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Gesyria

(Der Kampf um Macht und das Überleben der Drachen)
von

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Bündnisse und Abschied

Kapitel 10

Bündnisse und Abschied
 


 

Zwei Wochen nach der Hochzeit machen sich der König, seine Tochter und sein Schwiegersohn reisefertig. Die Reise geht zu den Drachenhütern, so wie es Sheherazade verlangt hat. Wieder steht der König in der kreisrunden Höhle, diesmal ist seine Tochter bei ihm und ihr Mann natürlich. Er sollte eigentlich nicht mit, doch sie hat deutlich gemacht, das sie ihm sowieso alles erzählen wird. Deringar wartet im hinteren Teil der Höhle, die jungen Leute stehen am Altar und betrachten die Obelisken „Letizia schau, da sind wir, auf unserer Hochzeit. Hier ist ein Bild, oje, da haben wir uns gerade kennengelernt. Wie ist das möglich?“

„Diese Höhle hier muss ein magischer Ort sein, sonst kann ich es mir nicht erklären“ sie sieht sich das letzte Bild genauer an, sie spürt wie sich ihre Wangen rot färben, ist besagtes Bild doch recht detailgetreu. Eddie flüstert „Wer das wohl alles gesehen hat?“ „Niemand weiter“ ertönt eine schöne Stimme „Die Bilder sind im Fluss, sie halten Gegebenheiten fest, doch sie lassen sie auch wieder los“ Beide sehen auf, die Reaktionen der Beiden sind sehr unterschiedlich. Die junge Frau ist mit den Geschichten, den Legenden um diese Wesen aufgewachsen, sie verbeugt sich vor Sheherazade. Für Eddie ist alles neu, instinktiv springt er zurück, geht in Abwehrhaltung, er versucht seine Frau aus der Gefahrenzone zu ziehen, stellt sich schützend vor sie. Die Drachendame scheint milde zu lächeln „Habt keine Angst Eddie Cahill, ich tue euch nichts“ „Wer sagt, das ich euch glauben kann?“ „Ich“ Deringar steht neben der Drachendame „Sie ist Teil unseres Lebens. Wir haben geschworen, diese Geschöpfe zu schützen und zu Ehren. Auch deine Frau ist an diesen Schwur gebunden, sie wird nur mit ihrer Erlaubnis, diese Welt verlassen dürfen“
 

Eddie schluckt, ein Drache entscheidet, ob seine Frau ihn begleiten darf oder nicht. Hier gibt es viele merkwürdige Sitten, wie er feststellen konnte, aber diese war die kurioseste. Die Weiße ergreift wieder das Wort „Die Entscheidungen die hier getroffen werden, sind zum Wohle des Landes und unser beider Spezies. Versteht mich richtig, nicht ich allein treffe die Entscheidungen, sondern ein Kreis auserwählter Priester und natürlich der jeweilige König.

Bislang war so eine enge Zusammenkunft nicht nötig, doch das Land steuert unaufhaltsam auf eine schwere Zeit zu. Das zu verhindern bedarf unser aller Kraft, geht Letizia jetzt, wird es sehr schwer gegenzuhalten. Sie ist die Hoffnung auf bessere Zeiten, mit ihr geht auch ein Teil der Derselben“ Das ist auch Letizia neu, nun ist sie hin und her gerissen zwischen ihrer Liebe und ihrem Pflichtgefühl, sie sieht von einem zum anderen. Ihr Mann erkennt ihren Zwiespalt, er wünscht sich, er hätte alles vorher gewusst „Warum kommt ihr erst jetzt mit der Sprache raus? Wieso habt ihr vorher nichts gesagt?“ Wieder antwortet Sheherazade „Die Zukunft ist im ständigen Fluss, jede Entscheidung, die jetzt getroffen wird, hat Auswirkungen auf diese. Bei euch beiden, hätte jede Entscheidung zum Verlust der Hoffnung geführt“ „Was erwartet ihr jetzt von mir?“ fragt die Prinzessin leise, die Drachenaugen ruhen lange auf ihr „Du wirst einmal zurückkommen müssen, um den Grundstein für die neue Zuversicht zu legen.“
 

