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Poison

Bela x Farin
von

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Blick nach Vorne

Seit geschlagenen fünfzehn Minuten stand Bela nun schon vor der noch verschlossenen Tür zu Farins Hotelzimmer. Er hatte versprochen zurückzukommen und wahrscheinlich lag der Blonde nun schon im Bett, weigerte sich aber entschlossen zu schlafen, bevor Bela nicht wieder zurück war. Doch was sollte der Drummer erzählen, wenn Farin ihn fragte ob etwas geschehen sei? Die Wahrheit? Nein, das würde den Gitarristen in seinem jetzigen Zustand wohl ins absolute seelische Off befördern. Manchmal war es besser zu lügen. Zumindest für den Moment.

Seufzend ließ Bela seine Stirn gegen das kalte Holz der Tür sinken und versuchte irgendwelche Geräusche aus dem Zimmer wahrzunehmen, irgendetwas das ihm sagte, dass Farin darin war und es ihm gut ging. Aber er wurde enttäuscht. Die einzigen Geräusche die er vernahm, kamen von seinem eigenen Atem, der nun in beständigen Schüben gegen das Holz der Tür prallte.

MoG hatte gesagt, dass er noch mehr Leute umbringen wollte nur um Farin leiden zu sehen. Würden es wieder wehrlose kleine Kinder sein? Oder würde er einen Schritt weitergehen und Leute ermorden, die mit Jan in Verbindung standen? Eiseskälte zog in Bela auf und seine Gedärme verkrampfen, während ihm klar wurde, dass er selbst das finale Opfer darstellen sollte. Der Gedanke auf schmerzhafte Weise ermordet zu werden schnürte ihm die Luft ab.

Ja, Bela B., der leidenschaftliche Hobbyvampir, hatte Angst vor dem Tod.

Zumindest vor einem Tod der brutal und viel zu früh über ihn herfiel und ihn zu einer Figur in einem Spiel werden ließ.
 

Plötzlich öffnete sich die Zimmertür und Bela stolperte einen Schritt vorwärts. Sein Gesicht, das eben noch an dem so schönen kühlen Holz gelegen hatte, prallte nun auf Farins Brust.

Erschrocken hob er den Blick und sah zu seinem verdutzt wirkenden Kumpel hoch.

“Bela?“, fragte der Blonde etwas irritiert. „Haste den Schlüssel vergessen? Mensch, ich hab mir Sorgen gemacht!“

Jan stand in Jacke und Schuhen vor ihm, was Bela zu dem Schluss kommen ließ, dass der Blonde gerade losziehen wollte um ihn zu suchen. Alleine. Schutzlos. Absolut naiv.

So wäre er für MoG nur ein gefundenes Fressen gewesen! Andererseits... hätte der Killer Farin schon längst erledigen können, hätte er es nur gewollt.

“Tut mir leid, ich war gerade noch etwas in Gedanken. Wie geht es dir?“

Seufzend drehte der Größere sich um, ging zurück in das Zimmer und schlüpfte wieder aus Jacke und Schuhen. Er zwang sich zu einem traurigen Lächeln.

“Na ja, in Anbetracht der Tatsachen geht es mir eigentlich ganz gut... nicht ich bin tot, sondern Jenny.“

Und darüber war Bela mehr als froh, was mit ihm nach dem Tod des Blonden passieren würde, wäre ein einziges Desaster. Er mochte nicht einmal einen Gedanken daran verschwenden wie es wäre ohne Farin leben zu müssen. Zögernd folgte der Drummer in das Hotelzimmer, schlüpfte ebenfalls aus Jacke und Schuhen und ließ sich quer auf das große Bett fallen.

Farin schien sich glücklicherweise wieder etwas gefangen zu haben, sein Gesicht wirkte bei weitem nicht mehr so blass wie noch zu dem Zeitpunkt an dem er ihn im Hotel zurück ließ.

„Hast du sie finden können?“

“Eh... was? Ach so, Jenny... nein, sie war nicht mehr dort.“

Jans Augen weiteten sich ungläubig, beinahe bewegungslos stand er im Raum und versuchte das gerade Gehörte zu realisieren. „Was? Aber sie kann sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben, es sei den... MoG hat ihre Leiche in Rekordzeit entsorgen können!“

Ein kritischer Blick traf den Liegenden und sofort war dem Gitarristen klar, dass sein bester Freund ihm etwas verheimlichte. Etwas das ihn beunruhigen würde, wenn er es erführe.

Das beinahe anteilnahmslose Schulterzucken des Dunkelhaarigen ließ ihn diesen Gedankengang bestätigen, Bela war mit seinen Gedanken ganz woanders.

