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Die Fortsetzung

Kampf der Königinnen
von

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Bekehrung

Als Nana den Strand erreichte, waren die Hubschrauber gerade beim Landen. Da es bereits sehr dunkel war, sah sie so gut wie nichts, doch den Wellbechverschlag fand sie zum Glück noch. Kouta hatte das ganze Gerümpel zu einer Art Barrikade aufgebaut und Mayu und Yuka schützend hinter sich gestellt. Doch das allein würde auch nicht helfen. Schnell kletterte Nana durch und plumpste unsanft neben Kouta zu Boden. „Nana!“ rief er erstaunt. „Was machst du hier? Wo ist Lucy?“

Nana musste erst einmal zu Atem kommen. Sie war in einem Höllentempo den ganzen Strand abgelaufen und der Strand war mehr als zehn Kilometer lang. „Lucy… kämpft gegen zwei andere und… sie sagt… soll euch beschützen.“ Warnend legte Yuka einen Finger auf die Lippen. Sie hörten Schritte und Stimmen. Mayu bekam eine Heidenangst und fing an leise zu weinen. Tröstend nahm Yuka sie in den Arm und wiegte sie hin und her. Auch Koutas Nerven lagen blank. Sie waren nur zu viert und unbewaffnet und Nana hatte nie zuvor einen Menschen getötet. Dafür war sie viel zu sanft. Eine Taschenlampe leuchtete auf und blendete Nana. „Hier sind sie! Herauskommen und Hände über den Kopf!“ Das Blut schoss in Koutas Kopf. Sie wurden entdeckt, die Soldaten hatten sie gefunden!

Gehorsam kamen sie mit erhobenen Händen heraus und wurden zu Boden gedrückt. Nana, die Mayu Deckung geben wollte, wurde der Lauf des Gewehres in den Hinterkopf geschlagen. Ächzend fiel sie zu Boden und hielt sich krampfhaft die schmerzende Stelle. Sie weinte und murmelte immer wieder „Papa“.

Koutas Gesicht wurde heiß als er Nana so hilflos am Boden liegen sah und wäre am liebsten auf die Soldaten losgegangen, doch bei dem Gedanken dass Mayu und Yuka etwas passieren könnte, beruhigte er sich wieder. Ein Soldat riss Nana die Schleife vom Kopf und ihre Hörner kamen zum Vorschein, die sie mit ihren Händen zu verstecken versuchte. „Erschießt sie! Auf der Stelle!“ befahl der Kommandant der Truppe im Osaka-Akzent und gehorsam richteten sie ihre Präzisionsgewehre auf Nanas Stirn. Mayu schrie auf und versuchte zu Nana zu kommen doch die Soldaten hielten das Mädchen auf. Yuka fing an zu weinen und Kouta schlug einen Soldaten nieder und drehte ihm die Waffe aus der Hand. Die Soldaten wurden für einen Moment von Nana abgelenkt, von ihren Vektoren gepackt und weit aufs Meer hinaus geschleudert. Als der Kommandant Mayu mit einer Pistole bedrohte, zerschnitt Nana seine Waffe und schlug ihn nieder.

„Ich könnte es mir niemals verzeihen einen Menschen zu töten.“ murmelte Nana und richtete sich wieder auf. Da sie noch vom Schlag ziemlich benommen war, stützte sie sich auf ihre Vektoren.
 

Tarara saß auf dem Krankenhausdach und war im Selbsthass versunken. Deshalb bemerkte sie nicht, wie Lucy zu ihr kam. „Ich will nicht gegen dich kämpfen. Nicht auf einem Krankenhausdach!“ brummte Tarara und verbarg ihr Gesicht. Sie wollte nicht, dass ihre Kontrahentin sah, wie ihre Augen von Tränen gerötet waren. Auch Lucy wollte nicht kämpfen. Sie wollte die Sache endlich verstehen. Warum Tarara ihren Kumpanen getötet hatte und warum sie plötzlich kapituliert hat.

„Wer ist diese Frau, die du Mutter nennst?“

„Sie arbeitet als Psychologin im Forschungsinstitut. Ich war ihr Pflegekind.“

„Ach so. Und warum hast du den anderen getötet?“
 

„Nun… am Anfang war ich der festen Gewissheit, meine Bestimmung als nächste Königin erfüllen zu müssen, doch um gegen dich gewinnen zu können musste ich einen Partner haben. Ich erklärte ihm dass meine Mutter nur eine Freikarte für mich ist und erst als sie so hilflos da lag… konnte ich es nicht mehr ertragen. Ich konnte meine Mutter nicht mehr leiden sehen. Ich wollte… ich wollte im Moment die Tochter sein, die Mama verloren hat.“
 

Tarara konnte sich nicht mehr beherrschen. Sie weinte dicke Krokodilstränen und zitterte am ganzen Körper. „Ich bin so blöd… ich merke erst was richtig ist wenn es längst zu spät ist.“ Lucy senkte den Kopf und setzte sich neben Tarara. „Manche Dinge weiß man erst zu würdigen, wenn man ganz tief unten ist, das ist normal.“ Zum ersten Mal waren Tararas Tränen echt. So oft hatte sie Leute belogen und geschauspielert und nun, erst nachdem ihre Mutter schwer verletzt war, merkte Tarara was für eine hinterhältige Schlange sie war. Sie konnte sich selbst nicht leiden. Sie hasste sich regelrecht für das was sie war. Lucy konnte ihre Artgenossin sehr gut verstehen. Auch sie hatte sich Jahre später für das gehasst, was sie Koutas Familie angetan hatte. Es ging manchen Diclonii so. Sie begreifen erst, wie sehr sie andere brauchen und wie hinterhältig sind, wenn längst das Schlimmste passiert ist.

Tarara stand auf. „Ich werde dir und deiner Familie fern bleiben, ins Forschungslabor zurückkehren und dort bleiben. Sag Nana und den anderen dass es mir schrecklich leid tut.“
 

Mit diesen Worten verschwand Tarara in die Nacht und auch Lucy ging zu Kouta zurück. Sie musste ihn unbedingt sehen.



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