Schweigen breitet sich in der Höhle aus, Eddie hat Letizia schützend in den Arm genommen. „Den Grundstein für eine neue Hoffnung legen? Das bedeutet was?“ „Es wird ein uralter Ritus abgehalten, bisher war er erst einmal nötig, doch die Zeichen sprechen für einen weiteren“ antwortet Sheherazade ausweichend, sie weiß, dass das was sie vorhat auf Widerstand stoßen wird. Sie weiß aber auch, das es viele unschuldige Leben auf beiden Seiten kosten wird, wenn sie es nicht durchsetzt, sie vertraut auf das Pflichtgefühl der Prinzessin. Es ist ja nicht so, das nur bei den Menschen Front gegen die Drachen gemacht wird, es gibt auch Drachen, die Menschen vernichten wollen. Die letzten Jahrhunderte zeigten immer wieder die Grausamkeit der Menschen, viele der Drachen glauben inzwischen, das es kein anderes Gefühl unter jenen gibt, außer Hass, Verrat und Mordlust. Mit dem, was sie nun vorhat, will sie beweisen, das es auch andere Gefühle gibt, sowie Liebe, Freundschaft, Treue und Loyalität. Nicht nur die Prinzessin wird ein Opfer bringen, auch sie selbst, vielleicht sogar ein größeres.
 

Deringar durchbricht das Schweigen „Dieses ganze Gerede ist doch sowieso hinfällig, die zwei werden hier bleiben müssen. Wie sollen sie diese Welt denn verlassen?“ „Der junge Mann kennt den Weg, er hat es nur vergessen, nicht wahr?“ Eddie ist verblüfft, wieso ist sie der Meinung er kennt einen Weg von hier weg. Angestrengt denkt er nach, schließlich fällt es ihm ein „Ihr meint sicher die Höhle hinter dem Wasserfall. Ich habe keine Ahnung, ob der Zugang noch auf ist. Auf der anderen Seite gab es ein Erdbeben, vielleicht ist dort alles eingestürzt“ der Drache schüttelt den Kopf „Der Weg ist offen....“ sie scheint zu lächeln „...ich habe es ausprobiert“
 

Unterdessen auf dem Gut von Rudger, dort werden Pläne ganz anderer Art geschmiedet. Zuerst hat jeder der beiden Brüder versucht, den anderen auszuhorchen, doch ohne Erfolg. Beide sind inzwischen Meister auf dem Gebiet der Psychologie, jeder versucht auf seine Weise andere zu manipulieren. Der eine um Informationen zu bekommen, der andere um seine Gelüste zu befriedigen. Sehr schnell erkennen sie ihre Gemeinsamkeiten und nach ein paar Krügen Wein, gestehen sie sich ihre Abscheulichkeiten, die jedem Lauscher wohl das Blut in den Adern gefrieren ließe. „Was hast du jetzt vor?“ fragt der Erstgeborene seinen Bruder „Keine Ahnung....“ er denkt an die Prinzessin „...vielleicht hole ich mir meine Braut und ziehe mich mit ihr für die nächsten Jahre zurück“ „Vergiss Letizia, an die kommst du nicht ran, solltest du doch Glück haben, wird das ganze Land hinter dir her sein, du hättest keine Chance“ „Ja, wenn ich sie mir jetzt holten würde. Du sagst doch, sie will mit diesem Cahill gehen, passe ich den richtigen Augenblick ab, wird niemand etwas merken. Jeder wird denken, sie ist in dieser anderen Welt“ nachdenklich sieht sein Bruder ihn an „Vom Grundgedanken her ist die Idee gar nicht so übel. Glaubst du, du könntest dich in jener Welt zurechtfinden?“ „Keine Ahnung, ich weiß ja nicht, was da los ist. Aber prinzipiell hätte ich keine Probleme“ „Lass uns in ein paar Tagen noch mal darüber reden, ich muss erst noch mehr herausfinden“
 

