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Site-Seeing

Part 1
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Die Masken fallen - Kapitel 48

Die Masken fallen
 

Zu fünft waren sie im Wohnzimmer, während Megumi Getränke holte und etwas zu essen hinstellte, sah Seiichy nachdenklich in die Runde, Takuto hatte, seit sie zurück waren, kaum ein Wort gesprochen, der Mann neben ihn, den man für seinen Bruder halten konnte, genauso wenig.

Shila saß da und sah schüchtern und unsicher aus, so ganz allein zwischen den beiden.
 

Seiichy fragte sich ob ihr Megumi erzählt hatte was geschehen war. Denn, so glaubte er, als sie sich das erste mal trafen, war sie nicht so stumm und unsicher gewesen.

„Habt ihr morgen nicht wieder Schule Takuto?“ Kakeru der noch immer nicht glauben konnte was er erst erfahren hatte, fragte beiläufig.

Seiichy schauderte, denn seine Stimme klang klar und sanft, wie die von Takuto. [Ob sein Vater auch so war?]

„Ich frage nur, denn ich glaube nicht das ihr hingehen solltet. Auch wenn ich nicht euer Vater bin, möchte ich trotzdem das ihr zu Haus bleibt...“

Takuto sah ihn an, Megumi kam gerade zurück und sah erst Takuto, dann Kakeru an. Seiichy mischte sich ein, es war seltsam, er hatte zwar geschworen niemanden außer Takuto sein wahres Gesicht zu zeigen, aber hier war es wichtiger es zu tun und ihm nicht so wichtig, sollte sein Image ein wenig verblassen.

Megumi hatte sowieso schon mehr gesehen als sie sollte, Shila würde nichts sagen, wenn man sie darum bat, Kakeru ebenso wenig und Takuto wußte es sowieso schon lange Zeit. „Ich denke er hat Recht. Es ist besser wenn ihr nicht zur Schule geht. Es gibt Wichtigeres zu klären und zwar hier. Lasst euch entschuldigen und versucht einen Anhaltspunkt zu finden, damit ihr wisst wo Kikio sich aufhalten könnte. Ihr habt vier Tage Zeit, vielleicht bringt es euch weiter. Ich werde euch helfen wenn ihr möchtet. Ich stehe ohnehin noch in Takuto´s Schuld.

Kakeru, ich schlage vor sie gehen morgen persönlich in die Schule und entschuldigen die beiden, als ihr Vater haben sie doch sicher einen Guten Grund weshalb sie nicht kommen werden...“

Kakeru sah ihn erstaunt an. War das wirklich Seiichy Mokura? Er wußte nicht warum, aber er hatte den Eindruck das er viel arroganter und schlimmer wäre, als er sich gab.

„Ich versteh nicht ganz, was meinst du?“

„Hören sie, ich weiß das sie sich fragen, ob ich der bin für den sie mich halten. Und ich bin es, aber glauben sie allen Ernstes, ich würde jedem zeigen He seht her ich lebe hinter einer Maske? Nein Kakeru, das ganz sicher nicht. Sie und die 3 sind die einzigen die mich anders kennen als der Rest der Welt, aber auch nur weil Takuto mich dazu gebracht hat und mir genügend Mut gegeben hat so zu sein wie ich wirklich bin. Lassen sie sich etwas einfallen. Takuto sagte sie wären in Paris tätig, das ist in Europa, sagen sie der Schule dort sind gerade Ferien und sie wollten den beiden mal den Eiffelturm zeigen...“

Kakeru wunderte sich immer mehr über ihn, aber irgendwie mußte er zugeben das er Recht hatte.

„Ich denke das bekomm ich hin. Sagt mal ihr beiden, als man euch für die Schule eingetragen hat...“ Megumi sah ihn an, Takuto war es der sagte.

„Sie haben als Elternteile, Kikio und Takeru Kanjo angegeben, als man uns hier anmeldetet mußte man die Geburtsurkunde dabei haben. Wäre doch aufgefallen wenn da plötzlich einer kommt der sagt er hieße Kakeru Kanjo und nicht Takeru Kanjo. Der Direktor ist zwar spießig und Mediengeil, aber er ist nicht blöd....“

Kakeru nickte, wieder einmal mußte er Takeru spielen, wieder einmal mußte er sein Versprechen einlösen das er einst Takeru gab.

Er bat ihn damals, „Kikio und ich erwarten eine zweites Kind, ein Mädchen, sollte mir etwas in einem Wettkampf zustoßen, bitte ich dich, sei du Takeru für sie...“

Kakeru sah ihn zwar amüsiert an, doch er konnte genau sehen das es ihm Ernst war, und so versprach er es ihm...

„Meint ihr der Direktor bemerkt das ich nicht der bin, der ich vorgebe zu sein?“

Takuto, Megumi, Seiichy und Shila sahen ihn an.

„Nein Warum sollte er das merken Onkel Kakeru?“

„Naja, der Direktor ist nicht blöd, das hat Takuto doch selbst gesagt, wenn er mich nach meiner sportlichen Laufbahn fragt, dann wird er bemerken das etwas nicht stimmt. Ihr dürft nicht vergessen, so sehr Takeru den Sport geliebt hat sosehr habe ich ihn verabscheut. Ich habe mir nie die Mühe gemacht den sportliche Laufbahn eures Vaters zu verfolgen, was wenn er ihn in einen Wettkampf gesehen hat und mich fragt wie er es in letzter Minute schaffte doch als erster durch Ziel zu laufen?“
 

Seiichy war überrascht, Takuto hatte erzählt, man konnte sie nicht auseinander halten, wenn man sie nicht kannte, doch wenn man sie erstmal kannte, war das nicht schwer...
 

Takuto dachte nach, an seinem Einwand war etwas dran. Der Direktor verfolgte jeden Wettkampf und das seit Jahren. Hatte er nicht gesagt, er erinnere sich an Takeru Kanjo, wie er damals in letzten Moment doch noch die Meisterschaft um Tokyo für sich entscheiden konnte? Was hatte sein Vater noch gleich gesagt, wie er es geschafft hatte?

„Da ist etwas dran. Warte wie hatte Vater immer gesagt? Verdammt das ist schon solang her das ich mich nicht mehr richtig erinnern kann...

Moment, sagte er nicht immer, `Einen erfolgreichen Wettkampf für sich zu entscheiden hängt nicht davon ab, ein hartes Training gemacht zu haben, sondern es hängt ab, von der Gunst des Momentes der entscheidend dafür ist, ob man als erster oder letzter ins Ziel geht. Ich habe damals nur gewonnen weil die Gunst des Momentes auf meiner Seite stand, der Läufer den ich überholte, hatte sich etwa 400m vorher den Knöchel verstaucht und lief nur unter Schmerzen durch das Ziel, er ist der eigentliche Sieger, deswegen habe ich ihm auch die Medaille überlassen, denn mir wurde sie zu Unrecht zugesprochen. Ich möchte keine geschenkten Siege, sondern ich erfreue mich an Siegen die ich selbst, mit meiner eigenen Kraft erreicht habe` oder so ähnlich?“
 

Megumi sah ihn an, Kakeru sah ihn an, Seiichy sah ihn an. Megumi schauderte bei seinem Worten, so wie er sie aussprach dachte sie, Takeru legte sie ihm persönlich in den Mund. „Kakeru nickte. Richtig genau das hatte er mir auch erzählt, denn ich wunderte mich weshalb er statt 2 nur 1 Medaille trug obwohl er den Wettkampf gewann -...- Kinder nehmt es mir nicht übel aber ich würde gern noch ein wenig nach draußen gehen.“
 

Takuto, Megumi und Shila sahen ihn an.

„Das geht schon in Ordnung, bis dann...“ Seiichy sah ihn an, etwas ermahnte ihn, Kakeru nicht allein gehen zu lassen. In dem kurzen Moment, als Takuto die Worte seines Vaters wiederholte, sah er wie Kakeru zitterte.

[Ich hatte das Gefühle Takuto erinnere ihn an Takeru. Und die Tatsache das Kikio ihn tötete und er 11 Jahre davon nichts wußte war genauso hart.]

Er wußte nicht wieso, aber er sah ihn Kakeru ein bisschen von Takuto, der machte auch am liebsten alles mit sich selbst aus und wenn man nicht rechtzeitig da war, dann brach er meist zusammen. Auch wenn Kakeru und Takeru sich im Wesen unterscheiden mochten, in diesem Fall, da war sich Seiichy sicher, sind sie gleich. Sie tragen Lasten um andere zu schützen, ohne jedoch daran zu denken, das sie sich selbst damit nichts Gutes taten.

„Takuto, Megumi, ich werde ihm besser folgen, ich weiß nicht, er erinnert mich ein bisschen an dich Takuto...“

Seiichy stand auf und ging zur Tür. Takuto wußte was er meinte.

„Warte ich gehe mit dir. Ich habe kein Gutes Gefühl... Megumi ihr könnt ja schon nach oben gehen und euch etwas hinlegen, es wird sicher nicht so spät. Bis dann!“

„Taku warte, willst du dein Handy nicht mitnehmen?“

Megumi schmiß es ihm zu, er steckte es ein und im selben Moment waren sie zur Türe hinaus verschwunden.
 

„Du Megumi, ich glaube nicht was ich hier erlebe. Muß ich denn jetzt ernsthaft annehmen, ich bin nur einem Trugbild von Seiichy gefolgt?“ Shila war verwirrt, so hatte sie Seiichy noch nie erlebt, sie hätte nie daran gedacht, das er solch ein Mensch wäre. Alles was er sagte, was er tat, alles das wollte sie auch können, mit Worten anderen genügend Kraft geben um nicht aufzugeben. Sie wußte nicht was sie glauben sollte.

„Shila ich bin genauso verwirrt wie du, als ich mit Seiichy vor der Tür stand, hatte ich zum erstenmal das Gefühl den echten Seiichy kennenzulernen. Als Taku mir erzählte, er ist ein Mensch wie wir, und hat mehr Probleme als man hinter seiner Maske vermuten würde, da dachte ich, nein das kann doch eigentlich nicht sein. Gleichzeitig wurde mir klar das ich diesen Seiichy nicht kennenlernen würde, doch wie es aussieht, ja doch. Ich kann mir seinen plötzlichen Wandeln nicht erklären, doch ich weiß das er um nichts auf der Welt zulassen würde das wieder etwas schlimmes passiert. Ich bin froh das Taku bei ihm war, und unendlich dankbar das er wieder da ist...“

Shila nickte. „Schade das wir diesen Seiichy nicht sooft treffen werden...“

„Was meinst du damit?“

„Seiichy hat sich hier gegeben wie er nunmal ist, aber denkst du, das wird ständig passieren? Ich glaube sobald er wieder auf der Bühne steht, wird er so sein wie ihn alle kennen, doch ich glaube auch, das, wenn man ihm in die Augen sieht, man sehen würde das es eine Lüge ist. Sicher hat er sich uns gegenüber nur gezeigt wie er ist, weil er sich sicher ist das keiner in diesem Raum auch nur ein Wort darüber verlieren wird.“

Megumi hörte ihr zu, erst jetzt fiel ihr auf, das Shila sehr wohl wußte was sie sagte, das sie Recht hatte und das sie im Moment mehr sah als sie selbst.

„Ich verstehe, da hast du wohl Recht, so wird es sein...Komm gehen wir nach oben, sie werden sicher zurückkommen...“
 

______

Ich bin immer bei euch... - Kapitel 49

Ich bin immer bei euch...
 

Shila und Megumi gingen nach oben, während Seiichy und Takuto Mühe hatten Kakeru zu finden.

„Wo ist er denn hin? Er ist doch nur 5 Minuten eher raus gegangen als wir.“

„Seiichy, Kakeru hat den Sport zwar verabscheut, aber wenn er laufen mußte, dann war er der erste, wer weiß vielleicht wollte er heute laufen...“

„Du meinst vor der Wahrheit davon laufen?“

„Nein, nicht vor der Wahrheit, vor sich selbst, vor mir und vor der Vergangenheit, die Realität ist nur ein kurzer Augenblick, kaum das sie angebrochen ist gehört sie auch schon wieder der Vergangenheit an. Er hat heut die Wahrheit erfahren, doch das ist auch schon wieder Vergangenheit...“

Seiichy sah ihn verwirrt an, was war denn mit Takuto los? Sonst sprach er doch auch nicht so....

„Sag mal Takuto was ist los? Du redest als hättest du nie etwas anderes getan. Du spricht mit einer Überzeugung die selbst der Beste nicht leugnen kann!“

„Tu ich das? Das klingt zwar alles ein wenig seltsam, aber ich fühl mich irgendwie anders, als wäre ich nicht ich selbst. Vorhin als ich mich krampfhaft daran erinnern wollte was Vater sagte als er die Tokyo-Meisterschaft gewann, konnte ich keinen vernünftigen Satz bilden, doch plötzlich hatte ich das Gefühl ich habe diese Meisterschaft persönlich gewonnen, doch damals war ich erst 2 oder 3 Jahre alt...“
 

Seiichy blieb stehen. Er hielt Takuto fest und sah ihn genau an. Etwas an ihm kam ihn seltsam vor, doch egal wie sehr er sich bemühte, er konnte nicht erkennen was es war, nur vorhin hatte er das Gefühl, Takuto sprach Worte aus die er selbst nicht wissen konnte, hatte da eine höhere Macht die Hand mit im Spiel?

„Takuto sag mir doch mal, wie der Läufer hieß den dein Vater damals im letzten Moment überholte...“

Takuto sah ihn an: „Er hieß Jester Davis, ein sehr starker Mann, das Herz am Rechten Fleck. Es war ihm eine Ehre gegen mich zu verlieren, und eine noch größere für mich, als ich ihm die Medaille überreichte und ihm das Siegertreppchen überließ, er sagte, was auch geschehen möge, meine Seele wäre immer beschützt....“

Seiichy stutzte, [...mich, ich, meine Seele? Takuto war 2 oder 3 weshalb spricht er als erlebte er die Meisterschaft persönlich mit? Das ist doch nie im Leben Takuto!!]
 

Er sah auf den Schatten den der Mond hinter Takuto warf, es war zwar in Gewisserweise sein Schatten, aber er war umhüllt mit einer Art Kranz...

„Stop Moment mal, du bist doch niemals Takuto! Takuto war 2 oder 3, als sein Vater die Meisterschaft gewann, das was hier gesagt wird, kann er doch gar nicht wissen.“

Takuto sah ihn an, doch Seiichy hatte das Gefühl das er es nicht war.

„Was redest du da für einen Blödsinn Seiichy? Wer soll ich denn sonst sein?“

„Ich würde mal sagen Takeru. Takuto kann nicht wissen was auf der Meisterschaft geschah, also muß ihn das jemand zeigen, und wer könnte das besser als sein Vater...“

Takuto oder vielmehr sein Körper sahen ihn an.

„Sag mal Seiichy, wie hast du es herausgefunden? Du hast Recht ich bin Takeru, als Takuto vorhin beinahe aufgegeben hatte, habe ich ihm die Vergangenheit gezeigt, deshalb war er vorhin auch vollkommen abwesend. Ich wollte ihm zeigen was er niemals vergessen darf...“

„Ich dachte mir im Haus schon das die Worte die er sprach klangen, als hätte man sie ihm in den Mund gelegt, jetzt auf den Weg hierher kam mir schon seltsam vor das er sagte Kakeru verabscheute den Sport, doch wenn er lief war er ein ernster und starker Gegner.

Woher sollte er das wissen, soviel Zeit hatte er sicher nicht mit ihm verbracht das Kakeru ihm das erzählt hätte. Und wenn ich mir seinen Schatten ansehe, dann sehe ich einen Schatten mit einer Art Kranz, außerdem sprachen sie in Ich - Form. Takuto hätte in Er-Form gesprochen, wenn er es gewußt hätte...nebenbei...was red ich da eigentlich?“

Takeru lachte. „Taku hatte schon Recht wenn er sagte, du besitzt eine sehr Gute Beobachtungsgabe. Sicher fragst du dich warum ich hier bin nicht wahr? Weißt du, ich habe gewußt das Takuto uns damals gefolgt ist, ich habe gespürt wie er hinter uns lief. Auch wenn ich gestorben bin, ich war immer in der Nähe meiner Kinder, ich habe sie niemals im Stich gelassen. Als ich mich damals entschied den Sport aufzugeben und bemerkte das es mir niemals gelingen würde, ihn vollkommen aus meinem Leben zu streichen, habe ich begonnen zu Zweifeln, an mir, an meinen Gefühlen für meine geliebte Frau und an meiner Rolle als Vater. Ich stellte fest, das ich ohne den Sport ein Nichts bin, ein Mensch ohne Leben wie man so schön sagt. Eine Marionette die nur das tut was man erwartet. Kikio hatte es damals bemerkt und es tat ihr weh zu sehen, wie es mir immer schlechter ging. Letztendlich stand sie eines Tages in Trainingsanzug vor mir und sagte, los lass uns laufen. Von dem Tag an lief ich jeden Tag ein Stück, Taku nahm ich mit mir und als Meg größer war liefen wir zu dritt, oder auch zu viert, doch dann holte man mich wieder zu einer Meisterschaft und schon war es geschehen, das ich mein Leben vergass und nur noch den Sport sah. Ich sagte zu Kikio, bevor ich ihr das Herz breche, würde ich lieber sterben, als zu sehen, wie weh ich ihr tat. Im guten Glauben daran, das sie das richtige tat, stach sie einfach zu. Ich sah wie Takuto aus seinem Versteck kam und ich weiß wie ich zu ihm sagte, Hass sie nicht, sie ist nicht Schuld, sie tat es mir zu Liebe, danach wurde alles Schwarz und einen unheimliche Erleichterung erfüllte mich, bis, ja bis ich feststellte, das ich tot war. Ich habe gesehen wie Takuto erst sein Lachen, dann sein Lächeln und zu guter letzt das Vertrauen in einen anderen Menschen verlor. Und ich habe auch gesehen wie er mir immer ähnlicher wurde. Ich habe seine Schmerzen gespürt und spüre sie noch, als wären es meine eigenen. Ich habe ihn bis zum heutigen Tag begleitet und werde das auch in Zukunft tun, doch vorher muß ich Kakeru finden, auch er leidet sehr...“
 

Takerus Augen sahen besorgt in die Dunkelheit, Seiichy stand wortlos da und glaubte noch immer nicht das er nicht mit Takuto sondern mit Takeru sprach. Und obwohl es Takuto war der da stand, war er es doch nicht.

„Es ist ein seltsames Gefühl mit jemanden zu reden der eigentlich gar nicht mehr existiert...“

„Seiichy, wenn man stirbt, verschwindet man nicht einfach, man existiert weiter, nur muß man sich vorher bewußt machen was sein eigenes ICH ausmacht. Nicht dein Körper, auch nicht dein Gehirn, das ist nicht dein ICH, das gehört alles zu deinem Körper, wenn er stirbt und zerfällt, zerfällt auch das Gehirn und von dem was man glaubt, das es das ICH sein muß, ist plötzlich nichts mehr da. Was man denkt und was man fühlt, das ist das wahre ICH. Ich fühle mich für meine Kinder verantwortlich und auch wenn ich ihnen nicht leibhaftig gegenüberstehen kann, so bin ich doch immer um sie herum, das spüren sie und das wissen sie...“

Seiichy hörte ihm zu, da war was dran.

„Also gut, los beeilen wir uns, nicht das Kakeru noch etwas geschieht...“
 

Die beiden liefen weiter, doch sie wußten nicht wo sie nach Kakeru suchen sollten.

„Hat Kakeru einen bestimmten Lieblingsplatz gehabt? Eine Wiese, eine Waldlichtung, irgendetwas in der Art?“

„Er hat immer gern die Landschaft beobachtet...“

„Ich kenne einen Platz, von dem aus man die ganze Stadt und ihre Umgebung beobachten kann...“

„Wo ist dieser Platz?“

„Nicht mehr weit weg. Wir müssen nur dem Weg dort hinauf folgen, dann sind wir schon da.“

„Na dann los, es wird Zeit das er zu den Kindern geht!“

„Warten sie Takeru, hab ich ihnen denn nicht gesagt das ich Takuto nicht folgen kann!“

„Nur keine Sorge Seiichy, das schaffst du schon...“

Er lief voraus, Seiichy hatte zwar Mühe ihm zu folgen, es kam ihm seltsam vor, aber er dachte, Takuto wäre vorhin schneller gelaufen als jetzt!

„Sagen sie mal Takeru, kann es sein das Takuto sie jetzt schlagen würde wenn sie mit ihm ein Wettrennen machen?“ Takeru lachte.

„Ja, ich war zwar nicht schlecht, aber Takuto ist sehr viel besser als ich, er ist so schnell wie der Wind, doch nicht so stark, das er Bäume entwurzeln könnte, dahin gleicht er eher dem Baum selbst. Ein Baum ist stark und kann starken Wind standhalten, doch wenn er sich gelegt hat dann sieh dir die Wurzeln genau an, sie sind beschädigt und irgendwann werden sie aus der Erde brechen und den Baum umstürzen lassen, denn sie können ihn nicht mehr halten...“

Seiichy schauderte bei dieser Antwort, war Takeru ebenfalls ein Baum, der dem letzten Sturm nicht standhalten konnte, oder kannte er Takuto noch ehe er erwachsen war?
 

Sie liefen weiter, als sie an der Lichtung ankamen, sahen sie Kakeru stehen. Er machte einen abwesenden Eindruck und starrte in die Leere vor ihm...

Takeru und Seiichy sahen sich an.

„Seiichy pass auf Takuto auf, ich werde versuchen so an Kakeru heranzukommen, wenn es mir als Takuto nicht gelingt, werde ich seinen Körper freigeben. Dann kann es passieren das er zusammenbricht. Pass auf das er sich nicht verletzt, und sag ihm er soll sich an das erinnern was er nie vergessen sollte...“

„Und das wäre?“

„Solang er mich in Gedanken in seinem Herzen bewahrt, werde ich immer da sein, auch wenn er mich nicht sehen kann, ich werde erst verschwunden sein wenn er aufhört an mich zu glauben...“

Takeru lächelte Seiichy an, dann drehte er sich um und lief auf Kakeru zu. Seiichy sah in ihm wieder das, was er so sehr vermisste, in Takutos Augen spiegelte sich die alte Stärke wieder, der Stolz, der ungebrochene Wille, der ihn zu dem machte was er war, etwas ganz besonderes.

„Onkel Kakeru, komm es wird Zeit wir sollten zurück gehen. Megumi wartet auf uns...“ Kakeru hörte ihn zwar aber er reagierte nicht.

„Es ist schön hier, nicht wahr? Aber weißt du was, es ist noch viel schöner wenn man bei Tag hinunter sieht...“

Kakeru drehte sich um. Schon wieder war ihm als rede da nicht Takuto, nur jemand der Aussah wie er.

„Takuto, warum bist du hier? Geh heim, ich werde schon zurückkommen. Gib mir noch etwas Zeit um alles zu verstehen...“

Takeru sah ihn an, er wußte schon das er so nicht an ihn herankam, aber er hatte gehofft, Kakeru hatte nicht vergessen, was er ihm mal versprochen hatte.

Takeru ging zu Seiichy zurück.

„Ich dachte mir schon das das nichts werden würde, ich werde diesen Körper jetzt verlassen, pass auf...“

Takuto´s Körper erstrahlte ganz kurz bevor er zusammensackte.

Als Seiichy in Auffing sah er auf und das was er sah, ließ ihn den Atem stocken, da stand also nun Takuto´s richtiger Vater vor ihm und er sah Takuto noch ähnlicher als Kakeru. Sein Lächeln war das eines Jungen.

„Seiichy, pass auf ihn auf, ich weiß das er dir vertraut, auch wenn er dir das nicht sagen wird, ich weiß das er dich sehr gern hat, aber auch darauf wirst du ewig warten. Gib ihn Zeit. Ich hol erstmal Kakeru wieder zurück in die Realität.“
 

Takeru zwinkerte ihm zu und drehte sich lächelnd um. Seiichy war immer noch starr, dieser Mann, er war genauso wunderbar wie Takuto, nur sehr viel offener und er war ihm dankbar.

Takeru stellte sich hinter Kakeru und sagte.

„Du hast mir versprochen, dich um die Kinder zu Kümmern, wenn mir etwas geschehen sollte. Bist du sicher das du dein Versprechen hältst?“

Kakeru drehte sich mit einem Ruck um und erstarrte, vor ihm stand Takeru.

„Ta-Ta-Takeru?! Moment, wenn das ein schlechter Witz sein soll Takuto, dann finde ich das nicht lustig....“

Takuto erwachte aus der Bewußtlosigkeit und fand sich in Seiichy´s Armen wieder, er wußte nicht genau was passiert war, aber er wußte das ihn irgendetwas hier her gebracht hatte.

„Seiichy? Was ist denn passiert, oder besser wieso bin ich hier?“

Seiichy der immer noch staunte sah Takuto an. Dann half er ihm hoch und zeigte in Takeru´s Richtung. Takuto sah hin und erschrak.

„Dein, dein Vater hat dich hierher gebracht...“

Die beiden gingen näher an die anderen beiden ran.

„Takuto hör mit diesen Späßen auf!“

„Kakeru, ich bin nicht Takuto, sieh mich an, sieht so vielleicht mein Sohn aus?“

„Wer bist du? Takeru ist Tot, wer zum Donner bist du dann, wenn nicht Takuto?“

„Onkel Kakeru, ich bin doch hier!“ Kakeru drehte sich um, es war zwar dunkel, aber man konnte förmlich spüren wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich, wie er verwirrt erst Takuto, dann Takeru und wieder Takuto ansah.

„Das ist alles nur ein schlechter Traum, das passiert nicht wirklich, das ist alles nur ein böser Traum...“

„Kakeru, hast du mich und dein Versprechen schon vergessen? Ich habe dir versprochen immer in deiner Nähe zu sein, genauso wie ich versprochen habe, immer in der Nähe meiner Kinder zu bleiben. Bloß weil ich tot bin, bin ich nicht verschwunden. Niemand verschwindet wenn er stirbt, ich existiere weiter und das seit mein Körper diese Welt verlassen hat, solang ihr an mich glaubt, werde ich immer bei euch sein. Ich werde erst dann wirklich verschwunden sein, wenn ihr aufgegeben habt zu hoffen und an mich zu glauben. Das ist kein Traum, ich bin wirklich gerade hier, hier neben dir, hier bei Takuto und Seiichy. Weißt du eigentlich welche ungeahnten Kräfte in einem einzelnen Menschen herrschen, wenn diese einmal zueinander gefunden haben, dann sind sie stärker als je zuvor, das sollte euch immer im Gedächtnis bleiben. Seht mich an, ich bin hier und das obwohl ich vor über 11 Jahren gestorben bin, denn ich lebe in euren Erinnerungen weiter, deswegen bin ich hier und deswegen könnt ihr mich sehen, denn Takuto hat mich nicht vergessen.“
 

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Thx, für´s lesen. Das Kapitel ist geteilt den 2. Teil gibt es nach, vllt auch noch heute
 

LG Kio

...auch wenn ihr mich nicht sehen könnt - Kapitel 50

[u ]...auch wenn ihr mich nicht sehen könnt
 

Takeru´s Augen strahlten als er diese Worte aussprach, man mußte ihn nicht kennen, um zu wissen das er ein wunderbarer Mensch war, der allem etwas positives abverlangen konnte und jemand der gern lachte. Er wäre sicher ein Idol für jeden Sportnachwuchs, wenn er noch leben würde. Kein Wunder das Takuto so sehr an ihm hing, kein Wunder das er Megumi so gern vor etwas schlimmen schützen wollte, denn er war wie sein Vater, er wollte niemals den Glauben an das Gute verlieren.

„Kakeru, sicher war es nicht leicht für dich, als du erfahren hast was wirklich geschehen ist, doch für mich war es auch schwer, denn ich wußte das Takuto uns gefolgt ist, ich wußte das er sich versteckte und ich habe gesehen wie er sie ansah. Ich hatte nur eine Bitte an ihn, ich bat ihn sie nicht zu hassen, denn es war nicht ihre Schuld, sie tat es mir zu Liebe. Ich hatte nicht gedacht, das sie meine Worte so ernst nehmen würde, denn ich wußte nicht wie sehr sie mich wirklich liebte. Ich hatte Zweifel, ich wußte nicht warum oder was mich zweifeln ließ, aber ich wußte damals noch nicht, das es ein sehr großer Fehler war ihr zu sagen, das ich lieber sterben würde als mit ansehen zu müssen wie weh ich ihr tat...“ „P-Papa, weißt du wo sie ist?!“ Kakeru drehte sich um. Takeru sah ihn an und auch Seiichy war überrascht, es war das erste mal das Takuto das Wort Papa in den Mund nahm. Kakeru hatte bereits vergessen wie er es sagte....
 

„Weißt du denn nicht wo sie ist?“ Takeru sah seinen Sohn an, er wußte das es Takuto nur vergessen hatte, genauso sicher war er, das er wußte, wo er suchen müsste, aber wollte er das überhaupt?

„Hör mal Taku, wenn du sie wirklich finden willst, mußt du nur auf deine Innere Stimme hören, du weißt genau wo du mit der Suche beginnen mußt. Erinnerst du dich an das was ich dir sagte? Damals auf der Straße?“ Takuto sah ihn an.

„Die Wege die mich zum gewünschten Ziel bringen, sind da, aber gehen muß ich sie selbst...“

„Und du Kakeru, weißt du was ich dir mal gesagt habe?“ Auch er sah ihn wortlos an. „Nein Takeru, ich habe es vergessen, genau wie mein Versprechen das ich dir gegeben habe, ich habe dich vergessen...“

„Nein das stimmt nicht, du hast weder mich, noch dein Versprechen vergessen, du hast nur aufgehört deinem Gefühl zu vertrauen...“

Takeru sah seinen Bruder an, das er ihn damals verlor und nicht bei ihm war, hatte er sich nie verziehen, erschwerend kam hinzu, das er vorher eine Meinungsverschiedenheit mit ihm hatte, umso größer waren die Vorwürfe als er von seinem Tod erfuhr, denn egal wie sehr sie sich auch manchmal stritten, jeder konnte sich auf den anderen verlassen, er liebte seinen Bruder und er hatte sich nie verziehen ihm nicht Auf Wiedersehen gesagt zu haben...

„Kakeru, was hat sie dir gesagt und was hat dein Gefühl dir gesagt?“

„Kikio sagte, du hättest einen schweren Unfall gehabt und wärst noch an der Unfallstelle verstorben. Ich habe zwar gehört was sie sagte, doch glauben konnte ich ihr das nicht. Ich weiß nicht, ich hatte damals das Gefühl, sie hätte mich belogen doch im nachhinein habe ich überlegt welchen Grund sie hätte mich zu belügen. Schließlich habe ich doch ihren Worten geglaubt. Als sie mich damals bat mit ihr zu gehen wenn sie zu Takuto und Megumi fuhr um ihnen das Leben nicht unnötig zu erschweren und ihnen unnötig Leid zuzufügen, habe ich geglaubt, so würde ich meinem Versprechen gerecht werden. Takuto hat mich nie Vater oder Papa genannt, ich wußte nicht wieso, habe mir auch nichts dabei gedacht, doch als er dann plötzlich ruhiger und verschlossener wurde, habe ich mich gefragt ob es nicht ein Fehler war Kikio´s Worten glauben zu schenken -...- Ich habe dann versucht, Takuto nicht vorzuhalten er solle mir gehorchen, denn ich wäre sein Vater. Ich wollte ihn nicht belügen und so habe ich sehr viel Milde walten lassen. Wenn ich ihn mir heut so ansehe, glaube ich das es richtig so war...“

Takeru sah zu Takuto, der wußte noch immer nicht ob er träumte oder wachte, denn er sah seinen toten Vater vor ihm stehen und hörte sich mit ihm unterhalten, aber der Glaube das es wahr wäre, fehlte ihm irgendwie.

„Genau Kakeru, ganz genau das war es worum ich dich gebeten hatte. Ich sehe wie Takuto ist, ich weiß wie er ist und ich muß sagen es macht mich stolz ihn so zu sehen, zu sehen was aus ihm geworden ist. Und ich bin dir Dankbar dafür, doch nicht so dankbar wie Megumi, sie hat einen großen Beitrag dazu geleistet das er nun so ist wie er ist. Ich bin stolz auf die beiden, besser hätte ich es auch nicht hinbekommen.“

„Eines verstehe ich nicht Papa, wieso hat sie dich getötet? Sollte man nicht alles tun um den Menschen den man liebt, zu helfen?“

„Nein Taku, du verstehst es, glaub mir, sie hat es dir selbst gesagt. Damals wußte sie das noch nicht, das wurde ihr klar als sie dich sah, als sie dich ansah wie du aus deinem Versteck kamst und sie angesehen hast und nicht anderes als Mitleid für sie übrig hattest. Ich war mir nicht sicher ob du gehört hattest, was ich zu dir sagte bevor ich starb...“

„Ich habe oft von dieser Nacht geträumt, in meinen Träumen hatte ich das Gefühl du hättest mir gesagt das ich sie nicht hassen solle, weil sie nicht Schuld war und es nur aus Liebe tat. Doch ich kann mich nicht daran erinnern das du es mir wirklich gesagt hattest...“

„Dann habe ich mich in deinen Empfindungen nicht geirrt. Dann hast du aus eigener Kraft erkannt, das es kein Böser Wille war, der sie so handeln ließ...“

Takuto sah ihn an, er spürte wieder das Gefühl das er damals hatte, als er vor ihr stand und sie ansah. Er spürte den bohrenden Schmerz in seiner Brust.

„Das stimmt nicht, ich wußte nicht was ich fühlen sollte, aber ich wußte das es Megumi nie erfahren sollte...“

Takuto begann zu zittern.

„Takeru bitte, es genügt, müssen sie denn noch weiter in seine Vergangenheit bohren? Sie haben doch sicher gespürt wie sehr er diese Vergangenheit vergessen wollte...“

„Natürlich Seiichy, natürlich, aber nur so wird er Kikio finden. Er darf nicht länger vor der Vergangenheit fliehen. Es ist Vergangenheit, wenn man ihr nicht entfliehen kann, sollte man sich ihr stellen. Meinst du denn mir fällt es leicht hier zu sein, meine Kinder zu sehen, mit 17 und 15 Jahren und zu wissen, das ich sie bis hierher begleitet habe und doch nicht an ihrem Leben teilhaben konnte, nicht wirklich sehen konnte wie sie heranwachsen? Auch mir tut es weh diese Gewissheit zu haben. Ich bin im Moment zwar hier, doch ich bin nur aus Licht und Staub, man kann mich nicht berühren, aber man kann mich hören und sehen wenn man es möchte, doch auch zu lernen diese Kraft einzusetzen ist mir heut zum ersten mal gelungen. Ich tauche doch nicht auf, nur um Taku wieder in die Vergangenheit zu bringen. Ich habe doch auch gespürt wie er sich quälte, und ich wußte ich kann ihm nicht helfen. Er wollte keine Hilfe, das hat er zwar nie gesagt, aber wenn man sie ihm angeboten hätte, er hätte sie abgewiesen. Das er dir gegenüber offener ist als den anderen, läßt mich doch hoffen das er auf seinen alten Weg zurückkehren kann. Glaub mir, auch ich würde sie gerne berühren, umarmen, aber ich kann nicht, ich bin nur Licht und Staub...“ „Was wenn ich sie gar nicht finden möchte Papa, was wenn es gut so ist wie es ist?“

„Das ist nicht wahr und das weißt du. Sie ist deine Mutter, ob du nun willst oder nicht, nichts zu tun und sie einfach ihrem Schicksal zu überlassen liegt dir nicht, denn dafür bist du nicht herzlos genug. Auch wenn es zu spät wäre, nachdem du sie gefunden hast, du wärst froh darüber nach ihr gesucht und sie gefunden zu haben. Und du weißt das ich dir helfe, ich bin bei dir, Seiichy ist bei dir, Megumi und Kakeru, sie alle sind bei dir, ganz gleich was du tust, du warst nie allein, du bist jetzt nicht allein und du wirst nie allein sein...“

„Takuto, er hat Recht, das liegt dir nicht, das könntest du niemals mit deinem Gewissen vereinbaren und du würdest dir ewig Vorwürfe machen, wenn du nichts tun würdest. Takuto ich kenn dich zwar nicht gut genug um dich 100%ig einschätzen zu können, doch ich erkenne in dir das gleiche Wesen wie in deinem Vater. Selbst du würdest über den Tod hinaus niemanden im Stich lassen den du liebst oder schützen möchtest. Sei froh das du deinen Vater in dir wiederfindest. So kannst du sicher sein ihn nie zu vergessen oder zu verlieren...“

Takeru und Seiichy sahen ihn an. Takeru gab Seiichy ein Zeichen das ihn sagen sollte, du hast vollkommen Recht und es ist vollkommen in Ordnung was du da sagst.

Takuto hörte sie erzählen, hörte sie reden und doch war er nicht sicher ob sein Gefühl ihm das gleiche sagt.

„Taku was hast du? Zweifelst du an dir selbst? Es ist nicht wichtig was du im Moment fühlst, es ist nur wichtig das du deinem Gefühl trauen kannst. Takuto es kommt doch nicht darauf an wie oft im Leben du hinfällst, es ist nur wichtig wie oft du wieder aufstehst...“

Das war es was Takuto brauchte, das waren die magischen Worte die ihn auf den rechten Weg führten, jetzt wußte er was er zu tun hatte.

„Ich erinnere mich an ein Bild das sie einmal zeichnete, es hatte ein Siegel und es sah aus wie ein Drache, aber dieser Drache besaß menschliche Züge und wenn man genau hinsah hatte man das Gefühl Papa in ihm wiederzuerkennen. Sie hatte das was sie in dir sah in diesem Bild zum Ausdruck gebracht, stark, frei, stolz, entschlossen, stetig, ehrlich und wahrhaftig, so hatte sie es gezeichnet, das Siegel im Rahmen sollte die Vollkommenheit dieses Bildes unterstreichen. Nachdem du tot warst, hat sie es zerstört, aber ein klein wenig ist noch immer zu sehen...“

„Ganz Recht, die Schwingen dieses Drachens sind noch zu erkennen und der Siegelring ebenfalls, nur der Inhalt ist verwischt. Wenn man kurz hinsieht, denkt man an eine Seele die emporsteigt...“
 

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So wir sind auf den Stand bevor alles weg war. Weiter geht es dann morgen ^^

Nur ein Traum? - Kapitel 51

Nur ein Traum?
 

Kakeru der das Wortspiel aufmerksam verfolgte, erinnerte sich plötzlich daran was sie einmal sagte.

„Ich erinnere mich an etwas das Kikio einmal zu mir sagte, `Kakeru selbst wenn du alles verlierst kannst du gewinnen, ich habe alles verloren, doch ich werde gewinnen. Sie hinauf, siehst du dort das Sternbild Schwan? Es ist stolz und schön, doch es ist Vergangenheit, denn einige dieser Sterne leuchten heut nicht mehr, sie haben verloren doch sie haben auch gewonnen, denn noch immer sieht man sie dort am Himmel strahlen.`, ich habe sie damals nicht verstanden, doch ich glaube jetzt verstehe ich was sie sagen wollte, auch wenn sie dich verloren hatte, so hat sie an Erfahrung und Wissen gewonnen, denn sie hat erfahren das nicht die Welt untergeht nur weil an einem Tag die Sonne nicht zu sehen ist. Sie wußte das sie den Kindern nichts schlimmeres antun konnte, als mich für dich zu verkaufen, doch sie tat es, denn ihre Liebe zu den Kindern war stärker als der Schmerz über deinen Verlust.“

„Dann wisst ihr wo ihr suchen müßt, ihre Vergangenheit ist zu ihrem Leben geworden, also wird sie dort sein wo alles begann und dort wo alles endete...“

„Papa...“

„Tut mir Leid Taku, aber meine Kraft neigt sich dem Ende, ich muß gehen sonst werde ich verschwinden. Und ihr solltet zurück gehen. Megumi wartet auf euch. Taku, Kakeru vergesst nie was ich euch einmal sagte. Ich werde immer bei euch sein, ich bin nicht verschwunden, auch wenn ihr mich nicht sehen könnt, bin ich da. Ich wache über euch, ich bin um euch, also habt keine Angst mich zu sehen, wenn ihr meine Hilfe brauchen solltet...“

„Takeru, entschuldige bitte, du hattest damals Recht, Auf Wiedersehen!“

Kakeru und Takuto sahen zu wie er sich langsam auflöste.

Takuto der nunmehr mit den Tränen rang konnte immernoch nicht recht glauben das das alles wahr sein sollte...

„Auf Wiedersehen!“ Takeru sah Takuto an.

„Vergiss nicht, ich bin stolz auf euch!“

Seiichy, der inzwischen zu Takuto, gekommen war, sah Takeru an, Takeru sah ihn an. „Seiichy ich verlass mich auf dich!“

Takuto, Kakeru und Seiichy blickten Takeru an, jetzt war er beinahe nicht mehr zu sehen, doch alle konnten erkennen das er Tränen in den Augen hatte. Als er verschwunden war, leuchtet eine dieser Tränen im Mondlicht, bevor sie im Erdboden versickerte.
 

Seiichy und Takuto waren die ersten die die Augen aufschlugen. Sie fanden sich auf der Wiese wieder, sahen sich um und konnten sehen, das Kakeru schlief. Hatten sie nicht gerade eben noch mit Takeru gesprochen, oder war das alles nur ein Traum gewesen. Doch selbst wenn, wie kamen sie dann hierher?

„War das etwa alles ein Traum Seiichy? Aber wie komm ich dann hierher?“ Seiichy sah ihn an: „Wenn das ein Traum war dann haben wir alle den selben Traum geträumt. Ich bilde mir doch so etwas nicht ein, oder doch?“

Kakeru der inzwischen auch erwacht war, sah genauso ratlos drein.

„Was war denn das? War das ein seltsamer Traum?“

„Dann haben wir alle das gleiche geträumt, Onkel Kakeru. Das war kein Traum, ich höre doch Papa´s Worte noch in mir schallen und ich rieche ihn auch noch, und seine Anwesenheit spüre ich auch...“

Sie sahen sich etwas Ratlos an.

„Ich glaube wir sollten jetzt besser nach Haus gehen. Megumi wartet sicher auf uns. Morgen werden wir weitersehen...“

Kakeru lief voran, Takuto und Seiichy hinter ihm. Takuto sah immer noch verwirrt zu Boden. Er hörte die Stimme seines Vaters, er konnte seine Anwesenheit deutlich spüren und doch wußte er nicht, ob er das alles geträumt hatte.

„Takuto, ich weiß du denkst, das war alles nur ein Traum, aber wir haben das selbe geräumt. Es war kein Traum, es war die Wirklichkeit. Dein Vater war wirklich hier, er hat wirklich mit dir gesprochen. Er war es. Takuto, er ist noch immer hier, kannst du ihn denn nicht spüren? Hör auf dich zu fragen ob es wahr war. Vertrau deinem Gefühl, es zeigt dir die Wahrheit...“

Takuto sah ihn an. „Ich bin verwirrt. Ich spüre seine Anwesenheit, doch ich weiß nicht wie ich mich Meg gegenüber Verhalten soll. Ich kann doch nicht zu ihr gehen und sagen, he Meg, weißt du, was ich hab gerade mit unserem toten Vater gesprochen, er läßt dir schöne Grüße ausrichten...Ich würde sie verletzten, das kann ich nicht...“

„Ich hab dir schon einmal gesagt, das du dir darüber keine Gedanken machen mußt, auch Megumi wird seine Anwesenheit spüren, sie wird selbst zu dir kommen und dich fragen ob das sein kann... Du kannst ihr doch sagen du hättest von ihm geträumt...“

„Seiichy ich kann sie auch nicht belügen. Ich habe ihr versprochen ihr nichts zu verheimlichen. Ich halte mein Wort, selbst für den Preis, das sie mich für verrückt hält...“

„Warum sollte sie das tun, Kakeru, du und ich wir haben das gleiche erlebt, wenn sie dir nicht glaubt, dann glaubt sie uns...“
 

Nach einer Weile waren sie zu Hause. Seiichy verabschiedete sich von Takuto.

„So ich werde jetzt nach Hause gehen, leg dich hin und schlaf ein bisschen, das wird dir gut tun. Ich komme morgen vorbei, dann fangen wir an deine Mutter zu suchen...“

„Ist gut. Bis Morgen. Und danke nochmal Seiichy...“

Er sah ihn an, Kakeru ging ins Haus, während Takuto Seiichy noch immer ansah.

„An was denkst du gerade Takuto?“

„Ich weiß nicht, was wenn sie nicht zu finden ist?“

„Sag mal, warst du es nicht der mir sagte, ich kann nicht aufhören Kioko zu suchen, bevor ich überhaupt angefangen habe? Mir war so. Und wir haben sie gefunden. Keine Sorge, Kikio werden wir auch finden. Leg dich hin und schlaf ein wenig, morgen sieht´s schon wieder ganz anders aus.“

Takuto verabschiedete sich von Seiichy, dann ging er ins Haus. Ging hinauf in sein Zimmer und legte sich hin. Shila und Megumi schliefen bereits.
 

Nach ein paar Minuten war auch Seiichy zu Haus angekommen, auch er legte sich hin, schließlich war er seit 24 Stunden auf den Beinen und geschafft. Es dauerte nicht lange bis sie einschliefen.
 

Am nächsten Morgen, als es Zeit war zur Schule zu gehen, machten sie sich zu viert auf den Weg. Shila ging wie gewohnt, Takuto, Megumi und Kakeru begleiteten sie bis zur Schule. Motoki der an diesem Tag auch etwas zu spät war, sah Takuto fragend an.

„Guten Morgen Motoki. Was ist du siehst überrascht aus?“

„Morgen Takuto, morgen Megumi. Ihr seht nicht so aus als wolltet ihr zur Schule...“ „Guten Morgen, ich bin ihr Vater. Ich wollte sie eben vom Unterricht befreien lassen, in 3 Stunden geht unser Flieger nach Paris, ich wollte die Beiden mitnehmen und ihnen Paris zeigen...“

Motoki sah ihn an. Der Mann sah beinahe aus wie Takuto, auch von der Stimme her, die genauso weich und sanft war wie seine. [Wahnsinn, er hat unglaublich Ähnlichkeit mit ihm, und das soll sein Vater sein? Ob der auch so gern Sport macht?]

„Ach so ist das. Naja dann wünsch ich euch mal viel Spaß. Ich muß rein die Schule beginnt gleich!“ Bis demnächst Takuto!“

„Bis demnächst.“

Takuto, Megumi und Kakeru gingen zum Schuldirektor, der war etwas überrascht als er Kakeru sah.

„Guten Tag, Mister Kanjo! Das ist aber eine erfreuliche Überraschung. Was kann ich für sie tun?“

„Guten Tag Herr Direktor, ich wollte Megumi und Takuto heut und morgen vom Unterricht befreien lassen. In Europa sind gerade Ferien und ich wollte den beiden Paris zeigen. Am Montag kommen sie wie gewohnt in die Schule. Ich hoffe das macht keine Umstände...“

Der Direktor musterte Kakeru eindringlich.

„Sofern keine wichtigen Aufgaben anstehen und auch sonst niemand etwas dagegen hat, ist es kein Problem. Einen kleinen Augenblick bitte.“

Der Direktor sah in die Pläne des Lehrplanes, weder Takuto noch Megumi verpassten eine wichtige Aufgabe. Das Training war soweit auch ganz gut verlaufen, es sprach also nichts dagegen ihnen Frei zu geben.

„Ich sehe kein Problem darin die beiden heut und morgen zu befreien. Hier unterschreiben sie bitte dieses Formular und alles ist geregelt...“

Kakeru folgte der Aufforderung des Direktor´s . Er unterschrieb das Formular und gerade als er sich verabschieden wollte, fiel ihm auf, das der Direktor einen Fragenden Blick aufgelegt hatte.

„Sagen sie mal, was mich seit Jahren beschäftigt, ist die Frage wie sie es vor 14 Jahren bei der Tokyo-Meisterschaft nur gepackt haben, doch die goldene Medaille zu holen. Wissen sie, ich bin begeisterter Sportfan und es ist mir bis heut ein Rätsel, dieser, wie hieß er doch gleich, ah ja Jester Davis, war die ganze Zeit vorn, auf den letzen Metern aber, haben sie unglaublich aufgeholt. Wie haben sie das bloß geschafft?“

Kakeru sah Takuto an, hatte er nicht befürchtet das so etwas kommen würde?

Takuto nickte ihm unmerklich zu.

„Wissen sie, einen erfolgreichen Wettkampf für sich zu entscheiden hängt nicht davon ab ein hartes Training gemacht zu haben, sondern es hängt ab, von der Gunst des Momentes, der entscheidend dafür ist, ob man als erster oder letzter ins Ziel geht. Ich habe damals nur gewonnen, weil die Gunst des Momentes auf meiner Seite stand, der Läufer den ich überholte, hatte sich etwa 400m vorher den Knöchel verstaucht und lief nur unter Schmerzen durch das Ziel. Er ist der eigentliche Sieger, deswegen habe ich ihm auch die Medaille überlassen, denn mir wurde sie zu Unrecht zugesprochen. Ich möchte keine geschenkten Siege, sondern ich erfreue mich an Siegen die ich selbst, mit meiner eigenen Kraft erreicht habe.“ Der Direktor sah ihn an.

„Ich verstehe, die Aussage eines echten Sportprofis. Wunderbar. Vielen Dank. Dann wünsch ich ihnen eine angenehme Reise.“

Kakeru verabschiedete sich und sie gingen wieder nach Haus.
 

„Onkel Kakeru, das war ja Filmreif. Hast du dir das etwa gemerkt?“

„Naja was sollte ich sonst anderes tun Megumi? So wäre es aufgeflogen, hätte ich ihm nicht diese Antwort gegeben, dann wüßte er, das ich garantiert nicht aus Erfahrung gesprochen habe.“

Megumi sah ihn an, dann sah sie sich um, sie hatte ein seltsames Gefühl. Als sie zu Haus ankamen, ging sie zu Takuto.

„Du Taku, hast du mal einen Moment Zeit?“

„Aber klar was ist denn?“

„Halt mich bitte nicht für verrückt, aber gestern und heute, ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, Papa ist ganz in der Nähe. Das klingt sicher albern, er ist ja tot. Entschuldige bitte...“

Takuto sah sie an, sie spürte ihn also auch.

„Nein wieso sollte das denn verrückt sein? Papa ist zwar tot, aber glaubst du er ist deswegen verschwunden?“

Megumi sah ihn verwirrt an, was sollte diese Frage auf einmal?

„Ich weiß nicht, ich kann mir nicht vorstellen, das man verschwindet wenn man stirbt, aber dafür gibt es keine Beweise und alles was ich habe ist der Glaube daran...“

„Na siehst du. Er ist nicht verschwunden, er wird erst dann verschwunden sein, wenn wir aufhören an ihn zu glauben, und an ihn zu denken. Schließe deine Augen, kannst du ihn sehen?“

Megumi tat was er sagte und tatsächlich in ihrem inneren Augen nahm ihr Vater Gestalt an.

„Ja ich kann ihn sehen. Aber wie ist das nur möglich?“

„Jetzt sag ich dir mal was, ich bitte dich halt mich nicht für verrückt, aber ich habe erst gestern mit ihm gesprochen, Seiichy und Onkel Kakeru ebenfalls. Er war da, er stand vor uns....“ Megumi sah ihn ungläubig an.

„Wenn du mich veralbern willst, das finde ich nicht lustig...“

„Aber nicht doch, wieso sollte ich das wollen? Ich hatte gestern das Gefühl irgendwie nicht ich selbst zu sein. Ich kann mich z.B. nicht daran erinnern wie ich Onkel Kakeru gefunden habe. Seiichy sagte mir, Vater hätte mich geführt. Erst dachte ich er erlaubt sich einen schlechten Scherz, dann sah ich nach vorn und Papa stand vor mir...

Verrückt nicht? Aber das verrückteste kommt erst noch, auch Seiichy und Kakeru haben ihn gesehen. Er hat mich an etwas erinnert das ich beinahe vergessen hatte, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Durch ihn weiß ich jetzt wo wir beginnen müssen nach Kikio zu suchen. Er hat versprochen uns zu helfen, und er hat gesagt, er ist nie von unserer Seite gewichen, er war immer bei uns und da wird er auch weiterhin sein.“

Megumi sah ihn noch immer sprachlos an, sie konnte das nicht wirklich glauben, aber Takuto belog sie nicht.

„An was hat er dich denn erinnert?“

„Du konntest nicht verstehen weshalb ich Kikio nicht hasste...“

„Ich kann es heut noch nicht verstehen...“

„Ich hab es dir nie erzählt, weil ich mir selbst nicht sicher war ob es nur ein Traum, oder ob es die Wirklichkeit war. Nachdem Kikio, Papa das Messer in die Brust gerammt hatte, lief ich zu ihr und sah sie an. Das weiß ich. Kurz darauf habe ich geträumt wie Papa mir in dem Moment sagte `...hasse sie nicht, es ist nicht ihre Schuld, sie tat es mir zu Liebe`, ich habe oft von dieser Nacht geträumt und immer wieder und wieder hörte ich ihn das sagen, doch ich wußte nicht ob es nur im Traum so war, oder ob er das damals wirklich sagte. Jetzt weiß ich das er es wirklich sagte. Papa hat gewußt das ich ihnen folgte, er hatte es gespürt, er sah mich aus meinem Versteck kommen und das war seine letzte Botschaft. Deswegen hasse ich sie auch nicht, deswegen hab ich den Guten Glauben an sie auch noch nicht verloren. Ich schätze das ist es weshalb ich sie finden möchte....“

„Aber warum? Auch wenn sie es tat um Papas Willen...“
 

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So morgen geht es weiter. Thx für´s lesen ^^

Eine Spur zu Kikio - Kapitel 52

Eine Spur zu Kikio
 

Es klingelte an der Tür, Takuto ging nach unten und wer stand dort? Seiichy, er kam mal wieder wie gerufen.

