Hitomis Gedanken
Verwirrung im Herzen
Hitomi probierte die eigenartige Frucht, die Van ihr mitgebracht hatte. "Bähhh, was ist denn das? Schmeckt ja scheußlich!" meinte Hitomi und verzog angewiedert das Gesicht. "Das ist eine Saftquitte, sie verbessert die Stimmung!" meinte Van und wandte sich Escaflowne zu. Er bearbeitete das Schwert von dem weißen Drachen mit einem Schleifstein. Hitomi beobachtet ihn dabei. Und wieder stellte sie fest, das sie mit diesem Jungen etwas ganz besonderes verband. Was war das nur für ein Gefühl das sie immer empfand sobald sie mit ihm zusammen war? Sollte sie sich in den jungen König verliebt haben? Van riss sie aus ihren Gedanken. "Hitomi," sagte er plötzlich "Hitomi, ich möchte das du bei mir bleibst, das du immer bei mir bleibst." sagte Van ruhig. "Was?" Hitomi hatte ihre Saftquitte fallen lassen und sah Van überrascht an. Er hatte ihr immer noch den Rücken zugewandt. Dann erhob er sich langsam und kam auf Hitomi zu. Auch sie war nun aufgestanden. Die beiden standen sich gegenüber. Hitomi hatte ihren Ohren nicht trauen wollen, wollte er sie wirklich bei sich behalten? Hat er sich in mich verliebt? Empfindet er auch so wie ich? Ging es dem Mädchen durch den Kopf. Sie sah ihn Erwartungsvoll an. "Hitomi, ich... ich brauche dich.... ich brauche dich, weil...!" "Sag schon Van, warum?" fragte Hitomi nervös und fühlte die Wärme die in ihr Gesicht stieg. "Ich brauche dich, weil... weil ich deine Fähigkeiten brauche!" sagte Van schließlich. Hitomi spürte wie sich ihre Vorfreude in Wut verwandelte. "Ach ja?" sagte sie schroff. Dann war es passiert. Sie hatte dem König von Fanelia eine schallende Ohrfeige verpasst und war dann aus der Scheune gerannt. Nun irrte sie umher. Völlig verwirrt und allein. Ja, sie war allein in dieser fremden Stadt. "Was soll ich nur tun, ob ich jemals nach Hause zurück kann?" fragte sie sich und sah sich um "Ich habe mich an diese Welt gewöhnt ohne es zu merken." stellte sie fest. Sie ging langsam weiter. Dann begann es zu regnen. "Auch das noch!" schimpfte Hitomi. Was fiel ihm eigentlich ein? Wegen meiner Fähigkeiten brauchst du mich? Das kann doch nicht dein Ernst sein Van? Das glaube ich einfach nicht. Wir haben doch schon so viel miteinander durch gemacht. Ich habe mir deine Nähe doch nicht eingebildet Van. Was sollte das nur. Ihre Gedanken galten allein Van, als sie im strömenden Regen durch die Stadt lief. Er hatte sie verletzt. Seine Worte hatten sie tief in ihrem Herzen getroffen. Ja, sie empfand wirklich mehr für den Jungen, als sie sich eingestehen wollte. Und er versaut es. "Trottel!" sagte Hitomi laut. Als sie aufblickte fand sie sich auf einer Brücke wieder. Sie sah sich um. Mh... wo kommt denn Allen auf einmal her? Überrascht sah Hitomi den Ritter an, welcher gerade die Treppen zur Brücke empor stieg. Auch er blieb überrascht stehen und sah sie an. Dann kam er langsam näher. Kurz vor ihr blieb er stehen. "Allen!" sagte Hitomi leise. "Warum fühle ich mich nur immer so wohl wenn du in meiner Nähe bist?" fragte der Ritter kaum hörbar. Hitomi sah zu boden, ihr Herz klopfte wie verrückt in ihrer Brust. Dann tat Allen noch einen Schritt auf sie zu. "Ich denke nur an dich, Hitomi!" "Ist das wahr?" fragte Hitomi leise. "Ich muss nur an dich denken, Hitomi!" sagte der Ritter wieder. "Allen!" ihre Stimme war nur ein hauch. Aber was passierte hier bloß? Sie war doch in Van verliebt oder etwa nicht? Konnte man für zwei Menschen gleichzeitig diese Liebe empfinden? Verwirrt sah sie in die blauen Augen. Allen legte seine Hände auf ihre Schulter und zog sie an sich. Hitomi konnte nicht glauben was dort geschah. Immer wieder vermischten sich Van Bilder mit denen von Allen vor ihrem inneren Auge. Allen kam ihrem Gesicht immer näher. Er hatte die Augen bereits geschlossen, als seine Lippen sanft ihre berührten. Sie schloss die Augen und ließ es geschehen. Ihr war heiß und kalt zugleich. Er hatte sie ganz sanft berührt. Sollte sie sich doch in den Ritter verliebt haben? Aber was war mit Van. Als sie sich voneinander lösten, brachen die ersten Sonnenstrahlen durch den Himmel, es hatte aufgehört zu regnen. Immer noch sahen sich die Beiden an. Dann senkte Hitomi den Blick. Sie war verwirrt und verlegen. "Allen,.. ich...!" Als sie wieder aufsah bemerkte sie eine weitere Person, die am Eingang des Marktes stand. Es war Van. Er starrte mit weit aufgerissenen Augen zu den beiden hinüber. "Van!" flüsterte Hitomi. Sie sah den Schmerz in seinen Augen und gleichzeitig verspürte sie einen Stich in ihrem Herzen. Wie lange hatte er dort wohl schon gestanden, hatte er es gesehen? Plötzlich drehte er sich um und rannte davon. "Van!" rief Hitomi ihm nach. Doch er rannte einfach weiter. Sie wollte ihm folgen, doch Allen hielt sie zurück. Sollte es ihm doch nicht nur um ihre Fähigkeiten gehen? Schoss es Hitomi durch den Kopf. Allen hatte sie zurück zum Palast gebracht. Nachdem er sie zu seinem Zimmer begleitet hatte, war er gegangen. Hitomi war allein und wieder kreisten ihre Gedanken um beide Männer. Bis sie spät in der Nacht einschlief.