“Lass uns lieber schlafen, anstatt hier die ganze Zeit dämlich rumzuquatschen.“, meldete dieser sich dann doch zu Wort, „ Ich bleibe über Nacht hier und morgen geben wir den Fall an die Polizei. Die schnappen diesen Irren schneller als du denkst und dann brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen, ok?“

“Du bist leider immer zu den falschen Momenten positiv eingestellt, Dirk. Sei doch mal realistisch. Das hier ist keine deiner dämlichen ARD-Krimiproduktionen a la Tatort, wo irgendein Supercop immer wieder DEN entscheidenden Hinweis bekommt und alles gut wird. Das hier das richtige Leben! Hier gibt es Morde, die jahrelang niemand bemerkt! Unsere Polizei ist ja teilweise sogar zu dämlich zu bemerken, wenn im Haus gegenüber der Polizeistation eingebrochen wird! Sieh den Tatsachen ins Auge, die werden MoG wahrscheinlich gar nicht schnappen.“

„Weißt du was, nicht ich bin zu den falschen Momenten positiv eingestellt, sondern du zu den falschen negativ! Wo ist denn bitte dein berühmter Optimismus?“

In der Tat schien Farin immer dann einen Durchhänger zu haben, wenn es sich am Wenigsten anbot. Aber gut, man musste sich natürlich eingestehen, dass diese Situation in allen Fällen außergewöhnlich war. Schließlich wurde in Jans Armen ein kleines Mädchen erschossen und der Drummer selbst stand auf der Abschussliste dieses Wahnsinnigen. Doch das wusste der Blonde ja noch nicht und es war auch besser wenn er es nie erfuhr. Morgen würden sie zur Polizei gehen, die würden MoG schnappen und danach würde alles verjähren.

„Schlafen wir“, kam die kühle Antwort des Gitarristen und er krabbelte zu Bela aufs Bett. „Und mach dich hier mal nicht so breit. Das hier ist immer noch mein Hotelzimmer und somit auch mein Bett.“

“Ach, ich kann natürlich auch gern gehen, Herr Vetter. Wenn ihnen das lieber ist.“

“Nein!!! ... nein, bleib... bitte.“

Mit so einer emotionalen Reaktion hatte Bela gar nicht gerechnet und genau in diesem Moment spürte er wie sich eine warme Hand auf seine Brust legte und sanft aber eindeutig zeigte, dass er nicht aufstehen sollte. Farins lange dünne Finger spielten eine Weile mit dem Stoff seines T-Shirts, ehe sie sich drin verkrallten und still ruhten. Vorsichtig linste der Dunkelhaarige zur Seite. Farin lag neben ihm auf dem Bauch, hatte das Gesicht zu ihm gedreht und sah ihn mit flehenden blauen Augen an. Nichts außer der Hand auf seiner Brust verband ihn gerade mit dem Blonden und doch spürte er wie sie sich näher waren als jemals zuvor.

Er brauchte nicht sagen, dass er eh nicht vorhatte zu gehen, Jan wusste es auch ohne das er es aussprach. Die letzte Tat die Bela verübte bevor er einschlief, war es seine Hand auf die seines Freundes zu legen und die ganze Nacht über auch nicht loszulassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Jimmey
2008-08-15T18:08:12+00:00 15.08.2008 20:08
*zu dir guck*
°O°
Lass Bela seeeeeehr viel leiden XD
Und Farin auch *gg*
Und wehe du lässt dir wieder soviel Zeit mit dem Hochladen *anfunkel*
Aber das Kapietel ist echt süß ^-^

Talea~
Von: abgemeldet
2008-08-14T22:21:09+00:00 15.08.2008 00:21
*___*
*Sich die letzten Zeilen bildlich vorstell*
<3
Lass Bela nicht zu sehr leiden V___V
Von:  aerith_rikku
2008-08-08T19:08:35+00:00 08.08.2008 21:08
*bela zu mir zieh und in meinen schrank sperrt*
also..lass mich zusammen fassen..farin kackt auf belas bauch und dann soll bela aber umgebracht werden damit farin leidet...seehr itneressant *lach*XD
also..ich finds ( natürlich) genial. Dass ich deine Fanfiks liebe weisst du auch schon und..deins chreibstil..ganz grosse Klasse.
Besodners bei bela..er sieht leiicht trottelig aus aber dann im nächsten Moment kann er wieder der sein der farin vor allen bösen monster beschützt *_*

LG
Caro
Von: abgemeldet
2008-08-08T18:37:45+00:00 08.08.2008 20:37
ich hab mir eindeutig die falsche zeit zum lesen ausgesucht denn draußen GEWITTERTS!
ganz schlecht! also nicht deine geschichte sondern der moment zum lesen^^
hab eine gänsehaut und schwebe zwischen angst und spannung!
Und bela darf nicht ermordet werden! NEIIIIIN! *bela-beschütz*
aber du schreibst echt klasse! die ganze geschichte ist einfach WOW
schnell weiter!!!

lg
Clara


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