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Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt

Itasasu
von

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Chapter five

Das Erste, das Sasuke am nächsten Morgen spürte, war eine Wärme, die er schon so lange vermisst hatte.

So gut ging es ihm das letzte Mal, kurz bevor seine Mutter gestorben war. Damals war er gerade vier gewesen.

Sie hatte ihn und seine Schwester zu sich rufen lassen, sie zu sich aufs Bett geholt und stundenlang mit ihnen im Arm dort gelegen.

Ihr Gesicht war unnatürlich blass gewesen und von ihrer einstigen Stärke konnte man kaum noch etwas wahrnehmen.

Dennoch fühlte der Junge sich beschützter und geborgener, als er es jemals in der Nähe seines Vaters gekonnt hatte.

Glücklich hatte er ihren einzigartigen Geruch eingesogen, das Gesicht an ihrer Brust vergruben und sich die wirren Haare noch mehr verschwuscheln lassen.

Bei niemand anderem hatte er diese Berührung zugelassen und niemand anderes konnte ihn damals so ruhig bekommen, wie die junge, hübsche Frau, die dem Tod so nahe gewesen war.

Natürlich ahnte er damals noch nichts davon.

Nur ihre Worte hatten ihm Angst gemacht.

Es waren die letzten gewesen, die sie gesprochen hatte, aber beide Kinder hatten erkannt, dass die Mutter sie mit so viel Liebe sagte, wie niemals etwas zuvor.

Schon kurz danach, als die Kinder sich wieder aus dem Zimmer verzogen hatten, war sie gestorben.

Ihren Mann wollte sie nicht einmal mehr vorher sehen.

Er wunderte sich, dass er sich daran überhaupt erinnern konnte.

Lächelnd drehte er sich auf die Seite, öffnete die Augen einen Spalt und zuckte zusammen, als er in das entspannte Gesicht Itachis blickte.

Erst jetzt registrierte er auch, dass er sich keinesfalls mehr in seinem Bett befand.

Was suchte er hier? In diesem Raum? In Itachis ARM?

Vorsichtig wollte er sich aus dem Klammergriff befreien, aber anstatt ihn loszulassen, zog der Schwarzhaarige sein momentanes Kuscheltier noch näher an sich, strich über Sasukes Bauch und pustete warmen Atem in seinen Nacken.

Sasuke war gezwungen liegen zu bleiben, wusste nicht, was er machen sollte...
 

"Scheiße! Scheißescheißescheiße, hm!!"

Gehetzt sah der Blonde sich im Zimmer um.

So zu fluchen war sonst nie seine Art, aber diesmal trafen seine Worte den Nagel auf den Kopf.

"Deidara?"

Sasori sah seinen Freund verwirrt an, bis es ihm zu viel wurde, wie dieser durch den Raum hetzte und seine Klamotten zusammensuchte.

Schnell stand er auf, packte ihn an den Schultern und hielt ihn fest.

"Was ist los?", wollte er wissen, konnte er sich die Unruhe des anderen nicht erklären.

"Es ist viel zu spät! Ich muss zurück! Sie werden mich umbringen, wenn ich zu spät komme!"

In seiner Hektik verschluckte der Blonde sogar sein sonstiges Satzanhängsel.

Erst jetzt schien der Rothaarige zu bemerken, wie viel Uhr es ungefär sein musste.

"Das wirst du nicht schaffen...aber umbringen werden sie dich sicher auch nicht. Du bist.."

"Ja, ja, jetzt halt die Klappe! Keine Zeit, hm!", fuhr Deidara ihm dazwischen.

Sasoris Augenbraue zuckte kurz, ließ er sich solch einen

Ton generell nicht gefallen...von niemandem. Normalerweise hätte er den Jüngeren nun zurechtgewiesen, was ihm einfiele, so mit ihm zu reden, zumal er ihm nicht nur einen freien Tag, sondern auch einen Platz zum Übernachten geboten hatte. Doch er schwieg, konnte die Hast des anderen und folglich auch dessen Befürchtungen verstehen.

"Ich hab noch ein bisschen Geld... Damit könnte ich noch drei Stunden dranhängen. Du hast zwei überzogen, also hättest du noch eine um wieder zurückzukommen", bot er an, machte sich daran, das Geld aus dem Schrank zu holen.

"Nein! Ich werde das schon schaffen! Und jetzt lass mich gehen!", ließ der junge Stricher ihn innehalten.

Sasori seufzte. "Deidara..."