„Nanu, hallo Seiichy, was machst du denn hier?“

„Ich dachte ich seh mal ob alles in Ordnung ist...“

„Das ist aber nicht der einzige Grund oder?“

„Nein, nicht wirklich, ich wollte wissen ob du Megumi von gestern erzählt hast...“

„Ja hab ich, du hast uns eigentlich gerade gestört. Megumi versteht noch immer nicht weshalb ich Kikio helfen möchte, bzw. sie finden möchte...“

„Die Frage ist ob sie es wirklich nicht verstehen kann, oder ob sie es nicht wirklich verstehen will!“

„Ich denke sie kann und will es nicht verstehen...“

„Soll ich vielleicht später nochmal her kommen?“

„Nein, nein, das macht nicht, du kannst ruhig hier bleiben...“

Seiichy sah ihn an

„Takuto, sag mal weißt du denn schon wo Kikio sich aufhalten könnte?“

„Naja nicht so direkt, aber ich weiß das sich Papa und Kikio schon in der Schule kennenlernten, welche Schule es war, das weiß ich nicht, aber vielleicht Kakeru, ich glaub er war mit den beiden zusammen in einer Schule.“

„Aha ich verstehe, pass mal auf, ich werde Kakeru mal fragen und du versuchst Megumi zu erklären was sie eigentlich schon lange weiß...“

„Gut meinetwegen. Wir sind gleich bei euch. Onkel Kakeru, könntest du Seiichy mal etwas über die Zeit erzählen als ihr noch in der Schule wart? Ich möchte gern noch etwas mit Megumi klären, aber ich bin gleich wieder da...“
 

Damit verschwand er nach oben. „Also Megumi, was wolltest du sagen?“

„Ach nicht so wichtig Taku...“

„Wenn ich bedenke wie du angesetzt hast, bevor es geklingelt hat, dann ist das sehr wohl wichtig, also, was willst du los werden?“

„Ach Taku, ich kann es einfach nicht verstehen, du hast gesehen wie Kikio Papa getötet hat, wie kann es sein, das du keinen Groll gegen sie hegst. Auch wenn sie es um Papas Willen tat, sie hat uns 11 Jahre lang weismachen wollen, es wäre alles in Ordnung, sie hat uns und vor allem dich im Stich gelassen, sie kam mit Kakeru zurück, dabei wußte sie das du ihr nicht glauben würdest! Warum hat sie das getan?“
 

„Guten Abend Seiichy. Ich wollte Meg erst gar nicht glauben das ihr euch kennt, aber ich werd mich wohl entschuldigen müssen. Weißt du, ich soll zwar schon mal überlegen wie sich Kikio und Takeru kennengelernt haben, aber ich glaube hier braucht erstmal jemand anderes deine Hilfe. Meg vertraut Taku zwar, aber sie wird ihn nicht glauben wollen. Vielleicht kannst du sie ja zur Vernunft bringen...“ Seiichy sah ihn an. Er hatte Takuto nicht umsonst gefragt, denn genau das Gefühl hatte er auch

„So etwas ähnliches hab ich mir schon gedacht. Warten sie einen Moment ich geh nach oben...“
 

Seiichy ging die Treppen nach oben, und kam zum rechten Zeitpunkt.

„Warum sie das getan hat? Meg, hör mal tief in dich. Kennst du denn die Antwort nicht schon selbst?“ Megumi sah ihn an.

„Ich kann nicht in mich hören, das ist nicht fair gewesen. Es ist doch nicht möglich das sie denkt alles hinbiegen zu können, wenn sie mit Papa´s Bruder her kommt!“

„Nicht fair? Logisch gedacht, trifft es wohl eher...“

„Logisch gedacht? Was ist logisch daran mit dem Zwillingsbruder des richtigen Vaters herzu kommen. Damit hat sie doch noch nicht mal sich selbst einen Gefallen getan...“

„Sag mal Meg, bist du nicht ein bisschen unfair? Du hast mich mal gefragt, weshalb, ich es immer bin, der die gesamte Last zu tragen hat. Wenn du dich erinnerst, weißt du das ich gesagt habe, ob du nicht vielleicht schon mal daran gedacht hast, das ich es so wollte. Jetzt überleg mal, ob ich wirklich immer allein war.“

Takuto sah sie an, sie sah in an und plötzlich war es wieder da dieses Gefühl ihm niemals das Wasser reichen zu können.

„Takuto hat Recht Megumi. Entschuldige wenn ich hier so einfach reinplatze. War er wirklich allein? Ist es nicht eher so, das Kikio versucht hat ihn auf ihre Art zu schützen? Klar war das nicht richtig, aber sie wußte, das er dir kein Wort gesagt hatte und sie wußte wenn er es getan hätte, hättest du nicht aufgehört nach dem Grund zu fragen und das wollte sie nicht. Denn ob du es glaubst oder nicht, auch sie wußte wie sehr ihr euren Vater geliebt habt. Sie hielt es wohl für die beste Lösung, Kakeru an seine Stelle zu setzten...Habe ich dir das nicht schon einmal gesagt Megumi, gestern vor der Tür. Und, denkst du wirklich das er allein war?“

Jetzt saß Megumi zwei Menschen gegenüber die ihr das Gefühl gaben, ihnen nicht das Wasser reichen zu können. Jetzt wenn sie darüber nachdachte, fand sie doch irgendwie einen Sinn darin.

„So hab ich das noch gar nicht gesehen...“

„Meg, du hast doch schon selbst gesagt, wenn sie uns gehasst hätte, dann wäre sie nicht zurückgekommen. Hast du das etwa schon vergessen?“

Megumi sah Takuto an. Sie schüttelte den Kopf.

„Und wie sieht´s aus Meg, hilfst du uns Kikio zu finden?“

Megumi sah Takuto an und nickte.

„Ja, ich helf euch, schließlich ist sie auch irgendwo meine Mutter....“

„Gut dann schlag ich vor, das wir wieder nach unten gehen. Euer Onkel hat mir inzwischen erzählt auf welcher Schule sie waren und wo sich euer Vater und Kikio kennengelernt haben. Vielleicht können wir dort anfangen.“ Takuto sah ihn an und nickte.

„Denkst du es ist möglich das ihre Vergangenheit zur Realität geworden ist?“

Seiichy´s Miene wurde erster.

„Jungs ich geh schon mal runter...“
 

Megumi verließ das Zimmer, denn sie hatte das Gefühl, Seiichy vermutete etwas ganz anderes und sie wollte es noch nicht hören.

„Was hast du? Warum so ernst Seiichy?“

„Ich habe nochmal über gestern nachgedacht und ich kam zu dem Schluß das es unter Umständen gefährlich für dich werden könnte...“

„Na jetzt lass aber mal die Kirche im Dorf Seiichy. Warum sollte es denn für mich gefährlich werden?“ Seiichy ging auf ihn zu. Takuto wich zurück er mochte es nicht wenn Seiichy ihn so ansah. Da wurde er immer nervös und bekam bedenken ob er seine Handlung noch kontrollieren konnte.

„Dein Vater und du ihr seht euch sehr ähnlich. Wenn Kikio´s Vergangenheit tatsächlich zu ihrer Realität geworden ist...“

„Ich verstehe, du befürchtest sie könnte mich für Vater halten...“

„Ja und was sie getan hat, weißt du wohl am besten...“

Takuto schrak zusammen.

„So ein Unsinn. Sie waren in der Highschool wieso sollte sie...nein, nein, mach dir da mal keine Sorgen Seiichy...“
 

Seiichy war inzwischen bei ihm und nahm ihn in den Arm.

„Das tu´ ich aber Takuto. Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache...Takuto ich fürchte sie wird nicht mehr sie selbst sein, wenn sie denn überhaupt noch leben sollte...“

Takuto spürte wie die Nervosität in ihm nach oben kroch und er fühlte wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Er stand da wie ein Ölgötze, nicht mehr fähig irgendetwas zu unternehmen und im nächsten Moment spürte er Seiichy´s Lippen auf seinen.

Als sie sich lösten hielt Seiichy ihn noch immer fest.

„S-S-Seiichy kö-kön-könntest du mich bitte loslassen...“

Seiichy sah ihn etwas verdutzt an. [Was hab ich da wieder angestellt...Nein, nein, nein, dabei wollt ich ihn doch nicht...]

„E-E-Entschudige Takuto...“

„-...- N-Nein ist schon gut. Wir sollten nach unten gehen...“ Seiichy nickte.
 

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Ein Trip in die Vergangenheit - Kapitel 53

Ein Trip in die Vergangenheit
 

Als sie nach unten gingen, traute sich Takuto kaum, Seiichy in die Augen zu sehen, er spürte wie er noch immer verlegen war.

„Ah da seit ihr ja. Onkel Kakeru meinte, wir fahren in einer Stunde in die alte Highschool. Sie ist nur etwa 100km entfernt und es sollte kein Problem sein. Sag mal Seiichy wirst du uns begleiten?“ Megumi sah ihn an.

„Einen Moment.“ er ging in die Küche und nahm sein Handy. Takuto bekam mit wie er sämtlicher Termine absagte und ging zu ihm.

„Äh, Seiichy, das mußt du nicht tun. Es ist nicht richtig das du wegen uns deinen Job vernachlässigt...“

Er legte auf. Er ging zu ihm beugte sich ein wenig hinunter küsste ihn und sagte.

„Das macht nichts. Das waren alles unwichtige Termine die man auch ein andermal wahrnehmen kann. Außerdem, hast du schon mehr als nötig für mich getan und nun bin ich dran. Ich werde euch begleiten.“ Takuto war wieder so starr wie vorhin.

„G-Gut, a-aber könntest du das bitte lassen...“

„Entschuldige bitte. Ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist...“

„Ist schon gut. Los machen wir uns auf den Weg...“
 

Megumi, Shila und Kakeru saßen im Wohnzimmer.

„Und wirst du uns begleiten Seiichy?“ „Ja, werde ich. Kakeru was denken sie wie lang wir fort sein werden?“

„Ich weiß nicht Seiichy. Die Highschool die wir besuchten ist etwa 100 km entfernt und sollte ohne Probleme erreichbar sein. Wenn wir Glück haben, nicht länger wie zwei Tage. Natürlich geh ich davon aus das wir Hinweise über Kikio´s Aufenthalt finden...“

„Mhm ich verstehe. Brauchen sie noch was?“

„Nein, ich denke das wir das hinbekommen. Na los schnappt euch eure Sachen wir fahren in einer Stunde los.“

„Okay.“ Seiichy ging kurz nach Hause um das ein oder andere Einzupacken. Vorsichtshalber reservierte er 6 Zimmer in einem Hotel, in ihrem Zielort. Er nahm das Auto. Die Mädchen fuhren bei Kakeru, Takuto bei Seiichy mit. Es war ausgemacht das Kakeru inzwischen sämtliche Einzelheiten überdachte, so konnten sie sich einen Plan machen wo sie mit ihrer Suche beginnen sollten.

„Und habt ihr schon eine Idee wo wir suchen?“ Seiichy sah Takuto an. „Nein nicht direkt, ein paar Klassenkameraden wohnen wohl noch in der Gegend, auch eine sehr Gute Freundin von Kikio, vielleicht hat sie sich bei ihr gemeldet, aber das werden wir in Erfahrung bringen...“

„Mhm ich verstehe.“

Shila die ebenfalls ihre Hilfe angeboten hatte, fuhr zusammen mit Kakeru und Megumi.

„Du sag mal Megumi, ist dir nicht ein wenig unheimlich?“

„Nein wieso sollte es?“

„Naja ich meine wegen Seiichy...“

„Warum sollte er mich beunruhigen. Ich bin froh das er mit uns fährt. Im Moment scheint es nur ihm zu gelingen Takuto in den Griff zu bekommen. Außerdem hatte ich eigentlich die Chance gesehen, etwas mehr über ihn zu erfahren. Ich mag diesen Seiichy irgendwie...“

„Ja schon das ist schon ganz gut so...“

„Was denn, bist du etwa eifersüchtig Shila? Etwa auf Takuto? Och komm schon, das ist doch nicht dein Ernst.“ Megumi lächelte sie nekisch an.

„Ach sei nicht albern...“

„Nein Shila im Ernst. Ich glaube nicht, das wir eine Chance bei ihm hätten. Denn Takuto war es der ihn gezeigt hat das er mit dieser „Ich Bin ein Star“ Nummer nicht überzeugend ist...“

„Denkst du er mag ihn? Ich meine denkst du Seiichy mag Takuto so sehr, das er ihm sogar vertraut?“

„Ja das denke ich. Und ich bin mir sicher das ich Recht habe, ich meine Taku mag ihn und er kommt mit ihm aus. Ich glaube er vertraut ihm, das wird er zwar nicht zugeben, aber das hat niemand vor Seiichy geschafft. Naja was solls, im Moment ist es wichtiger Kikio zu finden...“

„Ja du hast Recht. Mr. Kanjo? Wann sind wir denn da?“

„Ein paar Minuten noch Mädchen, seht ihr da vorn ist sie schon...“
 

Nach ein paar Minuten waren sie an der Schule.

„So da wären wir und dort an dem Brunnen sind sich eure Eltern das erste mal über den Weg gelaufen. Das war am ersten Tag in der High. Komische Sache und irgendwie ganz witzig.“

Kakeru lief auf den Schulhof.

„Nanu? Kakeru Kanjo? Sind sie das wirklich?“ Es war der alte Schuldirektor.

„Ach Herr Direktor, das ist ja ein Überraschung. Ich bin nur zufällig in der Gegend...“ „Nanu wo haben sie denn ihren Bruder gelassen? Sie waren doch immer zu zweit? Ach ich seh schon da hinten nicht?“ Kakeru sah ihn an.

„Äh nein, das ist sein Sohn Takuto. Takeru ist tot...“

„Was?!? Oh nein, das tut mir leid. Entschuldigen sie. Wie lang ist das denn schon her? Pardon ich möchte ihnen nicht zu nahe treten.“

„Nein das ist nicht so schlimm.Das ist jetzt 11 Jahre her. Ich hatte gehofft das mir hier jemand weiter helfen kann.“

„Oh weh so lang schon? Das ist ja schrecklich. Wie kann ich ihnen helfen?“

„Erinnern sie sich noch an Ishelle Brixton? Sie war eine Schulkameradin. Ihre Eltern kamen aus den USA nach Japan. Ich hatte gehofft sie wüssten vielleicht wo sie heute wohnt?“

„Oh ja, ja natürlich sich war oft mit Miss Kikio unterwegs, eine sehr gute Freundin. Sie wohnt noch immer in ihrem alten Elternhaus in der obersten Etage. Darf man fragen warum sie das wissen möchten?“

„Naja wissen sie, Kikio und Takeru hatten kurz nach der High-School geheiratet. Megumi und Takuto sind die Kinder der beiden. Nun ist es so, das Kikio im Ausland gearbeitet hat und die Kinder bei ihrer Schwester gelassen hat. Vor ein paar Wochen kam sie hierher und, naja verabschiedete sich von ihnen. Wir denken sie kam mit Takeru´s Verlust nicht klar und nun ist sie verschwunden. Wir hatten gehofft das sie sich vielleicht bei Ishelle gemeldet hat...“
 

Der Direktor nickte, Takuto kam zu ihnen und er staunte nicht schlecht. Das war zweifellos Takeru´s Sohn, er sah aus wie sein Vater in dem Alter.

„Kakeru? Können wir dann weiter? Es nützt nichts wenn es dunkel ist.“

„Ja Takuto können wir...“

„Wissen sie junger Mann, ihr Vater sah aus wie sie, als er in ihrem Alter war. Nun denn ich wünsche ihnen viel Erfolg bei ihrer Suche, ich hoffe sie werden sie finden. Ich muß weiter. Auf wiedersehen Mister Kanjo!“

„Danke! Auf Wiedersehen Herr Direktor.“ Sie liefen zu den anderen zurück.

„Also ich weiß wo Ishelle wohnt. Aber ich fürchte wir werden heut nicht mehr nach Hause fahren können. Es wird zu spät. Wir sollten ein Hotel oder so etwas suchen...“

„Das haben wir schon. Ich habe mir die Freiheit genommen und schon vorgesorgt. Ich schlage vor, wir gehen zu dieser Ishelle und verabreden uns für morgen, dann sehen wir weiter.“

Kakeru sah ihn an und staunte nicht schlecht.

„Das hast du Recht. Kommt mit, ich weiß wo sie wohnt. Äh vielleicht solltet ihr lieber schon mal vorgehen, ich komm dann nach ja?“ Seiichy verstand.

„Okay hier ist die Adresse von unserem Hotel. Bis später.“

Sie gingen zu Seiichy´s Wagen und fuhren schon mal vor.

Kakeru hingegen stattete Ishelle einen Besuch ab.
 

Er läutete an der Tür. Kurz darauf kam ein kleiner Junge mit Strohblonden Haar heraus und musterte Kakeru. „Ja?“

„Oh Hallo. Ich heiße Kakeru. Ist deine Mutter zu Hause?“

„Ja Moment.“ Der Junge schloss die Tür und lief nach oben. Kurz darauf kam Ishelle herunter.

„Ja? Oh hallo! Takeru oder Kakeru, welcher von beiden bist du?“ Sie lächelte.

„Das ist aber eine Überraschung. Ich hab Kikio vor ein paar Tagen getroffen und jetzt dich das ist doch mal richtig nett. Oh entschuldige ich plabbere zu viel. Komm doch erstmal rein...“

„Kakeru, ich bin Kakeru.“ Er lächelte zurück.

„Entschuldige Kakeru, aber du weißt ja, ich konnte euch nie auseinander halten. Ach ja Ryan hast du ja schon gesehen. Er ist mein Sohn...“

Ishelle wurde nachdenklich.

„Was hast du denn?“

„Ach weißt du, mein Mann ist im Krankenhaus. Er ist sehr krank und die Ärzte rechnen ihn keine Großen Chancen aus...aber was führt dich eigentlich zu mir?“

„Oh das tut mir leid. Ich hoffe es geht ihm bald besser. Naja ich suche Kikio, sie ist bei den Kindern aufgetaucht, hat sich verabschiedet und ist verschwunden...“

„Ach du Schreck. Verschwunden? Und die Kinder?“

„Die sind inzwischen 17 und 15, also alt genug um auf sich selbst aufzupassen. Wußtest du das denn nicht?“

„17 und 15? So alt schon? Sie hat mir zwar gesagt das sie Kinder hat, aber ich wußte nicht das sie schon so groß sind. Immerhin ist Kikio doch erst 35...“

„Naja, du hast doch gesagt das du sie getroffen hast oder?“

„Ja schon, aber sie war nur ein paar Tage hier. Sie schien ein wenig bedrückt, aber ich dachte mir, das es daran liegt, das Takeru nicht da war...“

„Weißt du es denn gar nicht? Ich meine das mit Takeru?“

„Was soll denn mit ihm sein?“

„Sie hat´s dir also nichts erzählt...tz was hätte ich auch anderes erwarten sollen...“

„Was ist denn mit ihm?“

„Er ist tot. Seit 11 Jahren...“

„Was? Tod? Aber, aber..das ist ja furchtbar wie ist das passiert? Oh Kakeru das tut mir Leid...“

„Ishelle, hast du morgen Zeit?“

„Ja warum?“

„Könnten wir uns vielleicht irgendwo treffen? Wie schon gesagt, wir suchen Kikio und ich möchte das auch Takuto und Megumi wissen was Kikio so erzählt hat. Meinst du das geht?“

„Ja sicher. Hier um die Ecke ist ein Café dort können wir uns treffen. Meinst du ich könnte Ryan mitnehmen?“ „Ja sicher. Shila wird sich mit ihm beschäftigen denk ich.“

„Okay, dann sehen wir uns morgen Kakeru. So gegen elf?“

„Ja, elf ist gut. Bis Morgen Ishelle.“

„Bis morgen.“
 

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Die Suche beginnt/Geister und andre Rätsel - Kapitel 54

Die Suche beginnt
 

Damit verließ Kakeru das Haus und fuhr ins Hotel, wo er schon erwartet wurde.

„Und was ist jetzt Kakeru?“ Takuto kam auf ihn zu.

„Wir treffen uns morgen um elf mit Ishelle. Kikio war vor ein paar Tagen hier. Ich dachte es wäre gut, wenn ihr auch mit hört was sie so erzählt hat. War das okay Takuto? Megumi?“ „Ja Onkel Kakeru, das war es. Was ist mit Shila und Seiichy? Sollen sie uns begleiten?“

„Na ja Meg, ich würde Shila bitten auf Ryan auf zu passen. Sie nimmt ihn mit, da sein Vater schwer krank ist und im Krankenhaus liegt. Meinst du das geht Shila? Und Seiichy, was möchtest du machen?“

„Ja das geht in Ordnung Mister Kanjo...“ Seiichy sah ihn an.

„Ich seh mal was sich noch in der Schule rauskriegen läßt. Ich komme dann später zu euch. Ist das in Ordnung?“

„Ja ist es. Danke...“

Kakeru drehte sich um und ging in sein Zimmer. Takuto wollte ihm nachgehen, aber Seiichy hielt ihn zurück.

„Nein, nicht Takuto, laß ihn. Wer weiß was Kikio Ishelle erzählt hat, oder ob sie ihr überhaupt gesagt hat das Takeru tot ist...“ Takuto nickte.
 

Sie gingen in Seiichy´s Zimmer. Während Takuto nachdenklich auf den Boden starrte, holte Seiichy etwas zu trinken.

„Was hast du Takuto?“ Fragte er ihn, als er nicht reagierte.

„...hm? Was? Entschuldige ich war in Gedanken....Was sagtest du?“

„Ich habe dich gefragt was los ist.“

„Nichts....“ „Aha von nichts versinkt man also in Gedanken. Interessant, muß ich auch mal probieren...Also was ist los Takuto?“ Er sah ihn an. Er wußte ja eigentlich das er ihm nichts vormachen konnte. Weshalb versuchte er es aber trotzdem immer wieder?

„Ich weiß nicht. Ich frage mich weshalb Kikio alles und jeden irgendeine Geschichte auftischt. Warum ist es so schwer zu sagen das Vater tot ist?“

Seiichy sah ihn an.

„Naja vielleicht kann sie es ja einfach nicht....“

„Aber mir sagen weshalb sie ihn getötet hat das kann sie? Seiichy da stimmt doch was nicht! Sie sagte niemanden der sie noch von früher kannte das Vater tot ist, keiner wußte es und jeder der es erfährt ist vollkommen überrascht. Vater war ein bekannter Sportler, sein Tod hätte doch in allen Zeitungen stehen müssen...Ich versteh es nicht, wieso verschweigt sie es, oder wieso weiß niemand davon? Findest du das nicht auch seltsam?“

„Jetzt wo du es sagst? Stimmt das ist wirklich ein wenig seltsam. Ich denke das die Welt genausowenig über deine Onkel Bescheid weiß Takuto. Sieh mal, nur wer sie aus der Schule kennt, wußte das die beiden Zwillingsbrüder waren, aber wer wußte es denn schon außerhalb? Dein Vater war vermutlich oft beim Training, während Kakeru anderen Interessen nachgegangen ist. Es ist doch möglich das man sie selten oder auch gar nicht zusammen gesehen hatte. Ich denke Kikio kann es einfach nicht akzeptieren. Sie weiß was sie getan hat und warum. Sie weiß auch das es falsch war, aber sie kann es nicht akzeptieren...“ „Wie meinst du das?“

„Takuto wie soll sie jemanden vergessen, in dessen Gesicht sie trotz allem noch blickt?“ Takuto verstummte. Seiichy hatte Recht, wieder mal.
 

Nach einiger Zeit ging er in sein Zimmer.

Am nächsten Morgen wachte er früh auf. Die Nacht verlief recht unruhig, er hatte wohl schlecht geträumt, konnte sich aber nicht mehr daran erinnern. Er ging ins Bad, duschte sich und anschließend ging er in den Frühstückssaal. Zu seiner Verwunderung fand er Kakeru schon vor.

„Morgen Kakeru, du bist aber früh auf den Beinen.“ Takuto setzte sich zu ihm.

„Guten Morgen Taku. Naja ich hab nicht gut geschlafen, mir geht Ishelle´s Geschichte nicht mehr aus den Kopf...“

„Mhm? Was meinst du?“

„Naja ihr hat Kikio genauso wenig etwas über Takeru´s Verbleib erzählt, wie jeden anderen hier. Ich frage mich weshalb sie das getan hat. Dabei war Ishelle ihre beste Freundin...“ „Das werden wir schon früh genug erfahren, denkst du nicht?“

„Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht was ich denken soll...“

„Was meinst du, gehen wir noch mal zur Schule und sehen was sich herausbekommen läßt? Bis elf haben wir noch über 4 Stunden Zeit. Seiichy könnte dann später da weiter machen wo wir aufgehört haben...“

„Das würde dir gefallen oder? Tja, wenn ihr nichts dagegen habt geh ich jetzt gleich mit...“ Seiichy war ebenfalls früh wach. Er hörte wie Takuto sein Zimmer verließ und folgte ihm. Kakeru und Takuto sahen ihn überrascht an.

„Auch gut, 6 Augen sehen besser als 2, und 3 Köpfe können schnelle kombinieren als einer. Na kommt ihr beiden. Gehen wir...“
 

Nach ein paar Minuten waren sie an der Schule. Kakeru sah Takuto und Seiichy fragend an. „Wo fangen wir eigentlich an?“ Takuto überlegte kurz.

„Mein Vorschlag wäre wir beginnen mit den alten Schulakten. Die müßten doch noch hier sein oder?“

„Ja okay. Dafür müssen wir ins Sekretariat und uns den Schlüssel für das Archiv holen. Aber was willst du damit herausbekommen?“

„Keine Ahnung das sag ich dir wenn ich es gefunden habe. Los kommt schon. Kakeru geh bitte vor...“
 

Nach ein paar erfreuten Morgengrüßen bekamen sie die Schlüssen und gingen damit ins Archiv. Doch Kakeru drehte sich um und sah die neue Direktorin ernst an.

„Hören sie, ich möchte sie bitten keinen zu sagen das wir hier sind. Wir müssen unbedingt etwas über Kikio in Erfahrung bringen und eine Meute Fans behindert uns dabei nur. Können sie das bitte arrangieren?“ Er deute auf Seiichy. Die Direktorin nickte Verständnisvoll.
 

Sie gingen in die oberste Etage und kamen an eine Holztür.

Im Zimmer standen viele Aktenschränke und Regale mit Ordnern. Da Sie wußten welchen sie suchten fanden sie diesen auch recht bald.
 

Geister und andre Rätsel
 

Takuto und Seiichy nahmen sich den von Kikio vor, Kakeru, Takeru´s Ordner.

„Hier ist etwas, das sollten wir uns ansehen.“ Takuto sah zu Kakeru. „Was denn?“

„Das Bild mit dem Drachen, erinnerst du dich?“

„Ja. sie hat es noch in ihrer High-School Zeit gezeichnet.“

„Ja. Es gibt eine Kopie davon im Anderen Gebäude. Vielleicht sollten wir uns das mal ansehen.“

Gerade als Takuto und Kakeru gehen wollten hielt sie Seiichy auf: „Wartet mal. Hier steht etwas das sehr interessant sein dürfte. Kikio ist zu Beginn der High-School gerade aus psychiatrischer Behandlung entlassen wurden. Sie hatte wohl einen Unfall und litt an Amnesie. Sie konnte sich nicht mehr erinnern und wenn der Bericht stimmt, dann fehlen ihr wohl sämtliche Erinnerungen von 14 Jahren. Die Behandlung wurde erfolglos abgebrochen, da die Patientin nicht kooperieren wollte.. Wir sollten den Doc suchen. Vielleicht weiß der ja mehr über ihre Vergangenheit. Die Adresse steht auf dem Bericht, die Klinik sollte noch existieren und ein gewisser Doktor Shuja hat sie behandelt. Wenn wir Glück haben, praktiziert er vielleicht heute noch.“ Kakeru sah ihn erstaunt an.

„Das hat sie nie erzählt. Wenn wir sie nach ihrer Kindheit gefragt hatten, wollte sie nie darüber reden. Also gehen wir.“
 

Die drei gingen ins Nebengebäude und fanden die Kopie von Kikio´s Bild. „Seltsam, so düster hatte ich es gar nicht in Erinnerung...“ entgegnete Takuto.

„Stimmt als ich das letzte mal das Original sah, war es auch fröhlicher und freier...Wieso ist dieses hier so düster?“ Kakeru sah das Bild nachdenklich an.

„Weil es noch nicht überarbeitet war zum Zeitpunkt, als wir die Kopie erstellten...“ ertönte eine Stimme von hinter hervor. Es war der alte Schuldirektor. Er war nachdenklich geworden nachdem Kakeru ihm sagte das Takeru tot war.

„Herr Direktor?“

„Hallo Kakeru, ich dachte mir schon das sie noch einmal herkommen würden. Ich habe über unser gestriges Gespräch nachgedacht und kam jedoch auf keinen klaren Nenner...“

„Herr Direktor, als Kikio auf diese Schule kam, wurde sie aus der psychiatrischen Behandlung gerade entlassen...“

„Ja das weiß ich. Das Mädchen schien verschlossen zu sein, als ich sie das erste mal sah. Sie wirkte kalt und ängstlich. Scheute sich vor menschlicher Nähe und hat kaum Kontakt zu ihren Mitschülern aufgenommen. Aber nachdem sie Takeru über den Weg gelaufen war, änderte sich das wieder. Sie nahm ihr Bild und überarbeitete es noch einmal. Das wird wohl das sein, welches sie und die Kinder kennen. Sie wurde fröhlicher und sie war nicht mehr so blass wie zu Anfang. Sie schien eine ganze normale junge Frau zu sein, aber wenn man sie nach der Vergangenheit fragte wurde sie wieder zu diesem Mädchen...“ „...so ist das, sehen sie das wußte ich gar nicht. Herr Direktor, wissen sie ob der Psychologe heute praktiziert?“

„Mhm das war Dr. Shuja. Tut mir Leid Kakeru aber der ist vor 2 Jahren verstorben, allerdings hat sein Sohn die Arbeit übernommen. Er war damals in der Praxis seines Vaters tätig und wenn mich nicht alles täuscht, war er bei Kikio stets mit im Behandlungsraum. Die beiden kannten sich wohl von früher. Samia Shuja lebte wohl in der Nachbarschaft des Heimes. Tut ´mit Leid, mehr kann ich ihnen dazu leider auch nicht sagen.“

„Vielen Dank Herr Direktor, sie haben uns sehr geholfen. Sie haben etwas gut bei mir.“ „Nur keine Eile Kakeru. Ich wünsche Ihnen und den Kindern das sie Kikio finden. Man sieht sich.“

„Auf Wiedersehen Herr Direktor.“

Dann wandte sich Kakeru an Seiichy und Takuto.

„Los kommt ihr beiden, wir haben noch drei Stunden vielleicht kann uns Dr. Samia Shuja jr. Auskunft geben.“

Die beiden stimmten ihm zu. Gerade als sie das Archiv verlassen wollten, stürmte eine Horde Mädchen auf Seiichy und Takuto zu.

<quiek> „Seht doch das sind Tatsächlich Seiichy und Takuto-kun.....“

Seiichy und Takuto sahen sich fragend an. Takuto packte Kakeru und alle drei rannten die Treppe hinunter in das Büro der Direktorin.

<RUMMS> Schnell hatten sie die Tür ins Schloß fallen lassen.

„S-Sagen sie mal, ich hatte sie doch gebeten kein Wort zu verlieren...“ keuchte Kakeru. „Das habe ich doch gar nicht...Es tut mir Leid, vielleicht hat eine der Schülerinnen sie drei gesehen.“

„Ist schon gut. Sagen sie gibt es den Hinterausgang noch? Der der von diesem Büro nach draußen führt...“ Sie sah Kakeru an.

„Ja den gibt es noch aber sagen sie woher...“

„Mein Bruder, Takeru Kanjo, war seiner Zeit bekannt, wir mussten auch zusammen diesen Ausgang benutzen, deswegen kenn ich ihn...“

Mit einem mal ging der Direktorin ein Licht auf.

„Jetzt weiß ich warum mir ihr Gesicht so bekannt vor kam. Aber Moment Bruder? Ich dachte Herr Kanjo...“

„Herr Kanjo hatte einen Zwillingsbruder...allerdings waren wir selten gemeinsam in der Öffentlichkeit...“

„Ich verstehe...kann ich ihnen irgendwie helfen?“

„Ja sagen sie mir wo diese Praxis ist.“

Die Direktorin sah den Brief an.

„Ja die kenn ich. Sie ist immernoch in Marktplatznähe, allerdings ist der behandelnde Arzt...“

„...vor zwei Jahren gestorben. Ja ich weiß, der ehemalige Direktor der Schule hat es mir erzählt. Aber sein Sohn hat die Praxis wohl übernommen...“ warf Kakeru ein.

Plötzlich sah die Frau betroffen zum Boden. „

Was haben sie? Ist ihnen nicht gut?“

„Nein, nein es ist nichts. Wissen sie mein Vater, ihr Direktor, ist vor etwa eineinhalb Jahren verstorben...“
 

Erschrocken und Betroffen sah sie Kakeru an.

„Ja aber....“

Takuto sah ihn an.

„Vielen Dank Frau Direktorin, sie haben uns sehr geholfen. Mein Aufrichtiges Beileid. Auf Wiedersehen.“

Er reichte ihr die Hand und sie verließen das Büro.
 

„Ja aber, wir haben doch gerade eben mit ihm gesprochen?!“

„Das wissen wir, aber es ist nicht das erstemal das uns die Vergangenheit die Augen öffnet Onkel Kakeru...“ Seiichy stimmte ihm zu.
 

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Kikio´s Verganenheit/Treue Fans - Kapitel 55

Kikio´s Vergangenheit
 

Nach etwa einer viertel Stunde waren sie an der Praxis. Dr. Shuja hatte noch nicht viel zu tun und so nahm er sich Zeit für die drei Fremden die in seiner Praxis standen.

„Guten Morgen Dr. Shuja. Mein Name ist Kakeru Kanjo und ich bin hier weil ihr Vater meine Schwägerin vor vielen Jahren betreute. Kikio Hanio. Ich weiß nicht ob sie sich noch an sie erinnern...“

Samia sah sie an.

„Hanio...Hanio...Ach natürlich. Ich weiß wen sie meinen. Ich habe damals bei meinem Vater in der Praxis assistiert und war in den Besprechungen dabei. Wie kann ich ihnen helfen Mr. Kanjo?“

„Nun wissen sie. Ich wollte sie Bitten uns ein wenig über ihre Vergangenheit aufzuklären, denn im Moment stehen wir vor einem Rätsel...“

„Was ist denn passiert?“

„Ich schlage vor, das erzählt ihnen Lieber Takuto. Er ist ihr Sohn...“

„Ja aber....Warum ich?“

„Kikio hat die High - School beendet, und kurz darauf geheiratet. Sie schien zufrieden und es schien auch ihr Leben zu erfüllen, aber mein Bruder war ein Sport Freak und nutzte jede Frei Minute dafür. Natürlich war es schwer für sie, aber sie kam damit aus, zu Anfang. Das änderte sich allerdings und sie tat etwas das sie bis heute nicht verkraftet hat...“

Dr. Shuja hörte ihm Aufmerksam zu.

„Hat sie sich von ihm getrennt?“

Takuto sah ihn an.

„...nein....sie hat ihn getötet...“ Der Doc ließ sich schwer in seinen Stuhl sinken.

„Oh mein Gott...Hat sie ihnen irgendwann mal etwas aus ihrer Vergangenheit erzählt?“ Kakeru sah ihn an.

„Nein, sie konnte sich nicht mehr an ihre Vergangenheit erinnern...“

„Unfassbar...das sie...nein das ist...einfach unfassbar...Nehmen sie Platz...“
 

Dr. Shuja sah erschrocken aus. Takuto, Seiichy und Kakeru folgten seiner Aufforderung und nahmen Platz. „Was ist denn?“ fragte Kakeru besorgt. „Kikio konnte sich sehr wohl an ihre Vergangenheit erinnern, aber es schmerzte sie sehr, wenn sie daran erinnert wurde oder sich erinnern mußte. Ihre Eltern waren ein Musterehepaar und es war eine sehr hoch angesehen Familie. Ihr Vater allerdings wurde tot aufgefunden. Jahre später fand man heraus das es Mord war. Ihre Mutter kam über diesen schmerzlichen Verlust nie hinweg und verlor jeglichen Bezug zur Realität. Sie wurde häufiger Krank, redete mit ihrem Mann der lange Tod war, erlag ihren Wahnvorstellungen und stürzte schließlich in den Tod. Kikio hatte immer Angst davor, das es ihr vielleicht auch so ergehen würde. Sie krempelte ihr Leben um und schien mit dem Besuch der High School endlich wieder eine Aufgabe zu haben. Wir haben sie entlassen, weil wir annahmen sie hätte alles sehr gut überstanden und verarbeitet. Sie kam nicht mehr her und bis heute wusste ich nicht was aus ihr geworden war...“

Kakeru hörte ihm angespannt zu. Takuto war aufgestanden und war nach draußen gegangen. Das war zuviel. Wieso prasselten soviele Ereignisse auf einmal auf sie herab? Die Wahrheit über den Tod von Takeru. Seiichy´s Familie und deren Vergangenheit. Kakeru´s Aufgabe, das erscheinen seines Vaters, das Verschwinden von Kikio und nun ihre Vergangenheit.

„Entschuldigen sie mich bitte...“ Kakeru und Dr. Shuja nickten ihm zu. Seiichy ging auf den Gang und suchte Takuto.
 

„War das ihr Sohn?“ fragte der Doc Kakeru.

„Ja, das war mein Neffe. Er hatte mit angesehen, wie Kikio meinen Bruder erstach...“

„Wie konnte denn das passieren?“

„Takuto erzählte er und Megumi, seine Schwester, waren aufgewacht und kurz darauf fiel die Haustür ins Schloß. Takuto und Megumi sahen zum Fenster hinaus und bekamen mit wie ihre Eltern weg gingen. Takuto ist ihnen gefolgt und hatte sich versteckt. Dann hatte er alles gesehen, lief zu Megumi zurück und sagte ihr 11 Jahre lang nichts davon was in dieser Nacht wirklich geschehen war. Das Mädchen hätte wohl nichts bemerkt..“

„Ja aber sie sind doch der Bruder das Vaters? Ein Kind sieht doch einen Unterschied oder?“

„Nein, Takeru und ich waren Zwillinge. Die kleine war nicht in der Lage mich von ihrem Vater zu unterscheiden. Nur Takuto, weil er es ja wußte....“

„Ich verstehe. Wollen sie ihrem Neffen nicht folgen? Ich kann mir vorstellen wie schwer es für ihn ist...“

„Nein ich würde bei ihm nicht das geringste bewirken. Takuto vertraut mir nicht und er hat mir nie erzählt was ihn wirklich beschäftigte. Ich bezweifle sogar das er Megumi gegenüber offen war. Er hat ihr wohl nur soviel erzählt wie sie verkraften würde und was sie verstehen konnte. Im Moment scheint es nur Seiichy zu gelingen an ihn heran zu kommen...“

„Ihr Neffe scheint ein sehr starker junger Mann zu sein, aber mit der Zeit wird ihm die Tatsache alles mit sich selbst zu regeln zerstören. Sie sollten versuchen weiter an ihn heran zu kommen...“

„Das hab ich schon, ohne Erfolg....“

„Ich verstehe..“
 

Treue Fans
 

Seiichy hatte inzwischen Takuto gefunden und versuchte ihm zu folgen. Er schien mal wieder tief in Gedanken versunken zu sein und kalt wie Eis.

Nach ein paar Minuten hatte er ihn eingeholt und packte ihm am Arm.

„Lass mich in Ruhe Seiichy...“ murmelte er und riss sich von ihm los.

„Ta-Takuto! Jetzt warte doch mal! Du kannst hier nicht einfach durch die Gänge laufen! Das ist eine Klinik! Jetzt warte doch mal!“

Ein paar junge Frauen erkannten Seiichy´s Stimme und lugten scheu hinter ihren Türen durch.

„Mr. Seiichy Mokura?“ Seiichy wandte sich um in die Richtung aus der die schüchterne Stimme kam.

„Ja?“

„Ist das eine Überraschung! Ich hatte nicht gedacht sie hier mal anzutreffen...“

„Tja ja. Ich bin nur zufällig in der Gegend...“

„Kön-Könnten sie mir vielleicht ein Autogramm für meine Tochter geben?“

„Aber natürlich. Entschuldigen sie bitte die imaginäre Frage. Aber was ist mit ihrer Tochter?“

„Meine Tochter hat versucht, sich das Leben zu nehmen...Die Presse berichtete von einer angeblichen Beziehung zwischen ihnen und einer Tochter aus gutem Hause. Sie ist unsterblich in sie, naja, verliebt, aber ich glaube es ist eher eine Schwärmerei, aber es hat ihr schon zu schaffen gemacht...“

Seiichy stockte. [Ein Mädchen wollte sich wegen mir umbringen? ]

„Nun liegt sie im Koma, aber die Ärzte rechnen Gute Chancen aus das sie wieder zu sich kommt...“

„Die Klatsch Presse....“ Die Frau trat heraus und kam auf Seiichy zu.

„Ich frage mich, wie die immer auf so einen Unsinn kommen...“

Fragend sah sie ihn an.

„Weshalb?“

„...weil nichts dergleichen der Wahrheit entspricht..darum...Hier Bitte.“

Seiichy reichte ihr das Autogramm. Den Namen des Mädchen entnahm er aus der Tür. „.Vielen Dank Mr. Mokura.“

„Keine Ursache.“ Dann wandte er sich um und wollte gehen als aus dem Zimmer eine Schwache Stimme zu hören war.

„Mama?“ Die Frau erschrak und drehte sich um. „Yumi! Yumi mein Kind! Du bist wach! Bitte, Mr. Mokura, bitte kommen sie her zu uns.“

„M-Mama ich hab von Seiichy geträumt wie er hier war...es war ein schöner Traum...“ „Hallo Yumi.“ Seiichy gesellte sich doch einen Moment zu den beiden.

„So schnell können Träume in Erfüllung gehen.“ Seiichy lächelte das Mädchen an. Sie war noch jung, nicht älter wie 12 oder 13.

„Seiichy-Kun?!“ fragte das Mädchen ungläubig.

„Ja in der Tat. Hör mal Yumi, deine Mama hat mir erzählt was du angestellt hast. Weißt du, in Zukunft solltest du nicht alles glauben was die Klatsch Presse berichtet wird. Ich habe keine Freundin. Wenn sowas auftaucht, dann warte lieber bis ein offizielles Statement meines Management veröffentlicht wird. Nur die wissen sowas wirklich. Okay?“

Seiichy lächelte das Mädchen wieder an, dieses wurde rot und presste nur ein schüchternes.

„Ja okay.“ hervor.

„Bleiben sie noch ein wenig hier?“ fragte die Frau.

„Nein tut mir leid, ich wollte gerade einen Freund suchen der in den Gängen verloren gegangen ist. Tut mir leid aber ich hab im Moment keine Zeit...aber...hier sind ein paar Karten für mein nächstes Konzert...“

Er drückte ihr die Karten in die Hand und verschwand.

„Du Mama?“

„Ja?“

„Ich beneide Seiichy´s Freund...“

„Ja aber warum denn Yumi?“

„Er darf ihn sehen wann er möchte. Ich wäre auch gern eine Freund von ihm...“

„Aber Yumi. Deswegen brauchst du ihn doch nicht beneiden. Er kann ihn zwar sehen wann er will, aber dich hat er Besucht. Das ist doch auch mal was oder?“

Das Mädchen lächelte ihre Mutter glücklich an. Dann wollte es aufstehen und ein wenig laufen. Seine Mutter stimmte zu und nahm sie an die Hand.
 

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Stop and Go - Kapitel 56

Stop and Go
 

Seiichy lief durch die Gänge, aber Takuto konnte er nicht finden. Als er am Ende des Ganges angekommen war, sah er durch ein Fenster hinunter in die Parkanlage der Klinik. Ziemlich in der Mitte sah er Takuto an einen Baum gelehnt stehen.
 

Er lief nach unten. Takuto mußte wohl gegen den Baum geschlagen haben, denn sein Handrücken war aufgeschürft und blutete ein wenig.

Seiichy ging zu ihm und legte seine Hand um seine Schulter und mit der anderen umschloß er die verletze Hand. Takuto zitterte und als er ihn näher betrachtete bemerkte er das er weinte. Das Mädchen sah zu den Fenster hinunter und beobachtet die beiden

„Du Mama. was ist denn mit dem Jungen? Er sieht traurig aus...“

„Tja wer weiß Yumi. Das wird wohl Seiichy´s Freund sein, den er gesucht hatte. Sieht so aus als hätte er gerade eine schlechte Nachricht erfahren.“

„Du Mama der Junge kommt mir bekannt vor...der sieht aus wie der Junge der so schnell war bei den Schulmeisterschaften.“ Die Frau sah ihn an.

„Ja stimmt das könnte er sein. Wart mal, er hieß Takuto Kanjo glaub ich.“

„Mhm. Gehen wir zurück, ich bin Müde.“

Die Beiden gingen zurück in Yumi´s Zimmer. Das Mädchen legte sich in ihr Bett und war bald darauf eingeschlafen.
 

„Takuto? Ist alles in Ordnung?“

„Lass mich in Ruhe...“

„Nein das werde ich nicht tun Takuto. Ich hab dir schon mal gesagt das ich für dich da bin...“ Takuto begann noch stärker zu zittern. Seiichy bewegte ihn sanft mit ihm zu gehen. Etwas weiter in den, im Park, angelegten Wald. Dort ging er auf eine Lichtung und setzte sich auf einen Baumstumpf, während Takuto noch immer Gefühl- und Regungslos bei ihm stand.

„Bitte Takuto? Was hast du denn erwartet? Kikio ist doch immer schon vor der Vergangenheit davon gelaufen...“

„...“

Takuto sank auf den bemoosten Boden des Waldes. Der andre hielt ihm noch immer am Handgelenk fest, aber er reagierte nicht auf seine Worte.

Seiichy hob sein Kinn an und zwang ihn so, ihm ins Gesicht zu sehen, aber auch das schien nichts zu bewirken. Takutos Augen waren klar und Stark, aber er wollte keinen Ton sagen.

„Takuto? Findest du das fair? Du ziehst dich schon wieder in deine Welt zurück und gibst niemanden die Chance dir zu helfen...Schade....“ Seiichy stand auf und wollte gerade gehen als Takuto seine Hand packte.

„Weshalb belügt sie sich selbst?“ murmelte er hervor. Seiichy setze sich zu ihm.

„...weil ihre kleine Welt zu ihrem Leben geworden ist und sie lügt, weil sie dieses Trugbild nicht zerstören will...im Grunde ist sie schon seit vielen Jahren nicht mehr hier. Ihr Körper ist nur noch eine Maschine und ihr Geist gefangen in der falschen Gegenwart... “

Takuto ließ seine Hand wieder los. Es war seltsam, irgendwie schien er im Rechten Moment das rechte zu sagen, und ohne es zu wissen, hatte Takuto begonnen ihm zu vertrauen.

„..wie machst du das?“ fragte er nun klar. Seiichy sah ihn fragend an.

„Was meinst du?“

„Ach nichts vergiss es...vielleicht sollten wir zurück in die Klinik gehen. Kakeru wartet schon auf uns...“

Seiichy saß da, gerade als Takuto aufstehen wollte, packte er ihn und hielt ihn fest. Er wußte nicht weshalb er das tat, aber im selben Moment wußte er das es richtig war, denn Takuto klammerte sich an ihm fest und begann wieder zu zittern und zu weinen.
 

Er kam mit all dem nicht mehr klar. Es war zuviel in kurzer Zeit geschehen und er fühlte sich mit den Tatsachen überfordert. Auch wenn er noch so oft sagte, es wäre nicht nötig das Seiichy sie begleitete, war er doch froh das er da war, denn im Moment schien nur er ihn auffangen zu können, bevor er wieder in ein tiefes schwarzes Loch fallen konnte.
 

Nach einer Weile wurde er ruhiger. Erst da registrierte er das er sich an Seiichy klammerte wie ein Kind. Ihm stieg die Röte ins Gesicht und sofort ließ er Seiichy los und wich zurück. Seiichy konnte ein Lächeln nicht verbergen. Es stimmte also was Takeru sagte. Er vertraute ihm langsam, aber er gab es nicht zu. Ganz Takuto eben.
 

„S-Sollten wir nicht langsam zurück gehen?“ fragte Takuto kleinlaut.

„Vielleicht sollten wir das...wobei. Wir waren schon lang nicht mehr ungestört...

Vielleicht sollten wir noch eine Weile hier bleiben....“

Takuto hielt es für einen Witz, aber als er sah wie Seiichy dem Gezwitscher der Vögel lauschte und dabei die Augen geschlossen hielt, wußte er das er es Ernst meinte. Er setzte sich wieder zu ihm.

Es stimmte, sie waren schon lange nicht mehr so ganz allein, unter sich. Aber Takuto wußte warum er das für nicht zu schlimm hielt. Er wurde immerzu nervös, wenn er mit ihm allein war.
 

Nach einer Weile wollte Takuto zurück. Ihm behagte es nicht, so lang mit ihm allein zu sein. Er erinnerte sich noch immer viel zu oft an den Überfall, als er Megumi zu seinem Konzert begleitete.

Zugegebener Maßen hatte er sich seit dieser Zeit geändert, oder war einfach er selbst, aber dennoch vermochte er es nicht, zu lang mit ihm allein zu sein.

Er hatte Angst vor dem was er fühlte.
 

Takuto stand auf und wollte gehen. Seiichy hielt ihn fest. „Wieso kannst du nicht einfach noch ein bisschen hier sitzen bleiben Takuto?“

Der sah ihn an und wieder stieg ihm die Röte ins Gesicht, dann wandte er sich von Seiichy´s Blick ab.

„D-Das habe ich dir schon mal gesagt Seiichy...“

Er stand auf und kam auf ihn zu.

Takuto wollte zurück weichen aber im selben Moment küßte Seiichy ihn. Es war anders als sonst irgendwie so „prickelnd“.

Ohne es zu wollen, machte Takuto mit, es war ein schönes Gefühl, so etwas hatte er vorher nie gefühlt. Ihm schien es so vertraut und doch war es etwas ganz neues. Nach einer Weile lösten sie sich von einander. Takuto spürte wie er förmlich glühte. Seiichy hingegen schien überrascht.

Er hatte damit gerechnet das er ihn zurückstoßen würde, aber das Gegenteil war eingetreten. Wieso tat er das?

„Gehen wir zurück Takuto. Kakeru sollte inzwischen mit dem Doc gesprochen haben.“
 

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Nur ein paar Worte / Eine vorsichtige Warnung - Kap. 57

Nur ein paar Worte - Mit großer Wirkung
 

Takuto war noch zu überrascht von sich selbst, als das er antworten konnte. So legte Seiichy seinen Arm um Takuto´s Schulter und nahm ihn mit.
 

Yumi die inzwischen wieder aufgewacht war, bettelte ihre Mutter, doch mit ihr noch einmal nach draußen zu gehen. Irgendwie hatte sie das Bedürfnis Takuto etwas zu sagen.

Yumi lief in Richtung Parkanlage als sie Seiichy und Takuto kommen sah.

Seiichy sah sie und lächelte ihr zu.

Yumi kam auf ihn zu und bedankte sich für das Autogramm.

Takuto sah das Mädchen an und bemerkte die dicken Verbände um ihre Handgelenke. Yumi sah ihn lachend an.

„Sie sind Takuto Kanjo nicht wahr? Ich hab sie beim Wettkampf im Fernsehen gesehen. Sie waren super Klasse. Wissen sie, jetzt weiß ich auch wen Seiichy - Kun in seinem letzten Lied meinte. Sie sollten es sich anhören. Es ist sehr gut gewesen.“
 

Seiichy sah die Kleine überrascht an, dann sah er zu Takuto und bei dessen fragenden Gesichtsausdruck konnte er sich das Lachen nicht mehr verkneifen. Eigentlich lachte er nie in der Öffentlichkeit, er lächelte höchstens aber Taku´s Gesicht war einfach zu komisch.

Yumi sah ihn überrascht an, Seiichy hatte noch nie gelacht. Er war noch schöner, wenn er das tat und wieder beneidete sie Takuto ein wenig.

Sicher hatte er ihn schon öfters lachen sehen und vielleicht kannte er ihn auch besser als jeder andere. Yumi lächelte ebenfalls.

„Takuto-Kun?“ er sah sie an.

„Ja?“

„Sie sind ein Guter Sportler und ich bin mir sicher das sie schon viele heimliche Fans haben. Geben sie nicht auf!“

Dann drehte sie sich um und lief zurück in die Klinik. Takuto sah ihr überrascht nach. Das Mädchen hatte gerade etwas gesagt was er beinahe vergessen hatte. Er war kurz davor aufzugeben und alles so zu belassen wie es war, aber plötzlich wurde ihm klar, das er zu weit gegangen war, um alles Ruhen zu lassen. Wenn er nun endlich Ruhe und Ordnung in dieses ganze Chaos um sich bringen wollte, mußten sie Kikio finden, sie zur Vernunft und in die Realität zurück bringen.

Seiichy winkte der Kleinen nach, dann wandte er sich wieder zu Takuto und stellte zufrieden fest, das er endlich wieder klar dachte.
 

Eine vorsichtige Warnung
 

Sie gingen zurück in das Sprechzimmer von Dr. Shuja. Dieser blickte auf.

Takuto war wieder da und er schien nun wieder einigermaßen Herr der Lage zu sein. Das war Gut so, dachte er, und fuhr mit seiner Geschichte fort.

„Es kommt immer wieder vor, das die Vergangenheit im Unterbewußtsein nicht richtig verarbeitet wird und deswegen kommt es oft zu Schutzreaktionen. Bei Kikio war es das Schweigen mit dem sie sich geschützt glaubte. Aber leider kommt es sehr häufig vor, das durch diesen Schutzmechanismus, Trugbilder erzeugt werden die mit dem Unterbewußtsein verschmelzen und eine Lüge als wahr darstellen.

