“

Hochzeit…

War da nicht etwas gewesen?

Augenblicklich war die Erinnerung an ihre eigene Einladung wieder präsent in ihrem Gedächtnis.

Natürlich…

Das hatte sie ja fast schon wieder vergessen.
 

Unschuldig lächelnd blickte sie dem gutgelaunten Fußballer entgegen.

„In neun Wochen sagst du?“

Eifrig nickend bestätigte der 21-jährige die kurze Frage seiner Gegenüber und blickte ihr nach wie vor erwartungsvoll entgegen.

Die Gesichtszüge der jungen Frau wurden mit einem Mal um einen Tick sanfter und etwas schon fast mitleidiges hatte sich in das smaragdfarbene Grün geschlichen.

„Tut mir leid… ich hatte es schon fast vergessen, aber da bin ich selbst auf eine Hochzeit eingeladen. Sehr gute Freunde aus meiner Kindheit heiraten in Italien…“

Mit einem kräftigen Ruck hatte sich plötzlich der Blonde bei diesen Worten der 21-jährigen von der Platte abgestoßen und war mit einem schon beinahe ungläubigen Ausdruck im klaren Blau auf die sitzende Haruno zugeschritten.

Sein Grinsen war genau in diesem Moment in seinen eher neutral gehaltenen Gesichtszügen nicht mehr aufzufinden.

Kaum merkbar versteifte sich der gesamte Körper der Rosahaarigen, als sie etwas genauer das Gesicht ihres Gegenübers studierte.

Was war denn plötzlich in den Profifußballer gefahren?

Glaubte er ihr etwa nicht?

Dachte er etwa, sie hätte nur einen Vorwand gesucht, um ihn nicht auf eine Hochzeit zu begleiten?

Was wollte er?
 

„Italien? Seltsam… mein Freund heiratet ebenfalls in Italien…“

Nur wenige stille Momente später kam der beiderseits bekannte Name zur exakt selben Zeit über die Lippen der beiden Anwesenden.

Als hätten sie sich zuvor abgesprochen gehabt.

„Neji Hyuga…“

Diese äußerst suspekte Synchronität entlockte den beiden 21-jährigen ein kurzes und in der geräumigen Küche widerhallendes Lachen.

Kaum zu glauben…

Schon seltsam, wie klein die Welt im Endeffekt doch war.

„Da haben wir doch tatsächlich teilweise denselben Freundeskreis… woher kennst du denn Neji persönlich? Kennt ihr euch im Fußball etwa alle untereinander?“

In seine Gesichtszüge war abermals – schon zum zweiten Mal in solch einem kurzen Abschnitt – etwas Ungläubiges geschlichen.

„Du gehörst wohl nicht zu den Anhängern des Promi Klatsch und Tratsches… Es ist gar nicht mal so lange her, dass Sasuke und ich Teamkollegen von Neji beim AC Mailand waren.“

Bei den Worten des Blonden weiteten sich augenblicklich die Augen der Rosahaarigen und abermals verspannte sich ihr gesamter Körper.

Was?

Nein…

DAS durfte keineswegs wahr sein!

Es war nicht wirklich die Information über den Vereinswechsel, die die junge Designerin so aus der Bahn warf.

Nein…

Es war viel eher die Nennung des Namens gewesen, der inzwischen schon einen Stammplatz in ihrem Kopf eingenommen hatte.

Sasuke kannte den Hyuga also ebenfalls?

Hieß das etwa…

„Ist Sasuke also auch eingeladen?“

Die Worte hatten ihre Lippen verlassen, bevor sie sich überhaupt hatte stoppen können.

Etwas angeschlagen blickte die Rosahaarige dem blonden Uzumaki entgegen, welcher mit einem Mal sehr nachdenklich erschien.

Oh nein…

Hatte ihr plötzliches Interesse an der Lage des Schwarzhaarigen sie in irgendeiner Weise verraten?

Verdammt…

Warum hatte sie auch gefragt, ohne zunächst über die Wirkung ihrer Worte nachzudenken?
 

Doch bei den folgenden, recht nachdenklich klingenden Worten des 21-jährigen entspannten sich nach und nach wieder ihre einzelnen Körperteile.

„Hmm… das weiß ich eigentlich überhaupt nicht. Aber ich glaube wohl eher nicht. Neji und Sasuke haben sich nie wirklich gut verstanden. Sie besitzen beide viel zu viel Stolz, als dass sich da irgendwann einmal so etwas wie Freundschaft entwickeln könnte. Und selbst wenn der ungewöhnliche Fall eingetreten wäre, dass Sasuke tatsächlich eine Einladung in seinem Postfach gefunden hat… glaub mir, den würden keine zehn Pferde zu dem Hyuga bringen…“

Erleichtert atmete Sakura so unauffällig wie möglich aus.

So war das also…

Die beiden konnten sich auf den Tod nicht ausstehen.

Die Rosahaarige konnte sich nur zu gut an die äußerst starke Persönlichkeit des dukelhaarigen Hyugas erinnern.

Und scheinbar war der schwarzhaarige Uchiha also von der gleichen Sorte.

Aber wie sollte sie so etwas denn auch wissen?

Denn den attraktiven Fußballer kennengelernt…

Nein…

Das hatte sie sicherlich nicht.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Mit einem leicht verängstigten Ausdruck in den ungewöhnlich hellen Augen eilte die 20-jährige Hyuga mit schnellen Schritten durch eine matt beleuchtete Straße.

Sie hätte doch ein Taxi nehmen sollen…

Zu diesen Uhrzeiten war es für eine junge Frau keineswegs mehr sicher auf den sonst so belebten Straßen Barcelonas.

Sie befand sich momentan zwar nicht im schlimmsten Viertel der großen Stadt, aber doch war dieser Weg tagsüber um einiges angenehmer.

Die gräulichen Häuserfassaden warfen ungewöhnlich große Schatten und tauchten den größten Teil der unbelebten Straße in eine undurchdringliche Dunkelheit.

Kopfschüttelnd erschnellte die Dunkelhaarige ihren Gang und versuchte erfolglos das laute Geräusch des Zusammentreffens von High Heels und Asphalt zu ignorieren.

Sie hätte wirklich nicht diesen Horrorfilm neulich im Fernsehen anschauen sollen…

Was ihre Phantasie aber auch alles mit den einfachsten und normalsten Umständen anstellen konnte…

Es war alles eine reine Kopfsache

Schon seltsam…
 

Mit einem Mal hielt Hinata in ihrer Bewegung inne und mit einem Gemisch aus Unwohlsein aber auch Neugierde fixierte sie an einer nahegelegenen Hauswand zwei in schwarze Mäntel gehüllte Männer, die sich beschäftigt zu unterhalten schienen.

Sie konnte keineswegs mitverfolgen, um was genau es sich in diesem intensiven Gespräch drehte und unter normalen Umständen hätte sie diese seltsamen Gestalten auch schleunigst und guten Gewissens weit hinter sich gelassen.

Doch da war etwas…

Alarmiert blieb ihr Blick an dem kurzen, feuerroten Haarschopf des kleineren der beiden Männer hängen.

Dieses unverwechselbare Haar…

Dieses war ihr nur allzu gut bekannt…

Augenblicklich verengten sich die sonst so großen Augen der Hyuga zu engen Schlitzen, als sie immer noch keine Anstalten machte, den Weg zu ihrer Wohnung fortzusetzen.

Was um alles in der Welt hatte Gaara an solch einem Ort…

… um solch eine Uhrzeit…

… und in solch einer Begeleitung zu suchen?

Mit einem immer noch höchst intensiven Blick konnte die 20-jährige mitverfolgen, wie die beiden Personen sich abrupt aber nach wie vor unterhaltend in Bewegung setzten und in einer schmalen, düsteren Gasse zwischen zwei sich stark ähnelnden Häusern verschwanden.

Was…

Was hatten die beiden nur vor?

Für einige Sekunden fixierte die paralysierte, junge Frau die dunkle Stelle, an welcher die Männer verschwunden waren.

Sollte sie?

Nein…

Was sie tun sollte, war weiter gehen…

… und endlich gesund und heil zu Hause ankommen.

Leicht zitternd schlang sie den dünnen, dunkelblauen Mantel etwas fester um ihren zierlichen Körper.

Ja…

Sie sollte wirklich nach Hause gehen.

Das hier war wohl am allerwenigsten ihre Angelegenheit.

Was Gaara tat und mit wem er sich herumtrieb…

Das war ganz allein seine persönliche Entscheidung.
 

Augenblicklich setzte sich Hinata wieder in Bewegung…

… und steuerte geradewegs auf die schmale Gasse zu.

Sie konnte einfach nicht anders…
 

Sooo...

Vielleicht ist euch ja auch schon so ganz nebenbei aufgefallen, dass ich einen weitern Begriff bei Genre hinzugefügt habe:

Drama!

Jaaa…

Mir ist da so eine Idee gekommen…

Also, lasst euch einfach mal überraschen :D

Bis zum nächsten Mal *wink*

Just Us

Sooooo...

Neues Kapitel ist endlich da :)

Hoffe ich habe euch - auf irgendeine Weise - befriedigen können ^^

Wünsche euch mal wieder viel Spaß ;)
 

Für einige Augenblicke verweilte die Hand der jungen Designerin in ihrem rosafarbenen Schopf.

Seide?

Nein…

Das würde einen zu starken Kontrast mit dem tiefen Blau geben, das sie für dieses Modell vorhergesehen hatte.

Abwesend nahm sie eine lange Strähne zwischen zwei ihrer zierlichen Finger.

Vielleicht doch lieber Baumwolle…
 

„Sakura, hast du soweit alle Vorbereitungen abgeschlossen? Ich möchte die Skizzen bis zur Mittagspause auf meinem Tisch vorliegen haben.“

Nicht einmal das energische Betreten des hellen Raumes noch die strikten Worte ihrer Chefin ließen die Haruno von ihrer Arbeit aufschauen.

Nach wie vor fixierten ihre tiefgrünen Augen konzentriert die vor ihr liegende Bleistiftskizze eines Unterwäschenmodells.

Das kleine Lämpchen in ihrem Kopf würde jeden Moment grell aufleuchten, davon war die junge Frau mehr als nur überzeugt.

Ihre Kreativität hatte sie noch nie im Stich gelassen.
 

„Die Skizzierarbeit ist soweit schon abgeschlossen. Du wirst das Ganze mit den zugehörigen Farb- und Stoffvorschlägen in Kürze vor die liegen haben.“

Bei den leise vor sich hingemurmelten Worten der Nachwuchsdesignerin schlich sich ein kleines Grinsen über Tsunades Lippen.

Es war wohl untertrieben zu sagen, dass sie mit Sakura schlicht und einfach zufrieden war.

Nein…

Das glich schon eher einer Beleidigung.

Während ihrer gesamten Laufbahn war bei ihr wohl noch nie eine effizientere Schülerin in die Lehre gegangen.

Tsunade schwärmte zwar hin und wieder gerne von Shizune, die sich inzwischen ebenfalls zu einer erfolgreichen und hoch angesehenen Frau im Modebereich entwickelt hatte, doch schien die Rosahaarige ihre ehemalige Schülerin inzwischen im weiten Sinne überboten zu haben.

Setzte man Sakura ein Zeitlimit für die Vollendung der Skizzen vor die Nase, lieferte sie nicht nur diese sondern gleich auch noch konstruktive Farb- und Stoffvorschläge pünktlich ab.

Das war es, was die heutige Arbeitswelt benötigte.
 

„Sehr gut. Und wo ich dich gerade hier habe…“

Noch immer keine Reaktion der 21-jährigen.

Die Arbeit schien sie tatsächlich voll und ganz verschluckt zu haben.

Doch in wenigen Sekunden würde diese Konzentration auf höchster Ebene auf die Probe gestellt werden.

Davon war Tsunade mehr als nur überzeugt.

IR Companys hat mich kontaktiert…“

Und genau da war die Reaktion, die die blonde Frau mittleren Alters erwartet hatte.

Bei den wenigen Worten hatte die Haruno augenblicklich in ihren Notizen inne gehalten und ihr Oberkörper hatte sich mit einem Mal sichtlich versteift.

Ihre Pose schien urplötzlich beinahe schon unnatürlich.

Es war wirklich beeindruckend, wie so wenige Silben die gesamte Statur der sitzenden Frau auf einen Schlag verändern konnten.
 

„Sie haben eine Anfrage auf einen Gastauftritt deinerseits in `Just Us` gestellt…“

Leicht grinsend konnte die erfahrene Designerin mitverfolgen, wie die Rosahaarige langsam den Kopf anhob.

„Ich bin mir nicht ganz sicher, in was für eine Rolle du schlüpfen sollst…“

In dem Moment, als die Augen der beiden Frauen aufeinander trafen, konnte Tsunade sicherlich ein halbes Dutzend Emotionen in diesem stechenden Grün ausmachen.

Doch etwas sprang bei einer groben Musterung sofort an die Oberfläche.

Hilflosigkeit…

„Es würde deiner Karriere einen deutlichen Schubs in die korrekte Richtung geben…“

Mit einem Mal verwandelte sich die Hilflosigkeit in eine tiefgründige Qual.

Leise seufzte die blonde Frau mittleren Alters auf.

Die 21-jährige würde darüber hinwegkommen.

Sie war schließlich Sakura, ihre überaus talentierte und reife Schülerin.