„Hoffentlich hat euch keiner gesehen, ihr wart sehr leichtsinnig“ vorwurfsvoll mischt sich der alte Priester mit ein „Keine Sorge, niemand war da, ich bin nur ein paar Runden geflogen, dann habe ich mich gleich wieder auf den Rückweg gemacht“ „Sollten wir den Eingang nicht verschließen, damit nicht noch mehr Fremde hierher kommen“ „Wenn die Zeit gekommen ist, sollten wir das tun, fürs erste haben sich ein paar Drachen in diesem Tal niedergelassen und bewachen es“ Als der junge Mann dies hört, verwirft er gleich wieder die Idee, sich mit seiner Frau heimlich wegzuschleichen. Mit diesen Wachhunden wird es ihnen wohl nicht gelingen.
 

„Ihr habt immer noch nicht gesagt, was ihr von uns wollt“ lange sehen ihn die Drachenaugen an, sie kann ihn nicht richtig einschätzen, er kommt aus einer anderen Welt, ist damit unberechenbar. Schließlich sagt sie „Eine Seelenvereinigung“ der alte Priester schnappt nach Luft, das kann sie doch nicht ernst meinen. Er hat darüber gelesen, es ist in der Tat erst einmal gemacht worden, ein Mensch beherbergte die Seele eines Drachen, doch dies ging nur eine begrenzte Zeit. Als beide wieder getrennt werden sollten, starben beide, die Seele des Drachens konnte nicht mehr in seinen Körper und für den Menschen war dieses Ritual zu anstrengend, es forderte seine ganze Kraft und damit sein Leben. Niemals wieder sollte dieses Ritual durchgeführt werden. ‚Es muss sehr schlimm um unser aller Zukunft stehen, wenn sie das in Betracht zieht’ denkt er traurig, schweigt aber.

„Was bedeutet das?“ fragt Letizia „Das heißt, die Seele eines Drachens, wird eine gewisse Zeit, in einem Menschen verbringen und dann wieder zurückkehren. Mehr nicht“ Auch jetzt schweigt Romanus, er weiß, das es so nicht die Wahrheit ist. „Für heute ist genug geredet....“ meint der Drache jetzt „.....wir sprechen in zwei Tagen wieder darüber“
 

Rudger lehnt erschöpf in seinem Sessel, er hat eben eine Menge erfahren, das muss er erst mal verarbeiten. Mit der gestohlenen Drachenträne, ist er in der Lage, Personen zu belauschen ohne in deren Nähe zu sein. Er muss sich nur auf eine bestimmte Person konzentrieren, in diesem Fall ist es die Prinzessin gewesen. Sie hat sich mit ihrem Mann über ihren Weggang unterhalten und über ein uraltes Ritual. Seelenvereinigung, er hat darüber etwas in den alten Schriften gelesen, er steht auf und kramt in seinen Schriftrollen rum, dann hat er die Entsprechende gefunden. Die einzige Vereinigung die es je gegeben hat, ist zwar tödlich verlaufen, aber das, was sie bewirkt hat, war höchst Interessant. Der Seelenwirt kann über die unbegrenzte Macht des Drachens verfügen, er kann seine Kraft, Reflexe, Schnelligkeit und Instinkte nutzen. Auch sind die anderen Drachen an diesen gebunden, das bedeutet, hat man diesen Menschen unter Kontrolle, hat man automatisch auch die Drachen unter dieser Kontrolle. Ein sehr verlockender Gedanke, leider hat er nicht mehr herausfinden können, sollte die Prinzessin oder ihr Mann zustimmen und einfach gehen, wäre das für ihn ein großer Verlust. Vielleicht sollte sein Bruder den beiden doch in deren Welt folgen, herausfinden wer die Drachenseele beherbergt und denjenigen wieder zurück bringen, er muss ihm ja nicht alles erzählen.
 

