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Augenblick

"Es war so ein Moment, den man sonst aus dem Kino kennt..."
von

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Augenblick

Augenblick
 


 

Klickend fiel die Tür ins Schloss.

Jetzt waren sie endgültig allein. Gemeinsam, in Jans Hotelzimmer. Sie noch immer in dem kurzen schwarzen Kleid, er immer noch in seinem Bühnenoutfit (sprich: schwarze Hose, schwarze Schuhe und ein schwarzes Shirt mit weißen Rändern)
 

Vorhin waren sie noch gemeinsam auf dem Weg ins Hotel gewesen, in Tarnkleidung versteht sich. Nicht gleich in Kutten, aber so, dass man zumindest Jan nicht auf dem ersten Blick erkennen würde. Beide verhielten sich recht schüchtern gegenüber, aber irgendwann streifte Jans Hand versehentlich die ihre. Henrike fasste sich daraufhin und um griff seine Hand vorsichtig. Jan wehrte sich nicht dagegen und lächelte einfach sanft.

Durch ihre Sonnenbrillen erkannten sie die Umrisse der Augen kaum, dennoch, waren sie sich sicher, welchen Ausdruck sie hatten.

Schweigend bummelten sie neben einander her.

Jedoch kam von irgendwoher plötzlich „Hand in Hand“ von den BEATSTEAKS, wobei beide, unterbewusst, erst einmal begannen mit zu summen.

Nach kurzer Zeit und einem kurzen Blick auf ihre Hände hinunter, mussten sie erst lachen, dann sangen sie teilweise noch mit, ehe sie außer Hörweite waren.
 

Aber nun, nach diesem doch heiterem kleinen Erlebnis, war wieder dieses Schweigen zwischen ihnen.

Na ja, auch nicht ohne Grund.

Schließlich stand noch so einiges lehr im Raum.

„Öhm…“, begann sie schüchtern, nachdem sie ihre Brille abgestreift hatte.

„Wolln… wir uns setzten?“

Sie nickte kurz mit dem Kopf Richtung Bett. Für Sekunden meinte sie den Ansatz eines zweideutigen Lächelns bei ihm erkannt zu haben. Aber er blieb stumm und nickte zur Antwort.
 

Gut, jetzt saßen sie schon mal.

Aber wie sollte sie anfangen? Sie wusste es nicht so wirklich.

Nicht gut.

„Soll… ich einfach los legen?“, fragte sie schließlich und sah zu ihm auf.

Jan sah zurück und gab keine Antwort. Dann nickte er.
 

So erzähle Henrike ihm, was sie belastet und dazu gebracht hatte, so zu handeln, wie sie es dann auch geschehen war.

Mit der Zeit legten sie beide immer mehr zurück und lagen irgendwann mit dem Rücken auf der Matratze. Henrike stellte einmal komplett ihr Herz aufm Kopf und rüttelte solang an dem nervigen Teil rum, bis sie meinte, alles wichtige erzählt zu haben.

„…und… ich hab nur noch geglaubt, dass ich dir eh nur auf den Zeiger gehen würde. Das… ich mir nur einbilde das könnte ernsthaft etwas werden und die Wahrheit sähe ganz anders aus…“, sie stockte und rollte sich ein wenig zusammen.

Jan rückte das kleine Stück zu ihr hoch, so dass sie ihm genau in die Augen sehen konnte. Da er seine Brille abgenommen hatte, fiel dies nun auch nicht mehr schwer.

„…Nein! Bevor du etwas sagst, dass hat nicht... na ja mehr oder weniger mit dir zu tun. Das eine hab ich ja eben schon gesagt, aber zum anderen… Ich war immer ziemlich allein, und das hatte noch nicht einmal einen triftigen Grund. Und nach der Beziehung mit Kenai traue ich dem auch nicht so schnell, wenn… mir jemand Zuneigung entgegen bringt…“

„War das so schlimm damals?“

Seine Hand legte sich zwischen ihrer Wange und ihrem Hals, wo er sie begann zu streicheln.