Es konnte also nicht schaden, diese Tatsachen hin und wieder auch einmal unter Beweis zu stellen.
 

Noch bevor die Roshaarige sich zu der kurzen Ansage ihrer Chefin in irgendeiner Weise äußern konnte, machte diese mit einer schnellen Bewegung auf dem Absatz kehrt und befand sich wenige Augenblicke später auch schon im Türrahmen.

„Ach… und damit du dich nicht wunderst, ich habe zugesagt.“

Mit diesen Worten war die Blondine auch schon im Gang verschwunden.

Das wohlbekannte Geräusch ihrer hohen Absätze war das einzige, mit was die paralysierte Haruno zurückgelassen wurde.
 

Das durfte doch nicht wahr sein…

Wie hatte Tsunade so etwas überhaupt nur andenken können?

Es war ja nicht gerade so, dass ihre Chefin sie nicht kannte.

Oh nein…

Sakura war sich zu zweihundert Prozent sicher, dass die blonde Frau sehr wohl über das Bescheid wusste, was sie mit ihrer kleinen `Zusage` ins Rollen gebracht hatte.

Sie hatte gewissermaßen eine Lawine ausgelöst.

Zumindest was ihre eigenen Gefühle betraf.
 

`Just Us`…

Nein…

Sie konnte keineswegs…

Es war einfach nicht möglich…

Und das hatte vielerlei Gründe.

Nicht nur war sie sich sicher, dass sie schauspieltechnisch eine Null war…

… die Erinnerung an eine miserable Schulaufführung brannte bis zum heutigen Tage in ihrem Gedächtnis…

… sondern lag der eigentlich kritische Punkt in der prominenten Besetzung der angesagten Teeniesoap.
 

Tsunade war also noch im Ungewissen, welche Rolle sie besetzen sollte?

Die eigentliche Frage war ja sowieso erst einmal, warum man eigentlich auf die absurde Idee gekommen war, sie für eine Gastrolle anzuheuern.

Wer würde denn bitteschön davon profitieren?

Das Publikum sollte sicherlich dank ihrer schauspielerischen Leistung der letzte Kandidat dafür sein.

Also kam nur eine einzige Person in Frage:

Der rothaarige Favorit der gesamten Serie.

Hatte Gaara in dieser Angelegenheit wirklich die Fäden in der Hand gehabt und sie selbst vorgeschlagen?

Hatte er tatsächlich solch eine Machtposition eingenommen?

Aber warum sollte er dies überhaupt initiieren?

Schnell fuhr sich Sakura durch das lange Haar und stöhnte einmal genervt auf.

Langsam verstand sie überhaupt nichts mehr.

Und wie die Rosahaarige ihre Chefin kannte, hatte diese sie höchstwahrscheinlich schon vertraglich an diese ganze Geschichte gefesselt.
 

Warum passierte ihr das alles nur?

Als hätte sie nicht schon selbst genug Probleme zu bewältigen.

Das hatte ihr gerade noch gefehlt.

Ein Nervenzusammenbruch schien plötzlich in einer nicht allzu weitentfernter, recht greifbaren Zukunft zu schwirren.

Ein weiterer, gequälter Seufzer hallte in dem verlassenen Raum wider.

Doch davon durfte sie sich keineswegs unterkriegen lassen.

Er sollte dies niemals vollbringen.

Sie musste und würde auch über dem Ganzen stehen.

Schließlich war sie schon verdammte 21 Jahre alt.

Langsam wurde es Zeit, sich auch entsprechen zu benehmen.

Da würde sie mit einem emotional ungewissen Exfreund schon zurechtkommen müssen.
 

Sie hoffte nur für das eigene Wohl des Sabakunos, dass er sie nicht in eine allzu romantische oder intime Rolle gesteckt hatte.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Hast du Hinata gesehen?“

Verwundert blickte Sakura von der knallgrünen Kaffeetasse auf, die sie nun schon seit geschlagenen zehn Minuten unentwegt angestarrt hatte.

Hinata?

Langsam musterten die fragenden Augen der Rosahaarigen die ernst erscheinenden Gesichtszüge der blonden Yamanaka.

„Ich ähm… Ino, ich habe sie heute noch überhaupt nicht gesehen. Sollte sie irgendwo Bestimmtes sein?“

Schon fast dramatisch seufzte das blonde Model auf und ließ sich elegant gegenüber von Sakura an dem kleinen Tisch in der gemütlichen Cafeteria nieder.

„Na… wäre nicht schlecht, wenn sie uns einmal die Ehre erweisen würde, den Arbeitsplatz mit ihrer Präsenz zu bereichern. Ich musste heute alleine unter den äußerst kritischen Blicken von Jordi mir die neuen Stoffe an den Körper anstecken lassen. Du hast keine Ahnung, was dieser Mann schon wieder für Sprüche von sich gegeben hat. Ich sage dir, ihm würde ich nicht gerne abends alleine auf der Straße begegnen.“

Mit einem müden Ausdruck in dem sonst so strahlenden Grün richtete Sakura ihren Blick wieder auf die beinahe leere Tasse.

„Vielleicht hat sie sich heute nicht besonders wohl gefühlt. Langsam wird es ja wieder kälter, wahrscheinlich hat sie sich mit diesen kühlen Winden etwas eingefangen…“

Nun war es an Ino, ihre rosahaarige Freundin etwas kritischer als sonst zu mustern.

Diese Abwesenheit sah der 21-jährigen überhaupt nicht ähnlich.

Und wirklich zu ihr passen tat sie es auch nicht so recht.

Und wenn Sakura auch noch anfing vor sich hin zu philosophieren, konnte sowieso etwas nicht mit rechten Dingen vor sich gehen.

„Alles in Ordnung, Süße?“

Diesmal ließ die Angesprochene ihren Blick auf der Tasse ruhen, während sie mit einem Finger langsam und mit einer beinahe hypnotischen Bewegung den dicken Rand entlangfuhr.

„Tsunade hat mich da in etwas hineingeritten…“
 

Noch während der kurzen Zusammenfassung von Seiten der Rosahaarigen hatten die Gesichtszüge des blonden Models eine Art nachdenkliche Aura angenommen.

„Das heißt also, dass du demnächst im Fernsehen in `Just Us` neben Gaara zu sehen sein wirst. Wenn ich nicht gänzlich daneben liege, wird doch die momentane Staffel komplett in und um Barcelona herum gedreht. Das klingt… interessant… Glaubst du, dass du eine Liebesszene mit ihm bekommen wirst?“

Augenblicklich verdunkelten sich die Gesichtszüge der 21-jährigen.

Nicht etwa wegen den Worten ihrer blonden Freundin, sondern schlicht und einfach weil Inos erster Gedanke exakt derselbe wie ihr eigener gewesen war.

War es etwa normal, dieses mögliche Geschehen an die erste Stelle zu setzen?

Oder interpretierte sie einfach viel zu viel in diesen Gastauftritt hinein?

Aber was war denn eigentlich Gaaras wirkliche Absicht?

Und konnte man eigentlich einfach so von vorne herein davon ausgehen, dass das Ganze überhaupt die Idee des Sabakunos gewesen war?

Vielleicht war alles nur ein dummes Missverständnis und die Leute vom Set brauchten für diese eine Folge wirklich nur eine Designerin…

… warum auch immer…
 

Aber sie musste damit aufhören.

Aufhören, dem Rothaarigen Dinge zu unterstellen, die er höchstwahrscheinlich in seinem jetzigen Zustand nicht einmal mehr andenken würde.

Genau wie sie selbst war er über sie hinweggekommen.

Denn sie war über ihn hinweggekommen.

Es schadete nie, sich das selbst hin und wieder einmal zu wiederholen.

Und er hatte es ebenfalls vollbracht.

Damit sollte sie überaus zufrieden sein.

Niemand konnte einen anhänglichen Exfreund gebrauchen.

Zu wissen, dass man immer noch auf eine unbeschreibliche Weise geliebt wurde…

Das war natürlich… ein schönes Gefühl, keine Frage!

Aber nein…

Genauso wie es schön war, war es auch einfach nur traurig.

Erbärmlich…

Ja…

Erbärmlich war hier sicherlich das passende Wort.

Man konnte sich keineswegs durch solche Gefühle am Leben erhalten.

In solchen Gefühlen gewissermaßen baden…

So etwas konnte und sollte sie einfach nicht brauchen.

Sie brauchte es wirklich nicht…

Sie musste dringend damit aufhören.
 

„Nun ja, wie dem auch sei… ich glaube, ich bin bald wieder Single.“

Themenwechsel?

Augenblicklich wanderte eine von Sakuras Augenbrauen in die Höhe.

Nun gut…

Das war eben Ino.

Jedes Gespräch mit dieser Blondine würde im Endeffekt bei ihr landen.

Und eigentlich tat es ihr auch selbst mehr als nur gut, über etwas komplett anderes zu reden.

Sie brauchte dringend neue Gedanken, die ihren Kopf für eine Weile in vollkommen anderen Dimensionen arbeiten lassen würden.
 

Kurz räusperte sich die junge Haruno, bevor sie sich zu der beinahe dahin geklatschten und so gleichgültig klingenden Aussage ihrer Freundin äußern konnte.

„Würdest du dich vielleicht dazu herablassen, mich da etwas genauer aufzuklären?“

Kurz zuckte die Abgesprochene mit den Schultern, bevor sie auf eine tonlose Art in ihrer Erzählung fortfuhr.

„Anfangs war es mit Shikamaru ja noch ganz witzig und aufregend, aber langsam scheint es mir, als wären ihm andere Dinge wichtiger. Gestern hat er unser Date abgesagt, einfach so aus dem Nichts heraus.“

Großer Fehler.

Man brauchte die blonde Yamanaka nicht einmal mehr gut zu kennen um zu wissen, dass man mit solch einer Aktion ihre Grenzen im höchsten Rahmen überschritten hatte.
 

Schnell huschte ein leichtes Grinsen über die vollen Lippen der 21-jährigen.

Der braunhaarige Fußballspieler würde wohl bald das blonde Model nur noch in Zeitschriften bewundern können.

Nun ja…

Daran war der Nara dann wohl selbst Schuld.

Aber das Verhältnis zwischen den beiden war ja ohnehin dafür bestimmt gewesen, nicht wirklich von Dauer zu sein und auf rein körperlicher Basis zu bestehen.

Wie hatte es Ino doch noch einmal genannt?

Erotisches Techtelmechtel?

Abermals schlich sich ein Grinsen über die schön geschwungenen Lippen der 21-jährigen.

Was für eine absurde Wortkombination.

Aber sie traf den Nagel direkt auf den Kopf.

Sollte Sakura also das, was da zwischen ihr und dem schwarzhaarigen Uchiha geschehen war etwa in dieselbe Kategorie einstufen?

Aber bei der blonden Yamanaka hatte kein zweiter Mann existiert, der liebevoller und fürsorglicher nicht hätte sein können.

Bei Ino hatte kein zweiter Mann existiert, der vollkommen im Ungewissen tappte.

Bei dem Model hatte kein zweiter Mann existiert, mit welchem eine gut funktionierende und perfekt harmonierende Beziehung von äußerster Wichtigkeit war.

Nein…

Dieser Mann existierte wohl nur in Sakuras eigenem, vollkommen aus den Bahnen geratenem Leben.

Und wie waren ihre Gedanken eigentlich schon wieder bei Sasuke gelandet?
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Nein Jiraiya… jetzt habe ich dafür wirklich keine Zeit.“

Genervt drehte sich Tsunade von dem Weißhaarigen weg und ging mit schnellen Schritten auf ein großes Regal zu.

Dass dieser Mann aber auch immer vorbeischauen musste, wenn sie es gerade am wenigsten brauchen konnte.

Mit einem leisen Seufzer fischte die Blondine einen schweren Ordner aus einem der höheren Fächer.

„Tu doch nicht so, als würdest du dich nicht freuen, mich endlich wieder zu sehen.“

Das leise vor sich hingemurmelte `Träum weiter` der inzwischen beschäftig dreinschauenden Designerin ignorierte der hochgewachsene Mann gekonnt, während er sich gähnend in den schwarzen Ledersessel schmiss, die Beine auf den polierten Arbeitstisch hochlegte und diese mit einer beinahe schon übertriebenen Lässigkeit überschlug.
 

Ein kurzer Blick über ihre Schulter reichte vollkommen aus, um Tsunade ein unverständliches Grummeln aus der Kehle zu locken.

„Wenn ich nachher irgendeinen Dreckfleck finde, dann verdonnere ich dich dazu, das ganze Büro zu säubern. Und zwar für den gesamten nächsten Monat.“

Ein lautes, tiefes Lachen hallte bei diesen Worten im geräumigen Zimmer wider, was die Gesichtszüge der blonden Frau mittleren Alters augenblicklich um noch einen Tick verdunkeln ließ.
 

„Heute wohl mit dem falschen Bein aus dem Bett gestiegen?“

Mit gefallenen Mundwinkeln und zu schmalen Schlitzen geformten Augen drehte sich die Angesprochene zu dem grinsenden Weißhaarigen mit einer schnellen Bewegung um, sodass einige Blätter aus dem schweren Ordner in ihren Händen auf den Boden segelten.