Daraufhin kam Angesprochener endlich zum Stehen, sah ihn fragend an.

"Was, hm?"

Der Rothaarige musterte ihn einen Augenblick, hob dann die Hand und fuhr mit dieser über Deidaras Wange, woraufhin Letzterer errötete.

"Ich liebe dich. Vergiss das nicht. Und das nächste mal werden wir darauf achten."

Langsam nickte der Blonde, schaute ihn aus seinen blauen Augen schwuldbewusst an.

"Ich weiß, hm...", wisperte er, spürte die weichen Lippen des Älteren auf seinen eigenen.

Viel Zeit blieb ihnen nicht, weshalb es ein flüchtiger Kuss wurde. Zwei Minuten später brachte Sasori den Blonden runter in die Haupthalle. Dieser blieb noch kurz stehen, sah ihn zaghaft an.

"Irgendwann... Das verspreche ich dir!"

Ein aufmunterndes Lächeln legte sich auf Sasoris Lippen, etwas, das man selten sah und es schien Deidara auch zu helfen, denn dieser nickte, erwiderte das Lächeln.

"Danke, hm...", murmelte er, drehte sich dann schweren Herzens um und rannte los.

Noch lange blickte Sasori ihm hinterher, ehe er sich wieder fing und an seine Arbeit machte.

Zum Glück war der Tag noch nicht alt und so musste er sich keine Sorgen machen, dass Hidan irgendetwas gesehen haben konnte.

Das wäre schlimmer gewesen, als alles andere, denn dann hätte er sich dessen Geläster mindestens einen Monat lang anhören können, außer es kam etwas Wichtigeres dazwischen.

Schließlich hatte er lange genug dafür gearbeitet, sich seinen unnahbaren Ruf aufzubauen.
 

Hidan hatte jedoch ganz andere Probleme...

"Hast du einen Schaden? Mach mich los!"

Mit vor Zorn funkelnden, violetten Iriden schaute Hidan den Älteren an, der sich davon gänzlich unbeeindruckt zeigte.

"Was kann ich denn dafür, wenn du in der Nacht um dich schlägst, als würde sonstwer hinter dir her sein", entgegnete er ruhig.

"Falls du es nicht bemerkt haben solltest, erstens bin ich wach und zweitens schlag ich nicht um mich, du Idiot!", fauchte der Jashinist und zerrte an den Stricken, die ihn an Ort und Stelle hielten.

Kakuzu hob lediglich eine Augenbraue, musterte ihn mit wachsender Amüsanz.

"Dein Pech. Gefällt mir, wie du hier liegst."

"Fick dich!", zischte Hidan und wand sich abermals, wobei er sich selbst Schmerzen zufügte.

"Das sagst gerade du, in deiner derzeitigen Position?"
 

Tatsächlich war der Zeitpunkt denkbar ungünstig gewählt.

Hidan lag auf dem Rücken, Arme und Beine weit von sich gestreckt und gefesselt auf dem kleinen Bett, das ursprünglich für ihn geplant, aber nur selten wirklich benutzt worden war.

Zumindest geschlafen hatte er dort nur einige wenige Male.

Doch in dieser Nacht musste er wohl wirklich ziemlich unruhig gewesen sein, denn der Jashinist wusste, auch wenn der Ältere es nur ungerne zugeben würde, dass er ohne sein "Schoßhündchen" kaum die Augen schließen konnte.

Zu ungewohnt war das alleinige Aufwachen nach all den Jahren geworden. Keiner von ihnen hatte geglaubt, dass man sich so schnell an etwas gewöhnen konnte.

Aber manchmal waren Menschen nicht besser als Parasiten, die sich nach und nach ihrem Umfeld anpassten, wenn dies das Beste für sie war.

Und leider oder zum Glück hatte Hidan Kakuzu schon ganz früh von sich abhängig gemacht.

Ungefähr von dem Zeitpunkt an, als der damals Sechsjährige das erste Mal in das Bett des Älteren gekrochen kam, um sich diesem anzubieten, wie er es ein Jahr lang gelernt hatte.

Beide hatten, auch wenn der eine noch ein Kind war, gewusst, dass sie so schnell nicht voneinander wegkommen konnten- und wollten.

Und obwohl Kakuzu den Jüngeren lange von sich hatte halten können, war ihre Beziehung immer intensiver geworden, bis er ihm irgendwann aufgelauert hatte.

Seitdem waren sie mehr oder weniger zusammen...auch wenn keiner so wirklich kapierte, was da geschehen war.

