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Facepeeler

There is no pleasure without pain
von

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Pain

„Stell dich verdammt noch mal nicht so dumm an, es stinkt mir bis zum Hals!“

„Schrei nicht so, Steve.“, flüsterte Neyla so leise wie möglich.

Es war wie immer dasselbe Szenario, Neyla war nun seit einem halben Jahr bei Taproot dabei, alles hatte von Anfang an perfekt geklappt und die Öffentlichkeit hatte sie als Frau in der Nu Metal Band perfekt akzeptiert, aber die Jungs taten dies nicht. Sie wollten weibliche Unterstützung, aber hatten sich niemals auf den Typen von Neyla konzentriert, nun behandelten sie diese wie Dreck. Sie fühlt sich schlecht in der Gegenwart der vier, aber was sollte sie schon tun? Nicht einmal ihr Verlobter konnte ihr in diesen Moment viel Unterstützung schenken. Er war doch nur ein Fußballspieler. Mit betrübtem Blick sah Neyla auf den Ring von Torsten, den er ihr zur Verlobung geschenkt hatte, sein Name war eingraviert. In verschlungener Schrift kreuzten sich die Buchstaben Torsten Frings. Er trug den ihren mit ihrem Namen, Neyla Stevenson. Seufzend hob sie den Kopf.

Steve rannte wild aufgebraucht im Studio auf und ab, die Zigarette, die er rauchte, qualmte im Aschenbecher vor sich hin, die anderen drei saßen auf der Couch gegenüber von Neyla und sahen Steve zu, wie er versuchte sich abzuregen.

„Ich weiß nicht, für wie dumm du uns hältst, Neyla, aber langsam solltest du dir im Klaren darüber sein, dass es so nicht geht…“, knurrte Steve in einem scharfen Ton.

Neyla sah unsicher zu ihm, sie fragte sich bereits wieder, was sie angestellt hatte. Sie hatte nur eine Idee zu dem Song des Albums beigetragen, woher sollte sie denn wissen, dass es so enden musste? Sie schüttelte verzweifelt den Kopf, würde sie widersprechen, würde Steve wieder ausrasten. Es schmerzte ihr.

Die Jungs hatten nie versucht, sie kennen zu lernen, von Anfang an hatten sie Neyla als eingebildete Zicke abgestempelt, die keine eigenen Ideen hatte und nur noch zum Singen diente. Sie war viel mehr, aber man gab ihr nicht die Chancen und das zerstörte Neyla innerlich immer mehr. Sie legte den Kopf etwas schief.

„Ich halte weder Dich, noch die Anderen für dumm.“

Steves scharfer Blick kreuzte ihren hilflosen und er schüttelte nun selber den Kopf. Wie ihre Finger mit dem Ring spielte nervte ihn an und baute sich vor ihr auf.

„Pass mal auf, wenn du mit deinen Gedanken nicht langsam wieder bei der Band bist, zieh ich dir einen Strich durch die Rechnung. Deinen komischen Affen von Fußballspieler, den du so vergötterst, solltest du mal vergessen, er ist nicht so perfekt, wie du denkst. Genauso wenig wie du.“

Neyla hasste es, wenn man gegen ihren Verlobten Vorurteile aufbaute, Steve kannte Torsten nicht, es war echt hässlich, wie er ihn im Moment noch sanft beleidigte.

„Ich denke nicht nur an ihn.“, verteidigte sie sich mit leiser Stimme.

„Nein?!“

Steve packte ihre Hand und deutete auf den Ring, den sie umspielte, Neyla sah weg, dies war keine Begründung, aber Steve dachte immer, er hatte Recht. Er würde sie auch nach Hause schicken, wenn es ihm reichte, das tat er öfters.

„Und außerdem: Für dich heiße ich immer noch Stephen, nicht Steve, haben wir uns da mal langsam verstanden?“

Neyla nickte nur unglücklich, wie lächerlich das doch war. Sie durfte ihn nicht bei Spitznamen nennen, weil er sie hasste? Sie konnte ihn zwar auch nicht sonderlich leiden, aber sie wollte ihm die Chance geben, Dinge zu ändern. Wieso nahm er diese Chance denn nicht einfach an? Sie fuhr sich angestrengt seufzend über die Stirn, dann erhob sie sich und ging zum Fenster. Draußen fiel leichter Regen, der ihr Tränen in die Augen trieb, der Stress war zu hoch, sie stand mächtig unter Druck, wann würde die Band sie akzeptieren?

„Und hör auf zu flennen.“, murmelte Steve zu ihr und nahm auf der nun leeren Couch platz.

Neyla verdrehte die Augen, wann hatte er endlich mal das letzte Wort? Er gab nie auf. Es war typisch für ihn und es störte sie unheimlich, warum akzeptierte er es nicht, dass sie ihm nicht zuhören wollte? Das würde die Situation wahrscheinlich einfacher machen.



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