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Plötzlich zu Dritt

von

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Ausflug in die Berge

Hallo meine Lieben,

hier ist das versprochene Kapitel. Roxin hat mit ihrem letzten Satz alle ein bisschen geschockt *grins* hoffentlich sind eure blauen Flecken alle wieder abgeheilt *Sorge im Blick* Als Trostpflaster ist dieses Kapitel länger als geplant. Ursprünglich sollten zwei daraus werden, aber ich muss wohl einiges wieder gut machen *nick* Nur noch mal kurz, wie sie zu diesem Entschluss kam.

Hormone, die verrückt spielen, sind schwierig, für sie besonders. Da sie niemanden hatte, der ihr helfen konnte damit umzugehen, war es schließlich die einzige Alternative. Ein bisschen genauer wird es in diesem Kapitel erklärt.
 

Ich wünsche allen viel Vergnügen beim lesen.

*Naschis verteil*

Eure night-blue-dragon
 

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Kapitel 14

Ausflug in die Berge
 


 


 

Klirrend zerbrach die Kaffeetasse, der schwarze Inhalt verteilte sich auf der weißen Tischdecke. Sekunden später polterte es. Mühsam rappelte sich Joey wieder auf, war er doch glatt vom Stuhl gerutscht. Die Zeit nutzte er, um seine entgleisten Gesichtszüge wieder einigermaßen zu ordnen, ein Blick auf den Brünetten sagte ihm, das dieser auch noch um Fassung rang. „Habe ich mich gerade verhört?“ fragte Seto „Nein, ich fragte euch, ob ihr euch mit mir paart“ erwiderte sie leicht trotzig, so schlimm fand sie die Frage nun auch wieder nicht. „Wie kommst du auf diese Idee? Roxin.....wir sind deine Eltern, schon vergessen?“ erkundigte sich nun Joey „Nein habe ich nicht. Ihr habt mich aufgezogen, nicht gezeugt, also ist das doch kein Problem“ gab sie zurück „Doch ist es, du bist unsere Tochter, unabhängig von deiner Herkunft. Eltern schlafen nicht mit ihren Kindern, das ist unmöglich, verwerflich, unmoralisch und ungesetzlich.“ entgegnete der Blondschopf „Hat es damit zu tun, das ihr Schwul seid?“ kam nun von ihr die Frage.

„Das ist zweitrangig.....“ Seto suchte nach den richtigen Worten, um es ihr begreiflich zu machen, konnte sich aber nur wiederholen „......du bist unsere Tochter“ „Aber ihr seid die Beste Wahl, ich hab’s mir genau überlegt“ beharrte sie. Joey ergriff das Wort „Es ist ja schön, das du eine so hohe Meinung von uns hast, dennoch bist und bleibst du unsere Tochter. Da geht nichts in der Richtung“

„Schade...“ meinte sie traurig „...dann muss ich mir wohl jemand anderen suchen“ sie stand auf, wollte gehen „Halt, junges Fräulein....“ Setos scharfe Stimme hielt sie auf „Wo willst du hin?“ „Mir jemand anderen suchen, mit dem ich mich Paaren kann“ „Kommt gar nicht in Frage“ „Doch, du kannst es mir nicht verbieten“ „In diesem Fall schon, ich muss dich vor dir selbst schützen, damit du nicht wahllos in der Gegend rum.....du weißt schon“ Er war ebenfalls aufgestanden und auf sie zugegangen, sie nutzte die Gelegenheit um vielleicht doch noch an ihr Ziel zu kommen.
 

So ging sie mit wiegenden Hüften auf ihn zu, legte ihre Arme um seinen Nacken, sah ihn mit einem Blick an, der rein gar nichts mit Tochterliebe zu tun hatte. Er ergriff ihre Hände, hielt sie fest und schob sie gleichzeitig von sich „So nicht, ich glaube fast, es ist besser ich sperre dich ein, bist du wieder normal bist“ Nun versuchte sie es mit Schmollmund und Hundeblick, bei jedem anderen hätte es vielleicht geklappt, aber nicht bei ihm, trocken meinte Joey „Wir sollten sie im Keller einsperren, durch die engen Fenster kann sie nicht raus“ Der Keller wurde es nicht, aber ihr altes Zimmer im Obergeschoss. Anders wussten sich die Beiden nicht zu helfen „Ich dachte wir hätten noch ein paar Jahre Zeit, das war wohl ein Irrtum“ stöhnte Joey „Hoffentlich wird es nicht schlimmer mit ihr, wir können sie doch nicht unter Verschluss halten“ „Wenn wir Glück haben hat sie diese Phase nur einmal im Jahr.“ „Aber wenn sie mal einen Freund hat?....“ „Dann hoffe ich, dass er gut bei Kondition ist“
 