Fakt war nur, dass sie einander brauchten.

"Kuzu~!"

Angesprochener beugte sich mit sichtlicher Belustigung über sein Opfer.

"Ja?"

"Machst du mich bi~itte los?"

Selbst nach all diesen Jahren widerstrebte es dem Jashinisten, um etwas zu betteln und das sah man ihm an.

"Warum?", wollte Kakuzu wissen, nutzte seine Position bewusst aus.

"Weil ich doch so nichts machen kann...", versuchte Hidan ihn zu locken.

Der Ältere lachte leise. "Vielleicht mag ich es ja, dich so wehrlos unter mir liegen zu haben?"

"Aber das hast du doch eh ständig!", regte sich der unten Liegende auf.

"Na und?"

"Ach, fick dich, du alter Sack!", gab Hidan schließlich auf, entschied sich, einen auf bockig zu machen.

"Du wiederholst dich, mein Süßer!"

Hidan erschauderte, schaute irritiert hoch. Jedes Mal, wenn Kakuzu ihn `mein Süßer´ nannte, bedeutete dies nichts Gutes für ihn.

Meistens konnte er danach einen ganzen Tag nicht mehr sitzen, manchmal hatte er nur ziemliche Probleme beim Schlucken nach so einer `Behandlung´.
 

Aufreizend strich der Ältere mit zwei Fingern über den entblösten Oberkörper des anderen.

Schon lange schliefen sie nur mit einfachen Hosen, manchmal auch ohne irgendwelchen störenden Stoff dazwischen.

Sie sagten es nicht, aber jeder wusste, dass der andere das Gefühl der nackten Haut am eigenen Körper genoss.

"Kuzu! Aus!"

Verwirrung mischte sich in Kakuzus Züge, war er es nicht gewohnt, dass Hidan so mit ihm sprach.

"Wofür hältst du mich?", knurrte er verärgert.

"Hund!", war alles, was er daraufhin zu hören bekam und ihm nicht wirklich half.

"Wie Hund?"

Das war unnormal... Hidan begrenzte sich nie auf ein Wort...und am allerwenigsten auf das Wort `Hund´, denn vor diesen Tieren hatte er wahnsinnige Angst.

Wer konnte es ihm denn auch verdenken?

Immerhin war er mal von einem angefallen worden und hatte seitdem mehrere Narben am Unterarm.

Damals hatte man froh sein können, dass er diesen nicht ganz verloren hatte.

Augenverdrehend sah Hidan zu dem Älteren hoch.

"Du bist ein wiederlicher, grässlicher, alles vernichtender, sabbernder Hund!"

"Und du hast nen Schaden!"

"Das haben wir doch schon vor acht Jahren das erste mal beschlossen!"

Irgendwas war wirklich nicht in Ordnung...

Da konnte ihm doch niemand was anderes behaupten!

Hidan MUSSTE krank sein!

"Sag mal, fühlst du dich irgendwie...komisch?"

"Ja!"

"Und wie genau?", hakte Kakuzu nach.

"Gefesselt, du Idiot!"

"Ich meine, anders als sonst!"

"Du hast mich vorher noch nie so ans Bett gefesselt, Arschloch!"

"Ach, sei doch leise!"

Das war ja mal wieder typisch...man stellte eine Frage und wurde prompt angefahren. Vielleicht ging es Hidan doch gut?

Dieser gab ein abfälliges Geräusch von sich.

"Irre ich mich, oder hast DU mich was gefragt? Kommst du mir nur so vor, oder bist du momentan einfach nur ein bisschen bekloppt?"

"Das Kompliment kann ich nur zurückgeben. DU bist derjenige, der nicht mehr alle Tassen im Schrank hat!"

"Pah!"

"...geknebelt gefällst du mir besser!"
 

Doch anstatt sein Vorhaben auszuführen, löste er die Ketten und ließ den Jüngeren aufstehen.

So machte das doch alles keinen Spaß!

"Beweg dich, ich will was Essen gehen. Entweder kommst du mit oder du hast Pech gehabt!", brummte Kakuzu, hatte nun wirklich keine Lust mehr...erst einmal musste er herausfinden, was mit dem anderen los war.

"Wie jetzt? Kriegst du keinen mehr hoch oder was?!", machte sich dieser nun lustig.

"Hidan..."

Der Ältere machte einen sehr gereizten Eindruck, weshalb Hidan seine Stichelei kurzerhand auf später verschob. Man musste sich ja nicht alles versauen.

"Ja, ja! Warte wenigstens!", grummelte er.

