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My broken wings

KouKou
von

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'Cause I need you

Warum hatte er es gesagt? Warum hatte er es nicht für sich behalten und still weiter gelitten? Kouichi wusste nicht, was er noch tun sollte. Es war ein Teufelskreislauf… er konnte und wollte nicht ohne seinen Bruder sein, aber wenn sie zusammen gewesen wären, hätte sich die Situation für beide nicht gebessert.

„Kouji… es tut mir Leid“, er griff sich einen Zettel und einen Stift und schrieb eine Nachricht, die er auf Koujis Tasche legte, „es geht nicht anders…“

Er ging ins Bad und sah sich gut um. Wo hatte seine Mutter diese Dinger immer hingelegt? Er suchte, guckte in jedem Schrank, in jeder Schublade, doch er fand nichts. Wo konnten sie sein? Er brauchte sie, er brauchte sie unbedingt, aber er konnte sie nicht finden.

„Warum immer ich? Ich kriege nie das, was ich will…“, er schlug wütend auf den Rand des Waschbeckens, seine Hand knackte beim Aufprall, „autsch…“

Sein Blick wanderte durch das Bad, sodass er endlich fand, wonach er gesucht hatte.
 

Kouji ging zurück, nein, er ging nicht, er lief. Er wollte schnell mit Kouichi reden, weil er sich ganz furchtbar fühlte. Er versuchte sich vorzustellen, wie diese ganze Situation für seinen Bruder war. Es musste schrecklich gewesen sein, normal weiterzuleben, ohne „normal“ zu sein.

Atemlos riss er die Haustür auf. „Kouichi“, schrie er, „wo bist du?“ Kouji sah sich in den Räumen um. Er fand ihn nicht… nicht in der Küche oder in den Zimmern von Kouichi und seiner Mutter. Koujis Blick fiel auf den Zettel, der auf seiner Tasche lag.

„Es tut mir Leid, Kouji“, las er sich den Zettel vor, „ich konnte nicht anders…“ Als er diese Worte gelesen hatte, bekam er etwas wie eine Eingebung. „Das Bad…“ Er nahm das Telefon in die Hand und rannte ins Badezimmer. „Kouichi!“

Kouji wusste nicht, was er tun sollte. Überall war Blut, alles war rot und Kouichi lag mittendrin.

„Komm schon halt durch… ich helfe dir!“ Er wählte den Notruf, holte Hilfe… nahm ein Handtuch aus dem Schrank und wickelte es Kouichi um den Unterarm.

„Du kannst mich doch nicht so einfach alleine lassen!“, meinte er mit bebender Stimme und verweinten Augen, „ich brauche dich doch… du bist doch mein Bruder!“

Der Notarzt kam mit seinen Assistenten. Sie legten Kouichi auf eine Trage und fuhren schnell mit ihm ins Krankenhaus, ohne Kouji auch nur die geringste Beachtung zu schenken.

Er sah dem Wagen hinterher. „Wartet! Ich will mit!“, schrie er hinterher, doch der Krankenwagen fuhr weiter, „das könnt ihr mir nicht antun…“ Aus den Häusern der Straße guckten einige Nachbarn heraus, die sich über das Geschrei wunderten. „Das könnt ihr nicht mit mir machen…“, Kouji ballte seine Fäuste, Tränen liefen über sein Gesicht. „Ihr könnt mir nicht so einfach meinen Bruder wegnehmen und mir nichts sagen“, flüsterte er, bevor er durch die Straßen lief. Er musste sofort nach Hause und es seinem Vater erzählen. Er musste auf der Stelle hinterherfahren und im Krankenhaus nach Kouichi Kimura fragen, nach dem Menschen, der so wichtig für ihn war, dass er es gar nicht mehr bemerkte.

In seinem Haus angekommen, lief Kouji zu seinem Vater.

„Dad, du musst mich ins Krankenhaus bringen, sofort! Ich muss da hin!“

„Beruhige dich… was ist denn passiert? Ist etwas passiert?“

„Kouichi ist… er hat sich…“

Erst in dem Moment sah sein Vater das Blut an Koujis Händen. Er stand auf.

„Weißt du welches Krankenhaus?“

Sie setzten sich ins Auto.

„Das gleiche, in dem Mom…. seine Mutter auch ist. Wir müssen da hin… ich will ihn nicht verlieren!“, Kouji trocknete die Tränen auf seinem Gesicht, verschmierte es mit dem Blut seines älteren Bruders. Diese Situation, die Ungewissheit wünschte Kouji nicht einmal seinem ärgsten Feind. Niemand sollte jemals so etwas erleben wie er.

„Kouji…“, sagte sein Vater vorsichtig, „wir sind da…“

Kouji lief los. Die Blicke der Passanten und der anderen Leute im Krankenhaus interessierten ihn nicht.

„Hallo“, sagte er, als er endlich an der Rezeption angekommen war, „ist hier ein Kouichi Kimura? Ich bin sein Bruder… er hat sich die Pulsadern aufgeschnitten…“ Die Frau sah ihn an.

„Geht es dir gut, Kleiner?“

„Mir geht es gut… aber was ist mit Kouichi?“, in seiner Verzweiflung bemerkte er nicht, dass er immer lauter wurde, aber gleichzeitig unverständlicher sprach. Er wollte nur wissen, was mit seinem Bruder los war, er wollte ihn nur wieder gesund sehen.

„Er ist dein Bruder?“, fragte die Frau mit leiser Stimme, „wir haben nur ein Problem mit ihm…“ Kouji machte sich auf das schlimmste gefasst… vielleicht wussten sie nicht, wem sie die Rechnung schicken sollten… ‚dein Bruder ist leider tot… kannst du bezahlen?!’

„Was ist mit ihm?“

„Ihr seid Zwillinge, oder? Hast du die gleiche Blutgruppe wie er? Unsere Konserven reichen nicht lang genug um den Blutverlust auszugleichen…“

Kouji fiel ein Stein vom Herzen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie sogar sein Herz nehmen können…. nur um Kouichis Leben zu retten.

„Ich werde für ihn Blut spenden… wo soll ich hin?“ Die Frau führte ihn in einen separaten Raum, in dem er sich auf eine Liege legte. Sie wischte ihm das Gesicht ab.

„Ich werde dir jetzt das Blut abnehmen… Kleiner…“

„Mein Name ist Kouji Minamoto.“

„Okay, Kouji, das ist nur ein ganz kleiner Pieks… du wirst sehen… bald geht es dir und deinem Bruder wieder gut.“

Kouji hörte ihrer beruhigenden Stimme zu. Erst als er die Nadel sah, wurde ihm bewusst, dass es eine Spritze war. Sein Gesicht wurde kreideweiß.

„Hast du Angst vor Spritzen, Kouji?“, fragte die Frau, die anscheinend nicht nur eine Krankenschwester, sondern eine Ärztin war.

„Ein bisschen“, antwortete er.

„Hör mir zu… denk nicht daran, dass es eine Spritze ist. Denk an deinen Bruder und daran, dass du ihm damit das Leben rettest. Er wird wieder so wie früher und dann ist alles in Ordnung.“ Die Taktik der Ärztin funktionierte. Mit ihrem Gespräch hatte sie Kouji dermaßen abgelenkt, dass er den Stich nicht merkte, sondern sich nur wunderte, dass sie nichts mehr sagte.

Später zog sie die Nadel wieder raus.

„Das hast du gut gemacht, Kouji… hier hast du Kekse… ruh dich noch ein wenig aus, sonst brichst du zusammen.“



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