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Haunted by the past

Ein Fall überkreuzt den nächsten ... und dann noch diese Reise! (Tiva)
von

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Eingesperrt

Fröhliche Weihnacht überall~ *summ*

Na ja, Weihnachten ist eigentlich vorbei, aber hier ein kleines, fast schon nachträgliches, Weihnachtsgeschenk an euch:

Das neue Kapitel!

Die letzten beiden Absätze hat mir ein sehr guter Freund eingeredet ... beziehungsweise hat er mir diktiert was ich schreiben soll. Ich Trottel habe natürlich gespurt, aber hey(!) ... es gefällt mir irgendwie~

Nun denn, ein schönes Restjahr euch noch, rutscht gut in 2009 rein (nicht wörtlich nehmen!),

BouhGorgonzola
 

Einige Tage zuvor, als Ziva und Tony auf dem Weg nach Deutschland waren, hatte die Direktorin einen Anruf erhalten, den sie zu Gibbs weitergeleitet hatte. Dieser hatte den Anruf entgegengenommen und sein Gesichtsausdruck war ernst und kühl geworden. McGee hatte seinen Boss während des ganzen Telefonats nicht aus den Augen gelassen und aufmerksam zugehört, wie sein Boss die Person am anderen Ende der Leitung anschrie und letzten Endes einfach durch Auflegen unterbrach.

„Bring Abby heute nach hause und bleib bei ihr. Pass auf sie auf”, hatte Gibbs ihm aufgegebenf, während er an ihm vorbei in Richtung Pathologie ging. „Wird gemacht.”, hatte McGee seinem Vorgesetzten nachgerufen, „Aber warum?”

So war es bisher jeden Abend, bevor McGee das Hauptquartier verließ, gegangen. Er hatte jedes Mal Abby aus der Forensik abgeholt und sie zu ihr nach hause gebracht, oder sie war mit zu ihm gefahren, nur um am nächsten Morgen gemeinsam wieder mit ihm bei der Arbeit zu erscheinen und am Abend darauf wieder zusammen mit ihm die Arbeit zu beenden und nach hause zu fahren.

„Warum?”, hatte er sich immer wieder gefragt und auch Gibbs hatte er immer wieder gefragt, doch dieser hatte ihm keine Antwort auf seine Frage gegeben – auch hatte er Abby keine gegeben, als diese nachgefragt hatte.
 

Nun wusste er es. Seine Frage war beantwortet worden. Und er wollte es gar nicht mehr wissen. Er wollte auch die Antwort nicht am eigenen Leib erfahren müssen, doch nun ließ es sich nicht mehr ändern. Er war mitten in das geraten, vor dem Gibbs Abby schützen wollte. Er, Timothy McGee, hatte eigentlich nur etwas aus Abbys Wagen holen wollen und war aus dem Grund an diesem Morgen zu ihr gefahren, hatte ihre Autoschlüssel aus der Wohnung geholt und die Wohnung verlassen wollen. Dabei war es geschehen.

Die Schmerzen am Hinterkopf waren unerträglich und um ihn herum nahm er alles nur verschwommen war. Er konnte sein eigenes Blut in den Ohren rauschen hören und ihm war eindeutig schlecht.

Langsam versuchte er zu realisieren, wo er sich eigentlich befand. Er wusste, dass er aus Abbys Wohnung gekommen war. Er wusste, dass ihn irgendjemand niedergeschlagen hatte, aber er wusste nicht, wo er sich befand.

„Ganz ruhig ... ”, versuchte er, sich selbst zu beruhigen, „ ... bleib ruhig, McGee ... ” Er spürte die aufkommende Unruhe, die sich heranschleichende Verzweiflung, die sich langsam aber stetig in ihm ausbreitete, ihn bald fest im Griff haben würde. Und solange er sich nicht beruhigte, würde sie ihn auch nicht wieder freigeben.

Das spärliche Licht erschwerte es ihm nur noch, seine Umgebung genauer unter die Lupe zu nehmen. Den Versuch aufzustehen unternahm er erst gar nicht, weil ihm ein wenig schwindelig war. Wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung vermutete er.

Vorsichtig, um sich nicht viel zu bewegen und keinen unnötigen Lärm zu verursachen, durchsuchte er seine Taschen. Er fand seine Dienstmarke, sein Portemonnaie, ein wenig Kleingeld, dass nicht in seinem Portemonnaie gewesen war, und einen Streifen Kaugummi, sowie einen Zettel, den er von Abby erhalten hatte und auf dem stand, was er mitbringen sollte. Außerdem entdeckte er seine Dienstwaffe, als seine Hand beim Herausziehen aus seiner Hosentasche den Griff ungewollt berührte. Von seinem Handy war allerdings keine Spur zu sehen.