Seufzend nickte Kakuzu, zog sich an und wartete auf Hidan, der mal wieder besonders lange brauchte, um sich fertig zu machen.
 

So schnell war er warscheinlich noch nie gerannt.

Dennoch hätte er das Geld Sasoris bestimmt gut gebrauchen können.

Für den Weg war nun mal eine halbe Stunde nötig.

Da konnte er gar nichts machen.

Und erstens war er jetzt dementsprechend gehetzt, was zur Folge hatte, dass er mehr als durchgeschwitzt war, zum zweiten würde das Ärger geben. Mehr als Sasori ahnte.

Bis der ihn das nächste Mal holen konnte, würde mindestens eine Woche vergehen. Oder mehr, wenn es stimmte, dass der Rothaarige erst das Geld für drei Stunden zusammen hatte.

Immerhin bekam er pro Tag nicht mal eine Stunde zusammen, wenn er nicht einen besonderen Auftrag zu erfüllen hatte und an Sasukes Worte konnte er auch nicht ganz glauben.

Dafür war Itachi zu stur und der Junge kannte ihn gar nicht lange genug, als dass er sein Vorhaben wirklich in die Tat hätte umsetzen wollen.

Wer half schon freiwillig einer versauten Hure, ohne Gegenleistung zu verlangen?

Und der Sklave, wie Itachi ihn so schön bezeichnete, schien nicht der Typ für kurze One-Night-Stands.

Dass es so lange dauerte, war das Glück seines Zuhälters. So würden die Spuren der Misshandlungen oder der Vergewaltigungen bei ihrem nächsten Treffen nicht mehr zu sehen sein.

Und Deidara hielt den Mund.

Er wusste, was das Beste für den Rothaarigen war.

Das war es allerdings nicht, wenn er ihm erzählte, was mit ihm passierte, wenn er von einem Job zu spät zurückkam.
 

Kurz verschnaufte er, ehe er den großen Salon mit ruhigen Schritten betrat.

Wenn die anderen sehen würden, wie gehetzt er war, würde es nur noch mehr blöde Kommentare geben als so schon.

Hoffentlich würde er wenigstens dem Boss nicht begegnen. Denn DER würde ihm sein Zuspätkommen nicht verzeihen.

Bei seinem Sekretär sah die Sache anders aus.

Er bezahlte ein wenig und dann war gut...

Langsam ging er weiter, doch anscheinend meinte es irgendjemand nicht gut mit ihm.

"Oh, Deidara! Schön, dich auch mal wieder hier zu sehen! Hast du dich also doch dazu entschlossen wiederzukommen? Du weißt, dass du drei Stunden überzogen hast?"

Schuldbewusst senkte der Blondhaarige den Kopf und nickte.

"Und du weißt, was das bedeutet?"

Wieder nickte er.

"Na gut, dann komm mal mit... Ryota wartet auf dich!"

"R-Ryota, hm?"

"Ja...und er ist sehr ungeduldig. Er ist schon seit fünf Minuten hier! Du weißt ja, wie ungerne er wartet!"
 

Deidara wurde heiß und kalt.

Ryota war einer der wenigen Freier, die sich gar nicht darum kümmerten, wie es ihrem "Spielzeug" ging.

Er wollte seinen Spaß. Mehr nicht.

Andere waren, trotzdem dass sie Geld bezahlten, auf ihre Weise vorsichtig, aber Ryota bezahlte erstens nicht und zweitens verwundetet er seine Huren grundsätzlich so, dass diese kaum noch zu vermieten waren.

"Er will dich für zwei Tage haben. Wehe, du machst Ärger! Dann ziehe ich deinen Preis für einen Tag bei Sasori höher!"

"Nein! Bitte nicht, hm!"

Es war das erste Mal, dass Deidara seinem Zuhälter in die Augen sah, aber er wollte auf keinen Fall, dass dieser noch unverschämtere Preise nahm, als er es sowieso schon tat.

Das würde Sasori kaum aufbringen können.

Wahrscheinlich würde er es nicht einmal wollen.

An einen Freund kam er auch billiger heran.

"Was stehst du hier noch rum? Zieh dich um und geh dann in dein Zimmer!"

Der Blonde nickte und rannte dann den Flur hinab.

Er war sich sicher, dass Ryota noch nicht da war, aber sein Zuhälter wusste um die Wirkung seines Bruders...

Und ihn eben zu holen, war wahrlich kein Problem. Deshalb zweifelte Deidara auch nicht an seinen Worten.
 