Henrike konnte zuerst nicht anders als die Augen zu schließen und diese zärtliche Geste zu genießen.

„Ich… Ach komm, reden wir nicht jetzt über diesen Scheiß!“

Damit drängte sie sich an seine warme Brust und wie erhofft, umarmte er sie. „Das würde mir auch vieles an dir erklären…“, sagte er leise und spürte, wie sie sich enger an ihn schmiegte.

„Ich erzähl dir ein andern mal alles, aber nicht heute. Versprochen…“

Ungefähr nach zehn Minuten, in denen sie seine Nähe ausgiebig aufgesogen hatte, schob sie sich von ihm weg, damit sie vernünftig weiter reden konnten.

„Hey… mir fällt grad auf, dass du ganz schon viele Sommersprossen bekommen hast.“, grinste er plötzlich und tippte fast neckisch auf ihre Nase.

Henrike errötete leicht und lachte.

„Ja! Und das obwohl ich kaum in die Sonne gehe. Aber ich hab mir sagen lassen, dass hätte nen hohen Niedlichkeitsfaktor.“

Sie zwinkerte und streckte dabei die Zunge raus.

„Boah, bist ja mal wieder kack dreist heute!“, lachte er und konnte es sich nicht nehmen lassen, ihr durch das Haar zu streichen. Auch wenn es ziemlich verfettet und sogar noch feucht, durch den Schweiß vom Konzert und der Sommerhitze ,war.

Er zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Hast dich ja anscheinend auch sehr intensiv der Körperpflege hin gegeben.“, stellte er ironisch fest. „Betonung liegt auf „auch“.“, antwortete sie ihm.

Denn ebenso wie sie, war Jan mehr als ungepflegt, hatte Gruben tiefe Augenringe und die Haare… nun gut, er hatte sich wohl einfach ne Dose Gel drüber gekippt und es passte wieder. „Aber dann sind wir ja im Partnerlook!“, grinste sie. „Nur noch das passend Parfüm dazu. PENNER. For a man and a woman. By Calvin Cline.“ Jan lachte los und sein Grinsen blendete sie fast bis zur Erblindung.

„Das fehlt noch…“, gab er Luft holend von sich.
 

Er behielt seine Hand auf ihrer Wange und streichelte sie weiter. Rike schloss glücklich die Augen.

„Ich glaub du musst mir echt mal eine knalln.“

Jan stockte und sah sie recht perplex an. Bevor er aber etwas sagen konnte sprach sie weiter.

„Jetzt lieg ich direkt neben dir und… kann immer noch nicht glauben, dass das jetzt wahr ist…“

Jan blieb ruhig. Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Henrike sagte auch nichts weiter sondern legte ihre Arme um seinen Hals.

Sie schluckte kurz, wirkte wieder schüchtern. Doch dann beugte sie sich hoch und küsste ihn.

Lange weilte sie aber nicht an seinen Lippen, denn Jan löste sich aus dem Kuss.
 

„Rike… Ich glaub ganz unschuldig war ich wohl auch nicht dran. Immerhin hab ich dich ja mehr als einmal zurück gewiesen…“

Nach dem Satz schwieg Jan für einen Moment, sortierte noch ein bisschen die Worte in seinem Schädel.

„Also ehrlich gesagt… etwas in der Richtung angebahnt hatte sich schon ewig.“

Ohne es zu wollen weiteten sich Rikes Augen und ihr Herz begann augenblicklich bis zum Hals zu hämmern. `Krieg dich ein Henrike! Werd jetzt nicht zu so nem nervigen pubertierendem Mädchen…`

Nützte aber nichts.

So dröhnte ihr fast der gesamte Kopf, als sein Satz dort wieder hallte.
 