„Was würde Gibbs tun ... ?”, fragte er sich laut, um die drückende Stille um ihn herum, die ihn immer mehr verängstigte, zu verdrängen, „Oder Ziva? Director Shepard? Oder gar Tony?” Ihm kam ein fast schon absurder Gedanke, als er Tonys Namen aussprach. Dieser hätte sicherlich eine Idee bekommen, während er seine Situation mit einem seiner Filme verglichen hätte. Und Gibbs, McGee war sich sicher, würde sofort einen Plan haben. Er wusste und konnte ja fast alles, was seinen Verstand und sein Handeln verlangte. Und die Direktorin würde sicherlich ähnlich reagieren, nur ein wenig langsamer und ohne großen Schaden anzurichten. Ziva hingegen ...

Langsam legte McGee seine Hand auf den Griff seiner Dienstwaffe, während er überlegte, was die Israeli tun würde. Jetzt wusste er, warum es sie beruhigte, wenn sie ihre Waffen säuberte. Sie gab einem ein einfaches, sicheres Gefühl. Sicherheit, auch wenn es dabei vielleicht einem anderen das Leben kosten konnte – aber das eigene Leben stellten viele meist an erste Stelle. Und im Notfall würde ein Warnschuss genügend Lärm verursachen, dass jemand daraus aufmerksam würde und helfen käme.

Lärm. McGee begann unweigerlich ein wenig zu grinsen. Da hatte er seinen Plan, seine Idee, wie er vielleicht aus der Situation geholt werden konnte. Doch zunächst wollte er aufstehen und den Raum noch ein weiteres Mal inspizieren, ob er nicht doch vielleicht eine Tür oder ein Fenster übersehen hatte dank seiner noch immer eingeschränkten Wahrnehmung.

Die Zähne zusammenbeißend, weil die Kopfschmerzen immer unerträglicher wurden, und sich langsam und vorsichtig bewegend, erhob McGee sich. Er musste sich an der Wand neben ihm abstützen, um nicht einfach zur Seite zu kippen und wieder auf dem Boden zu landen, da sich noch immer alles um ihn herum drehte und er drohte, das Bewusstsein zu verlieren.

„Das kannst du dir nicht leisten, McGee ... ”, sprach er sich selbst Mut zu, „ ... du musst es schaffen. Du kannst es schaffen ... ” Dabei bewegte er vorsichtig einen Fuß vor den anderen und achtete darauf, sich nicht allzu weit von der Wand zu entfernen.

Da, eine Tür. McGee griff sofort nach dem Griff und musste feststellen, dass sie verschlossen war. Also weiter nach einem Ausweg suchen. Irgendwie würde er es schaffen, ganz bestimmt. Deshalb bewegte er sich langsam weiter vorwärts.
 

Abby wurde unruhig. Sie hatte McGee vor einer Weile losgeschickt, um etwas aus ihrem Auto vor ihrer Wohnung zu holen. Aus dem Grund hatte sie ihm ihren Wohnungsschlüssel gegeben, denn ihr Autoschlüssel war in der Wohnung. Dass McGee noch nicht zurück war, beunruhigte sie. Deshalb glitt ihr Blick auch fast schon regelmäßig zur Uhr, während Tony ihr seine Frage zu stellen versuchte.

„Abby, was ist mit dir los?”, wollte dieser nun wissen. Abbys Blick hatte wieder auf der Uhr geruht, in ihrem Kopf stellte sie sich schon die Frage, was McGee wohl zugestoßen sei. „Abby!” Tony rief ihren Namen nun etwas lauter, so dass die Forensikerin zusammen zuckte vor Schreck.

„Irgendetwas stimmt bei dir nicht ... ”, schlussfolgerte Tony. Abby nickte ein wenig, seufzte. „McGee ist nicht wiedergekommen.” Tony sah sie fragend an. Sie erklärte ihm die Situation von Anfang an, während er ihr nachdenklich und aufmerksam zugleich lauschte. Sein Blick ruhte auf dem Gesicht von Abby, die wiederum immer wieder zur Uhr sah, was ihn mittlerweile etwas nervte, aber er hatte das Gefühl, sie irgendwie in seinem Inneren verstehen zu können.

