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Queer Life

von

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Unerwartetes Wiedersehen

Hi,
 

also erst mal danke an meine Kommentatoren

und mein liebes Beta-Wölfchen, du hast in allen punkten recht,

aber ich bin zu faul/beschäftigt mit "Wenn Brüder lieben lernen"

als dass ich hier überarbeiten würde.

ich hoffe es ist trotzdem lesbar...

*daumendrück*

und nun viel spaß bei Kapi 2
 

Unerwartetes Wiedersehen
 

„Hallo, Erde an Seek. Wir müssen die Bullen rufen.“ Mike schüttelt heftig meine Schulter und ich wende meinen Blick ab. Gott, was war das den. Ich gehe zum nächsten Münztelefon, dass knapp zehn Meter entfernt liegt und rufe beim Polizeirevier an. „34. Revier, Sheppert. Was kann ich für sie tun?“ Ich verstelle meine Stimme und hoffe, dass ich mit ein bisschen Akzent unerkannt bleibe. „Officer, Officer. Sie müssen unbedingt kommen. Bitte. Hier ist ein Junge. Der ist tot. Tot. In der Hill Street, in einer Seitengasse.“ Flüstere ich zügig. „Warten sie mal. Wie ist ihr Name?“ Ich hänge ein und wische mit meinem Ärmel den Telefonhörer und die Tasten ab. „Lass uns verschwinden.“ Ich nicke Mike zu und wir mischen uns unter die ganzen Nachtvögel und fallen nicht weiter auf, auch wenn wir ziemlich jung sind. Nach einigen Umwegen erreichen wir das Harem. Keine Bullen, zumindest entdeckte ich sie nicht. In den frühen Morgenstunden ist hier nicht mehr so viel los, sodass wir uns ziemlich im Schatten halten müssen um ungesehen zum Hintereingang zu kommen. Ich klopfe schwer atmend an die Tür und warte.
 

„Da seid ihr ja endlich.“ Souko öffnet persönlich die Tür und sieht mich dann skeptisch an. „Ist irgendetwas passiert.“ Ich atme einmal tief ein, bevor ich antworte. „Sam ist tot. Ich habe ihn vorhin gefunden. Sie haben eine Razzia bei uns am Strich gemacht und ich bin durch die Slums und hab ihn in einer Seitengasse gefunden.“ Souko reißt die Augenbrauen nach oben. „Was? Das gibt’s doch nicht.“ Er schüttelt den Kopf, packt mich an den Armen und presst mich gegen die Wand. „Und was hast du dann gemacht?“ brüllt er mich an. Sein Atem stinkt nach kaltem Rauch und Alkohol, sodass mir leicht schwindelt.
 

„Die Bullen gerufen.“ Er lässt mich los und ich rutsche ohne Halt auf den Boden. „Gut, ich will dich die nächsten zwei Wochen nicht sehen. Nicht auf dem Strich und nicht sonst irgendwo. Tauch unter, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Es war gut, dass du die Bullen gerufen hast, dann müssen wir uns nicht die Finger schmutzig machen. Was ist mit ihm, war der auch dabei.“ Mike sieht mich flehend an und ich schüttle den Kopf. „Nein, wir haben uns hier verabredet. Er weiß von nichts.“ Der kahlköpfige Chinesse nickt und hält mir dann ein paar scheine vor die Nase. „200 Dollar, damit du was zum leben hast. Die zahlst du mir aber zurück sobald du wieder arbeitest.“ Ich nicke nur und Souko schickt mich mit einer Handbewegung davon. Na super, jetzt bin ich zwei Wochen ohne Job und kann sehen wo ich bleibe. Und das alles nur weil Sam mit diesem Arsch mit ist... Mit dem ich eigentlich hätte gehen sollen. Ich schlucke schwer. Ohne meine Prinzipien würde ich jetzt anstelle von Sam zwischen den Mülltonnen vermodern.
 

Mike geht hinter mir. Die Stille zwischen uns ist ziemlich drückend und ich weiß nicht warum. „Danke...“ kommt es plötzlich von hinten und ich drehe mich überrascht um. „Häh?“ „Das du nicht gesagt hast das ich mit dabei war. Sonst könnt ich mir meinen Stoff nicht leisten und... Gott ich kann es noch gar nicht fassen das Sammy nicht mehr wieder kommt. Das er wirklich tot ist.“ Mike ist immer leiser geworden und schluckte nun schwer. „Das wird bestimmt noch ziemlich schwer.“ Flüstere ich und sehe nach oben. Es tagt schon wieder, doch ich bin kein Stück müde. Auf einmal werde ich umgedreht, sehe überrascht in Mikes Gesicht und sehe nur noch aus dem Augenwinkel die Faust auf mich zukommen. Ich knalle gegen die nächste Wand und sinke benommen zu Boden. „Eigentlich ist das deine Schuld, dass er tot ist. Wärst du doch bloß in das Auto gestiegen. Dann hätte ich Sam noch. Sam ist mir nämlich viel wichtiger als du. Weißt du was? Fick dich und verpiss dich, du Mörder. Hoffentlich findet dich der Typ und bringt dich auch um. Dann herrscht wenigstens Gerechtigkeit.“ Mike spuckt auf mich herab und rennt dann weg. Total verdattert rapple ich mich wieder auf und sehe ihm nach. Was zum Henker war den in den gefahren.
 