Ihr Zustand dauerte nicht lange, am nächsten Morgen war alles vorbei. Nur die Erinnerung war nicht weg, das war ihr alles so peinlich, mit flammendroten Kopf entschuldigte sie sich immer wieder bei ihren Eltern. Hoffentlich passierte ihr das nicht noch mal. Als Roxin merkte, das sie wieder auf so eine Sache zusteuerte, verschloss sie sich immer mehr. Auch fühlte sie sich ausgelaugt und kraftlos, verlor an Appetit, aß dem zufolge nicht. Anders gesagt wurde das Mädchen richtig krank und niemand konnte sich erklären woran das lag. Von dem lebensfrohen Mädchen war nicht mehr viel übrig. Joey bleib zu Hause, kümmerte sich um seine Tochter, während Seto im Büro grübelte, wie er ihr helfen konnte.

Seiner Geschäftsführerin fiel sein Verhalten auf, sie kannte ihn eher launisch und kalt, aber so in sich gekehrt und still.....dann war da noch die ständige Sorge, die er im Blick hatte. Sie hatte eine Vermutung, was der Grund dafür war, sie wollte ihn sobald wie möglich darauf ansprechen, also bat sie um ein Gespräch nach Geschäftsschluss.
 

„Sie sehen so sorgenvoll aus, ist alles in Ordnung?“ „Wenn es das wäre, bräuchte ich mir keine Sorgen machen“ antwortete er mürrisch, er wollte nach Hause „Es geht ihrer Tochter nicht gut, habe ich Recht?“ „Ja“ er fixierte ihren Blick „Vor längerer Zeit war sie bei mir, erzählte mir von ihren Gefühlen“ „Ja und?“ „Ich glaube ich kann ihr helfen“ fragend zog er eine Augenbraue hoch „Ich weiß, was in ihr vorgeht“ „Und woher?“ sie ließ sich Zeit mit der Antwort, stand am großen Panoramafenster und sah in die Dunkelheit hinaus „Erlauben sie mir mit ihrer Tochter wegzufahren“ „Nennen sie mir einen guten Grund, warum ich das erlauben sollte“ wie kam seine Angestellte, denn mehr war sie letztendlich ja auch nicht, dazu, ihn zu fragen, ob sie mit seiner Tochter in die Ferien fahren durfte. Jetzt, wo es dem Mädchen so schlecht ging. „Ich kann ihnen keinen Grund nennen, aber einen zeigen. Kommen sie bitte mit“
 

Es war spät, als er nach Hause kam, nach dem Gespräch mit McPherson, musste er seine Gedanken ordnen. Er konnte kaum glauben, was er erfahren hatte, was er gesehen hatte. Sie sagte ihm, das Roxin sterben würde, wenn er jetzt nicht handelte. Nur erzählen dürfte er es niemanden, es war ein Geheimnis, nicht einmal Joey durfte er verraten. Das fiel ihm schwer, sehr schwer sogar, aber er hatte es versprochen. „Du kommst spät“ riss dieser ihn aus den Gedanken „Ja, es gab Schwierigkeiten. Wie geht es Roxin?“ „Unverändert.....Seto....ich habe Angst, das wir sie verlieren. Ich.....“ er musste schwer schlucken, um die Tränen zu unterdrücken, der Braunhaarige nahm ihn tröstend in den Arm „Das werde ich verhindern, versprochen und du weißt, ich habe noch nie ein Versprechen gebrochen“ „Schon, aber wie willst du dieses halten?“ er klammerte sich regelrecht an seinem Partner fest „Vertrau mir einfach. Mehr kann ich dir nicht sagen, du musst mir einfach vertrauen“ Mit aller Zuversicht deren er fähig war, sah er in Joey’s braune Augen, lächelte „Ich gehe jetzt zu ihr“
 

Nun saß er an ihrem Bett, nach dem, was er alles erfahren hatte, wunderte es ihn, das bisher alles ohne Komplikationen verlaufen ist. Er hoffte, das er keinen Fehler machte „Hey Kleines, hörst du mich?“ fragte er sanft, langsam öffnete seine Tochter ihre Augen, die all ihren Glanz verloren hatten, sie nickte schwach, war zu müde zum reden „Trinity möchte mit dir in die Berge fahren, sie sagt, die Luft dort würde dir gut tun. Willst du?“ Sie mochte die Frau, sie fühlte sich irgendwie zu ihr hingezogen und die Aussicht aus diesem, für sie im Moment stickigen, Haus herauszukommen, war verlockend. „Darf ich denn?“ lächelnd nickte er „Sonst hätte ich dich nicht gefragt“ „Wann?“ „Morgen früh“ „Oh....so schnell“ „Ja, so schnell, wir alle wollen, das es dir möglichst schnell besser geht.“ Müde nickte sie, schlief wieder ein.
 