Die betroffenen Personen haben sehr oft eine eigene kleine Welt um sich errichtet, fern jeder Realität. Sollte meine Befürchtung zutreffen, müssen sie davon ausgehen, das ihr Neffe in Gefahr sein könnte, wenn sie Kikio finden sollten. Sie sagten ihr Bruder und sie haben sich auf der High-School kennengelernt. Ich gehe davon aus das sie ihm als Zwillingsbruder sehr ähnlich sehen. Und wenn ich mir Takuto neben ihnen ansehe, dann könnte man meinen er wäre eine jüngere Zeitform von ihnen, also ihrem Bruder. Kikio könnte dieses Trugbild erschaffen haben und ihm glauben. Sie sollten Vorsicht walten lassen, denn Versuche ihr klar zu machen, das es ihr Sohn und nicht ihr Mann ist, werden vermutlich in diesem weit fortgeschrittenen Stadium nicht mehr dazu beitragen das sie den Unterschied sehen kann. Das Trugbild überschattet demnach also ihre Erinnerungen an ihren verstorbenen Mann. Sie wird ihm als High-School-Schüler in Erinnerung haben, aber sie wird vermutlich nicht mehr die Kraft haben sich der Realität, also der Gegenwart zu stellen. Sie müssen sich aber beeilen, wenn sie sie finden wollen. Oft kommt es vor, das Menschen mit diesem Trugbild nur so lang leben bis sie alles ge - und erklärt haben. Auch kommt es häufig so, das sie mit einem Schlag in die Realität zurück gehämmert werden und das sorgt dann für überstürzte Handlungen im schlimmsten Fall tut sie das was sie schon immer tun wollte. Sie wird sich das Leben nehmen um ihren verstorbenen Mann endlich wieder nah sein zu können. Das sind nur Vermutungen und es kann genauso gut sein das ich mich Irre, aber bei ihrer labilen Verfassung sollten wir vom schlimmsten ausgehen.

Mehr kann ich ihnen leider nicht sagen. Tut mir Leid...“
 

Kakeru hatte dem Doc aufmerksam zugehört.

„Danke Dr. Shuja. Sie haben uns sehr geholfen. Wir werden unser möglichstes tun um sie zu finden.“

Der Doc nickte und bald darauf verließen die drei die Klinik und fuhren ins Hotel zurück. Megumi und Shila hatten sie schon lange erwartet. Es war bereits halb elf und sie wollten sich um elf mit Ishelle im Café treffen...

„Onkel Kakeru, Seiichy! Wo wart ihr Takuto? Ich habe mir Sorgen gemacht!!“

„Beruhig dich wieder Megumi. Takuto, Seiichy und ich waren nochmal in der Schule. Wir haben nach weiteren Anhaltspunkten gesucht wegen Kikio...“

„Und wir haben einiges in Erfahrung gebracht.“ Warf Takuto ein. „Wieso war dein Handy

nicht an?“

Er sah sie verwundert an. Handy? Hatte er das überhaupt mitgenommen? Er sah nach und tatsächlich, er hatte es dabei, aber das Akku war leer und er hatte kein Ladekabel dabei. „Das Akku ist leer, deswegen war es nicht mehr an.“

„Och Taku!!“

„Na nun ist aber gut Megumi! Wir sollten uns beeilen. Ishelle wartet sicher schon auf uns. Los gehen wir.“

Sagte Kakeru bestimmt.

„Kakeru?“

„Ja Seiichy?“

„Ich werde später nach kommen. Ich versuche noch den ein oder anderen Hinweis zu finden.“

„In Ordnung, du weißt ja wo du uns finden kannst.“
 

Seiichy ging nach unten. Takuto folgte ihm.

„Was willst du dir noch ansehen?“ fragte er ihn. „Seiichy drehte sich um.

„Das Bild. Vielleicht findet sich noch etwas und die alte Wohngegend.

Vielleicht war sie ja dort.“

„Ach so. Na dann. Bis Später Seiichy.“

„Bis später.“
 

Takuto ging zu den andren zurück. Bald darauf waren sie im Café und Ishelle war angenehm überrascht.

„Das sind also Takuto und Megumi. Hallo, mein Name ist Ishelle und das hier ist Ryan, mein Sohn.“

„Guten Tag. Das ist Shila eine Gute Freundin.“ stellte sie Megumi vor.

„Nehmt doch Platz. Kakeru sagte mir schon das ihr euch auch mit anhören solltet was Kikio gesagt hatte, als ich sie vor ein paar Tagen getroffen habe...“

Sie wirkte etwas nachdenklich.

„Ryan, geh´doch solang auf den Spielplatz ja?“

„Ja Mama!“

Shila und Ryan gingen auf die gegenüberliegende Strassenseite zum Spielplatz.
 

„Na dann...“

„Ich bin etwas irritiert, weil ich gar nicht weiß was ich euch eigentlich erzählen soll. Kikio schien eigentlich ganz normal. Sie war sehr ruhig und hat nicht allzu viel gesprochen. Über Takeru hat sie gar nichts erzählt. Erst nahm ich an, sie war so schweigsam weil er nicht da war...aber dann klärte mich Kakeru auf...“

„Hat sie dir gegenüber irgendetwas erwähnt was ungewöhnlich war?“ fragte Kakeru vorsichtig nach.

„Nein, nicht direkt. Sie meinte nur, sie wäre zufällig hier und weil sie schon mal hier war, wollte sie mich besuchen. Seltsam fand ich es, das sie mit keiner Silbe nach meinen Mann und meinen Sohn fragte. Ich hatte ihr zwar erzählt das ich geheiratet hatte, aber sie schien völlig überrascht, als ob sie damit nicht gerechnet hatte. Sie schien für einen Moment irgendwie völlig Weltfremd, aber sie fing sich recht schnell wieder. Sie war auch Ryan gegenüber ganz freundlich, es schien als würde sie ihn mögen. Aber irgendetwas kam mir seltsam vor. Auch wenn ich sie lange nicht mehr gesehen hatte, so wußte ich doch das es gar nicht ihre Art war, so derart schweigsam alles hinzunehmen was man sagte. Eigentlich war ich es gewohnt, das sie immer etwas dazu sagte, aber sie hörte einfach nur zu. Dann sah sie Ryan an und sagte das auch sie Kinder hätte...“

„Und was hat sie sonst noch so erzählt?“

„Nichts weiter das ist es ja. Das ist ja das, was mich so gewundert hatte. Sie erzählte noch von ihrer Arbeit und das sie den Drachen den sie einst in der High-School gezeichnet hatte nochmal überarbeitet hätte. Er wäre jetzt schöner und heller...“

Takuto horchte auf.

„Das war er, aber dieses Bild gibt es schon lange nicht mehr. Nachdem Vater tot war, hatte sie es vernichtet....“

Ishelle sah ihn an. Sie fand das er seinen Vater sehr ähnlich war, auch seine Stimme.

„Sag mir Takuto. Ich darf doch du sagen oder?“

„Natürlich..“

„Kanntest du das Bild?“

„Ja ich habe es mal gesehen. Ich habe auch die Kopie der vorherigen Version in der Schule gesehen. Sie hatte es wirklich aufgehellt, aber wie gesagt es existiert nicht mehr...“

„Entschuldigt bitte meine Neugier, aber was ist eigentlich mit eurem Vater passiert?“

Takuto schrack zusammen. Megumi bemerkte es und wollte an seine Stelle antworten, aber er hielt sie zurück.

„Ich weiß nicht ob ich ihnen das sagen sollte. Es ist nicht unbedingt das, was sie erwarten...“

„Takuto hat Recht Ishelle, ich bin mir auch nicht sicher ob wir es erzählen sollten...“ stärkte sie Takuto.

„War es ein Unfall oder so etwas? Ich meine euer Vater war Sportler und daher dachte ich...“

Kakeru sah fragend Megumi an. Die sah zweifelnd zu Takuto. Der zitterte schon wieder leicht, aber er riss sich zusammen.

„...nein...es....es war kein Unfall...er...sie...er wurde umgebracht...“

Ishelle wich die Farbe aus ihrem Gesicht.

„Um-Umgebracht? Ja aber wer....“

Takuto lagen die Worte so schwer auf der Zunge das er sie kaum aussprechen konnte. „...Kikio...sie hat ihn erstochen...“

Megumi hielt seine Hand. Sie wußte das es ein mehr als ungünstiger Zeitpunkt war das er es erzählte. Er sah sie an und sie verstand. Sie ließ seine Hand los.

„Entschuldigt mich, ich bin sofort zurück...“
 

Dann stand er auf und ging die Strasse hinunter. Kakeru sah ihm mitfühlend hinterher. Ishelle war Leichenblass.

„...Kikio...sie hat...aber wieso...und woher ....“ Megumi sah sie an.

„...ja wissen sie Ishelle...Takuto und ich sind in dieser Nacht aufgewacht weil wir etwas hörten....bald darauf fiel die Haustür ins Schloss und wie sahen aus dem Fenster...Mama und Papa gingen fort...Takuto ist ihnen gefolgt...er hatte sich versteckt und alles gesehen....er kam zurück und schwieg 11 Jahre lang...“

Ishelle war noch blasser geworden.

„Oh mein Gott der arme Junge...aber wieso?“

„...der Sport...sie wollte ihn nicht teilen und deshalb...“

„Das ist ja furchtbar. Er war doch die Liebe ihres Lebens!! Wieso hat sie das getan?“ Kakeru sah das weder Megumi noch Takuto ein Wort mehr darüber verlieren wollten.

„Deswegen hat sie sich aus dem Leben der Beider verabschiedet. Und nun ist sie verschwunden. Wir müssen sie finden...“
 

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Noch eine? - Kap. 58

Noch eine?
 

„Da fällt mir ein Kikio sagte etwas das sie gern nocheinmal an den Ort ihrer Liebe gehen wollte.“

„Ja? Wo ist das?“

„Irgendein alter Tempel nicht weit von hier. Dort hatte Takeru ihr damals den Antrag gemacht. Dort gibt es keinen mehr, er ist verlassen aber man kann noch hineingehen.“ „Kannst du uns sagen wo dieser Ort ist?“

„Nein leider nicht, es war mal Eigentum einer sehr angesehen Familie. Warte wie hießen die noch gleich. Montinue, nein Mokiru. Nein. Ach dieser, dieser Sänger, dieser ähm...Ich find seine Lieder phänomenal, aber der Name...“

„Seiichy? Seiichy Mokura?“ warf Megumi ein.

„Ja genau Mokura war es. Kikio´s leiblicher Eltern hatten wohl mal Kontakt mit ihnen und so kam sie einmal an den Tempel, als sie dem Hausherrn wie üblich gefolgt war..“

Kakeru wirkte nun doch verwundert.

„Wieso ist sie ihm gefolgt?“

„Sie fand den Mann sehr mysteriös und wollte wissen ob er übernatürliche Kräfte oder so hatte...“

Seiichy war um die Ecke gekommen und hatte das Gespräch gehört.

„...nein das wohl eher nicht...er war ein komischer Kauz, aber übernatürliche Fähigkeiten hatte er wahrlich nicht...“

Megumi erschrak.

„Äh?! Seiichy? Wieso schleichst du dich so an?“

„Hab ich nicht, aber wo ist Takuto schon wieder?“ Megumi sah ihn betroffen an.

„Er ist vor etwa einer viertel Stunde die Strasse runter...“

„Wieso?“ Seiichy beugte sich zu Megumi herunter weil sie ihm was sagen wollte, während Ishelle noch ganz erstarrt zu Seiichy sah.

„Ishelle hat nach der Ursache von Vaters Tod gefragt...“
 

Sofort war Seiichy in seinem Element. Er wußte, das Takuto damit noch immer nicht klar kam und die Tatsache das er es nun jeden sagen mußte machte es ihm nicht leichter, es brannte sich nur noch mehr in ihn hinein. So gesehen wäre es wahrscheinlich besser gewesen, er hätte nie ein Wort darüber verloren, aber das war auch nicht richtig.

„Wann hört endlich diese Fragerei auf ?!“ Megumi sah ihn überrascht an.

„Was meinst du?“

„Megumi, ihr müßtet doch am besten wissen, das es ihm nicht leichter gemacht wird, wenn er ständig darüber Auskunft geben muss, obwohl er das gar nicht will...“

Damit drehte er sich um und lief ebenfalls die Strasse herunter.

„D-D-da-da-das war Seiichy Mokura...“ Ishelle war immer noch ganz baff.

„Ja und er war sauer....“ grumelte Megumi.
 

Kakeru sah ihm nach. „Das ist wohl wahr....“

„Nein! Moment wo will er denn hin? Er könnte wissen wo dieser Tempel ist!“ sagte Ishelle ganz aufgeregt, als sie sich wieder gefasst hatte. Gerade wollte sie ihm hinterher laufen als sie Kakeru zurück hielt.

„Nein Ishelle bleib hier. Sie werden schon wieder kommen. Er wird Takuto suchen...“ „Wieso ist Takuto so verschlossen? Er sieht Takeru zwar zum verwechseln ähnlich, aber er ist doch irgendwie anders...“ Stellte Ishelle bedrückt fest.

„...naja das stimmt nicht, nur wenn wir auf Vater zu sprechen kommen, ist er so. Ishelle er hat gesehen wie Kikio ihn ermordete und dann noch sagte sie habe ihn geliebt. Bitte, würde sie das vollkommen unberührt lassen? Noch dazu hat Kikio mich und Kakeru elf Jahre lang belogen. Ich weiß selbst erst seit ein paar Wochen was eigentlich passiert ist. Vor ein paar Wochen war ich noch fest der Meinung das Kakeru mein richtiger Vater ist...“

Megumi war aufgebracht.

„Entschuldige bitte Megumi. Du hast ja Recht, das war wirklich dumm von mir. Ich hätte ihn nicht fragen dürfen...“

In dem Moment klingelte Ishelle´s Handy. Sie ging ran und legte schweigend wieder auf. Dann fiel sie auf den Stuhl und wurde bleich. Kakeru sah sie besorgt an.

„Ist alles in Ordnung?“

„Das war das Krankenhaus....“

„Ist dein Mann....“

„Nein, er ist aus dem Koma erwacht, aber wir sollen ins Krankenhaus kommen. Er wird...er wird die Nacht nicht überleben...wir sollen zu ihm kommen....“

Kakeru und Megumi sahen sie betroffen an.

„Das tut mir Leid. Danke Ishelle du hast uns sehr geholfen...“

„Nein...es...es...braucht euch nicht Leid tun....ich wußte es ja....ich wußte, das er kaum Überlebendschancen hat...Ich werd Ryan holen..Er soll ihm Hallo sagen...“
 

Kakeru und Megumi sahen ihr nach. Sie war sehr gefasst und sehr stark. Dann kam Shila zu ihnen.

„Ist mit ihr alles in Ordnung? Sie sah so blass aus...“

„Das Krankenhaus hat gerade angerufen. Ihr Mann ist zwar aus dem Koma erwacht, aber er wird die Nacht nicht überleben...sie sollen zu ihm kommen...“

„Oh Gott die Arme...das ist sicher schwer für sie...“

Megumi nickte. „Und habt ihr irgendetwas erfahren?“

„Ja. Doch wir sollten auf Takuto und Seiichy warten.“ wandte Kakeru ein.

„Wo sind die beiden schon wieder? Seiichy und Takuto sind aber ziemlich oft allein fort.“ Stellte Shila etwas säuerlich fest.

„Läuft da was?“ Megumi sah sie überrascht an. Sie hatte auf den Weg hierher schon das Gefühl das sie eifersüchtig wäre, aber jetzt wußte sie es sicher. Kakeru sah das sich Spannung auftat und ging in das Lokal um etwas zu bestellen.

„Ich bin gleich zurück ihr beiden.“

„Shila bitte. Du hast keinen Grund eifersüchtig zu sein. Takuto ist vor etwa 20 Minuten die Strasse runter gegangen und verschwunden. Seiichy versucht nur ihn zu finden. Es ist nicht einfach für ihn so leichtfertig Auskunft über Vaters Tod zu geben. Bitte, das mußt du verstehen. Ich komm nicht an ihn ran, ich hoffe aber das es Seiichy schafft, es ist schwer Takuto diese Bürde abzunehmen. Ich schaff es einfach nicht...“

Megumi wirkte bedrückt und traurig über diese Tatsache. Shila sah sie an, nun bekam ein schlechtes Gewissen. Sie wußte wie sehr sie Takuto liebte und sie konnte sich nur zu Gut vorstellen, wie schwer und hart es für sie sein mußte, nicht an ihn heranzukommen.

„Tut mir Leid Megumi. Du hast ja Recht. So was blödes aber auch...“

Schweigend saßen die Beiden an dem Tisch und warteten auf Kakeru.
 

Seiichy hingegen lief noch immer ohne Ergebnis die Strasse hinab, doch Takuto war nirgends zu sehen. [Verdammt wo steckt er nur? Takuto wo steckst du bloß?] Er machte sich Sorgen um ihn.
 

Takuto war geradewegs in einen Park gelaufen, dort war es ruhig und friedlich. In dessen Mitte war ein See und er sah auf ihn hinab. [Was soll das? Was mach ich hier eigentlich? Wieso habe ich eigentlich überhaupt jemanden von Vaters Tod erzählt? Verdammt wieso machen es mir alle so unheimlich schwer?]
 

Noch immer lief Seiichy die Strasse hinunter als er auf einmal eine aufgeregte Unterhaltung von zwei Mädchen mit bekam.

„Ich sag es dir doch. Es war Takuto-kun, ganz sicher.“

„Ich hab ihn auch gesehen. Wieso bist du so aufgeregt?“ Seiichy erkannte seine Chance und kam auf die Mädchen zu.

„Oh Mein Gott Seiichy-Kun!!“ Rief das eine Mädchen ganz aufgeregt, während das andere der Ohnmacht nahe war.

„Hi Mädels! Wie geht´s?“

Die beiden Mädchen waren zunächst sprachlos.

„Seiichy-kun..k-kö-könntest du uns eine Autogramm geben. Bitte...“

„Aber klar...“ Seiichy signierte wie gewünscht ihre Taschen. Dann fing das Mädchen an zu strahlen.

„Heute muß unser Glückstag sein! Erst Takuto-kun und nun Seiichy-kun...“ Seiichy widderte seine Chance.

„Ach Takuto Kanjo ist auch hier?“

„Ja...er ist vorhin in den Park da gegangen. Sag kenn ihr euch Seiichy - kun?“

„Ja so ungefähr. Sorry Mädels ich muß weiter...“

Berechtigter Zweifel - Kapitel 59

Berechtiger Zweifel?
 

Damit verabschiedete sich Seiichy und lief in Richtung Park. Nach ein paar Minuten hatte er Takuto gefunden. Er hoffte das die Mädchen ihm nicht gefolgt waren. Es mußte ja nicht an die große Glocke gehangen werden, das sie sich sehr gut kannten und das Seiichy eigentlich ein ganz anderer war.
 

Er ging auf ihn zu und tippte ihn leicht an. Takuto erschrak, aber er beruhigte sich schnell wieder als er merkte das es Seiichy war. Er brauchte sich nicht mal umzudrehen um es zu wissen, Seiichy war ihm vertraut, auch seine Berührungen.

„Wieso geh ich eigentlich immer weg, wenn du ein paar Minuten später sowieso auftauchst?“ fragte er leise. Anhand seiner Stimme wußte Seiichy, das er sehr am zweifeln war, ob er das alles eigentlich wollte.

„Na hör mal. Irgendjemand muß doch auf dich aufpassen. Megumi läßt du ja keine Chance an dich heran zu kommen -...- Taku, sieh mich an wenn ich mit dir Rede...“ Takuto drehte sich um. Seiichy erschrak, seine Augen waren traurig und irgendwie voller Zweifel. Er nahm ihm und zog ihn zu einem Baum, wo er ihn auf das weiche Gras drückte und sich zu ihm setzte.

„Hör mal Taku, das ist aber nicht fair. Du weißt wie sehr Megumi an dir hängt. Wieso gibst du ihr nicht auch die Chance an dich ran zu kommen. Ihr geht es auch nicht besser als dir...“

„Seiichy was mach ich hier eigentlich? Wieso tu ich mir das alles an...für was denn eigentlich...was will ich denn beweisen...das ich am Ende auch nicht besser als Kikio bin?“

Takuto vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

„..ich kann das nicht mehr....“ murmelte er.

Seiichy sah ihn mitfühlend an. Er war seit langen einmal wieder in einem Tiefpunkt aus dem er nur schwer herauskam und ohne Seiichy´s Hilfe, drohte er noch tiefer hinein zu stürzen. Was half ihm das entspanntere Verhältnis zu seiner Schwester, wenn ihn die Vergangenheit nach und nach auffraß?

Auch Takeru´s Erscheinen spielte eine schwerwiegende Rolle. Er bewirkte das die Wunden, die auf seiner Seele ruhten, noch weiter einbrachen.

„Takuto komm laß uns laufen!“ Takuto sah ihn verwundert an.

„Laufen? Aber wohin denn? Und wieso?“

„In ein paar Wochen geht die Meisterschaft los und du hast die letzten Tage nicht trainiert. Außerdem glaube ich, das Laufen hilft dir beim Nachdenken. Los komm steh auf, wir laufen durch den Park.“

„Und du bist der Meinung du kannst mithalten?“

„Nein aber ich kann es versuchen.“

Seiichy stand auf und reichte Takuto die Hand. Dieser ergriff sie und stand nun ebenfalls.
 

Die beiden Mädchen die Seiichy vorher getroffen hatte waren ihm nachgelaufen und wurden Zeugen dieser Szene.

„Und die wollen sich nur so kennen? Seltsam sie kommen mir vor wie gute alte Freunde. Was machen die da?“

„Keine Ahnung komm gehen wir mal hin.“ Aber die Mädchen kamen nicht bei den beiden an. Denn Takuto war losgelaufen und Seiichy folgte ihm.

„Was machen sie jetzt?!?“

„Siehst du doch laufen! Wah, was macht denn Takuto-kun mit dem T-Shirt?!“

Seiichy lief neben ihm und wunderte sich wieso er so langsam war. Plötzlich blieb Takuto stehen, zog sich das T-Shirt aus und steckte es in seinen Hosenbund. Der Wind warf ihn zu weit zurück und er wollte schnell laufen. Die Mädchen schmelzten bei diesem Anblick nahezu dahin. Und Seiichy stieg die Röte ins Gesicht.

„Ta-taku, w-was machst du da?“

„Ich kann nicht richtig Laufen. Der Wind verfängt sich im T-Shirt und wirft mich zurück.“ Dann lief er weiter und er war schnell sehr schnell. Seiichy hatte Mühe mit ihm mit zu halten aber er verlor ihn nicht aus den Augen.

Die Mädchen saßen noch immer verträumt unter den Baum und sahen ihnen nach.

„Und was machen wir jetzt?“ fragte die eine.

„Lass uns hier warten, sie laufen bestimmt um den Park und kommen wieder hier her.“

Seiichy lief hinter ihm her. Was für ein Anblick. Takuto lief vor ihm, ohne T-Shirt. Er sah umwerfend aus und das rötliche Licht der untergehenden Sonne Perfektionierte das Bild nahe zu.
 

Nach einer Weile blieb Takuto stehen. Er genoß den Wind im Gesicht wenn er lief und Seiichy hatte Recht, es half ihm wirklich den Kopf klar zu kriegen. Unter einem alten Baum mit tiefhängenden Ästen blieb er stehen. Seiichy kam hinter ihm her und mußte sich erstmal setzen bevor er irgendwas sagen konnte.

Takuto hingegen schien das alles nicht zu stören. Er atmete ruhig und sein Herz schien normal zu schlagen, da Seiichy keine Bewegung unter seiner Sonnengebräunten Haut ausmachen konnte. Takuto setzte sich zu ihm.

„Danke Seiichy...“ sagte er.

Dieser sah ihn verlegen an, erwiderte jedoch nichts außer einem Lächeln.

„Ich weiß das ich mich Megumi gegenüber nicht fair verhalten habe, aber es ist schwer das alles so zu akzeptieren...“ Seiichy sah ihn fragend an.

„Was wird wohl passieren wenn wir Kikio nicht rechtzeitig finden...Geht das dann alles wieder von vorn los...?“

Seiichy sah ihn an. „Aber das ist doch gar nicht wahr. Nichts wird von vorn beginnen, denn du bist nicht allein. Du warst nie wirklich allein, aber du warst verschlossen. Bist es noch, Megumi gegenüber. Du willst sie Schützen...Verbirgst du deshalb dein wahres Gesicht vor ihr? Weil du dann zu schwach sein könntest?“ Takuto sah ihn erschrocken an. „...ich weiß es nicht...“ Wieder vergrub er sein Gesicht in den Händen. Seiichy kam näher zu ihm und umarmte ihn.

„Soll ich dir etwas sagen? Schwach ist der, der aufgibt. Ich war schwach weil ich mich hinter einer Maske versteckt hielt. Aber du...du wirst nicht schwächer wenn du deine Gefühle offen zeigst. Du wirst stärker, deswegen lieben dich so viele, deswegen mögen sie dich alle und deswegen respektiert man dich. Ganz egal wo du bist. Das solltest du nie vergessen Takuto...“
 

Seiichy hielt ihn noch immer fest, erst jetzt fiel ihm auf, das Takuto sein T-Shirt noch immer nicht trug und sofort schoß ihm wieder die Röte ins Gesicht. Er hatte weiche, warme Haut. Sie fühlte sich sehr geschmeidig an. Seiichy wagte nicht auf zu blicken, denn er wollte ihm nicht noch mehr zumuten, als er heute ohne hin schon erfahren mußte.

„Sollen wir zurückgehen?“ fragte er stattdessen noch immer nicht zu ihm aufblickend.

Doch Takuto reagierte zunächst nicht. Seiichy sah ihn an, noch immer war sein Gesicht in seinen Händen vergraben. Diese nahm er vorsichtig weg und hob Takuto´s Kinn.

Er sah ihn an, doch Takuto wich seinem Blick aus. Es waren diese Blauen Augen die ihn immer wieder gefangen nahmen.

„Seiichy würdest du bitte....deine Hand da weg nehmen??!“ Seiichy sah ihn verdutzt an. Erst jetzt bemerkte er das seine Hand auf Takutos Bein ruhte, beinahe schon an dem Reißverschluß seiner Jeans. Erschrocken und Glutrot wich er zurück. Takuto sah ihn an. Er war verlegen ohne Frage.

So hatte er ihn noch nie gesehen und irgendwie mußte er plötzlich lachen. Seiichy sah ihn noch immer perplex in die Augen und fand keine Worte. Takuto kroch auf ihn zu und sah ihn amüsiert an.

„Seiichy du bist ja ganz rot....“ Er kniete vor ihm auf allen vieren und sah ihn amüsiert an.

Das Lachen verwandelte sich in sein wunderschönes Lächeln und schon war Seiichy nicht mehr Herr seiner Sinne. Er saß da, streckte beide Arme nach ihm aus, packte ihn an die Handgelenke und zog ihn zu sich. Takuto fiel vielmehr in Seiichy´s Schoß, doch bevor er irgendetwas erwidern konnte spürte er Seiichys Lippen auf seinen.
 

Seiichy hielt ihm noch immer an den Handgelenken, während Takuto versuchte sich aufzurichten. Was ihm auch gelang, nun kniete er in Seiichy´s Schoß unfähig irgendetwas zu tun. Nachdem Seiichy in „frei“ ließ umarmte er ihn.

„Entschuldige Takuto, das wollte ich nicht...“

Nun war es Takuto der vor Schreck nichts mehr sagen konnte. Wieso ließ es sowas immer zu? Sein erschrockener Blick verwandelte sich wieder in einen sanften Blick und er umarmte Seiichy ebenfalls. Diesem wurde heiß und kalt und er mußte alle Register der Selbstbeherrschung ziehen um ihn nicht noch mehr anzu tun.

„Seiichy, lass mich los...bitte...“ Er tat es und Takuto sah ihn mit glühendem Gesicht an. „Lass uns zurück gehen...sie warten sicher schon auf uns...“
 

Takuto wich seinem Blick erneut aus, aber diesmal nicht weil er fürchtetet sich zu verraten, sondern weil er fürchtete, Seiichy könnte ihm ansehen das er bemerkte wie er versuchte nicht die Fassung zu verlieren.
 

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LG きお

Näher am Ziel - Kapitel 60

Näher am Ziel
 

Takuto stand auf und zog sich das T-Shirt wieder über. Inzwischen war eine kalte Brise aufgekommen und der Weg zurück ins Café war noch lang. Die beiden Mädchen warteten noch immer an dem Baum an dem sie zuerst waren, aber bald gaben sie es auf. Sie nahmen an die beiden hatten die anderen Ein- und Ausgang des Parks benutzt.
 

Takuto lief noch immer verlegen neben Seiichy her, auch dieser wagte nichts zu sagen. Nach einer dreiviertel Stunde waren sie endlich wieder am Café angekommen.

„Ah da seit ihr ja. Seiichy wir brauchen deine Hilfe.“ Offenbarte Kakeru bei ihrer Ankunft.

„So um was geht es denn?“

„Ishelle erzählte uns, hier in der Nähe gäbe es einen Tempel der vor längerer Zeit den Mokura´s gehörte. Sie konnte uns nicht sagen wo dieser Tempel sich befindet, aber Sie sagte das Kikio noch einmal dort hin wollte. Takeru hatte ihr da den Antrag gemacht. Ich wollte dich fragen ob du weißt wo dieser Tempel ist.“

„Nein das weiß ich nicht. Tut mir Leid, aber heute ist es wohl besser, wenn wir nicht mehr dort hin gingen. Es wird schon dunkel und im Dunkeln ist er noch schwerer zu finden. Mein Vater hatte eine Vorliebe für mystische Orte und Geheime Gänge. Gehen wir ins Hotel und beginnen wir morgen mit der Suche...“

Seiichy war heut nicht mehr in der Lage etwas zu tun, die letzen Stunden waren einfach zu viel für ihn und es stimmte ja, es wurde wirklich schon dunkel und es würde nichts bringen den Tempel im Dunkeln zu suchen.

„Da gebe ich dir Recht. Kommt gehen wir zurück...“

Als sie auf ihre Zimmer gingen verschwanden die Mädchen sofort in Megumi´s Zimmer und Kakeru ebenfalls.

Nur Takuto und Seiichy standen noch auf den Gang.

Seiichy wollte Takuto noch so viel sagen aber er traute sich nicht ihn in sein Zimmer zu beten, weil er fürchtete es würde wieder so brenzlig wie im Park werden, und Takuto traute sich nicht zu fragen, weil er nicht wußte was er von der Situation im Park halten sollte.

Ihm war es nicht unangenehm keines wegs, aber er war sich einfach noch nicht sicher genug ob er Seiichy wirklich vertrauen konnte.

So standen sie nun Rat-und Wortlos auf den Gang und wußten nicht weiter.

„Du Seiichy, hast du denn eine Ahnung wo sich der Tempel befinden könnte?“ fragte Takuto nun doch vorsichtig.

„Ja so in etwa kann ich mir das schon denken, aber es ist dumm in der Dunkelheit gehen zu wollen. Somal...“

Takuto deutete ihm an er solle nicht weiter sprechen, denn er ahnte was er sagen wollte. Er ging auf ihn zu und schob ihn in sein Zimmer, dann machte er die Tür hinter sich zu. „Draußen waren zu viele Leute, ich dachte du wolltest dein Privatleben für dich behalten.“ Seiichy schrack zusammen. Ja stimmt er wollte gerade darauf los plaudern.

„ Also was ist somal...?“

„Somal ich nicht sicher weiß, ob es diesen Tempel überhaupt noch gibt und ich mich überhaupt nicht auskenne...“

„Das stimmt doch gar nicht, das wolltest du nicht sagen.“

Takuto sah ihn grinsend an. Seiichy wich seinem Blick aus. Das gab es doch nicht, kannte er ihn denn wirklich schon so gut?

„Was hast du Seiichy? Es war leicht zu sehen das du was anderes sagen wolltest. Man sieht es an den Augen. Wenn man nach links oben sieht dann sucht man eine Antwort, aber wenn man einem direkt ins Gesicht sieht dann ist es die Wahrheit...“

Seiichy sah ihn verblüfft an.

„Ach so funktioniert das. Bei jedem?“

„Ja so ziemlich. Also was wolltest du wirklich sagen?“

„...ich habe kein Gutes Gefühl bei der Sache...“ T

akuto sah ihn stutzend an.

„..Was meinst du? Wegen Kikio?“

Seiichy sah ihn an.

„...auch mit ja...“

[Auch mit? Was sollte das? Was meinte er denn wirklich? Doch nicht etwa....] Takuto spürte wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. [Doch nicht etwa wegen mir??]

„Auch mit?“ fragte er nun eher überflüssig, aber er hoffte damit seine Verlegenheit etwas herunter spielen zu können.

Seiichy fühlte sich ertappt und wich Takutos Blick unbemerkt aus.

„Was macht euch eigentlich so sicher das sie sich hier aufhält Takuto?“ Fragte er stattdessen.

„Das kann ich dir auch nicht sagen. Vielleicht weil wir alle hoffen sie hier zu finden...“

Seiichy seufzte leise. Er hatte zwar nichts dagegen das sie hier zusammen waren, aber dieses Zusammensein hatte er sich doch ein wenig anders vorgestellt und ganz sicher nicht unter dieses Umständen.

„Seiichy, ich werde jetzt erstmal in mein Zimmer zurück gehen, ich glaube vorhin ist jemand rein gegangen. Bis später.“

Takutos Worte rissen ihn aus seinen Gedanken.

„Ja ist gut. Wenn euch noch was einfällt, lasst es mich wissen...“
 

Damit verließ Takuto sein Zimmer um gleich in der angrenzenden Tür zu verschwinden. Und tatsächlich, er hatte sich nicht verhört. Megumi saß auf seinem Bett und sah ihn an. Takuto schrack zwar ein wenig zusammen, aber er fing sich sehr schnell wieder.

„Meg? Was ist denn? Du siehst so nachdenklich aus...“ stellte er fest.

„Taku...ich wollte dich fragen, was ihr heut so im Laufe des Tages noch herausgefunden habt. Ich meine ihr wart ziemlich lang unterwegs und außerdem...“ sie biss sich auf die Lippen. Takuto konnte schon ahnen was sie auf den Herzen hatte, aber dennoch fragte er nach.

„Und außerdem? Megumi, machst du dir Gedanken über etwas das du gar nicht verstehen mußt? Ich meine deswegen bist du doch nicht hier. Ich bin mir fast sicher das Kakeru euch schon alles erzählt hat...“

Ihr Blick sank auf den Boden, Takuto hatte Recht, sie führte etwas anderes hierher.
 

Seiichy der im Nachbarzimmer war, wurde stutzig. Er konnte sich schon bald denken was in Megumis Kopf vorgehen mußte.

„Ja, Onkel Kakeru hat uns tatsächlich schon alles erzählt, ich bin wegen was anderem hier Taku...“

„Na komm...“

Takuto reichte Megumi die Hand und zog sie auf die Beine. Anschließend verließen sie das Hotel und gingen der Abendsonne, die schon beinahe hinter dem Horizont verschwunden war, entgegen.
 

Megumi verstand diese Geste nicht so Recht, aber sie war froh das sie nach draußen gegangen waren, so konnte sie sicher sein das sie niemand unterbrechen würde.

„Wieso gehen wir spazieren Taku?“

Takuto sah sie an.

„Als ich in Seiichy´s Zimmer war, habe ich gehört wie jemand in meines gegangen ist. Ich wußte zwar das es einer von euch gewesen war, aber wenn ich schon das höre, bin ich mir ziemlich sicher, das man auch jedes einzelne Wort im Nachbarzimmer hören kann.

Ich wollte nicht das die anderen etwas mitbekommen, weil ich der Meinung bin das es keinen etwas angeht, was du auf den Herzen hast, wenn du schon allein zu mir kommst...“ Megumi sah ihn an. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Sie war wohl so in Gedanken versunken das sie nicht einmal wahrnahm, das auch sie Stimmen im Nachbarzimmer gehört hatte. Takuto sah sie an.

„Also was hast du auf den Herzen Meg?“
 

Versprich es mir
 

Eine Weile schwieg sie sich noch aus, aber dann schien sie endlich die Worte gefunden zu haben die ihre Lage wohl am besten erklärten.

„Ich habe das Gefühl, das ich das hier, alles gar nicht erleben sollte...und...ich habe das Gefühl das du...mir immer weiter entgleitest Taku...“

Die restlichen Worte Schluckte sie herunter, denn Takuto war ruckartig stehen geblieben. Er sah sie ein bisschen Fassungslos an.

„Wie...Wie meinst du das?“

„Es ist schwer zu erklären Taku...Weißt du, seit ich das Gefühl habe, das du Seiichy durch dein Schweigen schützt, ist es so, als würdest du wieder eine Mauer um dich errichten, aber nicht zu deinem Schutz sondern für Seiichy´s Schutz, weil du denkst einmal zuviel zu erzählen...aber...“sie stockte und spürte wie ihre Augen zu brennen begannen.

„...aber dadurch entfernst du dich immer weiter von uns und vor allem von mir...das ist nicht fair Taku...das ist absolut nicht fair...“

Ihre letzten Worten waren eher ein Flüstern.

Takuto sah sie betroffen an, das wollte er nicht erreichen, als er Seiichy sein Wort gab keinen Ton über seine Vergangenheit zu verlieren.

„Es...es tut mir Leid...“ sagte er betroffen.

„...ich weiß, das du Seiichy damals versprochen hast nichts zu sagen...“ sagte Megumi leise. „...ich habe nicht gefragt, aber wenn ich vorher geahnt hätte, das die Barriere zwischen dir und mir dadurch wieder größer zu werden beginnt...ich hätte dir keine Minute Ruhe gelassen...“

Es war kein Vorwurf in ihrer Stimme zu hören, aber deutlich die eigene Wut über sich selbst. Sie wollte sich gerade umdrehen und weiterlaufen als Takuto ihre Hand packte und sie behutsam zu sich zog.

„Das wollte ich nicht Meg...“

Megumi wollte sich aus seinem Griff befreien, aber im selben Moment klammerte sie sich stattdessen an ihn.

„Ich werde dir etwas erzählen Meg, über Seiichy, aber...aber du mußt mir eines versprechen. Bitte sag es ihm nicht...“

Megumi sah nun überrascht auf. Takuto hatte den Blick gesenkt und wirkte ein wenig unsicher.

„Komm, gehen wir noch ein Stück die Strasse entlang. Vorne ist ein Park, dort sind wir ungestört...“

Megumi ließ ihn los und sie gingen in den Park. Er war wirklich wunderschön. Takuto steuerte einen Baum an der etwas weiter im Park stand und gut versteckt war. Sie setzten sich und Takuto seufzte leicht.

Megumi sah ihn noch immer etwas verwirrt an.

„Warum möchtest du das unbedingt tun Taku? Ich weiß doch, das es mich im Grunde nichts angeht, was Seiichy alles hinter sich hat...ich habe doch eigentlich gar kein Recht es zu erfahren...sonst hätte er es doch nicht solang verborgen...“

„Weil ich selbst gemerkt habe, das ich mich distanziere Meg, darum...“ Sie nickte stumm. Takuto holte nochmal Luft, dann setzte er an.

„Weißt du das Seiichys Familie sehr wohlhabend und angesehen war Meg?“

Sie schüttelte Wortlos den Kopf. Takuto seufzte.

„Also gut. Sein Vater erkämpfte viele Titel in verschiedensten Kampftechniken. Obwohl Seiichy´s Bruder Sosuke auch ein paar Kampfsportarten beherrschte, sollte Seiichy diese Titel weiterführen, aber er hatte andere Pläne. Damit handelte er sich nicht nur die Missgunst seines Vaters ein, sondern auch einen ewigen Streit mit Sosuke...“

Er machte eine Pause.

„A-Aber kann er denn nicht mit seinem Vater reden? Ich meine er muß doch wissen wie erfolgreich er ist....“

Takuto schüttelte den Kopf.

„Nein, sein Vater ist vor 5 Jahren gestorben und Sosuke übernahm sein Amt. Weißt du, Sosuke, Kioko und Seiichy haben verschiedenen Mütter -...- aber sie sind alle auf mysteriöse Weise verschwunden. Innerhalb wurde gemunkelt es gäbe noch ein Kind, aber dafür fehlten bisher Beweise. Inzwischen weiß Seiichy das seine Mutter, Leilia, die Mütter von Sosuke und Kioko, Hikari und Kuoro, tot sind. Leilia starb wohl an den Folgen eines Sturzes, einen den sie selbst verschuldet, der andere wurde von seinem Vater verschuldet. Er fand nur noch ein paar Knochen, und eine Brosche...

Dieses Brosche war ein Geburtstagsgeschenk an sie...Sein Vater sagte es ihm als er im sterben lag und lachte noch hämisch dazu...er brachte Kioko nach Hause und ging zusammen mit Sosuke zurück...“

Megumi war bleich geworden, allein die Vorstellung einen Knochenhaufen im Wald zu finden reichte aus um ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken zu jagen.

„Mein Gott...und er behauptet es war kein Zuckerschlecken, obwohl das maßlos untertrieben ist...“ stammelte sie. Nun sah sie Takuto fragend an.

„...als ihr wieder kamt, vor 3 Tagen da habe ich mich einen Moment mit Seiichy vor der Tür unterhalten. Ich wollte ihm danken, weil er dich wieder zurück gebracht hatte, da hat er mir das gesagt...“ Takuto nickte.

„Ich verstehe...der vierte ist inzwischen auch aufgetaucht Meg. Ich habe Seiichy noch niemals so bleich und erschrocken erlebt...“

Megumi sah ihn fragend an. „Was ist denn passiert.“

„Nimm einen Spiegel und stell ihn davor, dann dürftest du den selben Effekt erzielen...“ Nun war sie verwirrt. Was sollte denn das wieder bedeuten.

„Also ehrlich, Taku, du hast vielleicht ein paar verrückte Ideen...“

„Seiichy hat noch einen Zwillingsbruder, sein Name ist Sanjo...“ fügte er flüsternd hinzu.

Megumi sah ihn mit offenen Mund an.

„Ei-Einen....einen was????“ fragte sie Fassungslos.

Takuto sprach nicht weiter. Mehr wollte er ihr nicht sagen, nichts von seinem Zusammenbruch, nichts von seiner Abmachung mit Sanjo und Sosuke und nichts von den seltsamen Ereignissen als sie Kioko gesucht hatten. Nichts davon, was es für seine Familie bedeutet hätte, wenn plötzlich Zwillinge in die Erbfolge traten. Nein sie wußte nun genug und mehr sollte sie auch nicht von ihm erfahren.

„Mehr kann ich dir wirklich nicht erzählen Meg -...- Ich hoffe du bist mir deswegen nicht böse. Bitte sag es keinem. Auch nicht Shila, mach noch nicht mal Anmerkungen in diese Richtung. Kein Sterbenswort. Wenn Seiichy es irgendwann von selbst erzählt, dann kannst du diesen Schwur vergessen, aber das wird er nicht, also versprich mir nichts darüber zu erwähnen.“

„Ich verspreche es Taku, ich werde vergessen was du mir eben erzählt hast, das verspreche ich dir.“

Takuto sah sie an, aber er wußte das sie ihm die Wahrheit sagte und schon dabei war es wieder zu vergessen. Nach einer Weile gingen sie zurück.
 

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THX für´s lesen ^^
 

Als kleines Dankeschön ans Kommi´s schrieben ^^:

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Eine deutliche Warnung - Kapitel 61

Eine deutliche Warnung
 

Seiichy trat nervös auf und ab, er wußte das Megumi unheimlich stur sein konnte, er hatte es schließlich selbst erlebt, aber er machte sich Sorgen. Er wollte sich nicht zwischen die Geschwister drängen, aber er wußte das er es getan hatte. [Hoffentlich gelang es Takuto sie wieder zu beruhigen. Wir können keinen Streit gebrauchen, wir müssen Kikio finden und zwar schnell, ich fürchte sie könnte sich wirklich etwas antun....Wenn ich doch nur wüßte wo dieser verflixte Tempel war...ziemlich tief im Wald glaub ich...]
 

Nach einiger Zeit waren Takuto und Megumi wieder im Hotel, sie unterhielten sich normal und Seiichy atmete erleichtert auf. Dann hörte er wie die Türen ins Schloß fielen. Sie waren also jeder in sein Zimmer gegangen.

Beruhigt legte er sich hin und dachte nocheinmal darüber nach, wie sie am besten zu den Tempel kommen würden, und was heute vorgefallen war.
 

Auch Takutos Gedanken wanderten in den heutigen Tag zurück, bis er schließlich zu dem Schluß kam sowieso nicht schlafen zu können, stand er wieder auf und ging hinaus auf den Flur, im selben Moment öffnete sich auch die Tür zu Seiichy´s Zimmer, diesem war es ganz offensichtlich auch nicht anders ergangen und so sahen sie sich eine Weile überrascht an. „Nanu?“ entfuhr es Seiichy. „Wo willst du hin?“

„Laufen..“ antwortet Takuto, „..und du?“

„Nach draußen....“ war die ebenso kurze Antwort von Seiichy.

„Wollen wir zusammen...“ stockte Takuto mitten im Satz und wurde Rot. Seiichy nickte. Sie gingen nach unten.
 

Nach einer Weile fragte er Takuto.

„Was war denn mit Megumi?“

„Ach das übliche Seiichy...“ wich er seiner Frage aus. Seiichy hielt ihm am Arm fest und sah ihn in die Augen. Obwohl es dunkel war, lief ihm ein Schauer den Rücken herunter.

„Das übliche sieht aber ein wenig anders aus Taku. War sie böse? Auf mich?“ Seiichy sah zur Seite hinab. Aber Takuto schüttelte den Kopf.

„Nein, war sie nicht. Aber sie hat das Gefühl, das wir uns distanzieren...“

„Warum erzählst du ihr nicht ein bisschen von mir? Vielleicht kann sie es dann besser verstehen...“ schlug Seiichy in einem erleichterten Ton vor. Takuto sah ihn fragend an.

„Wie bitte?“

„Du hast mich schon verstanden, vielleicht kann sie dich dann auch besser verstehen...“ fügte er hinzu. Takuto atmete innerlich erleichtert auf. Sollte Megumi sich doch einmal versprechen, so würde Seiichy glauben das er ihr etwas erzählt hatte.

„Und was darf sie erfahren?“ fragte er nun vorsichtig.

„Erzähl ihr ruhig das was du glaubst, es hilft ihr leichter zu verstehen.“

Takuto nickte nur.
 

Dann liefen sie noch eine Weile draußen umher, bis sie schließlich vor einem Waldrand standen.

„Da müssen wir morgen hinein, wenn wir den Tempel finden wollen...“ meinte Seiichy „...allerdings weiß ich nicht, wo dieser Tempel ist Taku...also wird es wohl doch länger dauern...“ dann verstummte er.

„Du hast den Weg zur Scheune gefunden. Ich bin mir sicher das du auch dieses verflixten Tempel finden wirst Seiichy.“
 

Takuto war von seinen eigenen Worten mindestens genauso überrascht wie Seiichy, aber er versuchte es sich möglichst anmerken zu lassen.

„Ich würde deinen Optimismus gerne teilen, aber ich glaub das ist nicht so einfach. Was machen wir eigentlich wenn wir den Tempel und vielleicht auch Kikio gefunden haben?“ Takuto fuhr erschrocken zusammen, mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet, im Gegenteil, er hatte die letzten Tage damit verbracht die Frage nach dem „Was wenn“ irgendwie zu verdrängen.

„Ich weiß es nicht....ich hoffe das uns ein schlimmer Anblick erspart bleiben wird....“ murmelte Takuto beinahe flüsternd.

„Entschuldige bitte, das war nicht meine Absicht...“ Seiichy ahnte das er wieder einmal etwas sagte, das er sicher bald bereuen würde. Doch Takuto schüttelte den Kopf.

„Ist schon gut. Wir sollten schließlich mit allem rechnen...“ dann sah er wieder in den Wald hinein.
 

Es war dunkel, es war kühl und der Wald machte keinen einladenden Eindruck, er hoffte das sich das bei Tag nahm.

„Komm Taku, wir sollten zurück gehen und versuchen zu schlafen, wir haben morgen viel vor.“ Seiichy bewegte ihn langsam zum gehen.

Dann blieb Takuto plötzlich abrupt stehen und Seiichy sah in irritiert an.

„Was hast du?“

[Angst] dachte er aber er sagte „Ein mieses Gefühl....“

„Das kann ich verstehen, ich auch...“

Stumm liefen sie nebeneinander her, dann kamen sie wieder ins Hotel.

Sie gingen in ihre Zimmer. Und irgendwann schliefen sie ein. Takuto hatte wieder einen dieser seltsamen Träume, der ihn so real erschien, das er sich erst einmal fragte wo er sei. Als es ihm wieder ein fiel seufzt er leise.
 

Er hatte von einer alten Steinruine geträumt.

Sie lag weit abseits in einem Wald. Ein Schild warnte neugierige davor sie zu betreten. Sie war schon sehr alt und auch sehr beschädigt, dennoch ging er hinein. Dann wurde auf einmal alles schwarz und es dauerte eine Weile bis er wieder sehen konnte. Er befand sich in einer Art Saal. Aber das seltsamste war, er war außerhalb des Gebäudes das er soeben betreten hatte. Megumi und die anderen standen unweit von ihm und sahen mit ängstlichen Blicke in die Höhe. Als er sich umwandte sah er auf dem Dach des Tempels einen Schatten, aber es war nicht möglich Einzelheiten zu erkennen, dann war er aufgewacht.
 

Takuto sah auf die Uhr, es war gerade sieben Uhr morgens. Aber er vernahm in den Nachbarzimmern ebenfalls einen Laut, Seiichy und Megumi waren also auch schon wach. Er ging ins Zimmereigene Bad, duschte sich und zog sich an. Dann trat er an die Tür und wollte sie gerade öffnen als es klopfte. Als er sie öffnete sah er Megumi.

„Morgen Meg. Ist alles in Ordnung?“ Megumi nickte.

„Morgen Taku, ich hab gehört das du schon wach bist und da dachte ich ich komm kurz her...“

Megumi schien mit ihren Gedanken wo ander zu sein, auf jeden Fall war das nicht der Grund weshalb sie zu ihm ins Zimmer kam.

Takuto legte Sanft den Arm um sie und bewegte sie in Richtung Treppe. Megumi leistete keinen Widerstand und so waren sie bald in der Halle des Hotels.

Wie nicht anders zu erwarten, war noch keine Menschenseele wach, und sie waren allein. Takuto schob sie sanft in eine der hinteren Ecken und drückte sie auf einen Stuhl. Dann sah er sie mit einem fragenden und doch sogleich wissenden Blick an und wartete bis sie etwas sagte.

Megumi bemerkte es und sah auf.

„Ich hatte einen seltsamen Traum und wollte dich fragen was du meinst...“

Takuto nickte.

„Ich war in einem Tempel, als alles schwarz wurde. Nach einer Weile war ich in einer Halle und habe euch nach oben blicken sehen. Als ich mich umdrehte habe ich da oben einen Schatten gesehen, danach bin ich aufgewacht...“

Takuto schwieg, doch dann sagte er.

„Ja, ich habe das selbe geträumt, aber ich weiß auch nicht was das bedeuten soll. Vielleicht ist es eine Art Warnung Meg. Wer weiß was wir heute in diesem Wald alles finden werden, bis wir dieses ominösen Tempel, von dem Kakeru und Ishelle erzählten, gefunden haben. Seiichy ist sich nicht mal sicher ob er ihn überhaupt finden wird...“

Megumi sah ihn überrascht an.

„Und das nimmst du so leicht? Ich weiß nicht mich beunruhigt dieser seltsame Traum.“ Takuto versuchte ihr zu erklären weshalb es ihm nicht viel ausmachte.

„Weißt du Meg, ich habe im Traum selbst keine Gefahr bemerkt und ich habe mich auch nicht unwohl gefühlt. Allerdings habe ich bei der ganzen Sache auf den Hinblick des heutigen Tages kein Gutes Gefühl. Ich weiß nicht was es ist, aber ich weiß, das allein dieses Gefühl mich beunruhigt und deswegen denke ich, das der Traum vielleicht doch ein Hinweis oder eine Warnung sein sollte...“

Takuto verstummte und sah seine Schwester an. Er wollte wissen ob er der einzige war, der dieses ungute Gefühl hatte, oder ob es den anderen durchaus ähnlich ging.

„Was sagt Seiichy dazu? Shila hat ebenfalls ein ungutes Gefühl und Onkel Kakeru schweigt sich seit gestern abend aus...“ Takuto sah sie an.

„Er hatte von Anfang an ein mieses Gefühl bei der Sache...“

„Sag mal Taku, wieso tun wir das? Ich meine wieso hören wir nicht auf unsere innere Stimme und gehen diesem unguten Gefühl auch noch entgegen?“

„Ich würde dir gerne eine Antwort geben, aber das kann ich nicht weil ich es selbst nicht weiß...“
 

Seiichy hatte natürlich gehört das sie nach unten gegangen waren, aber er beschloß noch eine paar Minuten zu warten ehe er zu ihnen ging.

Als er in die Halle kam sah er sie in der hintersten Ecke sitzen. Er ging zu ihnen.

„Morgen ihr beiden.“ Megumi wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen als Seiichy sie ansprach.

„Morgen Seiichy...“ erwiderte sie schnell noch ehe er merkte, das sie ihn nicht ganz mitbekommen hatte. Takuto deutet auf einen freien Stuhl und Seiichy setzte sich zu ihnen.

„Und was denkst du? Wann sollten wir aufbrechen?“ durchbrach Takuto die Stille an Seiichy gewandt.

„Ich weiß nicht, bald würde ich sagen...“ Seiichy schwieg. Megumi musterte ihn, als er plötzlich aufsah und sie ihm direkt in die Augen blickte. Für einen Moment erschrak sie, das war das schönste Royalblau das sie jemals gesehen hatte, aber irgendetwas war anders als sonst. Als sie genauer hinsah wußte sie auch was es war, Sorge und Zweifel, etwas das sie bei Seiichy, zumindest vor ein paar Monaten, nicht zu finden geglaubt hätte.

„Worüber denkst du nach Seiichy?“ fragte sie vorsichtig.

„Ich glaube nicht das du das wissen möchtest...“ er wich ihrer Frage aus, aber fast im selben Moment ahnte er, das es wenig Erfolg haben würde.

„Was ist es Seiichy?“ fragte sie nocheinmal.

„Ich denke, wir sollten die ganze Sache entweder vergessen, oder schnell über die Bühne bringen. Ich habe gar kein gutes Gefühl dabei....“ beantwortete er ihre Frage nun doch. „Dann geht es dir nicht anders wie uns allen.“ antwortet sie.

„Oh doch das glaube ich schon. Ich mache mir keine Sorgen das wir den Tempel und deine Mutter vielleicht nicht finden, ich mache mir eher Sorgen um das Leben deines Bruders.“ erwiderte er schärfer als er wollte. Im selben Moment tat es ihm auch schon wieder Leid.

„Was..Was meinst du?“ fragte Megumi ihn nun doch ein wenig verunsichert.

