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If only you wouldn't be so curious

then ... I would forget about it.
von

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Prolog

"Mama, wer ist ... ähm ... Hihi ... wie wird das ausgesprochen?"

"Mama, was ist denn das für ein Buch?"

"Mama, warum hattest du denn da rote Haare?"

"Mama, was ist das denn für ein Besen?"

"Mama!"
 

Meine Tochter.

Jeden Morgen dasselbe.

Gerade aufgestanden,

schon hielt sie einen Gegenstand, meist Erinnerungsstücke meinerseits, in der Hand, stolzierte damit auf mich zu, wodurch sie den Gedanken, "Woher hast du das denn schon wieder?!", jedes verdammte Mal in mir aufkeimen ließ, und stellte eine Masse von Fragen.

Dass sie mich damit jedes Mal aus dem Konzept brachte, war ich dabei völlig gleich. Allerdings ... hätte ich gewusst, was sie dieses Mal vom Dachboden geholt hatte, wäre ich wohl doch lieber zur Arbeit gegangen, als mich dem auseinander zu setzen.
 

Oh, ... ehe ich weiter erzähle, stelle ich mich besser kurz vor.

Mein Pseudonym lautet "Mana Minoru", mein wirklicher Name, tut doch wohl nichts zur Sache, oder?

Ich bin noch recht jung, für eine Mutter, gerade mal 28 Jahre alt, ja das ist jung!, und Schriftstellerin. Meine Leidenschaft ist das Schreiben, das Mitteilen von Erfahrungen und Gefühlen. Damit mache ich gutes Geld. Ich habe vor 2 Jahren geheiratet. Mein Ehemann und ich haben vor 6 Jahren diesen Quälgeist bekommen, meine Tochter also. Wir leben hier in einem großem Haus, alles schick und vorzüglich eingerichtet, nicht wirklich mein Fall, aber das weiß mein Ehemann. Ich habe hier wenigstens ein Arbeitszimmer, dass ich nach meinen Vorstellungen einrichten konnte. Hell. Freundlich. Und vorallem, bequem.

Und gerade habe ich ein wenig Ruhe, vor meiner Tochter, denn sie besucht seit 1 Monat die erste Klasse der Grundschule. Sie hat zum größtem Teil meine Gene. Schlecht. Für mich, selbverständlich und, für meinen Ehemann sowieso, wer erträgt schon zwei Plagegeister von selbiger Sorte?

Nun ... zu den Fakten.

Auf unserem Dachboden befinden sich lauter Regale und Truhen. Darin befinden sich Erinnerungsstücke, Bücher und was man eben auf einem Dachboden so alles bunkert.

Für meine Tochter ein gefundener Spielplatz, denn sie liebt es, in Regalen und Truhen rumzuwühlen. Und ihrer Mutter damit gewaltig auf den Zeiger zu gehen.

Bevor ich noch weiter ausschweife, beginne ich mit meiner Erzählung.

Es ist der 21. März. Welches Jahr spielt keine Rolle.

Ich habe die halbe Nacht nicht schlafen können, mein Ehemann schnarcht, Nein, sagen wir, er sägt Bäume ab. Somit habe ich fluchend neben ihm gelegen, aber, wenn ein Jener annehmen sollte, dass er dadurch wach wurde, so täuscht er sich.

Wäre doch viel zu schön.

Wie dem auch sei ... die Szenerie beginnt am Morgen.

Die Tochter poltert auf dem Dachboden.

Der Vater sägt draussen die Bäume ab.

Und die Mutter ... hat einfach nur das starke Bedürfnis, zu Schreien.

Ich stand gerade in der Küche, mit der Kaffeekanne in der Hand, als dieses kleine schwarzhaarige Geschöpf auf mich zutrat.

"Mama!", rief sie empört, blickte mich dabei mit ihren grünen Augen an, in denen ich verschlafen schaute, ehe ich leicht zu lächeln begann.

"Was ist denn los?", murmelte ich nun, ahnend, dass sie wieder etwas entdeckt hatte.

"Wer ist das?", gefragt und schon klebte das Bild unter meiner Nase. Es war also falsch, sich dem Kind entgegen zu beugen, oder?

Langsam zog ich den Kopf ein wenig zurück, um das Bild in einer besseren Schärfe sehen zu können, "Das ist ... ... Oh ..."

Autsch.

Und jetzt nicht die Kanne fallen lassen, Mana! Woher hatte sie das? Und genau so, schaute ich schließlich meine Tochter an, inbegriffen, entgleiste Gesichtszüge und Totenblässe. Naja, dem Tod gleichte ich jeden Morgen, aber ich konnte es toppen, diesmal.

Meine Tochter blickte mich, breit grinsend, an, wohl gefallend, ihre Schlafentzug gezeichnete Mutter so brüskieren zu können und legte, so unschuldig, wie ein Satansbraten, einen kleinen Finger auf den Mund.

"..."

Meine Fassade war hinüber, meine Haare lagen kreuz und wuer, kein Kaffee war gekocht und vor meinen Augen, dieses Foto. Konnte der Tag noch besser werden? Aber natürlich, das war die Berufung meiner Tochter.