Ich zittere, ist mir wohl auch nicht zu verdenken, einer der Jungen die ich für Freunde gehalten habe, hat mich gerade beleidigt, bespuckt und mir den Tod gewünscht. „Mein Zeug...“ schießt es mir durch den Kopf und ich fange an zu rennen. Ich muss aus dem Haus raus und irgendwo anders unterkommen. Mein Stricherdasein hat hier wohl ein Ende, denn wenn Mike allen erzählt was passiert ist, kann ich mich bei keinem mehr blicken lassen ohne Prügel zu beziehen. Wir sind zwar nur Stricher, aber wenn du auf der Abschussliste stehst hast du kein gutes Leben.
 

Als ich vor dem Abbruchhaus ankomme, fängt es an zu regnen. Schnell verziehe ich mich in das Innere, achte nicht weiter darauf ob mich jemand beobachtet, sondern reiße einfach den Zugang zu unserem Lager auf. Meine Sachen sind noch da, also ist Mike noch nicht hier gewesen. Ich packe schnell alles in die Sporttasche und gehe wieder nach oben. Ein Kracken lässt mich zusammen fahren. Das kam vom Flur. Ich ziehe mich in eine Ecke der Küche zurück und mache mich so klein wie möglich. In der Tür taucht Mike gefolgt von zwei Schränken alias Bull und Henker. „Er wird hier bestimmt früher oder später auftauchen und dann könnt ihr euren Auftrag erledigen.“ Mike schien ein wenig eingeschüchtert zu sein und wand sich dann ab. „Bevor ihr es macht… sagt ihm dass es mir Leid tut dass ich so gemeine Sachen zu ihm gesagt habe. Ich will nicht, dass er Sam erzählt, dass ich so unfair war.“
 

Ich schlucke, dass ist doch jetzt nicht war oder? Die wollen mich um die Ecke bringen… na klasse. Wo sollte ich jetzt hin? Wenn ich länger hier bleibe, werden sie mich früher oder später entdecken. Ich schwitze und habe das Gefühl, dass man meinen Herzschlag Kilometer weit hören muss. In diesem Moment kommt mir einmal mehr das Glück zur Hilfe. „Wir könnten mal schauen ob die kleine Ratte vielleicht schon in eurem Schlupfloch untergetaucht ist. Mach mal auf Mike.“ Mein ehemaliger Kollege tut wie ihm geheißen und die beiden Schränke bauen sich hinter ihm auf. In diesem Moment husche ich aus dem Raum. Ich bewege mich so leise ich kann und schaffe es tatsächlich ungesehen aus dem Haus. Endlich auf dem Gehweg atme ich einmal tief ein und schlage dann den Weg Richtung Hill Street ein. Ich bin total durcheinander und brauche Ablenkung. Dort würde sich vielleicht auch ein Ort zum Schlafen finden lassen.
 

Tja es ist jetzt schon fast sechs Uhr früh und die meisten Diskos und Klubs haben schon zu. Nur das Karthago hat noch auf und genau auf das bewege ich mich gerade zu. Der Türsteher schenkt mir keine weitere Beachtung, nimmt wohl an, dass jemand der um diese Uhrzeit noch auf den Beinen ist, alt genug sein müsste und ich tauche ein in die Wunschwelt eines jeden Schwulen. Viel ist ja nicht mehr los, doch es reicht um einige Blicke auf mich zu ziehen. Ein Typ, blond und ziemlich braungebrannt kommt auf mich zu. „Na, Lust auf einen Drink?“ Das lass ich mich natürlich nicht zweimal fragen und stimme mit einem Nicken zu. Ich lasse ihn bestellen und hoffe einfach mal, dass es nicht zu bitter schmecken wird. „Bist das erste mal hier oder?“ fragt der Kerl und ich nicke, was zwar nicht der Wahrheit entspricht, aber wenn interessiert das schon. „Habe ich mir schon gedacht, du wärst mir sicherlich aufgefallen.“ Innerlich gähne ich. Das ist ja so was von standart… Aber mein Gott, was soll’s. Ich lasse mich also nach knapp eine halbe Stunde zuquatschen bis er mich an der Hand nimmt und vom Hocker zieht. Ich bin gedanklich schon bei einem warmen Bett und ein wenig schlaf, als ich gegen jemanden stoße.
 