Seiichy wich ihrem Blick aus, er sah auf den Boden und man konnte förmlich spüren wie angespannt er tatsächlich war. An seiner Stelle antwortete Takuto.

„Unter Umständen kann es passieren, das mich Kikio angreift, weil sie mich für Vater hält...“ sagte er sehr leise ohne sie dabei anzusehen. Megumi nahm erschrocken die Hände vor dem Mund.

„Aber...aber...aber warum denn?“ fragte sie nun mit deutlich ängstlicher Stimme.

„Wenn ihre Vergangenheit zu Gegenwart geworden ist, dann müssen wir mit dem schlimmsten rechnen. Euer Vater...“ Seiichy verstummte, sollte er weiter reden oder nicht? Dann sah er sie an. Er versuchte irgendetwas in ihren Augen zu erkennen das eine Antwort überflüssig machen würde, aber alles was er sah waren die selben blau/grünen Augen die auch Takuto hatte, nur waren diese nicht so unheimlich stark und klar. Nein diese waren ängstlich und traurig. Seiichy schauderte bei diesem Vergleich. Dann blickte Takuto auf und sah abwechselnd zu ihm und dann zu Seiichy.

Megumi wich ein wenig zurück als sie Takuto ansah. Seiichy wußte im selben Moment was der Grund war. Seine Augen waren entschlossen, stark und so klar wie Kristalle und wieder jagte es ihm einen Schauer über den Rücken. Sie gaben ihn die Sicherheit die er brauchte um seine Antwort weiter auszusprechen. Takuto hatte schon lange beschlossen diese ganze Sache zu bewältigen, auch, wenn er damit rechnen mußte, das er womöglich in Lebensgefahr geraten würde.

„Euer Vater sah Takuto damals ähnlich, wir müssen damit rechnen das es Kikio nicht mehr gelingt die Realität von der Vergangenheit zu trennen, sodass sie im Guten Glauben handelt Takuto bzw. Takeru ein weiteres mal zu töten, wenn er dann endlich wieder glücklich würde...“

Seiichy verstummte. Megumi´s Augen wurden weiter, jetzt waren sie eindeutig voller Angst und es gelang ihr nicht mehr diese zu unterdrücken.

„Wieso habt ihr uns das nicht schon vorher gesagt...“ keuchte sie leise.

„Weil ich mir denken konnte das du dagegen gewesen wärst Meg....“ Bei diesen Worten sah Takuto ihr fest in die Augen. Megumi konnte diesem Blick nicht standhalten. Sie stand auf und lief die Treppen nach oben. Seiichy wollte sie aufhalten, aber Takuto hielt ihn zurück.

„Nein nicht. Lass sie...“ sagte er und sah ihr nach.

„Sie wird zurück kommen, aber im Moment muß sie das erstmal verarbeiten. Das ist ein ganz schöner Schock für sie weißt du...“

Takuto sprach nicht weiter, statt dessen sah er Seiichy in die Augen. Dieser verstand und nickte.

„Wieso ist sie so verwirrt?“ fragte Seiichy schließlich. Er hatte bis jetzt geglaubt das die beiden Geschwister eine ähnliche Denkweise hatten, aber im Moment sah das ganz und gar nicht so aus. War sie doch so anders als Takuto? „

Wegen einen Traum, den wir, übrigens beide, hatten. Wir waren in einem Tempel, dann wurde für einen kurzen Moment alles schwarz und plötzlich fanden wir uns in einer Halle wieder, außerhalb des Tempels selbst. Ihr anderen standet draußen und habt nach oben gesehen. Als wir nach oben sahen, haben wir nur einen Schatten gesehen...“

„Ihr hattet ihn beide? Vielleicht war es ein Hinweis oder auch eine Warnung?“ überlegte Seiichy während er Takuto ansah. Dieser nickte.

„Ja das habe ich auch schon überlegt, was er letzendlich bedeutet, oder ob er überhaupt etwas bedeutet, das werden wir bald erfahren...“ bei diesen Worten wurde auch Takuto ein klein weinig unsicher.

„Komm, wir sollten die anderen holen, je schneller wie bei diesem Tempel ankommen, umso schneller haben wir die Sache hinter uns....“

Seiichy stand auf und reichte Takuto die Hand um ihn hochzuziehen. Zusammen gingen sie nach oben und holten die anderen.

Sie aßen noch eine Kleinigkeit und dann machten sie sich auf den Weg.
 

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Der Wald - Kapitel 62

Der Wald
 

Nach ein paar Minuten waren sie am Waldrand angekommen.

Sie waren gerade ein paar Schritte gegangen, als es hinter ihnen raschelte.

Megumi und Shila fuhren blitzschnell rum, auch die Männer blickten sich um. Als das rascheln deutlich lauter wurde und auf sie zukam gingen Shila und Megumi zu Seiichy und Takuto. Sie versteckten sich hinter ihnen. Obwohl es Tag war, war der Wald selbst sehr dämmrich und nicht wirklich hell. [Da kann ja sonstwas aus dem Gebüsch gekrochen kommen...] dachte Shila angestrengt.

Trotz der Angst die Shila hatte, nutzt sie die Gelegenheit, um zu sehen, wie es den anderen ging. Sie sah abwechselnd Megumi und Kakeru in die Augen. Megumi hatte genauso Angst wie sie und Kakeru war ziemlich nervös. Dann sah sie Seiichy in die Augen und staunte, sie waren entschlossen, konzentriert und vollkommen Ernst. [Der Mensch fürchtet sich wohl auch vor nichts.] dachte sie während ihr Blick zu Takuto wanderte, auch hier war sie überrascht. Sie hatte zumindest erwartet das eine Spur von Angst zu sehen war, aber Fehlanzeige, seine Augen waren genauso entschlossen und furchtlos während sie konzentriert in die Richtung sahen aus der das Rascheln kam.
 

Nach einer Weile sahen sich Takuto und Seiichy an und gingen auf die Büsche zu die unweit von ihnen standen. Als sie bei ihnen angekommen waren, nahm das Rascheln plötzlich Gestalt an. Megumi, Shila und Kakeru spannten sich merklich stärker an. Megumi war kurz davor zu schreiend davon zu laufen, aber sie tat es nicht, sie zwang sich ruhig zu bleiben.
 

Nach einer weiteren Minute der Anspannung sahen sie plötzlich wer das war. Es war Ishelle, sie war ihnen gefolgt. Die Geschichte mit Kikio hatte sie nicht zur Ruhe kommen lassen und so beschloss sie, ihnen nach zu gehen in der Hoffnung sie früher oder später zu finden. Sie hatte Glück, denn sie sah sie gerade im Wald verschwinden als sie kam.

„Hallo zusammen! Entschuldigt bitte ich wollte euch nicht erschrecken...aber ich hatte einfach keine Ruhe...“

Megumi und Shila atmeten hörbar auf. Auch Takuto und Seiichy merken wie die Anspannung langsam aus ihren Körpern wich.

„Hallo Ishelle.“ unterbrach Takuto das Schweigen.

„Hättest du uns nicht rufen können? Megumi war schon drauf und dran, wieder aus dem Wald zu rennen!“ Takuto mußte ein wenig schmunzeln, jeder wußte das es ein Versuch war die Lage zu entspannen, deswegen war ihm auch keiner Böse.

„Entschuldigt bitte, das wollte ich nicht...“ Ishelle war sichtlich bestürzt.

„Nein das macht nichts Ishelle. Es ist ja nichts passiert, wenn du möchtest kannst du mit uns kommen.“ Kakeru war inzwischen zu ihnen gekommen. Ishelle nickte dankbar. Dann gingen sie weiter in den Wald hinein.
 

Shila und Megumi stets in der Nähe von Seiichy und Takuto, damit sie sich zur Not festklammern konnten wenn es unheimlicher wurde.

Sie waren vielleicht zehn Minuten gelaufen bevor es wieder im Unterholz raschelte.

Nachdem sie stehen geblieben waren, klammerte Megumi sich ängstlich an Takuto fest und Shila tat es ihr gleich bei Seiichy. Die beiden sahen sich an, dann sahen sie gespannt in die Richtung aus der das Rascheln kam. [Lass es ein Mensch sein bitte!!!] Jammerte Shila in Gedanken.
 

Seiichy warf Takuto einen flüchtigen Blick zu, dieser Verstand und wandte sich zu Megumi.

„Meg, kletter auf einen Baum, mach keine plötzlichen Bewegungen...“ Megumi sah ihn beinahe fassungslos an.

„Was? Ich soll was?“ piepste sie. Die Angst hatte ihr die Kehle zugeschnürt.

„Du auch, klettere auf einen Baum und keine plötzlichen Bewegungen.“ Sagte Seiichy zu Shila ohne das Gebüsch aus den Augen zu lassen.

Shila glaubte für einen Moment zu spüren wie sich Seiichy´s Herzschlag beschleunigte, aber sich dachte nicht weiter darüber nach, sondert tat was ihr gesagt wurde, genauso wie Megumi. Ishelle tat es ihnen gleich und Kakeru war zu Takuto und Seiichy gestoßen.

„Was ist es? Ein Hase oder so?“ flüstert er leise.

„Schön wär es, ich glaube es ist ein Wildschwein.“ Sagte Takuto.

„Ich glaub es nicht nur ich weiß es.“ Pflichtete Seiichy ihm bei. Kakeru und Takuto sahen ihn an.

„Was?“ „Da ist das Vieh, und dort ist noch eins...“ sagte Seiichy ungerührt und deutete in die Richtung.
 

Als Megumi die Tiere sah, schrie sie leise auf. Shila reagierte Blitzschnell und hielt ihr die Hand vor dem Mund.

„Spinnst du? Du kannst doch jetzt nicht schreien! Taku und Seiichy haben doch sonst gar keine Chance sie zu vertreiben.“ raunte ihr Shila schlottert vor Angst zu. Es war ein Wunder das auch sie nicht gleich los geschrieen hatte, aber irgendetwas sagte ihr, das es unter Umständen ein tödlicher Fehler gewesen wäre.

„Oh...Shit....“
 

Takuto, Seiichy und Kakeru sagten es zur gleichen Zeit.

„Und was jetzt?“ fragte Kakeru, Seiichy ziemlich ängstlich und kleinlaut.

„Klettern sie auch auf einen Baum Kakeru. Taku du auch...“ Ohne lange zu überlegen tat Kakeru was er ihm geraten hatte, nur Takuto rührte sich nicht von der Stelle. Seiichy registrierte dies im Augenwinkel und sah ihn überrascht an. Was wollte er noch hier? Er hatte seit Jahren trainiert aber Taku? Er war die ganze Zeit über ein Sportler. Was wollte er mit laufen ausrichten. „Taku, das ist kein Spiel. Bring dich in Sicherheit, ich kann nicht auch noch auf dich achten...“

Seiichy klang besorgt und obwohl er es leise sagte, überhörten das weder Shila noch Megumi.

„Da mach dir mal keine Sorgen Seiichy, ich weiß schon was ich tue.“

erwiderte Takuto, aber das beruhigten Seiichy und Megumi nicht wirklich.

„Und was hast du vor? Mit dem Schwein um die Wette laufen?“ der spöttische Unterton in seiner Stimme war kaum zu überhören, aber Takuto zog es vor, es nicht zu hören.

„Vielleicht, das wäre doch mal ganz witzig.“

Seiichy war ganz und gar nicht nach Lachen. Was dachte er sich dabei?

„Taku bitte! Das ist nicht witzig. Verschwinde besser.“ Seiichy´s Stimme klang nun eindeutig besorgt.

„Den Teufel werd ich tun. Ich bleibe hier.“
 

Damit war für Takuto das Thema erledigt. Seiichy sah ihn noch einmal an. Kein Zweifel, er würde sich nicht von der Stelle rühren, also entweder hatte er einen Plan, oder er war vollkommen verrückt zu glauben, es mit einem Wildschwein aufnehmen zu können.

Seiichy hoffte das ersteres der Fall war. Er hatte kaum eine Möglichkeit seinen Gedanken zu Ende zu bringen, denn in dem Moment wurden sie entdeckt und eines der Wildschweine stürmte sofort auf sie zu. Takuto und Seiichy wichen ihm gekonnt aus, aber dann kam auch noch das zweite und das Chaos war perfekt.

Zunächst versuchten sie es mit ausweichen, um den Tieren zu zeigen, das sie ihnen nichts tun wollten, aber die waren so doof das sie das natürlich nicht begriffen.

Takuto hatte tatsächlich einen Plan. In den Momenten in dem er den Eber auswich sah er sich unbemerkt um. Dann nach einer Weile hatte er das passende gefunden. Seiichy konzentrierte sich nicht wirklich darauf auf das eine Wildschwein zu achten, er machte sich Sorgen um Takuto.

Obwohl die Überschläge und Saltos, die er machte durchaus Publikumsreif und beeindruckend waren, waren sie nicht wirklich ein wirksames Mittel gegen zwei wild gewordene Eber.
 

Takuto sprang noch einmal hoch in die Luft und packte einen kleinen Stamm der schon morsch war und ohne weiteres seinem Gewicht nachgab. Gerade als der Eber wieder angreifen wollte, sprang Takuto nach Vorn und rammte ihm noch in der Luft den Ast in den Nacken. Das Tier brach plump und lautlos zusammen, dann blieb regungslos liegen. Seiichy bekam das nur so im Augenwinkel mit, bevor ihm der andere Eber erneut angriff. Im letzten Moment wich er den Eber aus und plazierte mit der bloßen Hand, einen genau so exakten Schlag in dessen Nacken wie es Takuto zuvor mit dem Ast getan hatte.Auch dieser Eber brach zusammen und blieb liegen.

Kakeru, Ishelle und die Mädchen sahen ihnen mit offenen Mund zu.

Obwohl die ganze Aktion nicht mehr wie eine Minute beanspruchte kam es ihnen endlos lang vor.
 

Seiichy sah erst zu Takuto, nickte und sah dann zu den anderen. „Los kommt runter, wir müssen weiter, die Viecher sind nur bewußtlos und ich weiß nicht für wie lang. Es wäre denkbar schlecht wenn wir dann noch in der Nähe wären...“
 

Kaum das er den Satz beendet hatten liefen sie auch schon in den Wald hinein. Seiichy hatte Mühe mit Takuto und Megumi mit zu halten, aber er schloss auf.

Shila und Ishelle hatten natürlich das Nachsehen. Kakeru kam noch einigermaßen mit, aber Shila war die letzte.

Nach etwa 2 Minuten sah Megumi über die Schultern.

„Jung´s, wir sollten vielleicht auch auf die anderen warten.“ Sie machte eine Bewegung nach hinten. Als sie an einer Lichtung ankamen blieben sie stehen. Seiichy war deutlich mehr aus der Puste als die beiden Geschwister, aber das ließ er sich nicht anmerken. Nach etwa einer Minuten hatten auch die anderen aufgeschlossen. Shila mußte erstmal verschnaufen, Kakeru atmetet schnell und Ishelle war nicht mal mehr in der Lage auch nur ein Wort zu sagen.

„Tz sowas, schneller als sein Vater...“ japste Kakeru. Megumi, Takuto und Seiichy sahen nur amüsiert zu den drein.

Sobald sie sich ein wenig erholt hatten gingen sie weiter. Wieder in den Wald hinein.
 

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Duell im Wald - Kapitel 63

Duell im Wald
 

Megumi und Shila hofften nur, das sie nicht wieder von irgendwelchen verrückt gewordenen Eber angegriffen wurden. Aber ihre Hoffnung sollte sich erfüllen.

Nach einer Weile hatten sie das Waldgebiet durchquert, als sie einen Stein sahen. Als sie näher kamen, erkannten sie die Überreste einer Säule. Als sie näher kamen, sahen sie das darauf jemand saß. Es war Sosuke. Seiichy und Takuto blieben abrupt stehen.

„Was will der hier?“ fragte Takuto überrascht.

„Weshalb mag ich ihn immer weniger, wenn ich ihn in der Nähe eines Waldes sehe...“

Seiichy sah ihn an.

„Keine Ahnung was er hier macht. Mich würde eher mal interessieren wie er überhaupt hier her kommt...“

Als die anderen aufschlossen sagte Takuto.

„Ihr bleibt hier....kommt nicht näher bis ihr die Erlaubnis habt...“

Takutos Stimme klang mehr als überzeugend.

Er lief vorsichtig hinter Seiichy her. Er wußte nicht warum, aber Sosuke war nicht wegen eines Familientreffen hier und wartete, nein er wartete hier auf sie...
 

Kaum das er sie bemerkt hatte kam er auf sie zu.

Megumi und Shila wichen instinktiv noch einen kleinen Schritt zurück, dieser Mann war ihnen ganz und gar nicht symphatisch, er sah ziemlich düster drein und obwohl er doch auch irgendwie Ähnlichkeit mit Seiichy hatte, wollten sie sich pardu nicht mit dem Gedanken anfreunden, das die beiden womöglich verwandt waren. Aber ihre Hoffnung schwand je näher er auf sie zu kam.

„Das darf doch nicht wahr sein..“ knurrte Seiichy leise. „...soviel zu meinem Privatleben...wieso hat er nicht gleich Kioko mitgebracht, dann wäre das Familientreffen wenigstens Komplett...“ seufzte er mißmutig. Man konnte deutlich hören, das ihm das ganz und gar nicht gefiel, aber was wollte er machen? Es war ohnehin zu spät, die anderen hatten ihn auch schon bemerkt.

„Das ist bestimmt dieser Sosuke. Das wird dann wohl Seiichy´s älterer Bruder sein...“ flüstert Megumi ihr zu.

Shila widerstrebte der Gedanke, doch als er Seiichy begrüßte mußte sie es doch einsehen.

„Hallo Seiichy...Sowas, ich dachte du wolltest dich um Sanjo kümmern... Also was willst du hier?!“ Sosukes Stimme klang scharf und die Mädchen schraken zusammen.

„Sanjo steht im Moment an zweiter Stelle....Das selbe könnte ich dich fragen Sosuke!“ Fauchte Seiichy zurück. Sosuke wandte seinen Blick zu Takuto.

„Und was willst du schon wieder hier?!“ ging er diesen an.

„Das kann ihnen ziemlich egal sein!“ entgegnete Takuto ebenso scharf. Sosuke verzichtete auf eine Antwort und kam statt dessen auf Megumi und Shila zu.

„Guten Tag die Damen. Ich glaube nicht das das der richtige Ort ist...“ seine Stimme war nun ein wenig entschärfter, aber dennoch sehr Respekteinflössend.

„G-Guten Tag...“ stammelte Megumi unsicher.

„Sosuke! Was willst du hier?“ Seiichy sah ihn böse an.

„Was willst du an diesem eingefallen Tempel? Du weißt genau das du dieses Gelände nicht zu betreten hast, bevor ich es gestatte!“

„Ich kann dieses Gelände betreten wann ich es will und nicht wenn du es mir sagst! Das solltest du allmählich begriffen haben! Ich habe genau dasselbe Recht hier zu sein wie du, also schreib mir nicht vor, was ich zu tun und zu lassen habe!“

Sosuke ging nun raschen Schrittes auf Seiichy zu.

„Gut, wenn du es so willst, dann klären wir das eben anders! Sanjo!!!!“ Sosuke sah in Richtung Tempel. Dann trat noch eine weiter Gestalt ins Freie. Shila stand mit offenen Mund da und sah zuerst zu den Fremden und dann zu Seiichy. Kakeru und Ishelle taten es ihr gleich und auch Megumi war sehr überrascht.

Sie wußte zwar von Takuto das Seiichy einen Zwillingsbruder hatte, aber sie hatte es ihm nicht wirklich geglaubt, aber nun sah sie es mit eigenen Augen.
 

„M-M-Megumi...kneif mich...“ stotterte Shila. Megumi tat es und Shila zuckte zusammen. nein sie träumte nicht, da war tatsächlich noch ein Seiichy.
 

„Was soll das Sosuke?“ riss Seiichy alle aus der Starre.

„Ich will sehen was Sanjo inzwischen gelernt hat...“ Seiichy kniff die Lippen zusammen, aber sparte sich jede Antwort, denn schon hatte ihm Sosuke ein Katana in die Hand gedrückt und Sanjo griff an.

Seiichy parierte den Schlag ohne Mühe, im Gegenteil sein Abwehrschlag ließ Sanjo zurück stolpern. Dabei hatte Seiichy nur eine Hand benutzt. Aber Sanjo grinste nur. Im Nu griff er an, diesmal mit wesentlich mehr Kraft und Seiichy musste sich schon beinahe anstrengen um ihn ab zu wehren. Doch auch diesmal taumelte Sanjo noch ein paar Schritte nach hinten.

„Sosuke was soll das? Hast du etwa erwartet, das Sanjo es nach so kurzer Zeit mit mir aufnehmen kann? Er hat doch noch gar nicht die nötige Kraft!“

In dem Moment griff er wieder an, aber anstatt ihn ab zu wehren entwaffnete er ihn mit einem einfachen Schlag und packte ihn am Handgelenk bevor er wieder zurück taumeln konnte und sich durch die Wucht seines Schlages womöglich noch verletzte. Er hielt ihn fest und sah ihn an.

„Sag mal was soll das Sanjo? Du müsstest doch am besten wissen, das es einfach noch zu früh ist, dich mit mir messen zu wollen...“ Sanjo erwiderte nichts, er wich seinem Blick aus. Sosuke hatte ihn dazu gezwungen, aber das wollte er ihm nicht sagen, denn er wußte was ihn erwarten würde wenn er es tat.

„Hat Sosuke dir diesen Unsinn eingeredet? Hör zu, er hat zwar eine große Klappe und spart nicht mit Drohungen, aber solang ich mich um dich kümmere brauchst du dir darüber keine Gedanken machen. Sosuke würde nicht zu lassen, das irgendeinen von uns etwas passiert, das würde seinen ganzen Plan durcheinander schmeißen. Du solltest dich wirklich nicht so einfach von ihm beeindrucken lassen. Du hast noch viel zu lernen Sanjo.“ seufzte er Kopfschüttelnd.
 

Megumi und Shila sahen dem Wortwechsel wortlos zu. Und beide trugen in etwa den gleichen Gedanken. Das Megumi und Takuto Geschwister waren und sich nicht unbedingt ähnlich waren außer ein paar wenigen Gemeinsamkeiten, das war nichts neues, aber das Zwillinge so grundauf verschieden sein konnten, das war neu, das war auch noch nie da...
 

Sanjo sah ihn nun wieder an. „Kann ich mich darauf verlassen?“ fragte er vorsichtig.

Seiichy nickte. Plötzlich raschelte es hinter ihnen und keine 2 m neben ihnen tauchten auf einmal wieder die beiden wilden Eber auf. Sie hatten sich wohl von ihrem Mittagsschläfchen erholt.

Während alle anderen vor Schreck wie erstarrt waren und Takuto sich ebenfalls gezwungen fühlte vorsichtig zu sein, stieß Seiichy, Sanjo weg, als einer der Eber sie angriff. Ganz offensichtlich hatte sie sich Seiichy gemerkt.

Sie sahen zwar noch ein wenig unentschlossen aus als sie denselben Gegner 2 mal sahen, aber das hinderte sie nicht daran, auf sie los zu gehen.
 

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Es bleibt spannend. Thx für´s lesen ^^

Unerwartete Hilfe/Der Tempel - Kapitel 64

Unerwartete Hilfe
 

„Sanjo, der Nacken! Schlag ihnen hart in den Nacken!“ sagte Seiichy bevor er genau das tat.

Im nu waren die Beiden wieder im Land der Träume und Sanjo ging zu ihm zurück. Dann hörten sie hinter sich Schritte, sie sahen sich wie auf Kommando um und packten Sosuke zur gleichen Zeit um ihn mit einem Überwurf auf den Boden zu befördern. Dieser sah sie verblüfft an.

„Sehr gut Seiichy. Gute Arbeit, aber glaubt nicht das es damit getan ist, wenn ihr wirklich vor habt, zum Tempel zu gehen dann wird euch Glück allein nicht helfen. Was auch immer ihr da wollt, ihr solltet euch beeilen...“

Sosuke rappelte sich wieder auf, klopfte sich den Staub von der Kleidung und sah noch einmal zu Shila, Megumi und Ishelle.

„Und ihr solltet besser im sicheren Abstand hinter ihnen bleiben. Damen haben dort eigentlich gar nichts verloren. Ach und du da mit dem lila Haaren, denk nicht mal im Traum dran deinen Bruder zu helfen. Wenn dir daran gelegen ist, das er heil wieder mit Seiichy und den anderen zurück kommt, dann solltest du ihn nicht behindern. Auf Wiedersehen.“ Shila, Kakeru, Ishelle, Seiichy und Sanjo sahen verblüfft zu Sosuke, dann zu Takuto und Megumi.

„Woher wußte er das du mein Bruder bist?“ fragte sie Fassungslos und vollkommen überrascht. Takuto war nicht minder überrascht, aber diese Familie hatte schon mehr als einmal bewiesen, das sie einen scharfen Beobachtungssinn hatten.

„Das muß in dieser Familie liegen Meg...“

Sanjo wollte mit Sosuke gehen. Aber dieser sah ihn an.

„Sanjo, du bleibst bei ihnen, sie werden jede Hilfe brauchen...Bis bald.“ dann wandte er sich endgültig ab und verschwand.
 

„Ja aber...“

„Lass gut sein Sanjo, dann bleibst du eben hier...“ Seiichy seufzte. Erst jetzt fiel Shila auf das Sanjo immer wieder und wieder seine Haare aus dem Gesicht striff. Sie griff in ihre Jackentasche und reichte ihm Wortlos ein Haarband. Sanjo sah sie ein wenig überrascht an, aber nahm es.

„Danke“ murmelte er wärend er die Haare zu einem Zopf zusammenband.

„Eine Schere hast du nicht zufällig dabei oder?“ fragte er sie.

Shila sah ihn entsetzt an.

„Nein, tut mir Leid hab ich nicht...“ dann begriff sie das es Spaß war „..aber das nächste mal werd ich eine mitnehmen.“ Sie lächelte ihn an und er erwiderte es.

„Untersteh dich Shila. Das läßt du schön bleiben...“ unterbrach sie Seiichy.

Dann sah er Sanjo an.

„Du bist gut geworden.“

„...aber noch nicht gut genug...“ beendetet er dieses Satz

„...und eines werd ich nie verstehen, wie kannst du den ganzen Tag deine Haare offen lassen? Nerven die nicht?“

Shila hörte ihnen verblüfft zu und Megumi ebenfalls, erst jetzt bemerkten sie, das sie nicht nur vollkommen gleich aussahen, bis auf die Tatsache, das Sanjo es vorzog, statt offenes Haar lieber einen Zopf zu tragen und es ihnen einzig und allein dadurch gelang sie nicht zu verwechseln, sondern das sich auch noch die selben Stimmen hatten.

Seiichy sah ihn an und antwortet.

„Nein sie stören nicht, und du solltest dich langsam daran gewöhnen, denn wenn du mich vertreten sollst, wirst du dich unterstehen müssen, dir ständig die Haare aus dem Gesicht zu streifen. Das tue ich nämlich nicht und es würde sofort auffallen...“

[Vertreten? Was soll das?] Megumi schien in dem Moment laut gedacht zu haben, denn Seiichy und Takuto sahen sie lachend an.

„Meg...Sanjo wird Seiichy sicher nicht auf der Bühne oder im Fernsehen vertreten, er ist vollkommen untalentiert..“ klärte Takuto sie auf und Seiichy nickte nur.

„Aber ich werde ihn sicher auftreten lassen, wenn ich keine Lust mehr habe...“ sagte er schließlich noch schmunzelt.

„Wag es!!!“ knurrte Sanjo im Hintergrund. Seiichy sah ihn bitter ernst an.

„Keine Sorge, ich habe noch nicht vor zu sterben oder taub zu werden...“

Sanjo verstummte. Er konnte immernoch nicht richtig unterscheiden was er ernst und was er nicht ernst nehmen sollte.
 

Der Tempel
 

Sie liefen weiter in Richtung Wald. Nach ein paar Minuten kamen sie an eine zusammengefallen Tempel. Schon von weitem hörten sie seltsame Laute aus seinem Inneren.

„Was sind das für Geräusche?“ fragte Sanjo irritiert.

„Tiere, nehm ich an...keine Angst, wir werden schon irgendwie mit ihnen fertig.“ sagte Takuto. Er hatte das Gefühl ihn beruhigen zu müssen.

„Das denke ich auch, immerhin sind wir zu dritt...“ „...zu viert.“ unterbrach Takuto ihn. „Nein zu dritt. Kakeru wird hier bleiben...“ sagte Seiichy ungerührt.

Takuto zog seinen Schritt an. Seiichy folgte ihm.

„Warum soll Kakeru hier bleiben Seiichy?“

„Weil ich das Gefühl habe, das er in der Zeit, in der wir im Tempel sind, etwas anders zu tun haben wird. Er muß Kikio finden und mit ihr reden. Wir sehen drinnen nach und er draußen.“

„Ja okay. Aber warum zu dritt? Glaubst du nicht das Sanjo ihm besser helfen sollte?“ „Sanjo? Taku ich bitte dich, der rennt doch sofort davon, wenn ihn etwas erschreckt. Vergiss nicht, das er diese Welt hier nicht kennt, solang ich in der Nähe bin, scheint er sich sicher zu fühlen. Du hast doch gesehen wie verängstigt er war als Sosuke ihn rief.“

Takuto erschrak. Natürlich hatte er Recht. Sanjo war ja ein Leben lang eingeschlossen. Und er hatte ihn wohl schon mit Seiichy zusammen in einem Topf geworfen, weil sie sich so ähnlich sahen.

„Oh, natürlich, das hatte ich vergessen.“

„Nein ist schon okay, wenn er mich nicht ständig daran erinnern würde, in der Art wie er reagiert, hätte ich es auch schon vergessen.“ Seiichy lächelte ihn an und Takuto tat es ihm gleich. Dann blieben sie stehen. Seiichy drehte sich um.

„Sanjo komm her. Kakeru, ich würde vorschlagen, sie, Ishelle und die Mädchen bleiben hier und suchen das äußere Gelände nach Kikio ab. Takuto, Sanjo und ich gehen in den Tempel. Einwände?“

Sanjo folgte brav der Aufforderung, alle anderen sahen sich gegenseitig an, dann nickten sie. „Ja okay das ist gut.“
 

Dann drehten sich Seiichy, Takuto und Sanjo um und wollten in den Tempel gehen als Kakeru ihn aufhielt.

„Seiichy?“ Er drehte sich um.

„Tu mir einen Gefallen und pass auf Taku auf, Megumi lünscht mich, wenn was passiert.“

Seiichy sah ihn an. [Auf Taku muß ich nicht aufpassen, eher auf Sanjo...]

„Machen sie sich keine Gedanken, es wird nichts passieren.“ Kakeru nickte ihm zu. Dann drehte er sich um und ging zu den Mädchen.
 

Seiichy, Takuto und Sanjo gingen in Richtung Tempel, als sie ein Geräusch zum stehen bleiben bewegten.

„Seiichy was ist das?“ fragte Sanjo noch einmal und wesentlich unsichere nach. Takuto sah ihn an und bemerkte wie ihm diese Geräusche immer mehr Unbehagen bereiteten.

„Ich weiß es nicht...“ gestand Seiichy ein.

„...aber ich denke, das uns das nicht aufhalten sollte. Sosuke hat uns die beiden Katana hier gelassen, nimm es schon mal vorsichtig, nur für den Fall das wir es brauchen.“

Takuto staunte Seiichy klang ruhig und es war keine Spur von Angst zu erkennen.

„Wieso hat Sosuke mich her gebracht?“ fragte der andere hinter ihm.

„...ich nehme an, er wollte euch nicht testen sondern lediglich warnen.“ Beantwortete Takuto seine Frage. Sanjo sah ihn überrascht an.

„Ja das denke ich auch. Taku hat Recht.“ steuerte Seiichy ihm bei.

„Sollte uns das dann nicht eher beunruhigen Seiichy?“

Sanjo war ganz und gar nicht wohl in seiner Haut und das spürte man deutlich. Seiichy seufzte leise.

„Beunruhigen vielleicht, aber das bringt uns im Moment nicht weiter Sanjo. Nimm dich zusammen, was kann es schon schlimmes sein? Oder glaubst du etwa noch an Gespenster?“ Seiichy tat der letzte Satz beinahe wieder Leid. Immerhin hatte er selbst erst vor ein paar Tagen ein solches gesehen, auch wenn es sehr nett war, es war doch ein Geist und ein sehr realistischer noch dazu.

Im selben Gedankenzug kam ihn diese Tatsache nicht mal mehr so abwegig vor.

„Sanjo vergiss das mit den Geistern.“ fügte er schnell hinzu. Takuto verstand nicht ganz, aber dann wußte er was er meinte. Es gab Geister, aber diesen Gedanken behielt er doch lieber für sich, Sanjo schien allein durch Seiichy´s Verbesserung noch einmal ein ganzes Stück kleiner und ängstlicher geworden zu sein, und zu allem Überfluß war er noch weiter hinter Takuto gewichen. Dieser musste in Gedanken schmunzeln.

So sah es dann also aus, wenn ein Seiichy auch irgendwann mal Angst bekommt. Als hätte Seiichy seine Gedanken gelesen sah er ihn an.

„Denk nicht mal dran, ihn mit mir zu vergleichen.“ Er kam näher zu Takuto „..nimm ihn bei nächster Gelegenheit das Katana ab, das ist eine beidhändige Waffe, also wenn du damit zuschlägst, dann bitte mit beiden Händen, sonst reißt es dich von den Beinen...“ flüsterte er ihm zu.

„Und was ist mit Sanjo?“ fragt Takuto zurück.

„Er wird sicher schneller wieder draußen sein, als wir bis 3 zählen können...“ Seiichy seufzte wieder leicht. Kaum das sie sich wieder in Richtung Tempel - Inneres gewandt haben, leuchteten 2 Augen in der Dunkelheit zu ihnen heraus. Takuto erschrak ein wenig und im Augenwinkel bekam er mit das auch Seiichy leicht zusammen zuckte. Ohne zu überlegen sah er zu Sanjo der hinter ihm stand. Diesem war der Schreck, ins Gesicht geschrieben und im selben Moment wurde ihm klar, das er nichts mehr tun würde, allerhöchstens nach draußen gehen.

„Sanjo, bitte gib mir das Katana...“ raunte Takuto ihm zu. Wie ein Roboter griff er nach dem Schwert und gab es ihm.

„Und rühr dich nicht vom Fleck.“ fügte Seiichy leise hinzu.

„Wenn du dich ruhig verhältst wird das was da kommt dich nicht sehen, also beweg dich nicht.“

Seiichy sah ihn an.

Sanjo war erstarrt, der würde sich sicher nicht so schnell bewegen.

„Taku, was glaubst du, ist das?“

„Ich weiß es nicht Seiichy.“ antwortete er wahrheitsgemäß. Ein Eber war es sicher nicht, deren Augen waren für die Art der Umgebung und den Lichverhältnissen nicht angepaßt. Eine Wildkatze vielleicht, aber sicher kein Mensch.

„Ein Mensch oder ein Eber ist es mit Sicherheit nicht, aber vielleicht eine Wildkatze.“

Takuto sprach leise, aber Seiichy hatte ihn gehört.

„Ja stimmt, Eber halten sich nicht in dunkeln Gebäuden auf, da sehen sie nichts, und ein Mensch würde nicht solche leuchtenden Augen haben. Eine Wildkatze scheint mir auch eine gute Erklärung. Aber hier rum stehen und philosophieren bringt uns nicht weiter. Komm, sehen wir nach...“

Takuto nickte ihm zu. Dann gingen sie in die Richtung aus der die Augen sie ansahen. Es war gemein dunkel da drinnen, aber ein klein wenig Licht drang doch in das alte Gemäuer. So konnten sie sich wenigstens einigermaßen orientieren. Aber dort war nichts. Das einzige was die schemenhaften Umrisse zeigten, waren ein paar Alte Sitzbänke und ein paar Stufen die am anderen Ende des Saales zu 2 großen Säulen führten, zwischen denen eine weitere kleinere Säule stand auf der eine Art Schale zu stehen schien.

„Das scheint eine Art Gebetssaal gewesen zu sein...“ flüsterte Takuto Seiichy zu. Dieser nickte.

„...ja. Aber irgendwas ist hier drinnen...“

Er also auch. Takuto hatte auch das unbestimmte Gefühl das sie beobachtet wurden, aber es war weit und breit nichts zu sehen.

Außer -...- dann wandte er den Blick nach oben.

Dort sah er einen Schatten, aber dieser war rasch in der Dunkelheit untergetaucht.

„Seiichy, da oben ist etwas, ich habe es nicht erkannt, aber es ist schnell in der Dunkelheit verschwunden.“

„War es groß?“ Takuto schüttelte leicht den Kopf.

„Ich weiß nicht, ich konnte es nicht erkennen.“ Seiichy nickte. Dann sah er ebenfalls nach oben. Er hatte Recht da oben war etwas, aber es war schnell und man konnte unmöglich sagen was es war.

Takuto sah zu Seiichy, plötzlich hatte er das Gefühl das er ein wenig nervös wurde.

[Seiichy... Ein Wunder... er kann ja auch mal aus der Ruhe gebracht werden...] dachte er bei sich, aber im selben Moment sprangen sämtliche Alarmglocken in seinem Körper an.

Wenn Seiichy schon nervös wurde, dann war es vielleicht doch nicht einfach eine harmlose Wildkatze....
 

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Diesmal aein Doppelkapitel, da das erste doch ziemlich dürftig ist.

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Unfreundliche Gesellen - Kapitel 65

Unfreundliche Gesellen
 

Plötzlich raschelte es im hinteren Teil des Saales. Takuto spannte sich noch weiter an, als er wieder ein Augenpaar sah, dann ein zweites, ein drittes, ein viertes....

„Oh Oh...“ widerfuhr es ihm. Seiichy, der noch immer mit der Decke des Tempels beschäftigt war sah ihn an.

„Was ist?“ fragte er so leise das er Bedenken hatte, das er ihn überhaupt verstanden hatte. Aber Takuto hatte. Er deutet in die hintere Ecke das Saales, dort waren inzwischen weitere Augenpaare aufgetaucht. Er zählte insgesamt 9.

„Wir haben ein Problem...“ bestätigte Seiichy.

„Wölfe...“ fügte Takuto hinzu.

„Wölfe?“ fragte ihn der andere beinahe Fassungslos.

„Ja. Ich fürchte es sind Wölfe, sie haben eine Vorliebe für zerfallene Gemäuer. Wölfe sind Rudeltiere und ich sehen dort vorn neun Augenpaare. Was sollte es denn sonst sein?“

In Takutos Stimmte wankte ein wenig Nervosität mit. Seiichy schluckte leicht.

„Ich habe das ungute Gefühl, wir befinden uns für einen Angriff in einer perfekten Situation...Taku, wir brauchen mehr Freiraum um ausweichen zu können. Diese Wölfe, wenn es welche sind, schaffen wir, aber nicht hier in diesem kleinen Raum...“ Takuto nickte.

„Wir sollten langsam zurückgehen. Ich nehme einen Stein mit, damit locken wir sie raus. Wenn an den Dokumentationen auch nur ein Hauch Wahrheit dran ist, werden sie nicht alle auf einmal angreifen, sondern in Gruppen. Wir müssen versuchen das Alphatier auszuschalten, dann sollte das Rudel verschwinden...“

„Und woher wissen wir welches es ist?“ Takuto sah ihn an.

„Keine Ahnung, ich hoffe das es das ist, um das sich die anderen scharren, oder das was immer an der Spitze steht...“

„Na das ist ja sehr beruhigend...Na los, verlieren wir keine Zeit. Wenn die hier drinnen sind wird es nicht lang dauern bis sie draußen sind...“ Seiichy klang ernst.

„Ja du hast Recht.“
 

Sie taten was Takuto vorgeschlagen hatte. Als sie in der vorderen Halle waren, warf er den Stein in eine Ecke. Plötzlich sprangen 3 Wölfe aus dem Schutz der Dunkelheit hervor. Als sie ihren Fehler bemerkten, sanken sie schon auf den Boden. Takuto und Seiichy hatte zielsicher den Nacken getroffen. Plötzlich sprangen die anderen sechs hervor und kreisten sie ein. Sanjo sah diese Szene mit entsetztem Gesicht an und stolperte rückwärts den Tempel hinaus. Kakeru und die anderen, waren gerade einmal um den Tempel gelaufen ohne etwas gefunden zu haben und sahen es.

Megumi registrierte ihn zuerst, es war Sanjo, der mit dem Zopf.

„Seht mal, da ist Sanjo...“ Shila sah nun auch zu ihm.

„Und er sieht aus, als hätte er ein Gespenst gesehen...“

Das tat er tatsächlich, sämtlicher Farbe war aus seinem Gesicht gewichen und er zitterte am ganzen Körper.

„Aber wo sind Taku und Seiichy?“ fragte Megumi beunruhigt.

„Noch drinnen....“ sagte Kakeru.

Er hatte Geräusche gehört. Wie auf Stichwort kamen die beiden in dem Moment heraus, hinter Ihnen ein Rudel von 5 Wölfen. Megumi und Shila stießen einen spitzen Schrei aus. Aber die Tiere waren zu sehr damit beschäftigt, die beiden mit den Dingern in der Hand im Auge zu behalten.

„Taku und Seiichy...“ keuchte Megumi.

„Verdammt, wieso hilft ihnen Sanjo nicht?“ fügte sie hinzu. Gerade wollte sie zu ihn laufen, aber Kakeru hielt sie zurück.

„Nicht, bleib hier. Der Junge sieht sehr verängstigt aus. Es kommt mir fast so vor, als sehe er so etwas zum ersten mal, in seinem Leben. Es ist ein Wunder, das er überhaupt noch hier ist...“ Er deutet auf Sanjo.

Dieser zitterte immer heftiger. Erst jetzt sahen sie wie Recht Kakeru hatte. Plötzlich hörte das zittern auf. Seiichy und Takuto hatten inzwischen 2 weiter Wölfe erledigt. Die anderen gingen langsam in ihre Richtung.

Plötzlich kamen die anderen 4 aus dem zerfallenen Tempel und im selben Moment übertönte ein Schuss das knurren und kläffen der Tiere. Eines fiel getroffen zu Boden. Kakeru, Ishelle und die Mädchen sahen erschrocken zu Sanjo, dieser schoß noch einmal und noch einmal, erst jetzt bemerkten sie, das er überhaupt nicht zielte.

Seiichy spürte plötzlich etwas nah an seinem Ohr vorbei zischen, dann drehte er sich erschrocken um, im selben Moment streifte ein weiterer Schuß seine Wange und gleich darauf rann Blut aus der Wunde.

Seiichy hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft Takuto aus der Schussbann zu zerren, aber die Kugeln trafen dennoch nichts, nicht einmal die Wölfe.

Diese standen in sicherer Entfernung, aber machten keine Anstalten davon zu rennen.

Takuto prallte hart gegen Seiichy, beiden verloren das Gleichgewicht und landeten Unsanft auf den Boden.

„Verdammt was macht der da? Er soll auf die Wölfe zielen und nicht auf uns...“ japste Takuto erschrocken. Seiichy schüttelte den Kopf.

„Nu isses vorbei...“ er deutete in Sanjo´s Richtung.

„Verdammt, er ist vollkommen weggetreten...“ widerfuhr es Takuto. Das hatten sie schon einmal erlebt, damals in der Scheune als sie Kioko suchten.

Kurz darauf rappelten sich beide auf. Im selben Moment streifte Seiichy eine weitere Schuss und zerschliß seinen Jackenärmel.
 

Nach ein paar Sekunden begann sich auch dieser einzufärben.

„Kakeru nehme sie ihm das Ding ab!“ Kakeru war so erschrocken das er auf der Stelle stehengeblieben war, als Sanjo das Feuer eröffnet hatte.

Shila, Megumi und Ishelle waren ebenfalls vollkommen bewegungslos gewesen. Plötzlich nahm sich Megumi einen umher liegenden, stärken Stock und ging langsam in Sanjo´s Richtung. Kakeru sah es und wollte sie aufhalten, aber im selben Moment fauchte der Stock auch schon in der Luft und traf den Arm von Sanjo sehr hart.

Dieser ließ augenblicklich die Waffe los. Kakeru sah seine Chance und zwang ihn in die Knie. Inzwischen war Ishelle zu ihnen gekommen und hob die Waffe auf. Mit einen zielsicheren Schuss, traf sie einen der Wölfe der gerade in Seiichy´s und Takutos Richtung gesprungen war. Er fiel lautlos zu Boden.
 

Takuto und Seiichy waren beinahe im gleichen Moment wieder hoch konzentriert, die Tatsache was sich hinter ihren Rücken abspielte, hatte sie einen Moment die Gefahr vergessen lassen in der sie immer noch schwebten. Mit ein paar gezielten Schlägen beförderten sie auch die restlichen Wölfe ins Land der Träume.

Dann gingen sie zu den anderen zurück. an Seiichy´s linker Hand rann Blut herunter. Es war nur ein Streifschuß, aber er musste sehr tief gewesen sein.

Shila stand noch immer vollkommen erstarrt da und sah sie der Reihe nach an. Takuto sah zu Seiichy, erst jetzt fiel ihm auf das Sanjo ihn tatsächlich getroffen hatte. Seiichy verzog keine Miene, als würde er den Schmerz nicht spüren, dabei tat er es sehr wohl und es tat weh.

Takuto hielt Seiichy am rechten Arm fest. Dieser drehte sich um und sah ihn an. Im Selben Moment hatte Takuto auch schon seine Jacke in der Hand und Seiichy fuhr für einen Augenblick lautlos zusammen.

Dann nahm Takuto das Katana und zerschnitt den Linken Arm vollständig.

Als er fertig war hatte er sie ihn in Streifen geschnitten und begann Seiichy´s Arm damit zu verbinden. Dieser war so überrascht, das er für einen Moment den Schmerz vergaß den der Streifschuß mit sich zog.

Als Takuto fertig war, hörte es auf zu bluten, lediglich der Arm des Hemdes erinnerte noch daran das er verletzt war.

„So das müsste erstmal reichen, aber übertreib es nicht, scheint tief zu sein.“

War sein Kommentar als er fertig war.
 

Shila war inzwischen zu ihnen gekommen und sah Sanjo voller Ehrfurcht an. Dieser schien immer noch nicht ganz Herr seine Sinne zu sein.

„W-W-was war mit ihm?“ fragte sie vorsichtig und ziemlich verängstigt. Seiichy sah zu seinem Bruder hinab.
 

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Geister und andre Myten - Kapitel 66

Geister und andere Myten
 

Nach einen Moment durchdrang eine schallende Ohrfeige die Ruhe und Sanjo sah ihn völlig perplex an und hielt sich die Wange. Jeglicher Starrsinn und tödlicher Blick war aus seinen Augen gewichen. Megumi und Shila sahen Seiichy erschrocken an, dann wieder zu Sanjo und dann zu Takuto.

„Ihr solltet nicht weitergehen. Ihr seit in Gefahr...“ säuselte eine zarte Stimme. Sie schien aus der Richtung der Wölfe zu kommen und als sie dort hin sahen, glaubten sie ihren Augen nicht zu trauen.

Zwischen den Wölfen hatte sich etwas gebildet, ein zarter Hauch von Licht der allmählich die Gestalt eines Menschen anzunehmen begann.

Nach einer Weile war aus dem seichten Licht ein Frau geworden. Sie war sehr hübsch, schlank und auch sehr hoch gewachsen.

Auf ihren Gesicht war ein Lächeln zu sehen, ihr Langes Haar wehte im leichten Wind. Takuto sah unweigerlich von der Frau zu Seiichy. Seiichy sah sie an, aber er glaubte nicht was er sah. Die Frau war inzwischen zu ihnen gekommen. Jetzt konnte man sie deutlich erkennen. Sie hatte langes, blondes, leicht gewelltes, Haar und wunderschöne Royalblaue Augen. Megumi lief ein Schauer über den Rücken, nicht wegen ihr, sondern wegen der Farbe ihrer Augen, sie hatte sie schon einmal gesehen, allerdings waren es nicht ihre sondern Seiichy´s.

„Aber das gibt es doch nicht.“ widerfuhr es ihr. Shila sah sie fragend an.

„Was hast du? Was gibt es nicht?“

„Diese Frau, sie, sie...“

Megumi beendetet ihren Satz nicht, denn an ihrer Stelle tat es Takuto.

„Sie heißt Leilia...“

Shila und Megumi sahen ihn an, auch Seiichy sahen ihn an.

„Hallo Seiichy. Ihr solltet nicht hier bleiben, ihr seit in Gefahr...“ Dann deutete sie auf Sanjo.

„Seit wann kennst du ihn?“ Seiichy entspannte sich langsam wieder. „Seit 3 Wochen...Wieso wußte ich nichts von ihm?“ war Seiichy´s Gegenfrage ohne auf ihre Warnung einzugehen.

„Weil es ihn nicht geben sollte. Du weißt doch wie unberechenbar Genjo war....Er hätte ohne zu zögern einen von euch getötet Seiichy!“

„Ach und stattdessen hast du ihn lieber 18 Jahre von der Außenwelt abgeschnitten? War das nicht auch schon ein Todesurteil? Sanjo ist unberechenbar, wenn erstmal Angst die Oberhand gewonnen hat! Es ist nicht das erste mal das er blindlings auf alles das schießt was gerade am nächsten steht, er macht dabei keinen Unterschied ob es Freund oder Feind ist....Was hast du dir nur dabei gedacht?“

Seiichy schüttelte den Kopf, in seinen Worten war nicht die geringste Spur eines Vorwurfes zu hören, aber Leilia schien es hart zu treffen.

„Ich weiß das es nicht richtig war, aber was hätte ich denn tun sollen? Ich konnte doch nicht einfach einen meiner Söhne seinem Schicksal überlassen...Ich hatte doch gar nicht das Recht, den einen leben und den anderen töten zu lassen...“

Seiichy sah sie an. Sie sah traurig aus.

„Wieso ist er so, so...“ „So unberechenbar?“ führte Leilia den Satz zu Ende. Seiichy nickte. „Weil er viel zu viel von eurem Vater hat. Der ist doch auch lieber davon gerannt als sich zu stellen... Um ehrlich zu sein hatte ich gehofft, er würde nicht so, umso erfreuter war ich als ich sah das wenigsten einer von euch den Mut hatte sich Genjo in den Weg zu Stellen. Ich wollte ihn früher oder später zu euch bringen, damit er nicht wird wie er, aber dazu kam es nicht mehr...“

„Weil Genjo wie sooft seine Probleme einfach eliminiert hatte, nehm ich an.“ Leilia nickte traurig.

„Es war meine Schuld das ich über den Teppich gestolpert bin und die Treppen hinunter fiel, als ich mich, wie so oft, seinem Willen widersetzt habe, hat er mich geschlagen, ich habe den Halt verloren und bin sehr hart aufgeschlagen. Nachdem er festgestellt hatte, das ich immer noch stand kam er zu mir und stieß mir in die Seite. Es war ein sehr harter und schwerer Gegenstand und mit blieb nach dem Aufprall die Luft weg, dann habe ich bemerkt das er zwei, drei Rippen erwischt hatte und die...“ „...und die haben deine Lungen beschädigt, was letzendlich dazu führte das du erstickt bist...“ Leilia nickte.

„Ich hatte gehofft, das ich wenigstens noch solang durchhalten würde um euch von Sanjo zu erzählen, aber leider...“ Sie senkte den Blick erneut.

Seiichy atmete tief ein, dann seufzte er.

„Von welcher Gefahr hast du gesprochen?“

„Diese Tiere sind nicht hier, weil sie eine Laune der Natur hierher verschlagen hat. Hier ist irgendetwas. Genjo hatte schon immer eine Vorliebe für seltsame Orte. Dieser Tempel hier bildete keine Ausnahme.“
 

Die beiden Mädchen hörten ihre Worten und sahen sich an. Warum ließ es Seiichy so kalt, während Sanjo immer mehr zu zittern begann. Es war diesmal nicht die Angst, es waren die Bilder der Vergangenheit. Konnte es denn sein das Seiichy so kalt war?

Takuto spürte ihre Gedanken, aber er kannte ihn sehr viel besser. Ihm war es lebhaft in Erinnerung geblieben wie Seiichy reagiert hatte, als Kioko verschwunden und ihn die Vergangenheit eingeholt hatte. Und auch jetzt sah er, das es ihm nicht leicht fiel diese Fassade zu waren, im Gegenteil, er schien leicht zu zittern.

„Leilia, was halten sie davon wenn sie uns zur Ursache begleiten. So finden wir es sicher schneller und können ihm Einhalt gebieten.“

Takuto machte dieses Vorschlag nicht unbedacht wie es am Anfang schien. Er kannte Seiichy inzwischen lang und gut genug um zu wissen, das sie es ihm nicht leichter machte wenn sie da war und sprach. Sie wollte ihm widersprechen, aber Seiichy hatte den Wink verstanden.

„Nein, er hat Recht, bring uns hin.“ Seiichy sah seine Mutter mit solch starken Blick an, das sie nicht wagte ihm zu widersprechen.

„Dann kommt mit. Aber nicht alle.“ Takuto nickte.

„Ich werde mit kommen.“

Leilia nickte. Seiichy sah zu Sanjo.

„Wir auch.“ Dann machten sie sich zu viert auf den Weg.

„Wer war das? Seiichy´s Mutter?“ fragte Shila noch immer überrascht.

„Ja ich glaub sie hieß Leilia.“

„Wo kam sie so plötzlich her?“

„Shila, Seiichys Mutter ist tot, soviel ich weiß, war er es der ihre sterblichen Überreste gefunden hatte.“ flüsterte sie ihr zu. Shila sah sie mit großen Augen an.

„Bitte behalte das für dich. Ich glaube nicht das du es je erfahren solltest.“

„Mein Gott das ist ja schrecklich....“ Megumi und Shila flüsterten weiter.