Zwei Wochen sind sie schon unterwegs, sie reisen auf Wunsch der Drachendame in jenes Tal, in dem sie sich kennengelernt haben. Sie sprechen das Thema Seelenvereinigung im stillen übereinkommen nicht mehr an, sie werden erst wieder mit Sheherazade darüber sprechen. Ihrer Liebe tut dies keinen Abbruch, sie wächst und festigt sich von Tag zu Tag mehr, traute Zweisamkeit ist in diesen Tagen selten, aber das stört sie nicht.

Schließlich erreichen sie dieses Tal, der Herbst hat hier schon Einzug gehalten. Die Laubbäume scheinen sich dieses Jahr besonders rot gefärbt zu haben, die gerade untergehende Sonne verstärkt diesen Eindruck noch um ein vielfaches. In der Nähe des Taleinganges schlagen sie ihr Lager auf, die jungen Eheleute wollen noch ein bisschen spazieren gehen, doch Deringar erlaubt es ihnen nicht „Habt ihr vergessen, wer in diesem Tal Wache hält? Es ist keine gute Idee, im dunkeln rumzuspazieren“ Enttäuschung sieht er in ihren Gesichtern, er kann verstehen, was in den beiden vorgeht. Sie wollen ihre Erinnerung an ihre erste Begegnung auffrischen, doch unter diesen Umständen, ist es keine gute Idee. Sie ziehen sich unter eine kleine Baumgruppe zurück, hier können sie sich wenigstens Küssen ohne aufzufallen, das genießen sie auch ausgiebig.
 

Am nächsten Morgen trifft Sheherazade ein, es ist ein majestätischer Anblick, als sie herangeflogen kommt und elegant im Tal landet. Da erst kommen die beiden schwarzen Drachen hervor, die hier Wache halten. Sie sind etwas kleiner als der Weiße, wirken um ein vielfaches aggressiver, ihre roten Augen sehen suchend umher, sie scheinen mit ihrem Blick alles zu durchdringen. Im nachhinein sind Eddie und Letizia froh, auf ihren Spaziergang verzichtet zu haben. Die Schwarzen fliegen auf, lassen sich auf den Felsen in der Nähe des Einganges nieder, einer beobachtet das Geschehen in dem Tal, der andere das außerhalb.

Die weiße Drachendame lässt sich an ihrem Landeplatz nieder, reckt noch einmal die Flügel bevor sie diese zusammenfaltet. Der König, seine Tochter und sein Schwiegersohn gehen zu ihr hin „Guten Morgen“ begrüßt sie die kleine Gruppe, ihr Gruß wird erwidert, ihre Drachenaugen blicken auf Letizia und ihren Mann „Wie habt ihr euch entschieden?“ Die angesprochenen halten sich an den Händen, es ist keine leichte Entscheidung gewesen, doch letztendlich hat das Pflichtbewusstsein der Prinzessin gesiegt, leise sagt diese „Wir sind mit der Seelenvereinigung mit unserem zweitgeborenen Kind einverstanden“ Innerlich hofft sie, das der Preis, den zweifellos ihr Kind zahlen muss, nicht zu hoch ist, das dieses Opfer dem Land wirklich dienlich sein wird. Sheherazade lässt sich ihre Erleichterung nicht anmerken, doch auch in ihrem Inneren, ist die Hoffnung, das sie sich richtig entschieden hat, groß. Es hängt viel Verantwortung an den noch nicht einmal geborenen Kindern.
 

Auf dem Landsitz des Königs flucht Rudger gerade ausgiebig, mit dem eintreffen des weißen Drachens verschwand seine Fähigkeit unbemerkt zu lauschen. Er hat also keine Ahnung, was die Parteien dort gerade aushecken, also muss sein Bruder doch in deren Welt und dort herausfinden, wer die ausgewählte Person ist. Er macht sich auf dem Weg Rupert zu suchen, als er ihn endlich findet, sieht dieser recht mitgenommen aus. Gerade hat er sich an eine der Zofen herangemacht, als deren Freund kam, ein Schmied des Königs. Dieser hat nicht lange gefragt, sondern gleich zugeschlagen, schnell hat er die Flucht ergriffen, gegen so einen Muskelberg hat er so unvorbereitet keine Chance. „Kannst du deine Neigung nicht im Zaume halten? Du kannst dich doch nicht in deiner unmittelbaren Nähe an den Menschen vergreifen, die kommen dir doch dann gleich auf die Spur. Ich dachte, du wärst dabei inzwischen etwas raffinierter geworden“ Böse funkelt Rupert seinen Bruder an, gewiss ist er raffinierter geworden, doch wenn seine Wut sich Bahn bricht, setzt sein Verstand aus, das ist einer der wenigen Unterschiede zwischen den Beiden, Rupert wird leicht jähzornig, sein Bruder dagegen ist nicht aus der Ruhe zu bringen, er kann seine Wut kontrollieren.
 

