Zum Inhalt der Seite

Ein kaltes Wunder

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Weiter... immer weiter...

Tüdelü~

Bin hier neu, und poste diese Story einfach mal, obwohl ich sie schon seit 2004 hab...

Enjoy The Show!
 

-xxx- Ein kaltes Wunder -xxx-
 

Der Schnee knarrte leise unter ihrem linken Schuh.

Sie atmete tief ein, die Luft brannte in ihrem Hals, in ihren Lungen.

Der Schmerz ließ sie für einen kleinen Moment die grausame Vergangenheit vergessen.

Nur gehen, einfach GEHEN…

Ihre Schultern sanken. Eine Wolke stieg vor ihrem Gesicht auf. Wie oft hatte sie es schon versucht. Seit ihrem Unfall war sie nie in der Lage zu gehen.
 

Die Kinder spielen, werfen sich den Ball zu und lachen, jubeln.

Samoa sitzt daneben, schaut zu. Gern würde sie mitspielen. Die Kleinen wirbeln Schnee auf und suchen den Ball. Sie sieht, dass der Ball direkt vor ihrem Rollstuhl liegt.

Ein Knirps ruft ihr zu, sie solle den Ball einfach rüberwerfen.

Einfach rüberwerfen, ja? Wenn sie den Ball erstmal hätte…

Mit einem Seufzen steht sie auf, stellt ihr sicheres linkes Bein in den Schnee. Ihr Rücken beugt sich vorn über, aber ihre Finger können den Ball nicht erwischen.

Nur ein paar Zentimeter…

`Die Kinder schauen mir zu´, bemerkt sie und unsicher stellt Samoa ihr rechtes Bein auf.

Hoffentlich…

Ja, sie nimmt den Ball, wirft ihn den Kindern zurück.

Angestrengt sinkt sie in ihren Rollstuhl. Sie war immer noch nicht gegangen.
 

Wütend schüttelte sie den Kopf. Ihre schwarzen Haare fielen ihr ins Gesicht. Wütend strich sie sie weg.

Diesmal würde sie es schaffen.

Sie würde es schaffen, es allen zeigen, die sie verspottet haben, die sie mit Steinen und Schneebällen beworfen hatten, obwohl sie keine Chance hatte, sich zu wehren.

Ihre Ohren schmerzten, die Kälte war unerträglich.

Selbst wenn sie es nicht schaffte, hier in der Seitenstraße hinter ihrem Haus würde sie keiner auslachen.

Das linke Bein stand sicher – so weit war sie schon.

Nur noch das Rechte….das rechte….
 

Andere Kinder stehen plötzlich da, lachen sie aus.

„Guck mal, die da hat son Plastikbein! Hahaha!!!“

Verschämt dreht Samoa sich weg.

Irgendwann würde sie es ihnen schon noch zeigen!
 

Ihre Prothese berührte zaghaft den Boden. Würde sie halten?

Langsam verlagerte sie immer mehr Gewicht auf ihre rechte Seite. Der Schnee wurde platt gedrückt.

Erregung wallte in ihr auf, sie konnte sicher stehen!

Fiebrig zitternd hob sie ihr linkes Bein, setzte es vor ihr ab. Jetzt musste es etwas schneller gehen, sonst würde sie hinfallen.

Plötzlich stand auch das rechte Bein neben ihrem anderen.

Wie im Wahn ging sie noch einen Schritt, und noch einen. Leichte Flocken fielen vom Himmel, landeten auf ihren Haaren und Schultern. Immer schneller wurde sie, nur noch ein paar Schritte bis zum sicheren halt an der Mülltonne… Sie streckte die Hand aus, die schon leicht blau war, wollte die standfeste Tonne erreichen…

Sie hatte die Prothese nicht hoch genug gehoben, der kleine, eigentlich nicht nennenswerte Hubbel aus festem Schnee brachte sie aus dem Gleichgewicht.
 

Ihre Mutter machte sich Sorgen, suchte überall, fragte alle Leute um Hilfe, hinter dem Haus fand man sie dann.

Ein Lächeln im Gesicht, Schneeflocken lagen wie ein feiner Schleier über ihrem schlaffen Körper. Er war kalt. Sie lehnte gegen die Tonne, und als sie ihre Mutter aufhob, spürte sie ein warmes Rinnsal an ihrer Hand.
 

Als man ihr die Augen schloss, war das Lächeln noch da. Sie hatte es allen gezeigt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  GeezKatsu
2009-06-07T20:33:13+00:00 07.06.2009 22:33
Also ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung was ich hier schreiben soll. Es ist nicht leicht in diesen kurzen Cap die Gefühle wieder zu spiegeln, die ein fehlendes bein mit sich bringt. Das gehänsel anderer Kinder, die einen dennoch Mut verschafften und auch neue Kraft, auch wenn es nur darum geht etwas zu beweisen.
Diese kleine OS hatte es insich. Der kleine Rinnsal zum Schluss ist nur etwas verwirrend. ich gehe davon aus, das es Blut sein muss, die von dem Sturz kommt. Aber dennoch kann ich nicht sagen, ob die Story gut ist oder schlecht. Zu sehr bin ich gerade noch mitgerissen und allein schon dieser Satz sagt schon alles aus, wie die FF ist :)
Von: abgemeldet
2008-05-12T21:06:38+00:00 12.05.2008 23:06
armes mädel...T_T
die tut mir leid.
ich mag deine sad ends.^^
lg,-MoonDragonGirl-


Zurück