„Bist du dir eigentlich darüber im klaren das wir in den letzten 2 Stunden mehr über Seiichy´s Familie und dessen Vergangenheit, erfahren haben als der Rest der Welt? Das schlimmste ist, das wir das alles eigentlich gar nicht erfahren sollten und wir von Seiichy sicher noch das ein oder andere gesagt bekommen werden. Shila wir müssen das wieder vergessen, oder wenigstens tief in unserem inneren vergraben...“

Shila nickte zustimmend. „Ich weiß, aber nicht nur wir, auch dein Onkel und Ishelle. Meg? Kannst du mir vielleicht sagen weshalb Takuto nicht annähernd so überrumpelt wurde wie wir?“

„Das ist doch klar. Takuto wußte das alles schon lange Zeit vor uns. Sicher wußte er auch als einer der ersten, das Seiichy einen Zwillingsbruder hatte, der Austickt... Vielleicht kennt er ihn ja schon genauso lang wie Seiichy. Ich bin mir fast sicher, das Takuto Leilia extra gebeten hat sie hinzuführen, weil er weiß, das es Seiichy ganz und gar nicht so kalt ließ wie er uns glauben lassen wollte. Aber Seiichy wäre nicht Seiichy, wenn er sich das anmerken ließe...“

Plötzlich hörten sie hinter sich einen Zweig knacken. Mit einem Ruck fuhren sie herum. Hinter ihnen stand Sosuke. Und sah sie genauso unfreundlich an wie vorher.

„Wo sind sie hin?“ fragte er ohne Warnung. Shila deutete zum Tempel.

„Was ist mit den Wölfen?“ fragte er noch einmal. Megumi zeigte vor den Tempel.

„Und wieso seid ihr noch hier?“

„Weil wir nicht mitgehen sollten...“

Sosuke nickte. „Vielleicht sollten sie ihnen nach gehen...“ fügte Shila schüchtern hinzu.

„Sie sind mit ihrer Mutter gegangen...“ sagte sie noch leiser.

„Mutter?“ fragte Sosuke ungläubig.

„Ja, Leilia ist hier aufgetaucht...“ klärte Megumi ihn auf. Shila verstand ihn nicht, wieso war er so ungerührt? War es ihm denn egal wieso seine Mutter hier auftauchte?

„Wollen sie nicht wissen was sie hier will?“ fragte sie vorsichtig. Sosuke sah sie an.

„Nein wieso sollte ich? Leilia ist nicht meine Mutter, sie ist lediglich Seiichy´s und Sanjo´s Mutter.“ Shila sah ihn verwirrt an. Sie war nicht seine Mutter?

„Und was ist mit Kioko?“

„Leilia ist die Mutter von Seiichy und Sanjo. Kioko´s Mutter hieß erstens Kuoro und ist zweitens wahrscheinlich genauso tot wie Hikari, meine Mutter, und Leilia. Wieso also sollte es mich interessieren was sie hier will?“ Sosuke war ungerührt.

Shila verschluckte die Worte im Hals. Sie hatte Angst vor ihm, was nicht zuletzt an seine Ausstrahlung lag. Natürlich sah er auch gut aus, aber etwas an ihm machte ihr furchtbare Angst.

„Wo sind sie hin gegangen?“

„Nach drinnen....“ Megumi sprach nicht viel, nur das was er wissen wollte, denn auch ihr war er alles andere als symphatisch.

Sosuke wollte gerade zu ihnen gehen als Megumi ihn zurückhielt.

„Ich glaube nicht das sie da drinnen willkommen sind...“

Sosuke sah sie nunmehr überrascht an. „Und wieso nicht?“ fragte er schließlich.

„Weil ich denke, das sie sie nicht finden werden. Hier geht es nicht nur darum in einen alten Tempel zu gehen, ich denke hier geht es um mehr, ich bezweifle das sie sie finden werden...“ Megumi sah ihn fest in den Augen. Sie wußte nicht ob es klug war das zu sagen, aber sie wußte, das Seiichy und Takuto ihn nun ganz sicher nicht auch noch gebrauchen konnten. Sosuke sah es ein und begnügte sich damit die Gegend zu erkunden.
 

Inzwischen waren Leilia, Seiichy, Sanjo und Takuto wieder einmal im inneren des Tempels. Leilia wurde langsamer. „Dort hinten ist eine Treppe, sie führt nach oben. Ich kann nicht weiter mit euch gehen. Geht hinauf und ihr werdet wissen was ich meine. Ich werde jetzt wieder zu den Wölfen zurückkehren und sie davon abhalten aufzuwachen. Lebt wohl, Seiichy und Sanjo. Takuto. Danke!“

Takuto sah sie fragend an, aber er sparte sich eine Frage, er konnte schon bald erahnen was sie meinte. Als sie langsam begann sich aufzulösen sah Takuto zu Seiichy. Dieser sah sie an, aber rührte sich nicht wirklich, Takuto befürchtete bald das er es gar nicht wahr nahm. Sanjo war sowieso ganz weit weg mit seinem Gedanken und setzte sich auf den Boden.

Als er seinen Blick erneut auf Leilia wandte, war sie schon beinahe verschwunden. Er sah zu Seiichy, er zitterte inzwischen sichtbar.

Takuto ging zu ihm und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.

Wie aus Gedanken geschreckt sah er ihn an.

„Wir sollten weiter gehen Seiichy, auch die Macht eines so starken Menschen, wie deine Mutter es war, ist nicht grenzenlos. Wer weiß wie lang sie die Wölfe noch zurückhalten kann...“

Seiichy nickte, er hatte Recht, jetzt war nicht die Zeit in der Vergangenheit zu schwelgen.

„Komm Sanjo, wir sollten weiter gehen.“ Seiichy drehte sich um und zusammen stiegen sie die Treppen hinauf.

Wie es Takuto nicht anders erwartet hatte, kamen sie in einen Art Aussichtsturm. Als er hinunter sah standen Megumi und die anderen dort und sahen nach oben. Als Takuto ihren Blicken folgte erschrak er. Ganz vorn auf der Plattform, wenn es eine solche darstellen sollte, war jemand zu sehen. Langsam gingen sie näher.
 

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Nein mehr Geister gibt es nun wirklich nicht mehr.

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Gefunden/Vom Regen in die Traufe - Kap.67

Gefunden
 

Plötzlich drehte sich die Gestalt um.

„K-Kikio!“ murmelte Takuto. Seiichy sah ihn erschrocken an.

„Kikio? Bist du sicher?“

„Ja, das ist sie, aber was ist mit ihr sie sieht aus....“

„...als wäre sie in einer andren Welt...“ beendete Seiichy, Takutos Satz.

Sanjo sah sie skeptisch an. Etwas an ihr ermahnte ihn nicht näher zu kommen.

„Ich will ja nicht kleinlich sein, aber wir sollte lieber nicht so weit ran gehen..“ sagte er zu den anderen beiden. Diese nickten.

„Sanjo hat Recht, sie strahlte eine seltsame Aura aus...“ pflichtete Takuto ihm bei.

„Ja aber wir müssen sie doch hier runter holen Taku.“ gab Seiichy zu bedenken.

„Ja ich weiß....“

„Geh da besser nicht allein hin Taku. Warte ich komme mit.“ Seiichy und Takuto gingen näher heran. Sanjo zog es vor in sicherem Abstand zu ihnen zu warten.

Plötzlich blickte die Gestalt von neuem auf und so etwas wie ein Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. Seiichy hob mahnend die Hand in Höhe Takuto´s Brustkorb. Dieser verstand und er blieb stehen.

„Was machst du hier?“ plötzlich sprach Kikio sie an.

„Das könnte ich dich genauso fragen Kikio.“ sagte Takuto in einem ruhigen Ton.

„Takuto komm ihr nicht zu nah...“ plötzlich hörten sie noch eine andere, vertraute Stimme. „Papa?“ fragte Takuto ungläubig.

„Ja ich bin es, pass auf Taku, sie ist nicht sie selbst. Seid Vorsichtig.“ Seiichy sah Takuto an. „Da muss ich ihm Recht geben, sie scheint wirklich nicht sie selbst zu sein...“

„Aber Seiichy, ich kann sie doch nicht hier oben sitzen lassen!“ protestierte er.

„Seiichy, Takuto. Ich weiß nicht was hier los ist, oder wer da spricht, aber er hat Recht. Sie ist gefährlich, merkt ihr das denn nicht?“

„Aber natürlich merke ich es Sanjo, aber dennoch kann ich sie hier oben nicht ihrem Schicksal überlassen...“ Sanjo verstand Takuto nicht.

„Sie hat doch genug getan um dir und deiner Schwester das Leben zur Hölle zu machen, wieso tust du das überhaupt? Sie ist gefährlich. Mich würde es nicht wundern wenn sie auf dich losgehen würde. Sei doch vernünftig und lass sie hier oben...“

Seiichy wollte seinen törichten Worten etwas erwidern, aber Takuto mahnte ihn nichts zu sagen. Er drehte sich um und sah Sanjo fest in die Augen.

„Hör mal Sanjo, auch wenn du das nicht verstehst. Sicher sie hat alles falsch gemacht, aber dennoch kann ich sie nicht hier lassen, denn sie ist immernoch meine Mutter ob es mir nun gefällt oder nicht. Sie ist in diesem bemitleidenswerten Zustand, weil sie sich 11 Jahre lang das Leben zur Qual gemacht hat. Wenn auch nicht viel, doch das rechne ich ihr hoch an. Sie hätte damals genauso sterben können wie mein Vater, aber das tat sie nicht wegen Megumi und mir....“ Sanjo wollte etwas erwidern, aber Seiichy ermahnte ihn mit einem strengen Blick. So nickte er nur.

„Sei ja vorsichtig Taku. Sie scheint nicht mehr bei Sinnen zu sein.“ Takuto nickte ihm zu.

Er trat näher an sie heran.

„Kikio, lass uns zurückgehen, hier oben wird es nicht besser, du brauchst Hilfe.“ Sie lächelte ihn geistesabwesend an.

„Sieh doch nur wie schön es hier ist, die Wälder und das Gras...Ich möchte nicht weg ich möchte hier bleiben.“ sprach sie in einem unerwarteten ruhigen Ton.

„Ja das stimmt es ist wirklich schön hier oben, aber du brauchst erstenmal Hilfe und dann kannst du wieder hier herauf gehen....“

Takuto sprach ruhig, er hoffte das sie keine Dummheiten machen würde.

Inzwischen war Seiichy näher zu ihm gekommen, ihm beschlich das ungute Gefühl das sie gleich etwas unvorhersehbares tun würde.

Aber Kikio sah ihn nur an und lächelte noch immer.

„Aber wieso denn? Es ist doch alles in Ordnung...“

Takuto sah sie weiter an. Dann sah er hinunter. Megumi und die anderen hatten sie oben bemerkt und sahen voller Schrecken zu ihnen. Dann wandte er sich wieder an Kikio.

„Sag mal Kikio, kennst du mich überhaupt?“ fragte er zögerlich. Seiichy verstand nicht.

„Aber natürlich wieso sollte ich dich nicht kennen? Wir gehen doch in die selbe Schule...“

„Selbe Schule? Das möchte ich doch bezweifeln...“ raunte Seiichy Takuto zu.

„Was hast du vor?“ er sah ihn fordernd an.

„Der Arzt sagte doch, das sie unter Umständen ihre Vergangenheit lebt oder? Ich wollte sehen ob es so ist, und leider haben ich mich nicht geirrt.“

„Leider?“

„Ja, ich habe das beklemmende Gefühl, das sie noch einmal in ihrer Schulzeit festsitzt.“ Dann sah er sie wieder an.

„Nein, wir gehen nicht in die Selbe Schule Kikio.....“ wieder lächelte sie geistesabwesend.

„Stimmt, wir waren in der selben Schule....Takeru? Was magst du gern machen?“

„T-Takeru? Takuto sie...sie hält dich für deinen Vater. Bitte sag jetzt nichts falsches.“

Seiichy Stimme klang schon beinahe flehend.

„Ich möchte jetzt gern mit dir nach unten gehen....“ sagte er zu ihr. Kikio nickte und machte Anstalten aufzustehen. Plötzlich funkelten ihre Augen gefährlich auf.

„Takuto pass auf!“ Seiichy riss ihn ein Stück zurück und kam so zwischen ihn und Kikio. Takuto sah ihn erschrocken an und registrierte das Seiichy leicht zusammen zuckte. Takuto nahm das Katana was Seiichy ihm gegeben hatte und schlug Kikio damit in den Nacken. Sofort sackte sie zusammen. Erschrocken ließ Takuto das Katana los.

„Es ist gut Takuto sie ist nur Bewußtlos. Verzeih das ich mir deinen Körper geliehen habe.“ hallte Takerus Stimme bei ihm.

„Ihr solltet zu den andren gehen.“ Takuto nickte. Er sah zu Seiichy, erst jetzt bemerkte er das sich sein Hemd rot färbte, Kikio hatte ihn das Messer in den Bauch gerammt. Erschrocken ging Takuto zu ihm.

„S-Seiichy! Bist...bist du soweit okay?“ fragte er zitternd. Seiichy nickte.

„Ja, keine Sorge ist nur ein Kratzen. Sanjo, nimm Kikio mit, sie muss so schnell wie möglich in die Stadt.“

An Takuto gewandt sagte er.

„So wie du drauf gehauen hast, schläft sie erstmal bis mindestens morgen..“ Takuto sah ihn noch immer besorgt an.

„Nein das war nicht ich, sondern Papa. Los kommt, gehen wir wieder zu den anderen zurück.“ Seiichy nickte ihm zu.

Sanjo hatte Kikio inzwischen hochgehoben und trug sie nach unten. Megumi sah noch immer voller Schrecken nach oben. Sie hatten gesehen was passiert war. Umso erleichterter war sie als die drei aus dem inneren des Tempels auf sie zu gingen.
 

Doch plötzlich hielt sie inne. Seiichy war schrecklich blass und es sah beinahe so aus als ob er sich nicht mehr lange auf den Beinen halten konnte. Sie sah die Stichwunde nicht.

„Taku, Seiichy ist alles in Ordnung mit euch?“ Takuto nickte.

„Ja soweit ist alles in Ordnung.“

„Was ist denn da oben passiert?“

„Kikio ist durchgedreht sonst nichts...“ Seiichy´s Stimme klang schwach.

„Und was ist jetzt mit ihr?“

„Nichts, sie ist nur bewußtlos.“ Sagte Takuto. Sie gingen weiter in den Wald. Auf einer Lichtung legte Seiichy plötzlich seine Hand auf Takutos Schulter. Dieser blieb augenblicklich stehen und wandte sich zu ihm um. Megumi bemerkte es ebenfalls und sah zurück. Takuto sah ihn an Er war noch blasser geworden und kalter Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet. Er atmete unregelmäßig.
 

Vom Regen in die Traufe
 

Genug um sich erneunt Sorgen um ihn zu machen. „Seiichy bist du okay? Sollen wir lieber erstmal eine Pause machen?“ seine Stimme klang ruhig, aber es schwang eine gehörige Portion Sorge mit in ihr. Inzwischen waren auch die anderen stehengeblieben und sahen zu ihnen. „Seiichy?“ Takuto wurde noch unruhiger. Seiichy sah ihn an.

Plötzlich beugte er sich ein wenig zu ihm und küsste ihn, einfach so. Takuto zuckte erschrocken und mit hochrotem Gesicht zurück.

„Sag mal bist du noch zu ....“ Takutos Stimme war lauter geworden und ziemlich sauer, aber mitten im Satz brach Seiichy plötzlich zusammen und fiel ihm direkt in die Arme. „uff....retten.“ vollendete er den Satz. „Idiot!“
 

Natürlich hatten alle beteiligten dieses Szenario gesehen, auch Takutos letzte Beschreibung wurde nicht überhört.

Megumi sah überrascht erst von Takuto zu Seiichy und zurück. Takutos Zorn, der sich merklich in seinen Augen spiegelte, schlug urplötzlich um in überrascht und gleich darauf war er wieder sanft, als er ihn als Idioten bezeichnete.

Während Shila, Kakeru und Sanjo noch immer wie erstarrt da standen ging Megumi zu ihnen.

„Sag mal Taku, ist ein Kuss von dir seit neuesten tödlich, oder einfach nur umwerfend?“ versuchte sie die etwas peinliche Ruhe zu überwinden. Takuto war inzwischen in die Knie gegangen um Seiichy hinzulegen.

„Quatsch....“ murmelte er noch immer verlegen.

Megumi stieß einen leisen Schrei aus als sie Takuto´s T-Shirt voller Blut sah.

„T-t-taku! Du bist ja verletzt!“ Takuto sah sie an.

„Nein, das ist nicht mein Blut...“ sagte er nun leise.

„Seiichy ist verletzt...“ fügte er noch leiser hinzu. Dann versuchte er ihn mit Mühe auf den Rücken zu drehen und abermals schrie Megumi auf.

Letztendlich war es Megumis Schrei um die anderen aus ihrer Starre zu erlösen und sie kamen zu ihnen.

„Oh mein Gott! Was ist denn mit ihm?“ stammelte Shila als sie den Grund von Megumis Schrei sah. Takuto registrierte sie gar nicht.

„Was machen wir jetzt Taku?“

Inzwischen klang Megumi´s Stimme ebenso leise und Besorgt wie die ihres Bruders.
 

Dieser nestelte inzwischen an Seiichy´s Hemdknöpfen herum, aber bekam sie nicht auf.

„Takuto was machst du da? Ich glaube nicht das jetzt Zeit für sowas ist...“sagte Shila erschrocken sie deutet auf Takutos Hände, die inzwischen an Seiichy´s Hose angekommen waren, um das Hemd heraus zuziehen. Takuto sah sie, noch immer mit glühenden Gesicht, aber sauer an.

„Shila! Erzähl nicht so ein Mist. Was denkst du was ich jetzt mit ihm anstelle???!“

Megumi sah ihre Freundin mahnend an. Diese Verstand und verstummte augenblicklich. „Meg hilf mir bitte mit den Knöpfen.“ sagte er nun etwas ruhiger an seine Schwester gewandt. Die tat worum sie gebeten wurde. Nach etwa 1 Minute, hatten sie alle Knöpfe auf. „Takuto? Was hast du vor?“ Shila verstand worauf er hinaus wollte.

„Frag nicht soviel, hilf mir lieber ihn etwas anzuheben. Der Gute ist nämlich nicht gerade ein Fliegengewicht.“ murrte Takuto.

Anstelle von Shila half Kakeru ihm. Takuto hatte nicht gelogen.

„Man der ist ja wirklich ganz schön schwer.“ japste er.

„Okay ich hab es...“ Takuto zog das Hemd unter Seiichy vor. Shila und Megumi waren bleich geworden. Ishelle hatte sich inzwischen ein wenig abseits niedergelassen und kämpfte mit der aufkeimenden Bewußtlosigkeit in die sie zu fallen drohte.

Seiichy´s Kopf ruhte indes wieder auf Takuto´Schoß. Dieser hantierte mit dem Hemd herum und riss den andren Ärmel ebenfalls raus. Damit säuberte er vorsichtig Seiichy´s Wunde.
 

Die Wunde war tief. Takuto war kurz davor einfach loszuheulen, denn eigentlich wäre er

derjenige gewesen, der jetzt so aussehen würde, wenn Seiichy ihn nicht zurück gezerrt hätte.

Nachdem er die Wunde notdürftig gereinigt hatte bat er Kakeru abermals ihm zu helfen. Dann verband er mit ein paar geschickten Bewegungen Seiichy´s Verletzung. So konnte er wenigsten vorerst dafür sorgen das die Blutung aufhören würde.

„Gut, das hätten wir. Danke Kakeru.“ Seiichy wurde wieder sanft auf Takuto´s Schoß gelegt. „Woher stammt die?“ fragte Megumi leise und mit einem zittern in der Stimme.

„Kikio.“ sagte er schwach.

„Ich hätte jetzt mit dieser Wunde herum laufen sollen nicht er...“

Takutos Stimme war sehr leise. „Was ist denn passiert?“

„Als Kikio aufgestanden war, da zerrte Seiichy mich plötzlich zurück. Unglücklicherweise stand er so genau zwischen mir und ihrer Schusslinie und hat das Messer abbekommen. Ich hab es erst gar nicht gesehen...“ Megumi nickte. Sie hatte es befürchtet aber sie hatte trotzdem irgendwie gehofft das es nicht so war.

„Was machen wir jetzt?“ fragte sie vorsichtig.

„Warten bis er wieder zu sich gekommen ist, keiner von uns könnte ihn tragen.“

Beinahe überleitend glitt ihr Blick nun über Seiichy´s freien Oberkörper. Shila´s ebenfalls und die beiden Mädchen fühlten wie ihnen allmählich die Röte ins Gesicht stieg. Auch Takuto folgte ihren Blicken. Er war durchtrainiert, schmale Taille, breite Schultern und trotz das er so schlank war, hatte er ein ganz schönes Gewicht . Er hatte ein schönes Gesicht, beinahe wie das eines Kindes. Seine langen, dunklen Wimpern sah man nun deutlich und die wenigen Haarsträhnen die ihm ins Gesicht gefallen waren ließen ihn beinahe aussehen wie ein Engel. Die Schlüsselbeine umspielten seinen gutgeformten Brustkorb und die Rippen rahmten seinen gesamten Oberkörper perfekt ein. Alles schien vollkommen zu stimmen und vollkommen symetrisch zu sein. Ein Körperbau den man nur selten in Natura sah, aber dafür umso häufiger bei Puppen und anderen menschlichen Modellen.

Auch Takuto wurde bei diesem Anblick anders. [Er ist wirklich hübsch.] dachte er bei sich, aber verscheuchte den Gedanken ganz schnell wieder, es war schon schlimm genug das er ihn vor gesammelte Mannschaft geküsst hatte. Dennoch wandte er seinen Blick nicht vollends ab.
 

Als er erneut über sein Gesicht und den nun freien Oberkörpern schweifte, fielen ihn Narben auf. Sie waren nicht sehr groß, man sah sie beim ersten mal nicht, aber nun sah er sie deutlich. Eine ging ein wenig senkrecht über das rechte eine beinahe waagerecht über das linke Schlüsselbein. Auch auf seinen Schulterblättern sah man ein paar wenige, aber sehr kleine. Auch Shila und Megumi fielen sie auf.

„Was sind das für Narben?“ fragten beide wie abgesprochen aus einem Mund.

„Keine Ahnung, stammen vermutlich vom Training...“ Takuto zuckte mit den Schultern. „Welches Training?“ fragte Shila.

„Seiichy hat im Dojo seines Vaters von klein auf trainiert, sie werden wohl davon stammen...“ beantwortetet Takuto ihre Frage. Da waren sie nun und warteten bis Seiichy wieder zu sich kam.
 

Nach etwa 10 Minuten regte er sich langsam wieder. Als er die Augen langsam öffnete sah es beinahe aus, als ob die Mitternachtsdecke des Himmels langsam zu einem helleren, wunderschönen Royalblau wurde. Die Mädchen erschraken und wichen ein kleines bisschen zurück. Selten hatten sie die Gelegenheit ihn so in die Augen sehen zu können und die wenigen Strähnchen die sie umspielten betonten dieses wunderschöne Blau noch zusätzlich. Seiichy wollte sich aufrichten, aber Takuto drückte ihn sanft zurück.

„Warte noch!“ sagte er.

„10 min weggetreten sein und dann gleich wieder aufstehen ist nicht so gut.“ bemerkte er lehrend und konnte ein erleichtertes Lächeln nicht unterdrücken. Seiichy sah ihn fragend an, aber schließlich tat er was er gesagt hatte.

„Gut wenn du meinst.“ Er streckte seine Arme und schlang sie um Takutos Hüfte, dabei lächelte er.

„Lass das!“ zischte Takuto leise.

Megumi beobachtete ihn aufmerksam. Waren seine Augen auch im Moment noch funkelnd weil er wütend war, waren sie ebenso schnell wieder sanft und sahen auf Seiichy hinab. Als Takuto merkte wie er ihn ansah wurde er wieder rot.

Seiichy musste schmunzeln, aber plötzlich fiel es ihm auf.

„Wo ist mein Hemd?“ fragte er den Blick auf Takuto gerichtet.

„Das dient als Verband. Zieh dann deine Jacke über..“ antwortete dieser. Nach weiteren 5 Minuten richtete Seiichy sich wieder auf und zog die Jacke über die ihm bis eben noch als Kissen gedient hatte. Dann stand er vorsichtig auf.

„Seiichy?“ Megumi war zu ihm getreten

„Sag mal ist Takuto jetzt dein neuer Filmpartner?“ Seiichy sah sie fragend an. Es klang nicht böse, aber es klang auch nicht lustig.
 

Plötzlich umarmte Megumi ihren Bruder, als ob sie sonst was von ihm erwartete. Takuto erschrak im ersten Moment.

„Nochmal, Takuto ist mein Bruder...“ sagte sie an Seiichy gewandt, während sie ihre Arme noch enge um Takuto schlang. Takuto sah sie fragend an und auch Seiichy verstand nicht gleich was sie wollte, dann erinnerte er sich düster das er ihn vorhin geküsst hatte, vor allen Leuten.

„Nicht so schnell meine Liebe, das hier, habe ich ihm zu verdanken.“ er deutete auf seinen provisorischen Verband, dann legte er seinen unverletzten Arm um Takutos Hüften und zog ihn so zu sich. Dabei zuckte er allerdings zusammen, die Wunde brannte furchtbar, aber er ließ ihn nicht los, bis er ihn schließlich nah bei sich hatte. Megumi sah ihn erstaunt an, dann krallte sie sich wieder an ihn. „Ich kenn ihn aber länger...“ sagte sie.

„Na und? Ich kenn ihn besser.“ konterte Seiichy. Takuto wurde rot und leicht wütend, er hatte die Hand schon zu einer Faust geballt.

„Wir wohnen schon länger unter einem Dach!“ streitete Megumi weiter.

„Und ich nur ein paar Minuten weiter.“ konterte Seiichy seiner seits. Takuto wurde nur noch unruhiger, das war eindeutig zuviel. Das war schon hart an der Grenze eines Spaßes.
 

Während Kakeru, Shila und Ishelle sich vor Lachen kaum halten konnte, ging es bei Megumi und Seiichy weiter. „Mich hat er schon geküsst!“ wetterte Megumi. „Ich ihn doch auch!“ kam es von Seiichy.

„SCHLUSS JETZT! AUFHÖREN! ALLE BEIDE!“ sagte Takuto in einem scharfen Ton. Er schälte sich aus deren Umarmungen und stapfte nach vorne. Seiichy und Megumi sahen ihn überrascht an. Dann mussten auch sie lachen. Selbst Takuto konnte ein schmunzeln nicht unterdrücken.

„Takuto.“ hallte plötzlich eine Stimme auf der Lichtung. Er bleib stehen und drehte sich um. Unweit von ihm begann einmal mehr ein Geist Form anzunehmen. Es war Takeru.

„Takuto....ist alles in Ordnung bei euch?“

Megumi, Shila und Ishelle sahen ihn überrascht an. Takeru schritt auf Takuto und Megumi zu und blieb bei seinem Sohn stehen. Shila jagte ein Schauer über den Rücken und Ishelle ebenfalls. Die Ähnlichkeit war verblüffend. Megumi sank derweil neben Seiichy auf die Knie und sah ihn Fassungslos an.

„P-P-Papa?!“ stotterte sie. Er drehte sich um.

„Hallo Meg...“ Auch Takuto war ehrlich erstaunt. „Aber ich dachte, du...deinen Energie...das....“ stammelte er mühevoll. Takeru sah ihn an.
 

„Ja das stimmt, aber dieser Tempel ist ein heiliger Ort. Seelen oder Geister brauchen fast keine Energie um sich sichtbar zu machen, deswegen bin ich hier.“

„Nur deswegen?“ fragte nun Takuto der seine Fassung zurück hatte.

„Nein, ich wollte sicher gehen das alles in Ordnung ist... ihr wisst schon wegen ihr.“ er deute auf Kikio die Sanjo noch immer trug. Dann wandte er sich zu Seiichy.

„Danke das du auf ihn aufgepasst hast Seiichy...“

„Das habe ich ihnen doch versprochen Takeru...“ gab dieser zurück. Takeru nickte, dann wandte er sich wieder zu Takuto.

„Sie braucht schnellstens Hilfe. Bringt sie zum Arzt...“sagte er nun etwas leiser. „Ich...“ begann Takuto und sah ihn an. „Ich bin mir nicht sicher ob sie das überhaupt will. Wenn wir später her gekommen wären, hätten wir sie nicht mehr lebend vorgefunden...ich glaube sie hat aufgegeben.“ beendete er den Satz mit gesenktem Blick. Auch Seiichy kam es so vor.

„Ja...das Gefühl hatte ich auch....“

„Ich weiß was ihr meint, aber das ist der falsche Weg, so hätte sie nie Ruhe gefunden....“ sagte Takeru. Dann schritt er auf Takuto zu und umarmte ihn. Takuto fuhr erschrocken zusammen, doch dann erwiderte er seine Umarmung. Hatte er nicht gesagt das er nur aus Staub und Licht war und niemanden berühren konnte?

„Takuto du solltest langsam beginnen deine Gedanken zu ordnen und dir über deine Gefühle klar werden.“ flüsterte er ihm ins Ohr.

Auch Seiichy sah ihn verwirrt an. Takeru trat ein Stück zurück und lächelte seinen Sohn an. Dann ging er zu Seiichy und reicht ihm die Hand . Auch diesen zog er zu sich herunter und obwohl Seiichy unter den Schmerzen zusammenzuckte und ein leises „au“ seinen Lippen verließ verstand er Takeru´s Worte.

„Nicht so stürmisch, lass ihm noch Zeit, es ist nicht leicht für ihn.“ Auch diesen lächelte er an. Dann ging er zu Megumi und half ihr auf, diese fiel ihm im nächsten Moment um den Hals und ein paar einzelne Tränen liefen ihr über die Wangen.

„Gut gemacht Meg. Du hast wirklich viel für ihn getan, sei froh darüber.“

Dann ging er zu Kakeru und reichte ihm die Hand. Aber auch diesen zog er zu sich.

„Danke das du dein Versprechen nicht vergessen hast Bruder.“ Auch dieses versetzte alle in Staunen, die Ähnlichkeit der Beiden war einfach nur atemberaubend.

Dann sah er zu Ishelle und nickte ihr zu.

„Es tut mir Leid Ishelle...“sagte er leise. Es war merkwürdig aber plötzlich fiel allen ein das sie nicht nach dem Befinden ihres Mannes gefragt hatten und sie auch nicht über ihn sprach.

„So sollte es eben sein Takeru, da kann man nichts machen.“ sagte sie leise. Erst jetzt begriffen sie, das er wohl gestorben war.

Dann wanderte Takeru´s Blick weiter zu Sanjo.

„Sanjo, ich gebe dir einen Rat, sieh nicht alles so verbissen, keiner hatte Schuld. Das wird schon noch werden.“

Obgleich Ishelle, Kakeru, Megumi und Shila nun gar nichts mit seinen Worten anfangen konnten, wussten Seiichy und Takuto nur zu gut was er meinte.

„Ich werde jetzt wieder gehen. Bringt sie zu einem Arzt, es wird schon alles wieder werden Kinder. Sicher werd ich mal hin und wieder bei euch auftauchen, also nehmt es nicht so schwer.“

Takeru lächelte noch einmal, und dann löste er sich erneut auf. Takuto fiel es trotz allem nicht leicht die Haltung zu wahren.

„Kommt, er hat Recht, sehen wir zu das wir wieder in die Stadt kommen.“ sagte er betont ruhig und so liefen sie den Weg den sie gekommen waren zurück.
 

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Wieder ein DoppelKapitel. Hoffe es hat gefallen

Thx für´s lesen ^^

Meg wird misstrauisch - Kapitel 68

Meg wird misstrauisch
 

Nach ein paar Schritten fiel er unbemerkt zurück , ebenso wie Seiichy.

Als alle weiter nach vorn gelaufen waren sah er ihn an.

„Was hast du dir vorhin dabei gedacht Seiichy? Musste das wirklich sein?“ fragte er leise. „Tut mir Leid, ich wollte das eigentlich gar nicht...“ er lächelte ihn teils verlegen, teils entschuldigenden an, diesmal wusste er es wirklich nicht.

„Vergiss es. Sicher werden sie es auf die Bewusstlosigkeit, beziehen und nicht auf etwas das du mit Absicht getan hast.“ Seiichy sah in an.

„Das vorhin mit Megumi? War das ein Spiel?“

„Nein, sicher nicht, ich glaube nicht das es ein Spiel war...“

„Mhm ich verstehe.

„Seiichy?“ er sah ihn an.

„Danke. Du hast ne Menge gut bei mir“ sagte er schließlich, den Kopf leicht gesenkt.

Natürlich hatte Seiichy nichts besseres zu tun als zu sehen wo die anderen waren, aber diese waren außer Sicht und so packte er Takuto am Handgelenk, zog ihn sanft in Richtung eines Baumes und drückte ihn leicht dagegen. Takuto sah ihn fragend an.

„Was hast du jetzt wieder vor?“ fragte er vorsichtig. Seiichy sah ihn an und lächelte.

„Nichts besonderes.“ er beugte sich zu ihm und küsste ihn schließlich ein weiteres mal an diesem Tag. Es war ein inniger Kuss, eben solcher den Takuto nur sehr schwer widerstehen konnte. Gegen seine Willen hob er die Arme und „schlang“ sie um Seiichy´s Hals.

Es war ein langer, intensiver Kuss, eben so einer, der schon einmal unter absurden Umständen in Seiichy´s Haus entstanden war. Nach einer Weile lösten sie sich wieder von einander. Seiichy sah ihn an.

„Ich habe dir gesagt das ich dich schütze und wenn es sein muss auch mit meinem Leben. Du bist mir nichts Schuldig Taku.“
 

Takuto glühte wieder einmal. Wieso hatte er dagegen schon wieder nichts getan?

„Komm, wir sollte aufschließen wer weiß was die sich sonst noch alles zusammenspinnen.“ sagte Seiichy und packte Takuto abermals am Handgelenk um ihn hinter sich her zu ziehen.

Megumi hatte inzwischen bemerkt das sie nicht mehr hinter ihnen waren und lief zurück.

Takuto bemerkte das sich der Knoten des provisorischen Verbandes löste und im allgemeinen schon wieder verrutscht war.

„Seiichy wart mal eben!“ Er sah ihn fragend an.

„Darf ich?“ und deutete dabei um seinen Verband. Seiichy´s Blick wurde noch fragender. „Wieso fragst du? So scheu bin ich nun auch wieder nicht das mich keiner anrühren darf...“ witzelte er. Takuto trat zu ihm und machte sich an seinem Verband zu schaffen. Es blieb leider nicht aus das er seine Haut berühren musste als er den Verband richtetet. Er hatte Hitze das musste Takuto eingestehen, aber es war eine angenehme Wärme die er ausstrahlte. Gerade als er den Verband fertig hatte kam Megumi bei ihnen an.

„Ach hier steckt ihr. Wieso habt ihr nichts gesagt, dann hätten wir gewartet.“ Takuto sah sie an.

„Der Verband war nur verrutscht. Wegen den 5 Minuten müssen doch nicht gleich alle warten, außerdem sollten wir Kikio so schnell wie möglich in die Stadt bringen. Wir hätten euch schon wieder eingeholt.“ sagte er lächeld zu ihr.

Nach etwa 10 Minuten hatten sie den Waldrand erreicht. Sie verteilten sich in die Wagen und fuhren zurück in die Stadt. Nach etwa einer halben Stunde waren sie angekommen. Sie brachten Kikio zu Dr.Shuja und Seiichy´s Verletzungen wurden Fachmännisch behandelt und verbunden. Am Abend waren sie dann endlich wieder im Hotel angekommen. Kakeru begleitete Ishelle noch auf einen Drink.

Takuto ging in sein Zimmer , duschte und zog sich um. Dann legte er sich auf sein Bett und döste leicht ein.
 

Megumi duschte ebenfalls, ging dann allerdings zu Shila um über den heutigen Tag zu sprechen.

„Megumi? Meinst du Seiichy wusste was er vorhin getan hat?“ Sie sah ihre Freundin an.

„Das weiß ich nicht, um ehrlich zu sein, kann ich es mir nicht wirklich vorstellen, aber sicher war das nicht das erste mal.“ Megumi verstummte.

„Was meinst du damit?“

„Na damals im Konzert, als Taku so sauer nach Hause gegangen ist. Ich glaube fast das Seiichy genau das getan hat und Takuto deswegen so wütend war.“

„Hm, stimmt. Wieso fragst du Seiichy nicht selbst? Ich glaube schon das er dir eine Antwort geben wird...“

Megumi sah sie entgeistert an.

„Meinst du wirklich?“ Shila nickte.

„Also gut, dann frag ich ihn dann.“ Megumi seufzte Leise und stand auf. Sie ging an Takutos Tür und spähte hinein. Er schlief. [Nanu?] Vorsichtig schloss sie die Tür wieder und sah ihn an.

Dann wanderte ihr Blick an Seiichy´s Tür. Wie von Maschinen gesteuert hob sie die Hand und klopfte an. Ohne abzuwarten ging sie hinein. Seiichy stand da und Unterhielt sich am Handy. Als er sie sah winkte er sie herein.

Er hatte sich noch nicht umgezogen und stand mit freiem Oberkörper an der Balkon Tür.

Seiichy sprach leise, aber es ging wohl um irgendeinen Vertrag. Nach einer Minute legte er auf und sah sein Handy Mißmutige an. Dann sah er zu Megumi. Diese stand verlegen im Raum und wusste nicht wohin sie sehen sollte. Seiichy registrierte ihren Blick und mußte schmunzeln, dieses aber glitt rasch aus seinem Gesicht.

Er ahnte das sie nicht eben nur mal so hier war.

„Megumi? Was führt dich her?“

Schweigen. Megumi sah ihn an. Sie wusste nicht wo sie anfangen sollte. Ihr schwirrten soviele Fragen durch den Kopf aber plötzlich hatte sie nicht mehr den Mut auch nur eine davon zu stellen.

„Mhm, gut wir können auch hier stehen bleiben und die Wände ansehen. Oder du setzt dich wenigstens erstmal.“ sagte Seiichy in einem sanften Ton. Sie setzte sich und sah ihn noch immer zweifelnd an.

„Megumi, was hältst du davon, wenn du nicht soviel überlegst und mich einfach fragst was du wissen möchtest?“ Megumi sah ihn noch immer Hilfesuchend an. Verdammt wieso konnte sie ihn nicht einfach fragen? Was könnte er denn schlimmsten Falls sagen wenn es eine blöde Frage wäre? Seiichy konnte sich schon denken was ihr im Kopf umher spuckte. Als sie nichts sagte seufzte er leise, dann setzte er an.

„Es war nur Spaß, vorhin im Wald. Das ist es doch was du wissen wolltest oder?“

Überrascht sah sie ihn an.

„Das stimmt nicht. Das weißt du genauso gut wie ich...“ sagte sie leise. Nun war es Seiichy der sie überrascht ansah. Megumi lächelte leicht.

„Wenn es nur Spaß wäre, dann hättest du dich nicht zwischen Kikio und Takuto gestellt. Für nur Spaß, tust zuviel zu viel für ihn und mich, Seiichy.“

„Was meinst du damit?“

„Als wir uns mit Ishelle trafen und Takuto die Strasse nach unten lief zum Beispiel. Ich wäre ihm nicht nachgegangen, hätte daran geglaubt, das er wieder zurückkäme, aber nur weil ich es nicht besser wusste. Du bist ihm gefolgt, sicher weißt du eher was in ihm vorgeht als ich...“ sie wurde leiser als sie sprach.

„Weißt du Seiichy, ich habe einfach das Gefühl, ihn nicht so gut zu kennen wie ich es eigentlich sollte, schließlich ist er mein Bruder und eigentlich dachte ich immer ich würde ihn am besten von allen verstehen können, aber das stimmt nicht, ich habe ihn nie wirklich verstanden, er hat mich nur in diesem Glauben gelassen...“

Seiichy Fragender Ausdruck verstärkte sich. Er zog die Augenbrauen in die Höhe.

„Das wiederum kann ich dir nicht abnehmen Megumi. Das weißt du. Ich kenn ihn nicht besser, ich habe ihn lediglich in anderen Situationen erlebt. Das ist ein Unterschied. Takuto weiß selbst, das es nicht unbedingt fair ist, sich dir nicht wirklich anzuvertrauen, aber er kann nun einmal nicht anders. Wie auch?“

Seiichy sah sie an. Sie wich seinem Blick aus, vermutlich weil einfach mehr Wahrheit in seinen Worten lag als sie selbst zugeben wollte.

„Das mag sein, aber inzwischen....“ sie sah ihn an. „Seiichy sei ehrlich, du magst ihn sehr viel mehr als du allen hier weismachen willst. Vielleicht liebst du ihn sogar...“ wieder senkte sie ihrem Blick gen Boden.
 

Der Schatz am Ende des Regenbogens
 

In Gedanken biss sie sich auf die Zunge, das war genau die Vermutung die sie nie wirklich aussprechen wollte und schon gar nicht in Seiichy´s Nähe. Doch es war zu spät. Seiichy sah sie erschrocken an, dann musste er selbst Lächeln. Er stand auf und ging zurück ans Fenster, stützte seine Hände auf den Fensterstock uns sah nach draußen. Das alles hatte natürlich nur den einzigen Grund, er wurde verlegen und das sollte Megumi ihm nicht ansehen.

„Wie kommst du denn darauf?“ fragte er nun leise.

„Weil ich nicht blind bin. Jung vielleicht, aber nicht blind. Ich habe ihn beobachtet und dich... Manchmal sagen Blicke mehr als Worte. Seltsam, aber ich dachte, das hättest du schon lang bemerkt, um nicht zu sagen gewusst.“ Sie stand auf und ging zu ihm. Griff sein Handgelenk und drehte ihn langsam zu sich um ihn ansehen zu können. Seiichy sah sie an und lächelte.

„Mhm....“ ein leiser Windhauch der durch das gekippte schwebte strich ihm durch´s Haar, welches dadurch leicht wehte. „...blind bist du nicht...“

Dann sah er wieder nach draußen.

„Sag ehrlich....Was empfindest du für ihn....Bitte Seiichy....“ Megumi´s Stimme klang leise, aber auch fordernd.

„Du hast ihn ziemlich gern um nicht zu sagen, du liebst ihn, habe ich Recht?“ Seiichy sah sie an. Doch Megumi hielt seinem Blick stand.

Plötzlich griff er um ihr Handgelenk herum, packte zu und zog die sanft zu sich. Dann beugte er sich zu ihr hinunter.

„Und wenn es so wäre?“ sagte er leise. Megumi sah ihn fragend an.

„Vergleich es mit der Suche nach dem berühmten Schatz am Ende des Regenbogens. Niemand hat ihn je gefunden...“ sagte er noch immer zu Megumi verbeugt.

„Vermutlich bist du der erste dem es gelungen ist...“ murmelte sie leise.

Seiichy seufzte leise auf, dann sah er sie an und küsste sie. Erschrocken wich Megumi zurück, sie stolperte über einen Stuhl der gerade da stand und fiel rücklings auf das Sofa, das sich glücklicherweise, nicht weit von ihnen an der Wand befand. Als ihr Stolperweg eine jähes Ende gefunden hatte, sah sie Seiichy noch immer erschrocken an.

Diese erwiderte ihren Blick mit einem Schmunzeln.

„Und? Meinst du das hätte etwas bedeutet?“ fragte er nun. Megumi schüttelte den Kopf [Nein, aber ich bin ja auch nicht Takuto] dachte sie leise. Seiichy wandte seinen Blick wieder in die Ferne. Sie rappelte sich langsam wieder auf und lief zur Tür. Plötzlich krachte sie gegen einen Widerstand.
 

Takuto der durch das Poltern an der Wand geweckt wurde, wollte sehen was da los war.

„Sorry...“ murmelte sie verwirrt und stolperte an ihm vorbei in ihr Zimmer. Dort wartete Shila auf sie. Megumi zog die Tür hinter sich zu und glitt an ihr herunter auf den Boden. Takuto sah ihr verwundert hinterher dann sah er zu Seiichy ins Zimmer.

Als er ihn so da stehen sah seufzte er nur leise.

„Was hast du jetzt schon wieder angestellt?“ Er trat näher zu ihm. „Nichts...“ behauptete er. „Von nichts, stolpert Megumi nicht hier heraus in ihr Zimmer Seiichy...“

Takutos Stimme klang alles andere als freundlich.

„Ich habe dir schon mal gesagt, lass Megumi raus!“ Seiichy sah ihn an. „Schon gut beruhige dich wieder. Sie kam zu mir...“

Takuto schloss die Tür hinter sich und sah ihn auffordernd an.

„Sie kam zu mir, wegen der Geschichte im Wald. Sie wollte wissen was ich wirklich fühle. Ich habe nichts getan das sie in irgendeiner Weise verletzt hätte...“ er verstummte.

Takuto sah ihn an.

„Aber du hast es ihr nicht gesagt nehm ich an?“ Seiichy schüttelte den Kopf.

„Nein, ich habe gesagt es wäre wie die Suche nach dem berühmten Schatz am Ende des Regenbogens, unerreichbar...“

„Das war aber noch nicht alles mein Lieber! Was hast du angestellt?“ Seiichy kam zu ihn beugte sich eine bisschen nach vorn und küsste ihn. Zuerst wollte Takuto ausholen und ihm eine runterhauen, aber beinahe im selben Moment verstand er was das sollte.

„Nein das ist jetzt nicht dein Ernst Seiichy! Verdammt nochmal, was denkst du dir eigentlich dabei??!!!“

Takuto reagierte eine Spur heftiger als er beabsichtigt hatte. Als ihm das bewußt wurde, wurde er verlegen.

Seiichy ebenfalls überrascht über diese Reaktion, sah ihn an.

„Nichts, hab ich dabei gedacht, darum ging es doch Taku. Ich hab das nur gemacht um ihr zu zeigen wir harmlos das im Wald war, mehr nicht.“ Takuto schüttelte den Kopf.

„Und ich kann dir genau sagen was sie gedacht hat...Vergessen wir es.“

Seiichy nickte.

„Kannst du mir dann den Verband wieder anlegen?“ fragte er ihn ein wenig nervös.

„Ich würde ganz gern mal duschen...“ fügte er hinzu. Takuto sah ihn fragend an. Dann nickte er. Seiichy begann den Verband abzumachen, Takuto rollte ihn auf um ihn später besser anlegen zu können.

„Sag mal Seiichy, hatte dir der Doc nicht noch ein paar extra Kompressen mitgegeben?“ fragte er ganz beiläufig. Seiichy kramte in einer der Schublade herum und hatte schließlich eine Neue Kompresse bei der Hand. „Hier!“
 

Er warf sie ihm zu und verschwand anschließend im Bad. Takuto wickelte indes den Rest des Verbandes auf und setzte sich auf das Sofa. Nach ein paar Minuten kam Seiichy zurück. Takuto ließ beinahe das Verbandszeug fallen. Seiichy war bekleidet lediglich mit einem Handtuch um die Hüfte und ein weiteres ruhte auf seiner Schulter, mit dem anderen Ende wuschelte er sich über die Haare um sie wenigstens einigermaßen trocken zu bekommen. [Konnte er sich nicht wenigstens wieder anziehen?] dachte Takuto bemüht ruhig, doch so recht gelang es ihm nicht, er versuchte Ruhe zu bewahren, aber in Seiichys Blick konnte er deutlich lesen, das ihm das alles andere als gut gelang.

Sein Blick glitt an Seiichy herunter. Durch das Wasser wurden auch die restlichen eingetrockneten Blutreste und die des Jodes abgespült. Nun sah es bei weitem nicht mehr so schlimm aus. Innerlich atmete er erleichtert auf. Seiichy sah ihn noch immer an.

„Was ist?“ fragte er verwundert.
 

Takuto wurde durch seine Worten aus den Gedanken geschreckt.

„Ach .... nichts...“ sagte er schnell. Er stand auf und ging zu ihm.

Takuto nahm die Kompresse aus der sterilen Verpackung und legte sie vorsichtig auf die Wunde. Seiichy zuckte leicht zusammen. Es brannte nach der Dusche noch etwas mehr als davor. Aber er bemühte sich es sich möglichst nicht anmerken zu lassen.
 

Inzwischen hatte Takuto begonnen den Verband neu anzulegen. Jedoch blickte er nicht auf. Diese ganze Situation setzte ihm doch ein wenig derber zu als er geglaubt hatte.

Sein Herzschlag hatte zugenommen und pochte nun nervös. Er bettet nur ,das es Seiichy nicht hören würde. Aber dieser sah ebenfalls nervös von der einen zur anderen Ecke des Zimmers.

„T-Takuto, bist du bald fertig?“ fragte er nervös.

„Entweder soll der Verband ordentlich sitzen oder nicht?“ fragte dieser zurück, noch immer ohne aufzublicken. Er konnte Seiichy nicht ansehen, er befürchtete er könnte seine Nervosität die er verspürte verraten.

„Könntest du dich trotzdem ein bisschen beeilen?“ fragte er nun deutlich nervöser. Mit einem Ruck blickte Takuto auf. Doch bevor er zu einer dementsprechenden Antwort ansetzen konnte, hielt ihn die Tatsache in Seiichy´s verlegenen Gesicht zurück.

Takutos Gesicht wurde noch ein wenig verlegener, dann senkte er den Blick rasch wieder und schluckte leicht. [Verdammt wieso ist dieser verflixte Verband auch nur so lang...]

Seiichy betrachtete ihn. Er hantierte nun sehr viel nervöser mit dem Verband herum.

Vorsichtig hob er seinen nicht verletzten Arm an. Takuto bekam es mit und zuckte innerlich zusammen. [Wer weiß was er jetzt macht...] dachte er nervös. Aber nichts von Takutos Gedanken waren berechtigt, Seiichy wuschelte wieder in seinem Haar herum, und versuchte es vergeblich, trockener zu bekommen. Warum er das tat wusste er grade selbst nicht, vermutlich nur, um nicht irgendetwas dummes zu tun. Aber selbst das hielt nicht allzulang vor.

Als er den Arm wieder absenkte, glitt er übers Takuto´s Haar, weiter über seine Wangen um dann über seinen Schultern wieder zurück zu Seiichy zu gelangen. Takuto zuckte erneut zusammen.

„Was machst du da? Lass das bitte!“ murmelte er mühsam beherrscht.
 

Schließlich hatte er es geschafft. Nun musste er nur noch die Schussverletzung an seinem Arm versorgen. Auch das hatte er geschafft. Erleichtert atmete er auf. „So das hätten wir...“ sagte er. Er blickte auf und sah Seiichy an, dieser stand inzwischen wie erstarrt da und betete nur, das es bald geschafft war. Takuto machte ihn doch wesentlich nervöser als er zugeben wollte.

„So fertig!“ sagte er. Takuto ließ sich erleichtert auf das Sofa sinken und hoffte das Seiichy nicht allzuviel von seiner Unruhe mitbekommen hatte.

Aber schon im nächsten Moment wurde seine Hoffnung zerstört. Seiichy sah ihn an, eben mit jenem Blick der ihn wieder auf angenehme Weise erzittern ließ. Dann kam er langsam auf das Sofa zu und setzte sich zu ihm.

„Du wirkst ein wenig nervös Taku...“ sagte er leise. Takuto glühte und wandte sein Gesicht rasch auf den Boden, dann schloss er die Augen um sich wieder in den Griff zu bekommen.
 

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Thx für´s lesen.^^

Ich überlege ob ich ein kleines Special, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob man das lesen wollte ^^"

Neue Gefühle/ Immer wieder warum -Kapitel 69

Neue Gefühle
 

Plötzlich drehte sich Seiichy leicht zu ihm herum und wieder striff seine Hand erst Takutos Wangen und anschließend glitt sie über seinen Hals und die Schulter. Takuto zitterte innerlich und kniff die Augen noch fester zusammen. Um das zittern das sich nun merklich in ihm verbreitete zu unterdrücken. Plötzlich wurde sein Gesicht in Seiichy´s Richtung gedreht.

„Du bist nervös...“ stellte er fest. Takuto sah ihn an. Er glühte noch immer aber er schaffte es einfach nicht seinen Blick von Seiichy abzuwenden.

Seiichy beugte sich in seine Richtung.

Instinktiv lehnte er sich Takuto zurück, was zur Folge hatte, das ihn diese Reaktion in eine nur noch unangenehmere Stelle beförderte.

Schließlich war Seiichy über ihn und er lag halb auf der hinteren Ecke des Sofa´s, den einem Arm in die Lehne gekrallt der andere in dem Sitzpolster. Wie versteinert sah er ihn an, nicht fähig etwas zu unternehmen und am schlimmsten war es, das es ihm nicht annähernd so unangenehm war wie er gehofft hatte.

Seiichy´s Finger glitten über sein T-Shirt. Dann kam er immer näher, schließlich küsste er ihn während seine Hand weiter über seinen Hals, den Schlüsselbeinen entlang nach unten glitt. Takuto fühlte wie sich ein angenehmes, aber dennoch zugleich erschreckendes Kribbeln in ihm ausbreitete. Noch erschreckender war es, das er seinen verkraften Griff lockerte und sich auch im allgemeinen entkrampfte.
 

Letztendlich löste ihn genau das aus seiner Starre und er drückte Seiichy sanft aber dennoch bestimmend von sich.

Dann richtete er sich wieder auf und sah ihn mit hochglühenden Gesicht an.

„W-was sollte d-das eben Seiichy?“ stammelte er verlegen. Doch anstatt etwas zu sagen sah er ihn nur entschuldigend an.

„Weiß ich auch nicht.....“ sagte er schließlich kleinlaut. „Entschuldige...“ fügte er noch ein.

Takuto, hob seinen Kopf an und drehte ihn zu sich, noch bevor er sich darüber bewußt war, was er da grad tat. Es war als würde er von jemanden gesteuert der seiner Hand den Befehl dazu gegeben hatte. Dann schüttelte er den Kopf, wieder eine Geste die er grad nicht beeinflußte. Seiichy sah ihn verwirrt an.

„Du musst dich nicht entschuldigen.“ hörte er sich selbst sagen und allmählich begann er ernsthaft daran zu denken irgendetwas anderes steuerte ihn.

Seiichy Blick wurde noch verwirrter und selbst Takuto verstand sich nicht.

Er stand auf und wollte zur Tür gehen, als Seiichy ihn von hinten zu sich zog. Dieser wollte sich seinem Griff entreißen aber im Selben Moment beugte sich Seiichy zu ihm und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

„Was soll das Taku?“ fragte er ihn.

Takuto bekämpfte erfolglos den Impuls seine Hand auf Seiichy´s zu legen, sein Herz hämmerte nun noch heftiger gegen seine Rippen und leider ließ nichts einen Zweifel daran, das es nun auch Seiichy bemerken würde.