„In zwei Wochen muss eine einwandfreie Modenschau stattfinden. Das heißt also, dass noch exakt eine Woche Zeit ist, um die Vorbereitungen abzuschließen und wir haben noch nicht einmal die Stoffe bestellt. Also, was willst du?“

Keine Anstalten zeigend, weder die Beine von dem Tisch noch das standhafte Grinsen zu entfernen, fuhr Jiraiya in einer sachlichen Tonlage fort.

„Ich frage mich, was du so in neun Wochen von heute vorhast.“

Mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck drehte sich Tsunade wieder von dem sitzenden Mann weg und ging abermals auf das immense Regal zu.

„Ich bin sicherlich beschäftigt, krank und/oder habe einen Familiennotfall…“

„Ach komm schon, gib mir wenigstens eine Chance!“

Die leise Bitte in der Tonlage des weißhaarigen Mannes ließ die Designerin abermals aufseufzen und mit einer langsamen und beinahe schon zögerlichen Bewegung drehte sie sich wieder zu diesem herum.
 

„Also gut, was ist in neun Wochen? Ein Konzert? Dein Geburtstag?“

Bei diesen gleichgültig erscheinenden Worten wurde das Grinsen augenblicklich um einen Tick breiter und mit einem wachsamen Blick verschränkte Jiraiya die Arme hinter seinem Kopf.

„Ich hoffe doch im Ernst, dass du weißt, wann mein Geburtstag ist. Aber nein, ich möchte dich auf eine Hochzeit mitnehmen. Der Sohn eines alten Freundes heiratet in Italien. In Mailand, um genauer zu sein. Ich weiß doch, wie sehr du Italien liebst…“

Bei den Worten des Weißhaarigen entspannten sich augenblicklich die Gesichtszüge der Angesprochenen und mit wenigen Schritten hatte sie den Abstand zwischen sich und Jiraiya merklich verringert.

Schweigend ließ sie den schweren Ordner auf die Arbeitsplatte direkt neben die schwarzen Stiefel sinken.

Aber noch immer hatte die blonde Frau mittleren Alters kein Wort von sich gegeben.

„Na, was meinst du?“

Was sie meinte?

Brauchte er das überhaupt noch zu fragen?

Verdammt, sie wurde gerade eben nach Italien eingeladen!

Nach Italien!

War diese Frage dann nicht vollends unangebracht?

Vor allem, wenn man sie so gut kannte wie der Weißhaarige es tat…
 

Mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck blickte Tsunade ihrem alten Freund entgegen.

„Ich… lasse es mir durch den Kopf gehen…“

Natürlich gab es hierbei nichts mehr zu überlegen.

Die Antwort stand doch schon jetzt glasklar fest.

Schon als er das erste Mal das Thema aufgegriffen hatte.

Doch ihm das so direkt unter die Nase zu reiben…

Nein…

Das war sicherlich nicht ihre Art.

Und dem standhaften Grinsen nach zu urteilen, brauchte Jiraiya auch überhaupt keine andere Antwort.

Er wusste es doch ebenso gut wie sie selbst.

Ciao, Bella Italia…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Ich habe keine Ahnung, von was du da redest! Ich habe ihr keinen Heiratsantrag gemacht. Warum sollte ich so etwas Absurdes überhaupt andenken?“

„Da würden mir doch gleich einmal tausend Gründe entfallen… Verdammt!!!
 

„CUT!“
 

Genervt aufstöhnend fuhr sich Gaara durch das feuerrote Haar und widmete seinem inzwischen nervös hustendem Serienpartner einen herablassenden Blick.

Was war denn bitte so verdammt schwer an so einem einfachen Satz?

Bei der wievielten Aufnahme waren sie inzwischen angelangt?

Dieser Typ war doch in jeder Hinsicht ein hoffnungsloser Fall.

Er fragte sich wirklich langsam, wie dieser überhaupt die Schauspielschule bestanden hatte und dann tatsächlich auch noch einen Job bekommen konnte.

Das würde wohl für ewig ein unlösbares Mysterium bleiben.
 

Mit einem kurzen Handzeichen machte der Sabakuno den Leuten am Set klar, dass er eine kleine Pause benötigte.

Und höchstwahrscheinlich sein nun nicht gerade sanft fluchender Schauspielkollege ebenfalls.

Mit schnellen Schritten näherte sich der Rothaarige der Nahrungsecke und fischte sich mit einer flüssigen Bewegung eine Wasserflasche aus dem großen Kühlschrank.

Wenn das heute noch so weiter ging, könnte er bald schon für nichts mehr garantieren.

Dieser verdammte Typ sollte sich endlich gefälligst zusammenreißen, damit sie die Szene im Kasten hatten.

Am besten noch vor Sonnenuntergang…

Der kleine Hoffnungsschimmer auf einen besseren Tag schien wohl immer mehr zu verblassen.

Keine Chance auf einen weitern, entspannten Verlauf…
 

„Hey Gaara! Ich soll dir vom Chief sagen, dass wir für morgen eine Zusage bekommen haben.“

Augenblicklich hielt der Angesprochene in seiner Bewegung inne und ließ die Flasche, die er kurz zuvor noch angesetzt hatte, wieder langsam sinken.

Mit einem prüfenden Blick musterte der 23-jährige den jungen, strohblonden Mann, der ihm die Nachricht überbracht hatte.

„Tatsächlich?“

Euphorisch nickend trat der Angesprochene an den mit Knabbersachen überfüllten Tisch heran und stopfte sich auch sogleich einen viel zu großen Muffin in den Mund.

Leicht angewidert verzog der Rothaarige bei diesem Anblick das Gesicht und wendete sich auch schon keinen Augenblick später wieder seiner Wasserflasche zu.
 

Sie hatte also zugesagt…

Kaum zu glauben.

Er hatte es ehrlich gesagt schon fast nicht für möglich gehalten.

Vielleicht hatte er die Rosahaarige einfach komplett falsch eingeschätzt.

Menschen konnten sich ändern.

Sie dachte sich sicherlich nicht viel dabei…

Wahrscheinlich sah sie in diesem Gastauftritt nur eine weitere Möglichkeit, um ihr Ansehen um noch ein gutes Stück anzuheben.

Denn so war sie doch…

Sakura war dieser ganze Ruhm schlicht und einfach zu Kopf gestiegen.

Na dann würde man doch einmal sehen, wie gut sie mit der kommenden Herausforderung zurechtkommen würde.

Und wenn sie ihren blonden Schönling mitschleppte…

… umso besser.
 

Er konnte es kaum erwarten, dass der morgige Tag anbrechen würde.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Mit einem schrillen Geräusch meldete sich das schnurlose Telefon und hallte unangenehm in dem geräumigen Zimmer und ihren Ohren wider.

Sie brauchte dringend einen neuen Klingelton, wenn sie nicht in einem viel zu ruhigen Moment an einem Herzinfarkt krepieren wollte.

Wenn sie nur diese verdammte Anleitung nicht verlegt hätte…

Einmal kurz gequält aufstöhnend ließ Sakura ihre langen Haare wieder locker über die Schulter fallen und gab den erbärmlichen Versuch auf, eine einigermaßen ansehnliche Frisur auf die Schnelle zu kreieren.

Kurz bevor sie zum nervtötend klingenden Telefonhörer griff, schlichen sich ihre smaragdfarbenen Augen zu dem digitalen Wecker auf ihrem Nachttisch.

Um Gottes Willen…

Sie hatte noch gute zehn Minuten Zeit, bevor sich Naruto rechtzeitig oder auch nicht vor ihrer Wohnungstüre positionieren würde.

Seine Pünktlichkeit variierte seltsamerweise immer wieder in einem unregelmäßigen Rhythmus.

Wenn sie also Pech hatte, würde er heute tatsächlich zeitig bei ihr antanzen.
 

Seufzend betätigte die Rosahaarige die grün leuchtende Sprachtaste.

„Ja?“

„Sa… Sakura?“

Eigentlich hätte die Rosahaarige bei dieser Antwort nur genervt die Augen verdreht.

Wer sollte denn bitte sonst in ihrer Wohnung zum Telefonhörer greifen?

Aber die etwas hilflos klingende Tonlage ihrer dunkelhaarigen Freundin ließ sie augenblicklich die Stirn runzeln.

Was war das?

Hatte Hinata ihre unbeholfene Art nicht schon seit Jahren hinter sich gelassen?

„Hina, alles klar bei dir? Warum warst du heute nicht in der Firma?“

„Ich… mir ging es nicht ganz so gut… hast du vielleicht gerade etwas Zeit?“

Leise seufzend ging die 21-jährige auf den großen Standspiegel zu und ließ ihren Blick kritisch über ihre Reflektion wandern.

„Naruto wird jede Minute hier sein. Aber, ist es etwas Wichtiges? Um was geht es denn?“

„Naja, also… es betrifft… Gaara…“

Gaara?

Augenblicklich ließ die Angesprochene mit einem perplexen Blick die linke Hand langsam sinken, die sich noch kurz zuvor in ihrem langen Haar verfangen hatte.

Ihre Freundin wollte mir ihr über den Sabakuno reden?

Und auch noch in solch einer Tonlage?

„Was… was ist mit ihm?“

„Ich weiß überhaupt nicht, wie ich das jetzt sagen soll… aber ich glaube, Gaara hat ein ernstes Problem…“
 

Ihr Exfreund hatte also ein Problem…

Das musste nichts heißen.

Vielleicht war Mel, der geliebte Familienhund gestorben oder unter Umständen war sein Kanarienvogel Billy schwer krank und nun war der Rothaarige eben schwerwiegenden Depressionen hilflos ausgesetzt.

Alles war möglich.

Doch bitte…

Sollte er bloß keine solchen Probleme haben, die sie selbst ernsthaft in Sorge stürzen lassen würden.
 

Nervös zwirbelte die junge Designerin immer wieder eine lange Strähne zwischen zwei Fingern hin und her.

„Ein Problem?“

„Ein… ein Drogenproblem“
 

Der kurze Schweigemoment an beiden Enden der Leitung wurde augenblicklich durch das viel zu schrille Geräusch der alten Türklingel durchbrochen und ließ die beiden jungen Frauen hörbar aufschrecken.

Etwas hilflos warf die Rosahaarige einen flüchtigen Blick über die Schulter Richtung Flur, bevor sie wieder zum Reden ansetzte.

„Hör zu, ich rufe dich sobald ich kann wieder an. Es tut mir Leid, dass mir jetzt die Zeit dafür fehlt…“
 

Und ohne auf eine Antwort zu warten, legte Sakura schnell auf und warf das Telefon mit einer abrupten Bewegung auf das nahestehende Bett.

Beinahe schon, als hätte sie sich an dem weißen Hörer verbrannt…

Wunderbar…

Perplex stolperte die Rosahaarige durch das hell gestrichene Zimmer und machte mit geweiteten Augen im Türrahmen Halt, wo sie kraftlos mit einer Hand versuchte, ihr komplettes Gewicht zu stützen.

Jetzt mal im Ernst…

Warum passierte ihr das alles nur?

Wollte sie jemand bestrafen?

Wenn es einen Gott da draußen gab, hatte er wahrscheinlich allen Grund dazu…

Doch als überzeugte Agnostikerin, musste es für Sakura einen anderen Grund geben.
 

`Gaara hat ein ernstes Problem… ein Drogenproblem…`
 

Das konnte nicht wirklich momentan passieren.

Es musste einfach ein Missverständnis sein.

Mit einer gequält langsamen Bewegung schloss die 21-jährige die Augen und griff sich an den nun dröhnenden Kopf.

Nicht Gaara…

Ein erneutes, viel zu lautes und beinahe schon ungeduldiges Klingen ließ die schweren Lider mit einem Mal wieder aufspringen.

Sie konnte jetzt nicht darüber nachdenken…

Dazu hatte sie einfach nicht die Kraft.

Nicht jetzt…

Nicht heute…

Spätestens morgen…

… wenn sie ihm am Set unter die Augen treten musste.
 

Mit wenigen, instabilen Schritten hatte die junge Designerin die Türe erreicht und diese mit einer schnellen Bewegung auch schon geöffnet.

Vor ihr stand wie zu erwarten ein breit grinsender, strohblonder Fußballer, welcher mit dem Oberkörper lässig im Türrahmen lehnte.

Naruto verschwendete keinen Augenblick, sich etwas zu seiner leicht durch den Wind erscheinenden Gegenüber hinunterzubeugen, ihr zierliches Gesicht in die große, linke Hand zu nehmen und ihr Lippen mit einem intensiven Kuss zu versiegeln.

Dass dieser nur halbherzig erwidert wurde, entglitt dem 21-jährigen gänzlich.

„Na, können wir aufbrechen?“

Mit einem beinahe leeren Blick schaute die Rosahaarige zu ihrem konstant grinsenden Freund hinauf und wanderte mit ihren grünen Augen über die markanten und männlichen Gesichtszüge.

„Klar…“
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Sakura…

Sakura…

SAKURA!
 

Realisierte sie denn nicht, wie ernst die Lage war?

Frustriert fuhr sich die junge Hyuga durch das lange, dunkle Haar und seufzte einmal gequält auf.

Sie dachte also, dass ein nicht zu erwähnenswerter und jederzeit wiederholbarer Abend mit dem blonden Fußballer wichtiger war, als die ernsthaften Schwierigkeiten, in denen ihr Exfreund - und nebenbei auch einer ihrer besten Freunde aus Kinder- und Jugendtagen - steckte?