Leise vor sich hingrummelnd ging er in seine Schlafkammer, schmiss Mantel und Schuhe in eine Ecke und fischte sich was zum Anziehen aus dem kleinen Schrank, der außer dem Bett und einem kleinen Beistelltischchen dazwischen das einzige Mobiliar in dem Zimmer war.

Es sah hier so ganz anders aus als bei Sasori.

Sasori...

Deidara war nicht dumm, er wusste, dass der Akasuna mit ihm kein Glück hatte...niemals welches haben würde und er fand es nicht fair dem anderen gegenüber, auch wenn ihm selbst die gemeinsame Zeit mehr als gut tat.

Vielleicht traf Sasori ja in den Tagen, die sie sich nicht sahen, jemanden, der ihm besser gefiel und der nicht so viele Probleme machen, nich so viel Geld verschlingen würde wie er.

Und dann würde er sich endgültig von ihm abwenden.

Wehmütig fragte Deidara sich, was Sasori von jemandem wollte, der für jeden die Beine breit machte...

Für jeden...nur für ihn nicht...

Das einzige, was der Blonde nicht vorraussehen konnte, war, was er dann machen sollte...

Wahrscheinlich würde er sich wirklich umbringen...

Ein Schnitt in die Halsschlagader würde sicherlich gute Arbeit leisten..

Zur Vorsicht noch die Handgelenke...

Dann wäre es endgültig vorbei und jegliche Hilfe würde nicht schnell genug eintreffen können.
 

Wärend er nachdachte, hatte er sich umgezogen und die Haare zu einem einfachen Zopf hochgebunden.

Seufzend begutachtete er sich im Spiegel, der auf der Innenseite des Schrankes angebracht war und trug noch etwas Schminke auf, um seine Augen etwas mehr zu betonen.

Er wusste, wie er sich in Szene zu setzen hatte, achtete aber auch immer genau auf den Geschmack seiner Kunden.

Diesmal hatte er sich schwarze Shorts rausgesucht, welche er mit einem bauchfreien, roten Triangeltop verband.

Dazu hatte er sich schwarze Stiefel mit vier Zentimeter Absatz von einem Bord geholt und sich einen Nietengürtel um die Hüften gehängt. Er wusste, dass er geholt werden würde, wenn Ryota tatsächlich schon da wäre...

Außerdem hätte man dann jemanden vor seiner Tür platziert, der ihn zur Eile antrieb.

Also hatte er noch etwas Zeit.
 

Gerade, als er einen Anhänger an seiner Kette befestigte, klopfte es an der Tür und ohne, dass er etwas gesagt hatte, wurde sie geöffnet und Takeru, einer der beiden Bodyguards, kam herein.

"Ryota ist da. Er wartet draußen. Du sollst dir das Halsband anlegen und dann zu ihm gehen!"

Wie vorausgesagt blieb der große Blauäugige, dem man eine ziemlich brutale Art zuschrieb, in der Tür stehen, bis Deidara das Band rausgekramt und umgelegt hatte und brachte ihn persönlich nach vorne zu seinem Chef.

Ryota stand im Eingang, die Arme vor der Brust verschränkt und ein Bein gegen die Wand gestellt.

Seine braunen, schulterlangen Haare hatte er ungewohnter Weise hochgebunden und anstatt seines normalen Anzugs trug er eine stattliche Uniform.

Anscheinend hatte Tsuyoshi, sein Zuhälter, ihn von seiner Arbeit gerufen. Wäre ja nicht das erste Mal...

Dann wurden die Huren einfach mitgenommen, mussten sich still verhalten, solange ihr Freier am Arbeiten war und hatten vielleicht sogar das Glück, etwas länger in Ruhe gelassen zu werden.

"Heute haben wir uns aber wieder besonders hübsch gemacht, mein Süßer!"

Der Spott in seiner Stimme war kaum zu überhören, aber es gab Schlimmeres.

Deidara lächelte, verbeugte sich kurz und sah dann in Richtung Ryota, der anscheinend noch ein paar Anweisungen bekommen sollte.

Seine durchtriebene und bösartige Art passte nicht zu seinem jugendlichen Aussehen. Nicht nur der Blonde sah das so.

Aber daher wurde der Mann wohl auch öfters unterschätzt, was in dessen Beruf kein Nachteil war.