„Aber ich hab die ganzen Kleinigkeiten komplett geleugnet. Ich hatte nach dem ganzen Scheiß überhaupt keine Lust auf…“, er hielt kurz den Atem an und sprach dann weiter: „Hab mir immer gesagt, du wärst wie eine kleine Schwester für mich, bei der ich gerne bin und die man beschützten will, wann immer sie Hilfe braucht. Irgendwann hab ich das sogar selber geglaubt und hätte es wohl auch weiterhin… Wenn nicht diese Sache mit diesen Arschlöchern passiert wär.“

Nicht nur Henrike schluckte, als sie an die Beinahe-Vergewaltigung durch die Nazis zurück dachte.

„Danach… ich… ich hab einfach eine Wahnsinns Angst gehabt, du würdest dabei drauf gehen. Und bei dem Gedanken, dass diese… notgeilen Wichser sich auch nur Ansatzweise an dir vergriffen haben…“, seine Hand verkrampfte an ihrer Hüfte und eine bebende Wut schwoll in der Stimme an. Henrike bekam fast Angst vor ihm, riss sich aber am Riemen.

„Das war... ein ziemlicher Schock. Nicht „nur“ das, was mit dir passiert ist. Plötzlich hat sich mir die Wahrheit, was ich für dich… empfinde… einfach so vor die Füße geklatscht. Es war so verdammt offensichtlich, aber ich hab nur gedacht „Nein! Nein, so schnell halte ich das nicht noch mal aus…“ und hab es wieder so gut verdrängt. Nachdem ich dich heimlich…“

Er brach ab. Doch Rike wurde hellhörig.

„Was? Heimlich?!“, sie richtete sich leicht auf, doch er zog sie sanft wieder nach unten.

„Entspann dich, ich hab nichts schlimmes mit dir angestellt.“, lächelte er, wenn auch etwas verlegen. „Nein nein, wollte ich dir auch nicht unterstellen. Aber was hast du gemacht?“

Fordernd blickte sie ihn an.

„Öhm… nach dem Krankenhaus… als ich bei dir geschlafen hab…“, er hoffte sie würde verstehen was er meinte. Doch sie zuckte nicht mal mit einer einzigen Wimper.

„Genauer!?“

Ok. Entweder er halluzinierte, oder sie hatte einen gaaanz leichten verschmitzten Unterton in der Stimme gehabt.

„Na du weißt schon!“

„Nee.“

„Doch.“

„Nein.“

„Verarschen?

„Nö. Sags mir do…“

Ohne ein weiteres Wort drückte er ihr einfach seinen Mund auf die Lippen. Nach einem mehr als wunderbaren Kuss löste er sich und Henrike lachte ihm entgegen.

„Ach soooooo! Sag das doch gleich!“

„Ja ja… du wirst mir hier echt noch zu frech.“

Damit klatschte seine Hand auf ihr Hinterteil, was sie mit einem überraschten Quietschen quittierte. „Und du willst mir Vorträge halten! Pass lieber auf!“

„Sonst?“, grinste er und zuckte herausfordernd mit einer Augenbraue.

Henrike blickte ihn ernst an und zog ebenfalls, nur beide, Augenbrauen in die Höhe. Und ohne auch nur ein winziges Anzeichen von Scham packte sie ihm in den Schritt.

Jan hielt schlagartig die Luft an und glotzte überrumpelt auf ihre Hand im unteren Bereich.

Sein kleiner rothaariger Teufel beugte sich nur vor und hauchte ihm zuckersüß ein „Das.“ ins Ohr.

„Oh man…“, lachte er.

„Ich sag mal Gleichstand und spar mir erst mal ne Antwort. Sonst komm ich gar nicht mehr weiter hier…“

Mit einem kleinen Schmollmund entferne sie ihre Hand, sagte aber nichts. Sie wollte schließlich, dass er ihr alles erzählte.

„Ok, ähm… scheiße, wo war ich jetzt!“, er kratzte sich am Kopf und grübelte. „Ach ja!“, die Erleuchtung! Er fuhr fort, indem er noch kurz den Zusammenhang wiederholte.
 

