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Red Eyes

von

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Besessenheit

Akt Eins:

Bluterbe.
 


 


 

Schweigend lag er auf dem steinigen Boden und lauschte seinem langsamen Herzschlag. Er starrte gen Decke – blind, denn dort wo einst seine Augen waren, befanden sich jetzt lediglich zwei tiefe blutende Löcher.
 

plitsch, platsch... plitsch, platsch...
 

Er hatte verloren, obwohl er doch so sehr von seinem Sieg überzeugt war. Er, sein dummer kleiner Bruder, war stärker gewesen. Gerissener. Rachsüchtiger. Besessener.

Das hatte er nicht erwartet. Nicht in seinem Berechnungen mit einkalkuliert.

Einen fatalen Fehler gemacht.
 

Der ihn seinen Traum gekostet hatte.
 

plitsch, platsch... plitsch, platsch...
 

Langsam und zitternd erhob er seine Hand und griff nach dem Schwert, welches sich, durch seine Brust hindurch, in den Boden bohrte. Mit einem einzigen kräftigen Ruck riss er es heraus und warf es beiseite. Dann rappelte er sich ächzend auf und blieb erst einmal ein paar Momente lang keuchend stehen, seine zitternde Hand gegen die verheerende Wunde pressend.
 

Dieser kleine Bastard.
 

Er holte tief Luft und richtete sich dann zu seiner vollen Größe auf. Erhob stolz das Kinn und nahm die Hand von seiner Wunde. Man sieht Blut nun mal nicht auf Schwarz.

Als ob er überhaupt jemals etwas anderes als Schwarz gesehen hätte.
 

Dann hob sich sein Fuß und er ging los. Aufrecht, stolz und voller Würde... wie es sich für einen Uchiha gehört. Er schritt dorthin, wo er seinen Thron vermutete.

Und eine verschmierte Blutspur folgte ihm, genau wie der Fluch seiner Familie ihm immer gefolgt war. Den Fluch den jetzt sein Bruder tragen muss.
 

plitsch, platsch... plitsch, platsch...
 

Sieben Schritte schaffte er. Dann blieb er stehen und sog bebend staubige Luft in sich hinein. Er war der Ohnmacht nahe. Aber so was stand einem Uchiha nicht zu.

Es stand ihm nicht zu, Schwäche zu zeigen. Es stand ihm nicht zu, Angst zu fühlen. Es stand ihm nicht zu, zu versagen. Es stand ihm nicht zu, frei zu entscheiden.

Nur der Clan ist wichtig. Nur der Clan bestimmt. Nur der Clan ist der Grund, warum er lebte.
 

Und genau deswegen musste er sie alle vernichten. Auslöschen. Beseitigen. Ausrotten.

Es gab so viele schöne Bezeichnungen dafür, jemanden zu töten, den man aus tiefstem Herzen verabscheut. Aus tiefstem Herzen hasst.

Grässlich langsam und träge hob er erneut seinen Fuß und begann wieder seinen Weg zu gehen. Hinterließ eine Lache aus Blut.
 

plitsch...
 

Seit er alt genug war zu denken, verbrachte er sein ganzes Leben mit einem Kunai hinter seinem Rücken. Seit er alt genug war zu denken, wusste er dass der Tag kommen würde, an dem er dem ganzen ein Ende setzen würde. Endgültig.

Er wurde zu demjenigen, der die Welt vor seiner Familie erlöste. Er befreite sie alle von diesem Fluch. Er war der Held.

UND DIESE KLEINE PEST MACHTE ALLES KAPUTT?!?
 

„GRAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH....!!!“
 

Sein unmenschlicher Schrei hallte von den Wänden wieder und erfüllte die alten Ruinen, ließ sie ein letztes Mal vor dem vollkommenen Vergessen erbeben.

Voller Zorn schrie er seine Wut heraus. Seine blinde Wut über sich selbst, über sein Schicksal, über sein Versagen, über seine einzige Schwäche.

Er hatte ihn einfach nicht töten können!

Der Himmel über seinem Haupt blitzte grell weiß auf. Erleuchtete das bestialische Spektakel und dann

wurde alles still.
 

Denn er war tot.

Doch sein Verstand nicht. Noch lange nicht.
 

Heiser atmend schritt er weiter durch die Trümmer, besessen von seinem Ziel. Dem Thron.

Dem Thron des Königs.

Als er die Stufen erreichte, wankte er gefährlich, doch er biss die Zähne zusammen und stolperte sie hoch. Er musste sein Ziel erreichen. Er musste es einfach!