"Du weißt, was ich dir gesagt habe. Nimm ihn ruhig ordentlich ran..bring ihn aber nach zwei Tagen lebend zurück! Kannst ihn heute Abend ruhig ausleihen. Lass dir aber ein bisschen Geld dafür geben! "

Das bedeutete also, dass an diesem Abend irgendwas stattfinden würde, wo Deidara anwesend sein musste... Er hatte kein Problem damit, `ausgeliehen´ zu werden, sondern nur damit, dem Anderen dafür auch noch Geld einzubringen.

Aber so war nun mal das Leben einer Hure...man hatte nicht zu wollen, sondern sich zu fügen
 

Ryota schnappte sich Deidaras Arm, zog ihn mit sich und versuchte erst gar nicht, das fiese Grinsen auf seinem Gesicht zu verbergen.

Der Kleine hatte also Scheiße gebaut?

Das würde nicht noch einmal passieren.

Sein Bruder wusste, dass er ihm vertrauen konnte.

Sie hatten schon immer ein sehr gutes Verhältnis gehabt und sich dem Anderen öfters das eigene Leben anvertaut.

Und Ryota war bisher immer zuverlässig gewesen. Wer einmal bei ihm war, hatte sich danach um 180 Grad verbessert und sich keine Fehltritte mehr erlaubt.

Eigentlich war es fies, Deidara wegen eines vergleichsmäßig geringen Vergehen so zu bestrafen, aber Tsuyoshi hasste Sasori. Und wenn er ihm nichts tun konnte, dann wenigstens Deidara.

Der Blonde hatte sich damit abgefunden.

Das wussten alle.

Solange dem Rothaarigen nichts passierte, konnte man mit ihm machen, was man wollte.
 

Allmählich war es wirklich genug...wie lange lag er hier jetzt schon? Zehn Minuten? Zwanzig? Oder doch eine halbe Stunde? Konnte Itachi nicht langsam mal wach werden? Ihn zu wecken, traute sich Sasuke nun auch nicht...wer wusste schon, wie der Ältere darauf reagierte?

Leider hatte er seinen Griff auch noch immer nicht gelockert, sodass Sasuke auch keine Möglichkeit hatte, sich daraus zu befreien.

So langsam fragte er sich, ob Itachi nicht vielleicht schon wach war. So hartnäckig konnte ein Schlafender doch nicht sein, oder?

Er konnte noch nicht einmal in sein Gesicht sehen, wusste nicht, ob seine Augen geöffnet oder geschlossen waren.

Lachte er ihn aus?

Bestimmt.

Sasuke war einfach zu schwach.

Er musste stärker werden, damit es keinen Anlass mehr für Itachi gab, ihn deshalb zu verspotten.

Wieder einmal versuchte er, sich aus der Umarmung zu winden und obwohl er schon längst die Hoffnung aufgegeben hatte, kam er plötzlich frei.

Verwundert drehte er sich um.

"Ich hatte eigentlich gedacht, dass du irgendwann mal aufgibst... Anscheinend nicht, hm...?"

"Wieso auch?"

Innerlich dachte er das genaue Gegenteil, was Itachi aber zum Glück nicht wusste.

"Du hast schon aufgegeben, stimmts?"

Kurz zuckte er zusammen. Woher wusste der Ältere das?

"Ha! Ich habe also Recht!"

"Nein!", widersprach der Junge rasch.

"Oh, doch...du willst es bloß nicht zugeben!"

"Lass das kindische Theater!"

"Das ist nicht kindisch..."

"Natürlich ist es das! Anstatt mich mit so blöden Scherzen zu nerven, könntest du mich auch freilassen...oder zumindest Deidara helfen!"

"Vergreif dich nicht im Ton, Sasuke...", mahnte der Ältere und die Drohung war unüberhörbar.

Angesprochener wandte den Blick zur Seite, schnaubte unwillig.
 

"...aber sag mal, wie kommst du auf Deidara?", wollte Itachi wissen, verwirrte ihn dies doch ein wenig.

Was hatte Sasuke denn mit der blonden Hure zu schaffen?

"Weil...weil...na ja, er hat doch wirklich genug Scheiße hinter sich! Du könntest ihn freikaufen! Sasori hat auch etwas Geld gespart...und du könntest ihnen helfen!", redete sich Sasuke in Rage, ließ den Älteren eine Augenbraue heben.

"...und was soll ich mit Deidara?", fragte er zweifelnd.

"Wenn du Deidara nicht freikaufst, macht Sasori sich unnötige Sorgen und ist deshalb unkonzentriert. Wenn er sich nicht konzentrieren kann, dann macht er Fehler. Und diese kann er sich kaum in seiner Position erlauben...oder?"