Das durfte doch nicht wahr sein…

Was war nur mit der Rosahaarigen los?

So war sie doch sonst nicht…

Hatte sie sich denn wirklich so schlagartig geändert?

Aber wann?

Und warum?

Nein…

Es musste etwas anderes sein.

Das war nicht Sakuras Art.

Das war nicht die Sakura, die sie kannte und so sehr liebte.

Sie hoffte nur, dass ihre rosahaarige Freundin sich wirklich bald melden würde.

Sie musste einfach mit irgendjemand reden.

Bestenfalls eben mit der 21-jährigen selbst.
 

Augenblicklich lief Hinata ein eiskalter Schauer über den Rücken, der ihre gesamte Statur mit einem Mal erstarren ließ.

Nicht auszudenken, wenn Gaara sie gestern Abend gesehen hatte.

Abwesend strich die junge Frau ihrem inzwischen schnurrenden Kater durch das dichte, rötliche Fell.

Aber hatte der junge Schauspieler dies wirklich?

Er schien gestern Abend so intensiv in das Gespräch mit diesem seltsamen Mann verwickelt gewesen zu sein.

Aber hatte er nicht doch einen Blick auf sie werfen können, als sie - so leise wie es eben in dieser Situation möglich gewesen war - versucht hatte, sich aus dem Staub zu machen?

Als sie verzweifelt versucht hatte, zwischen diese beiden Männer und sich selbst so viel Abstand wie Möglich zu schaffen…

… zwischen sich selbst und diese gesamte, schreckliche Enthüllung…

Und wenn er sie gesehen hatte?

Was hatte er wohl gedacht…

Dies war sicherlich eine Situation gewesen, die er mit keinem Außenstehenden jemals hätte teilen wollte.

Wie würde er also reagieren, wenn sie ihm das nächste Mal begegnen würde?

Ihm alleine unter die Augen treten würde?

Darüber wollte sie erst überhaupt nicht weiter nachdenken.
 

Gaara hatte sich nämlich seit dem dramatischen Ende zwischen ihm und Sakura drastisch verändert.

Auf welche Weise… das konnte sie so überhaupt nicht beschreiben.

Er hatte sich einfach verändert.

Vor allem psychisch…

Wie weit könnte er also gehen?

Wie weit würde er wirklich gehen?
 

Augenblicklich hielt die Dunkelhaarige in ihren Streicheleinheiten inne.

Lieber nicht darüber nachdenken…

Lieber einmal hoffen, dass er sie gestern in den späten Abendstunden mit einer komplett anderen und vollkommen fremden Person verwechselt hatte.

Wenn er sie überhaupt bemerkt hatte…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Mit einem nachdenklichen Ausdruck in den onyxfarbenen Augen schwappte der junge Uchiha mit einer monotonen Bewegung die klare Flüssigkeit in dem in seiner Hand befindlichen Glas immer wieder im Kreis umher.

Er verstand nicht so recht…

Woher kam bloß dieser in letzter Zeit ständig wiederkehrende Drang?

Zwar kannte er diesen Drang…

Ja…

Immer wenn er diesen verspürt hatte, konnte er ihn sofort nach einer Nacht mit einer Frau von sich rütteln.

Und das mit Leichtigkeit.

Was war dies also?

Warum konnte seine innere Begierde also nicht wie gewöhnlich gestillt werden?
 

Das erste Mal war er nur neugierig gewesen.

Er hatte nur herausfinden wollen, warum sein blonder Freund eine Frau verführen konnte, die scheinbar für den Schwarzhaarigen nicht bestimmt zu sein schien.

Und was war beim zweiten Mal der Auslöser gewesen?

Etwa das unverhoffte Wiedersehen auf dem Fußballplatz?
 

Wütend knallte der Schwarzhaarige das Glas auf den länglichen, tiefen Wohnzimmertisch, wobei die Mehrheit der Flüssigkeit über den schmalen Rand hinausschwappte und sich rundherum auf der dunklen Holzplatte verteilte.

Verdammt…

Was war nur los mit ihm?

Das war doch keineswegs seine Art…

Das ging vollkommen gegen seine Prinzipien.

Warum regierte nur dieser beschissene Drang in seinem Inneren; fast wie ein wildes Tier, das endlich freigelassen werden wollte.

Das die Freiheit so dringend benötigte…

Es gab also scheinbar nur einen einzigen Weg, seinen kolossalen Durst endlich zu löschen.

Weitere Gedanken konnten dann später folgen…
 

Mit einer langsamen Bewegung ließ sich der 22-jährige auf der schwarzen Ledercouch zurücksinken und strich sich abwesend durch den dichten Schopf.

Aber nicht heute…

Wenn er sich nämlich nicht verhört hatte, war heute Naruto an der Reihe.

Wollten sie heute nicht schick essen gehen?

Er musste sich also gedulden.
 

Wie lange er das durchstehen konnte, darüber war es sich selbst nicht wirklich im Klaren.

Langsam schloss Sasuke die schweren Lider und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf.

Nun hieß es also, seine Ausdauer auf die Probe zu stellen…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Einen Seven and Seven, bitte.“

Diese Stimme…

Woher kannte sie diese nur?

Augenblicklich weiteten sich die blauen Augen der Sabakuno, als sie mit einem Mal die Stimme in ihrem Gedächtnis korrekt zuordnen konnte.

Das durfte doch nicht wahr sein…
 

Mit einer schnellen Bewegung drehte sich Temari hinter dem Tresen zu einem zufrieden grinsenden Mann herum und blickte diesem mit einem genervten Blick entgegen.

„Nara… was willst du schon wieder hier?“

Bei diesen kurz angebundenen Worten wurde das Grinsen augenblicklich um einen Tick breiter, während Shikamaru sich nonchalant etwas weiter über die breite Theke zu der jungen Frau hinüberbeugte.

„Das habe ich doch eben gesagt…“

Mit einem Gesichtsausdruck, als hätte sie soeben in eine Zitrone gebissen, drehte sich die 22-jährige abrupt wieder herum und griff mit mehr Kraft als nötig nach einem langen Glas.

Was wollte er wirklich hier?

Bis vor kurzem hatte der Fußballer nicht ein einziges Mal diesen Club betreten und jetzt machte er sich hier breit, als wäre er schon seit der Eröffnung ein treuer Stammgast?

Nein…

So funktionierte das nicht.

Auch wenn er mehr Gäste als gewöhnlich mit seiner neuen Taktik in den Nachtclub ihres Bruders lockte.

Aber nein…

So funktionierte das wirklich nicht.

Und sein sicheres Grinsen konnte er auch gleich einmal zu Hause lassen.

Vor allem, wenn es ihr gewidmet zu sein schien.

Sollte der Braunhaarige sich erst einmal um die blonde Yamanaka kümmern, bevor sein Gehirn schon neue Pläne schmiedete.

Temari wusste nur zu gut, wie unangenehm Ino in solchen Angelegenheiten werden konnte.

Das wünschte sie keinem…

Obwohl es ja ihrem Gegenüber wirklich nicht schaden könnte.
 

„Wie geht es dir so? Viel los?“

Genervt verdrehte die Angesprochene die Augen und drehte sich mit dem vollen Glas zu ihrem Gegenüber wieder herum.

Mit einer schnellen Bewegung hatte die Blondine auch schon das Getränk vor der Nase des Fußballspielers platziert.

„Ist das vielleicht deine Idee von Smalltalk?“

Und da war er ja immer noch…

Der selbstsichere Gesichtsausdruck.

Warum konnte rein gar nichts was sie sagte dieses stupide Grinsen von seinen Lippen fegen?

Warum schien alles was sie selbst von sich gab, ihn auf eine primitive Art zu befriedigen?
 

Kritisch musterte die junge Sabakuno ihren Gegenüber, der sein Getränk noch nicht einmal angerührt hatte, geschweige denn diesem überhaupt Beachtung geschenkt zu haben schien.

Seine dunklen Augen ruhten nach wie vor auf ihrer Person.

Diese Entwicklung gefiel ihr ganz und gar nicht.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Nachdenklich glitten ihre smaragdfarbenen Augen über die Zeilen auf dem Skript, das sie fest umschlossen in ihren Händen hielt.

Nun ja…

Das klang wirklich nicht allzu schwer.

Sie musste also in der ersten Szene nur verwirrt durch den überfüllten Nachtclub irren und nach einem gewissen `Jacomo` Ausschau halten.

Das sah ihr sogar ähnlich…

Diese Verwirrung müsste sie höchstwahrscheinlich nicht einmal mehr vortäuschen.

Bei allem, was sich gerade in ihrem Kopf angestaut hatte, war wohl das Wort `Verwirrung` geradezu untertrieben.

Aber wer war doch gleich noch einmal dieser Jacomo?

Sie hätte wirklich vor ihrem Auftritt hier die Serie etwas genauer verfolgen müssen.

Aber wer hieß denn auch schon Jacomo?

Und mit einem Tag Ankündigung war es doch schier unmöglich, auf den neusten Stand der Teeniesoap zu gelangen.

Doch zum Glück hatte sie anfangs nicht einmal mehr einen Text zum einprägen vorgelegt bekommen.

Das hieß also im Klartext:

Ein Punkt weniger, in dem sie zu hundert Prozent scheitern und sich schrecklich blamieren würde.
 

Mit einem zögerlichen Blick schaute sie zu dem aufgebrachten Trubel vor ihrer Nase auf.

Es schien wirklich, als würden überall wo man nur hinschaute sich Menschen befinden.

Hier und da konnte man auch die wahren Schauspieler ausmachen, die von aufgescheuchten Personen umkreist wurden, welche entweder das Make-up noch ein weiteres Mal richteten oder sonstige Vorbereitungen abschlossen.

Irritiert konnte Sakura feststellen, dass ein kleiner, energischer Mann sich auch den Weg bis zu ihr hindurchgekämpft hatte und nun ohne ein Wort zu verlieren mit schnellen Griffen an ihrem kurzen, nachtschwarzen Kleid herumzupfte und hier und da etwas mit ihren Haaren anstellte, was sie nicht wirklich mitverfolgen konnte.

Was zum Teufel…
 

Mit einem hilflosen Blick wendete sich die Rosahaarige dem strohblonden Uzumaki zu, der etwas weiter entfernt an eine Säule gelehnt sie aufmerksam beobachtete.

Er hätte wirklich nicht mitkommen sollen.

Aber Naruto hatte so sehr darauf bestanden, sie an seinem freien Tag zu begleiten, dass ihr mit der Zeit einfach plausible Gegenargumente ausgegangen waren.

Sakura konnte von Glück reden, das weit und breit die Spur von dem rothaarigen Sabakuno fehlte.

Vielleicht hatte sie ja wirklich keine Szene mit ihm zu spielen.

Das wäre nämlich genau das, was sie im Moment am meisten benötigte.

Sollte doch bitte dieser Drehtag so schnell wie möglich zu Ende gehen, ohne dass sie überhaupt einen Blick auf ihren Exfreund werfen müsste.

Leise seufzte die 21-jährige gequält auf.

Das klang sogar in ihrem Kopf unmöglich und definitiv an den Haaren herbeigezogen.

Gaara war schließlich der Star dieser ganzen Show.
 

„Gut, wir wären dann soweit!“
 

Bei den lauten Worten der Regie riss der kleine Mann mit einer unerwarteten Bewegung Sakura das Skript aus den Händen und deutete mit einem eindeutigen Handzeichen daraufhin, dass sie sich endlich in Bewegung setzten sollte.

Er reagierte schon beinahe so, als hätte er ihr diese Anweisung schon seit Stunden aufgetragen.

Mit einem verwirrten Ausdruck in den grünen Augen blickte die Rosahaarige dem kleinen Mann entgegen, der ungeduldig immer wieder auf die Stelle zeigte, an welche sie sich endlich begeben sollte.

Was war nur mit diesen Leuten los?

War das etwa normal?

Perplex wanderte der Blick der jungen Designerin ein weiteres Mal zu ihrem blonden Freund, welcher nur zwinkern einen Daumen in die Höhe hielt.

Na, der hatte ja leicht reden…

Ohne dem kleinen Mann noch weitere Beachtung zu schenken, setzte sich die Haruno langsam in Bewegung.
 

Bis sie endlich den gewünschten Ort erreicht hatte, waren inzwischen schon die Lichter gedämmt worden.

Irritiert konnte die Rosahaarige mitverfolgen, wie die Menschenmasse vor ihrer Nase sich sinnig zum Klang einer plötzlich ertönenden Musik bewegte.
 

„Uuuuund… Action!“
 

Mit unsicheren Schritten stolperte Sakura bei diesen Worten durch die Kulisse eines Nachtclubs und blickte rastlos von einem Gesicht in das andere.

Sie hatte also Recht gehabt.

Die Verwirrung musste sie keineswegs vortäuschen.

Wer konnte aber nach dieser ganzen Hetze denn bitteschön nicht verwirrt sein?

Das alles war eine komplett neue Situation für sie.

Irritiert dreinschauend kämpfte sich die 21-jährige weiterhin durch die tanzende Menge.

Sie hatte gelesen, dass sie diesen `Jacomo` hier nicht finden würde, deswegen war ihre momentane Tätigkeit auch alles, was in dieser Szene von ihr abverlangt wurde.

Umso besser…

Zu viel mehr wäre sie wahrscheinlich auch nicht im Stande gewesen.
 