Dieser Entscheidung zu vertrauen, fiel Joey extrem schwer, Roxin ging es schlecht und doch sollte sie auf eine Urlaubsreise gehen. Am liebsten hätte er es verhindert, aber Seto schien es für richtig zu halten, also stimmte er schweren Herzens zu. Am nächsten Morgen landete der Helikopter im Garten der Villa, die grünäugige Frau stieg aus, eilte geduckt unter den Rotorblätter entlang auf ihren Chef zu, der wartend auf der Terrasse stand. Gemeinsam gingen sie ins Haus, sie half Roxin dabei sich reisefertig zu machen, verfrachtete sie in den Hubschrauber, kehrte noch mal zu Seto zurück „In ca zwei Wochen sind wir wieder zurück. Machen sie sich keine Sorgen, wenn sie nichts von uns hören. Da wo ich hinwill, gibt es kein Telefon und keinen Strom, nur Natur pur“ rief sie über den Lärm der Rotoren hinweg „Hauptsache sie bringen sie uns gesund wieder“ sie hörte die mitschwingende Drohung heraus, sollte etwas schief gehen, brauchte sie gar nicht wiederkommen. Sie hob grüßend die Hand, stieg ein. Joey trat an Setos Seite, Roxin winkte zum Abschied, sie winkten zurück. Schnell gewann der Helikopter an Höhe, drehte ab und verschwand am Horizont.
 

Es war ein langer Flug, als sie ihr Ziel erreichten, war es schon dunkel. Die beiden Frauen stiegen aus, Trinity holte noch das Gepäck, trotz der späten Stunde, flog der Hubschrauber ab, der Pilot würde erst in zwei Wochen wiederkommen, um sie abzuholen. Nachdem das Geräusch der Rotoren verklungen war, senkte sich eine unglaubliche Stille auf die beiden Besucher nieder. Nur unterbrochen von den nachtaktiven Tieren im Wald. „Komm, wir schlafen heute in der Hütte und morgen zeige ich dir die Gegend“ Wundersamer Weise fühlte sich das Mädchen schon besser, ob es mit der kalten, klaren Bergluft zu tun hatte? Sie wusste es nicht und im Augenblick war es ihr egal. Sie betrat die Hütte, Trinity machte schnell Feuer, nun konnte sich Roxin umsehen.
 

Es war eine sehr schlichte Hütte, sie hatte nur einen großen Raum, in diesem Raum befand sich auch ein uralter Herd. Des weiteren standen lediglich ein großer Tisch und vier Stühle drin und ein Gestell das man mit viel Fantasie als Sofa bezeichnen konnte. Von diesem Raum gingen zwei Türen ab, die Erwachsene deutete auf eine der Türen „Da kannst du schlafen, leg dich ruhig hin. Wie gesagt Morgen zeige ich dir alles“ Gehorsam nahm Roxin ihre Tasche und ging in den ihr zugewiesenen Raum. Der war sauber, aber sehr spärlich eingerichtet, lediglich ein schmaler Schrank und ein Bett mit Nachtkonsole befanden sich darin. Sie kramte ihr Nachtzeug aus der Tasche, zog sich um und kroch müde in das Bett.
 

„Aufstehen du Langschläfer, die Sonne scheint“ müde öffnete sie die Augen, wie konnte man so früh am Morgen nur so fröhlich sein. Genüsslich rekelte sie sich, stand dann auf. Müde schlurfte sie in den großen Raum, aber da war niemand. Also ging sie zur Tür hinaus, die kühle Morgenluft schlug ihr entgegen, ließ sie frösteln. Doch die ersten Sonnenstrahlen wärmten sie, ihr Körper saugte sie förmlich auf. Sie ließ ihren Blick schweifen, sie erkannte, das sie sich in einem Tal befanden, etwa zwanzig Meter von der Hütte entfernt war ein See. Die Größe konnte sie nicht einschätzen, da ein Teil hinter einer Biegung verschwand. Rechts und links an den Berghängen wuchs ein üppiger Wald, dazwischen leuchteten immer wieder Lichtungen hervor. Versonnen lauschte sie den Stimmen der ansässigen Tiere „Schön hier?“ Trinity’s Stimme riss sie aus ihren Betrachtungen „Ja, so was Schönes habe ich noch nie gesehen“ „Warte ab, noch schöner sieht es aus der Luft aus“ „Dazu müsste man fliegen können“ „Genau und das wirst du hier lernen“ verdutzt sah sie die Frau an „Aber....“ Lachend sah Trinity sie an „Da wir nicht viel Zeit haben, fangen wir gleich an. Als erstes muss ich dir sagen, das ich dein Geheimnis kenne“ das Mädchen schluckte „Welches Geheimnis?“ fragte sie vorsichtig „Das deiner Herkunft, ich weiß, was du bist“
 