Endlich stieß er gegen den Steinthron, tastete mit zittrigen Fingern nach den Lehnen.

Als er ihn erkannte lächelte er bebend und ließ sich in ihn sinken.

Endlich. ENDLICH!

Sein Gesichtausdruck veränderte sich von hysterischem Wahn, wieder in eine würdevolle steinerne Miene. In sein altes Gesicht.

Sein Herz schlug nicht mehr. Das Blut folgte ihm nicht mehr. Es hatte aufgehört zu Donnern.

Und er hob seine Hand und reichte den Trümmern sein Herz.
 


 

„Zeig sie ihnen, Sasuke... Zeig ihnen unsere Macht!“
 


 


 

tat '08

Held

Akt Zwei:

Schicksal
 


 

Mit den Jahren wird der Stratege zum Psychopaten und der Angsthase zum Held.

Das Schicksal entscheidet welche Seele letztendlich siegt.
 

So weit er wusste, war es immer dunkel an diesem Ort.

Es gab immer nur ihn und den Anderen.

Und immer saß der Andere auf dem Thron und er auf dem Boden.

Auf dem schwarz-rot gekacheltem Boden, der weder kalt noch warm war.

Und so weit er wusste, starrte er diesen Boden bereits solange an, dass die Quadrate wieder aufgehört haben sich vor seinen Augen zu drehen.

Denn sonst hätte er die Morde mit ansehen müssen.
 

Der kleine Junge mit der Schutzbrille zog den Kunai vor ihm wieder aus dem Boden und warf ihn in die Mitte der schwarzen Kachel. Dann zog er ihn wieder heraus und warf ihn erneut. Seine Bewegungen hatten etwas mechanisches, er machte es ohne nachzudenken, seine trüben roten Augen starrten ins Nichts. Kein Wunder, immerhin machte er das schon seit einer geraumen Weile. Seit vier Jahren um genau zu sein.

Denn er war es leid, sich das Morden mit ansehen zu müssen.
 

Und die Fliese sah wie immer unberührt aus. Er konnte hier so viel zerstören wie er wollte, denn einen Moment später reparierte sich der Schaden von selbst.

Auch wenn er sich selbst verletzte.

Es hätte ihn ja verrückt machen sollen, aber dazu saß er schon zu lange hier.
 

„Irre ich mich...“, sagte eine kalte Stimme und die Bewegungen des Jungen hielten für einen Moment inne. „... oder ist dir langweilig...?“

Wortlos griff der Junge wieder nach seinem Kunai und fuhr mit seinem Werk fort. Und doch blickten die trüben Augen langsam hoch und er hob träge seinen Kopf.

„Wie kommst du drauf...?“, murmelte er schwach und versuchte den Anderen zu erkennen.

Es klappte kaum.

Die Hand fuhr zu dem Kunai, zog ihn heraus und warf ihn in den Boden.

„Na immerhin ist der mit der Maske doch dein Freund, oder?“, lachte der Andere leise und der Junge blinzelte. Der Kunai wurde erneut geworfen. „Ich könnte dich mit ihm reden lassen...“

Für einen Moment starrte der Junge ihn an und so etwas wie Fassungslosigkeit breitete sich auf seinem blassen Gesicht aus. Dann wurden seine Augen wieder trüb und er senkte den Blick.

„Du würdest ihn sowieso umbringen...“, murmelte er leise. „Außerdem möchte ich nicht dass er herausfindet, dass ich noch lebe. Immerhin...“

Die Spitze des Kunais bohrte sich erneut in die Fliese.

„...bin ich jetzt doch nur noch dein Werkzeug zum Morden, oder?“

Der Andere schloss lächelnd die Augen und lehnte sein blasses Gesicht gegen seinen Handrücken.

„So ist es...“, sagte er und blickte wieder in die Leere.
 

Und die Zeit floss wieder dahin und während sie für den Jungen immer unwichtiger wurde, wurde sie dem Anderen langsam zu Verhängnis.
 

Der Andere war der König.

Er saß hoch auf seinem edlen Thron in seiner edlen roten Rüstung.

Er war sehr stolz und alles was er tat, wie er sich bewegte, wie er sprach, wirkte edel und erhaben. Wie es sich für einen König gehörte.

Er wartete. Und er wurde mit jeder Sekunde ungeduldiger, obwohl er schon seit fast zwei Jahrhunderten wartete. Er war seinem Ziel so nah. So nah wie nie zuvor.

Und ihm blieb trotzdem nichts anderes als seinen perfekten Plan sich immer und immer wieder im Kopf durchgehen zu lassen. Auf die Plagen da draußen, brauchte er gar nicht erst zu achten. So mickrig und unwichtig wie sie waren...
 