Mit einem Mal schreckte die junge Frau auf, als eine fremde Hand wie aus dem Nichts sich aus der Menge hinaus in ihrem Handgelenk vergriff und sie unerwarteter Weise in eine komplett andere Richtung zog.

Das nächste was die inzwischen paralysierte Haruno mitbekam war, dass sie mit einem Mal harte und so bekannte Lippen auf den ihrigen spüren konnte.

Viel zu bekannte Lippen…

Beängstigend bekannte Lippen…

Moment…

Schockiert riss Sakura die grünen Augen auf und blickte geradewegs in ein gleichfarbiges Paar, welches ihr einen undeutbaren Blick widmete.

Das…
 

„CUT! Gaara, was soll das?“
 

Mit einem unschuldigen Grinsen auf den Lippen ließ der Rothaarige augenblicklich von der paralysierten Designerin ab und strich sich mit einer lässigen Bewegung durch das auffällige Haar.

„Sorry Chief, habe diese Szene wohl mit der nächsten verwechselt…“

Mit weit aufgerissenen Augen führte die Rosahaarige ihre Hand zögerlich an ihre Lippen.

Was…

Ungläubig wanderte ihr Blick über das triumphierende Grinsen des Sabakunos, der seinen Blick nach wie vor nicht von ihr entfernt hatte und blieb schließlich in etwas weiterer Ferne an Naruto hängen, wessen blaue Augen ebenfalls weit aufgerissen waren und bei welchem die Kinnlade scheinbar unkontrollierbar nach unten geklappt war.

Nein…

Das durfte gerade nicht wirklich geschehen sein…

Das KONNTE gerade nicht wirklich geschehen sein…

Nein…

Sie halluzinierte sicherlich.

Das…

Unmöglich…
 

In all der Fassungslosigkeit war der jungen Haruno komplett der letzte Satz des rothaarigen Sabakunos entgangen.

Wenn sie nur genauer zugehört hätte, wäre ihr mit Sicherheit aufgefallen, dass dieser Vorfall an diesem Drehtag wohl nicht nur eine Ausnahmeerscheinung bleiben würde.

Dem blonden Uzumaki jedoch war dies keineswegs entgangen.
 

Uiii...

Das wars :)

Man hört sich dann im nächsten Kapitel *-*

Denn:

... to be continued ^^

Ach... und bevor ichs vergess:

Ich hoffe ihr könnt euch mit dem neuen Design der FF abfinden und seid nicht allzu enttäuscht *~*

Ich hatte einfach den plötzlichen Drang zu einem Wechsel ^^

The Upside Of A Downturn

Kurz und knackig:

Hiermit präsentiere ich euch das neuste Kapitel :)

Den ganzen Entschuldigungsunsinn für die überdimensionale Verspätung lasse ich einfach mal aus...

Viel Spaß ;)
 

„Was schauen wir uns an?“

„Hey Shika, sag bloß du hast den neusten Streifen mit Gina Wild unter die Finger bekommen!“

„Ach was, wir machen einen Pornoabend? Warum hast du das nicht gleich gesagt, dann hätte ich nicht vorhin noch schnell einen Quickie…“
 

„Leute!“

Genervt aufstöhnend ließ sich der Braunhaarige auf der großen Couch zwischen zwei seiner laut lachenden und eigentlich schon grölenden Teamkollegen nieder.

Manche der Jungs vom FC Barcelona waren vieles…

… aber sicherlich nicht aus ihrer tiefsten und schlimmsten Pubertätsphase herausgewachsen.

Wenn er einen Porno hätte anschauen wollen, hätte er dazu sicherlich nicht den halben Verein eingeladen.

Dabei brauchte er keineswegs Gesellschaft.

Manchmal fragte sich Shikamaru, ob das Gerücht von Fußballern, den vielen Kopfbällen und den schwerwiegenden Folgen wohl doch etwas Wahres an sich hatte…
 

Seufzend und sämtliche Geräusche von unreifen Männern ausblendend, blickte der Nara zu seiner rechten und entdeckte schließlich einen mürrisch dreinschauenden Sasuke, der recht steif auf einem der wenigen Esszimmerstühle saß und nur stur geradeaus blickte, um den noch schwarzen Bildschirm zu fixieren.

Wie immer diese glänzende Laune…

Langsam wanderten die dunklen Augen des 23-jährigen etwas tiefer und mit einem leichten Grinsen auf den Lippen konnte er einen gut gelaunten Uzumaki ausmachen, der es sich im Schneidersitz zu den Füßen seines besten Freundes bequem gemacht hatte.

Breit grinsend…

Augenblicklich wurden auch seine eigenen Gesichtszüge um einen Tick positiver.

Vor allem auf die Reaktion des Blondschopfes war Shikamaru mehr als nur gespannt.

Eigentlich war Naruto schon fast die Hauptperson am heutigen Abend.

Die restlichen Chaoten hatte er nur aus Höflichkeit eingeladen…
 

„Was schauen wir denn jetzt an?“

„Alter, machs doch nicht so spannend…“

„Warum verdammt noch mal mussten wir uns alle in dein kleines Wohnzimmer quetschen?“
 

Bevor der Nara noch überhaupt die Chance dazu bekam, seine eigentlich sonst recht strapazierbare Geduld zu verlieren und irgendjemand mit einem blauen Auge den Weg nach Hause einschlagen musste, räusperte sich der Braunhaarige merklich.

„Der Grund für unser kleines Treffen ist eine Notiz, die ich heute Morgen ganz zufällig im Internet entdeckt habe.“

Ohne den planlosen und verwirrten Blicken jegliche Aufmerksamkeit zu schenken, betätigte der 23-jährige den grünen Knopf auf der Fernbedienung in seiner Hand und lehnte sich laut seufzend in die Kissen zurück.
 

Let the show begin…
 

Für einige Augenblicke hatte Shikamaru es tatsächlich geschafft, jegliche Konversation einzustellen.

Beinahe jeder Fußballer im Raum schaute wie gebannt auf den breiten, mit einem Mal hell aufleuchtenden Flachbildschirm und schien sich stark zu konzentrieren, um die bewegten Bilder in seinem Gedächtnis korrekt zuzuordnen.
 

Doch die inspirierende Stille hielt wie zu erwarten nicht allzu lange an.
 

„Willst du mich verarschen?“

„Sind wir nicht ein bisschen zu alt und offensichtlich viel zu männlich für diese Teeniesoap?“

„Shika… Just Us? Wirklich?!“
 

Ohne sich von den spöttischen Kommentaren seiner gesprächigen Teamkollegin aus dem Konzept bringen zu lassen, fixierte der Angesprochene nach wie vor konzentriert den Bildschirm.

Schließlich hatte er nur davon gelesen, aber noch keineswegs selbst sich in diese Folge eingeschaut.

„Jetzt haltet einfach mal alle das Maul und werft doch einmal einen genaueren Blick auf die Besetzung der heutigen Folge…“

Abermals kehrte eine angenehme Stille in das Innere der vier Wände ein, als die Anwesenden sich diesmal mit etwas mehr Aufmerksamkeit dem laufenden Bildschirm widmeten.
 

„Hey… ist das nicht…?“
 

Oh ja…

Pablo hatte ausnahmsweise einmal mehr als nur Recht.

Mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen verfolgten die dunklen Augen des Naras die zierliche Rosahaarige, die sich in einem Nachtclub verzweifelt durch eine dichte Menschenmasse kämpfte.

Die junge Designerin sah in diesem schwarzen Fummel einfach unbeschreiblich aus.

Warum also hatte der Uzumaki ihnen allen den unerwarteten Auftritt seiner Freundin im Fernsehen verschwiegen?

Er war doch sonst auch nicht so zimperlich, wenn es um seine gleichaltrige Begleiterin ging.

Eigentlich redete der Blondschopf schon beinahe ununterbrochen von Sakura…

… und das ging ihm persönlich extrem auf den Sack

Würde der Braunhaarige Naruto nicht besser kennen, hätte er schon fast den Verdacht, dass sich auf der Gefühlsebene des 21-jährigen tatsächlich etwas geregt hatte.

Aber eigentlich konnte Shikamaru ja auch nicht behaupten, dass er seinen Freund allzu gut kannte, wenn man die verhältnismäßig kurze Zeit in Betracht zog, die er und Sasuke erst in Spanien hausten.
 

Nach wie vor grinsend schälte der Nara seine Augen von der Person der rosahaarigen Haruno, die nach wie vor nichts Besseres zu tun hatte, als durch diesen überfüllten Nachtclub zu irren.

Niemand hatte behauptet, dass die Serie inhaltlich tatsächlich irgendeine Art von Potenzial hatte.

Das war bei solchen Teeniesopas noch nie der Fall gewesen.
 

Nach wenigen Momenten landeten die dunklen Augen des 23-jährigen bei der Zielperson des Abends und weiteten sich augenblicklich bei dem ihm gegebenen Bild des Blondschopfes.

Was…?

Shikamaru war so unglaublich gespannt auf die Reaktion seines chaotischen Teamkollegen gewesen…

… doch genau DAS hatte er wohl am allerwenigsten erwartet.
 

Wie hatte der Braunhaarige denn auch damit rechnen können, dass Naruto sich schlicht und einfach weigern würde, die Teeniesoap mit ihnen zusammen anzuschauen und dem ganzen Geschehen ohne weitere Erklärungen den Rücken kehrte?

Oder wie sonst sollte er die nicht sichtbare Visage des Blondschopfes erklären, wessen sonst so strahlenden Augen in eine komplett andere Richtung blickten?

Fixierte der 21-jährige da etwa gerade tatsächlich das abgrundtief hässliche Bild, welches der Nara schon seit einem ungewissen Zeitraum aus seiner Wohnung hatte entfernen wollen, dafür aber bisher einfach nicht die Zeit gefunden hatte?

… oder schlicht und einfach zu faul gewesen war…

Unmöglich…

Warum verdammt noch mal schaute er sich nicht seine hübsche Freundin auf der Mattscheibe an?

Das sah ihm überhaupt nicht ähnlich…

Shikamaru hatte sich schon voll und ganz auf die große Prahlshow eingestellt gehabt.
 

Langsam verengten sich die dunklen Augen des Naras zu engen Schlitzen, während er ausgiebig den strohblonden Hinterkopf seines Teamkollegen musterte.

Das war wirklich…
 

„Hey… was ist denn da los? Sag mal Naruto… war dieses kleine Techtelmechtel tatsächlich eingeplant?“
 

Bei diesem Satz rückten im Gehör des Braunhaarigen die konstant vorhandenen und eigentlich größtenteils primitiven Kommentare der Fußballer augenblicklich wieder in den Vordergrund und mit einer schnellen Bewegung fixierte er wieder den flackernden Bildschirm.

Was meinten seine Kollegen bloß mit…

Bei dem ihm gegebenem Bild weiteten sich unkontrollierbar seine dunklen Augen.
 

War das wirklich Sakura, die sich da innig mit einem Rothaarigen mitten auf der Tanzfläche küsste?
 

Mit einem Mal wurden die Augen des Fußballers um noch einen Tick weiter, als die Erkenntnis wie ein Blitz in seinem Kopf einschlug.

Das hatte dieses Mal verhältnismäßig viel zu lange gedauert.

Aber mehr brauchte Shikamaru schon überhaupt nicht mehr von dieser Folge zu sehen, um über den Grund für das absurde Verhalten des Blondschopfes vollends Bescheid zu wissen.

Hätte er in der Haut des Uzumakis gesteckt, hätte er zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon längst das Zimmer verlassen gehabt.

Keine gute Idee…

Es war wirklich nicht seine beste Idee gewesen, diesen Abend in großer Runde zu veranstalten.
 

Mit einem beinahe schon entschuldigenden Blick wandte er sich wieder dem nach wie vor standhaft an die gegenüberliegende Wand starrenden Fußballer zu.

Doch diesmal war es nicht der Blondschopf, der die Aufmerksamkeit des Naras wie ein mächtiger Magnet anzog.

Nein…

Es war viel eher das seltsame Erscheinungsbild der schwarzhaarige Fußballer, zu wessen Füßen es sich Naruto bequem gemacht hatte.

Der sonst so emotionslose Uchiha schien schon fast…

… aufgewühlt?

War dies überhaupt das richtige Wort für dieses höchst ungewöhnliche Bild?

Und hatte diese popelige Folge von Just Us tatsächlich die Macht, die unerschütterbare Maske von Sasuke wie einen Zementstein fallen zu lassen?

Blödsinn…

Hier musste sicherlich ein komplett anderer Grund vorliegen…

Aber dieser Blick, mit welchem der 22-jährige den großen Bildschirm fixierte…
 

Als hätten die bohrenden Blicke des Braunhaarigen ihn geradezu verbrannt, drehte der Schwarzhaarige seinen Kopf mit einer abrupten Bewegung Shikamaru zu und fixierte ihn mit gefährlich schwarz funkelnden Augen.

Der Nara kannte diesen Blick nur allzu gut.

Der Uchiha hob sich diesen für den letzten Dreck auf; also für so ziemlich alles, was ihm über den Weg lief und ihn auf irgendeine Weise gehörig auf die Nerven ging.

Nachher war er vielleicht noch derjenige, der mit einem blauen Auge geziert werden würde.
 