 

Alles in Roxin drehte sich, sie hatte das Gefühl ins Bodenlose zu fallen „Aber wieso? Weiß mein Vater...“ „Warum ich es weiß, ist nicht wichtig und ja, dein Vater weiß, das ich es weiß. Außerdem kennt er auch mein Geheimnis, ich musste es ihm anvertrauen um dein Leben zu retten“ Sie ist verwirrt „Mein Leben retten?“ Die Frau nickte „Du bist ein Drache, dein Instinkt hatte dazu beigetragen, das du dich in einen Menschen verwandelt hast. All die Jahre gab es keine Probleme, jedenfalls nicht, nachdem dein Wachstum sich verlangsamt hatte. Aber durch diese besonderen Umstände, setzte deine Geschlechtsreife viel zu früh ein und das brachte die Schwierigkeiten. Das Menschsein und gleichzeitig die Drachenhormone, kann nicht gut gehen, reagiert man nicht, hat beides zusammen unweigerlich den Tod zur Folge.“ Sie schwieg, um dem Mädchen die Möglichkeit zu geben, das Gehörte zu verarbeiten.
 

„Das heißt, ich muss ein Drache werden um zu Überleben?“ „Nicht ganz, du bist ein Drache, du musst nur deine ursprüngliche Form annehmen.“ „Aber wie?“ „Das ist der kleine Haken, normaler Weise denkt man an die Form, die man anstrebt. Das bedeutet, will ich ein Mensch sein denke ich daran, bin ich es erst, bleibt es in der Regel solange, bis ich wieder der Drache sein will, habe ich meine natürliche Gestalt wieder, bleibt sie solange erhalten, bis ich sie ändern will. Erlebe ich allerdings große Wut, Angst oder andere gravierende Dinge, kann ich die menschliche Form nur mühsam bis gar nicht aufrechterhalten. Bei dir weiß ich nicht, was funktionieren wird, du bist schon so lange ein Mensch und hast deine Drachengene verleugnet......Wir müssen einfach ausprobieren was funktioniert“
 

„Sie reden so, als ob sie Bescheid wüssten, wie es sich als.....Drache lebt.“ So direkt wieder mit ihrer Herkunft konfrontiert zu sein, verunsicherte sie stark. Woher will diese Frau wissen, was sie durchmacht? „Du kannst ruhig du zu mir sagen. Und ich werde dir deine Frage gleich beantworten, pass auf“ mit diesen Worten trat sie zurück, ging auf den freien Platz vor der Hütte, schloss die Augen. Sekundenlang geschah nichts, dann bildete sich eine drehende Aura um sie herum, die immer mehr Staub aufwirbelte, sie breitete sich aus, schien förmlich zu explodieren, fiel dann in sich zusammen.
 

Der Staub legte sich und Roxin starrte ungläubig den Drachen an, der da stand. Ihr erster, leibhaftiger Drache, wie schön er doch war, mausgrau mit unergründlich grünen Augen und die Flügel erst, die er...ähm... sie, wir wissen ja, das es eine Drachendame ist......aufgestellt hatte und leicht bewegte. „Komm ruhig näher, ich beiße nicht“ Ja, es war Trinitys Stimme, auch wenn sie jetzt tiefer und spröder klang. Wie betäubt ging sie zu ihr, umrundete sie einmal „Darf ich dich anfassen?“ „Tu dir keinen Zwang an“ Vorsichtig glitten ihre Finger am Hals entlang, es fühlte sich merkwürdig rau an. Unter den Flügeln war die Haut weicher, die Flügel selbst erweckten den Eindruck als seien sie aus fester Seide. Beeindruckend waren die scharfen Krallen an den Füssen. Schließlich trat sie zurück „Wenn du willst, klettere auf meinen Rücken, ich fliege eine Runde mit dir“ Das ließ sie sich nicht zweimal sagen, geschickt kletterte sie am Bein hoch, setzte sich an den Halsansatz und klammerte sich an den Hals „Festhalten“ rief Trinity ihr zu, bewegte ihre Schwingen, stieß sich vom Boden ab und schraubte sich in die Höhe. Roxin saß erst verkrampft, doch schon bald entspannte sie sich. Das Tal sah von hier oben wirklich noch schöner aus. Von hier konnte man sehen, dass der See von vielen Wasserfällen gespeist wurde, der See selbst schickte das Zuviel an Wasser über einen gigantischen Wasserfall in die Tiefe. Der kühle Flugwind zerrte an ihrem Nachthemd, unwillkürlich fröstelte sie, Trinity merkte es, kehrte zurück und landete. Das Mädchen rutschte vom Hals, der Drache schüttelte sich einmal, dann erschien wieder eine Aura, die alles aufwirbelte. Als sie verschwand, stand Trinity an dem Fleck, an dem sich vorher der Drache befunden hatte.
 