„Aber was hat mir dieses hinein pressen der Gefühle gebracht? Kaum hab ich dich einmal nackt gesehen und du bringst mir in dem Moment nur ein bisschen körperliche Nähe entgegen, fall ich über dich her und…“

Sie wussten beide was geschehen war, daher sparte er es sich, noch näher darauf ein zu gehen.
 

„…und selbst danach war ich erst zu stur um endlich zu sehen, dass es längst zu spät war. Allerdings… die Jungs hatten mir ja zu dem Soundcheck den Monitor aufgestellt. Und… als dort der Text zu „Wie es geht“ ablief, hat es in diesem Moment doch bei mir Klick gemacht. Wenigstens begriff ich da, dass ich dich nicht verlieren wollte. Tut mir leid dass ich jetzt so scheiß kitschig klinge!“

Doch sie lachte nur. „Hey… ich bin ne Frau. Gegen Schleimsubstanzen jeglicher Art hab ich nen fetten Pelz!“

„Ach ja. Wie konnte ich das vergessen!“, er lachte aus voller Kehle mit.
 

Doch recht plötzlich blieb ihm das Lachen stecken.

Ihm war etwas wichtiges wieder eingefallen, was er bei den ganzen Dramen schon fast vergessen hatte.

"Ähm, Rike? Ist jetzt ziemlich taktlos, ich weiß. Aber... Nun... als wir miteinander geschlafen haben. Hast du zu diesem Zeitpunkt die Pille genommen?"

Er wirkte sehr beunruhigt.

Auch wenn Henrike vollkommen verstand weshalb, war sie doch ein wenig eingeschnappt, da die schöne Stimmung so gleich wieder auf einen ziemlich niedrigen Grad sank.

"Nun... nein...", sagte sie ehrlich.

"Ach du..." Jan setzte sich ruckartig auf und fuhr sich mit Hand über das Gesicht.

"Jan." Henrike schwang sich ebenfalls hoch.

"Du musst mal bis zum Ende zuhören, du Depp!"

"Aber wenn du... was?"

Der Satz kam erst jetzt richtig an. "Tut mit leid... Ich hatte wohl sowas ähnliches wie ein Deja Vu.", sagte er sarkastisch.

Henrike lehnte sich an seine Schulter. "Erstens: Steht gar nciht fast ob ich schwanger bin oder nicht. Zweitens: Ich hab mir anders beholfen."

Bevor er etwas sagen konnte fuhr sie fort.

"Es gibt auch die Pille Danach... Nach der Sache mit der Dusche bin ich zu Celina gegenagen und hab mich bei ihr im Zimmer verkrochen (das Jan bereits wusste hatte ihr ja keiner gesagt) und da hab ich mich bei ihren Vorräten bedient. Ich glaub, davon hat sie bis jetzt noch nichts gemerkt..."

Sie spürte deutlich wie Jan sich entspannte.

"Ich war auch ganz schön erleichtert. Hab auch nciht danach geschrien, dass es gleich so weit kommt."

"Rike? Falls du jetzt glaubst ich hätte dich sitzten gelassen wenn du schwanger wärst..." Sie sah ihn mit großen Augen an.

"Nein! Ich hab mich zwar teilweise wie ein absoluter Oberarsch verhalten, aber dass hätte ich nciht gemacht."

Er legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie zu sich ran. "Ich glaub dir das ja. Du bsit ja auch geblieben, als es dir das erstmal passiert ist. Vorausgesetzt du hast mir die Wahrheit erzählt."

"Iiiiiiich lüge niiiiieeeee!", schwor er feierlich und Rike musste wieder grinsen.

"Das hätte mir auch noch gefehlt...", seufzte sie.

"Na ja. Zukunft stützten wir usn am besten auf die guten alten Gummihandschuhe!"