Schwer schluckend richtete der Nara seinen Blick wieder auf den Bildschirm und konnte gerade noch so eine angedeutete aber nichts desto trotz recht innige Schlafzimmerszene zwischen der jungen Designerin und dem Mann mit dem leuchtend roten Haar ausmachen, bevor eine nervtötende Werbung eingeblendet wurde.
 

Noch bevor sich der Braunhaarige mental genauer mit diesem neuen Emotionswandel in den Gesichtszügen des jungen Uchihas auseinandersetzen konnte, holte ihn Naruto schnell wieder aus den Gedanken.
 

„Ich packs Leute. Und hey Shika, danke dafür. Ich hatte es beinahe erfolgreich verdrängen können…“
 

Und ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, macht der sonst so redegewandte Blondschopf auf dem Absatz kehrt und ließ mit einem deutlichen Knall die Wohnung seines 23-jährigen Teamkollegen hinter sich.
 

Wahrscheinlich hatte es Shikamaru zu weit getrieben.

Nein…

Nicht nur wahrscheinlich.
 

Schweigend konnte der Braunhaarige mitverfolgen, wie Sasuke sich ebenfalls wortlos von der Sitzgelegenheit erhob und wenig später auf eine viel geräuschlosere Weise das Appartement verließ.
 

Und scheinbar hatte der Nara es sich nicht nur mit dem Uzumaki verscherzt.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Nur noch 3 Tage bis zur Modenschau… Ino, ich weiß wirklich nicht, ob ich dazu bereit bin…“

Verständnislos blickte die Blondine der jungen Designerin entgegen, die schon seit fünf Minuten stur auf ihre Kaffeetasse blickte und rastlos mit einem nervtötenden Geräusch den kleinen Löffel in der dunklen Flüssigkeit hin und her bewegte.

Es erinnerte Ino stark an den Klang der selbstgebastelten Triangel des Nachbarjungen, der es scheinbar nicht einmal zu unmenschlichen Zeiten lassen konnte, seine musikalischen Künste nicht gerade auf die effektivste Weise zu erweitern.

Sakura war hier wohl in keinem Fall besser.

Das konnte wirklich auf die Dauer nerven…
 

„Was redest du da? Tsunade hat mich einen Blick auf die Kollektion werfen lassen und ich habe beinahe einen Orgasmus bekommen. Dann noch die Knackärsche der Fußballer und…“

Für einige wenige Momente driftete die Blondine in ihre ganz eigene Welt ab, bevor sie sich kopfschüttelnd wieder fangen konnte.

„Wie auch immer… jetzt zeig einfach einmal etwas Güte und gib endlich zu, dass du mal wieder einen Volltreffer landen wirst.“

Diese gespielte Bescheidenheit ging ihr langsam aber sicher ebenfalls ziemlich auf die Nerven…

Sie wussten es doch beide besser.

Kurz schaute die Rosahaarige von ihrem inzwischen lauwarmen Getränk auf und blickte ihrer Freundin mit einem kurzen aber intensiven Blick in das markante Blau, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder der weißen Tasse widmete.

„Ich schaffe es einfach nicht, meine Konzentration lange genug aufrecht zu erhalten. Es ist, als würde mich etwas konstant daran hindern…“
 

Etwas?

Besser gesagt jemand…
 

Natürlich hatte die Yamanaka den spontanen Auftritt ihrer Freundin im Fernsehen aufs Genauste verfolgt und bis ins Detail auseinandergenommen und analysiert.

Irgendwie war diese Aktion von Gaara doch vorhersehbar gewesen.

Es war eben Gaara.

Ino konnte sich nur zu gut daran zurückerinnern, wie der Rothaarige damals in all ihren gemeinsamen Tagen die Gelegenheit stets am Schopf gepackt hatte und wirklich nichts hatte anbrennen lassen; auf sein ganz eigene Art und Weise.

Wie sonst hatte er vor drei Jahren Sakura genau vor der Nase seines großen Bruders wegschnappen können?

Und durch seinen immensen Einfluss in dieser Teeniesoap waren dem Sabakuno natürlich keinerlei Grenzen gesetzt worden.

Also war folglich von Kuss- bis Bettszene alles dabei gewesen, auch wenn es ihrer Meinung nach den gesamten Plot aus der Bahn geworfen hatte.

Aber was war bei Just Us denn auch schon anderes zu erwarten gewesen?

Sakuras schauspieltechnische Darbietung war natürlich ebenfalls vorhersehbar gewesen:

Eine absolute Katastrophe.

Ob es nun an der kuriosen Szenenwahl des Rothaarigen oder dem grandiosen Talent zur todsicheren Blamage Sakuras war, hatte im Endeffekt sowieso keine Rolle gespielt.

In dieser Serie fiel man durch vieles auf, aber zählte ein gewisses Talent zum Schauspiel gewiss nicht dazu.
 

Aber was sollte man machen?

Sakura hatte ja nun endlich diesen miserablen Auftritt bei der Serie hinter sich bringen können und als durchaus talentierte Designerin in der Anfangsphase sollte sie eigentlich emotional über dieser ganzen Geschichte stehen können.

Niemand sollte behaupten, dass die blonde Yamanaka kein Mitgefühl für ihre Freunde übrig hatte, doch musste man mit gewissen Dingen einfach fertig werden können.

Natürlich hatte sich Gaara eine unglaubliche Frechheit erlaubt und sie selbst hätte ihm wahrscheinlich vor laufender Kamera eine saftige Ohrfeige für diese Dreistigkeit verpasst. Aber im Nachhinein hätte ihr Leben wieder die normalen Bahnen eingeschlagen.

Es war doch mehr als nur deutlich, dass der Rothaarige genau dies hatte bezwecken wollen.

Etwas Einfluss ausüben und – zack – hatte er Sakura wieder gedanklich und emotional genau dort, wo er sie haben wollte.

Die Rosahaarige bekam den Sabakuno wahrscheinlich nicht einmal mehr für ein ruhiges Minutchen aus ihrem viel zu überfüllten Kopf heraus.

Und das, obwohl sich Sakura doch über die Jahre zu einer äußerst starken Persönlichkeit entwickelt hatte; nicht dass Ino diese Tatsache jemals vor ihrer Freundin zugeben würde.
 

„Also Breitstirn, jetzt reiß dich mal am Riemen und lass uns heute Abend auf meine neue Freiheit anstoßen! Ich zahle auch die erste Runde.“

Amüsiert konnte die Yamanaka mitverfolgen, wie ihre Gegenüber in ihrer Bewegung inne hielt und langsam einen leicht deutbaren und nur allzu bekannten Blick auf sie richtete.

Dort war sie also wieder:

Die tiefe Furche zwischen Sakuras Augenbrauen, die immer bei der Erwähnung ihres damaligen Spitznamens erschien.

Vielleicht war diese unvorteilhafte Falte auch durch den unerwarteten Themenwechsel entstanden.

Sakura hatte schon des Öfteren der Blondine in den Ohren gelegen, dass sie es mysteriöserweise tatsächlich immer wieder schaffte, jedes noch so diverse Gespräch in ihre Richtung zu manövrieren.

Ino war dies selbst noch nie sonderlich aufgefallen; da musste wohl abermals die ständig präsente Eifersucht der Rosahaarigen die Oberhand gewonnen haben.

Wie dem aber auch sei...

Ablenkungsmission erfolgreich gelungen.
 

Inzwischen hatte sich das blonde Model selbst dazu überreden könne, dass die einst ihr so unglaublich breit vorkommende Stirn der Haruno nun überhaupt nicht mehr wirklich negativ auffiel.

Was man doch alles mit einem gut proportionierten Wachstumsschub und einer perfekten Frisur anstellen konnte.

Doch auch dies war etwas, was niemals aus ihrem Mund heraus die Ohren ihrer rosahaarigen Freundin erreichen würde.
 

Vielleicht waren das damals einfach nur die kindlichen Streitereien gewesen, die wohl zu jeder lang anhaltenden Freundschaft hinzugehörten.
 

Sakura-Breitstirn & Ino-Schwein 4ever
 

Die guten, alten Erinnerungen…
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Zu behaupten, er hätte nicht den leisesten Schimmer, was dort in Shikamarus Wohnung plötzlich in ihn gefahren war, wäre wohl eine schlecht angelegte Lüge und ein eindeutiges Zeichen seiner stark präsenten Ignoranz für alles nur Erdenkbare gewesen.

Wann war wohl das letzte Mal gewesen, als er genau diese Sorte Gefühle in sich hatte aufkeimen spüren?

Er wusste es nicht mehr.

Man könnte also schon beinahe behaupten, dass genau das, was vor nicht allzu langer Zeit und momentan immer noch in seinem Inneren vor sich ging, neues Terrain für ihn war.

Warum ebbte es nicht langsam aber sicher wieder ab?

Bestenfalls so schnell wie möglich?

So sollte es sich doch eigentlich abspielen.

Gefühle kamen in seinem Körper unerwarteter und unerwünschter Weise auf, sein Körper erkannte diese als alarmierende Schwäche und scheuchte sie wieder radikal aus seinen Eingeweiden hinaus.

Punkt und Aus.
 

Natürlich funktionierte das ganze in der Praxis vollkommen anders als in der Theorie.

Diese Tatsache galt schon beinahe als eine feststehende Regel.

Aber er musste gezwungenermaßen zugeben, dass die ganze Situation einfach einen zu großen Einbruch gehabt hatte.

Sasuke wusste natürlich selbst gut genug, dass er dem Nara keinesfalls die Schuld in die Schuhe zu schieben hatte.

Der Braunhaarige hatte natürlich nichts von alldem, was momentan an der Oberfläche brodelte und kurz davor war, in Form einer überdimensionalen Welle überzuschwappen, wissen können.

Wahrscheinlich hatte der Fußballer nicht einmal mehr über den eigentlichen Serienablauf Bescheid gewusst.

Sonst hätte er wohl keineswegs Naruto vor all den Kollegen bloßgestellt.

So ein Mensch war Shikamaru sicherlich nicht.

Und trotzdem schob der Uchiha seinem Freund die Schuld zu.
 

Wie konnte ihn nur ein so primitives Gefühl wie die Eifersucht so komplett aus der Bahn werfen?

Wieder einmal etwas, was vollkommen gegen seine stolzen Prinzipien ging.

Wie so vieles in letzter Zeit…

Er hatte also Sakura in dieser niveaulosen Soap bei vielerlei Sachen begutachten können.

Das war schon einmal nicht der schönste Anblick gewesen.

Aber das war wahrscheinlich noch nicht einmal das Schlimmste an der gesamten Situation, obwohl er das genau in dem Moment vor dem Fernseher gedacht hatte.

Nein…

Jetzt, wo er sich hier in der Dunkelheit und Stille seiner Wohnung befand und ihm die Möglichkeit gegeben wurde, genauer darüber zu reflektieren, wurde Sasuke etwas viel Präsenteres bewusst.

Es war schlicht und einfach ignorant von ihm gewesen, diese Tatsache zu übersehen.

Aber der Auftritt der Rosahaarigen hatte eine ganz neue Türe im Bewusstsein des Fußballers weit geöffnet:

Sakura hatte sich vor laufender Kamera auf den Schauspieler einlassen müssen.

Aber im realen Leben hatte sich die junge Designerin ebenfalls schon entschieden.

Und sein Mädchen war sie in diesem Fall nicht.
 

Er musste etwas dagegen unternehmen.

Seine Eingeweide schrien diesen Befehl geradezu aus seinem Körper aus jeder erdenklichen Pore hinaus.

Bestenfalls wollte Sasuke einfach nur für sein Inneres und das verdammte Gefühlskomplex eine Reset-Taste ausfindig machen und zu seinem gewohnten und so problemfreien Zustand zurückkehren.

Er hatte schon immer diesen Zustand gut leiden können.

Doch da dies wohl eher nicht geschehen würde und absolut unrealistisch erschien, musste er das Ganze schon viel eher auf eine komplett andere Art und Weise angehen.
 

Sich einmal kurz durch den dichten Schopf fahrend, erhob sich der Schwarzhaarige schweigend und navigierte mit wenigen Schritten durch das geräumige Wohnzimmer geradewegs auf das dunkel gekachelte Bad zu.

Eine ausgiebige Dusche hörte sich in diesem Moment genau richtig an.

Ein kleiner aber gut durchdachter Spaziergang im Nachhinein mit Zwischenstopp inklusive klang beinahe noch viel verlockender.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Irgendwie stimmte das Gesamtbild nicht so Recht.

So sehr sie sich auch bemühte, es fühlte sich einfach nicht richtig an.

Schweigend blickte Temari von einem Bruder zum anderen und fuhr aufmerksam die harten Gesichtszüge beider Männer nach.

Wirklich seltsam.

Mit einem unsicheren Blinzeln griff die Blonde nach einer Scheibe Schwarzbrot und tunkte diese in die inzwischen lauwarme Tomatensuppe.
 

Sie hatte es sich definitiv anders vorgestellt.

Wenn man sich familientechnisch zum Nachmittagsbrunch verabredete, sollte das Ganze doch eigentlich komplett anders verlaufen.

Man sollte normalerweise damit beginnen, dass man überhaupt erst einmal Nahrung zu sich nahm.

Des weiteren würde ein Lächeln hin und wieder auch nicht schaden.
 

Dies war erneut einer dieser Momente, bei denen sich Temari aufs Sehnlichste wünschte, dass ihre Eltern noch lebten.