Ein leises Räuspern schaffte ich, damit auch den Blickwinkel ein Stockwerk tiefer, auf diesen Gartenzwerg gerichtet, nebenbei war auch die Kaffeekanne endlich in Sicherheit. Ich stellte sie auf die Mamorplatte - Haha!

"Du solltest dich waschen gehen, Purzel, gleich musst du zur Schule.", sagte ich dann, mit einer imensen Souveränität, denn, war ich je erschrocken? Nein, niemals.

"Aber Mami ...", begann meine Tochter leise und kichernd, "Heute ist keine Schule. Sonntag!"

Achso ... wir hatten Sonntag ...

Sonntag?!

S-O-N-N-T-A-G!?

Warum wurde dieser Tag jemals erschaffen?! Das war´s dann wohl mit "Schule" ... und Willkommen zurück, geschockte Mutter, diesmal, ohne Kaffeekanne in der Hand.

Das hieß nichts Gutes. Sonntag bedeutete einfach nichts Gutes. Ich hätte rennen sollen.

"Ahja..", murmelte ich unverständlich und widmete mich der Kanne, sowie der Aufgabe, endlich dieses Gebräu vorzubereiten.

"Mama, was ist denn jetzt?!"

Der Ton in ihrer Stimme, verriet mir nur eins: Ausweichen ist nicht.

Aber ... Probieren über Studieren ... und meine Tochter musste nicht alles wissen!

"Was ist was?", fragte ich, scheinheilig, lässig, wie Han Solo, während ich das kalte Wasser in die Kanne fließen lies. In Jenes, in das mich meine geliebte Tochter warf. Charmant.

"MAMA!"

Da lag sie.

Meine Tochter.

Schmollend.

Beine und Arme strampelten wild.

Ihr Kleidchen rückte mit den Bewegungen nach.

Das Bild wehte sich weit weg von ihr, ich hätte die Gelegenheit gehabt, es zu nehmen, aber ... dieser Anblick.

"Hör damit auf!", befahl ich genervt.

Diese Tour kannte ich immerhin in und auswendig. Ich war ja auch nicht anders. Allerdings ... niemals in Gegenwart einer Oma schmollen, okay? Es endet böse.

"Wer ist das daaaaaa auf dem Bild?! Warum sagst du denn nichts?!.. Du bist gemein!!"

Ich weiß.

"Nicht alles dürfen junge, freche Mädchen wissen!", konterte ich konsequent, ehe ich das Thema für mich abschloss.

"Wenn...ich ein Junge wäre, würdest du mir das erzählen?" So eine Kinderfrage. Oh man. Aber...endlich hörte sie mit dieser Szenerie auf und saß auf dem Boden, während sie mich dabei mit großen Augen, irritiert, anschaute. "Ja,", antwortete ich, als ich die Maschine anmachte, natürlich, durch Drücken des Knopfes, "Dann vielleicht. Sonst nicht. Denn ...", ich drehte mich um und blickte auf ... eine leere Küche?

"Oh ...", entrannte es mir erstaunt, bevor ich zu Grinsen begann, "Wird es doch ein ruhiger Sonntag?", fügte ich leise hinzu.

Das wäre das erste Mal, dass ich meine Tochter, an einem Sonntag, abwimmeln konnte. Hatte ich endlich eine effektive Ausrede gefunden, damit diese Fragereien ein Ende hatten? Wurde auch mal Zeit!

Meine Vergangenheit war, ohje, nicht immer positiv. Als ich dachte, ich hätte mein großes Glück gefunden, war es böses Blut, welches mir mein Glück zerstörten. Wie sooft im Leben.

Wie es wohl gewesen wäre, jetzt, wenn alles gut gegangen wäre?

Hm?! Was frag ich mich sowas daher?!

Ich bin verheiratet, habe mein Hobby zum Beruf gemacht und bin genervte Mutter.

"Banzai!"

"Was für eine Begrüßung!"

Ich zuckte zusammen, immerhin war die Küche doch eigentlich Menschenleer, bis auf meine Wenigkeit, also ... wer hatte da geantwortet?

Die Kaffeemaschine? Wohl kaum.

Nein, Nein, mein Ehemann betrat die Szenerie und drückte diesen Kommentar ab. Er war recht groß, blonde Haare, blaue Augen. Der Traum vieler Frauen. Aber, gerade versuchte er schief zu grinsen, würde seine Haltung erklären.

"Das war keine Begrüßung!", antwortete ich schließlich, als ich den Blick ganz auf ihn heftete, "Und lerne lieber, das Grinsen schief wirken zu lassen, statt deinen gesamten Körper schief zu beugen.", fügte ich, im kritischem Unterton, hinzu.

Was macht der mich auch schief an?

Gerade Morgens, ohne Kaffee, sollte Man(n) Ironie, Zynik, Kritik und Belästigung bei mir unterlassen. Keine Drohung. Ein Tipp.

Mein Ehemann bewegte sich zum Küchenschrank, wortlos, aber grinsend, schlängelte sich dabei an mich vorbei. Es verging eine Weile, ehe er wusste, was er fragen wollte, "Was war denn hier wieder los?", murmelte er.