„Frag mich nicht, ich habe das Gefühl jemand steuert mich...“ brachte er mühsam hervor. Auch Seiichy rang mit der Fassung, die Tatsache das er Takuto´s nervösen Herzschlag spürte machte es nicht unbedingt einfacher.

„Lass mich los Seiichy...“ sprach er leise aber bestimmt.

Seiichy tat was er sagte und Takuto ging ohne Umschweife in sein Zimmer zurück.

Seiichy sank auf das Sofa zurück und seufzte. Wieso nur war er so nervös geworden, oder wieso hatte Takuto ausgerechneten so und nicht anders reagiert? Die erste spontane Antwort die ihm einfiel war, weil er sich schuldig für seine Verletzung fühlte, allerdings war die genauso wenig überzeugend wie die, das es nur eine Laune war. Die zweite Antwort kam ihn noch absurder vor. Eifersucht...letztendlich gab er es auf weiter darüber nach zu denken.
 

Megumi lehnte noch immer an der Zimmertür und saß auf den Boden, sie zitterte leicht und Shila sah sie erschrocken an.

„Megumi was ist denn passiert? Hast du ihn gefragt?“ sagte sie vorsichtig zu ihr gewandt. Megumi tat nichts sie nickte nur, aber ihr Blick war noch immer erschrocken.

„Und hat er dir eine Antwort gegeben?“ fragte sie weiter, diesmal schüttelte sie nur den Kopf.

„Nicht direkt.“ murmelte sie hervor.

„Was hat er denn gesagt? Megumi was ist denn um Himmels willen passiert?“

Wieder schüttelte diese nur den Kopf. Sie konnte ihr nicht sagen was geschehen war, sie wusste das sie sie damit verletzen würde.

„Entschuldige mich bitte...“ sagte sie stattdessen leise. Sie rappelte sich auf, öffnete die Tür und ging an Takutos Zimmertür. Sie klopfte leicht an, dann trat sie ein.

Takuto stand am Fenster und starrte hinaus, sein Haar was klitschnass und sein T-Shirt schon beinahe aufgeweicht weil er seine Haare nicht abgetrocknet hatte. Sie war im ersten Moment ein wenig verwundert, dann aber ging sie zu ihm, griff nach seinem Handgelenk und zerrte ihn hinter sich her. Takuto sah überrascht auf, aber folgte ihr. Sie zerrte ihn noch eine ganze Weile hinter sich her, bis sie schließlich weit genug weg waren, dann drehte sie sich zu ihm herum und sah ihn an.

Seiichy der kein gutes Gefühl dabei hatte, als er die beiden aus dem Hotel laufen sah, starrte noch eine Weile nach draußen, aber dann folgte er ihnen doch.
 

Immer wieder Warum?
 

Takuto war noch immer verwirrt und konnte mit ihrer Reaktion rein gar nichts anfangen. Stattdessen sammelten sich noch mehr Fragezeichen hinter seiner Stirn. „

Wieso tut er sowas?“ fragte sie verwirrt. Im ersten Moment konnte er nichts mit ihren Worten anfangen.

„Wer tut was warum?“ fragte er verwirrt zurück.

„Seiichy, wieso tut er das!?“

„Was hat er denn getan Meg? Könntest du dich vielleicht mal klarer ausdrücken?“ fragte Takuto noch immer verwirrt.

„Ich war bei ihm, weil ich wissen wollte, was er wirklich für dich übrig hat! Aber seine Antwort war alles andere als aufschlußreich. Als ich ihn dann auf die Sache im Wald angesprochen habe, dann, dann ....“ stammelte sie. Sie wußte nicht ob es richtig war es ihm zu sagen, oder ob er es vielleicht schon wusste?

„Was dann? Was hat er denn gemacht?“ Megumi wurde rot und wich seinem Blick aus. Takuto wußte nicht so recht was sie an dieser einen Kleinigkeit so aufregte.

„Er hat dich geküsst na und? Man, Seiichy küsst viele einfach so...“ sagte er schließlich. „Was ist denn daran so schlimm Meg?“ Erschrocken sah sie ihn an, er wußte es also schon. „Nichts schlimmes, es war aber so, so.....unecht....irgendwie....ohne jede Bedeutung....als ob....als ob er an wen anderen gedacht hätte...Ach ich weiß es doch auch nicht wie ich das erklären soll. Warum macht er sowas?“

„Das ist eben Seiichy, daran kannst du nichts ändern, er macht sich nicht viel aus solchen Zwischenfällen, aber das solltest du doch eher wissen als ich.“

„Nein, darum geht es doch Takuto! Ich weiß es eben nicht, ich weiß nur das der Kuss im Wald nicht so gespielt war wie dieser! Takuto!“ fuhr sie ihn an.

„Ach das bildest du dir doch bloß ein Meg. Du hast einfach nur mehr hinein interpretiert als es wirklich war, das war es.“ sagte er ausweichend.

Sie hatte verdammt Recht und das gefiel ihm im ersten Moment ganz und gar nicht.

„Das ist nicht wahr und das weißt du genauso gut wie ich Takuto! Nein falsch, du solltest es sogar noch besser wissen als ich! Und ich habe Recht! Also sag mir jetzt endlich warum er sowas tut!“ sie war sichtlich und hörbar aufgebracht, aber Takuto konnte ihr die Fragen auch nicht beantworten.

„Wieso fragst du ihn nicht selbst! Ich weiß es nicht!“ sagte er in einem scharfen Ton der sie zusammen zucken ließ. Für ihn klang es wie ein Vorwurf der ihn verflixt hart traf, somal nicht er vorhin aus der Tür stolperte, sondern sie und sie genau wusste, was er auf ihre Fragen geantwortet hatte und nun verlangte sie von ihm, ihr alles zu erklären. Das war so absurd das es schon beinah unangenehm war überhaupt ein Wort darüber zu verlieren. „Du kennst seine Antwort doch schon längst...oder etwa nicht? Vielleicht solltest du hin und wieder einfach besser hinhören wenn er etwas sagt, sowas nennt sich auch zwischen den Zeilen lesen! Und jetzt reiß dich wieder zusammen, ich kann es doch auch nicht mehr ändern!“

Takuto´s Stimme hatte noch immer einen scharfen Ton, aber die letzten Worte sprach er schon wieder etwas ruhiger aus. Doch diesmal ließ sie sich nicht so leicht besänftigen.

„Nein aber du könntest mir zu Beispiel sagen, weshalb er von einem Schatz am Ende des Regenbogen spricht, wenn er ganz genau weiß, das er den schon lang erreicht hat!“ sagte sie noch immer aufgebracht.

Takuto sah sie nun doch verärgert an, wieso konnte sie es nicht einfach bei ihrer Theorie belassen, wenn sie ohnehin wusste das sie richtig lag?

Weshalb fragte sie ihn, nach einem beinahe lächerlichen Grund. Die Fakten kannte sie doch schon selbst.

„Weshalb läßt du es nicht einfach dabei bewenden und wendest dich lieber Dingen zu, die man wirklich in Frage stellen sollte! Du weißt es doch schon längst! Was willst du damit erreichen? Ich werde dir deine Fragen sicher nicht beantworten, aber vielleicht kannst du mir mal erklären wieso du dich eigentlich so aufregst, es geht doch nicht einmal um mich! Es geht doch nur um deinen verdammten Stolz der wohl durch eben diesen einen Kuss weitaus schlimmer angekratzt wurde als du selbst zugeben willst! Hör endlich auf dir etwas zusammen zuspinnen, nur weil du es nicht sehen willst!“ sagte er in einem ruhigen aber dennoch verärgerten Ton zu ihr. Sicher das ein oder andere war vielleicht im Moment nicht fair, aber sie verhielt sich ebenso unfair mit ihren Behauptungen.

„Megumi es ist nun einmal passiert! Find dich damit ab oder lass es sein, aber hör verdammt nochmal auf, mir alles unter schieben zu wollen! Du weißt verdammt gut, das das absolut unfair ist und du weißt ebenso gut, das dir nur einer deine beinahe an Lächerlichkeit, grenzenden Theorien und Fragen beantworten kann und das bin ganz sicher nicht ich!“

Seiichy hatte den bisher doch recht heftiger Wortwechsel verfolgt. Er erschrak als ihm bewußt wurde das er die beiden noch nie derart aufgebracht erlebt hatte. Und das schlimmste daran, er war eigentlich der Grund dafür. Dabei wollte er ganz sicher nicht, das sie sich stritten und schon gar nicht wegen ihm.

Takuto wirkte nach außen noch recht ruhig, aber man konnte förmlich spüren wie sehr ihn dieser Streit zusetzte. Warum stritt sich Megumi eigentlich mit ihm und vor allem wegen was? Megumi sah ihn an. Auch sie fragte sich allmählich was sie hier tat. Weshalb war sie so unfair ihm gegenüber? Er hatte doch eigentlich Recht, wenn er sagte das sie die Antwort schon längst kannte und das er ihre Frage ja wirklich nicht beantworten konnte. War es wirklich ihr verletzter Stolz, weil sie gehofft hatte, etwas mehr in diesen Kuss hineininterpretieren zu können, als es letztendlich war? Oder war sie einfach nur eifersüchtig. Eifersüchtig oder auch sauer? Sauer darauf das Takuto Seiichy besser kannte als sie es je könnte? Das war doch wirklich beinahe lächerlich. Wie kam es eigentlich zu diesem Streit? Diese Frage schwirrte ihr im Kopf umher.

„Ich weiß nicht was du unter unfair verstehst Takuto! Aber der einzige der sich gerade unfair verhälst bist du! Du sagst mir lang nicht mehr alles, was ich eigentlich wissen sollte! Bisher hab ich vielleicht auch einen großen Teil von alledem nicht gewusst, aber zumindest jetzt, hätte ich doch wesentlich mehr Vertrauen von dir erwartet! Ich bin deine Schwester, ich habe genauso ein Recht darauf zu erfahren was, warum geschehen ist!“

Takuto sah sie an. „Weißt du was? Mir wird dieser ganze Gerede allmählich wirklich zu viel, um was geht es dir denn eigentlich? Was hat das was damals geschehen ist, denn mit heute zu tun? Du weißt verdammt genau, wieso ich dir lange Zeit nichts von alledem gesagt habe! Eben weil du meine Schwester bist und ich dir nicht unnötig weh tun wollte!“ damit wandte er sich von ihr ab und lief die Strasse hinunter.

Seiichy schüttelte den Kopf, dann trat er aus seinem Versteck hervor.

„Musste das sein?“ fragte er sie vorwurfsvoll. Megumi der ihr Worte schon wieder Leid taten, schrack zusammen als sie ihn sah.

„Wie lang bist du schon hier?“ fragte sie matt.

„Lang genug.“ war seine knappe Antwort.

„Verdammt nochmal Megumi! Was sollte das? Wieso reitest du auf Dingen herum, wo du doch die Antwort sogar schon selbst beim Namen genannt hast? Ich hätte dich wirklich für klüger gehalten. Noch dazu weißt du das er Recht hat, wenn dir einer deine Fragen beantworten kann dann nicht er, sondern ich! Um was geht es dir eigentlich? Um Takuto oder am Ende doch nur um dich und deinen doch leicht angekratzten Stolz? Aber in einem Punkt hattest du Recht, es war nicht ganz so ohne Bedeutung.“ Schlagartig wurde ihr klar das er die ganze Zeit dagestanden war. Megumi wußte das sie Recht hatte und sie wusste das sie sich wirklich sehr unfair verhalten hatte.

„Dann sag mir wieso...“ Seiichy sah sie Fassungslos an. War sie so blind, oder wusste sie es wirklich nicht.
 

„Wieso? Du fragst mich allen Ernstes Wieso?!?“ Seiichy war noch immer fassungslos, doch schließlich seufzte er und schüttelte nur den Kopf.

„Weil es ihn verletzen würde Megumi!“ Erschrocken sah sie ihn an. Wie konnte sie nur so blind sein? Plötzlich fühlte sich sich scheußlich. Sie lief an Seiichy vorbei zurück ins Hotel. Shila wartete noch immer in ihrem Zimmer und sah sie erneut erschrocken an.

„Megumi! Was ist denn los? Wo ist Takuto?“ Megumi rutschte an der Wand hinunter auf den Boden, sie zitterte leicht und rang mit den Tränen. „Weiß nicht weg....“ stammelte sie kraftlos.

„Weg?“ fragte Shila sie nun.

Megumi nickte

„Ja weg, ich hab mich mit ihm gestritten...“. Plötzlich fing sie an zu weinen.

„Ja aber wieso denn das?“ Shila war ehrlich überrascht, sie war eigentlich fest der Meinung das ihr nichts aufgefallen war, was in irgendeiner Weise einen Streit provoziert hätte.

„Glaub mir Shila im Moment würde ich alles dafür geben wenn ich es wüsste..“schluchzte sie.

„Vermutlich habe ich wirklich nur einen Grund gesucht, weil ich meinen Stolz nicht endgültig untergraben lassen wollte....Taku und Seiichy haben beide Recht...Ich bin schuld an diesen Dummen Streit und das schlimmste, er war völlig unberechtigt und Taku gegenüber schrecklich unfair...“ schluchzte sie weiter. Shila konnte den Worten ihrer Freundin nicht folgen. Wie auch? Sie wusste ja nicht was vorhin geschehen war.

„Aber wieso denn? Was ist denn passiert?“ fragte sie in einem beruhigenden Ton.

„Ich hab Seiichy gefragt was er eigentlich wirklich fühlt, aber er hat mir keine Antwort gegeben und stattdessen vom Schatz am Ende des Regenbogens gesprochen der unerreichbar wäre. Inzwischen ist mir klar weshalb ich keine Antwort bekommen hatte, ich hatte meine Frage ja schon selbst beantwortet gehabt....er hielt es nicht für nötig glaub ich...“ sie schluchzte immernoch leise.

„Aber das ist noch nicht alles nehm ich an, oder?“

Megumi schüttelte den Kopf. „Er hat mich geküsst und mich gefragt ob ich das Gefühl hatte das es was bedeuten würde...“ sie schluchzte wieder heftiger. Shila wollte lospoltern, hielt es aber in Anbetracht der Umstände für höchst unangebracht und beließ es bei einem leichten innerlichen Ärger.

„Und hatte es was zu bedeuten?“ fragte sie bemüht ruhig, aber Megumi schüttelte nur den Kopf „Nein... hatte es nicht...“ schluchzte sie.

„Und deswegen hast du dich mit deinem Bruder gestritten? Megumi ich sag es nur ungern, aber das war wirklich nicht nötig, er konnte doch gar nichts dafür...“ Shila legte sanft ihren Arm und Megumi´s Schultern um sie zu trösten.

Seiichy stand noch immer ratlos in der Gegend herum, was sollte er jetzt tun? Sollte er ihm folgen oder es doch besser lassen? Er versuchte objektiv zu bleiben, aber allein Takutos innere Reaktion auf die Worte seiner Schwester beunruhigten ihn doch sehr. Im selben Moment fragte er sich ob sich die beiden überhaupt schon mal gestritten hatten.
 

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Eifersucht(zweiter Teil)-Kapitel 70

Eifersucht(zweiter Teil)
 

Noch immer unentschlossen sah er die Strasse hinab. Schließlich ging er doch in diese Richtung in der Takuto verschwunden war, die Unruhe die er verspürte wurde größer.

Nach ein paar, für ihn, endlos scheinenden Minuten, machte er im Dämmerlicht eine Bewegung aus. Er ging näher heran und schließlich erkannte er Takuto, er stand an einem Baum gelehnt und sah in den Himmel. Er schien weit weg mit seinen Gedanken zu sein, zumindest konnte er in seinem Blick nicht lesen worüber er nachdachte. Er überlegte noch einen Moment ob er zu ihm gehen sollte, aber Takuto nahm ihn die Entscheidung ab.

„Ich hab mich schon gefragt wie lang es dauert bist du hier auftauchst Seiichy.“ sagte er. Aber noch immer verriet nichts an ihm was ihn eigentlich beschäftigte.

„Woher wußtest du das ich es bin?“ fragte er auf Takuto zukommend.

„Ich hab dich hinter den Baum schon gesehen Seiichy, irgendwie wundert es mich schon lang nicht mehr, wie du mich immer so schnell findest.“ seine Stimme klang sanft, ja beinahe ruhig, aber Seiichy konnte deutlich spüren das es hinter dieser Fassade alles andere als geordnet zuging.

„Vielleicht hätte ich es nicht übertreiben sollen...“ sagte Seiichy leise. Inzwischen war er bei Takuto angekommen und lehnte sich ebenfalls gegen den Baum.

„Wieso hat sie gleich so heftig reagiert? Sie wusste doch das sie Recht hatte...“ sagte Takuto leise. Seiichy sah ihn an.

„Habt ihr euch eigentlich schon mal gestritten?“ fragte er scheinbar beiläufig und eben so zufällig berührte er Takuto´s Hand.

„Nein nicht wirklich, es gab nie einen Grund sich wegen irgendetwas zu streiten. Ein bisschen streiten kann zwar manchmal richtig erfrischend sein, aber nicht wenn es um Nichts geht...“ er sprach noch leiser. Takuto stemmte sich vom Baum weg und trat etwa einen Meter von ihm weg. Seiichy sah ihn fragend an, dann tat er es ihm gleich.

„Ich schätze...“ setzte er an während er seine Hand auf Takutos Schultern legte, damit der sich umdrehte und er ihn ansehen konnte. Doch Takuto tat ihm diesen Gefallen nicht. Stattdessen legte er seine Hand auf Seiichy´s und schob sie weg.

„Ich schätze, sie war nur ein bisschen überrascht mehr nicht. Vielleicht hätte ich an ihrer Stelle genauso reagiert.“
 

Seiichy ahnte das es tiefere Gründe für ihren Ausbruch gegeben hatte. Er tippte darauf das sie nun wirklich einen Grund hatte eifersüchtig zu sein. Sie liebte ihn schließlich und plötzlich war sie nicht mehr allein damit, das war sicher einer der Hauptgründe das sie derart reagiert hatte.

„Nein das war sie ganz sicher nicht...“ sagte Takuto.

„Du weißt es und ich weiß es, wieso also Drumherum reden...Sie ist nicht mehr die einzige die mich mehr mag als es den Anschein hat und das ist ihr nun richtig bewußt geworden...“
 

Takuto klang beinahe so als würde er sich für Megumi entschuldigen.

„Ja das mag sein, aber deswegen bist nicht du es, der sich entschuldigen muss, sondern sie. Sie wußte die ganze Zeit das sie Recht hatte, aber dennoch hat sie nicht aufgehört...Das war nicht fair und das weiß sie...“ Seiichy hatte ja Recht, aber irgendwie verstand er sie auch.

„Ja das weiß ich, aber irgendwie kann ich sie auch verstehen...“ gab er zurück.

Seiichy war überrascht.

„Mhm, dann hoffe ich, das sie weiß, was sie dir bedeutet...“ sagte er leise.

Er wollte sich umdrehen und wieder zurückgehen, aber diesmal war es Takuto der ihn zurückhielt.

„Sie weiß zu mindest das ich sie nicht im Stich lasse und das ich sie auch verstehe, doch manchmal gelingt es ihr einfach nicht, ihre Grenzen zu erkennen und nicht zu überschreiten und daran ist sie oft gescheitert. Ihre heftige Reaktion war eher ein Ärgernis gegen ihre eigene Wut anstelle gegen mich. Deswegen bin ich gegangen, sie wußte das sie zu weit gegangen war, und das war nur ein kläglicher Versuch mich nicht vollends zu verärgern... Komm gehen wir zurück Seiichy.“

Seiichy sah ihn erschrocken an, er klang ja beinahe zufrieden und für einen kurzen Moment meinte er ein Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen. Dann blieb er plötzlich stehen und umarmte Seiichy urplötzlich ohne Vorwarnung.

„Trotzdem nett das du die Gedanken gemacht hast.“ sagte er und ließ ihn wieder los. Seiichy war noch so perplex, das ihm dazu nichts mehr einfiel und er ihn einfach nur ansah.
 

Nach einer Weile waren sie wieder im Hotel angekommen. Megumi hörte sie und stürmte plötzlich aus ihrem Zimmer auf Takuto zu und fiel ihm um den Hals. Shila stand hinter der geöffneten Tür und sah ihr perplex hinter her, Seiichy tat es ihr gleich. Takuto tat nichts, er stand nur da und sah zu ihr herunter.

„Entschuldige Taku das war nicht richtig, natürlich war es nicht deine Schuld... ich , ich bin diejenige die Schuld hat. Du hattest Recht, ich sollte doch öfters lieber auf das hören, was mir mein Verstand schon lange gesagt hat, anstelle darauf zu warten das mir jemand nur das sagt was ich ohnehin schon selbst wusste....“ endlich schien Takuto zu reagieren.
 

Er legte seinen Arm um ihre Schulter.

„Vielleicht solltest du in Zukunft lieber erstmal nachdenken bevor du solchen Unsinn erzählst.“ sagte er mit einem sanften und zufriedenen Lächeln.

Shila und Seiichy sahen sich fragend an, sicher dachten sie gerade das gleiche.

„Da fragt man sich ob eure Tante, oder doch eher du, Megumi aufgezogen hat, Takuto.“
 

Seiichy war es schließlich der genau diesen Gedanken aussprach. Die Geschwister sahen sich an und dann die anderen, dann mussten sie beiden lachen. Plötzlich wurde Takuto wieder Ernst.

Megumi war einfach nur froh darüber das er ihre Entschuldigung angenommen hatte. Sie ging zurück zu Shila und schloss die Tür hinter sich. Takuto sah Seiichy Ernst an.

Seiichy sah ihn fragend an. Takuto registrierte seinen Blick, dann sah er sich noch mal im Flur um, jedes Geräusch was hinter den Türen hervorkroch sagte ihm, das man selbst seine Worte hier draußen hören musste. Dann ging er zu Seiichy´s Zimmertür und machte eine Geste die ihm zu verstehen gab das er hineingehen sollte. Takuto folgte ihm und machte die Tür wieder zu. Dann sah er ihn wieder an.

„Und was dich angeht, du solltest deine Spielchen besser unterlassen.“ Er wandte sich um und wollte gehen als ihn Seiichy am Handgelenk packte und ihn zurückhielt. Takuto sah ihn fragend an.

„Was hast du Takuto?“ Seiichy war der merkwürdige Unterton in seiner Stimme nicht entgangen.

„Du wirst doch nicht etwa eifersüchtig sein oder doch?“ Takuto sah ihn an, glücklicherweise war es recht finster in Seiichy´s Zimmer so konnte der wenigstens nicht sehen wie ihm die Röte ins Gesicht stieg.

„Wie? Mach dich doch nicht lächerlich!“ sagte er schließlich.

„Oh tu ich das? Mhm seltsam aber das Gefühl habe ich ganz und gar nicht.“ sagte Seiichy ruhig. Er zog Takuto zurück und küsste ihn. Obgleich Takuto eben noch Widerstand übte, war dieser schnell gewichen. Selbst für ihn überraschend erwiderte er Seiichys Kuss, nur um sich dann, im selben Moment loszumachen und in sein Zimmer zurückzugehen, wo er sich erschrocken einsperrte und wartete bis sich sein derber Herzschlag wieder beruhigt hatte.

Seiichy gleichermaßen überrascht auf Takutos Erwiderung, starrte auf die verschlossene Tür.
 

Nach weiteren Fünf Minuten stand Takuto wieder auf und ging ans Fenster um, wie so oft am heutigen Tag, hinauszustarren. Inzwischen legte sich die Dunkelheit über die Stadt und man konnte beim besten Willen nichts anderes als die einzelnen Lichter in den Häusern sehen, dennoch wandte er den Blick nicht ab.

«Du wirst doch nicht etwa eifersüchtig sein, oder doch?» Seiichy´s Worte hallten in seinem Ohr.[Wieso sollte ich? Hat es sich so angehört? Nein ich glaube nicht....Ich hab ihn doch nur gebeten Megumi aus seinen kleinen Spielchen raus zu lassen.... Warum eigentlich? Es ist doch nicht mein Problem... War es doch.... Nein, nein, das kann gar nicht sein....Ach was soll das? Ich werd die ganze Angelegenheit vergessen und gut ist.] dachte er bei sich. Dann seufzte er Kopfschütteln und sagte leise.

„Was ist bloß los mit mir...“

Dann ging er ins Bad um sich das zweite Mals zu duschen, anschließend, sperrte er die Tür wieder auf und schaltete das Fernsehen an.

Nach etwa einer halben Stunde klopfte es an der Tür.

„Takuto?“ es war Kakeru.

„Ja was gibt es.“ sagte er als er schon im Zimmer stand.

„Der Arzt hat gerade angerufen, ich war der Meinung ich sollte euch Bescheid sagen.“ Takuto sah auf.

„Wie geht es ihr?“ fragte er.

„Sie wurde ruhig gestellt, im Moment ist sie vollkommen Harmlos.“ er verstummte.

„Was hat sie da oben eigentlich angestellt?“ Takuto sah ihn an, im gleichen Moment wurde er böse, aber er versuchte sich zu beherrschen.

„Das hast du doch gesehen!“ sagte er stattdessen nur.

„Ja...ich...hab es gesehen, aber wie kam es überhaupt dazu?“

„Es ist genau das eingetreten was Dr. Shuja schon gesagt hatte, ihre Vergangenheit hat sie eingeholt...“ sagte er. Kakeru nickte nur, irgendwie ahnte er, das er ihm ohnehin nicht mehr sagen würde, also ging er zurück.
 

Takuto seufzte innerlich auf, was war nun schon wieder? Wieso war er so böse geworden? Ihn nahm die Tatsache das Seiichy an seiner Stelle verletzt wurde, wohl doch mehr mit als er zugeben wollte.

Nach einer ganzen Weile schaltete er das Gerät wieder aus und legt sich hin, aber schlafen?! Nein das konnte er nicht, aus welchem Grund auch immer, er konnte nicht schlafen.
 

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*Kekse hinstell*

Hallo Alltag - Kapitel 71

Hallo Alltag
 

Auch im Nebenzimmer war an Schlaf nicht zu denken. Takutos Reaktion und das Gespräch das er kurz mit Kakeru führte, sagten Seiichy das es noch lang nicht vergessen oder gar überstanden war. Umso unpassender kam es ihm vor, das er in bald für eine längere Zeit unterwegs sein würde. Plötzlich sprang Takuto auf.

Ihm war etwas eingefallen das er vorhin in den News gehört hatte.

Es ging um eine neue Filmproduktion die in ein paar Wochen anlaufen sollte. Seit sie mit der Suche nach Kikio begonnen hatten, verlor Seiichy nicht ein Wort über seine Arbeit, er tat nicht mal etwas. Er schrieb nicht, er zog sich nicht zurück und er laß auch keine Drehbücher. Sonst hatten man immer ein Skript oder einen Notizblock bei ihm herumliegen sehen, oder traf ihn in die Zeile eines Drehbuches vertieft an. Wieso fiel ihm das erst jetzt auf?

Er sah zur Uhr, es war lang elf vorbei, aber irgendetwas sagte ihm das er noch nicht schlafen würde. Er stand wieder auf und ging zur anderen Tür. Er hatte nicht vergessen was vorhin geschehen war, aber er wollte genauso wenig im Zimmer bleiben und Löcher in die Luft starren. Er klopfte nicht weiter an und drückte einfach die Klinke herunter.

Wie erwartet brannte noch immer Licht im Zimmer und Seiichy saß, oder nein lag eher auf den Sofa und tat genau das was Takuto selbst gerade noch getan hatte, nämlich Löcher in die Luft starren.

„Pass auf nicht das du die Decke noch hypnotisierst Seiichy.“ sagte er ehrlich amüsiert. „Das gestaltet sich doch als wesentlich schwieriger als ich erwartet hatte...“ gab Seiichy zurück. [Seltsam..] dachte Takuto [..er scheint nicht mal überrascht zu sein.].

Seiichy richtete sich auf.

„Wie geht´s ihr?“ Takuto setzte sich auf einen der Stühle.

„Sie ist ruhiggestellt.“ sagte er nur knapp. Seiichy sah ihn an.

„Lass es gut sein Taku.“ sagte er schließlich, den Blick auf ihn ruhend. Takuto sah ihn überrascht an, was meinte er damit? Seiichy lächelte und deutet auf seinen Verband. „Sieht schlimmer aus als es ist, glaub mir, das ist nicht die einzige Verletzung die ich mir irgendwann mal zugezogen habe.“

„Tja nur das diese gar nicht für dich bestimmt war...“ sagte er matt. Seiichy sah ihn weiterhin an.

„Takuto? Hm...ich hatte dir glaub ich mehr als einmal gesagt das ich dir helfen werde...“ Takuto sah ihn an. Stimmt er hatte ihn oft gesagt das er ihm helfen würde, und wenn er das nicht könnte, so würde er ihn wenigstens Schützen, ob er wollte oder nicht.

„Aber darum geht es doch gar nicht Seiichy!“

„Doch genau darum geht es Takuto. Was hätte dir diese Verletzung schon weiter eingebracht? In ein paar Wochen startet die Meisterschaft in Osaka, glaubst du wirklich die wäre bis dahin soweit abgeheilt das sie dich nicht weiter behindern würde? Oh nein das ganz sicher nicht, womöglich hätte dich Kikio auch tödlich getroffen...“

Seiichy war sehr Ernst, klar war das gerade ein dämlicher Grund es mit dem Start bei der Meisterschaft zu begründen und ebensogut wußte er, das Takuto ihm das ohnehin nicht abnehmen würde.

„Netter Versuch Seiichy, aber ich glaube nicht, das du es mit der Meisterschaft begründen wolltest.“

„Das stimmt, aber du weißt weshalb...“ Takuto nickte, auch das hatteer ihm schon einmal gesagt.

„Trotzdem hätte ich es besser wissen müssen...“ sagte er. Seiichy stand auf und ging zu ihm. Er hob sanft seine Kinn an und zwang ihn das er ihn ansah.

„Woher hättest du wissen sollen das es so schlimm werden würde?“ er schüttelte den Kopf.

„Glaub mir, du hast schon richtig gehandelt, wäre sie nicht schon so weit weggetrieben, hättest du sie vielleicht sogar überzeugt. Aber das konntest du nicht wissen.“ Seiichy sah ihn noch immer an. Takuto wusste das er im Grunde Recht hatte, aber trotz allem änderte das nichts daran, das er das Messer abbekommen hatte, nicht er und es war sein Leichtsinn der es überhaupt erst so weit hatte kommen lassen.

Er wich seinem Blick aus, in diesem Moment waren seine Augen nicht mehr als ein paar Glaskugeln, ohne Ausdruck, die nur das Licht im Zimmer erhellten.

Seiichy seufzte innerlich.

„Das ist Unsinn und das weißt du.“ sagte er. Seiichy wußte nicht ob er ihm überhaupt zugehört hatte, aber er sprach trotzdem weiter.

„Niemand hätte es verhindern können, hätte es uns nicht erwischt, dann einen anderen, Kikio hat den Kampf gegen ihre Vergangenheit verloren, sie hat sich selbst verloren, vielleicht hat sie auch schon aufgegeben.“

Takuto zuckte leicht zusammen. Dann sah er Seiichy an.

„Vielleicht ist es so...“ sagte er leise. Seiichy ging zurück zum Sofa und setzte sich. Takuto folgte ihm und setzte sich neben ihn. Er sah in den Fernseher.

„Sie haben eine neue Filmproduktion vorgestellt....“ sagte er beiläufig.

„Ja, die Dreharbeiten beginnen in ein paar Wochen.“ Bestädigte Seiichy ihn. „Sie haben mich angerufen...“ fügte er beinahe leise zu, als ob er es gar nicht wissen wollte.

„Heißt das...“

„Ja ich werde ein Paar Tage verreisen müssen. Sie wollen mehr Kulisse im Hintergrund, das was sie hier bekommen, reicht ihnen nicht. Ich habe den Drehplan vermutlich schon zu Hause liegen. Sydney, New York, LA, Europa, Australien, das sind sämtliche Stadtionen die sie ansteuern wollen.“ Takuto fuhr unmerklich zusammen. Das es ein großes Projekt war, wusste er, aber das es solche Ausmaße annehmen würde, hatte er nicht gedacht, oder wenigsten nicht gehofft.

„Und wie lang sollen die dauern?“ fragte er weiter. Seiichy zuckte mit den Schultern: „Wochen, vermutlich Monate, ich weiß es nicht...allerdings habe ich nicht wirklich viel Lust dazu, ich wollte mir die Meisterschaften in Osaka ansehen, und zwar Live nicht vor einem Fernseher irgendwo in der Welt...“ seine Stimme klang klar und doch glaubt Takuto ein leichtes Zittern darin zu hören.

„Mhm, warum willst du nicht dahin? Es ist doch sicher eine Herrausfoderung bei eine solchen Projekt mitwirken zu können, oder sollte ich mich da täuschen?“ Seiichy schüttelte den Kopf. „Nein, das stimmt, aber ich bin nicht sicher ob es wirklich das ist was ich erreichen wollte.“
 

Takuto sah ihn fragend an, mit einer solchen Antwort hatte er nicht gerechnet. „Weißt du meine Arbeit ist hart, aber man verdient leichtes Geld wenn man gewisse...nunja sagen wir Präferenzen mitbringt. Im Grunde habe ich gar nichts getan, um ins Showbuiss zu kommen. Ich stand nur rein zufällig an einer Strassenecke und irgend so ein Spinner hat mich da rein geschleift. Ich bin wirklich nicht sicher ob ich das als Herausfoderung oder doch eher als unwichtig sehen soll. Das wirklich Wesentliche zählt nicht und wird in diesem Beruf genau wie die Arbeit, einfach abgedreht und wenn die Rolle voll ist, wird einfach eine neue eingelegt und es geht wieder von vorn los Szene für Szene für Szene völlig ohne Bedeutung...“
 

Takuto verstand einigermaßen was er meinte. Das einzige was er gebraucht hatte um da rein zu kommen war einzig und allein das Aussehen und damit war er ganz weit vorn. „Wieso wundert mich das nicht?“ fragte er leise. Seiichy sah ihn an.

„Vermutlich weil du es selbst schon mitbekommen hast.“ antwortete dieser und im Grunde hatte er auch Recht damit.

Sie saßen noch eine Weile wortlos nebeneinander und Takuto hatte schon mehrmals damit gekämpft seine Müdiglkeit zu unterdrücken, schließlich war es ihm nicht mehr gelungen und er schlief ein. Seiichy bemerkte es zuerst gar nicht, umso überraschte war er.

Ein sanftes Lächeln glitt über sein Gesicht, schließlich holte er eine Decke und deckte ihn zu.

Takuto schlief tatsächlich die ganze Nacht durch. Am nächsten Morgen erschrak er zuerst, aber dann erinnerte er sich daran das er hier wohl eingeschlafen war.

„Guten Morgen! Bist du wieder wach?“ tönte eine ruhige Stimme neben ihn. Es war Seiichy.

„Morgen. Wieso hast du mich nicht geweckt? Wie spät ist es überhaupt?“ Was tat er da? Wieso stellte er dumme Frage nach der nächsten?

„Mhm, wieso hätte ich das tun sollen? Was macht es für einen Unterschied wenn du hier oder bei dir geschlafen hättest?“ er lächelte.

„Es ist acht keine Sorge...“

„Sicher werden wir heute oder spätestens Morgen zurück fahren denke ich...“

„Ja, aber ich vermute dein Onkel wird noch mal kurz in der Klinik vorbeischauen wollen. Was passiert eigentlich mit dir, deiner Schwester und Shila? Immerhin wart ihr beinahe eine Woche nicht in der Schule?“ Takuto sah ihn an. „Ach das ist nicht weiter schlimm. Schulisch hatten wir nie Probleme, es wird sich schon jemand finden der uns seine Aufzeichnungen für einen Tag überlässt. Aber ob das nötig ist, weiß ich nicht, ich vermute eher das die ganze Schule im Aufruhr ist wegen den Meisterschaften. Wahscheinlich besteht 1/3 unseres Studenplanes aus Schule und die restlichen 2/3 aus Training. Die Schule spielt verrückt und das nicht erst seit ein paar Tagen, aber das weißt du genauso gut wie ich.“ Seiichy nickte.

„Gehen wir nach unten?“ fragte er nun. Takuto sah ihn an und nickte.

Sie gingen in den Saal. Den ganzen Morgen sagten sie kein Wort mehr. Gerade als sie aufstehen und wieder nach oben gehen wollten, kam Kakeru auf sie zu.

Ganz offensichtlich hatte er es eilig.

„Oh morgen Takuto! Ich wollte nochmal in die Klinik willst du mit?“

„Morgen Kakeru. Nein ich denke nicht.“

„Okay, dann wartet bis ich wieder da bin. Wir werden heute zurückfahren.“ Dann stürmte er an ihm vorbei aber drehte sich noch einmal um.

„Ach ja! Weißt du ob Kagumé schon wieder zu Hause ist?“

„Ich glaube schon.“

„Gut dann ruf sie doch schon mal an ja? Bis später!“

Dann war er aus der Tür verschwunden. Takuto warf einen fragenden Blick zu Seiichy, aber der wußte auch nicht welchen Grund er hätte, bei ihr anzurufen. Dennoch tat er was er was er gesagt hatte.
 

„Ja?“ „Tante Kagumé wie geht es dir?“

„Takuto? Wo um Himmels willen seid ihr?!“ Takuto war erstaunt.

„Was? Hat dir Kakeru denn nicht Bescheid gegeben?“

Am anderen Ende stockte es plötzlich.

„Nein, was gibt es denn?“

„Wir sind in dieser Stadt.....wie hieß die noch gleich....ach ist ja auch egal, jedenfalls sind wir da wo Kikio, Vater zum ersten mal begegnet ist.“

„Bei der High-School? Ja aber wieso ist denn Kakeru noch da?“

„Kikio war verschwunden...“

„V-verschwunden? Was meinst du damit, verschwunden?“

„Das erzähl ich dir, wenn wir wieder zu Hause sind ja?“

„Wann kommt ihr zurück?“

„Heute.“

„Gut, aber dann erwarte ich allerdings eine sehr überzeugende Antwort!“ sie legte auf.
 

„Oweh sie scheint ja ganz schön böse zu sein...“ Seiichy war hinter ihn getreten, er hatte es bemerkt.

„Hat er denn keine Nachricht hinterlassen?“

„So wie sie eben reagiert hat wohl nicht....“ Takuto ging in sein Zimmer, er duschte sich und anschließend ging er wieder nach unten. Megumi und Shila waren inzwischen auch da, aber denen hatte Kakeru wohl noch nichts von seinen Plänen erzählt.

„Morgen ihr beiden!“

„Morgen Taku. Wo ist Onkel Kakeru?“ fragte Megumi.

„Soviel ich weiß ist er noch mal zurück in die Klinik gegangen, danach wollte er nach Hause fahren.“ Megumi sprang auf.

„Nach Hause fahren? Ja aber wieso hat er uns denn nichts gesagt?“

Takuto zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht, vielleicht wollte er euch nicht wecken, er hatte es ziemlich eilig. Gerade so das, er mir noch ein paar Worte gesagt hatte.“ „Ach so ist das. Sag mal denkst du es ist was passiert?“

„Möglich, ich weiß nicht.“

„Naja ist auch nicht so wichtig, komm Shila gehen wir nach oben.“ Die Mädchen liefen an ihnen vorbei.

Seiichy und Takuto setzte ich an einen Tisch.

„Sag mal was willst du deiner Tante eigentlich erzählen?“ Takuto sah ihn fragend an.

„Die Wahrheit natürlich. Nur das mit den Wölfen werd ich wohl besser weg lassen.“ Seiichy musste bei dem letzten Satz schmunzeln.

„Ach ja und dann haben wir uns noch mit ein paar Wölfen angelegt, nicht weiter schlimm, sie hätten uns zwar fast erwischt aber naja was solls...“ Seiichy lachte leise. „Oh ja und dann können wir sie gleich wieder im Krankenhaus besuchen wegen eines Nervenzusammenbruchs...“ auch Takuto musste Lachen.
 

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Bewährungsprobe der Freundschaft/Wieder zu Hause - Kapitel 72

Bewährungsprobe einer Freundschaft
 

Nach ein paar Minuten kamen die Mädchen zurück.

Shila wusste noch immer nicht auf wen sie wütender sein sollte, auf Seiichy oder auf sich? Doch abermals schluckte sie ihre Wut hinunter, jetzt war wirklich nicht der passende Moment dafür.

„Taku, vielleicht sollten wir uns noch für Ishellel´s Hilfe bedanken.“

Takuto stimmte ihr zu.

„Ja das sollten wir wirklich tun. Am besten gehen wir gleich zu ihr, was meinst du?“

Megumi nickte. Shila und Seiichy hielten es für klüger nicht mit ihnen zu gehen.
 

Die Geschwister machten sich auf den Weg, die beiden anderen gingen wieder hinauf. Seiichy versperrte die Tür, dann telefonierte er.
 

Shila ging in ihr Zimmer und grübelte noch immer über das warum nach, das sich einstellte seit Megumi erzählt hatte, was vorgefallen war.
 

Takuto und Megumi waren schnell bei Ishelle, diese war überrascht sie zu sehen. Nach einiger Zeit, bedankten sie sich für ihre Hilfe, dann gingen sie zur Tür.

„Takuto? Denkst du das es gut wäre, wenn ich Kikio ab und zu besuche?“

Megumi drehte sich überrascht um, Takuto ebenfalls.

„Aber sicher, warum nicht? Sicher wird ihr das eine große Hilfe sein.“ Ishelle nickte ihnen zu, dann ging sie zurück ins Haus.
 

Die Geschwister ginge wieder ins Hotel zurück, als sie ankamen erwarteten sie, das sie Shila und Seiichy gemeinsam antreffen würden, aber sattdessen war jeder für sich in seinem Zimmer.

„Was ist denn mit deiner Freundin los Meg? Ich war eigentlich der Meinung sie würde Seiichy Löcher in den Bauch fragen...“

„Mhm komisch, das hatte ich eigentlich auch erwartet, aber da scheint sie doch sehr viel zurück haltender zu sein als sie sagt. Zumindest wenn sie mit ihm allein ist...“

„Ob Kakeru schon wieder da ist?“

„Nein ich denke nicht, dann hätte er sicher hier gewartet.“

Takuto nickte zustimmend.

Dann gingen auch sie wieder in ihre Zimmer.

Megumi wusste das Shila in ihrem Zimmer warten würde.

„Shila? Warum sitzt du hier allein rum? Du wolltest doch Seiichy besser kennenlernen....“ Shila sah sie an.

„Nein, ich hielt es für klüger nicht mit ihm zu reden, nicht das ich noch irgendwas dummes gesagt hätte.“

„Du meinst wegen gestern?“ Shila nickte.

„Es tut mir Leid, vielleicht hätte ich es besser nicht erzählen sollen...“ Megumi wirkte ehrlich bedrückt.

„Nein, es ist schon gut, vielleicht hätte ich nicht soviel hinein interpretieren sollen...“ „Aber das hast du nicht Shila, ehrlich, es war völlig ohne Bedeutung und ich bin sicher du hättest es genauso gesehen, wenn dir das passiert wäre. Wir haben doch ohnehin keine Chance bei ihm...“

Shila sah sie überrascht an. Irgendwie ahnte sie das sie sie zu unrecht beschuldigt hätte.

„Wie meinst du das?“ fragte sie verwirrt.

„Seiichy hat sich schon für jemanden entschieden und das schon vor einiger Zeit.“ Shila nickte, sie konnte ihr zwar noch immer nicht folgen aber sie beließ es dabei.
 

Etwa 10 Minuten später war auch Kakeru zurück.

„Und wie sieht es aus?“

„Sie ist nach wie vor ruhig gestellt, aber ihr geht es gut. Seit ihr soweit? Wir sollten zurück fahren, im Moment können wir sowieso nichts tun.“ Alle nickten ihm zu.

Nach einer weitere halben Stunden waren sie wieder auf dem Rückweg.

„Sagt mir lieber was ich euren Direktor erzählen soll Megumi. Es waren keine 2 Tage, es war beinahe eine ganze Woche...“ Megumi sah ihn an.

„Ach das ist nicht weiter tragisch, in der Schule ist sowieso der Teufel los, sehr viel haben wir sicher nicht verpasst und wenn ist das schnell wieder aufgeholt.“

„Ja, das muss ich ihr zustimmen. Durch den Wettkampf ist ein normaler Schultag beinahe zu einem Wunder geworden.“ Kakeru nickte.

„Ja, vielleicht habt ihr Recht...“

„Sag mal Seiichy wann geht es bei dir los?“ fragte Takuto um die beinahe unangenehme Ruhe zu überwinden.

„In 2 Wochen...“ kam es leise. Takuto nickte. [So bald also schon....]

Der Rest der Fahrt hüllte sich in Schweigen.
 

Wieder zu Hause
 

Am Abend waren sie angekommen. Ohne größe Umschweife trennten sich ihre Wege. Megumi, Takuto und Kakeru gingen ins Haus. Seiichy ging nach Hause und Shila folgte seinem Beispiel.

Wie nicht anders zu erwarten begrüsste sie Kagumé mit Pauken und Trompeten, allerdings, mit denen man keine Freude verbreitet, und natürlich ein paar brennenden Fragen.

„Also, ich warte...“ sagte sie ruhig aber in einem Ton, der keinerlei Widerspruch duldete.

„Kikio war verschwunden.“ begann Kakeru.

„Ja das weiß ich, das hat mir Takuto schon gesagt.“

„Naja nachdem sie hier aufgetaucht war und sich von uns verabschiedet hatte, nahmen wir an sie würde zurück nach Paris fliegen. Dann stand plötzlich Kakeru vor der Tür und dachte Kikio wäre noch hier. Aber das war sie nicht.“ erzählte Takuto weiter.

„Sie sagte, mir wenn sie eher als erwartet zurück kommen würde, dann würde sie sich melden. Sie hatte mir gesagt, das sie wenigstens 2-3 Wochen hier bleiben wollte und ich dann später nachkommen sollte, ansonsten riefe sie an. Da sie das nicht getan hatte, nahm ich eben an das sie noch hier wäre...“ setzte Kakeru fort.

„Tja und dann haben wir sie eben gesucht.“ beendet Takuto.

„Habt ihr sie wenigsten auch gefunden?“ fragte Kagumé besorgt.

„Ja haben wir, allerdings nicht in der Form wir wir gedacht hatten.“ sagte Kakeru.

„Was meint ihr damit?“ wollte sie wissen.

„Kikio ist vollkommen desorientiert gewesen, um es milde auszudrücken. Ich nehme an, du weißt was mit euren Eltern damals geschehen ist. Kikio war ja in Behandlung und nachdem sie Vater kennengelernt hatte wurde sie entlassen. Dann hat sie ihn umgebracht und ist 11 Jahre lang vor der Realität geflohen. Inzwischen war sie soweit in dem Sumpf der Vergangenheit geraten, das sie diese nicht mehr von der Realität unterscheiden konnte. Als wir sie dann gefunden hatte, hielt sie mich für Vater. Am Anfang schien sie noch recht ruhig und ich war der Meinung ich könnte sie mit Worten bewegen, aber plötzlich...“ Takuto verstummte. Kagumé ´s Augen weiteten sich.

„Was hat sie getan?“

„Sie hat ein Messer gehabt und stürzte auf mich zu, aber das Messer hat mich nicht getroffen.“ sagte Takuto matt.

„Sie hat nicht getroffen?“ Kagumé hoffte das es so war, aber als sie Takuto ansah schwand ihre Hoffnung dahin.

„Nein sie hat ihr Ziel nicht verfehlt, sie hat Seiichy erwischt...“ sagte Megumi traurig.

Kagumé wurde bleich.

„Wie bitte?“

„Sie hat Seiichy mit dem Messer erwischt, weil er mich weggezerrt hatte und unglücklicherweise genau zwischen mir und ihr stand.“ sagte Takuto noch etwas leiser als vorhin. „Und ist...“ Takuto schüttelte den Kopf.

„Nein er ist zwar verletzt, aber er ist wohl auf...“ Kagumé atmete erleichter auf.

„Und was ist jetzt mit ihr?“ fragte sie nun noch etwas besorgter.

„Sie ist wieder in der Klinik, dort wurde sie ruhig gestellt, aber der Arzt sagt es ginge ihr gut. Ursprünglich hatte ich die Befugnis Takuto und Megumi für 2 Tage von der Schule zu befreien, inzwischen ist es fast eine Woche, ich hoffe nur das es kein Fehler war.“

Kakeru sprach sehr leise.

„Kinder geht doch schon mal nach oben, ihr solltet morgen wieder in die Schule gehen, ihr habt einiges nachzuholen.“

Takuto und Megumi nickten und verschwanden in ihren Zimmern.

„Sag mal Kakeru was verschweigst du eigentlich?“ Er sah sie an.

„Wie?“

„Kikio ist in der Klinik richtig. Aber ihr geht es nicht so gut wie du behauptet hast oder?“

„Nein, das stimmt, sie ist noch nicht wieder aufgewacht, alles deutet darauf hin, das sie im Koma liegt, das sie selbst provoziert hat. Ich wollte es den beiden nicht sagen, ich glaube sie hatten es auch so schon schwer genug.“ sagte er. Kagumé nickte.

„Ich verstehe. Nichts destotrotz müssen wir es ihnen sagen.“

„Ja du hast Recht, aber ich dachte es ist vielleicht nicht gerade der beste Zeitpunkt dafür. Du weißt doch wegen den Wettkämpfen und so. Ich hielt es nicht für gut sie zu beunruhigen.“

„Ja das weiß ich, aber sicher werden sie hin und wieder fragen was mit ihr ist.

Irgendwann muss ich es ihnen sagen.“

Kakeru nickte. Er sah ein wenig erschöpft aus.

„Weiß du was, ich glaube ich richte dir das Gästezimmer vor. Du siehst aus als hättest du dringend etwas Ruhe nötig.“ Er stimmt ihr stumm zu.
 

„Sag mal Taku, was war eigentlich mit Seiichy vorhin los? Er wirkte irgendwie abwesend.“

Takuto blickte auf und sah sie an.

„Ich schätze ihm passt sein Terminplan nicht so ganz in den Kram.“ antwortete er.

„Warum denn das?“

„Hast du von dem neuen Film gehört der bald gedreht wird?“ Megumi sah ihren Bruder erstaunt an.

„Ja natürlich, aber du willst mir doch nicht etwa erzählen, das er da dabei sein wird!!“ sie schrie beinahe vor Begeisterung.

„Doch genau das. Die Dreharbeiten werden wohl länger dauern als gewöhnlich, und auch an verschiedenen Plätzen der Welt. Er wird zur Meisterschaft nicht da sein, und ich glaube das gefällt ihm nicht besonders. Wie hat er sich doch gleich ausgedrückt... mhm ah ja, er würde sich den Wettkampf gern Live ansehen und nicht vor einem Fernseher irgendwo in der Welt.“ Takuto konnte ein Grinsen nicht vermeiden.

„Tatsächlich? Ja aber wieso denn das? Das ist doch eine einmalige Gelegenheit für ihn.“ sagte Megumi ein wenig verwirrt.

„Ja, das hab ich auch gesagt, aber er meinte nur, das es das ist, allerdings wäre er sich nicht sicher ob es das ist was er eigentlich hatte erreichen wollen.“ Megumi Fragen häuften sich. Takuto sah es.

„Ich hab es auch nicht gleich begriffen. Aber er hat etwas gesagt das mich überrascht. Wie war das noch gleich -...- Er meinte es wäre nicht besonders schwer dort hin zu kommen, man müsste nur gewisse Präferenzen mitbringen, allerdings zähle das wesentlich an dieser Arbeit nicht und wird, wie es der Beruf fordert einfach abgedreht und wenn die Rolle voll ist dann legt man eben eine Neue ein und es beginnt von vor, Szene für Szene für Szene...“

„Ach so ist das, ich verstehe, ja stimmt wenn man es so betrachtet hat er vermutlich sogar Recht.“ Takuto nickte.

„Dennoch, das ist sicher nicht der einzige Grund weshalb er lieber hier bleiben würde...“ „Ach Meg, fang doch bitte nicht schon wieder damit an. Ja sicher wird das nicht der einzige Grund sein, aber ich habe jetzt wirklich keine Lust mit dir darüber zu diskutieren. Es ist verdammt spät und morgen sollten wir wieder in die Schule gehen. Es wird so schon stressig genug den ganzen Stoff aufzuholen. Außerdem lohnt es sich gar nicht, die Dreharbeiten beginnen nämlich bereits in 2 Wochen.“ Megumi sah ihn erschrocken an.

„In 2 Wochen schon? Und du sagt es, als würde es dich nicht stören?“

„Was sollte mich da so großartig dran stören? Er wird schon wieder irgendwann hier auftauchen...“ sagte Takuto.

„Ach komm schon, tu doch nicht so. Du willst mir doch nicht ernsthaft weismachen, das dich das völlig kalt lassen würde. Ich hatte nämlich das Gefühl das du ihn magst.“

Takuto schluckte leise.

„Natürlich läßt es mich nicht kalt, aber das ist nunmal sein Job. Man kann ihn schließlich nicht in Ketten legen.“

„Dann magst du ihn also doch Takuto!“

Megumi klang ja beinahe vorwurfsvoll.

„Natürlich mag ich ihn, aber das hab ich dir doch schon vor Wochen gesagt.“

„Stimmt, aber damals habe ich dir nicht richtig geglaubt und jetzt tu ich es auch noch nicht. Du magst ihn nicht nur ein bisschen oder?“ Takuto holte tief Luft, bewahrte aber die Ruhe.

„Was soll das Meg? Also gut, ich mag ihn wirklich sehr, bist du jetzt zufrieden?“ fragte er in einem leisen Ton.

„Na dann ist doch alles in Ordnung, siehst du und das glaube ich dir. Gib ihn doch deine Nummer, auch wenn er sonstwo umher reist, sicher wird er sein Handy mitnehmen.“

Takuto wurde rot.

„Was? Wieso sollte ich ihm meine Nummer geben? Ich bitte dich, man muss es ja wohl nicht gleich übertreiben.“ Megumi seufzte.

„Ach Taku, manchmal bist du wirklich ganz schön schwierig. Warum wohl? Weil es mich interessiert wie die Dreharbeiten vorangehen und dich ganz sicher auch über kurz oder lang und ganz bestimmt wird er dir und mir Glück für die Meisterschaft wünschen wollen. Gib ihn einfach deine Nummer. Gute Nacht Taku.“

Takuto erwiderte nichts mehr darauf.