Und dann geschah es.

„HA!“, schrie der König und sprang von seinem Thron auf. „ENDLICH! ENDLICH!!“

Der Junge erstarrte mitten in der Bewegung und blickte ungläubig hoch.

„ER IST ENDLICH DA!!!“

Strahlend schritt der König die Stufen zu ihm herab. Der kleien Junge blinzelte ihn lediglich verwirrt an.

„Tja Kleiner, das war`s dann wohl!“, lachte er und klatschte vor lauter Freude in die Hände. Die Verwirrtheit des Kleinen verwandelte sich in Verzweiflung und die Verzweiflung in Hilflosigkeit.

„Warum tut es denn so weh...?“, fragte er flüsternd.

Der König grinste bösartig: „Weil er noch nicht genug gemordet hat...“

Die Hand des Jungen krallte sich in den Kunai. Er begann zu zittern, so sehr hatte er Angst.

Der König blinzelte ihn an und lächelte dann leicht:

„Tja Kleiner, hier trennen sich wohl unsere Wege. Du warst mir wirklich eine große Hilfe und vielleicht seh ich auch zu das irgendwie überlebst, es ist ja nicht so das ich dich nicht mag... Weißt du... ich finde dass irgendwie niedlich, wie du dich immer noch an so alberne Träume, wie ein Held werden und andere beschützen, klammerst...“
 

„Wolltest du denn nie ein Held werden...?“
 

Der König blinzelte und sah verdutzt auf den Jungen herab. Die Frage kam so unerwartet und plötzlich – er war gar nicht drauf vorbereitet. Und im nächsten Moment warf er den Kopf in den Nacken und begann schallend zu lachen.

Sein Gelächter hallte von den unsichtbaren Wänden wieder und erschütterte den großen Raum. Alles begann zu beben und die Fliesen zu splittern. Es dröhnte dem Jungen in den Ohren, das gehässige Gelächter des Königs.
 

„Ein Held...?? Ein HELD...???!!“

Des Königs Augen weiteten sich vor Wahn und er grinste höhnisch auf den Jungen hinab.

„Weißt du überhaupt, wen du da fragst?!?“

Die tauben Finger krallten sich hilfesuchend in den Kunai. Der Junge konnte nicht mehr aufhören zu zittern. Er bekam keine Luft mehr, die Panik würgte ihn. Er konnte sich nicht mehr bewegen, die Angst fesselte ihn. Er konnte keinen Laut mehr von sich geben, die Hilflosigkeit erstickte ihn.

Und dem König bereitete es wie immer die größte Freude ihn so zu sehen.
 

„HA! Helden sind nichtsnutzige kleine Heulsusen! Sie können gar nichts! Sie sind dumm, rennen einfach so kopfüber in den Kampf und sterben für irgendwelche Menschen die sie nicht einmal kennen! JÄMMERLICH!!“, johlte er, packte den Jungen am Kragen und riss ihn hoch, sodass sie auf einer Höhe waren. Die roten Augen trafen sich. Die roten Augen die schon von Anfang an ihr Schicksal besiegelt hatten. Der Kunai bebte.

„Oh nein, ich hatte eine so viel wichtigere Bestimmung, als einer von diesen Vollidioten. Ich bin geboren worden um zu führen, um zu leiten, UM ZU HERRSCHEN!!! ICH BIN DER STRATEGE! ICH BIN DER KÖNIG!!“

„Du bist verrückt geworden!“, zischte der Junge zurück. Ein harter Schlag traf ihn ins Gesicht und er wurde nach hinten geschleudert. Der König rümpfte verächtlich die Nase und kehrte dem Jungen seinen Rücken zu.

„Ha! Dann verrotte doch hier, du Möchtegernheld!“, zischte er missmutig. „Mein neuer Körper ist jetzt da und ich werde endlich hier rauskommen und herr – “

Er hielt inne als wäre er gegen eine Wand gelaufen.
 

„Hehe... hehehe...“
 

Entsetzt drehte er sich wieder herum und starrte die kleine Gestalt an, die auf dem Boden saß.

Der Kunai steckte senkrecht im Boden. Der Junge zitterte nicht mehr.

„Was machst du da...?“, flüsterte der König, dann riss er angstvoll die Augen auf.

„WAS MACHST DU DA???!!!“
 

Der Junge blickte leise lachend hoch und wischte sich das Blut von der Lippe.

„Ich... hab’s endlich geschafft...“, murmelte er schwer atmend.