Sie glotzte ihm auf die Schulter. Er saß nur da mit einem theatralischen Gesichtausdruck, nach dem Motto "Och neeeee...".

Die rothaarige musste wieder lachen, dass war auch zu herrlich.

"Du bist Pop(p)star, da musst mit gutem Beispiel voran gehen!", sagte sie neckisch und betonte die Silbe POP(P) noch mal besonders.

"So so... ich soll also öffentlich rum vögeln oder was?", er zog eine augenbraue in die höhe wie nur er es konnte.

Rike warf sich grinsend in die Kissen.

"Muss ja nicht.. kannst ja auch ganz prominent handeln, dich beim ficken filmen lassen und das ganze dann ins Internet stellen!" Jan ließ sich mit einem verschmitzten Grinsen ebenfalls in die Kissen fallen.

"Ach, und mit dir als Drehbuchautorin und diejenige, die den Text mit mir einstudiert?"

"Jaaaaa! "Herr Vetter, an dieser Stelle dann OH bitte etwas masculiner. Und dass zweite AH erste Seite link ganz unten darf gerne etwas entspannter klingen. Sie lesen sich das noch mal durch und ich mach schon mal ihre Hose auf."..."

Die beiden kugelten sich bis zum es geht ncith mehr einmal quer durch das Bett. Erst nach zehn minuten war es ruhig und keienr der beiden schob noch einen zweideutigen Satz nach (was auch die Länge von zehn Minuten erklärt...).

Sowohl Rike als auch Jan genossen die Schwiegeminuten, in dene sie nur still neben einander lagen.

Schließlich war Rike es, die weiter sprach.
 

„Aber…“, ok, jetzt war sie wieder total schüchtern, was er schmunzelnd bemerkte.

„Ich... nun… wieso… ähm hast du dich in mich verliebt?

TUT MIR LEID! SorrySorry, blöde Frage…!!!“, knallrot wandte sie schnell den Blick von ihm ab. Da prustete Jan los, rollte sich auf den Rücken und kam aus dem Lachen nicht mehr raus.

„Oh man, du bist echt süß! Und außerdem platzt du, wenn du noch mal so rot anläufst!“

Henrike wusste für Sekunden erst nicht, ob sie eingeschnappt sein oder sich geschmeichelt fühlen sollte. Aber da der alte Sack schon mal auf dem Rücken lag…

„Sag es!“

Mit einem Satz schwang sie sich auf seinem Bauch, was er mit einem starken Keuchen beantwortete. Sie griff sich schnell seine Arme und legte sich ganz auf ihn.

„Oha, jetzt wird’s aber heiß hier…“, Stichelattacke seitens Farin Urlaub.

„Muss ich etwa noch mal beweisen, dass ich keine Hemmungen kenne?“

„Nein!…Obwohl?! Dooooooooch!!!“

„Arrrrrgh!!! Jetzt sag schon!“

„Ja ja… lass aber meine armen Ärmchen los, ja?“

Henrike überlegte kurz und theatralisch, dann ließ sie ihn los. Gleich im Anschluss legte er seine Hände zwischen Hüfte und Gesäßbacken ab.

„Jaja…“, sagte sie, doch Jan grinste nur.

„Sorry, ging nicht anders.“

Henrike grinste nur schelmisch zurück, dann legte sie sich auf seine Brust und war nur ein paar Zentimeter von seinem Gesicht entfernt.
 

„…so…deine quirlige und alberne Art. Wenn du so fröhlich durch die Gegend springst… du bist stark, aber auch gleichzeitig so zerbrechlich… und wenn du weinst… dann geht immer dieser scheiß Beschützerinstinkt in mir durch!“, lachte er.

Ok, Henrikes Herz war sofort wieder dabei, nachdem er dies ausgesprochen hatte, den eigenen Limbo Rekord zu brechen.