„Siehst du, es geht dir schon viel besser hier draußen.“ „Schon, die frische Luft tut mir wirklich gut, trotzdem habe ich immer noch das Gefühl zu ersticken.....ich kann es nicht anders sagen.“ „Hm...das wird erst besser, wenn du deine natürliche Form angenommen hast“ „Und wie geht das, was muss ich tun?“ „Als erstes werden wir frühstücken und du ziehst dich an, danach werden wir ausprobieren, wie wir dich in deine ursprüngliche Gestalt bekommen.“
 

Gegen Mittag saßen Beide draußen, in der Sonne, wie schon so oft, hatte Roxin das Gefühl, die Wärme förmlich aufzusaugen. Es war ein sehr vertrautes Gefühl, dass sie ihr bisheriges Leben begleitet hatte. „Das tut gut, nicht wahr?“ verwirrt fragte das Mädchen nach „Was meinst du?“ „Die Sonne und die Wärme“ „Ja stimmt, ich fast den Eindruck sie aufzusaugen“ „Das ist ein treffender Vergleich. Es ist gut, das du noch einige Eigenschaften und Bedürfnisse, deines Erbes hast.“ Sie betrachtete das schwarzhaarige Mädchen „Bist du bereit? Wollen wir es versuchen?“ „Ja...... was soll ich tun?“ deutlich schwang ihre Angst und Unsicherheit in ihrer Stimme mit. „Entspann dich, höre auf meine Stimme.....schließe deine Augen, versuche an nichts zu denken....lausche einfach der Stille....“ Sie konnte sich entspannen, intensiv lauschte sie der Stille, die leisen Worte Trinity’s leiteten sie. Aber nichts passierte, enttäuscht brach sie ab „Es geht nicht“ „Nur nicht ungeduldig werden, dann müssen wir einen anderen Weg finden“ Sie erhob sich „Komm lass uns Schwimmen gehen.“ Lustlos stimmte Roxin zu.
 

Am nächsten Tag wollte die Grünäugige trainieren „Du hast doch Karate gelernt, wir werden mal austesten, wie gut du wirklich bist.“ „Mir ist aber nicht danach“ „Ist egal, stell dich nicht so an“ „Nein, ich kann nicht“ „Ich hätte es wissen müssen, das deine Eltern nicht in der Lage sind, dich vernünftig zu erziehen. Sie haben ein Weichei aus dir gemacht“ ein abfälliges Grinsen begleitete ihre Worte, zornig entgegnete Roxin „Das stimmt nicht“ ‚Sieh an, wenn es um ihre Familie geht, kommt sie in Fahrt. Mal sehen, wie weit ich sie treiben muss.’ „Natürlich habe ich recht, sie sind nicht geeignet. Was hätte man auch von Schwulen anderes erwarten sollen“ „Hör auf so zu reden , sie sind das Beste, was mir passieren konnte“ „Beweise es mir, lass uns kämpfen“ „Wie du willst“ zischte Seto’s Tochter, ihre Augen schienen Funken zu sprühen. Sie verstand die Frau nicht, sie dachte, sie wäre eine Freundin. Diese griff jetzt an, Roxin reagierte, vergessen war ihre Schwäche. Immer wieder beleidigte ihre Gegnerin die Familie des Teenagers.
 

Die Jüngere verausgabte sich, sie glaubte, sie müsste an ihrer Wut ersticken. Sie spürte tief in sich etwas, das heraus wollte. Dieses Gefühlt hatte sie schon einmal, damals im Park, als sie entführt werden sollte. Jetzt war dieses Gefühl wieder da, stärker und mächtiger als je zuvor. Sie hatte Angst davor „Lass es raus, halte es nicht zurück“ hörte sie die Worte der Älteren. Selbst wenn sie gewollte hätte, es war nicht mehr zurückzuhalten, es bahnte sich seinem Weg. Die Umgebung verschwamm vor ihren Augen, sie fühlte sich zerrissen. Aber es war nicht schmerzhaft, nur unangenehm, wie sie am Rande bemerkte. Doch war immer noch ihre Wut da, als sie wieder klar sehen konnte, schrie sie ihre Wut heraus.
 

