Yume no Tsuzuki
Autor: Iwa
Fandom: Prince of Tennis
Genres: kein plan xD
Warnings: none ... shounen-ai, wenn man es so sehen will o.Ö
Disclaimer: rechte gehören immer noch nicht mir, aber ich mache fortschritte im prozess xD
A/N: seeeehr kurze ff über yukimura, entstanden beim "yume no tsuzuki"-dauer-hören. das hier ist keine shounen-ai ff, aber jeder der es so sehen will, soll es gerne tun *muhar*
Endloses Blau, endloses, klares Blau. Von einem Horizont zum anderen erstreckte sich der Himmel, wie eine riesige Glaskuppel. Aber warum schien sich der Himmel immer weiter zu entfernen, obwohl es gerade auf Sommer zuging und er damit eigentlich dichter kommen müsste? Warum machte ihn der Anblick des Himmels in letzter Zeit traurig und nicht wie früher hoffnungsvoll?
Yukimura seufzte. Sanadas letzter Besuch war schon über eine Woche her. Er wurde nicht vergessen, das glaubte er nicht, aber vielleicht verlor er ja langsam an Wichtigkeit? Yukimura stand auf dem Dach des Krankenhauses, in dem er sich seit Wochen aufhalten musste. Wie er es bis hier oben geschafft hatte, wusste er selbst nicht so genau, erinnerte sich auch nicht daran. Er wandte den Blick vom Himmel ab und schaute dafür auf die Stadt herunter. Da unten, da war das Leben, und er war hier oben. Aber er würde hier nicht bleiben.
Ein leichter Wind bewegte seine Haare. Der Griff seiner Finger um das Gitter verstärkte sich. Seine Hände waren kalt. Ob seine Füße auch froren?
Er drehte der Stadt den Rücken zu und schritt langsam zur Tür. Er sollte zurück im Zimmer sein, bevor die Schwestern merkten, dass er wieder unterwegs war. Er stellte einen Fuß auf die Treppenstufe, einen zweiten, beim dritten fiel er auf den Hintern. Yukimura blieb auf der Treppe sitzen. Er würde es schaffen. Er würde wieder nach ganz oben kommen, egal wie viele Stufen er nehmen musste, egal ob er sie kriechend oder auf Händen gehen nehmen musste, er hatte einen Entschluss gefasst. Er würde es schaffen.
Fünf Tage später kam Sanada wieder. Yukimura saß im Bett, als er kam. Der Blauhaarige lächelte ihn an. Sanada setzte sich ans Bett. Er brauchte nicht fragen, wie es Yukimura ging, er sah es in seinen Augen: kein Fortschritt.
„Ich werde mich operieren lassen“, war das Erste, was die Stille zwischen ihnen brach. Sanada schaute erstaunt auf. Yukimura lächelte.
„Die Erfolgsrate liegt bei weniger als 10%“, erwiderte der Größere. Der Blauhaarige nickte.
„Ich werde es trotzdem tun.“
„Yukimura…!“
Das Lächeln verschwand nicht, aber es wurde trauriger.
„Komm, ich zeige dir wieso.“
Er stand vorsichtig auf und führte den Anderen zur Treppe, die sie zum Dach brachte. Wieder rutschte er auf einigen Stufen ab, aber er rappelte sich jedes Mal auf und stieg die Treppe ohne Hilfe. Sanada ließ ihm seine Zeit. Es war schon wieder schwieriger geworden die Stufen zu erklimmen.
Oben angekommen stellte sich Yukimura wie immer an den Zaun und schaut in den Himmel. Sanada stand neben ihm und beobachtete den Kleineren.
„Vögel kann man im Käfig halten“, fing der Blauhaarige an. „Nicht alle, aber die meisten kann man daran gewöhnen. Doch Vögel, die nicht fliegen können, gehen ein, egal wie viel Freiheit sie haben, egal wie gut man sich um sie kümmert, denn Vögel brauchen ihre Flügel.“
Yukimura wandte seinen Blick nach unten und deutete mit einer Hand auf die Stadt.
„Das ist mein Käfig. Früher habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht als seine Ketten zu sprengen und meine Freiheit zu gewinnen. Doch dafür brauche ich meine Flügel. Ich will diese Welt erobern. Ich will mein Talent beweisen. Ich will allen zeigen, dass ich es kann, alleine, ohne die Hilfe von irgendwem.“
Sein Blick senkte sich weiter, jetzt zu seinen Füßen, seine Stimme tat es ihm gleich.
„Für mich heißt es alles oder nichts. Ich kann es versuchen und scheitern, aber ich gebe nicht von vornerein auf. Denn wenn ich es nicht versuche, bin ich so oder so zum Scheitern verurteilt. Vielleicht kann ich trotzdem nie wieder Tennis spielen, auch wenn die Operation erfolgreich ist. Vielleicht wird mein Traum nie Wirklichkeit. Doch ich kann dir zuschauen, wie du die Welt eroberst, kann im Publikum stehen, mit meinen eigenen Beinen, völlig ohne Hilfe. Ich möchte dir folgen können, wenn deine Zeit anfängt zu glänzen. Dafür brauche ich meine Flügel.“
Yukimura schaute seinen Freund an. Der zog sein Basecap tiefer ins Gesicht. Dennoch sah man sein Lächeln.
„Ich werde warten.“