„Hast du versucht ihn auf dem Handy zu erreichen?” Das war Ziva, die diese Frage stellte. Sie war aus dem Bad gekommen, ihre Haare waren noch feucht von der Dusche, sie hatte sie nur mit ihrem Handtuch zu trocknen versucht. Tony warf Ziva einen kurzen Blick zu, der ihr sagen sollte, dass Abby das sicherlich getan hatte, doch Abby schüttelte den Kopf, zückte ihr Handy und versuchte, McGee zu erreichen, doch sie schaffte es nicht.

„Mailbox.”, seufzte sie niedergeschlagen. „Vielleicht lässt er sich nur Zeit.”, vermutete Tony, „Du kennst unseren großen Autoren doch am besten.” „Tony!”, fauchte Ziva leise und verpasste ihm eine leichte Kopfnuss, „Lass diese Sprüche ... siehst du nicht, dass es sie mit nimmt?”

„Berichte das Gibbs.”, schlug Ziva ihr vor und sah sie aufmunternd an, „Er wird dir vor Ort besser helfen können als wir hier aus Deutschland.” „Das war jetzt hilfreich, Ziva.”, murrte Tony und schüttelte den Kopf. Ziva beachtete seine Antwort nicht, sondern blickte weiter in die Kamera. „Bitte ihn, zusammen mit dir zu deiner Wohnung zu fahren, um wenigstens herauszufinden, ob er dort war.”, fuhr Ziva fort und Abby nickte ein wenig, „Viel Glück.” Sie warf Tony einen letzten Blick zu, den er nicht deuten konnte, dann beendete sie die Verbindung und ließ Abby wieder alleine in ihrem Labor zurück.

Wie durch Telepathie gerufen kam Gibbs in genau diesem Moment ins Labor. Er wollte Abby ein paar Fingerabdrücke, die Ducky ihm gegeben hatte, bringen, auch wenn es selten war, dass er den Laufburschen spielte. Für einen Besuch bei Abby war ihm wenig zu schade und er hatte sogar noch ihren CafPow! besorgt.

Natürlich bemerkte er sofort ihren niedergeschlagenen Gesichtsausdruck: „Alles in Ordnung, Abbs?” Abby sah ihn an, schwieg zuerst, weil ihr die richtigen Worte nicht einfielen. Es war, als habe sie plötzlich vergessen, wie man Englisch sprach. Oder besser gesagt, amerikanisches Englisch. Zudem war ihr Mund mit einem Male trocken, so dass sie froh über Gibbs' Geschenk an sie war, es ihm aus der Hand nahm und sofort einen Schluck trank.

„McGee ist verschwunden ... ”, begann Abby, dann berichtete sie, was sie McGee aufgetragen hatte und mit Tony und Ziva besprochen hatte. Gibbs nickte nur, sein Blick war wie immer, keine Spur von Besorgnis, Unruhe oder sogar Ärger oder Entsetzen. Er war ruhig und irgendwie ein wenig distanziert, aber sobald er die Forensikerin ansah, war der Blick fast väterlich und warm.

„Die beiden haben dir einen guten Vorschlag gemacht, Abby.” Abby nickte. „Aber dennoch bleibst du hier.” „Abe-” „Nichts aber.”, unterbrach Gibbs sie energisch, „Du bleibst hier. Am besten gehst du zu Ducky und Palmer, oder zu Director Shepard. Nirgends bist du sicherer.” „Doch.”, erwiderte Abby leise, „Bei dir.” „Abgesehen davon.”, verbesserte Gibbs sich, „Du bleibst hier.” „Ich will abe-” „Nichts da.”, unterbrach Gibbs sie wieder, „Du bleibst hier und ich fahre alleine zu deiner Wohnung. Wenn er dort ist, werde ich ihn finden. Ich verspreche es.”

Dankbar umarmte Abby ihren Vorsetzten. Auf ihn war wirklich immer Verlass, egal welches Problem sie hatte! Das war eine seiner Eigenschaften, die sie so an ihm liebte. Deshalb versuchte sie auch, ein wenig fröhlicher zu gucken, was Gibbs mit einem kurzen Grinsen erwiderte, dann gab er ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand wieder.
 

McGee konnte kaum mehr richtig atmen, ihm kam es vor, als würde die Luft immer weniger in dem Raum, in dem er sich befand. Allmählich hatten sich seine Augen an das spärliche Licht um ihn herum gewöhnt und er sah ein wenig klarer als zuvor, so dass er mehr sehen konnte.