Erschrocken verstummte sie, das war nicht ihre Stimme, die sie hörte, auch ihre Sichtweise hatte sich geändert. Sie sah auf eine zufrieden grinsende Frau herab. Vorsichtig sah sie an sich herunter, irgendwie hatte sie Angst vor dem, was sie sehen würde. Als erstes fielen ihr die langen scharfen Krallen auf. Sie erinnerte sich, das sie wohl einen langen Hals besaß. Den nutzte sie jetzt und sah sich um, erstaunt betrachtete sie ihre Flügel, unbeholfen bewegte sie diese, dann entdeckte sie ihren Schwanz. Peitschend schlug sie ihn hin und her.

„Du bist ein schöner Jungdrache. Es tut mir leid, das ich deine Familie beleidigt habe. Aber es war der einzige Weg deine Wandlung auszulösen.“ „Verstehe, es ist aber schwierig, wenn ich immer erst so wütend werden muss“ Ihre Stimme klang tiefer und rauer, genau wie bei Trinity. „Das muss nachher auch nicht mehr sein, es wird von Mal zu Mal leichter. Geh ans Wasser, schau dein Spiegelbild an“
 

Sie setzte sich in Bewegung und wäre beinahe der Länge nach hingeschlagen. Es war ungewohnt, sie hatte jetzt zwei Beine mehr. Vier Beine, einen langen Hals und Schwanz, dazu noch Flügel. Das war nicht einfach alles zu koordinieren, aber nach ein paar Schritten ging es ganz gut. Schließlich erreichte sie das Ufer und sah sie auf die Wasseroberfläche. Ein unsicher wirkender Drache blickte ihr entgegen, die großen, roten Augen leuchteten vor dem dunklen Hintergrund ihres Kopfes. Der lange, schmale Hals endete in einem kräftigen Körper, sie streckte die Flügel, besah sie sich in ihrem Spiegelbild.

Zögerlich bewegte sie ihre Schwingen, dann immer kräftiger, dabei wirbelte sie eine Menge Sand auf. Wie ein Jungvogel testete sie die Tragfähigkeit aus. Als sie merkte, das sie abhob, breitet sich eine unbändige Freude in ihr aus. Sie sah sich nach dem Grünauge um, der mausgraue Drache nickte ermutigend. Die Drachendame schwang sich in die Luft, zeigte so dem Jungdrachen, wie es ging. Eifrig kopierte sie die Bewegungen der Älteren, schon bald befand sie sich hoch oben in der Luft. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, schnell gewann sie an Sicherheit, führte die gleichen Flugbewegungen aus, wie der Drache neben ihr.
 

Vergessen war ihre Schwäche, vergessen war das Gefühl des Erstickens, vergessen waren sogar ihre Eltern. Frei, sie war frei, übermütig drehte sie sich um ihre eigene Achse.

„Lass uns umkehren, das reicht fürs erste“ Sie kehrten zur Hütte zurück, die Schwarze landete zuerst. Ziemlich ungeschickt machte sie Bekanntschaft mit dem Boden. Verzweifelt sah sie die Graue an „Kopf hoch, das wird schon“ tröstete diese „Wie hat es dir gefallen?“ die roten Augen leuchteten auf „Das war unglaublich. Ich hab noch nie so ein Gefühl der Freiheit empfunden. Am liebsten würde ich ewig weiterfliegen.“ „Die nächsten Tage werden wir auch diese Gestalt beibehalten. Ich werde dir alles zeigen, was ein Drache können muss.“
 