„Jetzt bin ich... der König und du... du bist Geschichte!!“

Entsetzt und starr vor Angst stierte der Andere ihn an. Dann packte ihn die Panik.

„HÖR SOFORT AUF DAMIT!! ER WIRD UNS BEIDE UMBRINGEN, VERSTEHST DU DAS DENN NICHT???!!!??!“ , kreischte er hysterisch und wollte sich hektisch losreißen, doch der Junge lächelte nur sanft:
 

„Dann sterben wir eben als Helden!“
 

Die Zeit blieb stehen.

Und beide starrten sich an, aus weit geöffneten roten Augen.

Dann, ganz langsam, begann der Andere nach vorne zu kippen und seine Rüstung schlug klappernd auf den bröckeligen Fliesen auf. Der König war tot.
 

Lautlos tröpfelte Blut aus dem Mundwinkel des Jungen. Er sank keuchend in die Knie und schnappte würgend nach Luft. Dann fiel er ebenfalls nach vorne und bleib röchelnd liegen.

Verschwommen nahm er den Kunai direkt neben seinem Kopf wahr und die kleine Hand hob sich zittrig um ihn fest zu umschließen.
 

„Sieh doch nur Kakashi... Ich hab’s doch tatsächlich geschafft... ich glaub... jetzt bin ich wirklich einer... oder...?“
 


 

Ein richtiger Held
 


 

tat ’08



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von: abgemeldet
2009-07-22T19:57:24+00:00 22.07.2009 21:57
ich finde deine FF sehr schön geschrieben, doch leider muss ich zugeben, dass ich nichts verstanden habe. Trotz mehrmaligens lesens wurde mir der Sinn nicht klar. Entschuldige bitte, aber könntest du es mir vllt erklären?
ich danke dir im Vorraus
PS: wie gesagt, sehr schöner Schreibstil
Von:  Skalli_Otori
2008-05-13T20:48:16+00:00 13.05.2008 22:48
Hmn, ich fand den ersten mit Itachi wirklich sehr gut. Obwohl mein Liebling doch ganz klar der zweite One Shot ist. Einfach die Art wie er geschrieben ist und wie die Charaktere darin agieren, finde ich unglaublich gut. Außerdem mag ich Madara und finde es gibt viel zu wenig OS von ihm. Hast du wirklich wunderbar geschrieben.
Von:  Miralana
2008-03-11T12:33:29+00:00 11.03.2008 13:33
...
Also ich fand geil, es war einfach nur cool, besonders von Madara, na ja so laut geworden ist, ich meine das kursive und fettgedruckte, das war irgendwie geil.
Aber ich einem muss ich c_a_r_o zustimmen, Itachi war besser.
Da kam der Wahnsinn so richtig schön durch.
Aber ich hoffe du machst so weiter damit^^
LG
Mira
Von:  c_a_r_o
2008-03-10T14:21:03+00:00 10.03.2008 15:21
yeah das war auch toll...
vor allem zum schluss fand ichs schön...
aba, der Oneshot mit itachio hat mir bessa gefallen.
*muss nix heißen, is nähmlich mit mein lieblingschara*^^
finds auch jedenfall schön.
lg
Von:  c_a_r_o
2008-03-09T18:43:35+00:00 09.03.2008 19:43
boah das war krass!
ich habs mir mit dem lied nebenbei durchgelesen...
das passt ja so sehr dazu.
ich kanns garnich beschreiben. und so könnt man sichs ja wirklich vorstellen. das ein itachi uchiha so stirbt...
also einsame spitze. itachis denken schien ziehmlich authentisch.
mach weiter so.
lg
Von: abgemeldet
2008-03-01T14:03:37+00:00 01.03.2008 15:03
NAJA ABER KAPITEL 91 zeigt das itachi noch leb und sein letztes jutsu vorbereitet aber trotztden tolles Kapi
Von:  Miralana
2008-02-25T10:22:33+00:00 25.02.2008 11:22
Ich bin sprachlos muss ich sagen.
Gut mittlerweile habe ich mich damit abgefunden das Itachi höchstwahrscheinlich demnächst abkratzt (man gucke einfach mal Chapter 390-.-) aber das ist heftig.
Und ich bin begeistert, du hast das richtig gut rübergebracht. Itachis gefühle und vor allem finde ich das du seinen Wahnsinn gut beschrieben hast. Bei der Szene wo er über seinen Clan gesprochen hat ist mir das besonders aufgefallen.
Also dann kann ich nur sagen:
Immer weiter so
und
schreibst du mir ne ENS wenns weiter geht?
Bitte!!!
LG
Mira


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