Alles, was er bisher wusste, war, dass er sich in einem Raum befand, der anscheinend als Werkstätte benutzt wurde, ähnlich wie Gibbs' Werkstätte, in der er seine Boote baute. Im Gegensatz zu dieser war die Werkstätte, in der McGee sich befand, verhältnismäßig klein und anscheinend an der Oberfläche gebaut worden und nicht wie die von Gibbs im Keller. Das hatte McGee ein kleines Fenster, breiter als es höher war, verraten, durch das das Licht schien.

Er hatte schon versucht, an das Fenster heranzukommen, aber es war höher in die Wand eingelassen worden, als er groß war. Das konnte zwar auch bedeuten, dass der Raum sich doch im Untergeschoss befand, doch McGee war sich fast schon sicher, dass es nicht so war.

Seine nächste Suche hatte einem Stuhl, Hocker, einer Kiste oder etwas Anderem gegolten, auf das er hätte steigen können, um an das Fenster zu kommen und zu überprüfen, ob es ebenso verschlossen war wie die Tür. Dabei war er zwar fündig geworden, aber nur, wenn er alles aufeinander stapelte, kam er hoch genug. Dann könnte er vielleicht sogar versuchen, sich irgendwie aus dem Fenster zu zwängen um sich zu befreien.

„Apropos verschlossen ... ” McGees Blick fiel wieder auf die Tür. Seine Hand legte er wieder auf den Griff seiner Waffe. Er hatte eine Idee, was er tun könnte, zumindest hoffte er, dass es funktionieren würde. Auch wenn er es wohl nie vor Tony zugeben würde, er hatte es in einer Folge einer Serie über Ermittler einer Behörde gesehen ... und er war sich sicher, dass Ziva das auch schon einmal getan hatte.

Langsam zog er seine Waffe. Er überprüfte die Anzahl der Munition. Konnte er es sich leisten, solch einen Blödsinn nachzuahmen? Würde es ihm etwas bringen? Und wenn nicht, was dann? Was, wenn der Verantwortliche zurückkehrte und McGee sich dann nicht verteidigen konnte, weil er zu wenig Munition hatte aufgrund dieses Hirngespinsts?

Mit einem Seufzen ging er langsam zu der Tür. Nur nicht hastig bewegen, die Atmung nicht beschleunigen, ruhig bleiben und ruhig atmen. So würde er auf jeden Fall keine Probleme mit der Luft bekommen, egal wie viel in dem Raum war und egal wie groß er war.

Er kniete sich vor die Tür und betrachtete nachdenklich das Schloss. Wie war das nochmal gewesen? Musste er einen speziellen Punkt treffen, oder war es egal, wie er das Schloss aufschoss? Würde ein Schuss reichen?

„Hör auf, dir solche Sorgen zu machen!”, stauchte er sich selbst zusammen, „Das bringt dich nicht weiter.” Er erhob sich wieder aus der Hocke und warf einen letzten Blick auf das Schloss, bevor er wieder zurück in Richtung Fenster ging. „Alles was du brauchst, sind ein paar Kisten.”, erzählte er sich selbst, musste dann grinsen, weil er an Robinson Crusoe denken musste, der Selbstgespräche mit einer selbst gebastelten Person führte.

Mit einem Mal brach er in Lachen aus. Es war so gar nicht seine Art, in solch einer Situation plötzlich zu lachen, doch er konnte nicht anders. Dieser Gedanke an Robinson Crusoe, einer fiktiven Person aus einem Buch und einem Film, war ihm einfach so eingefallen. Begann er etwa, so wie Tony zu denken?

Während er nun nur noch grinsend durch den Raum schritt und die wenigen Kisten, die er dort fand, zum Fenster schaffte, sorgte er dafür, dass er etwas baute, auf dass er sich stellen konnte. Dafür waren die Kisten allein nicht gut genug, sie würden unter dem Gewicht einer erwachsenen Person wie ihm – er musste sich ein weiteres Grinsen verkneifen, da er daran dachte, dass Tony sicherlich anmerken würde, dass er noch nicht, in seinen Augen, erwachsen war – kaputt gehen.

Schließlich war er halbwegs zufrieden mit dem, was er dort gebastelt hatte. Es war kein Kunstwerk, aber das sollte es auch nicht sein, solange es funktionstüchtig war. Hauptsache, es brach unter seinem Gewicht nicht zusammen!
 