Das war einleuchtend, auch wenn er es ungern zugab. Sasori war zu wichtig, um Mist bauen zu dürfen. Und es war ja nicht so, dass der Blonde stören würde, war der Akasuna dann wirklich viel entspannter. So wie früher, als er den Anderen noch nicht gekannt hatte.

Er nickte langsam.

"Ich werde mit Sasori darüber reden, mehr kannst du nicht verlangen."
 

Sasuke lächelte; er wusste zwar nicht, warum der Ältere ihm zustimmte, aber das war ja auch egal.

Viel wichtiger war, dass er sein Versprechen eingelöst hatte. Und es hatte besser geklappt als gedacht.

"Gehen wir was essen?", wandte er sich erneut an Itachi, welcher daraufhin nickte.

"Von mir aus...zieh dich aber vorher um!"

Sasuke tat wie ihm geheißen und rannte in sein Zimmer, bevor er sich umzog und schließlich zu Itachi zurückkehrte.
 

Deidara biss sich auf die Unterlippe, um nicht vor Schmerz loszuschreien.

Ryota hatte, nachdem sie bei seinem Haus angekommen waren, seine Peitsche aus dem Wandschrank genommen und diese auf den Blonden gerichtet.

Der Blonde war schnellstmöglich dem Befehl, sich nach oben zu begeben, nachgekommen und lag nun auf dem Doppelbett, das von allen gefürchtet war.

Auf diesem hatte er schon die eine oder andere Hure totgeprügelt und seine momentane Position gefiel Deidara sicherlich nicht.

Nun hatten es sich zwei weitere Männer neben ihm bequem gemacht. Die Party musste in vollem Gange sein, denn von unten kamen laute Gesprächsfetzen zu ihnen herauf, wann immer eine der Türen geöffnet wurde.

Gerade verabschiedete Ryota sich mit einem fiesen Grinsen im Gesicht von dem Blonden, nickte den anderen beiden zu und verließ das Zimmer.
 

Deidara tat schon jetzt alles weh, der Andere war mit der Peitsche nicht gerade zurückhaltend gewesen, aber bei dem Gedanken daran, was die beiden Fremden mit ihm tun würden, wurde ihm schon jetzt heiß und kalt.

Doch er sagte sich immer wieder, dass er nicht aufgeben durfte. Nicht solange Sasori noch etwas an ihm lag...

Er zuckte zusammen, als das kalte Leder der Peitsche über seine Oberschenkel gezogen wurde.

"Kleiner, nicht abdriften! Wir wollen dich schreien hören!"

Deidara ergab sich seinem Schicksal...was blieb ihm auch für eine Wahl?

Schnell schaltete er zu Sasori, als sie begannen, mit dem langen Stiel auf seine Haut zu schlagen.
 

"Du hast ja wohl nen Schaden!"

"Hidan..."

Der Jashinist ignorierte den genervten Unterton des Älteren, funkelte diesen aus seinen violetten Iriden zornig an.

"Wie kannst du es wagen, diesem Arsch zu erlauben, in meinem Zimmer rumzuschnüffeln?!", fauchte er los.

"Er schnüffelt nicht, er räumt auf. Da du das anscheinend nicht schaffst, muss es halt jemand anderes machen!", entgegnete Kakuzu, der bis jetzt noch sehr ruhig war...bis jetzt, wohl gemerkt.

"Ach halt die Schnauze, alter Sack! Ich werd ihn jetzt rausschmeißen! Ob es dir passt oder nicht!"

Kakuzu und Hidan waren schon essen gewesen, als einer der Diener sie ansprach. Normalerweise wurden die Zimmer einmal im Monat kurz gereinigt, dazu gehörten die Betten und die Badezimmer, außerdem Staubputzen und solche Sachen.

Aber Hidans Zimmer...

Da traute sich niemand mehr rein.

Sogar Kakuzu mied den Raum so gut es ging, betrat ihn nur im Notfall.

Hidan schien sich zwar wohl zu fühlen, doch dem Älteren war das vollkommen egal. Er hasste es, zu wissen, dass Hidan sich in Soetwas zurückzog, wenn er gerade von einem Ritual wiederkam. Der Silberhaarige befand sich ja sowieso fast minütlich bei ihm, aber wenn nicht, war er opfern oder am Meditieren. Und letzteres fand ausschließlich in seinem Zimmer statt...das nicht nur unordentlich, sondern auch vollgeschmiert mit Blutflecken war.