Mein Fang für heute Nacht lässt mich los und ich wäre gefallen, hätte der andere nicht so schnell reagiert. „Also langsam glaube ich du verfolgst mich, dass ist jetzt schon das dritte Mal heute.“ Die Stimme jagt mir Schauer über den Rücken und ich erkenne ihn. Es ist der Typ den ich vorhin um Geld gebeten habe… Es kommt mir vor als wäre das Jahre her. Und es ist der selbe Typ wie damals aus dem Cafe. Doch er scheint alleine da zu sein. Ich erblicke keinen seiner Freunde, wenn er sie den so betitelt. Ein kurzer Blick zu meiner Bekanntschaft verrät mir, dass sich dieser schnell aus dem Staub machte. Ich seufze und sehe wieder zu dem braunhaarigen Mann, der diesmal seine Haare offen trägt. Die Sonnenbrille ist die selbe und auch so macht er einen ziemlich coolen eindruck. „Musste das sein?“ frage ich ihn laut und setzte mich wieder auf einen Barhocker. „Was?“ Er setzt sich neben mich und ich schnaufe laut. „Du Arsch hast mir gerade meinen Schlafplatz versaut.“ „Alex, nicht Arsch. Und wenn du kein Bett hast geh doch in eine Inobhutnahmestelle. Ich schüttle nur den Kopf.
 

„Sorry Alex, aber auf so was stehe ich nicht.“ Ich springe von meinem Stuhl und will gehen, als ich plötzlich fest gehalten werde. „Wenn das so ist könntest du ja bei mir schlafen.“ Ich sehe zu ihm auf, doch in seinem Gesicht zeigt sich keine Regung. Kurz überlege ich auf das Angebot einzugehen, doch dann schüttle ich den Kopf. „Vielen Dank für die Almosen.“ Mit diesen Worten verlasse ich das Karthago für heute.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jibrillchan
2010-08-25T17:33:04+00:00 25.08.2010 19:33
Nun ja auch wenn man sich drüber streiten könnte finde ich diesen Souko schon fast nett. Echt jetzt mal. Ich weiß ich habe verdrehte ansichte. Du bist besser als ich dachte. Bringst sogar noch eine Botschaft in der Geschichte unter. Immer schön die Moralischen Werte im Augebehalten und nicht vernachlässigen sonst verrottest du hinter Müll ^^. Sehr schön, sollte sich jeder daran halten.
Gut das mit Mike kam jetzt überraschend, im ersten Moment da er ja eine ausgesprochene Ambivalenz an den Tag gelegt hat. Doch dann kam mein kleines Psychologen Hirn zum Vorschein und erinnerte mich daran was längerfristiger Drogenkonsum bewirken kann. Hatte im Praktikum so gar mal ein reales Beispiel dafür ^^ Von daher Hut ab, sehr gut gemacht. Wem außer mir ist das jetzt noch aufgefallen. Mal alle Hände hoch. Oh je, ich rede schon wieder irre, also besser weiter im Text bzw. der Geschichte.
Also ich musste bei dem sagt ihm das es mir leit tut ich will nicht das er Sam erzählt .. echt lachen. Ist witzig. Man ist der Typ kaputt. Wundert mich immer noch das Ray da so sagen wir mal verhältnismäßig normal geblieben ist. Tja auf der Straße hast du keine Freunde und stehst nur für dich allein. Dem Mike Arsch wünsch ich aber den Tod. Wird er wohl auch erleiden ne kleine Überdosis zur Trauerbewältigung. ^^
Wirklich Glück gehabt, habe ich ihm auch gegönnt. Ich leide wirklich mit dem kleinen.
Und das er die Sporttasche mit sich rum schleppt fällt nicht auf ja? Egal, aber der Türsteher ist nen Depp.
Es ist sechs Uhr Morgens was erwartet Ray denn da noch für ne Anmache. Der hat aber auch Ansprüche.
Ah der Typ aus dem Cafe, sehr schön. An so ne Auffangstelle für Obdachlose dachte ich auch schon. Ich mag Alex vor allem seinen Spruch. Alex nicht Arsch. Ja ja ich bin leicht zu unterhalten ganz besonders heute. Egal.
Rays Reaktion auf den Vermasselten Schlafplatz ist treffend. Und das er nicht auf das Angebot eingeht interessant. Es sagt zumindest einiges über ihn aus. Nämlich das er versucht sich seine Würde zu bewahren. Mal sehen wie lange er das noch schafft. Auf mehr von Alex bin ich gespannt. Wie sich das wohl noch entwickelt. Allerdings frage ich mich warum der ihm gleich angeboten hat bei ihm zu schlafen. Ungewöhnlich.

Von:  saspi
2008-05-04T17:01:40+00:00 04.05.2008 19:01
hey!!

wollte mal fragen wann es weiter geht?? da ich so neugierig bin auf den weiteren verlauf.

bye
Von:  saspi
2008-03-28T21:57:56+00:00 28.03.2008 22:57
Hey!!!
Klasse kappi!!!
Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon gespannt wie 's weiter gehen soll!!!
von wem wurden die beiden schränke auf ihn angesetzt??
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye

Von: abgemeldet
2008-03-28T13:10:18+00:00 28.03.2008 14:10
alli-allo^^

hab einfach mal angefangen zu lesen
...und konnte nicht mehr aufhören XDD
die story hat etwas eigenes,i-wie melancholisch
abba i finds toll *gg*
freu mich aufs nächste kapi XDDD
SVLG Mio


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