Damals waren diese familiären Angelegenheiten jedes Mal aufs Neue etwas Außerordentliches gewesen; ein wahres Freudenfest.

Doch nach dem tödlichen Autounfall vor zwei Jahren hatte sich das ganze Bild drastisch geändert.

Sie war wohl in Wirklichkeit die Einzige, die noch wirklich darauf bestand, zumindest hin und wieder das traditionelle Zusammentreffen abzuhalten.

Und heute war wieder einmal einer dieser Nachmittage gewesen, bei dem sie mit Mühe und Not und viel Überredungskunst ihre beiden Brüder hatte aufsammeln können.

Langsam blickte die Blondine von ihrem Teller auf und abermals den beiden geradezu stummen Sabakunos entgegen.

Allmählich bereute sie ihre Entscheidung.
 

Temari brauchte dringend ein spannendes Thema zur Ablenkung dieser miserablen Stimmung.

Ein unsicheres Räuspern verließ ihre Kehle, das tatsächlich eine Art von Regung in den Gesichtszügen der männlichen Anwesenden zeigte.

„Also… Gaara, ich habe von Sakuras Gastauftritt gehört…“

Ob dies wirklich die passende Einleitung für ein bewegtes Gespräch war, das konnte die junge Frau nicht wirklich einschätzen.

Die einzige Antwort, die sie von dem Rothaarigen erhielt, war ein angedeutetes aber doch recht eindeutiges Grinsen, bevor er sich wieder seiner eigenen Suppe widmete.

Anscheinend hatte sich der Schauspieler dazu entschlossen, nicht weiter auf dieses Thema einzugehen.

Aber was hatte sie bei Gaara auch schon anderes erwartet?

Er war noch nie der gesprächigste der gesamten Familie gewesen; diese Rolle hatte viel eher Kankuro eingenommen.
 

Aber eigentlich brannte ihr genau diese Frage schon seit Stunden auf der Zunge; genauer gesagt seitdem sie die Folge heute Morgen im Fernsehen aufgeschnappt hatte.

Was zum Teufel hatte die Rosahaarige nur in Just Us an der Seite von Gaara zu suchen gehabt?

War Sakura der eigene Ruhm denn noch nicht genug?

War sie denn tatsächlich so sensationsgeil, dass sie ihr hübsches Näschen in wirklich jede Angelegenheit stecken musste?

Und wie hatte sie es überhaupt geschafft, in der Serie einen Gastauftritt zu ergattern?

Ihrer schauspielerische Leistung hatte sie dies sicherlich nicht zu verdanken.

An dieser hatte sich seit den Schulzeiten wohl überhaupt nichts geändert.

Wie also…
 

Augenblicklich ließ Temari den Suppenlöffel langsam wieder sinken und musterte mit einem höchst nachdenklichen Ausdruck im auffälligen Blau ihren rothaarigen Bruder.

Sie wusste nur zu gut, was für eine Machtposition Gaara in dieser Teeniesoap besetzte.

Ob es wohl soweit ging, dass er schon für die Besetzung der einzelnen Folgen zuständig war?

Die ganzen Kussszenen hatten sie sowieso schon zutiefst verwundert…

Aber war ihr Bruder tatsächlich so armselig?
 

Armselig…
 

Langsam wanderte ihr Blick zu dem ältesten Familienmitglied weiter, der nur emotionslos in seinem Salat herumstocherte.

Das war wohl in ihrer Familie momentan genau das richtige Wort.
 

Eigentlich wollte die Blondine überhaupt nicht mehr über die Situation von Kankuro nachdenken.

Am liebsten würde sie es einfach ganz weit von sich fort schieben.

Doch dies war keineswegs möglich.

Es hatte sich scheinbar zu einem viel zu kolossalen Dilemma entwickelt.

Und offensichtlich hatte er in nächster Zeit keineswegs vor, ihr selbst die Augen zu öffnen und ein etwas klareres Bild über die gesamte Situation zu verschaffen.

Zu viele Fragen gab es da noch, die noch nicht einmal ansatzweise geklärt waren.

Sie hatte es immer noch nicht geschafft herauszufinden, wie es der Braunhaarige nur geschafft hatte, so abgrundtief finanziell gesehen im Minus zu landen.

Und langsam aber sicher wurde das Gefühl immer größer, dass dieser mysteriöse Pein etwas damit zu tun hatte.

Und Gaara wusste über die ganze Geschichte auch noch in irgendeiner Weise Bescheid.

Ob er wohl selbst auch darin verwickelt war?
 

Seufzend erhob sich Temari von der Sitzgelegenheit und schlug wortlos den Weg zu ihrem Zimmer ein.

Die leicht verwirrten Blicke ihrer Brüder bekam sie nur am Rande mit und genau in diesem Moment verspürte sie nicht den geringsten Drang dazu, ihren abrupten Abgang näher zu erläutern.

Sie brauchte dringend etwas Abstand von diesem ganzen Desaster.
 

Nach wenigen Momenten hatte die Blondine schließlich ihr Zimmer erreicht.

Zu viel…

Träge ließ sie sich bäuchlings auf ihr Bett sinken und sofort vergrub sie ihr Gesicht in einem der großen Kissen.

Sie konnte einfach nicht mehr…

Es war alles viel zu viel.

Wann war das perfekte Familienbild nur in tausend kleine Scherben zerbrochen?
 

Ihr vibrierendes Handy, das viel zu nahe neben ihrem Kopf platziert war, ließ sie mit einem Mal aufschrecken und verwundert auf den leuchtenden Display starren.
 

Unbekannter Anrufer
 

Mit gerunzelter Stirn griff die junge Frau nach dem kleinen Gerät und vollführte eine 180 Grad Drehung, bis sie schließlich auf dem Rücken liegend endlich den Anruf entgegennahm.
 

„Ja hallo?“
 

„Hey Temari.“
 

Ungläubig musste die Angesprochene erst einmal einige Male bei dem Klang der wage bekannten Stimme blinzeln.

War das etwa tatsächlich…
 

„Wer spricht da?“
 

„Ich bins, der einsame Mann von der Bar, zu dem du immer wieder so freundlich bist.“
 

Augenblicklich zogen sich ihre Mundwinkel schon fast automatisch nach unten, als sie bestätigt bekam, dass dort tatsächlich der weltbekannte Fußballer am anderen Ende der Leitung war.
 

„Nara… was willst du und woher zum Teufel hast du überhaupt meine Nummer?“
 

„Ahhh… entzückend wie immer. Dein Bruder war so nett sie mir ohne große Umschweife auszuhändigen, wobei er nebenbei noch erwähnt hat, dass er sehr erfreut über meine regelmäßigen Besuche ist.“
 

Mit einem verärgerten Funkeln in den blauen Augen richtete sich Temari mit einer schnellen Bewegung in ihrem Bett auf und hielt das Handy für einige Augenblicke mit etwas Sicherheitsabstand von sich weg.
 

„KANKURO DU VOLLIDIOT!!!“
 

Seufzend und mit der freien Hand sich kurz durch das blonde Haar fahrend führte die junge Frau das elektronische Gerät wieder an ihr Ohr.

Seltsamerweise stellte es sich als eine äußert trickreiche Aufgabe heraus, das kleine Grinsen, das wie aus dem Nichts und vollkommen unerwartet plötzlich auf ihren vollen Lippen erschienen war, von diesen auch wieder zu verbannen.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

„Hey man, wo ist Itachi eigentlich schon wieder hin?“

Genervt ließ Deidara seinen Blick durch den verrauchten Proberaum schweifen und griff schließlich zu einer nahegelegenen Wasserflasche.

„Keine Ahnung, aber wir sollten auf alle Fälle noch mal den letzten Song durchgehen… das war wirklich nicht unsere beste Performance…“

Verstört blickte der Blonde Sasori entgegen und knallte mit einem gut hörbaren Geräusch die Flasche wieder auf den länglichen Holztisch.

Langsam schlich sich die linke Augenbraue des Rothaarigen in höhere Regionen seine Stirnpartie.

Da hatte wohl jemand nicht die beste Laune…

„Nicht unsere beste Performance?! Das eben war ja gerade wirklich – um es auf den Punkt zu bringen – zum kotzen! Und wenn Itachi nicht gleich hier wieder auftaucht, könnte hier heute wirklich noch jemand ernsthaft verletzt werden!“

Gähnend ließ sich bei diesen Worten Tobi auf die gemütliche Couch fallen und seine schweren Lider über die müden Augen sinken.

„Sowas nennt sich eben das Uchiha-Gen. Sich immer dann aus dem Staub machen, wenn es in irgendeiner Hinsicht brenzlig werden könnte…“

Während der blonde Gitarrist nur genervt die Augen verdrehte und mit schnellen Schritten den Raum verließ, erntete der Uchiha von Sasori ein anerkennendes Grinsen.

„Na klar, das kennen wir ja von dir schon zu genüge.“

Oder eigentlich kannte man es ausschließlich von dem Schwarzhaarigen.
 

Langsam ließ der rothaarige Schlagzeuger seinen Blick durch den verrauchten Raum gleiten und kratzte sich leicht verwirrt am Hinterkopf.

Jetzt mal im Ernst…

Wo war Itachi eigentlich?

Für eine Pinkelpause war er schon definitiv zu lange unauffindbar.

Und auch wenn Sasori es nur ungern zugeben wollte, hatten sie sich bei dem letzten Lied wahrhaftig nicht von ihrer besten Seite gezeigt.

Nachdenklich ließ er seine Augen kurz einen höchst entspannt ausschauenden Hidan streifen und wieder zurück zu einem herzhaft gähnenden Tobi zurückpendeln.
 

An sich waren sie ein doch recht friedliches und doch äußerst erfolgreiches Grüppchen.

Selbst der fatale Absturz Nagatos hatte nicht besonders an ihrem Ruf rütteln können.

Kaum merklich seufzte der Rothaarige auf und fuhr sich einmal kurz durch seinen Schopf.

Er hatte es schon vor langer Zeit aufgeben, über den jetzigen Aufenthalt oder überhaupt das momentane Leben des ehemaligen Gitarristen zu philosophieren.

Natürlich hatte der Schlagzeuger einen Verdacht.

Doch wer hatte den nicht?

Von einem Tag auf den anderen war Nagato plötzlich verschwunden gewesen.

Wie vom Erdboden verschluckt...

Unauffindbar.

Jeder mit auch nur einem Funken Neugierde hatte sich seine ganz eigene Geschichte zusammengereimt.

Doch wer ihn nicht kennengelernt hatte, besaß nicht einmal den Hauch einer Chance mit seiner Anklage ins Schwarze getroffen zu haben.

Doch Sasori hatte ihn gekannt.

Wahrscheinlich war er einer der wenigen Personen gewesen, die wirklich hinter die Fassade des Schwarzhaarigen hatte blicken können.

Und da hatte einem natürlich keineswegs der unglaubliche Schmerz entgehen können, den Nagato Tag für Tag mit sich umher getragen hatte.

Eine viel zu große Last, die ihn letzten Endes zerquetscht hatte.

Der Rothaarige tippte auf Selbstmord.

Doch natürlich war dies nur sein Verdacht zu einem Mysterium, das wohl niemals aufgedeckt werden würde.
 

Augenblicklich blickte Sasori ebenso wie der Rest der Band mit interessierten Blicken auf, als Itachi mit schnellen Schritten und höchst beschäftigt wirkend endlich wieder den Proberaum betrat, dicht gefolgt von einem unzufrieden dreinschauenden Deidara.

„Na endlich! Hattest du einen kleinen toilettenbezogenen Unfall oder was hat dich solange aufgehalten?“

Die niveaulose Frage seines Cousins gekonnt ignorierend schritt der Uchiha an den an der Seite platzierten Tisch und griff mit einer schnellen und schwungvollen Bewegung nach einer der vielen Wasserflaschen.

„Ich hatte soeben ein interessantes Telefonat mit Neji Hyuuga…“

Mit einem Mal lag die gesamte Aufmerksamkeit der restlichen Bandmitglieder bei Itachi und selbst Deidaras negativen Gesichtszüge nahmen mit einem Mal überraschte Formen an.

Sasori studierte aufs Genauste die stets unlesbaren Gesichtszüge des Schwarzhaarigen und versuchte konzentriert daraus schlau zu werden, ob dies nun eine gute oder schlechte Nachricht war.

Neji Hyuuga?

Der Weltfußballer des AC Mailand?

Was könnte er nur von Akatsuki wollen?
 

„Er hat uns einen Auftrag angeboten, den ich nicht abschlagen konnte: Er hat uns als Band für seine Hochzeit im Mai gebucht.“

Bei diesen Worten brachen augenblicklich die Gespräche zwischen den Bandmitgliedern aus

Definitiv eine gute Nachricht!
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

**Gaara, das verzeihe ich dir niemals.**
 

Für viele Menschen wäre bei dem Erhalt einer solchen Nachricht vielleicht die Welt untergegangen.

Einigen wäre wahrscheinlich zum Weinen zu Mute gewesen.

Anderen hätte sie schlicht und einfach den Tag versaut.
 

Doch es gab sicherlich nur sehr wenige Personen auf der Welt, denen solch eine Kurznachricht ein zufriedenes Grinsen auf die harten Lippen zaubern konnte.
 