Die Zeit verging im Flug, im wahrsten Sinne des Wortes. Schnell lernte sie alles, die Jagd bereitete ihr zu Anfang Schwierigkeiten, doch je länger sie auf ihre Instinkte hörte, desto geringer wurden sie. Die Rückwandlung ging ohne Probleme, überhaupt machten ihr die Verwandlungen am Ende keine Probleme mehr. Trinity McPherson war sehr zufrieden mit dem Mädchen und ehrlich gesagt, hatten ihr die letzten zwei Wochen ebenfalls gut getan. Es war einfach unbeschreiblich, mit einem weiteren Drachen zu fliegen, Erfahrungen auszutauschen, einfach zu wissen, das sie nicht alleine war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2008-04-20T06:42:49+00:00 20.04.2008 08:42
Hey… wow, also das Kapi hatte ja eine Masse an Inhalt… *staun*
>ich hoffe das neue Kapi kommt noch rechtzeitig, wenn ja, viel Spaß heute >beim lesen. Wenn nein, dann hast du ihn später *grins*
>Schönen Sonntag noch.
Kommt noch genau richtig… *lol*
*freuz*
[…]Eltern schlafen nicht mit ihren Kindern, das ist unmöglich, verwerflich, unmoralisch und ungesetzlich. […]
JAWOOOOOOOOOOOHL!!! *heftig nick*
Also wäre es jetzt anders gekommen, wäre ich auch etwas enttäuscht gewesen… ><
[…] „Halt, junges Fräulein....“ Setos scharfe Stimme hielt sie auf „Wo willst du hin?“ „Mir jemand anderen suchen, mit dem ich mich Paaren kann“ „Kommt gar nicht in Frage“ „Doch, du kannst es mir nicht verbieten“ „In diesem Fall schon, ich muss dich vor dir selbst schützen, damit du nicht wahllos in der Gegend rum.....du weißt schon“ […]
*lol* Finde ich klasse, dass Seto so als Vater fungiert… *schwärm*
Aber mich hat es schon gewundert, was Roxin da gebissen hat… aber du hast da solche extravaganten, FANTASTISCHEN Einfälle… unglaublich. ^o^
[…]So ging sie mit wiegenden Hüften auf ihn zu, legte ihre Arme um seinen Nacken, sah ihn mit einem Blick an, der rein gar nichts mit Tochterliebe zu tun hatte. […]
*schauder*
[…] „Dann hoffe ich, dass er gut bei Kondition ist“ […]
Oh Hammer… so ein Spruch von Seto… *loooooooooool*
[…]Als sie merkte, das sie wieder auf so eine Sache zusteuerte, verschloss sie sich immer mehr. Auch fühlte sie sich ausgelaugt und kraftlos, sie verlor an Appetit, aß dem zufolge nicht. Anders gesagt wurde sie richtig krank und niemand konnte sich erklären woran das lag. Von dem lebensfrohen Mädchen war nicht mehr viel übrig. Joey bleib zu Hause, kümmerte sich um seine Tochter, während Seto im Büro grübelte, wie er ihr helfen konnte. […]
Ganze SECHS mal „sie“… ^^V
Da stolpert man doch etwas drüber… XD
Dass Joey zuhause bleibt finde ich wiederum klasse und ganz Joey – like… wiederum sind die Charas ganz und gar nicht ooc… bravo. ^^
[…]Alles in Roxin drehte sich, sie hatte das Gefühl ins Bodenlose zu fallen „Aber wieso? Weiß mein Vater...“ „Warum ich es weiß ist nicht wichtig und ja, dein Vater weiß, das ich es weiß. […]
Komisch… diese Trinity ist mir irgendwie unheimlich… sie verschweigt auf jeden Fall irgendwas… ihr gegenüber bin ich irgendwie misstrauisch… Ö.ö
[…]Der kühle Flugwind zerrte an ihrem Nachthemd, unwillkürlich fröstelte sie, Trinity merkte es, kehrte zurück und landete. Das Mädchen rutschte vom Hals, der Drache schüttelte sich einmal, dann erschien wieder eine Aura, die alles aufwirbelte. Als sie verschwand, stand Trinity an dem Fleck, an dem sich vorher der Drache befunden hatte. […]
Das kommt alles so pau – pau – pau… so Schlag auf Schlag, finde ich… wie eine Aufzählung ohne jeglichen Schmuck… u.u
[…]Es war ungewohnt, sie hatte jetzt zwei Beine mehr. Vier Beine, einen langen Hals und Schwanz, dazu noch Flügel. Das war nicht einfach alles zu koordinieren, aber nach ein paar Schritten ging es ganz gut. […]
Die Idee mit den Koordinationsschwierigkeiten finde ich einfach nur klasse und sehr gut durchdacht.
Ich freue mich schon sehr auf’s nächste Kapi. ^^
*winkööö* Pan


Von:  Izana
2008-04-13T15:31:39+00:00 13.04.2008 17:31
schönes Kapitel....
also diese Geheimnisse könnten irgendwann bei den beiden für Probleme sorgen...
hoffen wir das beste... es ist schön zu wissen das Roxin jetzt sich verwandeln kann...