„Was geht dich das an?“ „Friss mich nicht gleich auf. Wir müssen über unseren Plan reden, du weißt schon, lass uns in den Garten gehen, dort kann uns keiner belauschen“

Bei der kleinen Laube angekommen, sucht Rudger mit Hilfe seines magischen Steines die Gegend um die Laube ab, um sicher zu sein, das sich dort kein Lauscher befindet. Zufrieden lehnt er sich zurück, sieht seinen Bruder an, der ihn seinerseits abwartend beobachtet. Schließlich bricht der etwas Ältere das Schweigen „Bist du immer noch bereit, in diese andere Welt zu gehen?“ „Klar, ich wollte meinen Horizont schon immer erweitern. Das ist die beste Gelegenheit überhaupt. Vor allem kann hier Gras über meine Jagdzüge wachsen“ ein diabolisches Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, er freute sich auf eine Welt die auf ihn nicht vorbereitet ist, er hat ja keine Ahnung, das die andere Welt teilweise viel bösartiger ist, als er selbst.

Er ahnt nicht im entferntesten, das er Jahre brauchen wird, um Letizia und ihren Mann wiederzufinden, das er durch seinen Jähzorn fast den ganzen Plan ruinieren wird. „Gut, es ist wohl wirklich besser, du verschwindest eine Weile aus dieser Welt. Du wirst ein paar Tage später abreisen, als die Prinzessin und ihr Gemahl, nach ein oder zwei Wochen werden die Drachen wohl nicht mehr so wachsam sein und du kannst dich dann ungesehen an den zweien vorbeischleichen“ er steht auf „ ich werde mich zurückziehen und versuchen soviel wie möglich über das Tor in eine andere Dimension herauszufinden. Du, mein Bruderherz, halte dich bitte zurück, verdirb nicht alles im letzten Moment. Hast du Verstanden?“ mürrisch winkt der andere ab „Keine Sorge, ich werde brav wie ein Lamm sein. Sag mir nur Bescheid, wenn es losgeht“
 

Die Zeit ist da, traurig steht Deringar vor seiner Tochter „Du willst also wirklich gehen?“ er hat sich der Hoffnung hingegeben, das Letizia im letzten Augenblick einen Rückzieher machen wird, doch er wird enttäuscht. Ihr Entschluss steht fest, sie begleitet ihren Mann in seine Welt, nur einmal wird sie zurückkehren, um ein Ritual durchzuführen, das fast so alt wie die Zeit ist. Sie wird sich verpflichten ihr Kind entsprechend großzuziehen, es zur gegebenen Zeit zurückzubringen, damit es seinen Platz auf dem Thron von Gesyria einnehmen kann, nachdem die Trennung von der Drachenseele erfolgt ist.

Sie umarmt ihren Vater, drückt ihn fest an sich, kämpft nun doch mit den Tränen. Er wendet sich an Eddie „Sorge gut für sie, mache sie Glücklich, sie ist mein ein und alles. Ich vertraue dir ihr Leben an. Enttäusche mich nicht....“ er schluckt schwer, umarmt kurz seinen Schwiegersohn, dann noch mal seine Tochter „....jetzt geht, bevor es mir unmöglich wird, sie gehen zu lassen“ Sie gehen, tasten sich vorsichtig den schmalen Saum zur Höhle, hinter dem Wasser, entlang. Bevor sie hinter dem Wasserfall verschwindet sieht sie noch mal zu ihrem Vater, winkt ihm zu, dann sind beide Verschwunden. Deringar ist im Augenblick alles egal, er lässt seinen Tränen nun freien Lauf, er hofft, das er noch lange genug lebt um seine Tochter noch ein mal sehen zu können.
 