"Das Übliche.", knappe Antwort, aber alles drin, was drin sein sollte. Ich setzte mich, mit elegantem Schwung, auf die Arbeitsplatte, schaute ihn dabei an, wie er seine Tasse suchte. Er hattte, bis jetzt, nicht verstanden, dass sich die Tassen im linken Schrank befanden.

Sollte ich ihm helfen oder dumm sterben lassen?

"Links, Säge, Links!", sagte ich dann doch, aufziehend, und schüttelte amüsiert den Kopf.

"Ich weiß es doch!!", zischte er mir entgegen.

Hmm... damit hatte ich wohl sein zu starkes Ego gekränkt. Passiert!

Ehemann öffnete nun die Türe des linken Schrankes, Tasse raus, Türe zu, ab zum Küchentisch und um Mutti betteln.

Natürlich tat er das ... Letztere ... nicht.

Nein, ... er lief in Richtung Tisch, aber mittendrin blieb er stehen, blickte gerade wegs an sich hinunter, als würde er seinen kleinen besten Freund nach dem Weg fragen, jedoch ...

"Was ist das für ein Foto?"

Autsch...

Und nochmal von vorn!!

"Ein Foto eben. Fängst du jetzt auch damit an?!", entgegnete ich seufzend, ehe ich mich, elegant, von der Platte runterschob und zu meinem Mann lief, der gerade die Tasse abstellte und sein Augenmerk wieder auf dieses Foto richtete.

"Jetzt hast du das Foto gesehen. Ende.", betonte ich abermals, um jede weitere Möglichkeit einer Diskussion auszuschließen. Aber... Rechnung ohne Ehemann getätigt.

"Wer ist das denn da neben dir?"

Doppelautsch ...

Mein Mann starrte mich nicht im Geringsten an, sondern das Foto, welches armseelig auf dem Boden lag.

Ich entgegnete nichts. Ich wollte einfach nichts darüber verlieren. Ein Foto. Nichts weiter. Schwer zu verstehen, ich weiß.

"Ihr seht darauf sehr glücklich aus ...", merkte er an, ehe er sich hinunter beugte und nach diesem Foto griff.

STOP!

"A..AH! Bisss~~", elendiges Gejammer seitens Ehemann, muss ich nicht weiter ausführen. Oder?

Hatte ich ihm auf die Hand getreten, als er das Foto aufheben wollte?

Oh, das hatte ich nun wirklich nicht gemerkt.

"Lass´ das Foto da, wo es ist, verdammt!", mahnte ich, böses Wesen, ehe ich mit dem Fuß von seiner Hand wich, die rot angelaufen war. Die hellen Fliesen betonten das auch noch schön.

"Was ist mit dir los, Mana?!", mein Mann schien verunsichert zu sein, zumindest, sagte mir das seine Stimmlage. Sein Blick war jedenfalls von Schmerz erfüllt. Hehe.

"Ich bin genervt, Junge!", fauchte ich aufgebracht, während ich mich nun nach dem Foto beugte und es an mich nahm. Sicher ist sicher.

Mein Mann erhob sich nur langsam, wütend, verunsichert ... besorgt?

"Du weißt, dass du mir alles sagen kannst..?", murmelte er leise, als er auf seine rote Hand blickte.

Ich schaute ihn an, nickte dabei leicht, "Klar!", damit lächelte ich und hielt das Foto hoch, "Das ist Vergangenheit!"

Kapier es! Check it!

"Hmm.. Ich kenne diese Person nicht. Du hast nie etwas davon erwähnt.", der Kerl konnte es nicht lassen, was?!

"Wie ich sagte ... Ver-gang-en-heit!", erwiederte ich mürrisch, ehe nun mein Blick kurz auf das Foto fiel, freiwillig. Ich hatte es lange nicht mehr gesehen, somit waren alle Erinnerungen aus dem Kopf entwichen, aber jetzt ... Wundervoll!

Männeken stand vor mir und blickte mich unentwegt an, "Wie lange ist es denn her?", fragte er nun leise und neugierig.

"Sieben Jahre ... und sechs Monate."

Alarm!

Wieso wusste ich das so genau?

"War wohl eine prägende Freundschaft, was?", nun lächelte er und ich?

Ich starrte ihn mienenlos an. Hm. Freundschaft. Hm. Haha! Kontrolle!!

"Hm." Wow. Ich war stolz auf mich. Man beachte die Ironie.

Ha. Ha. Ha. Ha. Mist!

"Mamaaaaaaaaaaaa~~~~~~", dieses Wort, riss mich aus allen Gedanken. Wohl eher daher rührend, dass es anders klang als sonst. So dunkel.

"Schatz ... was ... ähm ...", mein Mann grinste und deutete nach hinten, woraufhin ich mich, rätselnd, umwendete.

Ich sah ... meine Tochter ... Ähm ...

"WAS ZUM TEUFEL?!"

AHHHH!

"Du hast jetzt einen Sohn, Mama!"
 

Ach du heilige Scheiße ...



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