Sie sagte nichts mehr, und schmiegte sich nur noch mit dem Kopf an seine Brust. Rike hasste es inzwischen fast, aber dennoch, konnte sie ein paar kleine Tränen nicht verhindern.

Sie war so unbeschreiblich glücklich in diesem Moment…
 

Es wurde still um sie beide.

Jan streichelte ihre verschwitzte Haut und sie küsste ihn immer wieder sanft auf die Wange.

„Jan?“

„Hmm?“

„Glaubst… wir schaffen das?“

Er antwortete nicht sofort, überlegte noch kurz, dann zog er ihr Gesicht in seinen Blickwinkel.

„Ehrlich gesag... hab ich keine Ahnung!“, er grinste und fing an, ihr den Nacken zu kraulen. „Nun… ich schätzte wir müssen es erst einmal versuchen, um es heraus zu finden.“

Henrike lächelte, als sie seine Worte hörte.

„Und ich mein… dann sind wir beide ja auch… ungefähr zwanzig Jahre auseinander.“

Jan schaute da erstmal etwas perplex, da er es nie mitgezählt hatte.

„Stört dich das?“, fragte er.

„Nein nein!! Ich glaube nur dass… na ja, ob so ein Altersunterschied schwierig ist kann ich ja nicht beurteilen... Aber wahrscheinlich werden wir uns ganz schön was anhören müssen, Vorurteile hat die Menscheit ja genug zu verteilen.“

„Wahrscheinlich ja… Obwohl das in dieser Position, Mann; alter Sack, Frau; junges Reh, doch recht normal ist. Anders herum muss man sich mehr anhörn…“ „Stimmt.“

„Es tut mir leid.“

„Was?“

Henrike sah ihn ernst und bedauernd in die Augen.

„Du hast keine Probleme es zu wagen. Und ich feige Kuh bin einfach weg gerannt und hab euch so viele Probleme gemacht.“

„Da hattest Angst, das ist nur verständlich. Und… Ohne scheiß! Hättest du es nicht getan, wäre ich sicher stattdessen weg gelaufen.“

Henrike beugte sich leicht auf und sah ihm prüfend in die Augen. „Ich war ja genauso wie du bis zum Rand mit Zweifeln voll…“ Sie glaubte ihm und drückte sich wieder an ihn.

Jetzt hatte sie keine Angst mehr…
 

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„He… bist ja auch so müde.“

Rike blinzelte mehrmals. Was war denn los?

Da spürte sie, wie jemand sie auf etwas weichem ablegte.

Sekunde? War sie etwa eingeschlafen???

„Oh!“, schlagartig schlug sie die Lider hoch und sah Jan direkt ins Gesicht. Er lag genau neben ihr und gähnte gerade ausgiebig. „Passt mir gut. Mir fallen nämlich auch ständig die Augen zu.“

Müde grinste er ihr noch einmal zu. Henrike lächelte warm zurück.

„Dann penn mal schön.“, sagte sie und küsste ihn auf den Mund.

„Nacht…“, nuschelte er und war gleich darauf weg.

Rike konnte nicht anders und streichelte ihm noch eine Weile durch das kurze Haar. Anscheinend war er währned des dritten Weltkrieges auch nicht zu Schlaf gekommen, wie sie…

„Nacht…“, hauchte sie selber kurz darauf, als auch ihre Lider sich endgültig weigerten, noch länger offen zu bleiben…
 

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Henrike fühlte sich, als wäre sie in einer Sauna eingepennt. Ihr klatschnasser Körper sprach dafür.

Ein Blick zur Uhr.

Es war gerade mal vier Uhr Morgens und sie schwitzte sich in diesem %&§$ Hotelzimmer zu Tode.

Sie sah zu Jan. Er war ihr wohl zuvor gekommen, denn bis auf seine Boxershorts hatte er nichts weiter an. Der Rest seiner Klamotten lag zur Seite geschmissen auf dem Boden.