Die Drachen sind aufmerksamer als Rudger gedacht hat, erst als der Weiße Drache davonflog,

hat Rupert die Chance, auf die sie gewartet haben. Die Brüder verabschieden sich kurz, der Ältere wäre gern bis zum Wasserfall mitgekommen, doch der Jüngere lehnte das ab „Ich bin ein erfahrener Jäger, ich weiß, wie ich mich im Wald anschleichen muss, wie ich mich dort bewegen muss. Du würdest nur die Aufmerksamkeit auf uns lenken, also bleib hier, lass mich alleine gehen“ „Wie du meinst, denke daran, ich werde es erfahren, wenn du wieder hier bist und dich dann holen. Und reiß dich dort zusammen, fall nicht gleich über den erstbesten her“

„Schon gut, ich sondier erst mal die Lage, dann sehe ich weiter....also bis bald, Brüderchen“

Lautlos huscht er davon, ungesehen erreicht er sein Ziel, er wirft einen letzten Blick zurück, verschwindet hinter dem Wasserfall, er hat keine Ahnung wie lange er sich durch die dunkeln Höhlengänge quält. Doch irgendwann findet er den Ausgang, tritt aus der Höhle, im ersten Moment ist er geblendet, die Sonne geht gerade auf, er sieht sich um. Er weiß nicht genau was er erwartet hat, aber irgendwo im nirgendwo herauszukommen bestimmt nicht, er will wieder zurück, doch in diesem Augenblick bebt die Erde etwas, nicht viel, doch genug um den Höhleneingang zu verschütten, damit ist sein Rückweg versperrt. Seufzend macht er sich auf den Weg, hofft das er bald aus dem Gebirge herausfindet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Thuja
2008-02-20T22:04:50+00:00 20.02.2008 23:04
Wieder mal super.
Ich freu mich sehr weiter lesen zu können.

Diese beiden Zwillinge sind verdammt bösartig. Sie stört es nicht Menschenleben zu zerstören. Vielmehr sind sie auf den eigenen Vorteil bedacht. Solche Menschen sind echt schrecklich

Letizia ist da wohl das ganze Gegenteil. Klar sie geht für ihre Liebe und lässt viel zurück, aber dennoch vergisst sie nicht ihre Pflicht. Sie verspricht sogar die Seelenvereinigung bei ihrem 2. geborenen kind durch zu führen, was ja wohl eindeutig Serena sein wird, denke ich mal.
die Prinzessin hat auch Glück einen Mann zu haben, der sie in die neue Welt einführt.
Ihr Verfolger hat es da wohl nicht so einfach
der Vater hingegen tut mir Leid. Das einzige Kind weg ziehen zu sehen ist hart, aber wenn es dann auch noch in eine andere Welt geht. "Seufz" Doch ich finde es gut, dass ihr Wohl ihm wichtiger ist als seins.

cu


Von:  risuma
2008-02-16T18:06:00+00:00 16.02.2008 19:06
Letizia ist wirklich geradlinig, lässt sich nicht von ihrem Weg abbringen.
Der Preis dafür ist allerdings sehr hoch:
Trennung vom geliebten Vater, der Heimat und das Versprechen, das zweitgeborene für das Bündnis bereitzuhalten. Welch eine Last für das noch ungeborene.
Normalerweise mag ich Erdbeben nicht, hab zum Glück noch keine erlebt, aber in diesem Fall: sehr gut. Rupert muss sich in dieser fremden Welt bleiben. Und glücklicherweise findet er die Beiden auch nicht so schnell, wie uns die Autorin freundlicherweise verrät.

Jetzt wirds erst richtig spannend.

Ungeduldig auf Fortsetzung wartende risuma




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