"Fick dich! Er wird rausgeschmissen!", machte der Jashinist erneut seinen Standpunkt deutlich.

Kakuzu hatte einigen der neueren Dienern aufgetragen das Zimmer zu reinigen. Hidan hatte es mitbekommen und rannte nun hinter diesen her.

Natürlich ohne deren Wissen. Sonst wären sie schon längst weg. Jeder hatte Angst vor dem Silberhaarigen, jeder wusste um seinen Glauben und niemand wollte das nächste Opfer sein.

"Das wirst du bleiben lassen!", befahlt Kakuz, der allmählich genug von dem Theater hatte.

"Halt die Fresse, du Arsch! Wag es nicht, über mein Leben bestimmen zu wollen!"

"Ich habe ja wohl das Recht dazu, falls es dir entfallen sein sollte!", knurrte Kakuzu und tatsächlich verstummte der Jüngere.

Er hasste es, darauf angesprochen zu werden....und Kakuzu wusste dies.

Mit zusammengekniffenen Lippen und lodernder Wut in den ausdrucksstarken Augen sah er dem Älteren ins Gesicht.

"Was fängst du jetzt `damit´ an?! Willst du mich loswerden oder was?! Wenn du es bereust, was du damals getan hast, dann sag es gefälligst! Tu dir keinen Zwang an! Ich werde sofort verschwinden! Dann bist du mich los! Das ist es doch, was du willst! Quäl dich bloß nicht noch mehr mit meiner Anwesenheit, du verfluchter Bastard!!"

"Hidan! Steiger dich da jetzt nicht.."

Bevor er zu ende reden konnte, schlug der Jüngere ihm so stark mit der Faust ins Gesicht, dass er Blut auf der Zunge und Tränen in den Augen spürte. Gewöhnlich hätte das nun ein Nachspiel gegeben...eines, das Hidan so schnell nicht vergessen würde. Doch Kakuzu war sich darüber im Klaren, dass das hier nicht `gewöhnlich´ war, sondern ein heikles Thema, das er zu leichfertig behandelt hatte.

"Das ist doch genau das, was du wollen musst! Sonst würdest du es mir nicht ständig vorhalten, verdammter Wichser!!"

Hätte Kakuzu es nicht besser gewusst, hätte er gesagt, dass Hidan den Tränen nahe war..

Aber das konnte nicht sein.

Niemals. Nicht Hidan.

Obwohl er in letzter Zeit ziemlich komisch drauf war.

Vielleicht würde er doch weinen?

"Hidan..."

"Halt die Fresse! Halt einfach die Fresse! Lass mich in Ruhe! Fick dich! Verpiss dich! Geh einfach! Ich will dich nie wieder sehen!"

Der Maskenträger trat auf den Jashinisten zu und schloss ihn, ungeachtet dessen Gegenwehr, in seine Arme. Zuerst setzte Hidan seine Fäuste ein, versuchte ihm irgendwie wehzutun, doch dann schien es, als wäre aus seinem Körper alle Kraft gewichen und er hing nur noch scheinbar leblos in den Armen Kakuzus.

Resignierend hob dieser ihn hoch, blickte in das ziemlich bleiche Gesicht des Jüngeren und seufzte.

Dass dieser nicht mal versuchte, sich von ihm zu entfernen, zeigte wohl mehr als alles andere, dass es ihm nicht gut gehen konnte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-04-12T14:54:54+00:00 12.04.2008 16:54
Mich hat noch nie eine geschichte so brührt, das war einfach spitze, auch wenn ich die situation voll traurig fand. Ich hab auch chapter six gelesen, ich krieg immer was ich will...doch nun bereu ich es ein bissl, denn hidan tut mir so leid ich hätte echt beinahe geheult, ok bereuen tu ichs net, wann bekommt man ma so ne hamma ff zu lesen^^,hoffe du schreibst schnell weiter!! Bitte! *mit hundeblick anstarr*^^
lg deine Hill^^
Von:  V-Lynn
2008-04-08T12:02:11+00:00 08.04.2008 14:02
hey ho^^
ein gaaaaaaaanz großes lob von mir^^ du hast das kapitel richtig gut hinbekommen. armer deidei...was der alles durchmachen muss...

ich hoffe das du schnell weiter schreibst^^
lg
naruto98
Von: abgemeldet
2008-04-03T15:40:54+00:00 03.04.2008 17:40
Wasn mit Hidan los?
*sorgen mach*
Der ist ja total merkwürdig drauf...


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