Henrike schwang sich schnell aus dem Bett, ignorierte das Schwindelgefühl und stellte die Terrassentür auf Kippe. Wieder im Bett sah sie natürlich (was auch sonst...) wieder zu Jan, der friedlich ratzte.

Schulter zuckend machte sie es ihm nach und streifte sich alles, sogar die Unterwäsche von der Haut.

Das schwarze Kleid war schon fast zu einer zweiten Haut geworden und das musste beim schlafen doch echt nicht sein…

Als der BH (der einmal quer durch den Raum flog) und auf dem Boden gelandet war, betrachtete Rike vollkommen still den Körper von dem Mann neben ihr.

Jans Brust hob und senkte sich seelenruhig auf und ab.

Er hatte wirklich einen tollen Körper und das nicht nur für sein Alter. Lächelnd leckte sie ihm eine Schweißperle von der Brust, die im schwachen Licht des Morgens, welches durch den Vorhang sachte durch schien, geglitzert hatte.

Danach setzte sie sich auf die Kante an dem anderem Ende des Bettes. Schlafen konnte sie so schnell nicht wieder, dazu spielte sich zu viel in ihren Gedanken ab.

Sie konnte es immer noch nicht glauben. Dass sie tatsächlich einem so wunderbaren Menschen begegnet war... Leider konnte sie es nicht besser ausdrücken. Oder...?

Da fiel ihr ein, sie hatte doch noch etwas nach zu holen.

Sie grinste. Er würde es jetzt nicht mitbekommen aber…
 

„Jan, ich liebe dich!“
 

…sagte sie sicher und drehte sich zu ihm um.

Und fast zuckte sie in sich zusammen, als er zurück blickte.

Er war wach. Und hatte es gehört.

Errötet, sauste ihr Kopf Richtung Teppich, wo ihr Blick eben noch gelegen hatte. Nach ein paar Sekunden musste sie aber lachen, wenn auch leicht verlegen.

„Musste ich noch nach holen! So ein bomben Geständnis wie du werd ich aber nicht hinbekommen, sorry…"
 

Es kam keine Antwort. Das war nicht weiter schlimm, sie hatte ursprünglich eh keine erwartet... So warf sie ihre Haare zurück und wusste nicht, was sie damit auslöste.

Erst spät bemerkte sie, dass sich die Matratze regte. Doch eine Frage kam gar nicht zustande… Erkam ihr zuvor.

Sie spürte seine Finger, die sachte von dem Rücken zu ihrem Bauch krochen. Genießerisch schloss sie die Augen. Seine Brust klebte durch den Schweiß an ihrem Rücken und sie räkelte sich ihm entgegen.

„Ja…“, hauchte sie.

Kurz darauf zog er sie zurück und legte ihren Kopf auf seinem Bauch ab.

Seine Beine öffnete er, damit sie mehr Platz hatte. Lächelnd ließ sie sich auf ihn nieder.

Seine Boxershorts hatte er auch nicht mehr an, war nicht schwierig das zu bemerken. Jan fuhr mit seiner Hand mehrmals durch ihre Haar und sie kraulte die linke Bauchhälfte von ihm.

Schon völlig entspannt spürte Henrike doch ziemlich plötzlich wie sich etwas kerzengerade gegen ihren Nacken stemmte.
 

„Ups, öhm…“, stammelte er verlegen und halb grinsend.

Henrike lachte belustigt.

Ihre Reaktion erleichterte Jan.

Er stützte sich ein Stück hoch, um mit seiner Hand ihren Körper tiefer hinab zu gleiten.
 

Stumm und ohne was zu sagen richtete sie sich auf.

Jan wurde unsicher.

`Shit, das war zu schnell…!`, schalte er sich in Gedanken.

„Rike?“, fragte er besorgt, als sie ihm noch immer nur den Rücken zu sehen gab.

Ohne eine Antwort wandte sie sich ihm zu, mit einem undefinierbaren Blick.

Jan stemmte sich ganz hoch und setzte sich auf seine Knie.