Gibbs war an dem Haus angekommen, in dem sich auch Abbys Wohnung befand. McGees Wagen stand auf dem Parkplatz vor dem Haus und war Gibbs' geschultem Auge sofort aufgefallen, so dass er seinen Wagen zielstrebig fast genau daneben parkte, aus dem Wagen stieg und McGees Wagen einige Male umrundete und dabei hinein ins Innere des Wagens sah, um festzustellen, ob dort ein Anhaltspunkt auf McGees Verbleib sei.

Da er nichts fand, was seine Aufmerksamkeit erregte, ging er mit schnellen Schritten zur Haustür des Hauses. Natürlich war diese verschlossen, aber Gibbs ließ sich die Tür von jemanden öffnen, betrat den Hausflur und steuerte Abbys Wohnung an, die aber ebenso verschlossen war, wie die Haustür es zuvor gewesen war – und auf sein Klingeln hin öffnete niemand die Wohungstür.

„Suchen Sie die junge Dame, die hier wohnt?”, erkundigte sich eine alte Frau bei Gibbs, die an ihm vorbeigehen wollte, „Sie ist schon eine Weile nicht mehr hier gewesen. Scheint Urlaub zu machen und einem ihrer Freunde, diesem jungen, netten Mann, den Schlüssel zu ihrer Wohnung gegeben zu haben.” „Junger, netter Mann?”, hakte Gibbs mit einem fragenden Blick nach. „Ja. Er trug so eine Mütze wie Sie es tun, junger Mann.” Gibbs fragte: „Wissen Sie, ob er heute hier war?” „Sein Wagen steht vor der Tür, also vermute ich mal, dass er noch hier ist.”, antwortete die alte Frau und sah Gibbs freundlich an, während sie sich an ihrem Gehstock festhielt, „Wenn er Ihnen nicht öffnet, scheint er vielleicht nicht mehr in der Wohnung zu sein. Vielleicht ist er etwas in den Müll werfen gegangen?” „In den Müll?”, fragte Gibbs nach und sein Blick sah etwas überrascht aus, „Wie kommen Sie denn darauf? Wenn Abb- ... Wenn Abigail doch anscheinend im Urlaub ist?” „Manchmal verderben Lebensmittel und Blumen verwelken oder bekommen Läuse und anderes Ungeziefer, dass ihnen schadet, junger Mann.”, erklärte die alte Frau, „Und dann wirft man sie besser weg, wenn man sich nicht wirklich um sie kümmern möchte. Auch wenn der freundliche, junge Herr sehr pflichtbewusst und vertrauenswürdig aussah, vermute ich stark, dass er sie auch eher in den Müll werfen würde, anstatt sie zu pflegen.”

Gibbs sah die Frau kurz nachdenklich an. Er wog die Chancen ab, ob es möglich sei, auch wenn er es ohnehin würde überprüfen müssen. Deshalb nickte er und sagte: „Das klingt plausibel.” Die Frau nickte zustimmend und blickte ihn noch immer ruhig an. „Sagen Sie ... ”, fragte Gibbs, „ ... wo finde ich denn die Mülleimer?”
 

Als Gibbs um die Hausecke in den Hinterhof, der noch allen Bewohnern gemeinsam gehörte, bog, fiel sein Blick zuerst auf die Mülltonnen, die an der einen Hauswand standen. Dort war McGee allerdings nicht. Auch die Hintertür war verschlossen.

„Suchen Sie etwas Bestimmtes?” Gibbs sah in die Richtung, aus der diese Frage gekommen war. Ein Mann, höchstens 25, kohlrabenschwarze Haare und leuchtend grüne Augen, die irgendwie nicht zu ihm passten, sah Gibbs erwartungsvoll an, in der einen Hand ein Basketball, in der anderen eine Wasserflasche.

Gibbs seufzte, warf noch einmal einen Blick zu den Mülltonnen und antwortete dann: „Haben Sie einen Mann gesehen, dessen kurze Haare dunkelblond bis braun sind? Ungefähr so groß, eine Mütze wie meine ... ” „Nein, da muss ich passen.”, entgegnete der Jüngere, „Sorry, Mann.” Gibbs sog hörbar die Luft ein, nickte aber und sah sich weiter um.