„Gute Nacht Meg.“

Dann schliefen sie ein.
 

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Und noch ein Doppelkapitel ^^

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Eine Neue Schülerin - Kapitel 73

Eine Neue Schülerin
 

Am nächsten Morgen sahen sie alle erstaunt an.

„Oh Hallo zusammen!“ sagte Megumi leicht überrascht.

„Hi Megumi, toll das ihr wieder da seit.“ Es war ein Mädchen aus Megumi´s Klasse.

„Ja. Sag mal hab ich viel verpasst?“

„Nein nicht direkt, wir haben nicht viel gemacht, aber wenn du möchtest geb ich die meine Aufzeichnungen mit.“

„Echt? Das wäre wirklich nett. Danke!“ Auch Takuto wurde in seiner Klasse überschwänglisch begrüßt.

„Morgen zusammen.“ Kira war natürlich die erst die da war.

„Ah Takuto! Schön das du wieder da bist! Und wie war es in Paris?“

„Hallo Kira. Och ganz interessant, sag mal hab ich viel verpasst?“

„Nö, nicht wirklich, du weißt ja hier ist der Teufel los. Ich kann dir meine Aufzeichnungen geben wenn du möchtest.“

„Ja das wär nett. Danke.“
 

Nachdem die Unterrichtsstunden beendet waren, kam ihnen Motoki im entgegen.

„Oh hallo Megumi, hi Takuto!“ begrüßte er sich freundlich.

„Hi Motoki! Und wie sieht es aus?“ fragte Takuti vorsichtig.

„Naja der Trainer ist schon leicht angesäuert, weil ihr beide länger ausgefallen seid als ursprünglich geplant war, aber ansonsten ist alles in Ornung.“

„Na wenn das so ist, sorgen wir doch gern dafür das er seine Gute Laune zurück bekommt.“ sagte Takuto an Megumi gewandt und die stimmte ihn zu.

Gerade als sie das Trainingsgelände betreten wollten rief sie jemand.

„Takuto - kun und Megumi - chan?“

Motoki verdrehte genervt die Augen. Als plötzlich ein Mädchen neben ihm stand. Sie war zierlich und nicht besonders groß, hatte Schulterlanges, rotes Haar, ein recht hübsches Gesicht und grün - leuchtende Augen.

Motoki stellte sie vor.

„Das ist Mika. Sie ist in der 10 E. Sie kam diese Woche neu an die Schule und arbeitet für die Schülerzeitung und als ob das noch nicht genug wäre, ist sie auch Vorstand in Seiichy´s höchstpersönlichen Fanclub...“

„Danke Motoki - kun aber ich habe selber einen Mund zum reden. Also wie er schon gesagt hat.“ Takuto sah sie an.

„Nimm es uns nicht übel, aber wir haben Training, könntest du deine Fragen vielleicht für später aufheben? Vielleicht bis Morgen? Denn wir haben heute wirklich keine Zeit.“

Er lächelte entschuldigend.

„Ach das wird nicht nötig sein, ich hab nur eine Frage, man sagte mir du kennst Seiichy Mokura persönlich. Stimmt das?“ Takuto sah sie verblüfft an.

„Ja ich kenn ihn, aber warum ist das so wichtig?“ Mika sah ihn an.

„Naja, manche meinen auch, das er bei euch ein und aus geht, was ist da dran und was weißt du alles über ihn? Ich bin schrecklich neugierig, du musst verstehen, als Vorstand des Fanclubes macht es sich nicht gut, wenig neues über ihn zu erfahren.

Z.B. Hat Seiichy´s Managment eine längere Pause angekündigt, aber keiner weiß wieso. Wenn das Gerede stimmt dann weißt du es doch ganz sicher oder?“

In Takutos Augen funkelte ein gewisser Spot.

„Weißt du ob und warum ich Seiichy kenne, das hat dich eigentlich nicht zu interessieren, wenn du so gut bist wie du behauptest, dann wundert es mich doch, das du ausgerechnet mich fragst weshalb eine längere Pause angesetzt wurde.

Als Vorstand sollte man doch immer auf den neuesten Stand sein, nicht wahr?“

Mika sah ihn irritiert an. Doch dann nickte sie.

„Also?“

„Schaust du eigentlich nie fern oder ließt die Boulevard-Presse? Naja ganz offensichtlich nicht, denn dann wüßtest du das er längere Zeit außer Land zu tun hat. So und jetzt entschuldige uns, wir haben Training.“
 

Megumi und Motoki konnten sich ein leises Lachen bei Mika´s verdatterten Gesichtsausdruck nicht verkneifen. Als sie am Trainingsplatz angekommen waren, sorgten sie zuerst dafür das der Couch seine Gute Laune wieder bekam, denn sie waren noch besser als vorher. Dannach waren sie in der Kabine und Motoki kam noch einmal zu ihm.

„Also ich muss schon sagen, so wie du Mika dastehen lassen hast, hättest du glatt nen Oskar verdient. Nette Geschichte, wann hast du sie dir ausgedacht?“ fragte er noch immer in einem amüsierten Ton.

„Gar nicht, ich hab sie mir nicht ausgedacht. In 2 Wochen beginnen die Dreharbeiten, Schauplätze werden unter anderen, Sydney, New York, LA und Europa sein.“ Motoki sah ihn verblüfft an.

„Woher weißt du das denn alles?“

„Na woher schon? Seiichy hat es mir erzählt.“

„Also kennst du ihn tatsächlich näher?“ fragte er nur noch verblüffter.

„Naja wenn du es so nennen willst, ja.“

„Und ich dachte das war nur leeres Geschwätz. So kann man sich irren.“

Als Takuto und Megumi nach Hause gingen blieb Mika ihnen fest auf den Fersen. Sie wollte Beweise und die würde sie sich auch holen egal wie lang das auch dauern würde.
 

„Taku sie ist immer noch hinter uns.“ jammerte Megumi.

„Was soll denn das überhaupt?“

„Na was schon, sie will wissen ob wir Seiichy wirklich besser kennen.“ Als hätte er den leichten Spot in seiner Stimmer gehört tauchte der auch tatsächlich auf.

„Oh. Hallo ihr beiden? Nanu seit wann habt ihr denn ne Kavalerie auf den Fersen?“

Magumi sah Seiichy verblüfft an. Takuto registrierte es als völlig normal und er wusste schon jetzt das er sein plötzliches auftauchen früher oder später vermissen würde und ihn wahrscheinlich ebenfalls, aber da ging es ihm wohl nicht anders als allen hier.

„Hi Seiichy. Soweit ich weiß ist sie neu an unserer Schule. Keine Ahnung was das soll, naja, sie wird ja wohl kaum bis mitten in der Nacht auf der Lauer liegen. Nicht wahr Mika?“

Takuto sprach die letzen Worte absichtlich lauter aus.

Mika schrack zusammen und versuchte zu lachen, aber das misslang ihr natürlich kläglich.

„Äh...hähä...du wusstest das ich da bin.....“ Takuto drehte sich um.

„Naja ne Herde Elefanten ist auch schwer zu überhören. Also bitte hier ist Seiichy, da dein Block, wenn du mir nicht glaubst frag ihn doch am besten gleich selbst.“

„Ah...ach nein das wird nicht nötig sein...Bis morgen Takuto - kun.“
 

So schnell sie konnte suchte sie das Weite. Megumi und Seiichy sahen ihn an, er erwiderte ihren Blick und plötzlich mussten sie lachen. Mika bekam das natürlich mit und noch etwas anderes.

Seiichy zuckte nämlich leicht zusammen und mit einem Schlag hörten sie mit Lachem auf. Takuto wurde sehr ernst. Als Mika in Gedanken seinem Blick folgte sah sie wie sich unter Seiichy´s Hemd eine kleine Stelle rot färbte. [Blut] dachte sie und beinahe im gleichen Moment ahnte sie das Takuto sehr genau wusste, was passiert war. Sie schlich sie wieder Näher heran und lauschte.

„Warst du denn noch nicht beim Arzt?“ fragte Takuto beinahe vorwurfsvoll.

„Nein, ich hatte noch keine Zeit dafür...“ Takuto seufzte.

„Mit so einer Verletzung spaßt man nicht Seiichy, das ist nicht nur eben mal ein Kratzer das ist eine ziemlich tiefe Wunde!“ Takuto schüttelte den Kopf.

„Was soll´s, jetzt ist es eh zu spät, los komm mit.“

Seiichy widersprach nicht und folgte ihm.

„So, so das ist ja sehr interessant, bin mal gespannt was Takuto noch so alles weiß. Von wegen nur flüchtig kennen. Naja, du wirst mir Morgen einiges erklären dürfen.“

Mika kam aus ihrem Versteck und ging zurück.
 

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Ja und noch ein Neuer Chara ^^

Thx für´s lesen ^^

LG

Annäherung - Kapitel 74

Annäherung
 

Takuto schleppte Seiichy mit zu sich.

„Hallo Tanta Kagumé! Sag mal wo ist der Verbandskasten und die Jodlösung?“

„Hallo Takuto, Megumi! Oh Hallo Seiichy. Oben im Flur, aber warum..“ sie verstummte augenblicklich. Als sie Seiichy ansah fiel ihr der Fleck auf. Es war Blut. [Nanu? Ach ja richtig Takuto sagte doch das Seiichy verletzt wurde]

„Ach vergiss es Takuto. Oben im Flur ist der Kasten.“

Dann verschwand sie in der Küche. Takuto nahm den Verbandskasten mit und zusammen gingen sie ins Zimmer. Megumi schob die Tür zu. Sie zog sich um und Takuto tat es ihr gleich. Im ersten Moment wurde er rot, aber Takuto ließ es nicht soweit kommen.

„Fang schon mal an den Verband abzumachen Seiichy. Ich will mir bloß nicht gerade meine Schuluniform versauen. Die zweite ist nämlich noch nicht trocken.“

Seiichy nickte nur Stumm während er Takuto betrachtete.

Schließlich hatte sich Takuto fertig umgezogen und Seiichy hatte noch nicht einmal sein Hemd auf. Takuto sah ihn an.

„Soll ich das vielleicht gleich mit verbinden?“ fragte er spöttisch und deutet auf seine Jacke und sein Hemd. Augenblicklich wurde Seiichy rot.

„Äh, nein, das ist sicher nicht nötig...“ hastig begann er an den Knöpfen zu nesteln um die, für ihn sowieso schon, seltsame Situation nicht noch ganz außer Kontrolle zu bekommen.
 

Inzwischen war Takuto zu ihm getreten und half ihm die Knöpfe zu öffnen. Seiichy war immer wieder leicht zusammengezuckt, da sein Arm ja ebenfalls verletzt war.

Als Takuto bei ihm stand sah er ihn an. Schließlich packte er ihn und umklammerte ihn so fest das es Takuto unmöglich war sich zu bewegen. Takuto wurde Rot, doch dann legte er seine Freie Hand auf seine Schulter und sah sanft ihn an.

„So kann ich aber die Knöpfen nicht aufmachen und schon gar nicht den Verband erneuern, außerdem ist Megumi nebenan und ich möchte vermeiden, das sie gleich hier reinschneit und wieder rausstolpert.“ er sprach so leise das man es schon als Flüstern bezeichnen konnte.

Seiichy sah ihn noch immer an.

Takuto bebte innerlich und das was er im Begriff war zu tun, konnte er beim besten Willen nicht verstehen, aber er tat es trotz allem. Noch immer sah er ihn an, plötzlich beugte er sich etwas zu ihm und gab ihn nur einen flüchtigen Kuss.

„Und jetzt lass mich bitte los, damit ich das fertig machen kann...“ sagte er leise. Seiichy war so überrascht das er tat was er verlangte und kurz darauf war das Hemd ausgezogen und die Verbände ab.
 

Takuto erschrak doch ein wenig. Da die Wunden heute im Laufe des Tages irgendwann aufgegange sein mussten, sah es ziemlich schlimm aus. Er holte Wasser und drückte Seiichy einen Lappen in die Hand.

„Hier, säubere die Wunden erstmal mit Wasser damit das Jod wirken kann.“

Seiichy nickte nur und fünf Minuten später hatte Takuto schon das Jod fein säuberlich aufgetragen.

Er hatte die Kopressen mit einer Salbe getränkt und legte sie nun auf die Verletzungen, dann begann er den Verband anzulegen. Nach weiteren 5 Minuten hatte er die eine und nach weiteren 8 Minuten die andere Verletzung ordentlich behandelt.

„So, das sollte für heut reichen, aber geh morgen zu einem Arzt, ich bin normalerweise strikt dagegen, wenn man selbst Doktor spielt.“ Seiichy nickte.

„Ich werde morgen gehen, versprochen. Aber sag mal woher kannst du das so gut?“ er deutet auf die Verbände.

Takuto schmunzelte.

„Weißt du Seiichy, wenn man schon immer gern Sport gemacht hat, sollte man so bald wie möglich lernen, Bandagen und Verbände so anzulegen damit sie die gewünschte Wirkung haben. Vermutlich hätte ich schon lang aufhören müssen, wenn ich das nicht könnte. Außerdem ist Megumi oft genug auf die Nase gefallen.“

Seiichy sah in fragend an.

„Nein ich hab es nicht von allein gelernt, Vater hat es mir irgendwann mal gezeigt.“ beantwortete Takuto seine Frage bevor er sie überhaupt stellen konnte. Seiichy nickte.

Er fragte nicht weiter nach. Alles was mit seinem Vater zu tun hatte, war für Takuto noch immer nicht eben mal so dahergesagt.
 

In dem Moment ging die Tür vom Nebenzimmer auf. Megumi kam rüber und wedelte mit ein paar Zetteln rum.

„Du Taku. Ich hab da ein kleines Problem...“ sagte sie leise. Seiichy sah sie fragend an, aber Takuto löste sich aus seinem Griff und ging zu ihr.

„Zeig mal.“ er nahm das Blatt aus ihrer Hand und sah es sich an.

„Okay pass auf du musst das hier mit dem multiplizieren um an X zu kommen. Dann musst du alle anderen Unbekannten ausrechnen und danach das Bild zeichnen.“

Über Megumis Kopf bildeten sich ein einziges Fragezeichen. Und auch Seiichy konnte damit nun rein gar nichts anfangen.

„Pass auf, ich rechne dir das mal durch.“ Takuto krallte sich einen Stift und im nu flog er über das Blatt, Megumi nickte immermal und nach 5 Minuten war sie wieder im Zimmer verschwunden. Takuto wandte sich stattdessen wieder an Seiichy.

„Du sag mal wer war eigentlich dieses Mädchen? Die mit den roten Haaren.“ Takuto sah ihn überrascht an.

„Keine Ahnung, sie ist wohol neu an der Schule und arbeitet für die Schülerzeitung, außerdem ist sie Vorstand in einem Fanclub von dir. Ich weiß nicht, aber ich glaube die wird uns noch einige Probleme bereiten. Immerhin war sie nicht sonderlich erstaunt als sie uns nachgegangen und dich gesehen hat...“

Seiichy sah ihn an.

„So? Komisch die kenn ich gar nicht...aber sie scheint wirklich nicht dumm zu sein. Was weiß sie denn so?“

„Das weiß ich nicht, aber sie ist vermutlich dahintergekommen, das ich dich kenne. Wer weiß, was sie noch alles weiß...“

„Naja nicht so sehr viel wie sie vielleicht denkt. Lass sie nur machen, solang sie nicht´s tut ist sie auch nicht unbedingt gefährlich. Die meisten werden es erst, wenn sie was suchen.“ Takuto nickte.

Dann ging er wieder zu seinem Tisch, nahm einen Zettel und schrieb was darauf, dann ließ er den Zettel in seiner Tasche verschwinden.

„Naja, was solls, gehen wir nach unten.“ Seiichy nickte.
 

Megumi und Kagumé saßen bereits in der Küche. Kagumé blickte auf als sie Seiichy und Takuto die Treppe herunter kommen sah.

„Ah Seiichy! Möchten sie zum Abendessen bleiben?“ Seiichy sah sie überrascht an. Dann sah er zu Takuto und Megumi und nickte.

„Wo ist Kakeru?“ fragte er verwundert.

„Der ist noch einmal zurück gefahren.“ antwortete Kagumé.

„Sagen sie in den Medien sprechen sie von einem enormen Filmprojekt. Es heißt es würde auf sämtlichen Schauplätzen der Welt entstehen. Wissen sie davon?“ Seiichy senkte den Blick, doch Kagumé regestrierte dies im ersten Moment nicht.

„Ja ich weiß davon. Die Dreharbeiten beginnen in 2 Wochen. Es soll eines der größten Projekte überhaupt werden. Die Drehzeit wurde auf ca. 8 Monate festgelegt. Plus-Minus ein paar Wochen, je nachdem wie es läuft...“

Takuto schluckte unmerklich, auch Megumi war nicht begeistert.
 

Inzwischen war es zehn und um das Thema nicht noch weiter auszubreiten verabschiedete Seiichy sich. Kagumé wollte noch das ein oder andere wissen, aber der mahnende Blick ihrer Nichte ließ sie verstummen. Takuto begleitete Seiichy zur Türe und trat nach draußen. „Entschuldige das sie so direkt war...“ sagte er leise.

„Nein das ist schon in Ordnung, wieso sollte sie auch nicht fragen...“ antwortete Seiichy. „Seit wann hast du den Drehplan eigentlich schon Seiichy?“ fragte Takuto ihn.

„Ich sagte ja er lege sicher schon zu Hause in der Post und so war es auch.“ Seiichy sprach leise, dennoch war das Bedauern in seiner Stimme nicht zu überhören.

„Verstehe. Du hast nicht mit einer so langen Zeit gerechnet nicht wahr?“ Seiichy nickte nur.

„Ich hatte gehofft, das sie eine längere Pause einschieben, so hätte ich während den Dreharbeiten vielleicht doch dem Wettkampf beizuwohnen können. Tja aber das wird wohl dann doch nichts, mir wird vermutlich nichts anderes übrig bleiben als ihn mir im Fernsehen irgendwo in der Welt anzusehen.“ wieder verstummte er.

Takuto sah ihn an, dann kramte er in seiner Tasche. Er holte etwas heraus und steckte es in Seiichy´s Tasche. Dieser verstand nicht ganz und sah ihn nur verwundert an. Takuto lächelte.

„Das wird dich vielleicht nicht unbedingt aufmuntern, aber sicher weißt du schon was damit anzufangen. Ich weiß nicht ob wir uns nochmal über den Weg laufen, der Trainingsplan wurde rapide rangezogen. Aber ich werde mich von dir verabschieden.“ dann drehte er sich um und ging ins Haus zurück. Seiichy sah ihn hinterher.

[Was war denn das?] dachte er noch immer verwirrt, doch dann drehte auch er sich um und ging nach Hause.
 

Auf dem Weg nahm er das, was Takuto ihm in die Tasche getan hatte, heraus. Es war ein Zettel und als er ihn auffaltet blieb er abrupt stehen.

<Ich wünsch dir alles Gute. Takuto> darunter stand eine Nummer, seine Nummer.

Seiichy drehte sich nochmal herum und sah zurück, dann lächelte er.
 

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Mika - Kapitel 75

Mika
 

Takuto war indes wieder nach oben gegangen, durch Seiichy´s plötzliches Auftauchen, war er nicht dazu gekommen den Unterrichtsstoff nach zuarbeiten, also sputete er sich.

Megumi sah ihre Tante noch immer mahnend an.

„Was hast du? Wieso siehst du mich so an?“

„Warum hast du Seiichy nach diesem Film gefragt?“ Kagumé verstand nicht ganz.

„Ja aber warum denn nicht?“ Megumi seufzte.

„Hast du es denn nicht bemerkt?“

Ihre Tante sah sie fragend an, als sich sich dann die vergangen Stunden ins Gedächtnis zurückrief, fiel ihr etwas auf.

Seiichy schien vollkommen in Gedanken versunken, ja beinahe traurig zu sein und auch Takuto beteiligte sich nicht gerade an ihrer Neugier, was an sich nicht weiter ungewöhnlich war, aber die Art wie er sie ansah, war es sehr wohl.

„Stimmt jetzt wo du es sagst, Seiichy und Takuto schienen nicht begeistert zu sein...“

Megumi sah sie an.

„Ja, ganz genau was meinst du, wieso ich gehofft hatte, das du das Thema nicht weiter aufrollst Tante Kagumé?“ Megumi sah sie an, doch Kagumé konnte mit diesen Worten bald noch weniger anfangen als mit denen davor.

„Ja aber was ist denn hier bloß los?“ Megumi sah zu Boden.

„Weißt du wer Takuto die ganze Zeit unterstützt und aufgefangen hat Tante Kagumé? Weißt du wer das war?“ Sie klang nun beinahe Taktlos.

„Ich weiß nicht, ich denke du warst es.“ Megumi sah sie Vorwurfsvoll an.

„Nein, nicht ich war es, ich hätte es gar nicht gekonnt. Seiichy war es! Seiichy hat ihm die ganze Zeit beigestanden, er hat ihn wieder und wieder davor bewahrt in ein tiefes, dunkles Loch zu fallen und mich ebenfalls. Ich möchte nicht wissen, wie es Takuto in ein paar Wochen gehen wird. Seiichy wird lange Zeit nicht hier sein. Auch wenn er im Moment denkt, das es nicht weiter schlimm ist, er weiß genauso sicher wie ich, das das nur ein Moment ist. Er weiß das er ihn in den nächsten Monaten schrecklich vermissen wird, aber Taku gibt das natürlich nicht zu.“

„Mag Seiichy ihn denn auch wirklich Megumi? Ich meine, er macht auf mich nun wirklich nicht unbedingt diesen Eindruck. Versteh mich nicht falsch, ich werde mir keineswegs anmassen ein Urteil über ihn haben zu können, aber er scheint doch nach wie vor unheimlich fern zu sein...“

„Nein, ich weiß was du meinst, vor ein paar Monaten habe ich genau das selbe gedacht, aber ich weiß das Seiichy, Taku, wirklich sehr gern hat. Er hat ihm das Leben gerettet Tante Kagumé, welchen Beweis wollen wir denn noch haben? Keiner der nur auf Publisity auf ist, stürzt sich ohne Nachzudenken in ein Messer und gefährdet sein Leben für einen anderen. Aber Seiichy hat es getan, ich zweifle nicht mehr daran das er ihn wirklich sehr mag.“

Kagumé hörte ihr zu, und sie musste ihr zustimmen, das würde niemand ohne weiters auf sich nehmen.

„Ja ich glaub da hast du Recht Megumi. Aber was sollen wir dann mit ihm machen? In ein paar Wochen ist dieser Wettkampf, Takuto kann es sich nicht leisten nach zu geben, er braucht seine gesamte Konzentration. So eine Chance bekommt man nur einmal im Leben so leicht. Das gilt ebenso für dich Megumi. Kommst du auch wirklich damit klar?“

Megumi sah sie an.

„Ja natürlich Tante Kagumé. Es macht mir nichts aus, ich wusste das es irgendwann jemand anderen geben würde. Ich hoffe das Takuto das nicht zu sehr runterreißt. Und ich habe ihm gesagt, er solle ihm seine Nummer geben, ich hoffe er tut es oder hat es schon getan.“ Kagumé nickte ihr zu.
 

Takuto war noch immer mit abschreiben und durchsehen beschäftigt, als Megumi nach oben kam. Nach einer Weile war er schon beim letzten Thema angekommen als es plötzlich auf seinem Tisch piepste.

Takuto erschrak aber als er das Handy nahm und nachzusehen glitt ein Lächeln über sein Gesicht. Auf dem Display stand nur

<Danke>, aber er wußte ziemlich sicher woher es kam. Megumi beobachtet ihn im Augenwinkel, dann ging sie zu ihm.

„Hm, also hast du sie ihm doch gegeben nicht wahr? Verflixter Sturkopf.“ Megumi rang sich ein beherztes Lächeln ab. Aber er fühlte, das er mehr erzwungen, als echt war.

„Es tut mir Leid Meg.“ sagte Takuto leise. Sie sah ihn fragend an, aber dann verstand sie. Er meinte seinen Starrsinn.

„Nein, ist schon gut. Gute Nacht Taku.“

„Gute Nacht Meg.“

Die Geschwister schliefen relativ schnell ein und am nächsten Morgen erwartete sie auch noch eine Kolonne, bestehend aus Mika.

„Guten Morgen Takuto - kun und Megumi - chan!“ begrüßte sie die beiden überschwenglich fröhlich.

„Oh, Oh ich ahne nichts Gutes Taku.“ raunte Megumi ihm zu.

„Dann bist du nicht die einzige.“ ein leises seufzten entwich den beiden.

„Mika? Was willst du hier?“ sagte Megumi barsch.

„Weißt du, wir sind es gewohnt Ruhe auf den Weg zur Schule zu haben.“

„Ach komm schon Megumi - chan. Mit der Ruhe ist es doch eh schon vorbei seit ihr den Zehnkampf gewonnen habt und wer mit Seiichy Mokura befreundet ist kennt doch gar keine Ruhe mehr.“

„Du bildest dir wohl auch ein, du wüßtest alles. Ist es nicht so Mika?“

Takuto sah sie an. Mika schluckte.

„N-Nein das hab ich doch gar nicht gesagt, aber ich dachte...“

„Ja genau du dachtest, aber du weißt es nicht, also masse dir kein Urteil an.“

Takuto wußte nicht wieso er so heftig reagierte, aber er erzielte die gewünschte Wirkung. Mika war still.
 

Der restlichen Weg legten sie schweigend zurück. Auch in der Schule sagte Mika nichts mehr.

Megumi, Shila, Motoki und Takuto standen vor dem Trainingsgelände. Der Couch wusselte wie immer völlig nervös auf und ab. In gewisser Weise hatte Mika schon Recht, mit der Ruhe war es wirklich schon lang vorbei.

„Was meinst du ob sie heut nochmal ankommen wird Taku?“ fragte Megumi schon beinahe amüsiert.

„Glaub mir, nicht nur heute. Hoffentlich läuft mir Seiichy nicht wieder über den Weg...“antwortet er.

Megumi zog ihn zur Seite.

„Meinst du das etwa ernst? Takuto, Seiichy wird in 2 Wochen für eine lange Zeit nicht mehr hier sein.“ gab Megumi zu bedenken.

„Glaubst du das weiß ich nicht? Meg, Seiichy kann sich jetzt nicht auch noch mit so einer Mötegern Reporterin rum ärgern, er hat eh schon schlechte Laune. Wenn sie ihn recht nervt, könnte es sogar sehr unangenehm werden. Ich glaube nicht, das es eine gute Puplisity für ihn wäre.“ Takuto´s Blick wanderte in die Ferne.

„Das habe ich nicht gewußt. Aber natürlich hast du Recht, das wäre wirklich nicht gut.“ Megumi zog tief Luft ein.

„Und was willst du jetzt machen Taku? Ich meine sie wird dich sicher nicht in Ruhe lassen.“

„Ja das weiß ich auch, was solls, sie wird schon irgendwann aufgeben...“

Megumi konnte Takutos Zuversicht nun ganz und gar nicht teilen. Sie wusste nicht wieso, aber sie hatte das unbestimmte Gefühl, sie würde ihm noch ganz schön zu schaffen machen.
 

Auch dieser Tag verlief wie es die Tage seit Wochen taten. 5 Stunden Unterricht und dann Training. Auf dem Heimwag kam ihnen wieder einmal Mika in die Quere, zwar nicht annähernd so gut gelaunt wie am Morgen, sondern, man konnte beinahe sagen, ernst, entgegen. „He ihr beiden jetzt wartet doch mal!“

Takuto und Megumi drehten sich mit einem Ruck um.

„Was ist denn schon wieder?“ fragte sie, Mika beinahe gereizt, aber Takuto hielt sie zurück. „Mika, dein Engangement für die Schülerzeitung ist wirklich gut, aber wenn du wirklich irgendeinen von uns interviewen willst, dann bitte, sei nicht so furchtbar aufdringlich. Verstehst du, gewisse Dinge gehen dich nun mal einfach nichts an.“ sagte er in einem sehr ruhigen Ton. Er war nicht böse, genervt ja, aber er würde den Teufel tun und es sich anmerken zu lassen.

„Ja das weiß ich, aber ich habe nur eine Frage. Woher kennt ihr Seiichy?“ Takuto seufzte. „Also Gut, komm mit in den Park.“

Mika´s Augen begannen zu strahlen.

Megumi sah ihren Bruder misstrauisch an. Was hatter er vor?
 

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LG

Kurze Fragestunde/Gewissheit - Kapitel 76

Kurze Fragestunde
 

Nach einer Weile waren sie im Park angekommen und setzten sich auf eine Bank.

„Also hör zu, ich werde dir sagen woher wir Seiichy kennen, ich geb dir genau eine halbe Stunde für deine Fragen, aber dann läßt du uns bitte in Ruhe.“

Mika nickte, das war immerhin schon ein Anfang.

„Also gut eine halbe Stunde. Also woher kennt ihr ihn?“

Megumi sah ihren Bruder noch immer zweifelnd an.

„Durch Zufall, als wir gerade neu hier waren, ist er uns promt in der ersten Woche über den Weg gelaufen, hat uns ein paar Freikarten überlassen und das war´s.“ Mika sah ihn missbilligend an.

„Das war´s? So habt ihr ihn kennen gelernt?“

„Ja, so und nicht anders.“

„Gut, aber was ist denn, dann, das gestern gewesen, ich meine nach Menschen die sich nur flüchtig kennen, sah das nun nicht gerade aus.“

„Nein stimmt, er läuft uns immer mal über den Weg, aber deswegen würd ich nicht unbedingt sagen, das wir ihn so gut kennen.“

„Aha und deshalb hast du ihn auch gestern, mit zu euch nach Hause eingeladen. Interessante Mischung. Nagut wie du meinst. Was war das für eine Verletzung?“

„Was? Welche Verletzung?“

„Ich habe es gesehen, gestern, unter seinem Hemd war ein Verband und nach dem Blut zu urteilen das da durchdrückte, war das nicht nur ein Kratzer.“

„Tja, das kann ich dir auch nicht sagen. Vielleicht war es ein Arbeitsunfall. Kann doch sein. Was denkst du denn? Ich werde ihn wohl kaum danach fragen.“

Mika sah ihn zweifelnd an. Das er ihn sehr wohl kannte und auch sehr gut kannte, das wußte sie, das verriet ihre Intuition, aber sie fragte nicht weiter nach.

„Gut okay, dann sag mir doch mal, wie würde Seiichy wohl reagieren, wenn ich mich mit ihm unterhalte?“ Takuto sah sie fragend an.

„Woher soll ich das denn wissen?“

„Naja was würdest du vermuten, so rein intuitiv.“

[Aha, sie ist geschickt, das muss man ihr lassen. Interessante Fragestellung, da muss man aufpassen das man sich nicht verplabbert.] In Gedanken musste Takuto Lächeln.

„Ich weiß nicht, durch dieses größere Projekt, von dem sie überall erzählen, würde er vermutlich nicht wirklich Lust haben mit dir zu Reden. Ich weiß nicht. Vielleicht denkt er ja auch, das er gar nicht um die halbe Welt reisen will. Sicher wird er schon genug belagert, also denk ich mal, wird er sich wohl kaum mit dir unterhalten.“

Takuto zuckte mit den Schultern. Er wußte das Seiichy genau das dachte, aber Mika würde ihm nicht glauben, da sie ihn eben nicht kannte, das war sein großer Vorteil, aber auch zugleich ein großer Fehler, denn er musste sich selbst ermahnen nichts über Seiichy´s wahres Ich zu verraten und Mika schien es tatsächlich nicht zu glauben.

„Tja, so gut kennst du ihn dann wohl doch nicht. Denn wäre das der Fall, dann würdest du soetwas ganz sicher nicht sagen. Seiichy leht eigentlich kein Interview ab, auch wenn er hoffnungslos verplant ist...“

Takuto meinte so etwas wie Enttäuschung in ihrer Stimme zu hören, ganz offensichtlich war das nicht das Ergebnis das sie wollte. Kurz darauf ging sie auch schon. Takuto und Megumi mussten sich das Lachen verkneifen und liefen so schnell sie konnten nach Hause.
 

„Gut, Takuto - Kun will mir die Wahrheit also nicht verraten, dann werd ich Seiichy-Chan eben selbst fragen.“

Wild entschlossen streifte sie durch die gesamte Stadt, bis sie ihn schließlich vor dem Tonstudio abfing. „

H-Hallo Seiichy-san! Hast du einen Moment Zeit? Ich möchte dich gern etwas fragen.“ Seiichy blickte auf, aber im selben Moment wünschte er sich, das er es nicht getan hätte. „Oh, du bist doch die von gestern. Tut mir Leid, aber ich habe im Moment wirklich wenig Zeit.“ damit wandte er sich ab und ging zu seinem Wagen, der bereits vorgefahren war. Mika sah ihm nach, aber in ihrem inneren arbeitete es. [Takuto - Kun sagte er würde sich nicht mit mir unterhalten. Hatte er wirklich nur Glück mit dem raten oder kennt er ihn am Ende doch sehr viel besser als er behauptet.]

„Na warte Takuto, du wirst mir schon noch die Wahrheit erzählen.“ schwor sie sich, bis sie endlich auch nach Hause ging.
 

Gewissheit
 

Takuto und Megumi waren inzwischen wieder zu Hause.

„Meinst du sie ist wahrhaft so dreist und sucht ihn? Und was wenn deine Vermutung nun richtig war Taku? Dann wird sie dich wieder mit Fragen löchern.“ Takuto sah sie an.

„He Meg, ich muss Seiichy nicht kennen um zu wissen, das es mich nerven würde, wenn ich in so einer Phase auch noch belanglose Fragen beantworten müsste. Jeder normal denkende Mensch könnte sich das vorstellen. Auch wenn sie mich mit Fragen löchern sollte, na und? Ich werde sie schon abwimmeln.“

„Na du bist ja recht zuversichtlich. Nimm es mir nicht übel, aber deinen Optimismus kann ich nun wirklich nicht teilen Taku. Um es deinem Beispiel gleich zu tun, würde ich mich in deiner oder Seiichy´s Lage befinden, dann würde ich nach einer gewissen Zeit sehr reizbar auf jegliche Fragen zu Seiichy reagieren, weil er mir nämlich unheimlich fehlen würde. Aber gut, wenn du das so sagst dann werden wir es sehen. Hab ich Recht Taku?“

Megumi sah ihn an. Sie wusste das sie Recht hatte, aber sie wusste ebenso gut das Taku das noch lange nicht zu geben würde.

„Ja wir werden es sehen Meg.“
 

Sie ging in ihr Zimmer zurück. Nachem er allein war, schweiften seine Gedanken weit ab. [Was wenn sie Recht hat? Was wenn ich nach einiger Zeit tatsächlich feststelle, das er irgendwie fehlt? Und wenn ich dann wirklich so gereizt reagieren würde wie sie sagt. Nein das darf ich nicht zu lassen. Vor ein paar Monaten gab es auch keinen Seiichy und das ging auch, also wird es jetzt auch gehen.]

Takuto verscheuchte diese Gedanken sofort wieder. Dann beschloss er, noch etwas nach draußen zu gehen. Bevor er in den Wald ging, vergewisserte er sich noch ein weiteres mal, ob ihm auch wirklich keiner folgen würde, aber da war niemand. Also lief er los. Eine Stunde oder zwei? Das wußte er nicht mehr, er lief einfach, er lief solang bis er eine Pause brauchte. Als er sich umsah, fand er sich auf der Anhöhe wieder, wo Takeru das erstemal als Geist vor ihm Stand. Im sanftem Dämmerlicht sah die Stadt zu Füßen der Anhöhe wirklich sehr schön aus. Als er sich ein wenig unter einen Baum setzte, knackte es plötzlich hinter ihm.

Takuto fuhr erschrocken zusammen, aber zu seiner Erleichterung war da nicht etwa Mika hinter ihm aufgetaucht, sondern Seiichy.

Der sah ihn mindestens genauso überrascht an wie er.

„Nanu? Was machst du denn hier?“ fragte Seiichy ihn überrascht.

„Die Frage ist wohl eher, wieso du hier bist nicht wahr?“ Seiichy fuhr kaum merklich zusammen. „Stimmt. Ich habe dich vorhin gesehen, aber ich habe dich aus den Augen verloren als du in den Wald gelaufen bist.“ Takuto musste insgeheim schmunzeln. Oh ja das würde er wirklich vermissen, die Gewissheit Seiichy bei sich zu wissen sobald er auch nur annähernd an ihn dachte. Dennoch erschreckte ihn dieser Gedanke, denn das war eine Gewohnheit geworden, er hatte sich an ihn gewöhnt. Das sicher Gefühl es würde jemand kommen, aber das würde bald nicht mehr so sein. Plötzlich sah Takuto wieder düster drein.

Seiichy registrierte das natürlich.

„Was denkst du gerade?“ fragte er ihn. Takuto sah ihn an.

„Ich frage mich, ob ich wirklich so überzeugt bin, deine Abwesenheit einfach so wegzustecken wie ich es gern sein würde...“ gab er leise zu. Seiichy sah ihn überrascht an.

„Mhm, also ich werde es nicht, aber das wundert dich sicher nicht weiter oder?“ fragte er beinahe in einem flehenden Ton.

„Nein, irgendwie wundert es mich nicht..“

„Mika ist mir heut gefolgt, sie wollte unbedingt eine Frage stellen...“

„... aber du hast sie abgewimmelt.“ beendete Takuto seinen Satz.

„Ja, das habe ich.“

„Das wußte ich. Weißt du, auch mich hat sie heut belagert, sie fragte mich was du wohl tun würdest. Ich habe gesagt, ich wüßte es nicht, aber vermutlich würdest du nicht mit ihr Reden wollen...“ Seiichy sah ihn traurig an.

„Ja, du wusstest es..“ sagte er in einem sehr leisen Ton. Takuto wußte nicht wirklich was er jetzt tun sollte, zum einen wollte er ihn gern aufmuntern, aber auf der anderen Seite war ihm nicht unbedingt danach. Er konnte ihn nicht aufmuntern, nicht in Anbetracht dessen, was sie in den nächsten Monaten erwarten würde.

So standen sie noch eine Weile schweigend da, bis Takuto das Schweigen löste.

„Komm gehen wir zurück, es ist schon dunkel.“

Seiichy sagte nichts er nickte nur.

„Sag mal Seiichy...“ Seiichy sah ihn an.

„Wirst du dir die Wettkämpfe trotzdem ansehen?“ Seiichy verstand nicht ganz.

„Ich werde es auf jeden Fall versuchen, das ist sicher.“ Takuto nickte.

„Das ist schön...“ Der andre verstand ihn nicht.

„Was...Was meinst du damit Taku?“ fragte er überrascht. Takuto sah ihn an, dann wich er seinem Blick aus und er wurde Rot.

„Naja, dann weiß ich wenigstens das du zumindest in Gedanken dabei bist.“ brachte er mühsam aber mit einer unglaublichen Standhaftigkeit hervor.

Seiichy war lange stehen geblieben. Er konnte das irgendwie nicht glauben.

„Ta-Ta-Taku aber.....“

„Nein das war nicht gelogen, es war mein Ernst...“ sagte er nun noch leiser, auch er war inzwischen stehen geblieben.

Seiichy war inzwischen hinter ihm und umarmte Takuto. Dieser war zuerst erschrocken, aber dann spürte er plötzlich noch etwas. Etwas das so sicher war, wie das Amen in der Kirche.

Auch diese Gesten würden ihn für eine lange Zeit nicht mehr begleiten, er wußte nicht warum, aber auch das stimmte ihn in gewisser Weise traurig.

Takuto lockerte seinen Griff, nur um sich dann ebenfalls umzudrehen und ihn anzusehen. „Verdammt....“ sagte er leise. Seiichy sah ihn nun noch verwirrter an.

„Was ist?“ fragte er beinahe sanft.

„Verdammt nochmal Seiichy! Wieso musstest du auch so lang in meiner Nähe bleiben, bis ich es gar nicht mehr anders gewohnt war?“ Takuto sah ihn an, er ahnte das es verdammt hart werden würde.

Seiichy würde ihm fehlen, das war jetzt endlich auch ihm bewußt. Er schlang seine Arme um ihn.

„Wieso konntest du dich nicht einfach von mir fernhalten Seiichy? Kannst du mir mal sagen wie ich so ne verdammt lange Zeit...“ er brach ab. Seiichy war verwirrt aber dennoch hielt er es für klüger, nicht nach dem Rest des Satzes zu fragen.

„Dabei dachte ich eigentlich, das du mich nur duldest Taku.“ sagte er nun Ernst.

Takuto sah ihn nicht an, aber Seiichy spürte wie er sichtlich zusammen fuhr.

Takuto war hin und her gerissen, sollte er ihn in diesen Glauben lassen, oder sollte er ihn sagen, das er ihn nicht nur duldete, weil er eben da war, sonder weil er ihn mochte? Schließlich rang er sich doch zu der Wahrheit durch. Immerhin was hatte er schon zu verlieren, Seiichy war in zwei Wochen fort und könnte ihn erst frühestens in 8 Monaten noch einmal danach fragen, ob es wirklich sein Ernst war.

„Ja, so ist es, ich habe dich geduldet, weil ich dich ohnehin nicht losgeworden bin...“ er machte eine kurze Pause. „...aber das war am Anfang. Ich dulde dich nicht mehr -...- weil du eben da bist, sondern weil ich dich inzwischen wirklich sehr gern habe Seiichy...“

Takuto verstummte, er spürte wie er noch röter wurde.

Auch Seiichy wußte darauf nichts zu sagen und auch er spürte wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Doch statt sich noch weiter in Schweigen zu hüllen, obwohl er fühlte das Takuto eine Antwort erwartete, sah er ihn nur einen Moment an, dann küsste er ihn einfach. Takuto zuckte einen Moment zurück, aber er ließ ihn schließlich gewähren.

In den nächsten 8 Monaten würde ihm das erspart bleiben. Als die Dunkelheit entgültig hereingebrochen war, kam Takuto endlich nach Hause.
 

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So und wieder ein doppel Kapitel. angsam kommen wir dem Ende näher. Schätze noch 5-7 Kapitel

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LG Kio

Kurzer Abschied/Mika lässt nicht locker - Kapitel 77

Kurzer Abschied
 

Megumi war schon wieder krank vor Sorge. Takuto benahm sich wirklich ein wenig eigenartig, aber sie war klug genug, nicht nach dem Grund zu fragen.

Die nächsten beiden Wochen vergingen wie im Flug. Mika hatte nicht ihre gewünschten Antworten erhalten und Seiichy war ihnen nicht mehr über den Weg gelaufen. Und heute, war der Abflugtermin.

Takuto, der Seiichy versprochen hatte sich von ihm zu verabschieden stand nun schließlich mit Megumi am Flughafen und sie sahen zu wie das Flugzeug abhob und Seiichy für eine lange Zeit mit sich nehmen würde. Sie hatten ihm beide Glück und Alles Gute gewünscht. Alles in allem, war die Verabschiedung relativ kurz ausgefallen, was wohl zu beider Seiten das Beste war. Als das Flugzeug schließlich ausser Sicht war, verließen sie das Gelände und gingen zurück.
 

Megumi sah ihren Bruder nachdenklich an. In den vergangenen beiden Wochen hatte er nie mehr ein Wort über Seiichy und die Produktion verloren.

Auch war es seltsam, das sie sich nicht noch einmal sahen. Und obwohl er nach außen hin, schien wie immer, wußte Megumi doch ganz genau, das der Schein noch nie so trügerisch war, wie heute.

Und das Schweigen hielt an. Takuto sprach kein Wort auf den Weg zurück und auch Megumi wusste nichts zu sagen.
 

Kagumé die sie bereits erwartete, atmete sichtlich auf als sie, sie kommen sah. Sie war ein wenig überrascht, das sie so schnell zurück waren, aber auf der anderen Seite war es doch recht beruhigend.

„Oh ihr seit ja schon zurück!“ stellte sie spielerisch fest.

„Ja, wir waren ja auch nicht allzulang auf dem Flughafen.“

Megumi sah ihrem Bruder nach, dieser war an ihr vorbei nach oben gegangen.

„Und ich glaube das war auch gut so. Ich weiß nicht ob es so gut gewesen wäre, wenn wir so bald dort gewesen wären.“ sagte Megumi wieder an ihre Tante gewandt. Diese nickte nur und ging wieder in die Küche.
 

Dieser Abend verlief sehr ruhig, auch wenn das Megumi ein wenig beunruhigte, wagte sie dennoch nichts zu sagen.

„Und wie sieht es aus? Was denkst du wird uns der Coach nächste Woche aufbrummen Taku?“ begann sie stattdessen ein Gespräch.

Takuto sah auf.

„Keine Ahnung. Womöglich dasselbe wie in der vergangenen Woche.“

„Und wie fühlst du dich?“ fragte sie zögerlich in der Hoffnung er bezöge es auf den Sport.

„Ziemlich Fit, ist zwar nicht unbedingt meine Höchstform, aber noch hat die ja auch Zeit.“

Sie nickte.

„Ja das stimmt. Dieses ganzen Detektivspiel von Mika nervt schrecklich.“

Mika hatte in den vergangen beiden Wochen nur unsinnige Fragen gestellt, aber ihnen war es gelungen sie wieder und wieder an der Nase herum zu führen.
 

Nachdem Takuto nicht weiter darauf reagierte, wollte sie in ihr Zimmer zurück gehen.

„Und was denkst du? Wird er sich melden?“ fragte er ein wenig unsicher.

Megumi, sichtlich erschrocken sah zu ihm. Dann ging sie auf ihn zu und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.

„Solang du das Handy aus hast, sicher nicht.“ sagte sie. Takuto sah das Gerät irritert an. Es war tatsächlich aus. Er schaltete es ein. Dann lächelte er verlegen zu ihr.

„Logisch. Werd ich mir wohl nicht so schnell abgewöhnen..“ sagte er hilflos.

„Man kann sich so einiges recht schnell abgewöhnen Taku. Lass es doch einfach an und wenn du es vergisst, wird es sich schon bemerkbar machen, wenn der Akku leer ist.“ sagte sie amüsiert.

Plötzlich mussten beide Lachen. Seit langen einmal wieder, wie Megumi feststellte.
 

Irgendwann an diesen Abend waren sie mit den Aufgaben fertig. Plötzlich klingelte Takuto´s Handy tatsächlich.

Megumi die gerade in der Tür zu ihrem Zimmer stand sah sich überrascht um. Sie musste nicht fragen wer das war, genauso wenig wie Takuto, aber das er sich tatsächlich meldete, damit hatte heute keiner mehr gerechnet.

Takuto sah das Gerät ein wenig irritiert an, aber dann öffnete er die Mitteilung.
 

<Schön das ihr am Flughafen wart. Ich hatte schon damit gerechnet, mich nicht mehr verabschieden zu können. Seit etwa einer Halben Stunde bin ich in Australien. Grüße an Megumi. Seiichy>
 

Lass er laut vor. Megumi sah ihn fragend an.

„Und? Willst du ihm nicht wenigstens Antworten?“ fragte sie verunsichert. Takuto sah das Gerät noch immer an, als sei es ein Wunder das es einen Laut von sich gab, aber schließlich antwortete er ihm doch.
 

Mika lässt nicht locker
 

Irgendwie fühlte sich Takuto auf sonderbare Weise beruhigt und froh zugleich. Mit diesem Gedanken musste er wohl auch eingeschlafen ein, denn als ihm Megumi weckte war es bereits Morgen.

„Komm schon Taku! Das Training!“ drängelte sie.

„Ja ich komme ja schon!“ sagte er und sprang in seine Kleidung.

Wie nicht anders zu erwarten, war der Coach sichtlich nervös über die klitzekleine Verspätung.

„Entschuldigung Coach, wir wurden aufgehalten...“

„Jaja schon gut. Kommt seht zu das ihr warm werdet.“ Dann wandte er sich ab und stampfte zu den nächsten. Die beiden sahen sich fragend an, doch dann machten sie sich warm. Takuto lief zeitweise auf hochtouren auf, aber es hielt nicht lange vor.

Während Megumi und Takuto täglich trainierten wich Mika keine Minute von ihrem Beobachtungsplatz weg.

„Mensch die is ja immer noch da!“ stöhnte Megumi, als sie für heute abbrachen.

„Tja, ich schätz mal sie glaubt mir nicht.“

„Ja aber sie kann uns doch nicht die ganze Zeit anstarren, sie muss doch auch mal was für die Schule machen.“

„Halt mich für verückt Schwesterherz, aber die macht auf mich, nicht den Eindruck als hätte sie das nötig.“

Megumi sah ihn fragend an. „Naja ich mein, wie sie ihre Fragen stellt, wenn sie was wissen möchte. Sie stellt sie immer mit einer Art Kalkulation. Verstehst du, sowie sie die stellt, wenn man nicht aufpasst verplabbert man sich sehr leicht. Es kann nicht sein, das sie das bereits kann, es sei denn Mika ist ein Frühreifes Früchtchen, oder aber schon sehr viel älter als sie uns weismachen will.“

„Ach komm Taku jetzt wirst du aber albern.“ Megumi kicherte leise. Takuto lächelte und zusammen machten sie sich auf de Heimweg.

Mika wie immer auf respektablen Abstand hinter ihnen. Sie hoffte immer noch etwas mehr erfahren zu können, aber Takuto hatte sich bisher immer ausgeschwiegen.

[Verflixt es muss doch eine Möglichkeit geben mehr über Seiichy zu erfahren. Wie steh ich denn da? Ich als Leiterin eines offiziellen Fanclubs, tabbe im Dunkeln, nicht mal das mit der Produktion hab ich gewußt. Takuto muss ihn nicht nur flüchtig, sondern verdammt gut kennen! Wieso ist er nur so stur?] Mika´s Gedanken überschlugen sich. Doch das Ergebnis war immer das selbe, es änderte nichts daran, das sie noch immer nichts wusste.

[Heute werde ich ihn abfangen, ganz sicher und heute werde ich auch etwas erfahren!] nahm sich Mika an diesem Morgen vor.

Zufrieden mit ihrem Beschluss ging sie in die Schule. Die ganzen Pausen über, hatte sie alle Hände voll zu tun, etwas über Takuto´s Tagesablauf zu erfahren, schließlich setzte sie sich, wie so oft, auch, durch.
 

Als der Unterricht zu Ende war, stand sie vor Takuto´s Klassenzimmertür und wartete geduldig. Sie wußte das er noch eine Stunde bis zum Training hatte und weil sie so neugierig war, wußte sie das Megumi ebenfalls noch genügend Zeit hatte. Schon von weitem sah Megumi Mika stehen und verrollte innerlich die Augen.

[Das darf doch nicht wahr sein...Sie steht schon wieder hier und wartet auf Taku...Oh diese Mika, sie wird langsam richtig nervig..].

„Hallo Megumi! Na wie war es heute?“

„Hallo Mika....“ erwiderte sie ihren Gruß ohne ihre Frage zu beantworten. Kurz darauf kam auch Takuto aus den Klassenzimmer und sah die beiden stehen.

„Hallo Takuto! begrüßte ihn Mika überschwenglisch.

„Oh, Hi Mika... Was machst du schon wieder hier?“ fragte er leicht säuerlich.

„Ach kommt schon ihr beiden, lasst uns doch die Meinungsverschiedenheiten vergessen, ich lad euch auf einen Kaffee ein...“

„Nein danke, ich glaube nicht das ich Kaffee möchte...“ erwiderten Takuto und Megumi wie aus einem Mund. Mika strahlte immer noch übers ganze Gesicht.

„Na dann eben keinen Kaffee...“

„Was willst du schon wieder Mika?“ fragte Takuto nocheinmal.

„Die Wahrheit Takuto. Aber das habe ich schon mehr als einmal gesagt. Was ist so schlimm daran. Du bist mit Seiichy befreundet, na und? Das ist kein Verbrechen sondern ein beneidenswerten Zufall, wieviel würden gern auf der Stelle mit euch tauschen...“

Mika sah sie an. Megumi und Takuto seufzten.

„Ach ja, und du meinst bloß weil wir Seiichy hin und wieder treffen, sind wir gleich mit ihm befreundet? Gut, angenommen wir gehen davon aus, dann glaub ich nicht das, das jemand freiwillig lange mitmachen würde. Was nützt dir eine Freundschaft mit Seiichy, wenn sich um ihn herum nur Reporter und Magazine Scharren? Denkst du wirklich das das so ein Vergnügen ist?“

Takuto stellte die Frage mit hohem Bedacht, er wußte das Mika daraus Schlußfolgern würde, das sie mit ihm befreundet waren, aber doch nicht so gut wie sie geglaubt hatte.

„Das kann ich nicht beurteilen, aber ich glaube nicht das das ein Vergnügen ist. Um ehrlich zu sein, ist es für mich schwer vorstellbar mit jemanden wie Seiichy eine gute Freundschaft aufzubauen. Er ist so oberflächlich, ich wäre nie sicher woran ich wirklich bei ihm bin...“

„Wieso hast du uns dann solang danach gefragt? Du hast doch schon lang eine Antwort gehabt.“ bemerkte Takuto.

„Naja, ich war mir nicht sicher, ich war sicher neidisch, weil ich ihn noch niemals zuvor so nah erlebt hatte. Ich hatte gehofft so auf was ganz neues zu stoßen und eine grandiose Story zu schreiben, aber da habe ich mich wohl geirrt...Wisst ihr denn wie es bei den Dreharbeiten voran geht? Man hört zwar viel in den Medien, aber ich glaube nicht alles was die erzählen.“
 

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LG Kio

Seiichy wird vermisst/Wo seit ihr nur alle mit euren Gedanken - Kapitel 78

Seiichy wird vermisst
 

Takuto und Megumi sahen sich verdutzt an, dann sahen sie zu Mika. Anscheinend meinte sie es wirklich ehrlich, aber Takuto traute ihr einfach nicht.

„Tja dir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als den Medien zu glauben Mika. Tut mir Leid aber wir wissen nicht wie die Dreharbeiten voran gehen, wir haben nicht mal Zeit den Medien zu lauschen -...- Wenn du uns jetzt entschuldigst, wir haben noch eine Menge zu tun...“ damit stand Takuto auf und ging auf den Sportplatz. Megumi folgte ihm.

Mika blieb indess sitzen. Es war wirklich ehrlich gemeint was sie sagte, aber offensichtlich war sie nicht besonders Vertrauenserweckend.

„Meinst du sie meinte es Ernst?“ fragte sie ihren Bruder. Takuto sah sie an.

„Das weiß ich nicht, es klang so, aber ich traue ihr einfach nicht...“

Megumi nickte.