„Rike, ich…“
 

Doch plötzlich sprang sie auf und warf sich mit einem Ruck rittlings auf seinen Schoß.

Jan keuchte überrascht auf und griff reflexartig nach ihrer Hüfte, da er fast nach hinten gekippt wäre. Doch er hielt sich aufrecht und musste grinsen, als er ihren frechen Gesichtsausdruck bemerkte.

Henrike ließ ihm jedoch nicht mal Zeit zum durchatmen, sondern schlang ihre Lippen gleich um seinen Mund und schob sich ohne zu warten mit ihrer Zunge hinein.

Jan vergriff sich an ihrem Gesäß und erwiderte die Leidenschaft keuchend.

Doch er kam nicht umhin, sie mit einem Ruck von sich weg zu ziehen. Keuchend und errötet sahen sie sich an. Wieder bildete sich ein verschmitztes Lächeln auf ihrem Mund.

Er gab ihr zu verstehen, dass sie sich ein Stück aufstützten sollte, damit er sie besser unterstützten konnte.

Seine Hände dirigierten sie an der harten Länge vorsichtig nach unten. Wohlig stöhnend ließ sie sich mit gebreiteten Beinen auf ihn hinab sinken.

Auch sie genoss es, das Stöhnen des Partners zu hören.

Lächelnd legte sie die Hände in seinen Nacken und drückte ihn an ihre Brust, welche er sogleich küsste. Kurz darauf umschloss er die linke Spitzte mit seinem Mund und massierte die anderen mit seiner Hand. Henrike gab ihm nicht unbedingt leise zu verstehen, wie sehr es ihr gefiel. Und sie war es auch, die mit dem Rhythmus begann.
 

„…aaah… und da denk ich noch, ich sei zu voreilig.“, stöhnte er und ein Grinsen erschien auf dem erröteten Gesicht seiner Freundin.
 

„Eher zu lahm, Opa!“, erwiderte sie frech.
 

„Na warte!“, das ließ er nicht auf sich sitzen (Wort wörtlich…).
 

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So einiger Schweiß und verbale Lust später waren beide vollkommen fertig.

Jan hatte sich an Rikes Brust geschmiegt und genoss das Kraulen in seinem Nacken. „Wusste gar nicht… das Rockstars so verschmust sind…“

„N büschn pussy ist doch jeder…“, kams genuschelt hervor.

Beide holte allmählich wieder die Müdigkeit ein, schließlich hatten sie wegen dieser brüllenden Hitze nur kurz geschlafen. Und jetzt?

Jetzt bekamen sie fast einen Hitzekollaps.

Aber da waren sie auch selber Schuld dran.

„Du?“

„Hmm?“

„Wann müssen wir Morgen raus?

„Könnnn aus schlafennn…“

„Du?“

„Hmmmmm?“

„Könnten wir Plätze tauschen? Du bist mir glaub ich doch etwas zu schwer…“

„…nnnnnnöööööö…“

„Hö? Wieso?“

„Damit duu nnich wieder abhauusst…“

Danach war er weg, und Henrike war zu müde, um noch weiter rum zu nörgeln. Darum rollte sie sich, nach ein bischen sanftem Gedrücke, mit ihm auf die Seite.

Das schaffte sie sogar, ohne ihn dabei zu wecken.

Für ein paar Minuten beobachtete sie Jan noch eine Weile. Dann war auch sie endgültig zu müde. Sie rückte sich ihr Kissen noch einmal zurecht, schmuste sich näher an ihn und schlief friedlich und ausnahmsweise mal ohne große Probleme ein…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kasaja
2008-08-13T11:46:41+00:00 13.08.2008 13:46
hihi ich bin die erste! Also ich fand das Kapi wirklich sehr schön! Total toll geschrieben, viel gefühl reingebracht. Klasse halt ne xD
Schreib schnell weiter, ich freu mich schon auf das nächste!


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