„Was hat er denn verbrochen?”, wollte der Mann wissen. Gibbs antwortete nicht, seine Augen fixierten gerade ein etwas abseits stehendes, kleines Haus an. „Was befindet sich darin?” „Das Übliche ... ”, meinte der Schwarzhaarige verwundert, „Eben so Sachen wie eine Werkstatt voll von Gerümpel. Nichts Interessantes.” „Haben Sie den Schlüssel dazu?” „Ja, aber der alte Gepperson mag es nicht, wenn man darin herum wühlt.” „Reden Sie nicht, sondern schließen Sie auf. Es schließt sich nicht von alleine auf!”, knurrte Gibbs. „Ja, ja, Mann.” Der Jüngere warf ihm einen leicht verärgerten Blick zu, dann ging er mit ihm ihm zu dem kleinen Haus und schloss auf.

„Das ist Ihre Sache, nicht meine, klar?”, redete der junge Mann auf Gibbs ein, „Wenn Gepperson mich deshalb zusammen staucht, sind Sie Schuld. Ich schicke ihn zu Ihnen in diese ... dieses Ding.” Er deutete mit der Hand auf den Schriftzug des NCIS' auf Gibbs' Schirmmütze. „Verschwinden Sie.” „Ganz wie Sie wollen.”, meinte der Jüngere und verschwand.
 

McGee stand auf seinem Bauwerk und versuchte, das Fenster zu öffnen, wie er hörte, dass jemand die Tür auf schloss. Die Stimme, die anscheinend einer jüngeren Person gehörte, kam McGee nicht bekannt vor, aber die befehlende Stimme, die letzten Endes den Jüngeren wegschickte, kam McGee fast schon wie ein Wunder vor. Nie zuvor hatte er gedacht, dass er die Stimme seines Vorgesetzten einmal so mögen würde!

„Boss!”, rief McGee laut und erfreut, als Gibbs die Werkstatt betrat. Gibbs sah zwar die Schemen McGees und hatte seine Stimme sehr wohl erkannt, doch seine Augen hatten sich noch nicht an das schwache Licht, dass dort herrschte, gewöhnt, so dass er erst einen Moment lang dort stand, bevor er reagierte: „Wo hast du gesteckt?!”

In genau dem Moment gab McGees Bauwerk nach, es wackelte, fiel in sich zusammen und riss McGee mit sich in die Tiefe, der hart auf dem Boden der Werkstatt landete und sich mühsam wieder aufrappelte. „Und was sollte das sein?!” „Ich ... irgendwie ... ”, begann McGee kleinlaut, „ ... ich wollte hier raus.” „Nimm die Beine in die Hand und komm endlich.”, meinte Gibbs nur, „Abby wartet.”
 

Als die beiden draußen in der Sonne vor der Werkstatt standen, McGee kniff die Augen zusammen, da ihn die Sonne zu sehr blendete, bemerkte Gibbs die Wunde an dem Hinterkopf seines Sprösslings. „Was hast du bloß wieder angestellt?”, fragte er, klang dabei allerdings nicht so kühl und verärgert, wie er hatte klingen wollen. „Irgendwer hat mich niedergeschlagen ... ”, murmelte McGee, „Ich kam aus Abbys Wohnu-” „Erzähl es mir später, wenn wir zurück zum NCIS fahren.”, sagte Gibbs ernst, „Und Ducky soll sich das mal ansehen.”

Beide gingen zu ihren Wagen und McGee wollte in den seinen steigen, doch Gibbs hielt ihn auf und erklärte ihm ernst, dass es wohl besser sei, wenn er bei ihm mitfahren würde. McGee wollte protestieren, aber die Kopfschmerzen übermannten ihn noch einmal und zwangen ihn dazu, nachzugeben. Deshalb nickte er nur ein wenig, stieg in den Wagen ein und versuchte, die Fahrt, die durch Gibbs Fahrstil noch schlimmer wurde als befürchtet, zu überstehen, ohne seinen Mageninhalt in das Innere des Wagens und auf seine Beine zu entleeren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Trudy
2009-06-17T08:50:45+00:00 17.06.2009 10:50
also ich muss sagen zuerst dachte ich mist genau jetzt wo du wissen willst wie es weitergeht schwenkt sie nach abby und dem restlichen ncis. doch erfahren was toni von abby wollte hab ich trotzdem nich.
tolles kap.

mfg
trudy
Von:  Elsa
2008-12-27T09:58:09+00:00 27.12.2008 10:58
ich kann mich nur anschließen..
das kapi war supi.
und asas einfall war auch nicht schlecht xD

lg,

chaja
Von: abgemeldet
2008-12-26T21:25:18+00:00 26.12.2008 22:25
cooles Kappi^^
freu mich schon wenns weidageht^^

hdl vivi


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