„Weißt du wirklich nicht wie es mit den Dreharbeiten voran geht oder war es nur bluff?“ fragte sie nun vorsichtig. Seiichy war bereits seit 3 Wochen unterwegs. Takuto schüttelte den Kopf.

„Nein ich weiß es nicht, er hat sich noch nicht wieder gemeldet.“ antwortete er wahrheitsgemäß. Megumi sah ihn an. Noch immer zeigte er nach außen nicht, was er wirklich dachte, also blieb ihr nichts anderes übrig als ihm zu glauben. Sie lehnte sich an ihn und ließ ihren Blick in die Ferne schweifen. Takuto tat es ihr gleich.

Mika war ihnen inzwischen gefolgt und sah zu ihnen, aber sie hielt es für klüger sie nicht noch einmal zu fragen.
 

Der Nachmittag zog sich quälend lang hin und als die beiden Geschwister endlich zu Hause waren, waren sie wirklich geschafft. Das kam selten vor, aber heute kam es ihnen ganz besonders anstrengend vor.

Als sie in ihrem Zimmer waren, legte Megumi eine CD in ihr Radio und ließ sie leise laufen während sie sich über die Hausaufgaben machte.

Takuto tat dies ebenfalls, aber als er die Musik hörte horchte er auf und ging zur Tür.

Er blickte sich in ihrem Zimmer um und irgendwie fühlte er sich plötzlich nicht mehr so gut.

Sie hatte nur wenige Bilder von ihm, aber diese genügten um in ihm Erinnerungen wach zu rufen, die ruhige Musik die erklang tat das übrige bei. Zum ersten mal merkte er das er doch etwas vermisste, irgendetwas fehlte, nein jemand fehlte und das spürte er in diesem Moment ganz besonders. Megumi hatte ihn gar nicht erst bemerkt und lauschte seiner Musik, dann sah sie plötzlich auf.

„Ach Taku, ich hab dich gar nicht bemerkt...“ dann fiel ihr die Musik ein, sie hatte seine Lieder eigentlich nie laut gespielt sondern immer im Diskman.

Plötzlich erschrak sie.

„Ah..entschuldige...ich mach es sofort aus...“ ihre Finger griffen nach den Knöpfen.

„Ist das Seiichy?“ fragte Takuto ehrlich verblüfft. Er hatte ihn nur ein einziges mal singen hören, das war damals in seinem Konzert, kurz nachdem sie ihn getroffen hatten.

Megumi sah ihn an, dann nickte sie.

„Ja, die Single kam erst vor ein paar Tagen heraus.“ sagte sie.

„Sag mal Taku...kann es sein das....“ Takuto sah sie an. Plötzlich hatte sie das seltsame Gefühl, das es ihm doch mehr zu schaffen machte, als er zeigte.

„Taku...vielleicht solltest du dich einfach mal bei ihm melden....immerhin hast du ihm nicht geantwortet.“ sagte sie schließlich. Takuto sah sie an.

„Wie...Wie kommst du darauf?“

„Naja ich meinte ja nur...ich weiß nicht wie es dir geht, aber mir fehlt er irgendwie...und...“ Megumi sah ihn an. „...und ich vermisse meinen Bruder...“ fügte sie beinahe flüsternd hinzu.

Takuto schrak zusammen. Dann ging er zu ihr. Sie war traurig, das fühlte er und sie schien zu zittern, aber sie bereute ihre Worte nicht.

„Aber....ich...“ Megumi schüttelte energisch den Kopf.

„Nein, du bist nicht hier...du hast dich wieder weiter zurück gezogen, seit Seiichy fort ist...“

Takuto sah sie an.

„Aber...das habe ich....ich noch gar nicht bemerkt...ich...“ Megumi sah ihn an und küsste ihn. Er schrak zurück und sah sie an.

„Nein? Wirklich nicht Taku?“ Sie drehte sich von ihm weg und für einen Moment hatte Takuto das Gefühl sie würde verschwinden, schnell zog er sie zu sich und hielt sie fest. „Entschuldige Meg...das wollte ich nicht...“ Megumi entspannte sich ein wenig. Dann sah sie ihn erneut an.

„Komm schon, frag ihn wie es ihm geht und was die Arbeit macht. Wenn du es schon nicht von dir aus tun willst, dann frag ihn für mich ja?“

Takuto sah sie an. Sie lächelte.
 

Wo seid ihr alle mit euren Gedanken?
 

Plötzlich war da wieder so etwas wie ein Gefühl. Takuto ertappte sich hin und wieder dabei, wie er schon mit diesen Gedanken spielte, aber er ließ es immer bleiben. Plötzlich hörte er ihre Worte und genauso plötzlich fragte er sich weshalb er es nicht schon längst getan hatte. Er gab ihr einen flüchtigen Kuss, dann ging er in sein Zimmer zurück und holte das Handy. Damit ging er wieder zu Megumi. Diese nickte ihm zu. Schließlich gab er sich einen Ruck.
 

„CUT CUT!!! Nein, nein, nein! So geht das nicht! Seiichy, Elisa, bitte ein bisschen mehr Konzentration und nicht so eine null acht fünfzehn Nummer! Wen soll denn das überzeugen!!“ keifte der Regisseur die beiden an. Elisa kam schnellen Schrittens auf ihn zu.

„Was beschweren sie sich bei mir? Er ist Schuld! Er ist mit seinen Gedanken einfach nicht bei der Sache, weiß der Teufel warum.“ sagte Elisa resignierend.

„Tut mir leid aber so kann ich nicht arbeiten.“ sagte sie weiter. Der Regisseur seufzte nur und schüttelte den Kopf.

„Ja ich weiß das es nicht deine Schuld ist, Seiichy ist nicht bei der Sache und solang nur du deinen Part spielst, kann es nicht gut werden...“

„Vielleicht sollten wir es für heute dabei belassen, Chef, ich glaube nicht das wir das heut noch hin bekommen.“ stellte Elisa fest.

„Ja ich glaub da hast du Recht...Also gut! Schluss für heute!“

Seiichy sah ihn ein wenig überrascht an, aber irgendwie war er auch froh darüber.

Als er auf den Weg zu den Gadaroben an den Aufnahmeleiter vorbei lief, hielt der ihn zurück.

„Seiichy, ich weiß zwar nicht was du in letzter Zeit hast, aber wenn du so weiter machst sitzen wir nächsten Jahr noch hier. Was auch immer dich ablenkt, bitte stell das klar okay?“ er klang nicht böse, schließlich wollte er das auch so schnell wie möglich über die Bühne bringen. Immerhin hatte er zu Hause eine Familie die auf ihn wartete und die ihm doch fehlte hier in der Einöde, irgendwo auf der Welt.

Er wußte selbst nicht warum, aber irgendwie vermutete er bei Seiichy ebenfalls irgendwas privates. Seiichy nickte nur und verschwand in der Gadarobe. Er ließ sich auf den Stuhl fallen und starrte Löcher in die Luft. Das Klingeln des Handy´s schreckte ihn auf.

Erst betrachtete er das Gerät mit einen missbiligenden Blick, aber dann nahm er es doch und öffnete die Nachricht die gerade eingegangen war.
 

<Hi Seiichy! Wie geht´s? Kommt ihr gut voran? Takuto>

Seiichy laß die Nachricht noch ein zweites und ein drittes mal, bis er es glauben konnte. Schließlich lass er sie auch noch ein viertes mal bis er endlich die „Antwort-Option“ wählte.
 

<Hallo ihr beiden! Mir geht´s gut. Die Dreharbeiten schleppen etwas, aber das gröbste haben wir bereits überstanden. Was macht das Training? P.S. Wieviel Uhr ist es in Japan?> dann betädigte er die Option senden.
 

Megumi wartete gespannt darauf, ob er wohl antworten würde, als Takutos Handy schließlich klingelte sprang sie wieder zu ihm. Takuto öffnete die Mail.

„Und sag schon was schreibt er? fragte Megumi aufgewühlt.

„Er meint es ginge ihm gut und das die Dreharbeiten wohl etwas schleppen, aber das gröbsten überstanden wäre.“ antworte Takuto. Schließlich antwortete er ihm

<Das Training wird allmählich zur Gewohnheit, aber ansonsten ist alles beim alten, noch immer die selben langweiligen Predigen des Coaches und immer noch die selben nervenden Fragen von Mika. Hier ist es inzwischen 21.30 Uhr. Auch Megumi läßt dich grüßen.> tippte er ein. Megumi lass die Mitteilung sorgsam durch.

„Fehlt da nicht noch was Taku?“ fragte sie. Takuto sah sie an.

„Nein wieso?“ schon hatte er die Mitteilung versendet.

„Naja und was ist mit der Tatsache das er hier irgendwie fehlt?“ fragte sie belustigt über das immer röter werdende Gesicht ihres Bruders.

„Haha. Wirklich sehr witzig...“ Plötzlich lachten sie beide.
 

Seiichy schmunzelte bei Takutos Antwort. dann duschte er, zog sich um und ging in sein Hotelzimmer. Es war bereits mitten in der Nacht. Auf der Stelle schlief er ein.

Am nächsten Morgen klappte die Szene auf Anhieb, an der sie gestern beinahe verzweifelt wären. Der Regisseur nickte zufrieden als sie im Kasten war.
 

„Takuto!“ Der Coach rief ihn zurück als er sich auf den Heimweg machen wollte.

„Ja?“

„Wenn du diese Leistung im Wettkampf bringst mache ich mir keine Sorgen. Bis Morgen!“ „Bis Morgen Couch.“ verabschiedete er sich und lief nach Hause.

Er verschwand sofort in seinem Zimmer und stürzte sich mit einem Elan auf die anfallenden Hausaufgaben, wie es Megumi schon längere Zeit nicht mehr gesehen hatte. Zufrieden lächelte sie in sich hinein. Dann machte auch sie sich über ihre Aufgaben.

Später rief sie Kagumé zum Essen.

Sie wirkte sehr nachdenklich, das entging weder Megumi noch Takuto.

„Ist alles in Ordnung Tante Kagumé?“ fragte Megumi besorgt. Sie blickte auf.

„Aber sicher.“sagte sie nicht annähernd so überzeugend wie sie wollte.

„Was ist denn? Geht es um irgendwelche Unfallfolgen?“ fragte nun auch Takuto. Sie schüttelte den Kopf.

„Nein nein, es ist alles in bester Ordnung...“ sagte sie erneut.

Megumi und Takuto sahen sich fragend an.

„Ist was mit Kakeru oder Kikio?“ fragten sie geichzeitig. Erschrocken sah Kagumé sie an. „Nein, nein... es ist alles in Ordnung wirklich...“sagte sie erneut. Nun hatte sie sich selbst eine Falle gestellt. Sie wußte das sie ihr nicht glauben würden.

„Was ist es denn nun?“ fragte Takuto nocheinmal mit mehr Nachdruck. Kagumé schüttelte nur den Kopf.

„Glaub mir, es ist besser wenn ich es euch nicht sagen.“ Bevor die Geschwister noch etwas erwidern konnte, stand sie auf und machte sich in ihrer Hauswirtschaft zu schaffen.

Seufzend gingen sie in ihre Zimmer zurück.

Kagumé sah ihnen nach, sie überlegte, ob es wirklich richtig war ihnen etwas zu verschweigen, gerade jetzt, in dieser Situation, wo sie jegliche Ablenkung nicht gebrauchen konnten. Schließlich hoffte sie das es die Richtige Entscheidung war.

Gegen elf gingen Takuto und Megumi ins Bett.

„Sag mal Taku? Glaubst du sie will es uns nicht sagen, oder meinst du sie kann es uns nicht sagen?“ fragte Megumi ihn.

„Ich denke sie will es uns nicht sagen, weil sie denkt das es vollkommen unpassend wäre. Sie weiß ja das wir im Moment keinerlei Ablenkung gebrauchen können. In 4 Wochen ist schließlich der Wettkampf.“ Megumi nickte leicht.

„Schon aber ehrlich gesagt, wäre es mir lieber, wenn sie es uns sagen würde, weil ich ganz sicher darüber nachdenken werde, was es sein könnte und das lenkt doch sicher auch ab. Oder was sagts du dazu?“

„Da muss ich dir Recht geben. Ich schlage vor, wir fragen sie morgen noch einmal, sie wird es uns schon erzählen, immerhin sollte sie wissen, das es uns ebenso ablenkt wenn wir es nicht wissen, weil wir ohnehin darüber nachdenken.“

„Ich hoffe du behälst Recht Taku. Gute Nacht schlaf schön.“

„Gute Nacht Meg. Du auch.“
 

Schließlich schliefen sie ein, nur eine fand keinen Schlaf. Kagumé. Sie fragte sich ob es richtig war, das sie ihnen nichts gesagt hatte. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, das sich die beiden darüber womöglich den Kopf zerbrachen, was es denn sein könnte. Schließlich sah sie ein, das es genau das war, was sie verhindern wollte. Die beiden sollten sich nicht unnötig Gedanken über etwas machen, es wäre besser, wenn sie es ihnen sagen würde. Also beschloss sie es zu tun. Was hatte sie schon zu verlieren? Immerhin hatten sie auch ein Recht darauf es zu erfaheren.
 

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LG Kio

Keine guten Nachrichten - Kapitel 79

Keine guten Nachrichten
 

Am nächsten Morgen, erwartete der Trainer sie bereits. „Guten Morgen ihr beiden! Ihr habt heute frei, macht euch einen schönen Nachmittag, ich möchte gern die anderen 3 noch etwas unter die Lupe nehmen. Ich finde ihr habt eure Topform erreicht und es genügt wenn wir euch in dieser Form halten. Jedes weitere Training würde eure Form nur verschlechtern. Bis Morgen!“ Damit verschwand er im Schulhaus. Megumi und Takuto sahen sich verblüfft an. Insgeheim freuten sie sich über den freien Nachmittag, aber sie hatten sich bereits so an das Tarining gewöhnt, das sie nicht so recht wußten was sie mit einem freien Nachmittag anfangen sollten.
 

Der Schultag war schnell vorüber, denn wie schon seit Wochen hatten sie nur ein paar wenige Stunden Unterricht. Also gingen sie nach Hause. Kagumé sah sie sichtlich überrascht an, so früh hatte sie sie nicht erwartet, aber im gleichen Moment sah sie die Möglichkeit, ihnen zu sagen was los war.

„Hallo ihr beiden! Das ist je eine Überracshung, so früh hatte ich euch gar nicht erwartet.“ „Hallo Tante Kagumé. Der Coach hat uns heute Morgen mitgeteilt, das wir den Nachmittag frei hätten.“ sagte Megumi. Kagumé nickte.

„Das ist schön, wisst ihr ihr sollte euch wohl doch besser etwas sagen. Kommt gehen wir in die Wohnstube.“

Ohne zu fragen folgten die Geschwister ihr und setzten sich auf die Couch.

„Also was gibt es denn?“ begann Takuto das Gespräch. Kagumé holte noch einmal tief Luft, dann sah sie die Kinder an.

„Es geht nicht um mich, auch nicht um Kakeru, sondern es geht um Kikio. Sie liegt noch immer in der Klinik. Sie wurde ruhig gestellt, als ihr sie dahin gebracht hattet. Zumindest hat es Kakeru so erzählt...“

Sie sah die Geschwister an, diese nickten und sie fuhr fort.

„...nun wie es aussieht hat sie sich aufgegeben...sie ist seit damals nicht wieder zu sich gekommen. Die Ärzte können jedoch nichts genaues fesstellen und so hoffen sie, das sie dennoch wieder aufwachen wird...“

Megumi und Takuto zuckten leicht zusammen. Sie hatten damit gerechnet das es nicht gerade erfreulich sein würde, aber sie hatten nicht mit einer Art Todesnachricht gerechnet. „Es tut mir wirklich Leid ihr beiden. Ich wollte es euch eigentlich nicht erzählen, weil ich dachte es würde euch zu sehr beschäftigen, aber jetzt glaube ich, das es besser so war, immerhin ist sie eure Mutter und ihr habt ein Recht darauf es zu erfahren...“ sie verstummte und sah zu Boden. Megumi und Takuto schluckten zwar, aber im selben Moment wussten sie das sie sich nicht mehr über Kagumé ´s Worte vom gestrigen Tag den Kopf zerbrechen würden.

„Das ist schon in Ordnung Tante Kagumé, ich glaube jeder von uns hat irgendwie damit gerechnet, allerdings hatten wir doch gedacht, das sie es schaffen würde.“ sagte Takuto schließlich und Megumi stimmte ihm mit einem Nicken zu.

Kagumé atmete hörbar auf, sie schienen es wirklich gut aufzunehemn. Sie hatte wirklich gehoffte es ihnen nicht vor dem Wettkampf sagen zu müssen, aber nun war sie froh, das es so gekommen war.
 

Megumi und Takuto entschlossen sich ein bisschen spazieren zu gehen, immerhin hatte der Sommer schon lange Einzug gehalten, aber irgendwie hatten sie noch keine Möglichkeit ihn wirklich zu genießen. Sie gingen durch den Park, er hatte eine ganz besonders, beruhigende Wirkung, allerdings war er auch nicht unbedingt mit ebenso schönen Erinnerungen verbunden.

Dennoch genossen sie den Spaziergang und schließlich gingen sie in den Wald und liefen noch ein bisschen.

Megumi die schon nach Hause wollte, sah ihrem Bruder nach, der schien den Lauf unter den Bäumen zu genießen, also schmunzelte sie und ging nach Hause.

Es war alles in Ordnung wie sie fand, es gab keinen Grund ihn mit sich zerren zu wollen. Was sie nicht wusste, war die Tatsache, das Mika ihnen gefolgt war und sie beobachtet hatte. Ihr war Takuto´s plötzlicher Stimmungswandel nicht entgangen und nun wollte sie den Grund dafür in Erfahrung bringen. Sie beobachtete ihn für eine Weile, er schien vollkommen ruhig.

Plötzlich kam er den Weg, den er eben noch gelaufen war, nicht mehr zurück, stattdessen blieb er verschwunden. Mika beeilte sich zwar ihn wieder zu finden, aber es gelang ihr nicht.

Sie ging davon aus, das sie Seiichy im Verlauf der vergangenen Woche oder in dieser Woche gemeldet hatte, denn anders wäre, Takuto´s Stimmungswandel nicht zu erklären gewesen. Trotz ihrem leisen Schimpfen fand sie Takuto nicht mehr und musste aufgeben.
 

Dieser war ganz unbewußt weiter in den Wald gelaufen. Genauer gesagt in die Richtung, in der Seiichy´s Haus stand.

Überrascht blieb er stehen als er die ihm vertrauten Umrisse erkannte.

Ebenso erschrocken sah er das in einem der Fenster Licht brannte. Doch er zwang sich zur Ruhe, Seiichy hatte sich erst vor 2 Tagen wieder gemeldet und da war er wieder in Australien gewesen, es war also unmöglich das er zu Hause sein konnte. Gerade als er sich umdrehen und zurück laufen wollte ging die Tür auf.

Eine ebenso überraschte Kioko stand plötzlich vor ihm. „

Oh? Hallo Takuto! Lange nicht gesehen. Wie geht es dir?“ fragte sie gerade heraus ohne wissen zu wollen was er hier tat.

„Oh? Hallo Kioko. Wie soll es mir schon gehen? Gut natürlich. Ich war ein wenig im Wald laufen..“ sagte er. Kioko sah ihn an.

„Was verschlägt dich dann ausgerechnet hier her?“ fragte sie. Takuto zuckte unmerklich zusammen. Das war eine Gute Frage zweifellos, aber eben eine so gute Frage das er sie nicht bantworten konnte.

„Zufall nehm ich an. Ich weiß auch nicht was mich hier her verschlagen hat. Aber was machst du eigentlich hier?“ fragte er um nicht noch in eine unangenehmere Situation zu rutschen.

„Wir haben Semester Ferien und Seiichy bat mich bei ihm mal nach dem rechten zu sehen. Ich wollte eben zurück gehen, aber da du nun schon mal da bist, können wir auch gemeinsam laufen.“ antwortete sie. Takuto nickte.
 

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LG Kio

Vermisst du ihn auch? - Kapitel 80

Vermisst du ihn auch?
 

Auf dem Weg aus dem Wald heraus plauderten sie über dies und das und es ließ sich nicht vermeiden das sie auch auf die Dreharbeiten zu sprechen kamen. Erst nach eine Weile bemerkte Kioko, das sie Takuto immer nur mit einem Ja, einem nein, oder einem weiß nicht, am Gespräch beteilgt hatte. Plötzlich blieb sie stehen und musterte ihn aufmerksam. Schließlich kam sie zu dem Schluß das hier etwas nicht stimmte. Als sie Seiichy vor ein paar Tagen besucht hatte, war der ebenso wenig konzentriert und eher redfaul wie Takuto jetzt im Moment. Bei Seiichy war sie sicher das es daran lag, das er Takuto vermisste, schließlich wusste sie ja wie er empfand, und das von Anfang an. Allerding war sie nun doch ein wenig überrascht, das auch Takuto ziemlich geistesabwesend wirkte, als wäre ein Teil von ihm einfach nicht da.

Erst nach ein paar Schritten, fiel Takuto auf, das sie stehen geblieben war.

Fragend dreht er sich zu ihr um.

„Sag mal Takuto, ist alles in Ordnung oder gibt es vielleicht ein Problem? fragte sie vorsichtig. „Nein...naja ja im gewissen Sinne...“ sagte er nun stockend.

„Wegen was denn?“ fragte sie neugierig weiter.

Takuto atmete noch einmal rasch ein. Was sollte es schon? Sie konnte mit dem Namen seiner Mutter ohnehin nichts anfangen. „Es ist wegen Kikio. Sie ist noch immer in der Klinik in der wir sie vor 6 Woche haben einliefern lassen. Damals wurde sie ruhig gestellt und seither liegt sie im Koma. Ich schätze sie hat aufgegeben...“ sagte Takuto.

Kioko sah ihn an. „Ah ja eure Mutter nicht wahr? Seiichy hat schon erzählt was damals passiert war. Das ist natürlich weniger erfreulich, aber ich habe das Gefühl, das das nicht der Hauptgrund ist. Oder?“ fragt sie nun wieder gerade heraus. Takuto sah sie an.

„Was meinst du?“ fragte er verwirrt.

„Na weiß du Takuto, vielleicht hättest du es ihm besser sagen sollen..“ antwortete Kioko. „Was besser sagen sollen und wen meinst du?“ fragte er nun nur noch verwirrter.

„Na Seiichy natürlich. Du solltest ihm sagen, das er dir fehlt... und du hast noch etwas vergessen Takuto...“ Sie sah ihn prüfend an. Takuto war bei ihren Worten zusammen gezuckt und hatte den Blick gesenkt, er wirkte plötzlich ein wenig verloren. Ein deutliches Zeichen dafür, das sie mal wieder mitten ins Schwarze getroffen hatte.

Schließlich beendete sie ihren Satz:

„...du hättest ihm auch sagen können das du ihn magst und ihm vertraust anstelle davon das du ihn angeblich nur gern hast. Dabei wußtest du es doch bereits...“ In ihrer Stimme schwang eine leichter Vorwurf mit, allerdings schien er nicht gegen Takuto, sondern gegen Seiichy gerichtet zu sein. Nun musste Takuto sie gezwungenermassen doch ansehen. „Was hätte das schon großartig geändert?“ fraget er matt.

„Och einiges..“ gab sie zur Antwort. „Weißt du ich gehe jede Wette ein, das Seiichy dann dem Projekt nicht zugestimmte hätte, aber vielleicht war es auch ganz gut so, weil du dadurch endlich bemerkt hast, was du für ihn fühlst. Ich weiß nicht, mein Gefühl sagt mir, das er nicht die gesamten 8 Monate wegbleiben wird...“wieder verstummte sie. Takuto konnte ihren Worten nichts mehr entgegen setzen, sie hatte Recht, das war ihm klar, aber er verstand ihren letzen Satz nicht.

„Was meinst du damit?“ fragte er nun. Sie sah ihn an.

„Naja, Seiichy ist nicht gerade mit viel Eifer bei der Arbeit, ich würde ihm sogar zutrauen, das er sämtliche Szenen die ihm zugedacht wurden, nach der Reihe abdreht um wieder zurück zu kommen. Er hat häufig keine gute Lauen am Set, manche Szenen gelingen auch überhaupt nicht, er reißt sich lediglich zusammen...“

Takuto sah sie nun noch etwas überraschter an.

„Was?“ fragte sie ihn.

„Wundert dich das etwa?“ Takuto schüttelte ungewollt den Kopf, nein es wunderte ihn nicht im geringsten, ehrlich gesagt hatte er nicht mal daran geglaubt, das Seiichy tatsächlich abfliegen würde, als er es doch tat, empfand er ein wenig Enttäuschung, war aber gleichzeitig auch erleichter.

„Siehst du das meinte ich. Komm gehen wir weiter.“

Kioko beließ es dabei und sie gingen gemeinsam aus dem Wald heraus. Mika die resigniert aufgegegben hatte, musste sich nun schnell hinter den Büschen verstecken, damit sie, sie nicht sehen konnten. Sie war überrascht, als sie Takuto mit dem Mädchen herauskommen sah.

Das Mädchen erinnerte sie an irgendjemanden, aber im ersten Moment fiel ihr nicht ein, an wen. Takuto und Kioko trennten sich an der Kreuzung.

„Also dann Takuto, ich wünsch dir und Megumi viel Glück in zwei Wochen beim Wettkampf. Man sieht sich. Ciao!“ sagte sie.

„Ja danke. Machs Gut Kioko! verabschiedete sich Takuto. Nun war Mika hin und her gerissen, sollte sie Takuto folgen, der vermutlich nur nach Hause ging? Oder sollte sie dem Mädchen folgen das Takuto eben Kioko genannt hatte, die ganz offensichtlich nach etwas in ihrer Tasche suchte. Mika entschloss sie letztendlich Kioko zu folgen. Der Verdacht, das sie ihr bekannt vor kam, verging nicht, also wollte sie es ganz genau wissen.
 

In der Klemme
 

Nach einer Weile blieb Kioko schließlich stehen und suchte so weiter. Dann hatte sie ihr Handy in der Hand und wählte eine Nummer. Ganz offensichtlich schien sie nicht allzulang warten zu müssen, denn nach einem Moment begann sie ein Gespräch. Mika schlich sich vorsichtig näher.
 

„Hi Seiichy! Na alles klar? Ich habe bei dir nach dem Rechten gesehen, es ist alles in Ordnung, aber jetzt rate mal wen ich getroffen habe als ich zurück gehen wollte.“

Kioko hatte ein Lächeln, ein sehr zufriedenes Lächeln wie Mika fand, auf dem Mund.

„Nein. Der doch nicht, das wäre ja auch der letzte den ich bei dir erwartet hätte.“

Mika schlich sich näher heran um etwas von ihrer Unterhaltung mit zu hören.

„Na nun Brüderchen, jetzt überleg doch mal!“ sagte sie gespielt beleidigt...

Nein, ich rede nicht von Sanjo...ich rede von Takuto!“ sagte sie schließlich.

[Aha, Takuto ja? Mhm das ist ja sehr interessant..]

„Was er da wollte? Ja was glaubst du denn, er wollte sicher nicht dein Haus bewundern Seiichy!“

[Die telefoniert mit Seiichy? Brüderchen? Takuto? Na sieh mal einer an, das ist ja sehr interessant. Kioko ist also Seiichy´s Schwester und Takuto war bei seinem Haus...also kennt er ihn doch besser als er behauptet...mhm warum verschweigt er das dann?]
 

Mika schlich sich mit diesen Gedanken fort. Was sie da gerade gehört hatte, würde genügen um aus Takuto noch das ein oder andere heraus zu bekommen.
 

„Nein, ich denke er vermisst dich, außerdem hat er dir noch ne ganze Ecke nicht verraten Seiichy.... Was? Wie ich da so sicher sein kann? Ganz einfach er hat es nicht abgestritten...

Seiichy? Wie es dazu kam? Naja Kikio geht es wohl nicht so gut, das reibt sicher ein bisschen an den Nerven, aber deine Abwesenheit macht ihn doch schwerer zu schaffen.

Nun mal Langsam Seiichy...weißt du was? Ich komm zu dir, morgen mittag bin ich da okay? Dann erzähl ich dir alles.“

Kioko legte auf und ging schnurstracks zum Flughafen.

Takuto war inzwischen zu Hause.

„He Taku ist alles in Ordnung?“ fragte Megumi ihn.

„Ja, alles in Ordnung, ich habe eben Kioko getroffen..“

„Achso, und gibt es was neues?“ Takuto zuckte mit den Schultern.

„Nein, nicht wirklich.“ dann begann er sich mit seinen Aufgaben auseinander zu setzen.
 

Diese Woche ging ohne große Schwiergkeiten um. Takuto war mal wieder nur zur Hälfte konzentriert, aber keiner nahm es ihm übel. Mika hielt sich auch recht weit im Hintergrund, sie wollte Takuto mit ihren Neuen Erkenntnissen erst in der nächsten Woche überhäufen. Inzwischen brachte sie die Zeit damit zu, sie alle möglichen Frage und Antwort Bögen aus zu malen.
 

Das Wochenende war trüb, es war unangenehm grau draußen und passte, wie Megumi und Kagumé fanden, perfekt zu ihrer momentanen Stimmung.
 

Der Montag hingegen, war wieder freundlich. Genau richtig um Takuto mit Fragen zu löchern wie Mika fand.

Die Geschwister verrollten schon von weitem die Augen als sie Mika stehen sahen. Nur ein Blick zu ihr genügte und sie ahnten schon was folgen würde.

„Hallo ihr beiden!“ begrüßte sie sie überschwänglich freundlich.

„Na wie geht es euch, so kurz vor dem Wettkampf? Seit ihr nervös? Was meint ihr, wie stehen eure Chancen?“ fragte sie weiter.

Takuto und Megumi taten ihr möglichstes um sie zu ignorieren, aber das gelang ihnen eher schlecht als Recht.

„Noch haben wir Zeit bis zum Wettkampf, wieso sollten wir jetzt schon nervös sein?“ beantwortete Takuto ihre Fragen im Schnelldurchlauf.

„Und Chancen? Naja ganz ehrlich, ich erwarte nicht zu viel, meinetwegen können sie uns alle für sehr stark halten, aber ich bin mir fast sicher das es ein hartes Stück Arbeit werden wird.“ sagte er weiter. Megumi stimmte ihm in allen, lediglich mit einem Nicken zu. „Mhm, ihr seit nicht unbedingt Überflieger wie? Naja ich für meinen Teil bin fast davon überzeugt, das ihr hervorragend sein werdet. Aber mal was andres Takuto...um nochmal auf Seiichy zu sprechen...“

Takuto unterbrach sie mitten im Satz.

„Ich dachte das hätten wir schon lang geklärt!“ sagte er in einem fast ägerlichen Ton. Auch Megumi tat ihr möglichstes um sie mit Blicken aufzuspießen.

„Ja das dachte ich auch...allerdings... drängt sich mir doch die Frage auf. Wenn ihr Seiichy tatsächlich nur flüchtig kennt wie ihr sagt, woher wisst ihr erstens, wo er wohnt und zweitens, woher kennt ihr dann seine Schwester, Kioko?“

Mika´s Augen hatten ein gefährliches Funkeln angenommen.

„Wie kommst du darauf?“ fragte Megumi trocken.

„Ganz einfach, ich habe Takuto letztens zusammen mit Kioko aus dem Wald laufen sehen. Das Mädchen kam mir irgendwie bekannt vor, also habe ich versucht mehr über sie zu erfahren und siehe da. Kurz nachdem du weg warst Takuto, hat sie mit Seiichy telefoniert. Sehr seltsam nicht wahr? Insbesondere dann, wenn ihr ihn doch eigentlich gar nicht kennt...“ ein leichter Triumph schwang in ihrer Stimme mit.

Takuto und Megumi sahen sich an, dann seufzten sie.

„Naja okay, vielleicht waren wir nicht ganz ehrlich, was Seiichy anging, aber das ist auch alles was wir wissen..“ gab Megumi schließlich nach.

„Allerdings muss ich dich enttäuschen Mika, wir kennen 2 verschieden Seiichy´s.“ sagte Takuto.

“Du siehst also, als ich gesagt habe das ich Seiichy Mokura nicht kenne, habe ich nicht gelogen.“ damit drehte sich Takuto um und sie verließen das Schulhaus.

Als sie draußen waren, fingen sie an zu lachen. Mika hatte bei seinem letzten Satz ein entsprechendes Gesicht gezogen.
 

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Nervöse Zeiten - Kapitel 81

Nervöse Zeiten
 

„WAAASSS! Das ist doch nicht dein Ernst Seiichy!!!“ donnerte der Regisseur.

„Oh doch mein voller Ernst, ich drehe die letzen Szenen ab und dann können sie ihren Film schön allein weiter produzieren! Ich hätte mich gar nicht für dieses Projekt melden sollen! Und um ganz ehrlich zu sein! Ich hatte eigentlich von Anfang an keine große Lust durch die Welt zu jagen. Entweder nehmen sie mein Angebot an, oder sie suchen sich einen anderen, ich jedenfalls, werde am Freitag zurückfliegen...“

„Aber...aber..aber das..das kann doch nicht dein Ernst sein Seiichy!“ Er sah Seiichy an, aber er begriff das er ihn nicht mehr umstimmen konnte.

„Also gut wie du meinst, aber dafür will ich vollen Einsatz sehen, haben wir uns verstanden?!“ wetterte der Regisseur resignierend.

„Ja, darauf kann ich ihnen mein Wort geben.“ Der andere nickte missmutig. Schließlich bekam er tatächlich eine Glanzvorstellung geboten und musste sich zähnknirschend eingestehen das er mehr als zufrieden damit war, dann flog Seiichy zurück.
 

Inzwischen war es Samstag geworden, allmählich stieg doch etwas Nervosität in Takuto und Megumi hoch. In den letzen beiden Tagen, war Takuto mal wieder mehr als Schlecht und Megumi begann sich ernsthaft Sorgen zu machen. Sie hoffte jedoch, das es wieder besser würde. Inzwischen waren sie auch eher damit beschäftigt, ihre Taschen zu packen, denn sie würden, wie alle Teilnehmer, in einer Art Athleten-Dorf untergebracht sein und das für die Dauer des Wettkampfes.

Kagumé war beinahe noch nervöser als sie, aber sie zwang sich zur Ruhe und versuchte ihnen nach Möglichkeit nicht noch unnötgen Stress durch ihre Nervosität anzutun, es war auch schon so recht anstengend.

Als der Abend hereinbrach, starrte Takuto noch einmal auf sein Handy, Seiichy hatte sich nicht mehr gemeldet, sicher würde er arbeiten, versuchte er sich abzulenken, aber gerade jetzt kurz vor dem Wettkampf hätte er ein paar beruhigende Worte gebrauchen können.

„He Taku! Nur keine Sorge er wird sich melden, bestimmt..“

„Darüber mache ich mir ehrlich gesagt keine Sorgen Meg. Ich mache mir eher Sorgen ob es dieser Verrückte fertig bringt und am Ende noch hier auftaucht...“

Megumi lachte auf.

„Ja natürlich. Er kommt jeden Tag her gejettet...“ dann verstummte sie plötzlich.

„Kann es sein das du dir insgeheim genau das wünscht Taku?“ Er sah sie erschrocken an. „Wie komms darauf?“

„Naja ich hab das Gefühl, das du sehr froh darüber wärst...sag mal ehrlich Taku...hat er dir denn nicht einmal gefehlt? Nicht einmal in diesen ganzen 2 Monaten?“

Takuto sah sie an.

„Naja, irgendwie schon, aber ich bin nach wie vor davon überzeugt, das es so wirklich am Besten ist...“

„Irgendwie glaub ich dir nicht Taku. Das lieg vermutlich daran, das du es selbst nicht glaubst und das ich es mir irgendwie auch wünsche, das Seiichy her käme...“ gab sie kleinlaut zu. Nun war er verwirrt.

„Warum das?“ fragte er sie.

„Ganz einfach Taku, du weißt selbst wie misserabel du in den letzten beiden Wochen drauf warst, von deinen Leistungen mal ganz zu schweigen, wenn du mit dieser Einstellung am Wettkampf teilnehmen willst, kannst du froh sein, wenn du nicht schon in der ersten Runde raus fliegst. Also sag mal ehrlich...“ sie klang sehr überzeugend wie Takuto fand, was wohl zum Großteil daran lag, das sie schlicht und einfach Recht hatte.

„Naja was solls, du weißt das du Recht hast, warum also sollte ich dir genau das nochmal erzählen was du eben gesagt hast...“ sagte er. Megumi sah ihn straff an.

„Ganz einfach, weil das mein Eindruck ist, aber nach wie vor kann ich nicht in dich hinein sehen also...“

„Ich war misserable, ja, meine Leistung ist im Keller und alles nur weil sich ein gewisser jemand, dessen Namen ich nicht nennen will, einfach nicht rührt. Ich mach mir langsam wirklich Sorgen...“ Megumi gab ihn einen Kuss.

„Keine Sorge Taku er wird sich melden, ganz sicher...“

Schließlich schliefen sie ein.

Am nächsten Morgen waren sie recht früh auf. Sie beschlossen ein Frühstück herzurichten, denn schließlich würden sie heute Abend nach Osaka fahren.

Nach einer Weile kam auch Kagumé und sie frühstückten.

Die beiden Geschwister beschlossen noch einmal durch den Park zu laufen.

Am späten Nachmittag waren sie wieder zu Hause. Dann ging alles ziemlich schnell. Gegen fünf waren sie am Bahnhof. Motoki, Kira, Seil und Shila warteten bereits auf sie. Auch sie schienen ein wenig nervös. Als sie dann gemeinsam in ihrem Abteil saßen, wurden sie lockerere und plauderten über dies und das.

Nach einer etwa 2 stündigen fahrt im ICE waren sie in Osaka angekommen.

Alles war perfekt organisiert, sie wurde direkt mit einem Bus in das Dorf gebracht. Kagumé und Shila wurden in einem Hotel unweit des Dorfes untergebracht

Zu ihrem Erstaunen, landeten sie alle in einem Haus, mit 3 Stockwerken. Es war groß genug um sich selbst als Bewohner nicht über den Weg laufen zu können, wenn man es nicht vorher ausgemacht hatte.

So verging dieser Abend und bald schon lagen sie in ihrem Betten.

Das Haus verfügte über 3 Einzel und ein Doppelzimmer. Megumi und Takuto hatten sich bereit erklärt das Doppelzimmer zu nehmen. Motoki, Kira und Seil wollten einfach nur schnell ihre Ruhe, um sich zu beruhigen.

„Taku? Ich bin nun doch ganz schön nervös..“ gab Megumi zu.

„Ja, mit der Zeit ist das, denk, ich jeder oder? Wir sollten versuchen zu schlafen, wir haben morgen ganz sicher einen anstrengenden Tag vor uns..“

„Ja ich weiß Taku..also dann Gute Nacht!“

„Gute Nacht Meg.“
 

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So das Ende naht. Noch ein Kapitel, dann ist dieser Teil definitiv beendet

Thx für´s lesen

LG Kio

Die Meisterschaft - Endchapter

Die Meisterschaft
 

So sehr sie es auch versuchte, sie konnte nicht einschlafen, dabei war sie schon den ganzen Tag Müde gewesen.

„Du Taku?“ flüsterte sie leise.

„Ja.“ murmelte er schon bald im Halbschlaf vor sich hin.

„Ich kann nicht schlafen.“ gestand sie.

„Dann komm her und halt die Klappe ich bin Müde.“ murmelte er kaum hörbar. Megumi sah ihn fragend an.

„Ist das dein Ernst?“ Nun drehte er sich doch zu ihr um. „Bevor du mich mit deinem Gewühle und Gefrage um den Schlaf bringst. Ja es ist mein Ernst, jetzt komm her oder lass es, aber hör auf mich vom schlafen abzuhalten.“ sagte er in gespielter Entrüstung, soweit er dazu noch in der Lage war. Um seinen Spaß zu unetstreichen zwang er sich zu einem müden lächeln.

„Na was jetzt ja oder ja?“ Das ließ sich Megumi nicht zweimal sagen. Sie stand auf und kroch zu ihm ins Bett, so hatte sie es als Kind immer gemacht, wenn es Gewittert hatte oder sie, wie jetzt, nicht schlafen konnte. Aber das war schon lange her. Letztendlich bekam Takuto nicht mal mehr richtig mit, wie sie sich an ihn kuschelte und doch beinahe auf der Stelle einschlief.
 

Am nächsten Morgen wurden sie von dem Klingeln seines Handy´s geweckt.

Es war acht, Zeit zum aufstehen.

Die Nachricht kam von Seiichy, er wünschte ihnen viel Glück. Takuto atmete auf.

Nach dem Frühstück hatten sie noch etwa 1 Stunde Zeit um sich auf den Wettkampf vorzubereiten. Danach gingen sie ins Stadion, jeder erhielt seine persönliche Karte und den Zeitplan.

Die Zuschauer wurden erst kurz vor Beginn eingelassen, also hatten die Teilnehmer noch etwa 2 Stunden Zeit um sich aufzuwärmen und den Ablauf mit ihren Trainer durchzusprechen.

Die Aufwärmphase war relativ gut gelaufen. Alle 5 Schüler hatten sich gut geschlagen und bekamen einen ersten Eindruck von ihren Mitstreitern. Da waren einige wirklich sehr gute Sportler dabei, aber das konnte sie nicht wirklich abschrecken, immerhin hatten sie lang und hart für diesen Moment trainiert.
 

Als die erste Phase vorüber war, stand Takuto am Geländer und schweifte mal wieder ab. Er lief eine Runde, blieb aber immerwieder stehen um sich am Überblick des Stadions zu erfreuen.

Dann stand er mal wieder vollkommen in Gedanken am Geländer und bemerkte nicht das sich jemand zu ihm stellte.

„He Takuto bist du nervös?“ es war Kioko die ihn mit ihrer Frage aus seinen Gedanken riss.

„Oh Hallo Kioko...naja es geht...ich bin schon irgendwie ein bisschen nervös...aber was solls, nun wird es wohl gehen müssen.“

Kioko sah ihn an, er schien Seiichy noch nicht bemerkt zu haben, denn dann wäre er sehr viel ruhiger.

„Und hat sich Seiichy bei dir gemeldet? Sicher, das läßt er sich nicht nehmen.

Und ich wünsch dir und deinem Team auch alles Gute und viel Glück...“

„Danke Kioko.“

Dann wurde es langsam voll im Stadion, die Zuschauer wurden eingelassen und Takuto ging zu den anderen zurück.

„So meine Guten! Auf gehts! Sie werden jetzt eine Einführungsrunde laufen, damit sich jeder ein Bild von dem, was kommt machen kann, danach könnt ihr euch noch einmal kurz ausruhen und dann geht es los... Seit ihr bereit?“
 

Auch der Coach war ein wenig nervös, aber seine Schützlinge nickten nur.

Schon wurde zur Aufstellung gebeten und die Teilnehmer brachten sich in Position.

Alles lief ganz gut, aber Takuto spürte plötzlich wie er irgendwie das Gefühl hatte nicht mit den andren mithalten zu können.

Er lief langsam, sehr langsam, so langsam das er die anderen erfolgreich berunruhigte.

Der Coach und alle andren sahen ihn nur an, keiner sagte etwas sondern konzentrierte sich auf die Einführung. Ganz oben außerhalb von Takuto´s Blickfeld beobachtetet noch jemand seinen Start und das ziemlich beunruhigt.

„Siehst du was hab ich dir gesagt. Komm schon Seiichy, zeig dich ihm, wenn Takuto sich nicht vollkommen blamieren soll...“

Kioko sah es sich mit eben so großer Sorge an wie ihr Bruder.

„Oh je, ich hatte gehofft das er das packt, ohne das er weiß das ich da bin. Aber wenn ich mir das da ansehe, glaub ich, das du Recht hast. Naja sie haben ja noch Zeit bevor es Ernst wird. Ich werd ihn abfangen und wehe dann schafft er es nicht..“ Seiichy ging langsam durch die Menge nach unten. Als die Einführunsrunde beendet war, kam ein völlig aufgelöster Coach zu ihnen.

„Um Himmels Willen was war denn das? Takuto bist du wirklich in Ordnung?“

„Ja ja, keine Sorge Coach, ich muss denen ja nicht zeigen was ich wirklich drauf habe...“ versuchte er ihn zu beruhigen, allerdings klang es nicht halbwegs so überzeugend wie es sollte.

„Dann hoff ich mal, das es wirklich so ist Takuto...“

Megumi wollte etwas sagen, aber als sich Takuto abwandte und sich von ihnen entfernte, blieb sie zurück. Er ging noch einmal ein wenig spazieren, lehnte sich an ein Geländer das einen kleinen Wald abschirmte und seufzte auf. Dann blickte er zu Boden und war damit beschäftig sich zu fragen was los sei.
 

Megumi die ihn dann doch gefolgt war, sah ihn von weiten, blieb aber noch etwas entfernt stehen und sah ihn einfach nur an.

Plötzlich raschelte es hinter Takuto und eine vertraute Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.

„Ich hoffe du hast nicht vor das Rennen so zu Laufen Taku...“

Takuto schreckte aus seinen Gedanken auf und drehte sich mit eine Schlag herum, rutschte dabei allerdings vom Geländer ab und knallte auf den Boden, mit offenenen Mund und nicht in der Lage etwas zu sagen starrte er Seiichy an.

Megumi die alles gesehen hatte, wollte zu ihm laufen, hielt aber inne als sie sah, das jemand hinter den Baum stand, als sie Seiichy erkannte, machte sie freudestrahlend auf dem Absatz kehrt und lief zu den anderen zurück.

Mika war es ebenfalls nicht entgangen. Doch sie hielt es für klüger im Hintergrund zu bleiben und zu sehen was geschehen würde.
 

Der Coach schritt noch immer nervös hin und her, doch diesmal konnte sie ihn wirklich beruhigen.

„Coach so beruhigen sie sich doch wieder...“

„Megumi, dein Bruder...“

„...hat den andren nur nicht gezeigt was er so drauf hat. Keine Bange das Rennen läuft er dann wieder ordentlich.“

Megumi musste sehr überzeugend klingen, denn alle atmeten hörbar auf.
 

„S...S...Se..Se..Seiichy...“ stammelte ein noch immer vollkommen überraschter Takuto. Er konnte noch immer nicht glauben was er sah. Erst als Seiichy ihn auf half und ihn umarmte realisierte er allmählich, das ihn seine Augen keinen Streich gespielt hatten. Er erwiederte seine Umarmung, dennoch war er nicht in der Lange irgendetwas zu sagen.

Mika für ihren Teil hatte erstmal genug gesehen und verschwand wieder auf der Besuchertribüne um das Rennen zu beobachten.

„Und hast du vor das Rennen genauso katastrophal zu laufen wie eben? Wenn dann hätte ich mir nicht die Mühe machen brauchen, die Dreharbeiten abzubrechen und her zu kommen...“ Takuto sah ihn jetz an.

„Du...du hast was?“ fragte er verwirrt.

„Die Dreharbeiten abgebrochen....“

„A..a..Aber wa..was wird jetzt mit dem Film?“

„Der wird weiter poduziert, alle meine Szenen sind im Kasten und somit brauchen sie mich nicht mehr.“ sagte Seiichy gelassen.

„A.ab..aber warum??“ Takuto war noch immer so perplex das er nicht mal bemerkte das sie immer noch eng umschlungen da standen.

„Muss ich dir das wirklich erst sagen Taku?“ Takuto nickte nur stumm.

„Gut aber vorher sagst du mir, warum dein Start so katastrophal war.“ bestand Seiichy.
 

Takuto lief rot an, jetzt bermerkte er auch das sie noch immer eng umschlungen da standen und diese Tatsache trieb ihn noch mehr Röte ins Gesicht. Dann senkte er den Blick. „Weil du...nicht da warst...“ sagte er leise, er flüsterte beinahe.

Seiichy sah ihn an.

„Weil ich nicht da war? Aber was hast du denn die ganzen Wocher vorher gemacht? Da war ich doch auch nicht da.“ stellte er fest.

Takuto schluckte.

„...weil ich möglicherweise...nicht so ganz...die Warheit gesagt habe vielleicht...und weil...mir die...letzten Wochen das bitter zu spüren lassen haben...“ Seiichy sah ihn an. „Aha...und was hast du nicht so ganz gesagt?“ fragte er.

[Als ob er das nicht schon wüßte...] dachte Takuto, aber ihm war klar, das er es ihm nun doch langsam sagen sollte. „Ich...ich...“ Takuto brachte den Satz nicht zu Ende, stattdessen küsste er ihn. Plötzlich hielt er inne und wurde noch röter als er ohnehin schon war.

„Ich...ich hab dich nicht gern Seiichy...aber ich vertraue dir...deswegen hast du mir ehrlich gefehlt...ich...mag dich wirklich sehr...wirklich sehr um...um nicht zu sa..sagen...“ Seiichy sah ihn lächend an.

Er konnte sich schon so ziemlich denken was er sagen wollte, aber er war nicht so ein Unmensch und wartete darauf bis er die Worte nun ausspucken würde, sondern küsste ihn leidenschaftlich. Dann flüsterte er ihm ins Ohr.

„Ich liebe dich...und ja.. du hast mir wirklich gefehlt...ich hätte nie dieses Projekt annehmen sollen...“

Dann sah er ihn noch mal an und ließ ihn endlich los

„So und jetzt würd ich sagen, mach ihnen die Hölle heiß Taku...“

Takuto nickte Freudestrahlend und lief zu den anderen zurück.

„Na dann Leute! Zeigen wir ihnen was wir drauf haben!“ waren die einzigen Worte die klar machten was er von ihnen erwartete.

Alle sahen ihn sehr erstaunt an, aber keiner fragte woher der plötzliche Sinneswandel kam und ließen sich stattdessen mitreißen.
 

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Damit haben wir das letze Kapitel erreicht.(Immerhin das waren ganze 279 Din A4 Seiten ^^)

Vielen lieben Dank an alle die es bis hierher ausgehalten haben.

Ob und wie es weitergeht, weiß ich noch nicht, vielleicht am Ende der Woche, vielleicht auch erst später. (Je nachdem wie ich mit den Illustrationen und den Charafiles vor an komme, schließlich ist in der ganzen Zeit vieles passiert)

Thx für´s lesen und mitfiebern.

LG Kio

Epilog

Das Rennen wurde gestartet, die Läufer die annahmen, Takuto hätte nicht wirklich eine Gefahr bedeutet, wurden eines besseren belehrt und hatten letzendlich das nachsehen. Takuto war gut, zu gut. Er war selbst einigen Leistungssportler Haushoch überlegen und gewann sämtliche Disziplinen für sich.

Auch Megumi, Motoki, Kira und Seil waren mehr auf den ersten Rängen zu sehen als auf den zweiten. Von da an war es entdültig vorbei mit der Ruhe, aber noch immer hatten sie das schlimmste nicht hinter sich.
 

Mika die den Wettkampf für die Schülerzeitung veröffentlichte, hatte nicht vergessen was sich vor diesem gradiosen Wettkampf zu getragen hatte.

„Na wenn das nicht eine erstklassige Story wird. Nun brauch ich nur noch Hieb und stichfeste Beweise.“ murmelte sie in sich hinein und verließ das Stadion...
 

Site-Seeing Part I - ENDE



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Kommentare zu dieser Fanfic (20)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  feuerregen
2008-02-21T16:32:17+00:00 21.02.2008 17:32
das ist das üble an papparazzi, sie wissen nicht, was die bedeutung des wortes privatsphäre ist. -.-

*dir den nächsten teil aus der hand reiß*
lesen will! >.<
Von:  feuerregen
2008-02-21T16:29:43+00:00 21.02.2008 17:29
^////^
*froi*
jetzt MUSST du den nächsten teil online stellen!
wöchentlich n kappi oder so, aber lad weiterhin hoch! >.<

selber schuld, wenn du an so einem moment aufhörst! xD
takus verwirrung kommt klasse rüber, seiichy ist wie immer einfach toll und sowieso.... hach! ^/////////////^
mika hat das doch bestimmt beobachtet.... ich bin auf ihre reaktion gespannt! =)

lg, feuerregen
Von:  feuerregen
2008-02-20T18:32:33+00:00 20.02.2008 19:32
nur noch ein kappi? Ö.Ö
aber dann kommt doch sicherlich der nächste part! *hoff*

bin schon gespannt, wie takuto (und mika xD) reagiert, wenn seiichy plötzlich am wettkampfsort auftaucht und sagt, dass er alles im kasten hat und dableibt! xD
*freu*

lg
Von:  feuerregen
2008-02-17T17:43:52+00:00 17.02.2008 18:43
wie süß, die jungs können sich beide nicht konzentrieren! ^////^
megumi tut mir ein wenig leid...

was hat kagume denn?
ist kikio gestorben?
Von:  feuerregen
2008-02-15T16:23:56+00:00 15.02.2008 17:23
so süß! ^/////^
das war ein glates geständnis!

lg
Von:  feuerregen
2008-02-15T10:27:03+00:00 15.02.2008 11:27
ja, das ist eine gute Frage!
was hat takuto vor?
er ist garantiert nicht so dämlich und verrät irgendwas!

also los! xD
Von:  feuerregen
2008-02-14T19:00:22+00:00 14.02.2008 20:00
hehe, er hat ihm die nummer gegeben! ^^
und er hat seiichy VON SICH AUS geküsst! *Ö.Ö*

*freu*
nächstes kapppi!! xD
Von:  feuerregen
2008-02-14T16:14:46+00:00 14.02.2008 17:14
tzz....
aber geil! xD

diese mika wird garantiert noch sehr interessant! *g*
lad doch heute noch ein kappi hoch! ^^
jetzt les und kommentier ich ja auch wieder! ;)
und mach, dass taku und seiichy sich vor mikas augen küssen! *____*
*quietsch*
Von:  feuerregen
2008-02-13T13:32:57+00:00 13.02.2008 14:32
arme kagome, die ist doch bestimmt fast krank vor sorge....
und dann noch der reisebericht! xD
ja, da ist ein nervenzusammenbruch vorprogrammiert! *kicher*
*sie mir leid tut*
Von:  feuerregen
2008-02-12T13:56:25+00:00 12.02.2008 14:56
er erwidert schon wieder! *____*
langsam müsste selbst taku auffallen, dass er sich schlichtweg verliebt hat! -.-

seiichy ist toll! *mich im kreis dreh*
>.<


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