Ist Dante vielleicht der Dante aus Devil May Cry??? Ich finde die haben eine gewisse ähnlichkeit...

lg Iza-chan
Von:  Schreiberling
2008-04-13T10:16:20+00:00 13.04.2008 12:16
HUHU.
*wink*

Also das Kapi war einfach super klasse.^^
Zwar war der Anfang ein bisschen traurig, weil sie Roxin praktisch einsperren mussten, aber zum Glück hat sich ja dann doch ein Weg gefunden.

Trinity ist also auch ein Drache. Ein bisschen verwirrt hat mich das schon, schließlich dachte ich, dass alle Drachen rübergewechselt sind, aber ok.
Irgendwie muss der Jungdrache ja alles lernen und nach deiner Erklärung ist mir auch klar, weshalb ihre Hormone so verrückt spielen.

Ich freu mich schon total auf das nächste Pittel.^^
VLG
Von:  risuma
2008-04-12T22:19:01+00:00 13.04.2008 00:19
Hi,

den Herzinfarkt von Joey und Seto kann ich mir bildlich vorstellen *grins* *Herztropfen verschreib*
dass solche Dinge aber auch immer beim Trinken zur Sprache kommen müssen *der arme Kaffee, was kann der denn dafür*
aber Joey und Seto können ihr ihren Wunsch leider nicht erfüllen, denn auch wenn man biologisch nicht miteinander verwandt ist, als Eltern hat man nun mal nicht mit den Kindern...

Ein Glück hat dieser Zustand nur einen Tag gedauert, es wäre sonst fürchterlich für Roxin geworden, peinlich genug war es ja schon für sie am nächsten Tag *Trost-Keks für Roxin dalass*

Doch dass sie nun so drunter leiden muss...

In Trinity scheint sie ja wohl eine echte Freundin gefunden zu haben,
sie ist auf jeden Fall mehr, als ich zu hoffen gewagt habe.
Doch warum darf Seto Joey nicht sagen, dass Trinity wie Roxin ebenfalls ein Drache ist? *Kopf schüttel*

Auf jeden Fall werden beide als Drachen wohl noch viel Spaß haben...

Warte gespannt auf das nächste Kapitel

lg risuma


Von:  Sandy25
2008-04-12T19:31:24+00:00 12.04.2008 21:31
Hi^^

Zum Glück hatte ich das letzte Kapitel nicht auf Arbeit gelesen, sonst hätt ich vermutlich meinen Kaffee auf dem Monitor verteilt*drop*

Wieder ein tolles Kapitel, es werden Fragen geklärt und gleichzeitig wirfst du neue auf.
Bin allerdings froh darüber das es Roxin wieder besser geht und sie sich nicht mehr an ihre Eltern ran macht.

Ich denk auch das Joey es Seto nicht all zu übel nimmt, das er ihm die Sache mit Trinity verschwiegen hat.
Er weiß ja das Seto immer seine Versprechen hält^^
Und dann wäre ja da noch die Sache mit der komischen unsympatischen Type, bin gespannt wann der wieder auftaucht.
Überrascht er die Beiden vielleicht in den Bergen?Immerhin will er ja einen Drachen fangen.

Bin auf jeden Fall schon sehr gespannt was du dir noch so einfallen lässt.

GLG^^
Und noch ein schönes Wochenende

Von:  soraya-solan
2008-04-12T18:20:45+00:00 12.04.2008 20:20
Hallo,

ja das war ein Schock. Ich glaub ich wäre auch vom Stuhl gefallen, ich hab ja so vor Schreck schon meine Colaflasche beim letzten Mal fallen lassen (sie war aber zum glück zu gewesen).

Ich muss ehrlich sagen, irgendwie hatte ich schon die ganze zeit vermutet das Trinity entweder ein Drache ist oder mit Drachen zu tun hatte. Obwohl mir die Tatsache das sie auch ein Drache ist sehr gut gefällt. Denn sie hat Roxin von Anfang an verstanden und gewusst was in ihr vorgeht und das kann sie nur wissen, wenn sie es selber erlebt hat.

Ob Roxin wie ihre Mutter aussieht, sie ist bestimmt ein sehr schöner Rotauge. Die Zeit in den Bergen hat Beiden gut getan und sie sind jetzt beste Freundinnen.

Hoffe nur Joey wird nicht alzu sauer sein wenn er die Wahrheit erfährt und das Seto sie im verschweigt. Auch wenn Trinity schon ihre Gründe dafür haben wird. Aber irgendwann wird es rauskommen. Das wird sich nicht verweiden lassen.

Wie kann es sein das ein Drache in der Menschenwelt lebt, dann muss sie dort schon gelebt haben bevor das Tor geschlossen wurde.

Bin sehr gespannt wie es weitergeht.

VLG deine Kükenmama


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