Lautlos ließ sich der Rothaarige auf seine lange Ledercouch sinken und platzierte seine Beine überkreuzt auf dem vor ihm stehenden Glastisch, gleich neben einem wilden Durcheinander von halbleeren Flaschen, zerknüllten Zigarettenschachteln, einem überfüllten Aschenbecher und einer bunten Auswahl aus unterschiedlich großen Pastillen.
 

Ja.

Gaara Sabakuno sah genau in diesem Augenblick nicht einmal den leisesten Grund, warum ihn diese Nachricht nicht sofort hier und jetzt einen Freudentanz aufführen lassen sollte.

Außer natürlich von der Tatsache abgesehen, dass er es nicht wirklich mit dem Tanzen hatte.
 

Es war sogar besser gelaufen, als er sich in erster Linie erhofft hatte.

Nach wie vor lächelnd strich sich der Schauspieler langsam durch das feuerrote Haar.

Heute war Dienstag.

Sakuras Auftritt am Set war also exakt elf Tage her.

Kaum merklich wurde das Grinsen einen Tick breiter.

Die Nachricht kam vor einer Stunde an.

Das hieß also im Klartext, dass sich die Rosahaarige beinahe zwei ganze Woche lang den Kopf über ihn und die gesamte Situation zerbrochen und es im Endeffekt immer noch nicht geschafft hatte, ihn aus ihrem Bewusstsein zu verbannen.
 

Kurzerhand griff der junge Mann nach einer der vielen Flaschen und schwappte abwesend den glasklaren Inhalt auf eine beinahe hypnotische Weise immer wieder hin und her, während sein Blick auf einem entfernten Punkt an der gegenüberliegenden Wand verweilte.
 

Nicht mehr allzu lange…

Nicht mehr allzu lange und sie würden sich wieder sehen.

Und zwar auf eine ganz ausgiebige Weise.
 

*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*°*
 

Ausgiebig gähnend schlug die Rosahaarige den gepflegten Weg zu ihrem Wohnkomplex ein.

Es war wirklich ein höchst amüsanter Abend gewesen.

Und auch wenn Ino von nichts anderem als von ihrem neuen Singelleben hatte reden können, hatte es die Blondine doch tatsächlich erfolgreich geschafft, sie selbst auf komplett andere Gedanken zu bringen.

Auch Hinata hatte heute viel lebhafter und glücklicher gewirkt, als in den vergangenen Wochen zusammengerechnet.

Sakura hätte niemals damit gerechnet, dass Gaara und die Tatsache, dass er die dunkelhaarige Hyuuga neulich vielleicht gesehen haben könnte, sie so sehr mitnehmen konnte.

Aber scheinbar hatte sich nun alles zum Guten gewendet.
 

Zum Guten…
 

Nein.

Nicht für sie.

Die letzten Tage waren eine einzige Qual für sie gewesen.

Zwischen Schuldgefühlen für alles nur Erdenkliche gegenüber Naruto und ungewisse Gefühle gegenüber Gaara hin und her gerissen, hatte es Sakura nicht einmal geschafft, zumindest einen kurzen Moment auf vollkommen andere Gedanken zu kommen.

Mit der Ausnahme des heutigen Abends mit den beiden Personen, die ihr wohl am wichtigsten in ihrem Leben waren.

Doch kaum hatte sie die Bar verlassen, war die Welt abermals über ihr zusammengebrochen.

Und die Tatsache, dass sie noch vor dem Treffen mit Ino und Hinata dem rothaarigen Sabakuno eine Nachricht hinterlassen hatte, hatte in ihrem Inneren auch nicht den gewünschten Effekt erzielt.

Ganz im Gegenteil.

Statt erleichtert und überwunden fühlte sich die Rosahaarige nun nur noch miserabler als zuvor.

Wenn das überhaupt möglich war…
 

Und eine der schlimmsten Dinge war wohl, wie sich ihr Verhältnis zu dem blonden Uzumaki auf eine radikale Weise verändert hatte.

Er war eindeutig nicht mit dem Vorfall am Set klargekommen und sie selbst hatte nicht gerade viel dazu beigetragen, es für ihn in irgendeiner Weise erträglicher zu gestalten.
 

Ihre Gespräche wurden fader, schon fast kantig.

Ihre Blicke abwesender, trauiger…

Ihre Berührungen scheuer, kaum spürbar…
 

Wie um Himmels Willen schaffte es Gaara immer wieder, sich auf eine unverschämte Weise in ihrem Leben einzunisten und einfach nicht zu verschwinden?

Er hatte ihr die Beziehung zu Naruto buchstäblich vermasselt, um nicht von Sabotage zu reden.

Und hinzu kam auch noch die verdammte Modenschau.

Wie sollte sie in diesem Fall noch Beruflichem von Privaten trennen können?

Unmöglich.
 

Mit einem gequältem und übermüdetem Ausdruck in dem smaragdfarbenen Grün schritt Sakura auf die Flügeltüre der Eingangshalle zu…

… und hielt abrupt in der Bewegung, die Glastüre zu öffnen, inne.

Augenblicklich entgleisten ihre Gesichtszüge als ihr Blick an etwas hängen blieb, das sie im Innern des Gebäudes klar und deutlich ausmachen konnte.
 

Das hatte ihr wohl gerade noch gefehlt.
 

Ungläubig einige Male blinzelnd ließ die Rosahaarige ihren ausgestreckten, rechten Arm sinken und stolperte einige Schritte auf dem steinigen Weg zurück.
 

Dort…

Locker an eine der vielen Säulen gelehnt…

… stand der schwarzhaarige Uchiha mit den Händen in den Hosentaschen versunken...

… den Blick gen Boden gerichtet…

… seelenruhig wartend.

Und ganz eindeutig auf keine andere als auf sie persönlich.
 

Was…
 

Fast wie von Geisterhand bewegten sich ihre Füße selbständig und gingen zögerlich wieder einige Schritte auf die Glastüre zu, die sie von Sasuke trennte.

Ihr Kopf schien mit einem Mal wie leergefegt.

Abwesend streckte die junge Designerin ihren Arm wieder nach der Türklinke aus…

… und stoppte abermals abrupt in ihrer unüberlegten Aktion.
 

Nein.
 

Was tat sie denn hier überhaupt?
 

Nein!
 

Hatte sie nicht genug Probleme am Hals, als dass sie es sich tatsächlich leisten konnte, noch eine kopflose Aktion an den Tag zu legen?

Was war nur in sie gefahren?

Wo war ihre Besinnung geblieben?

Ihr Verstand?
 

Kopfschüttelnd ließ Sakura den inzwischen schwer gewordenen Arm sinken und machte mit einem letzten, zögerlichen Blick auf die unbewegliche und wartende Gestalt mit einer schnellen Bewegung auf dem Absatz kehrt.

Dies war nicht der korrekte Platz, an dem sie sich am heutigen Abend zu befinden hatte.

Nein.

Sie wusste auf das Genauste, wo sie heute Abend hingehörte.
 

Mit einem festen Griff um die helle Handtasche und wehenden Haaren eilte die junge Frau den steinigen Weg gen Straße entlang.
 

Es war sicher noch nicht zu spät, um Naruto einen Besuch abzustatten.
 

Soooo...

Dat wars fürs erste und fragt mich lieber einmal nicht für wie lang *~*

Aber eines kann ich euch zumindest schonmal sagen:

Es werden noch 4 (maximal 5) Kapitel folgen bis ich stolz verkünden kann, dass diese Fanfic abgeschlossen ist :)

Liebe Grüße und vielen Dank fürs Lesen ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (338)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MayLuSan
2018-07-23T18:16:30+00:00 23.07.2018 20:16
Bitte schreib weeeeeiiiiiiiiiter!!
Von:  SxSHime96
2012-03-20T15:51:01+00:00 20.03.2012 16:51
Wow! Ich hab mal grade die ganze Geschichte durchgelesen
Und ich finde sie einfach toll!!
Ich will unbedingt wissen wie es weiter geht :3
Bin gespannt auf wie es auf der Hochzeit abläuft ^^

Lg _SasuSaku_
Von:  R3I
2011-03-26T00:17:52+00:00 26.03.2011 01:17
Was für ein Chaos! Und Sakura kommt nicht zur Ruhe. Deine FF ist wirklich klasse geschrieben. Ich bin gespannt wie das weiter verläuft. Der Höhepunkt wird wahrscheinlich auf der Hochzeit sein, wenn alle Beteiligten sich gegenüber stehen und begreifen was los ist. Oh man, das wird der Wahnsinn!
Bis zum nächsten Kap!
R3I

Von: abgemeldet
2011-01-21T18:14:13+00:00 21.01.2011 19:14
oh man... da gehts ja ab... O_o
echt tolle story, du schreibst echt super.
wie bei deinen anderen ffs auch^^

sakura is irgendwie.... doof... XD
neeee ich mag sie ja, aber trotzdem tut mir naruto voll leid...
er is soo süß, dem kann man doch gar nix böses antun..
unserem kleinen sunnyboy chaoten^^ ♥

tze! fängt die da einfach mal nebenbei HEIMLICH mit sasuke was an -.-
echt!!! PHAH! da gehts drunter und drüber >_<
und zu gaara sag ich jetz mal lieber nix... ;P
mein mund bleibt zu!! (...d.h...meine finger bleiben ruhig!! oder soo...?)

ABER trotzdem gefällt mir die story total gut & ich bin gespannt wies weitergeht^^ - falls es weiter geht...
es ist nämlich sooo spannend, ich meine mit WEM kommt sie denn jetz zusammen..? sie kann das doch nicht so stehen lassen D:
mit naruto zusammen, mit sasuke verhältnis und gaara keine ahnung...

XD haaach JA egal! ....deine sache^^
alsooo LG bis dann (:
Von: abgemeldet
2010-04-19T18:13:23+00:00 19.04.2010 20:13
ich habe mir gerade die ganze story noch mal durchgelesen ♥
ic liebe diese ff einfach ! *-*
schreib doch bitte weiter ~~
Crazy
Von: abgemeldet
2009-09-20T13:13:06+00:00 20.09.2009 15:13
Hab jetzt bis hier alles gelesen!
Und ich bin ja schon fast süchtig!

TOLLE STORY!
Ich hab gerade so viel im Kopf, dass kann ich garnicht alles aufschreiben!
Huuu!

Also erstmal, dass ist die zweite Story, in der ich mir wünsche, Naruto würde mit Sakura glücklich werden!
Einerseits bin ich einfach total für diesen blonden Chaot!
Und er tut mir auch unendlich Leid.
Alle Kerle außer Naruto sind in der Geschichte richtig bös :D
Vorallem Sasuke der sich Narutos bester Freund schmipft!
Sakura ist auch ziemlich scheiße :D
Ich hab sie total gerne, also du schreibst auch toll!
Aber sie ist selber halt Schuld.
Lässt sich immer wieder auf Sasuke ein, und bei der Sache mit Gaara hätte sie sich wirklich mehr um Naruto kümmern müssen.

Aber Sasuke tut mir trotzdem leid.
Gaara kein Bisschen!

Und Hinata mag ich auch total gerne :)

Alle Personen super untergebracht.
Auch das mit Akatsuki und dem ganzen Krams :)


Du schreibst auch wirkllich sehr toll!

Ich hoffe hier gehts flott weiter :)
Ich würd mich freuen wenn du mir ne ENs schreibst, falls hier ein neues Kap ist

Gruuuß <33
Von: abgemeldet
2009-06-14T21:27:24+00:00 14.06.2009 23:27
Mal wieder ein tolles Kapitel <3

Es bleibt immer spannend, man kann tausend Theorien aufstellen, aber es kommt immer anders =D Supi ^-^

Freu mich schon riesig aufs nächste Kapitel
Von: abgemeldet
2009-05-24T20:18:21+00:00 24.05.2009 22:18
super kapitel
i-wie ist alles soo kompliziert
hätte gedacht das sakura schwach wird und zu sasuke geht
sie kann sich nicht entscheiden und jetzt ist sie auch wegen gaara durcheinander
also kann nur sagen hammer geschrieben
mach weiter soo
lg
sakura4ever
Von:  RosaLies
2009-05-24T19:27:55+00:00 24.05.2009 21:27
Snoopylein!

Das Kapitel war bombe! XD
Also ich muss sagen, jetzt geht es ans Eingemachte! Zumindest für Sasuke! Aber das Sakura jetzt wegläuft ist für ihn sicher nicht von Vorteil! Wenigstens scheint Sasu kapiert zu haben, dass Sakura wohl mehr als ein One-Night-Stand für ihn war. *g*
Hab mich riesig über das Kapitel gefreut und bin natürlich noch viel riesig gespannter auf das nächste! Die Modenschau und die Hochzeit fehlen noch! Bin schon neugierig was du mit Naruto machst! Das er im Moment nicht so gut drauf ist, kann man nachvollziehen! Aber gut ... bevor ich hier weiter dubiose Theorien aufstelle, lass ich dich doch einfach mal schreiben und freue mich auf ein weiteres Kapitel!

Zum Schreibstil:
Wie immer hast du mich fesseln können und mich für kurze Zeit abschalten lassen! Herzlichen Dank dafür! ^^

Weiter so, Schatzü!

luv ya
Rosalie
Von:  _Crazy_In_Love_
2009-05-24T15:25:03+00:00 24.05.2009 17:25
Hey =)
interessantes Kapitel ^^

Danke für die ENS
lg _crazy_in_love_


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